(19)
(11) EP 1 705 335 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.2006  Patentblatt  2006/39

(21) Anmeldenummer: 06001074.1

(22) Anmeldetag:  19.01.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/17(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 04.03.2005 DE 102005010559

(71) Anmelder: Veka AG
48324 Sendenhorst (DE)

(72) Erfinder:
  • Drees, Ulrich
    48324 Sendenhorst (DE)
  • Brünemann, Dirk
    48324 Sendenhorst (DE)

(74) Vertreter: Tarvenkorn, Oliver 
Patentanwälte, Dr. Hoffmeister & Tarvenkorn, Postfach 3828
48021 Münster
48021 Münster (DE)

   


(54) Rolladenkastenabdeckung


(57) Eine Rollladenkastenabdeckung (100) umfasst ein Innenblendenteil (20) und ein senkrecht dazu ausgerichtetes und darin einrastbares Bodenteil (10, 30), das mit einem Bodenbasisprofil (30) und einem Bodenklappenprofil (10) zweiteilig ausgebildet ist.
Das Innenblendenteil (20) und das Bodenbasisprofil (30) weisen jeweils am Übergang zu dem dazwischen liegenden Bodenklappenprofil (10) eine Rastaufnahmeeinheit auf, die jeweils eine sich längs des Bodenteils erstreckende erste Rastaufnahmeausnehmung (21, 31) und eine senkrecht dazu angeordnete zweite Rastaufnahmeausnehmung (22, 32) aufweisen.
Das Bodenklappenprofil (10) weist in einem ersten Endbereich einen längs ausgerichteten ersten Rastzapfen (11) auf, der in einer der ersten Rastaufnahmeausnehmungen (21, 31) einrastbar ist, und in einem zweiten Endbereich wenigstens einen senkrecht ausgerichteten zweiten Rastzapfen (12) auf, der in einer der zweiten Rastaufnahmeausnehmungen (22, 32) einrastbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollladenkastenabdeckung mit wenigstens einem Innenblendenteil und einem senkrecht dazu ausgerichteten und darin einrastbaren Bodenteil, wobei das Innenblendenteil und das Bodenteil als Kunststoffhohlprofile ausgebildet sind.

[0002] Aus der EP 420 054 A1 ist ein Rollladenkasten mit einer Rollladenkastenabdeckung der eingangs genannten Art bekannt. Der Rollladenkasten kann aus vier Profilen gebildet werden, die miteinander verrastbar sind. Bei der zur Gebäudeinnenseite auszurichtenden Rollladenkastenabdeckung sind ein Innen- und ein Bodenteil zu einem winkelförmigen Profil verbunden, das an einem oben liegenden Deckelteil schwenkbar gelagert ist. Das Bodenteil weist einen Rastzapfen auf, der in eine Rastaufnahme eines Rahmenaufsatzprofils einrastbar ist. Die Rollladenkastenabdeckung kann zu Revisionszwecken am Bodenteil aus der Rastverbindung gelöst und dann insgesamt um den oberen Lagerpunkt verschwenkt werden, so dass der Innenraum des Rollladenkastens von der Gebäudeinnenseite zugänglich ist.

[0003] Durch die winkelförmige, einteilige Ausbildung müssen Boden- und Innenblendenteil beim Öffnen immer gemeinsam bewegt werden und es ist bei der bekannten Rollladenkastenabdeckung nicht möglich, eine entweder nur von unten oder nur von vorn zugängliche Revisionsklappe vorzusehen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, mit derselben Rollladenkastenabdeckung verschiedene Öffnungsweisen zu ermöglichen.

[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Rollladenkastenabdeckung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
  • dass das Bodenteil wenigstens zweiteilig ausgebildet ist mit einem Bodenbasisprofil und einem Bodenklappenprofil;
  • dass das Innenblendenteil und das Bodenbasisprofil jeweils am Übergang zu dem dazwischen liegenden Bodenklappenprofil eine Rastausnehmungseinheit aufweisen, die jeweils wenigstens eine sich längs des Bodenteils erstreckende erste Rastaufnahmeausnehmung und wenigstens eine senkrecht dazu angeordnete zweite Rastaufnahmeausnehmung aufweisen und
  • dass das Bodenklappenprofil in einem ersten Endbereich wenigstens einen längs ausgerichteten ersten Rastzapfen aufweist, der in einer der ersten Rastaufnahmeausnehmungen einrastbar ist, und in einem zweiten Endbereich wenigstens einen senkrecht ausgerichteten zweiten Rastzapfen aufweist, der in einer der zweiten Rastaufnahmeausnehmungen einrastbar ist.


[0006] Erfindungswesentlich ist die dreiteilige Ausbildung, die beidseitige Vorsehung von Rastaufnahmeeinheiten mit zwei senkrecht zueinander ausgerichteten Rastausnehmungen sowie die Besonderheit, dass das Bodenklappenprofil an seinem einen Ende einen längs des Profils ausgerichteten Rastzapfen aufweist und am anderen Ende einen senkrecht dazu ausgerichteten Rastzapfen.

[0007] Hierdurch können mit dem erfindungsgemäßen Profilsatz drei Öffnungsvarianten realisiert werden:
  1. 1. In einer ersten Verwendungsart sind Bodenklappenprofil und Innenblendenteil starr ineinander verrastet. Beim Öffnen werden beide gemeinsam hoch geschwenkt oder abgenommen, so dass sich eine maximale Öffnungsweite und beste Zugänglichkeit zum Innenraum des so abgedeckten Rollladenkastens ergibt.
  2. 2. In einer zweiten Verwendungsart bleiben das Bodenbasisprofil und das Bodenklappenprofil ineinander verrastet und bilden ein einheitliches Bodenteil. Die Rastverbindung zwischen Boden- und Innenblendenteil kann gelöst werden, so dass das Innenblendenteil als von vorn zugängliche Revisionsklappe abgenommen und/oder hoch geschwenkt werden kann.
  3. 3. In einer dritten Verwendungsart wird das Bodenklappenprofil aus der Verrastung mit dem Innenblendenteil gelöst und um die Rastaufnahmeeinheit am unteren Ende des Bodenbasisteils als Fußpunkt geschwenkt und abgenommen.


[0008] Es muss also nur ein Profilsatz hergestellt und geliefert werden, um je nach den örtlichen Gegebenheiten verschieden öffenbare Revisionsklappen auszubilden.

[0009] Schraubkanäle können im Profilquerschnitt jeweils vorgesehen sein, um stirnseitig Kopfstücke montieren zu können, in denen meist auch die Achse des Rollladenpanzers gelagert ist.

[0010] Die Ausbildung als doppelwandige Kunststoff-Hohlkammerprofile, insbesondere aus Hart-PVC, führt zu einer besonders leichten Rollladenkastenabdeckung, die zudem wärmeisolierend ist.

[0011] Vorzugsweise ist an wenigstens einer Rastaufnahmeeinheit wenigstens ein Anschlagsteg angeordnet, an den sich das benachbarte Profilteil mit seiner zur Innenseite des Rollladenkastens gewandten Oberfläche anlegt, wenn die Rastverbindung hergestellt ist. Hierdurch wird eine Eckaussteifung der Rastverbindung bewirkt. Insbesondere dient ein Profilabschnitt einer der zweiten Rastausnehmungen zugleich als Anschlagsteg.

[0012] Durch Ergänzung der erfindungsgemäßen Rollladenkastenabdeckung mit einem Außenblendenteil, einem Deckelteil, einer Führungsschiene für einen Rollladenpanzer und einem Anschlussprofil für einen Fenster- oder Türrahmen wird ein vollständiger Aufsatz-Rollladenkasten ausgebildet.

[0013] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:

Fig. 1 eine Rollladenkastenabdeckung mit von vorn öffenbarer Revisionsklappe;

Fig. 2 den Bereich des Bodenteils in Fig. 1 im Detail;

Fig. 3 eine Rollladenkastenabdeckung mit von unten öffenbarer Revisionsklappe;

Fig. 4 einen Aufsatz-Rollladenkasten im Schnitt;

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Rollladenkastenabdeckung, die im Wesentlichen aus einem Innenblendenteil 20 und einem Bodenteil besteht, wobei das Bodenteil durch ein Bodenbasisprofil 30 und ein Bodenklappenprofil 10 gebildet ist.



[0014] Das Innenblendenteil 20 weist an seinem unteren Ende zwei Rastausnehmungen 21, 22 auf, die senkrecht zueinander ausgerichtet sind. Spiegelbildlich dazu ist eine gleichartige Rastaufnahmeinheit mit zwei Rastausnehmungen 31, 32 am Ende des Bodenbasisteils 30 vorgesehen. Erste Rastausnehmungen 11, 31 erstrecken sich jeweils längs des Bodenteils; zweite Rastausnehmungen 22, 32 sind senkrecht dazu ausgerichtet und in Figur 1 von unten zugänglich.

[0015] In der in Fig. 1 dargestellten Einbausituation ist das Bodenklappenprofil 10 mit seinem quer zur Längsachse ausgerichteten ersten Rastzapfen 11, der in Fig. 1 nach oben weist, in die erste Rastausnehmung 21 am Innenblendenteil 20 eingeschoben. Das Bodenklappenprofil 10 liegt zudem am Anschlagstegsteg 23 an, der die zweite Rastausnehmung 22 am Innenblendenteil bildet. Der zweite Rastzapfen 12 des Bodenklappenprofils 10 ist in die zweite Rastausnehmung 32 am Bodenbasisprofil eingerastet. Darunter, unterhalb der ersten Rastausnehmung 31, stoßen das Bodenbasisprofil 30 und das Bodenklappenprofil 10 stirnseitig voreinander, so dass das Bodenklappenprofil 10 auch dann in Flucht mit dem Bodenbasisprofil 30 liegen bleibt und nicht herab sackt, wenn das Innenblendenteil 20 als von vorn zugängliche Revisionsklappe weggeschwenkt wird, wie es durch die gestrichelten Linien in Fig. 1 dargestellt ist.

[0016] Das Innenblendenteil 20 weist an seinem oberen Ende an einem Rücksprung 27 einen Hakenvorsprung 26 auf, der auf einem Vorsprung in einer Hakenaufnahmeausnehmung 212 eines Deckelteils 210 aufgehängt ist und ein einfaches Schwenklager bildet. Außerdem kann das Innenblendenteil 20 darüber auch ohne Lösen von Verbindungsmitteln leicht abgenommen werden.

[0017] Es können zusätzlich Dämmstoffmodule 231, 232 vorgesehen sein, die an die Innenkontur der Rollladenkastenabdeckung angepasst sind.

[0018] Fig. 2 zeigt die Verbindung von Bodenbasisprofil 30, Bodenklappenprofil 10 und Innenblendenteil 20 in einem Detailausschnitt des Bodenbereichs. Die Rastverbindung zwischen Bodenklappenprofil 10 und Innenblendenteil 20 kann dadurch gelöst werden, dass ein schmaler Gegenstand wie z. B. eine Schraubendreherklinge in den Spalt 15 getrieben wird, mit dem dann das Innenblendenteil 20 abgehebelt wird.

[0019] Das Bodenklappenprofil 10 kann erfindungsgemäß auch in einer spiegelbildlichen Ausrichtung in Bezug auf die in Fig. 2 mit 14 bezeichnete Spiegelachse erfolgen. Diese Einbaulage des Bodenklappenprofils ist in Fig. 3 gestrichelt dargestellt und mit 10' gekennzeichnet. Hierbei wird der erste waagerechte Rastzapfen 11' in die waagerechte erste Rastausnehmung 31 am Bodenbasisprofil 30 eingeführt. Durch eine Schwenkbewegung, mit der der zweite Rastzapfen 12' in die zweite Rastausnehmung 22 am Innenblendenteil 20 bewegt wird, wird auch der erste Rastzapfen 11' in der Rastausnehmung 31 am Bodenbasisprofil 30 fest eingerastet.

[0020] Durch die umgekehrte Bewegung wird das Bodenklappenprofil 10' als Revisionsklappe geöffnet und ermöglicht den Eingriff in den Kasten mit einer öffnungsspaltweite W.

[0021] Weiterhin bildet das Bodenklappenprofil 10' in dieser Einbaulage mit dem Innenblendenteil 20 eine winkelförmige und an der Eckverbindung ausgesteifte Revisionsklappe, die auch als Ganzes verschwenkt werden kann, indem der Rastzapfen 11' aus der Rastausnehmung 31 heraus gehebelt wird.

[0022] Fig. 4 zeigt die Rollladenkastenabdeckung 100 als Teil eines Aufsatz-Rollladenkastens, in dem ein aufgerollter Rollladenpanzer 220 gelagert ist. Ein Außenblendenteil 213 ist mit einer Führungsschiene 214 und einem Deckelteil 210 verbunden. Das Deckelteil 210 weist einen Profilbereich 211 zur Rastverbindung mit einem an der Gebäudedecke zu befestigenden Klemmprofil auf. Ein Aufsatzprofil 216 an der Unterseite kann mit einem Blendrahmenprofil 230 einer Tür oder eines Fensters verbunden werden. Mit dem Aufsatzprofil 216 wiederum ist das Bodenbasisprofil 30 der Rollladenkastenabdeckung 100 verbunden. Dämmstoffmodule 231, 232 isolieren den Rollladenkasten zur Gebäudeinnenseite hin.


Ansprüche

1. Rollladenkastenabdeckung (100) (100) mit wenigstens einem Innenblendenteil (20) und einem senkrecht dazu ausgerichteten und darin einrastbaren Bodenteil (10, 10', 30), wobei das Innenblendenteil (20) und das Bodenteil (10, 10' 30) als Kunststoffhohlprofile ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,

- dass das Bodenteil (10, 30) wenigstens zweiteilig ausgebildet ist mit einem Bodenbasisprofil (30) und einem Bodenklappenprofil (10; 10');

- dass das Innenblendenteil (20) und das Bodenbasisprofil (30) jeweils am Übergang zu dem dazwischen liegenden Bodenklappenprofil (10; 10') eine Rastaufnahmeeinheit aufweisen, die jeweils wenigstens eine sich längs des Bodenteils erstreckende erste Rastaufnahmeausnehmung (21, 31) und wenigstens eine senkrecht dazu angeordnete zweite Rastaufnahmeausnehmung (22, 32) aufweisen und

- dass das Bodenklappenprofil (10; 10') in einem ersten Endbereich wenigstens einen längs ausgerichteten ersten Rastzapfen (11, 11') aufweist, der in einer der ersten Rastaufnahmeausnehmungen (21, 31) einrastbar ist, und in einem zweiten Endbereich wenigstens einen senkrecht ausgerichteten zweiten Rastzapfen (12, 12') aufweist, der in einer der zweiten Rastaufnahmeausnehmungen (22, 32) einrastbar ist.


 
2. Rollladenkastenabdeckung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bodenklappenprofil (10, 10'), dem Innenblendenteil (20) und/oder dem Bodenbasisprofil (30) wenigstens ein Schraubkanal (25) vorgesehen ist.
 
3. Rollladenkastenabdeckung (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenklappenprofil (10, 10'), das Innenblendenteil (20) und/oder das Bodenbasisprofil (30) als doppelwandige Hohlkammerprofile ausbildet sind.
 
4. Rollladenkastenabdeckung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einer Rastaufnahmeeinheit wenigstens ein Anschlagsteg (23) angeordnet ist.
 
5. Rollladenkastenabdeckung (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagsteg (23) ein Profilabschnitt einer zweiten Rastausnehmung (22, 32) ist.
 
6. Rollladenkastenabdeckung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenblendenteil (20) über einen Hakenvorsprung (26), der an dem vom Bodenteil (10, 10', 30) abgewandten Ende angeordnet ist, schwenkbar in einer Hakenaufnahmeausnehmung (212) eines Deckelteils (210) lagerbar ist.
 
7. Aufsatz-Rollladenkasten, umfassend wenigstens ein Außenblendenteil (213), ein Deckelteil (210), eine Führungsschiene (214) für einen Rollladenpanzer (220), ein Anschlussprofil (216) und eine Rollladenkastenabdeckung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
 




Zeichnung