[0001] Die Erfindung betrifft ein Behältnis, insbesondere für galvanische Bäder, mit einer
Entnahmeöffnung.
[0002] Galvanische Bäder sind insbesondere in der Galvanotechnik verwendete Elektrolytbäder.
Diese können einen Aktivator aufweisen. Derartige galvanische Bäder werden in Flaschen,
beispielsweise in Kunststoffflaschen angeboten. Nach dem Öffnen der Flaschen gelangt
Luft an diese Bäder. Durch eine Reaktion mit insbesondere dem Luftsauerstoff, der
nach dem Öffnen in die Flaschen eindringt und sich oberhalb der Flüssigkeit befindet,
verlieren die Bäder an Wirksamkeit, so dass ihre Haltbarkeit begrenzt wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Behältnis für galvanische Bäder zu
schaffen, mit welchem die Haltbarkeit dieser Bäder verbessert werden kann.
[0004] Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Dadurch, dass das Behältnis eine flexible
Hülle aufweist, an der die Entnahmeöffnung angeordnet ist, kann das Behältnis derart,
beispielsweise hängend, benutzt werden, dass die Entnahmeöffnung am unteren Ende liegt.
Die Flüssigkeit wird mittels des an der Entnahmeöffnung angeordneten Dosierventils
entnommen. Dabei entsteht in dem Behältnis ein Unterdruck, in dessen Folge sich die
Hülle zusammenzieht. Durch das Dosierventil kann dabei praktisch keine Luft eindringen,
die flexible Hülle verhindert insbesondere, dass Luft eingesaugt wird. Das Behältnis
ermöglicht es, die galvanischen Bäder praktisch gegen Lufteinwirkung abzuschließen,
so dass ihre Haltbarkeit nicht durch Reaktion mit Luft begrenzt wird. Unter einer
flexiblen Hülle wird dabei insbesondere eine solche Hülle verstanden, die sich beim
Entleeren des Behältnisses durch den dabei entstehenden Unterdruck verformt und dabei
keine wesentlichen Rückstellkräfte zur Wiederherstellung der ursprünglichen Form der
mit dem galvanischen Bad gefüllten Hülle aufbaut.
[0005] Die flexible Hülle weist vorteilhafterweise die Form eines Beutels, insbesondere
eines Schlauchbeutels auf. Statt eines Schlauchbeutels kann auch ein in anderer Weise
gefertigter Beutel, beispielsweise ein aus mehreren miteinander verbundenen (zum Beispiel
verklebten oder verschweißten) Teilen hergestellter sogenannter Siegelrandbeutel,
verwendet werden. Die Hülle besteht zweckmäßigerweise aus einem luft- und/oder lichtdichten
Material. Insbesondere kann die Hülle aus einem mehrlagigen Materialverbund gebildet
sein, wobei sie eine Metallschicht, insbesondere eine Aluminiumschicht aufweisen kann.
Die Hülle kann auch eine Sauerstoffdiffusionsbarriere, insbesondere als Schicht, aufweisen.
Diese umgibt sinnvollerweise den gesamten Innenraum der Hülle. Ferner kann das Behältnis,
vorzugsweise die Hülle, eine Haltevorrichtung aufweisen. Damit kann die Hülle beispielsweise
hängend fixiert werden.
[0006] Die Aufgabe wird auch durch Verwendung eines Behältnisses mit einer flexiblen Hülle,
insbesondere einem Beutel, vorzugsweise einem Schlauchbeutel, als Verpackungsmittel
für galvanische Bäder gelöst.
[0007] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Zeichnung stellt das erfindungsgemäße Behältnis dar. Es besteht im wesentlichen
aus einem Beutel 1. Dieser Beutel kann als Schlauchbeutel ausgebildet sein, also eine
längsgestreckte Form aufweisen. Er ist aus einer lichtdichten, mehrlagigen Folie gebildet,
wobei die Folie zwischen zwei Kunststofflagen eine Aluminiumsperrschicht aufweist.
An seinem oberen Ende weist der Beutel 1 eine Befestigungsöse 2 auf zum Einhängen
in ein Gestell. Statt der Öse 2 kann auch beispielsweise ein Haken verwendet werden
oder eine Klammer. Am unteren Ende ist die Entnahmeöffnung 3 angeordnet, die mit einem
Dosierventil 4 geöffnet und geschlossen werden kann. Im Beutel 1 ist das galvanische
Bad, ein Elektrolyt, angeordnet. Das galvanische Bad wird bei Gebrauch durch die Entnahmeöffnung
3 entnommen, so dass es zur Herstellung von metallischen Schichten auf elektrochemischem
oder chemischem Weg verwendet werden kann. Bei der Entnahme zieht sich der Beutel
1 selbsttätig zusammen, so dass keine Luft eingesaugt wird und das verbleibende Volumen
praktisch nahezu vollständig mit der Flüssigkeit gefüllt ist. Ein solcher Beutel kann
zum Beispiel als Packmittel für Goldbäder zur galvanischen Herstellung von Zahnersatz
verwendet werden.
1. Behältnis, insbesondere für galvanische Bäder, mit einer Entnahmeöffnung, dadurch gekennzeichnet, dass es eine flexible Hülle aufweist, an der die Entnahmeöffnung (3) angeordnet ist, wobei
an der Entnahmeöffnung ein Dosierventil (4) angeordnet ist.
2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Hülle die Form eines Beutels (1), insbesondere eines Schlauchbeutels,
aufweist.
3. Behältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle aus einem luft- und/oder lichtdichten Material gebildet ist.
4. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle aus einem mehrlagigen Materialverbund gebildet ist.
5. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle eine Metallschicht, insbesondere eine Aluminiumschicht aufweist.
6. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle eine Sauerstoffdiffusionsbarriere, insbesondere als Schicht, aufweist.
7. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Haltevorrichtung aufweist, die vorzugsweise an der Hülle angeordnet ist.
8. Verwendung eines Behältnisses mit einer flexiblen Hülle als Verpackungsmittel für
galvanische Bäder.