[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Heizleiter, insbesondere für eine Sitzheizung,
mit wenigstens einem Innenstrang und wenigstens einem elektrisch leitfähigen Außenstrang,
der um den Innenstrang gewunden ist.
[0002] Ein solcher, aus der
japanischen Patentanmeldung 2000077172 A bekannter elektrischer Heizleiter umfasst einen Innenstrang aus Glasfaser, um den
ein Widerstandsdraht mit einem speziellen Widerstandstemperaturkoeffizienten gewickelt
ist. Diese Anordnung wird von einer Isolierschicht aus Silikon abgedeckt. Mittels
dieses Aufbaus soll eine Verbesserung des Temperaturanstiegs und ein geringerer Energieverbrauch
erreicht werden.
[0003] Wenn ein solches Heizelement beispielsweise in einer Sitzheizung verwendet werden
würde, wäre es zahlreichen Wechselbelastungen ausgesetzt, die zu einem Bruch des Außenstranges
und somit zu einem Versagen des Heizelements führen können. An der auftretenden Bruchstelle
kann es zu einer Funkenentstehung kommen, die zu einer Beschädigung des umgebenden
Materials führen kann. Die Isolierschicht fixiert die Außenstränge auf dem Innenstrang,
so dass sich die Außenstränge bei einer Biegung des Heizelements nicht bewegen können
und somit einer erhöhten Zugkraft ausgesetzt werden, die ebenfalls zu einer Beschädigung
führen kann. Schließlich ist der Aufbau des erfindungsgemäßen Heizelements wegen der
erforderlichen Außenisolierung aufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit konstruktiv einfachen Mitteln einen
elektrischen Heizleiter mit hoher Zuverlässigkeit zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Innenstrang ebenfalls
elektrisch leitfähig ist, wobei er eine geringere spezifische Leitfähigkeit aufweist
als der Außenstrang. Der Innenstrang ist aus einem Material gebildet, das eine höhere
Zugfestigkeit und/oder höhere Biegewechselfestigkeit aufweist als das Material aus
dem der Außenstrang gebildet ist.
[0006] Durch den Innenstrang des erfindungsgemäßen Heizleiters wird eine hohe mechanische
Stabilität gewährleistet. Der Außenstrang sorgt für eine gute elektrische Leitfähigkeit.
Der nur gering leitfähige Innenstrang kann im Falle eines Versagens des Außenstranges
zumindest eine beschränkte Funktionsfähigkeit des Heizleiters aufrechterhalten. Darüber
hinaus wird ein Auftreten von Funken an einer möglicherweise auftretenden Bruchstelle
ausgeschlossen.
[0007] Der Innenstrang ist vorzugsweise aus Edelstahl und der Außenstrang aus Kupfer gebildet.
[0008] Der Innenstrang ist bei einer bevorzugten Ausführungsform gegenüber dem Außenstrang
wenigstens abschnittsweise isoliert. Der Innenstrang und/oder der Außenstrang können
aus einem oder mehreren Filamenten gebildet sein. Wenn sie aus mehreren Filamenten
gebildet sind, ist es bevorzugt, diese wenigstens abschnittsweise gegeneinander zu
isolieren.
[0009] Die Einzelisolierung der Filamente gegeneinander erhöht die Sicherheit gegen Funkenbildung,
da sich die elektrischen Ströme nicht punktuell durch eine Verengung an einer Bruchstelle
zwängen müssen, sondern die verbleibenden Leiterfilamente über ihre gesamte Länge
gleichmäßig und mit einem geringeren Strom beaufschlagt werden.
[0010] Die Isolierung kann von einem Lack, insbesondere einem Polyurethanlack, oder von
einer Lackschicht gebildet werden.
[0011] Eine ausreichende elektrische Verbindung zwischen dem Innenstrang und dem Außenstrang
wird ermöglicht, wenn diese wenigstens an ihren Enden miteinander in Kontakt stehen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Fig.
1 erläutert, die schematisch einen erfindungsgemäßen elektrischen Heizleiter zeigt.
[0013] Der Heizleiter 10 umfasst einen Innenstrang 12, der aus mehreren Einzelfasern 13
aus Edelstahl besteht. Um den Innenstrang 12 sind zwei Außenstränge 14, 16 gegenläufig
spiralförmig gewunden. Die Außenstränge 14, 16 bestehen jeweils aus Kupferfilamenten,
die mit einer Lackschicht beschichtet sind (ICU-Wire-Filamente). Die Außenstränge
14, 16 sind lose um den Innenstrang 12 gewunden, damit sich die Einzelfilamente der
Außenstränge 14, 16 etwas um den Innenstrang 12 bewegen können. Die Enden des Innenstrangs
12 und der Außenstränge 14, 16 sind miteinander kontaktiert (nicht gezeigt). Da die
Außenstränge 14, 16 aus Kupfer gebildet sind, haben sie eine wesentlich höhere elektrische
Leitfähigkeit, als der aus Edelstahl gebildete Innenstrang 12. Der Innenstrang 12
hat dahingegen eine wesentlich höhere Zugfestigkeit und Biegewechselfestigkeit, als
die Außenstränge 14, 16. Der Innenstrang 12 kann somit höhere Kräfte aufnehmen, während
die Außenstränge 14, 16 für den Heizeffekt zuständig sind. Der Heizleiter 10 weist
deshalb insgesamt eine hohe Dauerfestigkeit auf und ist auch bei einem Bruch eines
oder mehrerer Außenstränge 14, 16 funktionsfähig, da der Stromfluss über den schlecht
leitfähigen Innenstrang 12 aufrechterhalten werden kann.
1. Elektrischer Heizleiter mit wenigstens einem Innenstrang (12) und wenigstens einem
elektrisch leitfähigen Außenstrang (14, 16), der um den Innenstrang (12) gewunden
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Innenstrang (12) elektrisch leitfähig ist, wobei er eine geringere spezifische
Leitfähigkeit aufweist als der Außenstrang (14, 16), und
- der Innenstrang (12) aus einem Material gebildet ist, das eine höhere Zugfestigkeit
und/oder höhere Biegewechselfestigkeit aufweist als das Material aus dem der Außenstrang
(14, 16) gebildet ist.
2. Heizleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenstrang (12) aus Stahl, vorzugsweise Edelstahl, und der Außenstrang (14,
16) aus Kupfer gebildet ist.
3. Heizleiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenstrang (12) gegenüber dem Außenstrang (14, 16) wenigstens abschnittsweise
isoliert ist.
4. Heizleiter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenstrang (12) und/oder der Außenstrang (14, 16) aus einem Filament gebildet
ist.
5. Heizleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenstrang (12) und/oder der Außenstrang (14, 16) aus mehreren Filamenten gebildet
ist.
6. Heizleiter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Filamente des Innenstrangs (12) und/oder des Außenstrangs (14, 16)
wenigstens abschnittsweise gegeneinander isoliert sind.
7. Heizleiter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierung von einem Lack, insbesondere einem Polyurethanlack, oder von einer
Oxidschicht gebildet ist.
8. Heizleiter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenstrang (12) und der Außenstrang (14, 16) wenigstens an ihren Enden miteinander
in Kontakt stehen.
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