[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehsperre nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Die Stütze, die Lagerung der Welle, der Sperrarm und andere Teile einer Drehsperre
müssen heutzutage extrem stabil ausgebildet sein, da es vorkommen kann, dass sich
z.B. ein Erwachsener mit seinem gesamten Gewicht auf den Sperrarm setzt oder z.B.
ein Skifahrer versucht, mit seinen Skiern über den Sperrarm zu steigen. Die Vermeidung
einer Beschädigung der Drehsperre durch einen derartigen Missbrauch hat eine auch
mit einem erheblichen Kostenaufwand verbundene Überdimensionierung zahlreicher Teile
der Drehsperre zur Folge.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beschädigung der Drehsperre bei einer missbräuchlichen
Krafteinwirkung auf den Sperrarm zu verhindern.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Drehsperre erreicht.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
[0005] Nach der Erfindung ist ein Sensor zur Detektion der Belastung des Sperrarms vorgesehen.
Der Sensor kann z.B. an dem Sperrarm, der Lagerung der Welle oder der Stütze angebracht
sein. Als Sensor kann ein Dehnungsmessstreifen, ein piezoelektrisches Element oder
beispielsweise ein Schalter verwendet werden, der nach Überschreitung einer bestimmten
Federkraft betätigt wird.
[0006] Wenn die auf den Sperrarm einwirkende Kraft den vorgegebenen Wert überschreitet,
wird eine Sicherheitseinrichtung betätigt. Dabei kann es sich um eine optische und/oder
akustische Alarmeinrichtung handeln, durch die beispielsweise ein sich auf den Sperrarm
setzender 100 kg-Mann gegebenenfalls durch eine Kontrollperson gehindert wird, sich
mit seinem vollen Gewicht auf den Sperrarm zu setzen.
[0007] Dabei kann es sich um eine Drehsperre handeln, die durch die Krafteinwirkung der
in Durchlassrichtung gehenden Person betätigt wird. Jedoch ist die Erfindung insbesondere
für Drehsperren bestimmt, die einen Aktuator zur Betätigung der Welle mit dem Dreharm
aufweisen.
[0008] Wenn bei einer Aktuator betätigten Drehsperre die auf den Sperrarm ausgeübte Kraft
den vorgegebenen Wert überschritten hat, wird vorzugsweise die Welle angesteuert,
um den Sperrarm nach unten zu drehen, jedoch ohne die Sperrstellung zu verlassen.
[0009] Durch die Drehung nach unten erschrickt normalerweise die Person, die im Begriff
ist, sich auf den Sperrarm zu setzen, wodurch sie den Sperrarm sofort entlastet. Dazu
kann es ausreichen, dass sich der Sperrarm nur wenig nach unten dreht, d.h. beispielsweise
einen Winkel von 30° oder weniger in der unteren Sperrposition gegenüber der Waagrechten
einnimmt. Solange eine einwandfreie Sperrung des Durchgangs in der unteren Sperrstellung
des Sperrarms gewährleistet ist, weist der Sperrarm in der unteren Sperrstellung jedoch
einen größeren Winkel auf, beispielsweise bis 45° oder bis 60° gegenüber der Waagrechten.
Dadurch wird zusätzlich erreicht, dass die sich auf den Sperrarm setzende Person vom
Sperrarm abrutscht. Zugleich wird nach dem Kräfteparallelogramm die Kraft, die auf
die Drehsperre einwirkt, verringert, wenn der Sperrarm in der unteren Sperrstellung
einen möglichst großen Winkel gegenüber der Waagrechten einnimmt.
[0010] Zusätzlich zu der Teildrehung der Welle von der oberen in die untere Sperrstellung
bei Überschreiten einer vorgegebenen Kraft auf den Sperrarm kann selbstverständlich
auch eine Alarmeinrichtung betätigt werden.
[0011] Die vorgegebene Kraft, die überschritten werden muss, damit der Sensor die Sicherheitseinrichtung
betätigt, also den Alarm auslöst und/oder den Aktuator ansteuert, damit der Sperrarm
in die untere Sperrposition gedreht wird, kann weniger als ein Drittel der Schwerkraft
einer erwachsenen Person sein, die auf das freie, also von der Welle abgewandte Ende
des Sperrarms ausgeübt wird, also z.B. mindestens 300 N. Zugleich stellen 300 N etwa
die Kraft am Sperrarmende dar, bei der eine Drehsperre erfahrungsgemäß noch eindeutig
als gesperrt empfunden wird.
[0012] Auch kann der Sensor so ausgelegt sein, dass er nur bei einer Kraft, die von oben
auf den Sperrarm wirkt, die Sicherheitseinrichtung betätigt, wenn diese überschritten
wird, jedoch keine Betätigung der Sicherheitseinrichtung erfolgt, wenn die gleiche
Kraft seitlich, also in der Durchgangsrichtung auf das Sperrarmende wirkt.
[0013] Der bei Belastung in die untere Sperrposition gedrehte Sperrarm wird vorzugsweise
nach einer vorgegebenen Zeit von z.B. einer oder wenigen Sekunden durch den Aktuator
wieder in die obere Sperrposition zurückgedreht.
[0014] Der Aktuator ist vorzugsweise ein Motor, insbesondere ein Elektromotor. Jedoch kann
er z.B. auch durch einen Elektromagneten, eine durch ein Druckmittel, beispielsweise
Pressluft betätigbare Kolben/Zylinder-Einheit oder dergleichen gebildet sein.
[0015] An der Welle können beispielsweise drei Sperrarme in einem Abstand von jeweils 120°
befestigt sein. Vorzugsweise weist die Welle jedoch nur einen einzigen Sperrarm oder
zwei Sperrarme auf, die in einem Abstand von etwa 120 und 240° angeordnet sind. Die
Drehachse der Welle ist vorzugsweise gegenüber der Waagrechten um 30 bis 60°, insbesondere
etwa 45° geneigt und der Winkel der Sperrarme bzw. des einen Sperrarms beträgt zur
Drehachse der Welle vorzugsweise 30 bis 60°, vorzugsweise etwa 45°.
[0016] Der Träger, an dem die Welle gelagert ist, kann ein Ständer sein, der sich am Boden
abstützt, oder irgend ein anderer Träger. Die Welle kann dabei direkt an dem Ständer
gelagert sein. Auch ist eine Lagerung der Welle an einem Querträger möglich, der sich
zwischen zwei Ständern erstreckt, oder an einem Querträger, der von einem Ständer
seitlich wegragt.
[0017] An dem Träger ist dabei vorzugsweise die Leseeinrichtung befestigt, die bei gültiger
Lesung einer Zugangsberechtigung den Aktuator ansteuert, um die Welle so zu drehen,
dass der Zugang freigegeben wird.
[0018] Bei RFID-Transpondern mit darauf abgelegter Zugangsberechtigung weist die Leseeinrichtung
ein kastenförmiges Gehäuse mit einer sich in Durchgangsrichtung und von oben nach
unten erstreckenden Antenne auf, um sowohl RFID-Transponder beispielsweise in der
Hosentasche eines Kindes wie an der Kopfbedeckung eines Erwachsenen lesen zu können.
Die Drehachse der Welle der Drehsperre wird dabei vorzugsweise im mittleren Bereich
der Antenne und damit des Gehäuses gelagert, damit eine möglichst große Anzahl von
Feldlinien die Antenne des Transponders der Person, die vor dem in Sperrstellung stehenden
Sperrarm steht, schneidet, wodurch die Lesung optimiert wird.
[0019] Auch können zwei solche Antennen und damit kastenförmige Gehäuse an dem Ständer befestigt
sein, also in Zugangsrichtung vor und hinter dem Ständer. Die beiden Gehäuse sind
dann vorzugsweise an nur einem Ständer befestigt, wobei von dem Ständer der erwähnte
Querträger wegragen kann, an dem die Welle der Drehsperre gelagert ist.
[0020] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher
erläutert. Darin zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Drehsperre mit Antennengehäuse und einer Welle
mit drei Sperrarmen; und
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer Drehsperre, bei der das Antennengehäuse und der
weitere Teil weggelassen sind, und einer Welle mit nur einem Sperrarm.
[0021] Gemäß Figur 1 weist die Drehsperre einen Ständer 1 auf, der ein Gehäuse 2 trägt und
sich mit einer Platte 3 am Boden abstützt. Das Gehäuse 2 ist an dem Ständer 1 höhenverschiebbar
angeordnet.
[0022] In dem Gehäuse 2 ist eine nicht dargestellte RFID-Leseeinrichtung mit einer Antenne
vorgesehen. Mit der Leseeinrichtung kann die Zugangsberechtigung berührungslos gelesen
werden, die in einem Transponder abgelegt ist, den eine zugangsberechtigte Person
mit sich führt.
[0023] In dem Gehäuse 2 ist im mittleren Bereich die Welle 4 drehbar gelagert, die drei
um 120° versetzte Sperrarme 5a, 5b und 5c aufweist. Dabei erstreckt sich in der dargestellten
Sperrstellung der Drehsperre der Sperrarm 5a waagrecht, quer über den Durchgang 6.
Die Drehachse 7 der Welle 4 ist zur Waagrechten in einem Winkel von etwa 45° geneigt.
Der Winkel zwischen den Sperrarmen 5a, 5b und 5c und der Drehachse 7 beträgt ebenfalls
etwa 45°.
[0024] Gemäß Figur 2 ist an der Welle 4 nur ein einziger Sperrarm 5 befestigt, der sich
in der dargestellten Sperrstellung etwa waagrecht, quer über den Durchgang 6 erstreckt.
Wie nach Figur 1 ist auch dabei die Drehachse 7 um etwa 45° gegenüber der Waagrechten
geneigt (Winkel α).
[0025] Die Welle 6 ist an einem Querträger 8 gelagert, der sich von dem Ständer 1 in Durchgangsrichtung
seitlich weg erstreckt. An dem oberen Ende des Ständers 1 ist ein Flansch 9 vorgesehen,
der einen Elektromotor 11 trägt, der die Welle 4 antreibt, wobei von dem Getriebe
lediglich das Zahnrad 12 auf der Welle 4 dargestellt ist, da die übrigen Getriebekomponenten
zur Erläuterung der Erfindung unwesentlich sind.
[0026] Wenn von der Leseeinrichtung in dem Gehäuse 2 (Figur 1) eine gültige Zugangsberechtigung
gelesen wird, wird der Motor 11 betätigt und damit die Welle 4 z.B. nach Figur 2 um
etwa 180° gedreht, sodass der eine Sperrarm 5 von der dargestellten Sperrstellung
in die in Figur 2 gestrichelt dargestellte Freigabestellung gedreht wird, in der er
nach unten ragt und damit den Durchgang 6 freigibt.
[0027] Jeder Sperrarm 5, 5a, 5b, 5c ist mit einem Dehnungsmessstreifen 12 versehen. Wenn
gemäß Figur 1 auf den Sperrarm 5a in der Sperrstellung eine Kraft F von oben ausgeübt
wird, die einen vorgegebenen Wert überschreitet, dreht der Motor 11 die Welle 4 in
Durchgangsrichtung in die in Figur 1 gestrichelt dargestellte Position, die zwischen
der Position des Sperrarms 5a und des Sperrarms 5b liegt, wenn sich der Sperrarm 5a
in seiner oberen mit ausgezogenen Linien dargestellten Sperrposition befindet. D.h.
der Durchgang 6 ist nach wie vor gesperrt, jedoch weist der Sperrarm 5a in der gestrichelt
dargestellten unteren Sperrposition gegenüber der Waagrechten einen Winkel von beispielsweise
30° auf.
[0028] Die Kraft F, die überschritten werden muss, damit der Motor 11 durch den Dehnungsmessstreifen
12 betätigt wird, um den Sperrarm 5a in die untere gestrichelt dargestellte Sperrposition
zu drehen, beträgt beispielsweise mindestens ein Drittel des Gewichts einer erwachsenen
Person, also beispielsweise mindestens 300 N.
[0029] D.h. wenn sich eine erwachsene Person gemäß dem Pfeil F auf den Sperrarm 5a in der
(oberen) Sperrposition zu setzen versucht, dreht sich dieser in die gestrichelt dargestellte
untere Sperrposition, wodurch die Person erschrickt und davon ablässt, sich auf den
Sperrarm 5a zu setzen. Außerdem kann durch den Dehnungsmessstreifen 12 ein Alarm ausgelöst
werden, der mit der optischen Alarmeinrichtung 13 angezeigt werden kann.
[0030] Nach einem Zeitraum von z.B. wenigen Sekunden wird der Sperrarm 5a von der gestrichelt
dargestellten unteren Sperrposition von dem Motor 11 wieder in die obere Sperrposition
zurückgedreht.
[0031] Bei der erfindungsgemäßen Drehsperre brauchen damit die Sperrarme 5, 5a, 5b, 5c,
die Welle 4, der Träger 8, der Ständer 1 und alle übrigen Teile, auf die ein Drehmoment
einwirkt, wenn der Sperrarm 5, 5a, 5b, 5c in der Sperrposition belastet wird, nur
noch auf vorgegebenes entsprechend reduziertes Drehmoment ausgelegt zu werden.
1. Drehsperre für einen Durchgang (6) mit einer an einem Träger gelagerten Welle (4),
an der wenigstens ein Sperrarm (5, 5a) befestigt ist, der sich in der Sperrposition
quer über den Durchgang erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor vorgesehen ist, der eine auf den Sperrarm (5, 5a) in der Sperrstellung
ausgeübte Kraft (F) erfasst und bei Überschreiten einer vorgegebenen Kraft eine Sicherheitseinrichtung
betätigt.
2. Drehsperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor die auf den Sperrarm (5, 5a) von oben einwirkende Kraft (F) erfasst.
3. Drehsperre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Kraft (F) so bestimmt ist, dass sie wenigstens ein Drittel der Schwerkraft
einer erwachsenen Person beträgt, die auf das freie Ende des Sperrarms (5, 5a) in
der Sperrstellung einwirkt.
4. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung durch eine Alarmeinrichtung (13) gebildet wird.
5. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung der Welle (4) ein Aktuator vorgesehen ist und die Sicherheitseinrichtung
durch eine Steuerung gebildet wird, die den Aktuator betätigt, um den Sperrarm (5,
5a) durch eine Teildrehung der Welle (4) nach unten zu drehen, ohne dass er die Sperrstellung
verlässt.
6. Drehsperre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass, dass die Welle (4) mit dem nach unten gedrehten Sperrarm (5, 5a) nach einer vorgegebenen
Zeit um die Teildrehung nach oben zurückgedreht wird.
7. Drehsperre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrarm (5, 5a) in seiner nach unten gedrehten Sperrstellung gegenüber der Waagrechten
einen Winkel von höchstens 60° einnimmt.
8. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (7) der Welle (4) zur Waagrechten um einen Winkel (α) von 30 bis 60°
geneigt ist und der Winkel des wenigstens einen Sperrarms (5, 5a, 5b, 5c) zur Drehachse
(7) der Welle (4) 30 bis 60° beträgt.
9. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor durch einen Dehnungsmessstreifen (12) gebildet wird.
10. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Träger, an dem die Welle (4) gelagert ist, durch einen sich seitlich von einem
Ständer (1) wegerstreckenden Querträger (8) gebildet wird.