[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollladenkastenabdeckung mit wenigstens einem Innenblendenteil
und einem senkrecht dazu ausgerichteten und darin einrastbaren Bodenteil, wobei das
Innenblendenteil und das Bodenteil als Kunststoffhohlprofile ausgebildet sind.
[0002] Aus der EP 420 054 A1 ist ein Rollladenkasten mit einer Rollladenkastenabdeckung
der eingangs genannten Art bekannt. Der Rollladenkasten kann aus vier Profilen gebildet
werden, die miteinander verrastbar sind. Bei der zur Gebäudeinnenseite auszurichtenden
Rollladenkastenabdeckung sind ein Innen- und ein Bodenteil zu einem winkelförmigen
Profil verbunden, das an einem oben liegenden Deckelteil schwenkbar gelagert ist.
Das Bodenteil weist einen Rastzapfen auf, der in eine Rastaufnahme eines Rahmenaufsatzprofils
einrastbar ist. Die Rollladenkastenabdeckung kann zu Revisionszwecken am Bodenteil
aus der Rastverbindung gelöst und dann insgesamt um den oberen Lagerpunkt verschwenkt
werden, so dass der Innenraum des Rollladenkastens von der Gebäudeinnenseite zugänglich
ist.
[0003] Durch die winkelförmige, einteilige Ausbildung müssen Boden- und Innenblendenteil
beim Öffnen immer gemeinsam bewegt werden und es ist bei der bekannten Rollladenkastenabdeckung
nicht möglich, eine entweder nur von unten oder nur von vorn zugängliche Revisionsklappe
vorzusehen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, mit derselben Rollladenkastenabdeckung verschiedene
Öffnungsweisen zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Rollladenkastenabdeckung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst,
- dass das Bodenteil wenigstens zweiteilig ausgebildet ist mit einem Bodenbasisprofil
und einem Bodenklappenprofil;
- dass das Innenblendenteil und das Bodenbasisprofil jeweils am Übergang zu dem dazwischen
liegenden Bodenklappenprofil eine Rastausnehmungseinheit aufweisen, die jeweils wenigstens
eine sich längs des Bodenteils erstreckende erste Rastaufnahmeausnehmung und wenigstens
eine senkrecht dazu angeordnete zweite Rastaufnahmeausnehmung aufweisen und
- dass das Bodenklappenprofil in einem ersten Endbereich wenigstens einen längs ausgerichteten
ersten Rastzapfen aufweist, der in einer der ersten Rastaufnahmeausnehmungen einrastbar
ist, und in einem zweiten Endbereich wenigstens einen senkrecht ausgerichteten zweiten
Rastzapfen aufweist, der in einer der zweiten Rastaufnahmeausnehmungen einrastbar
ist.
[0006] Erfindungswesentlich ist die dreiteilige Ausbildung, die beidseitige Vorsehung von
Rastaufnahmeeinheiten mit zwei senkrecht zueinander ausgerichteten Rastausnehmungen
sowie die Besonderheit, dass das Bodenklappenprofil an seinem einen Ende einen längs
des Profils ausgerichteten Rastzapfen aufweist und am anderen Ende einen senkrecht
dazu ausgerichteten Rastzapfen.
[0007] Hierdurch können mit dem erfindungsgemäßen Profilsatz drei Öffnungsvarianten realisiert
werden:
- 1. In einer ersten Verwendungsart sind Bodenklappenprofil und Innenblendenteil starr
ineinander verrastet. Beim Öffnen werden beide gemeinsam hoch geschwenkt oder abgenommen,
so dass sich eine maximale Öffnungsweite und beste Zugänglichkeit zum Innenraum des
so abgedeckten Rollladenkastens ergibt.
- 2. In einer zweiten Verwendungsart bleiben das Bodenbasisprofil und das Bodenklappenprofil
ineinander verrastet und bilden ein einheitliches Bodenteil. Die Rastverbindung zwischen
Boden- und Innenblendenteil kann gelöst werden, so dass das Innenblendenteil als von
vorn zugängliche Revisionsklappe abgenommen und/oder hoch geschwenkt werden kann.
- 3. In einer dritten Verwendungsart wird das Bodenklappenprofil aus der Verrastung
mit dem Innenblendenteil gelöst und um die Rastaufnahmeeinheit am unteren Ende des
Bodenbasisteils als Fußpunkt geschwenkt und abgenommen.
[0008] Es muss also nur ein Profilsatz hergestellt und geliefert werden, um je nach den
örtlichen Gegebenheiten verschieden öffenbare Revisionsklappen auszubilden.
[0009] Schraubkanäle können im Profilquerschnitt jeweils vorgesehen sein, um stirnseitig
Kopfstücke montieren zu können, in denen meist auch die Achse des Rollladenpanzers
gelagert ist.
[0010] Die Ausbildung als doppelwandige Kunststoff-Hohlkammerprofile, insbesondere aus Hart-PVC,
führt zu einer besonders leichten Rollladenkastenabdeckung, die zudem wärmeisolierend
ist.
[0011] Vorzugsweise ist an wenigstens einer Rastaufnahmeeinheit wenigstens ein Anschlagsteg
angeordnet, an den sich das benachbarte Profilteil mit seiner zur Innenseite des Rollladenkastens
gewandten Oberfläche anlegt, wenn die Rastverbindung hergestellt ist. Hierdurch wird
eine Eckaussteifung der Rastverbindung bewirkt. Insbesondere dient ein Profilabschnitt
einer der zweiten Rastausnehmungen zugleich als Anschlagsteg.
[0012] Durch Ergänzung der erfindungsgemäßen Rollladenkastenabdeckung mit einem Außenblendenteil,
einem Deckelteil, einer Führungsschiene für einen Rollladenpanzer und einem Anschlussprofil
für einen Fenster- oder Türrahmen wird ein vollständiger Aufsatz-Rollladenkasten ausgebildet.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die Figuren
zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 eine Rollladenkastenabdeckung mit von vorn öffenbarer Revisionsklappe;
Fig. 2 den Bereich des Bodenteils in Fig. 1 im Detail;
Fig. 3 eine Rollladenkastenabdeckung mit von unten öffenbarer Revisionsklappe;
Fig. 4 einen Aufsatz-Rollladenkasten im Schnitt;
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Rollladenkastenabdeckung, die im Wesentlichen aus
einem Innenblendenteil 20 und einem Bodenteil besteht, wobei das Bodenteil durch ein
Bodenbasisprofil 30 und ein Bodenklappenprofil 10 gebildet ist.
[0014] Das Innenblendenteil 20 weist an seinem unteren Ende zwei Rastausnehmungen 21, 22
auf, die senkrecht zueinander ausgerichtet sind. Spiegelbildlich dazu ist eine gleichartige
Rastaufnahmeinheit mit zwei Rastausnehmungen 31, 32 am Ende des Bodenbasisteils 30
vorgesehen. Erste Rastausnehmungen 11, 31 erstrecken sich jeweils längs des Bodenteils;
zweite Rastausnehmungen 22, 32 sind senkrecht dazu ausgerichtet und in Figur 1 von
unten zugänglich.
[0015] In der in Fig. 1 dargestellten Einbausituation ist das Bodenklappenprofil 10 mit
seinem quer zur Längsachse ausgerichteten ersten Rastzapfen 11, der in Fig. 1 nach
oben weist, in die erste Rastausnehmung 21 am Innenblendenteil 20 eingeschoben. Das
Bodenklappenprofil 10 liegt zudem am Anschlagstegsteg 23 an, der die zweite Rastausnehmung
22 am Innenblendenteil bildet. Der zweite Rastzapfen 12 des Bodenklappenprofils 10
ist in die zweite Rastausnehmung 32 am Bodenbasisprofil eingerastet. Darunter, unterhalb
der ersten Rastausnehmung 31, stoßen das Bodenbasisprofil 30 und das Bodenklappenprofil
10 stirnseitig voreinander, so dass das Bodenklappenprofil 10 auch dann in Flucht
mit dem Bodenbasisprofil 30 liegen bleibt und nicht herab sackt, wenn das Innenblendenteil
20 als von vorn zugängliche Revisionsklappe weggeschwenkt wird, wie es durch die gestrichelten
Linien in Fig. 1 dargestellt ist.
[0016] Das Innenblendenteil 20 weist an seinem oberen Ende an einem Rücksprung 27 einen
Hakenvorsprung 26 auf, der auf einem Vorsprung in einer Hakenaufnahmeausnehmung 212
eines Deckelteils 210 aufgehängt ist und ein einfaches Schwenklager bildet. Außerdem
kann das Innenblendenteil 20 darüber auch ohne Lösen von Verbindungsmitteln leicht
abgenommen werden.
[0017] Es können zusätzlich Dämmstoffmodule 231, 232 vorgesehen sein, die an die Innenkontur
der Rollladenkastenabdeckung angepasst sind.
[0018] Fig. 2 zeigt die Verbindung von Bodenbasisprofil 30, Bodenklappenprofil 10 und Innenblendenteil
20 in einem Detailausschnitt des Bodenbereichs. Die Rastverbindung zwischen Bodenklappenprofil
10 und Innenblendenteil 20 kann dadurch gelöst werden, dass ein schmaler Gegenstand
wie z. B. eine Schraubendreherklinge in den Spalt 15 getrieben wird, mit dem dann
das Innenblendenteil 20 abgehebelt wird.
[0019] Das Bodenklappenprofil 10 kann erfindungsgemäß auch in einer spiegelbildlichen Ausrichtung
in Bezug auf die in Fig. 2 mit 14 bezeichnete Spiegelachse erfolgen. Diese Einbaulage
des Bodenklappenprofils ist in Fig. 3 gestrichelt dargestellt und mit 10' gekennzeichnet.
Hierbei wird der erste waagerechte Rastzapfen 11' in die waagerechte erste Rastausnehmung
31 am Bodenbasisprofil 30 eingeführt. Durch eine Schwenkbewegung, mit der der zweite
Rastzapfen 12' in die zweite Rastausnehmung 22 am Innenblendenteil 20 bewegt wird,
wird auch der erste Rastzapfen 11' in der Rastausnehmung 31 am Bodenbasisprofil 30
fest eingerastet.
[0020] Durch die umgekehrte Bewegung wird das Bodenklappenprofil 10' als Revisionsklappe
geöffnet und ermöglicht den Eingriff in den Kasten mit einer öffnungsspaltweite W.
[0021] Weiterhin bildet das Bodenklappenprofil 10' in dieser Einbaulage mit dem Innenblendenteil
20 eine winkelförmige und an der Eckverbindung ausgesteifte Revisionsklappe, die auch
als Ganzes verschwenkt werden kann, indem der Rastzapfen 11' aus der Rastausnehmung
31 heraus gehebelt wird.
[0022] Fig. 4 zeigt die Rollladenkastenabdeckung 100 als Teil eines Aufsatz-Rollladenkastens,
in dem ein aufgerollter Rollladenpanzer 220 gelagert ist. Ein Außenblendenteil 213
ist mit einer Führungsschiene 214 und einem Deckelteil 210 verbunden. Das Deckelteil
210 weist einen Profilbereich 211 zur Rastverbindung mit einem an der Gebäudedecke
zu befestigenden Klemmprofil auf. Ein Aufsatzprofil 216 an der Unterseite kann mit
einem Blendrahmenprofil 230 einer Tür oder eines Fensters verbunden werden. Mit dem
Aufsatzprofil 216 wiederum ist das Bodenbasisprofil 30 der Rollladenkastenabdeckung
100 verbunden. Dämmstoffmodule 231, 232 isolieren den Rollladenkasten zur Gebäudeinnenseite
hin.
1. Rollladenkastenabdeckung (100) (100) mit wenigstens einem Innenblendenteil (20) und
einem senkrecht dazu ausgerichteten und darin einrastbaren Bodenteil (10, 10', 30),
wobei das Innenblendenteil (20) und das Bodenteil (10, 10' 30) als Kunststoffhohlprofile
ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Bodenteil (10, 30) wenigstens zweiteilig ausgebildet ist mit einem Bodenbasisprofil
(30) und einem Bodenklappenprofil (10; 10');
- dass das Innenblendenteil (20) und das Bodenbasisprofil (30) jeweils am Übergang zu dem
dazwischen liegenden Bodenklappenprofil (10; 10') eine Rastaufnahmeeinheit aufweisen,
die jeweils wenigstens eine sich längs des Bodenteils erstreckende erste Rastaufnahmeausnehmung
(21, 31) und wenigstens eine senkrecht dazu angeordnete zweite Rastaufnahmeausnehmung
(22, 32) aufweisen und
- dass das Bodenklappenprofil (10; 10') in einem ersten Endbereich wenigstens einen längs
ausgerichteten ersten Rastzapfen (11, 11') aufweist, der in einer der ersten Rastaufnahmeausnehmungen
(21, 31) einrastbar ist, und in einem zweiten Endbereich wenigstens einen senkrecht
ausgerichteten zweiten Rastzapfen (12, 12') aufweist, der in einer der zweiten Rastaufnahmeausnehmungen
(22, 32) einrastbar ist.
2. Rollladenkastenabdeckung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bodenklappenprofil (10, 10'), dem Innenblendenteil (20) und/oder dem Bodenbasisprofil
(30) wenigstens ein Schraubkanal (25) vorgesehen ist.
3. Rollladenkastenabdeckung (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenklappenprofil (10, 10'), das Innenblendenteil (20) und/oder das Bodenbasisprofil
(30) als doppelwandige Hohlkammerprofile ausbildet sind.
4. Rollladenkastenabdeckung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einer Rastaufnahmeeinheit wenigstens ein Anschlagsteg (23) angeordnet
ist.
5. Rollladenkastenabdeckung (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagsteg (23) ein Profilabschnitt einer zweiten Rastausnehmung (22, 32) ist.
6. Rollladenkastenabdeckung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenblendenteil (20) über einen Hakenvorsprung (26), der an dem vom Bodenteil
(10, 10', 30) abgewandten Ende angeordnet ist, schwenkbar in einer Hakenaufnahmeausnehmung
(212) eines Deckelteils (210) lagerbar ist.
7. Aufsatz-Rollladenkasten, umfassend wenigstens ein Außenblendenteil (213), ein Deckelteil
(210), eine Führungsschiene (214) für einen Rollladenpanzer (220), ein Anschlussprofil
(216) und eine Rollladenkastenabdeckung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.