[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 oder
2 sowie auf eine Form gemäß Oberbegriff Patentanspruch 9.
[0002] Für die Herstellung von Bodenplatten aus zementgebundenem Material, beispielsweise
Beton sind Formen bekannt, die aus einem einen Formraum am Umfang umschließenden Form-
und Verschleißrahmen sowie aus einem den Formraum am Boden verschließenden plattenförmigen
Formverschlusselement bestehen, welches z.B. aus Hartgummi oder einem entsprechenden
gummielastischen Kunststoffmaterial hergestellt ist. Der Formrahmen ist dabei dann
beispielsweise in einer Öffnung eines ersten Maschinenelementes einer Formpresse befestigt
und das Formabschlusselement in einer Ausnehmung eines zweiten Elementes der Formpresse.
Zum Herstellen der Platten werden in die geschlossene Form nacheinander ein einen
Vorsatz und die Oberseite der Platte bildender Feinbeton, anschließend ein die Unterseite
der Platte bildender Grobbeton eingebracht und dann der Vorsatz sowie die Basis durch
Verpressen verdichtet. Nach dem Formpressen des jeweiligen Plattenrohlings wird die
Form zum Ausbringen dieses Rohlings an der Unterseite durch Wegbewegen des Formelementes
geöffnet und der Rohling nach unten ausgestoßen.
[0003] Bekannt ist weiterhin, derartig hergestellte Bodenplatten nach dem Aushärten des
Betons u.a. an der Oberseite sowie auch an dem die Oberseite umgebenden Rand zu bearbeiten.
[0004] Bekannt ist weiterhin die Herstellung von Bodenplatten aus Beton mit einer Profilierung
bzw. Seitenkontur am Plattenumfang, und zwar unter Verwendung einer Pressform mit
einem einen Formraum umschließenden Form- und Verschleißrahmen, der an seiner den
Formraum begrenzenden Innenfläche der Seitenkontur entsprechend profiliert ist. Bei
diesem bekannten Verfahren wird für die herzustellenden Platten durchgehend ein einziger
Betonwerkstoff verwendet. Auch erfolgt nicht das Formen eines gebrochenen oder abgerundeten,
die Oberseite umschließenden Randes. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren sowie
eine Form aufzuzeigen, mit dem bzw. mit der in rationeller Weise die Herstellung von
Bodenplatten mit Vorsatz und Kern mit einem optisch ansprechenden Erscheinungsbild
möglich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren entsprechend dem Patentanspruch
1 oder 2 und eine Form entsprechend dem Patentanspruch 9 ausgeführt.
[0005] Unter "Seitenkontur" ist im Sinne der Erfindung eine von einer planen Fläche abweichende
Formgebung der Umfangsseiten der Bodenplatten zu verstehen, bevorzugt eine geschwungene
bzw. gewellte und dabei speziell eine unregelmäßig geschwungene bzw. gewellte Struktur,
allerdings in der Form, dass sich in beliebigen Querschnittsebenen parallel zur Plattenoberseite
jeweils desselben Umfangsverlauf bzw. dieselbe Umfangsstrukturierung ergibt, d. h.
durch die Seitenkontur gebildete Erhebungen und Vertiefungen mit ihrer Längserstreckung
senkrecht zur Ebene der Plattenoberseite orientiert sind und in dieser Achsrichtung
einen konstanten Querschnitt aufweisen.
[0006] In gleicher Weise ist auch die diese Seitenkontur formende Strukturierung an der
Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens über die gesamte Höhe dieses Rahmens,
d. h. in der Achsrichtung parallel zur Rahmenachse durchgehend ausgebildet, und zwar
derart, dass der Formrahmen in beliebigen Schnittebenen senkrecht zur Rahmenachse
jeweils denselben Querschnitt aufweist.
[0007] Unter "strukturierter Plattenoberseite" ist im Sinne der Erfindung eine Oberseite
zu verstehen, die eine von Vertiefungen und/oder Erhöhungen bzw. erhabenen Bereichen
gebildete Oberflächenstrukturierung besitzt. Unter "strukturiertem Rand" ist im Sinne
der Erfindung ein gebrochener oder abgerundeter Rand zu verstehen, der in Draufsicht
auf die Platte beispielsweise einen geradlinigen oder im Wesentlichen geradlinigen
oder einen unregelmäßigen und/oder einen einfach oder mehrfach gekrümmten Verlauf
zumindest in einem Teilbereich aufweist.
[0008] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird
im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
[0009]
- Fig. 1 und 2
- in vereinfachter Darstellung und in Draufsicht sowie in Seitenansicht eine Platte
gemäß der Erfindung aus zementgebundenem Material;
- Fig. 3
- in vergrößerter Teildarstellung und im Schnitt die Form zum Herstellen der Platte
der Figuren 1 und 2;
- Fig. 4
- in vereinfachter schematischer Darstellung eine Draufsicht auf die Form der Figur
3;
- Fig. 5
- in vereinfachter schematischer Darstellung eine Presse zum Formen der Platten der
Figuren 1 und 2;
- Fig. 6
- in vergrößerter Teildarstellung und im Schnitt die Form zum Herstellen der Platte
der Figuren 1 und 2 bei einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 7
- in vereinfachter Darstellung eine Anlage zur Weiterbearbeitung der mit der Presse
bzw. Form der Figuren 5 und 6 hergestellten Bodenplatten.
[0010] Die in den Figuren 1 und 2 allgemein mit 1 bezeichneten Platten sind aus einem zementgebundenem
Material hergestellt, und zwar mit einem die Oberseite der Platte 1 bildenden Vorsatz
2 aus einem hochwertigen Beton bzw. Feinbeton (Vorsatzbeton) und mit einem die Unterseite
der jeweiligen Platte 1 bildenden Kern oder Basis 3 aus einem gröberen Beton (Kernbeton).
[0011] Die bei der dargestellten Ausführungsform im Wesentlichen quadratische Platte 1 weist
an ihren Umfangsseiten eine in Draufsicht auf die Platte geschwungenen Seitenkontur
4 auf und ist an ihrer Oberseite bei 5 strukturiert, d.h. mit Erhebungen bzw. Vertiefungen
versehen. Weiterhin ist der die Oberseite umschließende Rand 6 in der Schnittebene
senkrecht zur Oberseite gebrochen, d.h. abgerundet und zugleich unregelmäßig verlaufend,
d.h. der geschwungenen Umfangskontur folgend ausgebildet, so dass sich für die Platte
1 zumindest nach dem Verlegen ein rustikales bzw. einer Natursteinplatte entsprechendes
optisches Erscheinungsbild ergibt.
[0012] Die Besonderheit besteht hierbei darin, dass sowohl die geschwungenen Umfangskontur
4, die Strukturierung 5 und der abgerundete und zugleich unregelmäßig verlaufende
Rand 6 bereits bei der Herstellung der Platte 1 geformt werden, eine Nachbearbeitung
der Platte 1 zur Erzeugung z.B. der Strukturierung 5 und des gebrochenen Randes 6
also nicht erforderlich ist.
[0013] Das Formen der Platten 1 erfolgt beispielsweise auf einer herkömmlichen Maschine
oder Formpresse 7, die u.a. einen um eine vertikale Achse getaktet drehbaren Drehtisch
8 besitzt, an dem mehrere Formen 9 in gleichmäßigen Winkelabständen um die Drehachse
verteilt vorgesehen sind.
[0014] Jede Form 9 besteht in bekannter Weise aus einem in einer Öffnung des Drehtisches
eingesetzten Form- und Verschleißrahmen 9.1, der den eigentlichen Formraum 10 am Umfang
umschließt und dessen Innenfläche die Umfangsfläche der jeweiligen Platte 1 formt,
sowie aus einem plattenförmigen, die Unterseite der jeweiligen Form 9 bzw. den Formraum
10 nach unten hin abschließenden Formabschlusselement oder Formunterteil 11, das als
Tiefbettmatrize ausgebildet ist und beispielsweise aus einem gummielastischen Material,
z.B. Hartgummi besteht.
[0015] Das Formunterteil 11 ist an einem Maschinenteil 12 vorgesehen, welches mit dem Drehtisch
7 mitbewegt wird, zum Entnehmen des durch Pressformen hergestellten Plattenrohlings
aber bezogen auf den Drehtisch 7 abgesenkt werden kann.
[0016] Die Herstellung erfolgt grundsätzlich in der Weise, dass in einer ersten Arbeitsposition
in die jeweilige geschlossene Form 9 zunächst der den Vorsatz bildende Vorsatz- oder
Feinbeton, der auch einen relativ hohen Wasseranteil aufweist, und dann in einer weiteren
Arbeitsposition der die Basis 3 bildende Kern-Beton eingebracht werden, der auch einen
geringeren Wasseranteil als der Feinbeton besitzt. Zumindest nach dem Einbringen des
Kernbeton erfolgt unter Verwendung eines Form- oder Pressstempels 9.2 ein Verpressen
des Betons im Formraum 10 und dann an einer weiteren Arbeitsposition das Ausbringen
bzw. Ausstoßen und Weiterleiten des so hergestellten Plattenrohlings nach dem Absenken
des Verschlusselements 11 für das Lagern des Plattenrohlings während des Abbindens
bzw. Aushärtens des Betons.
[0017] Zum Formen der unregelmäßig geschwungenen oder gewellten Seitenkontur 4, der Profilierung
bzw. Strukturierung 5 der Plattenoberseite sowie des abgerundeten bzw. gebrochenen
Randes 6 bereits bei der Herstellung des Plattenrohlings ist der Form- und Verschleißrahmen
9.1 an seiner Innenfläche über die gesamte Rahmenhöhe mit einer der Seitenkontur 4
entsprechenden Kontur versehen, die sich erfindungsgemäß über die gesamte Höhe der
Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens erstreckt, und zwar derart, dass der Formrahmen
an seiner Innenfläche in allen senkrecht zur Rahmenachse orientierten Ebenen jeweils
denselben Querschnitt aufweist.
[0018] Der Pressstempel 9.2 der Form 9 ist an seinem Umfang an den Innenquerschnitt des
Formrahmens 10 angepasst, d. h. auch der Stempel 9.2 besitzt an seinem Außenumfang
die der Seitenkontur 4 der herzustellenden Bodenplatten 1 entsprechende Kontur.
[0019] Zum Formen des gebrochenen, unregelmäßig verlaufenden Randes 6 ist das Formunterteil
11 als Tiefbettmatrize mit einer einen umlaufenden Randbereich 14 aufweisenden muldenartigen
Vertiefung 15 versehen. Der Rand bildet eine ebene Fläche 14.1, gegen die bei geschlossener
Form 9 der Formrahmen 9.1 mit seiner unteren Stirnseite vollflächig anliegt und dadurch
einen dichten Abschluss der Form 9 auch am Übergang zwischen dem Formrahmen 9.1 und
dem Formunterteil 11 gewährleistet. An die Fläche 14.1 schließt sich zum Formraum
10 hin eine Fläche 14.2 an, die nach unten zum Boden 15.1 der muldenartigen Vertiefung
15 verlaufend und der Formgebung des Randes 6 entsprechend konkav gekrümmt ist. Außerdem
ist die Fläche 14.2 der Welligkeit des Randes entsprechend gewellt, d. h. sie besitzt
eine sich ändernde Steilheit. Weiterhin folgt der Übergang zwischen den Flächen 14.1
und 14.2 der Seitenkontur 4 in der Form, dass die Fläche 14.2 an diesem Übergang möglichst
naht- oder stufenlos in die die Seitenkontur 4 formende Innenfläche des Formrahmens
9.1 übergeht.
[0020] Wesentlich ist bei der Herstellung der Bodenplatten 1 bzw. bei der für diese Herstellung
verwendeten Hilfsmitteln, nämlich der Form 9, des Formrahmens 9.1 und des Stempels
9.2 u. a.,
dass die die Seitenkontur 4 bildende Formgebung der Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens
über die gesamte Höhe dieses Rahmens ausgebildet ist, dass der Übergang zwischen den
Flächen 14.1 und 14.2 exakt im Verlauf der Seitenkontur 4 folgt,
dass der Stempel 9.2 an seiner Umfangsfläche dem Innenquerschnitt des Form- und Verschleißrahmens
9.1 bzw. dem Verlauf der die Seitenkontur 4 formenden Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens
9.1 angepasst ist, sodass einerseits die Bodenplatten 1 in der gewünschten Form ohne
störende Übergänge erzeugt werden, andererseits beim Entformen eines Plattenrohlings
nach dem Formpressen keine Materialreste im Formrahmen sowie auch im Formunterteil
verbleiben.
[0021] Wesentlich hierfür ist u. a. auch, dass sich die die Seitenkontur 4 der Bodenplatten
1 formende Kontur der Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens über die gesamte
Höhe dieses Rahmens erstreckt, sodass mit dem an den den Innenquerschnitt dieses Rahmens
angepassten Pressstempel 9.2 der jeweilige Rohling vollständig beim Entformen ausgeschoben
wird und hierbei ebenfalls keine Materialreste im Form- und Verschleißrahmen 9.1.
Wesentlich ist auch, dass einerseits durch den Vorsatzbeton mit einem relativ hohen
Wasseranteil die Oberseite der entsprechenden Bodenplatte 1 optimal geformt wird,
dass aber durch den anschließend eingebrachten Kernbeton mit einem geringeren Wasseranteil
überschüssiges Wasser aus dem Vorsatzbeton vom Kernbeton aufgenommen und so das Anhaften
des zunächst sehr feuchten Vorsatzbetons an dem mit der muldenförmigen Vertiefung
15 ausgebildeten Formunterteil 11 verhindert wird.
[0022] Vorteilhaft ist bei der dargestellten Ausführungsform weiterhin, dass die Tiefe der
muldenartigen Vertiefung 15 deutlich kleiner ist als die Dicke der hergestellten Bodenplatten.
[0023] Zur Erzeugung der Strukturierung 5 an der Plattenoberseite ist der Boden 15.1 der
muldenartigen Vertiefung 15 entsprechend mit einer komplementären Profilierung bzw.
Strukturierung 13 versehen.
[0024] Die Figur 6 zeigt in einer Darstellung ähnlich Figur 3 als weitere mögliche Ausführungsform
eine der Form 9 entsprechende Form 9a, bei der anstelle der Tiefbettmatrize bzw. des
Formunterteils 11 ein Formunterteil 11a verwendet ist, welches an der Oberseite plan
oder im Wesentlichen plan ausgebildet ist und an der Unterseite eine der Vertiefung
15 entsprechende Ausnehmung 16 aufweist und dort auch mit einer die Profilierung 5
formenden komplementären Profilierung 17 versehen ist. Beim Pressen des Plattenrohlings
wird dann das Formunterteil 11a derart verformt, dass sich aufgrund der Ausnehmung
16 der an die Seitenkontur 4 anschließende abgerundete bzw. gebrochene oder unregelmäßig
verlaufende Rand 6 ausbildet und durch die Profilierung bzw. Vorsprünge 17 die Profilierung
5.
[0025] Ein Vorteil der Form 9a besteht darin, dass das Formunterteil 11a nach dem Öffnen
der Form zum Ausbringen des Plattenrohlings an der Oberseite wiederum seinen planen
oder ebenen Zustand einnimmt und dadurch besonders wirksam ein unerwünschtes Anhaften
von Betonresten an der Matrize bzw. am Formunterteil 11 a verhindert ist.
[0026] Es besteht auch die Möglichkeit, die Vertiefung 15 bzw. Ausnehmung 16 jeweils mit
einem dauerelastischen Material auszufüllen, welches weicher ist als das für die Matrize
bzw. das Formunterteil 11 bzw. 11a verwendete Material, so dass sich beim Formpressen
durch elastisches Verformen des die Vertiefung 15 bzw. Ausnehmung 16 ausfüllenden
Materials sowie bei der Ausführung der Figur 6 durch das Verformen auch des Formunterteils
11a insgesamt wiederum die unregelmäßig geschwungene oder gewellte Seiten- oder Umfangskontur
4, die Oberflächenstruktur 5 und der gebrochene Plattenrand 6 sowie ausbilden.
[0027] Durch die von Erhebungen und dazwischen liegenden Vertiefungen gebildete Strukturierung
13 der Matrize 11 bzw. 11a weisen die hergestellten Bodenplatten 1 an ihrer Oberseite
ebenfalls die von Vertiefungen und Erhebungen gebildete Strukturierung 5 auf.
[0028] Die mit der Form 9 bzw. 9a gefertigten Bodenplatten 1 werden entsprechend der Figur
7 einer weiteren Oberflächenbehandlung unterzogen. In einem ersten, in der Figur 7
in der Position a dargestellten Verfahrensschritt werden die Platten 1 an ihrer mit
der Strukturierung bzw. Profilierung 5 versehenen Oberflächenseite mittels einer rotierenden,
bei der dargestellten Ausführungsform walzenartigen Bürste gebürstet. Die Borsten
18.1 dieser Bürste 18 sind an ihren freien Enden jeweils aus einem hochfesten Material
hergestellt oder mit einem solchen Material versehen, beispielsweise mit einer Diamant-Beschichtung.
[0029] Die Platten 1 werden auf einem Transporteur 19 unter der rotierenden Bürste 18 vorbeibewegt.
Der Abstand zwischen der Bürste 18 und dem Transporteur 19 ist so eingestellt, dass
die Bodenplatten 1 primär an den erhabenen Bereichen ihrer strukturierten Oberseite
bzw. an den erhabenen Bereichen der dortigen Profilierung 5 durch Bürsten bearbeitet
werden, sich an diesen erhabenen Bereichen also eine besonders glatte Oberfläche ergibt,
die sich von der Oberflächenstruktur in den muldenartigen Vertiefungen deutlich unterscheidet.
Allein schon hierdurch wird ein besonderes optisches Erscheinungsbild für die Platten
1 erzielt, und zwar mit speckig erscheinenden glatten erhabenen Bereichen und etwas
raueren vertieften Bereichen.
[0030] In einem weiteren Verfahrensschritt (Position b) werden die Platten 1 an ihrer Oberseite
mit einem Lackauftrag versehen, der beispielsweise über eine Spritzdüse 20 dosiert
aufgebracht wird. Der verwendete Lack ist so ausgewählt, dass er in einem anschließenden
Verfahrensschritt (Position c der Figur 7) nach dem Eindringen in die Oberfläche der
jeweiligen Platte durch das UV-Licht einer UV-Strahlungsquelle 21 aushärtet. Durch
den Lackauftrag werden insbesondere auch in den nicht gebürsteten tieferen Bereichen
der Oberflächenstruktur vorhandene Poren an der Plattenoberseite geschlossen, sodass
sich eine Oberflächenversiegelung ergibt, die u.a. eine Anlagerung von Schmutz und/oder
ein Eindringen von Flüssigkeiten in die jeweilige Platte und ein hiermit verbundenes
nachteiliges optisch Erscheinungsbild für die Platte verhindert. Durch das vorausgehende
Bürsten der Platten und die dadurch erzielte Reduzierung der Oberflächenrauheit in
erhabenen Bereichen wird ferner die Menge an benötigtem Lack erheblich verringert.
[0031] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind.
[0032] Vorstehend wurde davon ausgegangen, dass das Bürsten der Platten 1 mittels einer
walzenförmigen, rotierend angetriebenen Bürste 18 erfolgt. Selbstverständlich sind
auch andere Ausführungen denkbar, insbesondere auch solche mit einer oder mehreren
Bürsten, die an der Stirnseite eines z.B. scheibenförmigen Bürstenkörpers Borsten
aufweisen und um eine senkrecht zur Stirnseite orientierte Achse des scheibenförmigen
Bürstenkörpers rotierend angetrieben sind. Auch andere Formen und Antriebe von Bürsten
sind denkbar, insbesondere auch Bürsten, die nicht nur rotieren, sondern zugleich
auch geschwenkt oder in anderer Form bewegt werden.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Bodenplatte
- 2
- Vorsatz
- 3
- Basis
- 4
- Seitenkontur
- 5
- Strukturierung an der Plattenoberseite
- 6
- abgerundeter sowie unregelmäßig verlaufender Rand
- 7
- Presse
- 8
- Drehtisch
- 9, 9a
- Form
- 9.1
- Form- und Verschleißrahmen
- 9.2
- Stempel
- 10
- Formraum
- 11, 11a
- Matrize oder plattenförmiges Formunterteil
- 12
- absenkbares Element des Drehtisches 7
- 13
- Strukturierung
- 14
- umlaufender Rand
- 14.1,14.2
- Fläche
- 15
- muldenartige Vertiefung
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Strukturierung
- 18
- Bürste
- 18.1
- Borsten
- 19
- Transporteur
- 20
- Düse zum Ausbringen eines Lacks
- 21
- UV-Lichtquelle
- A
- Absenkbewegung des Formelementes 11 bzw. 11a
1. Verfahren zum Herstellen von Bodenplatten aus zementgebundenem Material bzw. aus Beton
mit einem die Oberseite der jeweiligen Bodenplatte bildenden Vorsatz (2) aus Fein-
oder Vorsatzbeton und mit einem die Unterseite bildenden Kern (3) aus einem Kernbeton
durch Formpressen in einem Formraum (10) einer Pressform (9, 9a), die aus einer den
Formraum (10) an der Unterseite verschießenden Matrize (11, 11a), aus einem den Formraum
(10) an einem Umfang begrenzenden und gegen einen Rand der Matrize dicht anliegenden
Form- und Verschleißrahmen (9.1), sowie aus einem in den Form- und Verschleißrahmen
(9.1) von dessen Oberseite her einführbaren Pressstempel (9.2) besteht, wobei in den
Formraum (10) zunächst der den Vorsatz (2) bildende Vorsatzbeton und anschließend
der den Kern (3) bildende Kernbeton eingebracht werden und zumindest nach dem Einbringen
des Kernbetons ein Verpressen mit dem Pressstempel (9.2) erfolgt, und zwar unter Verwendung
eines Form- und Verschleißrahmens (9.1), dessen den Formraum (10) begrenzende Innenfläche
über die gesamte Höhe mit einer durchgehenden, eine gewellte oder unregelmäßig geformte
Seitenkontur (4) der Umfangsseiten der hergestellten Bodenplatten formenden Strukturierung
ausgebildet ist,
einer Matrize (11, 11a), die als Tiefbettmatrize zum Formen eines an die Seitenkontur
der jeweiligen Bodenplatte anschließenden strukturierten oder gebrochenen Randes (6)
mit einem eine muldenartige Vertiefung (15) umschließenden, den strukturierten oder
gebrochenen Plattenrand (6) formenden Matrizen-Randbereich ausgebildet ist, der bei
geschlossener Pressform in die strukturierte Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens
(9.1) stufenlos oder nahezu stufenlos übergeht, sowie
eines Pressstempels (9.2), der an seinem Umfang dem Verlauf der die Seitenkontur (4)
formenden Innenfläche oder Strukturierung des Form- und Verschleißrahmens (9.1) angepasst
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platten (1) an ihrer Oberseite mit einer Erhebungen und Vertiefungen aufweisenden
Profilierung oder Strukturierung (5) geformt und nach dem Formen und Abbinden des
Betons an der strukturierten Oberseite durch Bürsten derart bearbeitet werden, dass
die Erhebungen der Profilierung (5) eine von den Vertiefungen der Profilierung (5)
eine unterschiedliche Oberflächenstruktur aufweisen, und/oder
dass die Bodenplatten (1) nach dem Formen und Abbinden des Betons zumindest an ihrer Oberseite
mit einem flüssigem, abbindenden Material, beispielsweise mit einem die Poren der
Bodenplatten (1) verschließenden Material behandelt werden.
2. Verfahren zum Herstellen von Bodenplatten aus zementgebundenem Material bzw. aus Beton
mit einem die Oberseite der jeweiligen Bodenplatte bildenden Vorsatz (2) aus Fein-
oder Vorsatzbeton und mit einem die Unterseite bildenden Kern (3) aus einem Kernbeton
durch Formpressen in einem Formraum (10) einer Pressform (9, 9a), die aus einer den
Formraum (10) an der Unterseite verschießenden Matrize (11, 11a), aus einem den Formraum
(10) an einem Umfang begrenzenden und gegen einen Rand der Matrize dicht anliegenden
Form- und Verschleißrahmen (9.1), sowie aus einem in den Form- und Verschleißrahmen
(9.1) von dessen Oberseite her einführbaren Pressstempel (9.2) besteht, wobei in den
Formraum (10) zunächst der den Vorsatz (2) bildende Vorsatzbeton und anschließend
der den Kern (3) bildende Kernbeton eingebracht werden und zumindest nach dem Einbringen
des Kernbetons ein Verpressen mit dem Pressstempel (9.2) erfolgt, und zwar unter Verwendung
eines Form- und Verschleißrahmens (9.1), dessen den Formraum (10) begrenzende Innenfläche
über die gesamte Höhe mit einer durchgehenden, eine gewellte oder unregelmäßig geformte
Seitenkontur (4) der Umfangsseiten der hergestellten Bodenplatten formenden Strukturierung
ausgebildet ist,
einer Matrize (11, 11a), die als Tiefbettmatrize zum Formen eines an die Seitenkontur
der jeweiligen Bodenplatte anschließenden strukturierten oder gebrochenen Randes (6)
mit einem eine muldenartige Vertiefung (15) umschließenden, den strukturierten oder
gebrochenen Plattenrand (6) formenden Matrizen-Randbereich ausgebildet ist, der bei
geschlossener Pressform in die strukturierte Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens
(9.1) stufenlos oder nahezu stufenlos übergeht, sowie
eines Pressstempels (9.2), der an seinem Umfang dem Verlauf der die Seitenkontur (4)
formenden Innenfläche oder Strukturierung des Form- und Verschleißrahmens (9.1) angepasst
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand des Niveaus des Randes der Tiefbettmatrize von dem Niveau der tiefsten
Stelle der Tiefbettmatrize wenigstens 3 - 5mm, vorzugsweise wenigstens 5 mm beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (1) an ihrer Oberseite mit einer Erhebungen und Vertiefungen aufweisenden
Profilierung oder Strukturierung (5) geformt und nach dem Formen und Abbinden des
Betons an der strukturierten Oberseite durch Bürsten derart bearbeitet werden, dass
die Erhebungen der Profilierung (5) eine von den Vertiefungen der Profilierung (5)
eine unterschiedliche Oberflächenstruktur aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatten (1) nach dem Formen und Abbinden des Betons zumindest an ihrer Oberseite
mit einem flüssigem, abbindenden Material, beispielsweise mit einem die Poren der
Bodenplatten (1) verschließenden Material behandelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Niveaus des Randes der Tiefbettmatrize von dem Niveau der tiefsten
Stelle der Tiefbettmatrize wenigstens 3 - 5mm, vorzugsweise wenigstens 5 mm beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Matrize (11, 11a) aus einem gummielastischen Material, und/oder
durch die Verwendung einer Tiefbettmatrize (11), bei der die Tiefe der muldenartigen Vertiefung
(15) kleiner ist als die Dicke der hergestellten Bodenplatten, beispielsweise durch die Verwendung einer Tiefbettmatrize als Formunterteil (11), deren Tiefe maximal
1/3 der Dicke der hergestellten Bodenplatten ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Matrize (11, 11a), die an ihrer dem Formraum (10) zugewandten
Seite eine Strukturierung zum Formen einer Profilierung oder Strukturierung (5) an
der Oberseite der hergestellten Bodenplatten aufweist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatten (1) beim Bürsten nur oder im Wesentlichen nur an den erhabenen Bereichen
der Strukturierung (5) bearbeitet werden,
und/oder
dass die Bodenplatten (1) nach dem Formen und Abbinden des Betons mit einem abbindenden
oder Aushärtenden, beispielsweise durch UV-Licht aushärtenden Kunststoff oder Lack
behandelt werden,
und/oder
dass die Oberflächenbehandlung nach dem Bürsten der Bodenplatten (1) erfolgt.
9. Form zum Herstellen von Bodenplatten aus zementgebundenem Material bzw. aus Beton
mit einem die Oberseite der jeweiligen Bodenplatte bildenden Vorsatz (2) aus Fein-
oder Vorsatzbeton und mit einem die Unterseite bildenden Kern (3) aus einem Kernbeton
durch Formpressen in einem Formraum (10) der Form (9, 9a), die aus einer den Formraum
(10) an der Unterseite verschießenden Matrize (11, 11a), aus einer den Formraum (10)
an einem Umfang begrenzenden und gegen einen Rand der Matrize dicht anliegenden Form-
und Verschleißrahmen (9.1), sowie aus einem in den Form- und Verschleißrahmen (9.1)
von dessen Oberseite her einführbaren Pressstempel (9.2) besteht, wobei
der Form- und Verschleißrahmens (9.1) an seiner den Formraum (10) begrenzende Innenfläche
über die gesamte Höhe mit einer durchgehenden, eine gewellte oder unregelmäßig geformte
Seitenkontur (4) der Umfangsseiten der hergestellten Bodenplatten formenden Strukturierung
ausgebildet ist,
die Matrize (11, 11a) als Tiefbettmatrize zum Formen eines an die Seitenkontur der
jeweiligen Bodenplatte anschließenden strukturierten oder gebrochenen Randes (6) mit
einem eine muldenartige Vertiefung (15) umschließenden, den strukturierten oder gebrochenen
Plattenrand (6) formenden Matrizen-Randbereich ausgebildet ist, der bei geschlossener
Pressform in die strukturierte Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens (9.1) stufenlos
oder nahezu stufenlos übergeht, und der Pressstempel (9.2) an seinem Umfang dem Verlauf
der die Seitenkontur (4) der Bodenplatten formenden Innenfläche oder Strukturierung
des Form- und Verschleißrahmens (9.1) angepasst ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand des Niveaus des Randes der Tiefbettmatrize von dem Niveau der tiefsten
Stelle der Tiefbettmatrize wenigstens 3 - 5mm, vorzugsweise wenigstens 5 mm beträgt..
10. Form nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass als Formunterteil eine Matrize aus einem gummielastischen Material (11, 11a) vorgesehen
ist,
und/oder
dass die Matrize (11a) eine mit ihrem umlaufenden Rand (14.2) stufenlos oder nahezu stufenlos
an die Kontur der Innenfläche des Form- und Verschleißrahmens (9.1) anschließende
Vertiefung ausbildet,
und/oder
dass die Tiefe der muldenartigen Vertiefung (15) der Tiefbettmatrize kleiner ist als die
Dicke der hergestellten Bodenplatten, wobei beispielsweise die Tiefe der muldenartigen
Vertiefung maximal 1/3 der Dicke der hergestellten Bodenplatten ist,
und/oder
dass die Matrize bzw. das Formunterteil (11, 11a) an der dem Formraum (10) zugewandten
Seite eine Strukturierung zum Formen einer Profilierung oder Strukturierung (5) an
der Oberseite der hergestellten Bodenplatten aufweist.