[0001] Die Erfindung betrifft ein Sektionaltor oder Hubtor.
[0002] Derartige Tore finden überwiegend im industriellen Bereich Anwendung, wenn es gilt,
eine beispielsweise mit einem Gabelstapler oder einem anderen Fahrzeug durchfahrbare
Gebäudeöffnung stabil, platzsparend und kostengünstig zu verschließen.
[0003] Sektionaltore und Hubtore sind allgemein bekannt. Sie bestehen im Wesentlichen aus
einzelnen, in sich stabilen Torblättern, den Sektionen, die üblicherweise eine große
Breitenerstreckung bei einer geringen Höhenerstreckung haben. Dadurch können mehrere
Torblätter übereinander angeordnet werden und so mit Scharnieren verbunden werden,
dass das Sektionaltor oberhalb der Toröffnung auch mit einem kleinen Krümmungsradius
beispielsweise in die Horizontale unterhalb einer Decke geführt werden kann.
[0004] Die Führung erfolgt meist über Führungsrollen oder Gleitstifte, welche seitlich der
Toröffnung und darüber hinaus in Führungsbahnen, meist Schienen, geführt werden. Bei
konventionellen Sektionaltoren sind häufig die Führungsrollen bzw. -stifte am Scharnier
befestigt oder sogar in Baueinheit ausgeführt.
[0005] Im täglichen Einsatz werden derartige Tore allerdings häufig großen horizontalen
Belastungen, vor allem Stößen, ausgesetzt. Insbesondere kann es vorkommen, dass die
Tore mit einem Gabelstapler angefahren werden. Mangels Nachgiebigkeit der in den Schienen
stabil gelagerten Torplatten kann es hierdurch zu erheblichen Verbeulungen an den
Torplatten, den Scharnieren und/oder den Führungsschienen kommen. Dies macht einen
häufigen Austausch der Torkomponenten notwendig, wodurch erhebliche Kosten entstehen.
[0006] Um dieses Problem zu überwinden, schlägt die
DE 197 58 648 C2 eine Crashschutzvorrichtung für Schnelllaufrolltore vor, bei der das Schnelllaufrolltor
über eine Kupplung an die seitliche Führung angeschlossen ist. Torseitig weist diese
Kupplung ein Gummi-Klemmelement für eine Klemmrolle auf, die an der Achse der Torfuhrungsrollen
befestigt ist. Dabei ist der Kupplungsmechanismus an der Bodenschiene eines Schnelllaufrolltorbehangs
angeordnet, sodass sich die Bodenschiene im Falle einer Kollision schadlos aus der
Kupplung lösen kann und anschlie-βend mit wenig Aufwand wieder an dieser befestigt
werden kann. Um bei ausgekuppelter Bodenschiene die Torführungsrollen fest in ihrer
ursprünglichen Position zu halten, dient als Führungsschiene ein langschenkliges U-Profil,
in welchem ein Führungskörper mit zwei zueinander axial beabstandeten Rollen gelagert
ist. Dies verhindert wirkungsvoll eine Verdrehung der Achse in der Horizontalen. Um
auch die Höhe des Führungskörpers zu fixieren, ist dieser über ein vertikales Kupplungsband
mit einem oberen Führungskörper verbunden, welcher schienenseitig ebenfalls mit zwei
Laufrollen in dem U-Profil liegt, aber torseitig auf herkömmliche Weise angeschlossen
ist.
[0007] Die
DE 299 06 582 U1 schlägt eine Crashschutzvorrichtung mit einem. Führungskörper vor, welcher in einer
seitlichen Führungsschiene läuft, wobei das Sektionaltor über einen Kunststoffzapfen
und ein Kupplungselement im Führungskörper geführt wird. Auch hier ist ein seitliches
Ausweichen des Tores durch Auskuppeln des Kunststoffzapfens aus dem Führungselement
zum Vermeiden von Schäden am Tor möglich. Die Fixierung der Kupplung erfolgt dadurch,
dass der Führungskörper so tief in der seitlichen Führungsschiene positioniert ist,
dass er sich nicht verdrehen kann.
[0008] In der
DE 100 52 967 A1 ist eine weitere Crashschutzvorrichtung offenbart. Hier sitzt ebenfalls ein Führungskörper
verdrehsicher in einer tiefen Führungsschiene und weist eine zum Tor weisende Achse
mit einem kreisrunden Kupplungskörper auf, welcher mit einem weiteren kreisrunden
Kupplungskörper zusammenwirkt. Dieser ist seinerseits an einem in Richtung zur Führungsschiene
weisenden Stabkörper axial verdrehbar gelagert, und der Stabkörper ist an der Torplatte
befestigt.
[0009] Leider sind die vorgeschlagenen Lösungen sehr aufwendig. So bilden die kreisrunden
Scheibenkupplungen aus der
DE 100 52 967 A1 einen großen Körper, zumal die Kreisscheiben nicht in der Torebene liegen, sondern
aus dieser hervorragen. Die Crashschutzvorrichtungen aus der
DE 197 58 648 C2 und der
DE 299 06 582 U1 sind zwar deutlich unauffälliger am Tor integrierbar, sie sind jedoch ebenfalls sehr
aufwendig. Insbesondere lassen sie sich kaum an einem herkömmlichen Sektionaltor verwenden,
denn sie ermöglichen ein Ausscheren des Tores normalerweise nur, wenn dieses von derjenigen
Seite angefahren wird, auf welcher die Kupplungsvorrichtung liegt. Beim Anfahren in
der entgegengesetzten Richtung stoßen die vorgeschlagenen Kupplungszapfen unweigerlich
gegen die Führungsschiene oder die Torplatte, je nachdem, ob das Kupplungselement
schienenseitig oder torseitig angeordnet ist.
[0010] Um diese Probleme zu umgehen, schlägt die
DE 103 05 215 A1 ein System vor, mit welchem ein Sektionaltor oder Rolltor erheblich einfacher vor
Beschädigungen geschützt wird, in beide Richtungen auslenkbar ist und welches zudem
auch bei bestehenden, konventionellen Toren verwen-: det werden kann. In der Druckschrift
ist eine zweiteilige Kupplung als Verbindung zwischen dem Tor und der Führungsbahn
angeordnet, wobei ein Klemmkörper torseitig in zwei Klemmen liegt. Wenn das Tor angefahren
wird, bewegt sich das Tor aus der Torebene heraus. Dabei bleibt die Führungsrolle
an der Führungsbahn hängen, so dass ein Moment auf den Verbindungskörper wirkt. Dieses
Moment klinkt den Klemmkörper aus den beiden Klemmen aus.
[0011] Dieses System hat sich in der Praxis sehr bewährt. Aufgabe der hier vorliegenden
Erfindung ist es dennoch, eine verbesserte Anfahrschutzkupplung zur Verfügung zu stellen.
[0012] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung löst diese Aufgabe ein Sektionaltor oder Hubtor
mit einer Torebene und einer Torplatte, welche über ein Führungselement in einer Führungsbahn
geführt wird, wobei die Torplatte mit dem Führungselement über eine Anfahrschutzkupplung
verbunden ist, welche bei einer Auslenkung der Torplatte aus der Torebene auskuppelt,
damit die Torplatte nachgibt und Beschädigungen verringert werden, wobei sich das
Tor dadurch kennzeichnet, dass die Anfahrschutzkupplung einen Verbindungskörper aufweist,
welcher um eine in der Torebene liegende Schwenkachse schwenkbar gelagert ist.
[0013] Nach diesem Aspekt der Erfindung wird dem Verbindungskörper eine vordefinierte Schwenkachse
zugewiesen. Der eingeklemmte Verbindungskörper der
DE 103 05.215 A1 ist nach dem Auslösen aus den beiden Klemmen vollständig frei und in sämtlichen sechs
Freiheitsgraden beweglich. Hierdurch werden Anfahrschäden sehr gut reduziert. Die
ausgeklinkten Kupplungselemente können jedoch mitunter herunterfallen. Hierbei kann
es zu Beschädigungen der Bauteile kommen. Auch erfordert es mitunter recht viel Kraft
und Geschick, um den Verbindungskörper wieder in die beiden Klemmen einzudrücken,
um den planmäßigen Betrieb des Tores wieder aufnehmen zu können.
[0014] Durch die vordefinierte Schwenkachse nach dem vorgestellten Aspekt der hier vorliegenden
Erfindung hat der Verbindungskörper im ausgekuppelten Zustand nur einen Freiheitsgrad,
nämlich das Ausschwenken aus der Torebene um die Schwenkachse herum. Wenn die Schwenkachse
ausreichend weit von der Führungsbahn entfernt ist, hat das angefahrene Tor auch unter
Ausnutzung nur dieses einen Freiheitsgrades ein beträchtliches Spiel. Beispielhaft
sei eine Konstellation genannt, bei welcher die vorgegebene Schwenkachse des Verbindungskörpers
etwa 10 cm von der Führungsbahn entfernt liegt. Bei einer solchen Lage der Schwenkachse
hat das Tor an der Stelle dieser Anfahrschutzkupplung ein Spiel von etwa 5 cm in jede
Richtung aus der Torebene hinaus, ohne dass das Führungselement die Führungsbahn verlassen
muss.
[0015] Gleichzeitig wird durch die fest vorgegebene Schwenkachse sichergestellt, dass sich
der Verbindungskörper gegenüber der Torebene beim Auslenken des Tors verschwenkt.
Insbesondere wenn der Verbindungskörper starr mit dem Führungselement verbunden ist,
wird hierdurch auch das Führungselement verdreht. Wenn als Führungselement beispielsweise
eine Laufrolle verwendet ist und die Führungsbahn eine relativ offene Gestaltung aufweist,
kann sich die Laufrolle bei einer Verdrehung leicht aus der Führungsbahn herausdrehen,
so dass das Spiel des angefahrenen Tores nochmals erheblich vergrößert wird. Der Verbindungskörper
kann hierzu eine Baueinheit mit einem Schaft und einer auf dem Schaft laufenden Laufrolle
aufweisen.
[0016] Je nach der Gestaltung von Führungselement und Führungsbahn kann es auch erwünscht
sein, dass eine möglichst starke Verdrehung des Führungselements bei einem Auslenken
des Tores erfolgt. Wenn dies der Fall ist, kann es sinnvoll sein, die Schwenkachse
recht nah an das Führungselement heran zu legen, die Schwenkachse also nahe am seitlichen
Rand des Torblatts vorzusehen.
[0017] Alternativ und kumulativ zur vorbeschriebenen Gestaltung mit einer festgelegten Schwenkachse
ist es nach einem zweiten Aspekt der Erfindung von Vorteil, wenn der Verbindungskörper
zur ersten und zur zweiten Seite aus der Torebene hinaus beweglich ist. Dies wird
dadurch erreicht, dass dem Verbindungskörper von seiner regulären Lage ausgehend im
Falle eines Auslenkens des Tores ein freier Weg zu beiden Seiten des Tores hin zur
Verfügung steht. Dabei kann der Verbindungskörper unter Ausnutzung diverser Freiheitsgrade
die beiden freien Wege zu den: beiden unterschiedlichen Seiten des Tores benutzen
können. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die beiden vorgenannten. Aspekte
der Erfindung dahingehend kombiniert, dass der Verbindungskörper mit einer vordefinierten
festen Schwenkachse gelagert ist und einen freien Schwenkweg zu beiden Seiten des
Tores zur Verfugung hat.
[0018] Eine einfache, aber dennoch mechanisch ausreichend stabile Schwenklagerung wird erreicht,
wenn ein den Verbindungskörper durchlaufender Lagerbolzen in der Torebene vorgesehen
ist. Der Lagerbolzen ist bevorzugt an einer Sektion des Tores über deren Rahmen verschraubt.
Beispielsweise können Bohrungen im Hohlkammerprofil der Torplatten vorgesehen sein,
durch welche ein Gewindebolzen gesteckt und mit Muttern gesichert wird. Der Verbindungskörper
kann einen Kunststoffblock aufweisen, wobei in diesem Falle eine Bohrung für den Lagerbolzen
vorgesehen sein kann.
[0019] Um den Verbindungskörper in seiner Lage in der Torebene eine stabile Lage zu geben,
wird vorgeschlagen, dass dieser durch eine Klemme in der Torebene gehalten wird. Eine
Klemme bringt genau die für eine Anfahrsicherung erforderlichen Eigenschaften: Der
Verbindungskörper wird so lange in seiner stabilen Lage in der Torebene gehalten,
bis eine gewisse Grenzauslenkkraft überschritten wird. Unterhalb dieser Grenzkraft
hält die Klemme den Verbindungskörper über Fomischluss und/oder Reibschluss unverändert
in Position. Sobald die. Grenzkraft überschritten ist, versagt die Klemmkraft und
gibt den Verbindungskörper zum Auslenken frei.
[0020] Insbesondere wenn eine Schwenklagerung vorgesehen ist, wird vorgeschlagen, dass die
Klemme recht nah am Führungselement angeordnet ist. Bei einem Anfahren des Tores werden
über das Führungselement infolge seines seitlichen Hervorstehens aus dem Tor starke
Momente auf die Anfahrschutzkupplung ausgeübt. Wenn der Klemme nur ein geringer Hebelarm
zur Verfügung steht, um diese Momente aufzunehmen, muss die Klemme entsprechend stark
ausgebildet sein. Dies kann dadurch umgangen werden, dass der Klemme ebenfalls ein
großer Hebelarm zur Verfügung gestellt wird. Hierzu kann sie möglichst nah am Führungselement
vorgesehen sein, insbesondere kann sie näher am Führungselement als am Schwenklager
liegen. Dabei ergib sich eine sehr kompakte Geometrie, wenn die Klemme auf derselben
Seite des Schwenklagers angeordnet ist wie das Führungselement. Um das Tor für die
unterschiedlichen Einsatzzwecke bestmöglich nutzen zu können, wird vorgeschlagen,
dass die Klemme eine Kraftjustierung aufweist, so dass über die Klemme die Grenzkraft
eingestellt werden kann, die an der Klemme auf den Verbindungskörper wirken muss,
damit dieser an der Klemme auskuppelt. Mit einer solchen Kraftjustierung kann beispielsweise
eingestellt werden, dass eine sehr hohe Grenzkraft erforderlich sein soll, damit die
Anfahrschutzkupplung auskuppelt. Dies kann beispielsweise in Starkwindgegenden Sinn
machen, damit nicht der starke Wind zu unnötigem Auskuppeln führt. Andererseits kann
eine sehr geringe Kraft als erforderliche Grenzkraft zum Auskuppeln des Tores eingestellt
werden, wenn dies gewünscht ist. Dies kann beispielsweise bei fragilen Torkonstruktionen
gewünscht sein.
[0021] Die Klemme weist bevorzugt einen rückwärtig gefederten, bevorzugt separaten, Rastkörper
auf, wobei der Rastkörper die eigentliche Klemmverbindung mit dem Verbindungskörper
darstellt. Der Rastkörper kann zum Verbindungskörper bevorzugt eine sphärische Oberfläche
haben und beispielsweise eine Halbkugel sein. Eine sphärische Oberfläche hat den Vorteil,
dass sie sicher in eine hierfür vorgesehene Nut am Verbindungskörper einrasten kann,
dass aber bei einem seitlichen Verscheren zwischen dem Verbindungskörper und dem Rastkörper
keine Verkantung erfolgt. Vielmehr gleitet die sphärische Oberfläche aus der vorgesehenen
Nut relativ glatt wieder heraus, wenn die Scherkraft hierfür ausreichend ist.
[0022] Rückwärtig des Rastkörpers kann eine herkömmliche Feder vorgesehen sein. Wenn der
Rastkörper in einer Nut am Verbindungskörper liegt, muss der Rastkörper aus dieser
Nut exakt um die Strecke seines Eindringens herausgezogen werden, damit der Verbindungskörper
seitlich auskuppeln kann. Wenn der Rastkörper vorgespannt gefedert ist, stellt die
Feder einem Herausgleiten des Rastkörpers aus der Nut am Verbindungskörper eine mit
der Auslenkstrecke linear ansteigende Kraft zum Halten des Rastkörpers in der Nut
am Verbindungskörper entgegen. Auf diese Weise kann die erforderliche Kraft zum Auskuppeln
der Kupplung gut eingestellt werden, beispielsweise dadurch, dass ein rückwärtiges
Ende der Feder näher an den Verbindungskörper heran verlegt wird, wodurch die Feder
im eingekuppelten Zustand unter einer stärkeren Vorspannung steht.
[0023] Damit sich der Rastkörper bei einem Auskuppeln der Anfahrsicherung nicht von der
Feder trennt, wird vorgeschlagen, dass er über Rückhaltemittel an der Feder gehalten
wird. Beispielsweise kann der Rastkörper in einer Hülse positioniert sein, wobei die
Hülse eine Öffnung hat und der Rastkörper durch diese Öffnung aus der Hülse herausragt,
aber zu groß ist, um die Hülse durch die Öffnung vollständig zu verlassen. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist hierzu eine Kugel als Rastkörper verwandt und gemeinsam
mit einer Feder in einer Zylinderhülse angeordnet, wobei die Zylinderhülse am kugelseitigen
Ende eine Verjüngung aufweist, bei welcher der freie Durchmesser unter den Kugeldurchmesser
verringert ist. Die Kugel kann auf diese Weise fast halb aus der Zylinderhülse austreten
und wird hierzu auch durch die Vorspannung der Feder getrieben. Sie kann jedoch nicht
durch die verjüngte Öffnung am Ende des Zylinders entweichen.
[0024] Bei allen Sektionaltoren mit einer Anfahrschutzkupplung stellt sich das Problem,
das - prinzipiell ausweichfähige - Tor gegen ein ungewolltes Auskuppeln zu sichern.
Beispielsweise sollen unbefugte Personen ein solches Tor im geschlossenen Zustand
nicht einfach durch Aufdrücken aus der Kupplung hebeln und sich damit Zugang zum verschlossenen
Gebäude verschaffen können. Hierzu schlägt die
DE 299 06 582 U1 einen am Boden angeordneten Auflaufkeil vor, welcher zwei Kupplungselemente einer
Anfahrschutzkupplung am Boden so ineinander verkeilt, dass sie sich nicht öffnen lassen.
[0025] Es liegt auf der Hand, dass bei einem solchen Tor das versehentliche Anfahren im
unteren Torbereich demzufolge zu großen Schäden führen kann. Auch ist es nicht möglich,
einen solchen Teil für jedes Segment vorzusehen, ohne dass für die Segmente im Falle
eines unbeabsichtigten Anfahrens ebenfalls große Beschädigungsgefahren heraufbeschworen
würden. Dies kann nachteilhaft sein.
[0026] Auch stellt sich die Aufgabe, dass auch ein Sektionaltor mit einer Anfahrschutzkupplung
oberhalb der Gebäudeöffnung in eine horizontale Führungsbahn gezogen werden können
soll, ohne dass die Kupplung überkopf auskuppelt.
[0027] Einem dritten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
Sektionaltore auch in dieser Hinsicht zu verbessern.
[0028] Diese Aufgabe löst ein Sektionaltor oder Hubtor mit einer Torebene und einer Torplatte,
welche über ein Führungselement an einem Rahmen geführt wird, wobei die Torplatte
mit dem Führungselement über eine Anfahrschutzkupplung verbunden ist, welche bei einer
Auslenkung der Torplatte aus der Torebene auskuppelt und dabei einen Verbindungskörper
aus der Torebene heraus auslenkt, wobei sich das Tor durch ein Getriebe an der Torplatte
zum Ansteuern einer Auslenksicherung kennzeichnet.
[0029] Nach diesem Aspekt sieht die Erfindung also ein Getriebe an der Torplatte vor, welches
bei Betätigung ein Auslenken der Torplatte verhindert.
[0030] Im einfachsten und bevorzugten Falle funktioniert die Auslenksicherung wie ein Ein-Aus-Schalter,
das heißt, sie lässt ein Auslenken der Torplatte entweder unbeeinflusst zu oder verhindert
das Auslenken rigoros. Unter einem "Zulassen" der Auslenkung sei dabei verstanden,
dass die Auslenksicherung in den Anfahrschutzmechanismus des Tores nicht eingreift,
dass also das Tor unbeeinflusst die Auslenkrichtungen zur Verfügung stehen hat, die
auch ohne die Auslenksicherung vorhanden wären, und dass auch die erforderliche Grenzkraft
zum Auskuppeln unbeeinflusst bleibt.
[0031] Über die Auslenksicherung ist es gezielt möglich, das Auslenken zu unterbinden. Es
kann von Vorteil sein, die Auslenksicherung zeitlich anzusteuern, beispielsweise kann
sie nachts als Einbruchschutz aktiviert werden. Alternativ und kumulativ kann die
Auslenksicherung auch örtlich begrenzt angesteuert werden, beispielsweise an einer
Umlenkung der Führungsbahn des Tors in die Horizontale oberhalb der Gebäudeöffnung.
Wenn jede Sektion des Tores, welche in die Horizontale hinein verfahren wird, die
Auslenksicherung ansteuert, dann sind im horizontalen Bereich der Führungsbahn keine
weiteren Torführungen vonnöten, um ein unbeabsichtigtes Auskuppeln im Überkopf-Bereich
zu verhindern. Bevorzugt sind zumindest mehrere Auslenksicherungen für mehrere Sektionen
des Tors sowie mehrere Getriebe zum Ansteuern der Auslenksicherungen vorhanden, idealerweise
besitzt jede Sektion eine Auslenksicherung und ein Getriebe zum Ansteuern dieser Auslenksicherung.
[0032] Zum Antreiben des Getriebes ist vorzugsweise ein Mitnehmer gebäudeseitig am Rahmen
vorgesehen. Je nach Ausgestaltung des Getriebes kann ein solcher Mitnehmer durch einen
einfachen Bolzen dargestellt sein. Ein einfacher Bolzen ist äußerst kostengünstig
bereitstellbar und dabei stabil.
[0033] Damit alle Sektionen des Tores gezielt mit einem Verfahren des Tores gesichert oder
entsichert werden können, wird vorgeschlagen, dass der Mitnehmer am oberen Rand der
Gebäudeöffnung vorgesehen ist. Beim Öffnen des Tores fährt so das gesamte Tor von
unten nach oben an dem Mitnehmer vorbei. Beim Schließen des Tores ausgehend vom vollständig
geöffneten Zustand fährt das gesamte Tor von oben nach unten wiederum an dem Mitnehmer
entlang. Es reicht also ein Mitnehmer auf jeder Seite des Rahmens, demzufolge also
genau zwei Mitnehmer am Rahmen, um mit einem einzigen Verfahrweg sämtliche Sektionen
und somit sämtliche Getriebe und Auslenksicherungen ansteuern zu können.
[0034] Insbesondere um die Auslenksicherung zeitlich flexibel aktivieren zu können, wird
vorgeschlagen, dass der Mitnehmer wegstellbar ist. Beispielsweise kann während des
normalen Arbeitsbetriebs der Mitnehmer in den Laufweg der Sektionen gestellt sein,
so dass sämtliche Auslenksicherungen beim Vorbeifahren je nach Laufrichtung aktiviert
oder deaktiviert werden und das Tor im Falle einer Kollision auskuppeln kann. Zum
Ende der Arbeitszeit kann das Sektionaltor vollständig geöffnet, dann der Mitnehmer
aus dem Laufweg der Getriebe weggestellt und schließlich das Tor wieder vollständig
zugefahren werden. Beim Öffnen des Tores mit dem Mitnehmerbolzen im Weg laufen sämtliche
Sektionen und somit sämtliche Getriebe am Mitnehmer entlang. Dabei treibt dieser die
Getriebe jeweils an, und diese steuern jeweils die Auslenksicherungen an. Oberhalb
des Mitnehmers ist daher die Auslenksicherung des Tores aktiviert, so dass dieses
auch ohne Weiteres in eine horizontale Strecke umgelenkt werden kann. Abweichend vom
normalen Tagesbetrieb, bei welchem der Mitnehmer auch beim Herunterfahren des Tores
im Laufweg der Getriebe bleibt - was ein Entkuppeln des geschlossenen Tores im Tagesbetrieb
ermöglicht - wird nun der Bolzen aus dem Laufweg der Getriebe weggestellt. Wenn das
Tor nun von oben nach unten verfahren wird, werden die Auslenksicherungen nicht nochmals
angesteuert. Sie bleiben somit in ihrer gesicherten Stellung. Wenn das Tor am Boden
angekommen ist, sind sämtliche Sektionen noch genau wie oberhalb der Gebäudeöffnung
gegen ein Auslenken gesichert.
[0035] Zum Beginn der nächsten Arbeitsphase wird das Tor mit weggestelltem Mitnehmer komplett
geöffnet und der Mitnehmer anschließend in den Verfahrweg der Getriebe gestellt. Das
Tor wird nun vollständig geschlossen. Dabei fahren sämtliche Sektionen am Mitnehmer
vorbei, und unterhalb des Mitnehmers ist die Auslenksicherung deaktiviert. Somit wirkt
dort wieder der Anfahrschutz.
[0036] Das Getriebe kann konstruktiv eine Drehscheibe mit einer Antdebsnut aufweisen, wobei
die Drehscheibe bevorzugt leicht vom Tor absteht und somit dem Mitnehmer ermöglicht,
in ihre Antriebsnut zu greifen. Weiterhin wird vorgeschlagen, dass das Getriebe eine
Gabel aufweist, die längs verschieblich angeordnet ist, so dass sie den Verbindungskörper
in der Torebene wahlweise fixieren oder freigeben kann. Ein auf diese Weise hergestelltes
Getriebe baut sehr kostengünstig und dennoch robust.
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausfuhrungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen
- Figur 1
- in einem Schnitt durch eine Torebene eine Baueinheit zum Installieren einer Anfahrschutzkupplung
an einem Torblatt und
- Figur 2
- schematisch ein Getriebe mit einer vom Getriebe angesteuerten Auslenksicherung zum
Anbringen an einer Torplatte.
[0038] Die Baueinheit 1 in Figur 1 besteht im Wesentlichen aus einem Montagerahmen 2 und
einer Kupplungsbaugruppe 3. Der Montagerahmen 2 kann wie in der dargestellten Form
als eigenständiges Bauteil vorliegen, so dass dieses an einer Torsektion befestigt
werden kann, beispielsweise durch Verschweißen oder durch Verschrauben. Alternativ
kann die Kupplungsbaugruppe 3 unmittelbar an einem Rahmenstück eines Torblatts, also
einer Torsektion, befestigt werden.
[0039] Die Kupplungsbaugruppe 3 besteht im Wesentlichen aus einem Kunststoffblock 4, in
welchen ein Stahlschaft 5 fest eingeschraubt oder eingegossen ist. Auf dem Ende des
Stahlschafts 5 ist eine Laufrolle 6 drehbar aufgesetzt.
[0040] An einer Schwenklagerseite 7 weist der Kunststoffblock 4 eine gerade Bohrung 8 auf,
durch welche ein Gewindebolzen 9 führt. Der Gewindebolzen 9 steht oben und unten aus
der Bohrung 8 aus dem Kunststoffblock 4 hervor und durchdringt jeweils eine Bohrung
einer oberen Montageplatte 10 und einer unteren Montageplatte 11. An beiden Montagenplatten
10 und 11 ist der Gewindebolzen 9 mit je einer Unterlegscheibe (nicht dargestellt)
versehen und darauf mit einer unteren Mutter 12 bzw. einer oberen Mutter 13 gegen
ein Längsverschieben durch die Bohrung 8 gesichert. Die dergestalt fixierte Einheit
zwischen Gewindebolzen 8 und Sicherungsmuttern 12, 13 hat zu den Montageplatten 10,
11 einen Spielsitz, während der Kunststoffblock 4 von der Innenseite zu den Montageplatten
10, 11 ebenfalls einen Spielsitz aufweist. Der Kunststoffblock 4 ist über einen Durchstecksplint
(nicht dargestellt) über eine Radialbohrung 14 durch den Gewindebolzen 9 momentenfest
mit dem Gewindebolzen 9 verbunden.
[0041] Nahe einer Seitenkante 15 des Tores 16 liegt eine Stahlkugel 17 in einer sphärischen
Ausnehmung 18 im Kunststoffblock 4. Die Stahlkugel 17 ragt um mehr als die Hälfte
aus der sphärischen Ausnehmung 18 hervor, weil die Ausnehmung kleiner als halbkugelgroß
ist. Die Stahlkugel 17 ist Teil einer Federeinheit 19. Die Federeinheit 19 weist eine
Stellhülse 20 mit einem Außengewinde 21 und einer integrierten Feder 22 auf. Die Stahlkugel
17 ist über eine Verjüngung 20 oder eine andere bauliche Maßnahme daran gehindert,
von der unter Vorspannung stehenden Feder 22 aus der Stellhülse 20 vollständig herausgedrückt
zu werden. Beispielsweise kann die Stahlkugel 17 an ihrer zum Inneren der Stellhülse
20 gewandten Seite eine sprunghafte Erweiterung haben, die über den Durchmesser der
Stahlkugel 17 hinausgeht. Bei einer solchen Ausführung reicht bereits eine geringe
Verjüngung an der Stellhülse, um sicher ein Verlieren der Stahlkugel 17 zu verhindern,
aber gleichzeitig zuzulassen, dass die Stahlkugel 17 vollständig in das Innere der
Stellhülse 20 hineingedrückt werden kann.
[0042] Rückwärtig weist die Stellhülse 20 eine Aufnahme für einen Schrauber (nicht dargestellt)
sowie eine Sicherungsmutter 23 auf. Die Feder 19 ist dergestalt in der Stellhülse
20 hinter der Stahlkugel 17 dimensioniert, dass sie selbst bei maximaler Außenlage
der Stahlkugel 17 unter Vorspannung steht. Sie übt daher schon gegen ein anfängliches
Hineindrücken der Stahlkugel 17 in die Stellhülse 20 eine starke Gegenkraft aus.
[0043] Im Betrieb der Kupplungsbaugruppe 3 dient die Baueinheit aus dem Kunststoffblock
4 und dem Stahlschaft 5 als Verbindungskörper zur Laufrolle 6, welche als Führungselement
in einer an einem Torrahmen (nicht dargestellt) vorgesehenen Führungsbahn (nicht dargestellt)
beim Öffnen und Schließen des Tores 16 entlang läuft. Somit kann das Tor 16 an der
dargestellten Sektion sicher in der Torebene geführt werden, solange der Verbindungskörper
4, 5 nicht aus der Torebene heraus ausgelenkt wird. Der Gewindebolzen 9 nimmt dem
Verbindungskörper 4, 5 alle räumlichen Freiheitsgrade mit Ausnahme einer Schwenkbewegung
um den Gewindebolzen 9 herum. Eine solche Schwenkbewegung setzt aufgrund des Formschlusses
zwischen Stahlkugel 17 und der sphärischen Ausnehmung 18 voraus, dass die Stahlkugel
17 gegen die Vorspannung der Feder 19 vollständig aus der sphärischen Ausnehmung 18
herausgedrückt wird. Erst dann kann der Kunststoffblock 4 seitlich aus dem Zwischenraum
zwischen den Montageplatten 10, 11 ausschwenken.
[0044] Wenn das Tor 16 unbeabsichtigt angefahren wird, übt dieses eine aus der Torebene
wirkende Kraft auf die Baueinheit 1 aus, während die Laufrolle 6 durch die Führungsbahn
(nicht dargestellt) zurückgehalten wird. Infolgedessen wirkt ein Ausstellmoment auf
den Verbindungskörper 4, 5. Bei dem Versuch, diesem Ausstellmoment geringfügig zu
folgen, drückt die sphärische Ausnehmung 18 die Stahlkugel 17 zunächst mikroskopisch
in die Stellhülse 20 hinein. Durch die große Vorspannkraft der Federeinheit 19 kommt
es zu einem Kräftegleichgewicht an der Stahlkugel 17, und ein Auskuppeln des Verbindungselements
4, 5 wird zunächst verhindert. Dies gilt jedoch nur, solange das Auslenkmoment eine
gewisse Grenzgröße nicht überschreitet. Je größer das Auslenkmoment ist, desto weiter
wird die Stahlkugel 17 in die Stellhülse 20 hineingedrückt. Hierbei nimmt die Federkraft
linear zu. Ab einer gewissen Größe des Ausstellmoments gleitet die Stahlkugel 17 vollständig
aus der sphärischen Ausnehmung 18 hinaus, die Kupplung an dieser Klemmverbindung trennt
sich und der Verbindungskörper 4, 5 kann ohne jegliche weitere Gegenkraft dem Auslenkmoment
folgen. Das Tor setzt der Auslenkbewegung keine weitere Kraft entgegen und verhindert
so Deformationen.
[0045] Um die Grenzbelastung einstellen zu können, bei welcher die Kupplung 17, 18 auskuppeln
und den Verbindungskörper 4, 5 freigeben soll, reicht es bei den vorgegebenen Bauteilen
aus, die Vorspannkraft der Federeinheit 19 im gerade auskuppelnden Zustand zu justieren,
also dann, wenn die Stahlkugel 17 gerade aus der sphärischen Ausnehmung 18 gleitet.
Hierzu kann einfach entweder die Stellhülse 20 kraft ihres Außengewindes 21 im Ganzen
näher an den Kunststoffblock 4 herangeschraubt werden. Auf diese Weise nähert sich
eine rückwärtige Lagerung 24 der Feder 22, und der Abstand zwischen der rückwärtigen
Lagerung 24 und dem Kunststoffblock 4 wird kleiner. Da die Feder 22 eine vorgegebene
entspannte Länge hat, steigt die Vorspannkraft an. Der gleiche Effekt kann dadurch
erzielt werden, dass eine Stellschraube 25 tiefer in die Stellhülse 20 hineingeschraubt
wird da sich die Feder 22 der Stellschraube 25 als rückwärtiger Lagerung 24 bedient.
[0046] Wenn die Anfahrschutzkupplung im Betrieb ausgekuppelt hat, ist dies daran zu erkennen,
dass der Verbindungskörper 4, 5 und die damit verbundene Führungsrolle 6 gegenüber
der Torebene ausgelenkt sind. Ein Einkuppeln ist einfach dadurch möglich, dass das
Tor an der betroffenen Sektion per Hand zurück in die ursprüngliche Ebene gezogen
wird. Falls die hierzu erforderliche Kraft zu groß ist, kann die Federeinheit 19 kurz
aus dem Schwenkweg des Kunststoffblocks 4 herausgeschraubt werden. In diesem Falle
muss sie anschließend wieder an ihre ursprüngliche Stelle hineingeschraubt werden,
um Rückhaltefunktion für die Sektion zu bieten.
[0047] Um das Zurückschwenken eines ausgelenkten Kunststoffblocks 4 zu erleichtern, kann
dieser an seiner Oberkante 26 seitlich angeschrägt sein, so dass der Kunststosblock
4 unmittelbar neben der sphärischen Ausnehmung 18 seinen höchsten Punkt hat und von
dort aus zu den beiden Seiten des Tores 16 leicht abfällt. Bei einer solchen Konstruktion
ist sichergestellt, dass die Klemmkonstruktion 4, 17, 18 keinerlei Rückhaltekräfte
mehr ausübt, wenn die Stahlkugel 17 einmal aus der sphärischen Ausnehmung 18 herausbewegt
ist. Gleichzeitig ist das manuelle Rückschwenken des Kunststoffblocks 4 und das dazu
erforderliche Hochdrücken der Stahlkugel 17 in die Stellhülse 20 hinein erleichtert.
[0048] Die dargestellte Baueinheit 1 verkörpert den ersten und den zweiten Aspekt der vorliegenden
Erfindung, da der Verbindungskörper 4, 5 mit dem Gewindebolzen 9 eine vordefinierte
Schwenkachse hat, und da der Verbindungskörper 4, 5 zu beiden Seiten des Tores 16
hin gleichermaßen auskuppeln kann.
[0049] Das Getriebe 40 in Figur 2 ist an einer Stirnseite 41 einer Torsektion 42 angebracht.
Die Torsektion 42 weist eine Laufrolle 6 auf, die über einen Stahlschaft 5 mit einem
Verbindungskörper (durch die Laufrolle 6 verdeckt) verbunden ist. Der Verbindungskörper
ist Teil einer Anfahrschutzkupplung beispielsweise wie in Figur 1, so dass der Stahlschaft
5 bei Auftreten von übermäßigen Horizontalkräften 43 aus der Torebene 44 ausweichen
kann. Ein Ausweichen hat zur Folge, dass sich der Stahlschaft 5 gegenüber der Torsektion
42 seitlich (Richtungen 43) verschiebt.
[0050] Das Getriebe 40 besteht im Wesentlichen aus einer Steuerscheibe 45 und einem an dieser
ausmittig gelenkig befestigten Pleuel 46. Das Pleuel 46 ist wiederum gelenkig an eine
Gabel 47 angeschlossen. Die Gabel 47 ist über zwei Bolzen 48, 49 längs verschieblich
und dabei unverdrehbar gelagert. Dabei ist die Steuerscheibe 45 mittig drehbar und
weist an ihrem Umfang eine Nut 50 auf.
[0051] Am Rahmen (nicht dargestellt) des Tores ist gebäudeseitig ein Mitnehmerbolzen 51
vorgesehen, der in eine erste Lage 52 und in eine zweite Lage 53 gestellt werden kann.
Zumindest die erste Lage 52 befindet sich am oberen Ende der Gebäudeöffnung.
[0052] Wenn sich im Betrieb die Torsektion 42 im dargestellten Zustand unterhalb des Mitnehmerbolzens
51 befindet, ist der Anfahrschutz aktiv. Der Stahlschaft 5 kann ohne Weiteres seitlich
aus der Torsektion 42 auslenken, wenn die Sektion 42 seitlich angefahren wird.
[0053] Wenn die Torsektion 42 nun entlang einer Hubrichtizng 54 nach oben verfahren wird,
läuft die Steuerscheibe 45 mit ihrer Antriebsnut 50 exakt auf den Mitnehmerbolzen
51 in dessen erster Lage 52 zu. Wenn sich der Bolzen in der ersten Lage 52 befindet,
was für den normalen Tagesbetrieb vorgeschlagen wird, greift der Mitnehmerbolzen 51
beim Vorbeifahren der Steuerscheibe 45 in die Antriebsnut 50 ein. Die Torsektion bewegt
sich entlang der Hubrichtung 54 weiter nach oben, wodurch der Mitnehmerbolzen 51 die
Steuerscheibe 50 entlang einer Sicherungsrichtung 55 dreht. Das Pleuel 46 wird dadurch
zum Druckstab und schiebt die Gabel 47 vorwärts, bis ein linker Steg 56 und ein rechter
Steg 57 der Gabel links und rechts des Stahlschafts zum Liegen kommen (Positionen
markiert als 56a, 57a). Beim Weiterfahren der Torsektion 42 gleitet der Mitnehmerbolzen
51 an einer Position 50a aus der Steuerscheibe 45 heraus und belässt die Auslenksicherung
aktiviert.
[0054] Wenn die Torsektion 42 anschließend wieder am in der ersten Lage 52 belassenen Mitnehmerbolzen
51 vorbeifährt, spielt sich der Vorgang umgekehrt ab, und die Anfahrschutzkupplung
wird wieder freigegeben.
[0055] Solange der Mitnehmerbolzen 51 in seiner ersten Lage 52 ist, die im Laufweg der Steuerscheibe
45 liegt, stellt der Mitnehmerbolzen die Gabel 47 und damit die Auslenksicherung jeweils
so um, dass oberhalb des Mitnehmerbolzens 51 ein Auslenken unmöglich wird, während
unterhalb des Mitnehmerbolzens 51 die schützende Auslenkmöglichkeit unbeeinflusst
ist. Solange der Mitnehmerbolzen 51 in seiner ersten Lage 52 ist, kann die Torsektion
42 daher auch ohne Weiteres an einer Umlenkung 58 in eine horizontale Führung 59 überführt
werden, beispielsweise entlang einer Gebäudedecke.
[0056] Um ein Tor der in Figur 2 dargestellten Art sicher zu verschließen, wird das gesamte
Tor nach oben verfahren, so dass für jede Torsektion 42 der Anfahrschutz aktiviert
wird. Anschließend wird der Mitnehmerbolzen 51 in seine zweite Lage 53 weggestellt
und das Tor wieder nach unten verfahren. Da beim Verfahren nach unten der Mitnehmerbolzen
51 nicht mehr im Laufweg der Steuerscheibe 45 liegt, bleibt die Gabel 47 am Stahlschaft
5, so dass ein Auslenken auch beim heruntergefahrenen Zustand des Tores nicht möglich
ist. Dies ist eine wirksame Einbruchsicherung. Am nächsten Morgen muss das Tor zunächst
bei weggestelltem Mitnehmerbolzen 51 vollständig nach oben gefahren werden, anschließend
wird der Mitnehmerbolzen 51 wieder in seine erste Lage 52 hineingestellt. Das Tor
ist dann in der bekannten Weise betriebsfähig.
Bezugszeichenliste:
[0057]
- 1
- Baueinheit
- 2
- Montagerahmen
- 3
- Kupplungsbaugruppe
- 4
- Kunststoffblock
- 5
- Stahlschaft
- 6
- Laufrolle
- 7
- Schwenklagerseite
- 8
- Bohrung
- 9
- Gewindebolzen
- 10
- obere Montageplatte
- 11
- untere Montageplatte
- 12
- untere Sicherungsmutter
- 13
- obere Sicherungsmutter
- 14
- Radialbohrung
- 15
- Seitenansicht zum Tor
- 17
- Stahlkugel
- 18
- sphärische Ausnehmung
- 19
- Federeinheit
- 20
- Stellhülse
- 21
- Außengewinde
- 22
- integrierte Feder
- 23
- Sicherungsmutter
- 24
- rückwärtige Lagerung
- 25
- Stellschraube
- 26
- Oberkante
- 40
- Getriebe
- 41
- Stirnseite
- 42
- Torsektion
- 43
- Horizontalkräfte
- 44
- Torebene
- 45
- Steuerscheibe
- 46
- Pleuel
- 47
- Gabel
- 48, 49
- Bolzen
- 50
- Nut
- 51.
- Mitnehmerbolzen
- 52
- erste Lage
- 53
- zweite Lage
- 54
- Hubrichtung
- 55
- Sicherungsrichtung
- 56
- linker Steg
- 57
- rechter Steg
- 58
- Umlenkung
- 59
- horizontale Führung
1. Sektionaltor oder Hubtor mit einer Torebene (44) und einer Torplatte (42), welche
über ein Führungselement (6) in einer Führungsbahn geführt wird, wobei die Torplatte
(42) mit dem Führungselement (6) über eine Anfahrschutzkupplung (3) verbunden ist,
welche bei einer Auslenkung (43) der Torplatte (42) aus der Torebene (44) auskuppelt,
damit die Torplatte (42) nachgibt und Beschädigungen verringert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfahrschutzkupplung (3) einen Verbindungskörper (4, 5) aufweist, welcher um
eine in der Torebene (44) liegende Schwenkachse (8) schwenkbar gelagert ist.
2. Sektionaltor oder Hubtor insbesondere nach Anspruch 1, mit einer Torebene (44), einer
ersten Seite, einer zweiten Seite und einer Torplatte (42), welche über ein Führungselement
(6) in einer Führungsbahn geführt wird, wobei die Torplatte (42) mit dem Führungselement
(6) über eine Anfahrschutzkupplung (3) verbunden ist, welche bei einer Auslenkung
(43) der Torplatte (42) zur ersten oder zur zweiten Seite hin auskuppelt, damit die
Torplatte (42) nachgibt und Beschädigungen verringert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfahrschutzkupplung (3) einen Verbindungskörper (4, 5) aufweist, welcher zur
ersten und zur zweiten Seite hin aus der Torebene (44) hinaus beweglich ist.
3. Tor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungskörper in Baueinheit mit einem Schaft und einer Laufrolle ausgeführt
ist.
4. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenklagerung einen den Verbindungskörper durchlaufenden Lagerbolzen aufweist,
und zwar mit einer momentenfesten Verbindung zwischen dem Verbindungskörper und dem
Lagerbolzen.
5. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Klemme (17, 19) für den Verbindungskörper, die näher am Führungselement angeordnet
ist als an einem Schwenklager, wobei sie auf derselben Seite des Schwenklagers liegt
wie das Führungselement.
6. Sektionaltor oder Hubtor insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit
einer Torebene (44) und einer Tozplatte (42), welche über ein Führungselement (6)
an einen Rahmen geführt wird, wobei die Torplatte (42) mit dem Führungselement (6)
über eine Anfahrschutzkupplung (3) verbunden ist, welche bei einer Auslenkung (43)
der Torplatte (42) aus der Torebene (44) auskuppelt und dabei einen Verbindungskörper
(4, 5) aus der Torebene (44) heraus auslenkt, gekennzeichnet durch ein Getriebe (40) an der Torplatte (42) zum Ansteuern (46) einer Auslenksicherung
(47).
7. Tor nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Mitnehmer am Rahmen zum Antreiben des Getriebes, insbesondere in einem hohen
Bereich des Tores.
8. Tor nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer wegstellbar (53) ist.
9. Tor nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe eine Drehscheibe mit einer Antriebsnut aufweist.
10. Tor nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe eine Gabel aufweist, welche längs verschieblich angeordnet ist, so dass
sie den Verbindungskörper in der Torebene fixieren und freigeben kann.