[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Mondphasenanzeigemechanismus, welcher
eine obere Scheibe, die Mondanzeigescheibe, und eine konzentrisch zu dieser angebrachte
untere Scheibe, die Mondscheibe, aufweist, wobei eine dieser Scheiben so angebracht
ist, daß sie sich während des normalen Ganges des Mechanismus relativ zur anderen
Scheibe dreht.
[0002] Solche Mechanismen sind im Prinzip bekannt, insbesondere im Rahmen von komplizierten
Uhren, und werden etwa als Nebenanzeige in Armbanduhren benutzt. Die vom Betrachter
wahrgenommen Mondphasen haben allerdings in Abhängigkeit von dessen Standort auf der
Erde, insbesondere dem Breitengrad, ein unterschiedliches Erscheinungsbild, so wie
dies schon in der
europäischen Patentanmeldung EP 1 445 672 der International Watch Corporation (IWC) erläutert ist. Der vom Betrachter auf der
Erde aus sichtbare Teil des von der Sonne angestrahlten Bereichs der Mondoberfläche
ist nämlich von der relativen Position von Sonne, Erde und Mond sowie die Wirkung
dieses sichtbaren Teils auf den Betrachter zudem von der Position dieses Betrachters
auf der Erde abhängig. Beispielsweise nimmt ein Betrachter auf der Nordhemisphäre,
abhängig vom Breitengrad seiner genauen Position und von der Jahreszeit, den beleuchteten
Teil des zunehmenden Mondes ungefähr auf der rechten Seite der Mondoberfläche wahr,
während dieser für den Betrachter auf der Südhemisphäre links erscheint, da er dieselbe
Situation sozusagen kopfstehend betrachtet. Für den abnehmenden Mond ist dies genau
umgekehrt. Während vertikal stehende, links bzw. rechts wahrgenommene (zunehmende)
Mondsicheln (abhängig von der Jahreszeit) im Prinzip Standpunkten auf dem Nord- bzw.
Südpol der Erde entsprechen, nimmt der Betrachter auf Breitengraden zwischen den Polen
die zu-oder abnehmende Mondsichel in einer geneigten Lage zwischen diesen Extrema
wahr, am Äquator beispielsweise horizontal liegend.
[0003] Herkömmliche Mondphasenanzeigen tragen diesem Unterschied gewöhnlich keinerlei Rechnung
oder sind für die Wahrnehmung auf der Nordhemisphäre konzipiert.
[0004] Die oben erwähnte Patentanmeldung von IWC schlägt einen Mechanismus vor, der es erlaubt,
dem grundsätzlichen Unterschied in der Wahrnehmung der Mondphasen auf der Nord- und
Südhemisphäre Rechnung zu tragen. Hier erfolgt eine diesbezüglich korrekte Anzeige
der Mondphasen gleichzeitig für beide Hemisphären, indem die Mondanzeigescheibe zwei
Fenster besitzt und drehbar über der feststehenden Mondscheibe mit einem entsprechenden
Hintergrundbild angeordnet ist. Allerdings erlaubt der Mechanismus weder eine selektive
Anzeige der Mondphasen in einer realitätsnahen Form in nur einer Hemisphäre noch eine
wirklichkeitsgetreue Anzeige in der Hinsicht, daß weitere Aspekte wie die an den Breitengraden
zwischen den Polen in der Wahrnehmung geneigte Lage der Mondsicheln berücksichtigt
wären.
[0005] Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, im Unterschied zu bekannten Vorrichtungen
dieser Art eine Mondphasenanzeige zu realisieren, welche es gestattet, den unterschiedlichen
Aspekt der von der Erde aus wahrgenommenen Mondphasen je nach Wahl entweder auf der
Nord- oder auf der Südhemisphäre der Erde und insbesondere auch an den Breitengraden
zwischen den Polen in der Anzeige entsprechend zu berücksichtigen und mit einfachen
Mitteln sowohl die Lage als auch die Größe des beleuchteten - und unbeleuchteten Teils
der von der Erde aus sichtbaren Mondoberfläche möglichst naturgetreu wiederzugeben.
[0006] Die vorliegende Erfindung hat daher einen Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen
als Gegenstand, welcher die Kennzeichen des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 17 aufweist,
wobei diese Lösungen als Alternativen hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Eignung,
die Mondphasen wahlweise in einer der beiden Erdhälften anzuzeigen, anzusehen sind.
[0007] Der Mechanismus laut Anspruch 1 ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß die
während des normalen Ganges des Mechanismus sich nicht drehende Scheibe derart angebracht
ist, daß sie sich während des normalen Ganges des Mechanismus in einer stationären
Position befindet, diese Position aber durch eine Drehbewegung verstellbar ist, um
den unterschiedlichen Aspekt der Mondphasen an den Breitengraden der Erde, insbesondere
auf der Nord- und Südhemisphäre, in der Anzeige zu berücksichtigen.
[0008] Dies erlaubt es, mit einer einzigen Uhr durch eine einfache Verstellung dieser Scheibe,
d. h. ohne bauliche Veränderungen, entweder die Mondphasen wie auf der Nord- oder
wie auf der Südhalbkugel wahrgenommen anzuzeigen, oder durch Feineinstellung dieser
Scheibe der in der Wahrnehmung des Betrachters geneigten Lage der Mondsicheln gerecht
zu werden.
[0009] Der Mechanismus laut Anspruch 17 zeichnet sich dadurch aus, daß das Räderwerk des
Antriebs der sich drehenden Scheibe derart gestaltet ist, daß der Drehsinn dieser
Scheibe umkehrbar ist, um den unterschiedlichen Aspekt der Mondphasen auf der Nord-
und Südhemisphäre der Erde in der Anzeige zu berücksichtigen.
[0010] Dies ist eine Alternative zu vorgenannter Lösung, um mittels eines einfachen Verstellvorgangs
in einer einzigen Uhr entweder die auf der Nord- oder auf der Südhalbkugel wahrgenommen
Mondphasen anzuzeigen, so daß eine derartige Uhr nicht auf die Mondphasenanzeige für
eine Erdhälfte beschränkt ist.
[0011] Diese Merkmale lassen sich auf eine Reihe von Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Mechanismus anwenden, deren Eigenschaften und Vorteile aus den abhängigen Ansprüchen
sowie aus der im Folgenden die Erfindung mit Hilfe der Zeichnungen im Detail darlegenden
Beschreibung hervorgehen.
[0012] Die beigefügten Abbildungen repräsentieren schematisch und beispielhaft einige Ausführungsformen
eines Mondphasenanzeigemechanismus laut der vorliegenden Erfindung.
[0013] Die Abbildungen 1 a und 1 b illustrieren schematisch das Prinzip einer ersten Ausführungsform
eines derartigen Mechanismus, welcher eine Mondanzeigescheibe mit einem Fenster und
eine Mondscheibe mit geeigneter graphischer Gestaltung aufweist, wobei die Mondphasen
entweder für die Nord- oder für die Südhemisphäre angezeigt werden.
[0014] Abbildung 2 zeigt eine Draufsicht des Mondphasenanzeigemechanismus laut den Abbildungen
1 a und 1 b mitsamt einem Beispiel für das die Mondscheibe antreibende Räderwerk sowie
für einen Verstellmechanismus zur Einstellung der stationären Position der Mondanzeigescheibe.
[0015] Die Abbildung 3 gibt den Schnitt I-I durch den Mechanismus laut der Abbildung 2 wieder.
[0016] In den Abbildungen 4a bis 4c sind alternative Verstellmechanismen zur Einstellung
der stationären Position der Mondanzeigescheibe skizziert.
[0017] Die Abbildungen 5a bis 5c illustrieren schematisch das Prinzip einer weiteren Ausführungsform
eines derartigen Mechanismus, welcher eine Mondanzeigescheibe mit zwei Fenstern und
eine Mondscheibe mit zugehöriger graphischer Gestaltung aufweist, wobei die Mondphasen
für die Nord- und für die Südhemisphäre gleichzeitig angezeigt werden; Abbildung 5d
illustriert eine Mondscheibe, die ebenfalls bei einem derartigen Mechanismus in Verbindung
mit einer Mondanzeigescheibe mit zwei Fenstern benutzt werden kann.
[0018] Abbildung 6 zeigt eine Draufsicht des Mondphasenanzeigemechanismus laut den Abbildungen
5a bis 5c mitsamt einem Beispiel für das die Mondanzeigescheibe antreibende Räderwerk
sowie für einen Verstellmechanismus zur Einstellung der stationären Position der Mondscheibe.
[0019] Die Abbildung 7 gibt den Schnitt ||-|| durch den Mechanismus laut der Abbildung 6
wieder.
[0020] Die Abbildungen 8a und 8b stellen ein Kupplungssystem für die Ausführungsform laut
den Abbildungen 6 und 7 dar, wobei Abbildung 8b ein Ausschnitt der Abbildung 7 ist;
in den Abbildungen 8c und 8d ist ein alternatives Kupplungssystem skizziert.
[0021] Die Abbildungen 9a bis 9d repräsentieren beispielhaft eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mechanismus, welcher in diesem Falle die Umkehrung des Drehsinns
der Mondscheibe erlaubt.
[0022] Die Erfindung wird jetzt unter Verweis auf die beigefügten Abbildungen im Detail
beschrieben werden.
[0023] Unter Zuhilfenahme der Abbildungen 1 a und 1 b sei zunächst das Prinzip eines Mechanismus
laut der vorliegenden Erfindung dargelegt.
[0024] Ein Mondphasenanzeigemechanismus laut der vorliegenden Erfindung weist eine erste,
obere Scheibe, die Mondanzeigescheibe 1, auf. Bei der ersten Ausführungsform ist in
dieser Scheibe 1 ein Fenster 1 a ausgeprägt, wie dies in Abbildung 1 a schematisch
dargestellt ist. Dieses Fenster ist hier als außen bogenförmige Ausprägung mit zwei
weiteren bogenförmigen Segmenten an der Innenseite gestaltet, so wie dies bei Mondphasenanzeigen
durchaus üblich ist.
[0025] Des weiteren weist ein solcher Mechanismus eine weitere, untere Scheibe, die Mondscheibe
2, auf. Diese Mondscheibe 2 wird, wie in Abbildung 1 a schematisch dargestellt, konzentrisch
unter der Mondanzeigescheibe 1 plaziert und fungiert sozusagen als durch das Fenster
1 a in der Mondanzeigescheibe 1 sichtbarer Hintergrund. Hierfür weist sie an ihrer
zur Mondanzeigescheibe 1 gerichteten Oberfläche eine im Zusammenspiel mit dem Fenster
1 a der Mondanzeigescheibe 1 zur Anzeige der Mondphasen geeignete graphische Gestaltung
auf. Im Falle der Ausführungsform laut den Abbildungen 1 a und 1 b weist die Mondscheibe
2 hierfür zum Beispiel zwei helle Kreisflächen 2a, deren Größe den bogenförmigen Segmenten
des Fensters 1 a entspricht, auf einem dunklen Hintergrund 2b auf.
[0026] Die Mondscheibe 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel so angebracht, daß sie sich während
des normalen Ganges des Mechanismus relativ zur Mondanzeigescheibe 1 dreht, welche
währenddessen stillsteht. Dies entspricht der Konstellation von bekannten Mondphasenanzeigen,
wobei die Mondanzeigescheibe 1 bei bekannten Uhren normalerweise Bestandteil des Zifferblatts
und das Fenster 1 a in diesem Fall ein Ausschnitt desselben ist. Da das Fenster 1
a in der Mondanzeigescheibe 1 bzw. vielmehr im Zifferblatt von bekannten Uhren in
der Regel nach oben orientiert ist und die Mondscheibe 2 normalerweise nach rechts
dreht, werden demzufolge die Mondphasen nur für die nördliche Erdhälfte im Prinzip,
jedoch nicht im Detail, z.B. hinsichtlich der Neigung der Mondsicheln, korrekt angezeigt.
[0027] Erfindungsgemäß wird nun die Mondanzeigescheibe 1 zum einen explizit als vom Zifferblatt
getrennte, in deren Ebene liegende Scheibe ausgeführt und zum anderen derart angebracht,
daß sie sich während des normalen Ganges des Mechanismus in einer stationären Position
befindet, diese Position aber durch eine Drehbewegung verstellbar ist, um den unterschiedlichen
Aspekt der Mondphasen an den Breitengraden der Erde, insbesondere auf der Nord- und
Südhemisphäre, in der Anzeige zu berücksichtigen. Im Falle der in den Abbildungen
1 a und 1 b schematisierten Ausführungsform läßt sich eine Drehung der Mondanzeigescheibe
1 um 180° bewerkstelligen, so daß das Fenster 1 a entweder nach oben oder nach unten
orientiert werden kann. Die verstellbar angebrachte Scheibe, hier die Mondanzeigescheibe
1, besitzt also (zumindest) zwei um 180° auseinanderliegende stationäre Positionen,
um dadurch entweder die Mondphasen der nördlichen - oder der südlichen Hemisphäre
laut obigen einleitenden Erklärungen im Prinzip korrekt anzuzeigen.
[0028] Ein für diese Ausführungsform konzipierter Mechanismus ist in den Abbildungen 2 und
3 in der Ansicht von oben und im Schnitt dargestellt.
[0029] Beide Abbildungen zeigen zum einen linker Hand ein Beispiel für das die Mondscheibe
2 antreibende Räderwerk sowie zum anderen rechter Hand ein Beispiel für einen Verstellmechanismus
zur Einstellung der stationären Position der Mondanzeigescheibe 1.
[0030] Der Mechanismus ist hierbei, als naheliegendes Beispiel, in eine Uhr mit ewigem Kalender
integriert, ähnlich dem in den Patentschriften
EP 0 191 921 und
DE 3 505 733 Beschriebenen, dessen Komponenten für den Mondphasenanzeigemechanismus nicht alle
von Wichtigkeit und daher nicht in den Abbildungen berücksichtigt wurden. In der Abbildung
2 ist eine Ansicht von oben wiedergegeben, in der die unter einem Zifferblatt 10 der
Uhr befindlichen Teile eingezeichnet sind.
[0031] Ein 24-Stundenrad 7, welches in 24 Stunden eine Umdrehung vollführt, trägt einen
Finger 7a, der einen auf einem Wochentagrad 6 angebrachten Wochentagstern 6a antreibt,
wobei diese zwischen einer Platte 8 und einer Brücke 9 angebracht sind. Der Stern
6a wird somit einmal pro Tag, normalerweise um Mitternacht und im Uhrzeigersinn, um
einen Zahn weitergedreht. Eine Raste 6b sichert den Wochentagstern 6a gegen unbeabsichtigte
Verdrehung. Das Wochentagrad 6 treibt wiederum über ein Mondphasenzwischenrad 5 ein
Mondscheibenrad 4 an. Wie insbesondere aus Abbildung 3, die einen Schnitt entlang
der Linie I-I in der Abbildung 2 darstellt, erkennbar, sind das Mondscheibenrad 4
und die Mondscheibe 2 in dieser Ausführungsform derart fest miteinander verbunden,
daß sie sich synchron miteinander um ein Rohr 3 drehen. Im Zentrum der Mondscheibe
2 und des Mondscheibenrads 4 ist hierzu ein Durchgangsloch 2c für das Rohr 3 ausgebildet.
[0032] Über der Mondscheibe 2 befindet sich in sicherem Abstand und auf etwa gleicher Höhe
mit dem Zifferblatt 10 die Mondanzeigescheibe 1, welche an das obere Ende des Rohres
3 befestigt ist. Die Baugruppe Mondanzeigescheibe 1 und Rohr 3 ist mit geringem Spiel
die Mondscheibe 2 sowie das Mondscheibenrad 4 umgreifend auf der Platte 8 drehbar
angebracht; die Mondanzeigescheibe 1 ist somit ein im Zifferblatt 10 drehbares Element.
Das Rohr 3 ist an seinem unteren Ende des weiteren mit einem Mondanzeigerad 11 verbunden,
welches in ein Mondanzeigezwischenrad 12 eingreift. Dieses greift in ein weiteres
Zwischenrad 13 ein, das einen Zwischenradstern 14 trägt, der mittels eines Fingers
15a eines Korrektorrads 15 fortschaltbar ist. Das Korrektorrad 15 wird mittels einer
nicht dargestellten Krone bedient. Sowohl das Mondanzeigerad 11 (und mit ihm das Rohr
3 sowie die Mondanzeigescheibe 1) als auch der Zwischenradstern 14 werden von zugehörigen
Rasten 11 a und 14a gegen unerwünschte Verdrehung in einer eingestellten stationären
Position gesichert.
[0033] Was nun die Funktion betrifft, so führt die Mondscheibe 2 in dieser Ausführungsform
des Mechanismus täglich eine Drehung um einen bestimmten Winkel aus. Dieser Winkel
hängt von der gewählten Rotationsgeschwindigkeit ab, die wiederum in Abhängigkeit
von der graphischen Gestaltung der Mondscheibe 2 und der Gestaltung des Fensters 1
a der Mondanzeigescheibe 1 gewählt werden muß, da ja zum Beispiel je nach Größe des
Fensters auch vier oder eine andere Anzahl als zwei helle Kreisflächen auf der Mondscheibe
2 angebracht sein könnten. Diese Rotationsgeschwindigkeit wird über eine geeignete
Untersetzung vom Wochentagstern 6a zum Mondscheibenrad 4 eingestellt, was dem Fachmann
hinreichend bekannt ist.
[0034] Auf Grund der Drehung der Baugruppe Mondscheibenrad 4 und Mondscheibe 2 wird daher
in der vorliegenden Ausführungsform die der Mondanzeigescheibe 1 zugewandte Oberfläche
der darunterliegenden Mondscheibe 2 mit dem darauf befindlichen Hintergrundbild sukzessive
durch das Fenster 1a sichtbar, so daß die jeweils aktuelle Mondphase auf dem Zifferblatt
10 dargestellt wird.
[0035] Mittels der Krone und dem mit diesem verbundenen Einstellräderwerk vom Korrektorrad
15 bis zum Mondanzeigerad 11 kann des weiteren das Fenster 1 a nach oben oder nach
unten orientiert werden, wie in der Abbildung 2 durch die strichpunktierte Position
1a' angedeutet. Das Räderwerk 11- 15 des Verstellmechanismus zur Einstellung der stationären
Position der Mondanzeigescheibe 1 besitzt hierfür eine geeignete Übersetzung, so daß
zum Beispiel eine Umdrehung der Krone eine Drehung der Mondanzeigescheibe 1 um 180
° bewirkt. Es läßt sich somit durch Einstellung einer der beiden stationären Positionen
dieser Scheibe 1 zwischen der Anzeige der Mondphasen für die nördliche - oder die
südliche Hemisphäre wählen.
[0036] Das oben erwähnte, den Wochentagstern 6a antreibende 24-Stundenrad 7 kann seinerseits
zum Beispiel über ein hier nicht eingezeichnetes Stundenrad, das eine Umdrehung in
12 Stunden vollführt, vom Zeigerwerk aus angetrieben werden.
[0037] Alternativ zum Antrieb des Wochentagsterns 6a über das 24-Stundenrad 7 kann dies
zum Beispiel auch über einen Schalthebel, der täglich um Mitternacht den Wochentagstern
6a um einen Zahn weiterschaltet, oder durch ähnliche, im Zusammenhang mit komplexen
Uhren hinreichend bekannte Mittel geschehen.
[0038] Im Falle der hier favorisierten Integration dieses Mechanismus in eine Uhr mit ewigem
Kalender genügt auf Grund des oben beschriebenen Antriebsräderwerks die Einstellung
des Datums an der Uhr, um automatisch die Mondphase richtig einzustellen; ansonsten
kann hierfür eine hinreichend bekannte Einstellvorrichtung in der Uhr vorgesehen werden.
Der Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen kann somit ohne Weiteres in andere Werkmodule
einer Uhr eingesetzt werden.
[0039] Die Abbildungen 4a bis 4c stellen alternative Einstellmechanismen zur Verstellung
der stationären Position der Mondanzeigescheibe 1 dar, wobei die Verstellung hier
mittels Drücker erfolgt.
[0040] Um zunächst eine erste, in den Abbildungen 4a und 4b in der Ansicht von oben sowie
im Schnitt gezeigte Alternative zu behandeln, sei auf den hier etwas unterschiedlichen
Aufbau um das Rohr 3 hingewiesen, der allerdings zu obiger Ausführungsform korrespondiert.
Der Mechanismus hat hier eine Mondscheibe 2, die während des normalen Ganges vom an
ihr befestigten Mondscheibenrad 4 um das an der Platte 8 befestigte Rohr 3 gedreht
wird. Die Mondanzeigescheibe 1 ist innerhalb des Rohres 3 drehbar gelagert und kann
mittels des Mondanzeigerads 11 in zwei Schritten um 180 ° verstellt werden.
[0041] Hierzu verfügt diese Ausführungsform über einen Drücker 27 mit einem Hebel-/Wippensystem
19 - 26 und einem zugehörigen Räderwerk 17 - 18, das das Mondanzeigerad 11 bei dessen
Verstellung antreibt und zum Beispiel zwischen dem Basiswerk und dem in den Abbildungen
4a bis 4c nicht dargestellten, ewigen Kalendermodul eingeschoben werden kann.
[0042] Hierbei befindet sich das Mondanzeigerad 11 im Eingriff mit einem Verstellzwischenrad
17, das wiederum in ein Verstellantriebsrad 18 eingreift, welches ein Sägezahnrad
18a trägt. In dieses hakt eine Klinke 19 ein, die schwenkbar auf einem etwa dreieckförmigen
Winkelhebel 20 angebracht ist, wobei der Winkelhebel 20 selbst schwenkbar um das Drehzentrum
18b des Verstellantriebsrades 18 montiert ist. Mittels eines gelenkig an beiden Teilen
befestigten Verbindungsstücks 21 ist der Winkelhebel 20 mit einem Ende 22a eines Schalthebels
22 verbunden. Dieses Ende 22a wird von einer ersten Feder 23 nach außen beaufschlagt,
wobei der Schalthebel 22 durch den Drücker 27 bedient, d. h. um ein Drehzentrum 22c
geschwenkt, werden kann, was das Ende 22a des Schalthebels 22 entgegen der Beaufschlagung
der Feder 23 nach innen bewegt. Das andere Ende 22b des Schalthebels 22 greift gelenkig
in ein Ende 24a eines um ein Drehzentrum 24c schwenkbar gelagerten Blockierungshebels
24 ein. Der vom Drehzentrum 24c aus gesehen auf der Seite des Endes 24a befindliche
Arm dieses Hebels 24 besitzt zudem einen Rastvorsprung, der in einen von zwei um 180
° auseinanderliegenden Einschnitten auf einer Blockierungsscheibe 11 b, die fest auf
dem Mondanzeigerad 11 montiert ist, eingreift. Das andere Ende 24b des Blockierungshebels
24 wird von einer zweiten Feder 25 nach außen beaufschlagt, womit zugleich der Rastvorsprung
des Blockierungshebels 24 in den Einschnitt der Blockierungsscheibe 11 b gedrückt
und das Ende 22b des Schalthebels 22 nach innen beaufschlagt wird, also in dieselbe
Richtung wie die Kraftwirkung der ersten Feder 23. Eine dritte Feder 26 ist derart
angebracht, daß ein auf ihrem freien Ende befindlicher Vorsprung in den zweiten Einschnitt
der Blockierungsscheibe 11 b eingreift, um diese in ihrer Position zu sichern.
[0043] Der Mechanismus funktioniert in der Weise, daß bei Betätigen des Drückers 27 das
Ende 22a des Schalthebels 22 die Klinke 19 mittels des Verbindungsstücks 21 und des
Winkelhebels 20 um einen Zahn auf der Sägezahnung des Sägezahnrads 18a entgegen dem
Uhrzeigersinn zurückschaltet, so wie dies durch die verschobene, gestrichelte Position
dieser Bauelemente in der Abbildung 4a angedeutet ist. Zur selben Zeit wird durch
das Ende 22b des Schalthebels 22 der Blockierungshebels 24 vom Umfang der Blockierungsscheibe
11 b abgehoben, so daß dessen Rastvorsprung aus dem Einschnitt dieser Scheibe 11 b
heraustritt und sie freigibt. Die Blockierungsscheibe 11 b wird dann nur noch durch
die dritte Feder 26 in Position gehalten. Da deren Federkraft jedoch geringer als
diejenige der ersten - 23 und zweiten Feder 25 ist, wird durch die erste Feder 23
(und die zweite Feder 25) bei Loslassen des Drückers der Schalthebel 22 wieder in
seine ursprüngliche Position zurückgedrängt, was durch die in dessen Zahnung eingreifende
Klinke 19 gleichzeitig eine Drehung des Sägezahnrads 18a um einen Zahnabstand bewirkt.
Dadurch wird das Verstellantriebsrad 18 um einen entsprechenden Winkel gedreht, der
durch die Zähnezahl des Rades 18a bestimmt ist. Über das Verstellzwischenrad 17 dreht
das Verstellantriebsrad 18 schließlich das Mondanzeigerad 11 und damit die Mondanzeigescheibe
1 um 180 °, insofern das Verstellzwischenrad 17 in Abhängigkeit von obengenannten
Winkel über eine hierfür geeignete Übersetzung verfügt. Die Blockierungsscheibe 11
b und damit die Mondanzeigescheibe 1 wird danach durch erneutes Einrasten des Rastvorsprungs
auf dem Blockierungshebel 24 und des Vorsprungs auf der dritten Feder 26 in dessen
Einschnitte gegen ungewollte Verstellung gesichert. Wird der Drücker 27 nur langsam
losgelassen, bewirkt diese Konstruktion eine ebenfalls nur langsame, einen spielerischen
Effekt aufweisende Drehung der Mondanzeigescheibe 1 im Zifferblatt 10 der Uhr.
[0044] Die Abbildung 4c stellt einen alternativen Drückermechanismus in dem Sinne dar, als
einige Teile zur Optimierung anders ausgeführt werden können, das Funktionsprinzip
jedoch identisch zu vorstehender Ausführungsform ist. Zum einen kann zwischen dem
Drücker 27 und dem Schalthebel 22 ein Hebel 22d eingeführt werden, zum anderen die
erste Feder 23 nicht direkt das Ende 22a des Schalthebels 22, sondern einen gelenkig
mit diesem verbundenen Drehhebel 23a beaufschlagen. Insbesondere kann mit einer weiteren
Blockierfeder 24d auf dem Blockierungshebel 24 zum Eingriff in den Einschritt auf
der Blockierungsscheibe 11 b und der Verlängerung des Blockierungshebels 24 zu dessen
Einwirkung auf die dritte Feder 26 die Blockierungsscheibe 11 b mittels des Drückers
27 beidseitig freigegeben werden, während diese in diesem Fall durch eine auf das
Sägezahnrad 18a beaufschlagende, zusätzliche Feder 26a gesichert ist. Bei Loslassen
des Drückers 27 wird dessen Federkraft wiederum durch diejenige der ersten - 23 und
zweiten Feder 25 überwunden und das Räderwerk vom Verstellantriebsrad 18 bis zur Mondanzeigescheibe
1 wie oben gedreht. Diese Konfiguration erlaubt jedoch durch die Blockierfeder 24d
und die geänderte Anordnung der dritten Feder 26 mit dessen Vorsprung eine verbesserte
Sicherung gegen Überdrehung der Mondanzeigescheibe 1 während des Schaltvorganges,
indem die Blockierfeder 24d die Drehung der Blockierungsscheibe 11 b anhält und der
Vorsprung an der dritten Feder 26 deren Endposition bestimmt. Weitere, ähnliche Änderungen
sind natürlich möglich, ohne dem Erfindungsgedanken abträglich zu sein.
[0045] Eine nach diesem Prinzip gestaltete Sicherung gegen Überdrehung der Mondanzeigescheibe
1 ist im Prinzip auf jede Art von drehbar angebrachter Scheibe oder Rad, das zunächst
beschleunigt und dann abgebremst wird, allgemein anwendbar. Ein anderes Anwendungsbeispiel
wäre etwa der Mechanismus für eine großformatige Anzeige laut der europäischen Patentanmeldung
EP 03020661.9.
[0046] Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mechanismus ist in den Abbildungen
5a bis 5c schematisch illustriert. Hier weist die Mondanzeigescheibe 1 zwei Fenster
1 a und 1 b, die laut Abbildung 5a vorteilhafterweise zur Darstellung der Mondoberfläche
als kreisrunde Flächen ausgebildet und in gleichem Abstand vom Zentrum der Scheibe
1 gegenüberliegend angebracht sind, auf. Die Mondscheibe 2 besitzt eine zugehörige
graphische Gestaltung, die zum Beispiel aus zwei dunklen Kreisflächen 2a der Größe
der Fenster 1 a und 1 b der Mondanzeigescheibe 1 auf einem hellen Hintergrund 2b bestehen
kann, wie in Abbildung 5b dargestellt. Diese dunklen Kreisflächen sind entsprechend
den Fenstern 1 a und 1 b der Mondanzeigescheibe 1 ebenfalls in demselben Abstand vom
Zentrum der Scheibe 2 gegenüberliegend angebracht.
[0047] Die erwähnte, notwendige Relativbewegung zwischen der Mondanzeigescheibe 1 und der
Mondscheibe 2 während des normalen Ganges des Mechanismus wird bei dieser Ausführungsform
durch die Rotation der Mondanzeigescheibe 1 (im Normalfall im Uhrzeigersinn) realisiert,
so daß bei Überlappung der Fenster 1 a und 1 b mit den dunklen Kreisflächen 2a diese
vollständig durch diese Fenster hindurch sichtbar sind. Bei weiterem Verdrehen wird
nach und nach der helle Hintergrund 2b der Mondscheibe 2 sichtbar, was bei ebenfalls
dunkler Oberfläche der Mondanzeigescheibe 1 zur Anzeige der Mondphasen führt, und
zwar in der oberen Hälfte der Mondanzeigescheibe 1 für die nördliche - und in deren
unterer Hälfte für die südliche Erdhälfte, wie in Abbildung 5c angedeutet. Dies entspricht
der aus der
europäischen Patentanmeldung EP 1 445 672 von IWC bekannten Konstellation.
[0048] Da jedoch in dieser Konfiguration, wie schon erwähnt, die Mondsicheln nur prinzipiell
richtig für jede Erdhälfte wiedergegeben werden, die in der Realität von einem an
einem bestimmten Breitengrad sich aufhaltenden Beobachter wahrgenommene Neigung der
Mondsicheln allerdings unberücksichtigt bleibt, hat ein erfindungsgemäßer Mechanismus
laut dieser Ausführungsform eine drehbare, mehrere stationäre Positionen einzunehmen
vermögende Mondscheibe 2, um diesbezüglich eine möglichst realitätsnahe Darstellung
zu erzielen. Die verstellbar angebrachte Scheibe, hier die Mondscheibe 2, besitzt
also eine Vielzahl von um jeweils denselben Winkelabstand auseinanderliegenden stationären
Positionen und befindet sich während des normalen Ganges des Mechanismus in der gerade
eingestellten, dem jeweiligen Breitengrad entsprechenden stationären Position, um
die Mondphasen an diesem Punkt auf der Erde entsprechend deren dortigem Aspekt realistischer
anzuzeigen.
[0049] Ein für diese Ausführungsform geeigneter Mechanismus ist in den Abbildungen 6 und
7 in der Ansicht von oben und im Schnitt dargestellt.
[0050] Beide Abbildungen zeigen wiederum zum einen linker Hand ein Beispiel für das die
Mondscheibe 2 antreibende Räderwerk sowie zum anderen rechter Hand ein Beispiel für
einen Verstellmechanismus zur Einstellung der stationären Position der Mondscheibe
2.
[0051] Der Mechanismus ist hierbei vorzugsweise ebenfalls in eine Uhr mit nicht dargestelltem
ewigen Kalender integriert. Die Abbildung 6 gibt analog zu Abbildung 2 eine Ansicht
von oben wieder, in der die unter dem Zifferblatt 10 der Uhr befindlichen Teile eingezeichnet
sind.
[0052] Das Antriebsräderwerk vom 24-Stundenrad 7 bis zum Mondphasenzwischenrad 5 bzw. dem
Mondscheibenrad 4 ist völlig analog zu dem oben Beschriebenen und bedarf daher keiner
weiteren Erläuterung, siehe Abbildung 6.
[0053] Das Räderwerk des Verstellmechanismus zur Einstellung der stationären Position der
verstellbar angebrachten Scheibe, hier der Mondscheibe 2, bedarf in dieser Ausführungsform
keiner besonderen Übersetzung, da die Mondscheibe 2 in kleinen Schritten weitergeschaltet
werden soll. Sie ist daher als Mondscheibenstern 2 ausgebildet, in dessen Zähne eine
Raste 2d zur Positionssicherung sowie ein einfacher Finger 15a des von der Krone angetriebenen
Korrektorrads 15 zur Fortschaltung direkt eingreift. Dieses Räderwerk kann daher im
Vergleich zu voriger Ausführung einfacher gestaltet werden und bewirkt zum Beispiel
bei einer Umdrehung der Krone die Fortschaltung der Mondscheibe 2 um einen Winkelbereich,
der durch deren Zähnezahl an ihrem Umfang gewählt werden kann. Im dargestellten Beispiel
besitzt die Mondscheibe 36 Zähne und kann in Schritten von 10 °, die den Breitengraden
auf der Erde entsprechen, verstellt werden.
[0054] Natürlich kann der Verstellmechanismus auch in diesem Falle mittels Drücker realisiert
werden. Dafür würde es genügen, den oben für die erste Ausführungsform beschriebenen
Mechanismus für diesen Fall so anzupassen, daß die Betätigung des Drückers eine Fortschaltung
des Mondscheibensterns um einen Schritt bewirkt.
[0055] Die Unterschiede im Mechanismus im Vergleich zur ersten Ausführungsform liegen durch
die Umkehr der sich normalerweise drehenden und der verstellbaren Scheibe vorwiegend
in der kinematischen Verbindung zwischen dem Rohr 3, der Mondanzeigescheibe 1 und
der Mondscheibe 2.
[0056] Zum einen ist bei der Ausführungsform laut den Abbildungen 6 und 7 das vom Antriebsräderwerk
5 - 7 bewegte Mondscheibenrad 4 statt an die Mondscheibe 2 an das wiederum drehbar
angebrachte Rohr 3 befestigt, da ja hier nicht die Mondscheibe 2, sondern die Mondanzeigescheibe
1 während des normalen Ganges des Mechanismus gedreht wird.
[0057] Zum anderen bedarf es im vorliegenden Fall eines Kupplungssystems, da bei Einstellung
in kleinen Schritten keine symmetrischen Verhältnisse wie bei der 180 °-Drehung des
vorhergehenden Falles mehr gegeben sind und daher bei Verstellung der Mondscheibe
2 zur Wahrung derselben angezeigten Mondsichel die Mondanzeigescheibe 1 mitbewegt
werden sollte, um deren getrennte Nachstellung vorteilhafterweise zu vermeiden.
[0058] Ein solches Kupplungssystem befindet sich an den beiden Scheiben 1, 2 und ist derart
gestaltet, daß diese Scheiben bei der Verstellung der stationären Position der verstellbar
angebrachten Scheibe gleichzeitig drehen und dabei das die während des normalen Ganges
des Mechanismus drehende Scheibe antreibende Räderwerk entkoppelt ist. Beim normalen
Gang des Mechanismus treibt dieses Räderwerk hingegen die drehende Scheibe an und
diese ist durch das Kupplungssystem von der verstellbar angebrachten Scheibe entkoppelt.
[0059] Die Abbildungen 6, 7 sowie 8a und 8b zeigen ein konkret für die vorliegende Ausführungsform
geeignetes Kupplungssystem, das aus zwei separaten Kupplungen besteht.
[0060] Einerseits ist über dem Mondscheibenrad 4 ein Klinkenrad 16 angebracht, das durch
das Durchgangsloch 2c in der Mondscheibe 2 hindurch drehbar um das Rohr 3 gelagert
ist und das mit der Mondanzeigescheibe 1 die dort drehbar gelagerte Mondscheibe 2
umgreifend fest verbunden ist. Das Rohr 3 ist mit dem Mondscheibenrad 4 fest verbunden
und drehbar um einen auf der Platte 8 befestigten Stift gelagert. Die Sägezahnung
des Klinkenrads 16 ist so orientiert, daß bei Antrieb des Mondscheibenrads 4 im Uhrzeigersinn
während des normalen Ganges des Mechanismus durch am Rand dieses Rades 4 angebrachte
Klinken 4a das Klinkenrad 16 und damit die Mondanzeigescheibe 1 gedreht wird. Wird
hingegen die Mondanzeigescheibe 1 bzw. das Klinkenrad 16 wie weiter unten beschrieben
während der Verstellung der Mondscheibe 2 im Uhrzeigersinn gedreht, so hat dies keinen
Einfluß auf das Antriebsräderwerk, da dieses in diesem Falle durch diese erste Kupplung,
bestehend aus dem Klinkenrad 16 und den Klinken 4a, entkoppelt ist und, wie bzgl.
Abbildung 2 erwähnt, mittels der Raste 6b gegen unerwünschte Verdrehung gesichert
wird.
[0061] Andererseits ist zwischen der Mondanzeigescheibe 1 und der Mondscheibe 2 eine zweite
Kupplung vorgesehen. Diese besteht analog zur ersten Kupplung aus Klinken 2e, die
hier am äußeren Rand der Mondscheibe 2 angebracht sind, und aus einer entsprechenden
Sägezahnung 1 c, die sich in auf dem Zifferblatt 10 der Uhr nicht sichtbarer Weise
im unteren Bereich des Umfangs der Mondanzeigescheibe 1 befindet, wie aus Abbildung
8b ersichtlich ist. Die Sägezahnung 1 c der Mondanzeigescheibe 1 und die zugehörigen
Klinken 2e auf der Mondscheibe 2 sind so ausgerichtet, daß bei Verstellung der Mondscheibe
2 im Uhrzeigersinn mittels der Krone bzw. des Korrektorrads 15 die Mondanzeigescheibe
1 mitgedreht wird, um die angezeigte Mondphase nicht zu verstellen. Bei Drehung der
Mondanzeigescheibe 1 im Uhrzeigersinn durch das Antriebsräderwerk 5 - 7 während des
normalen Ganges des Mechanismus hingegen wird der durch die Raste 2d in Position gehaltene
Mondscheibenstern 2, d. h. die Mondscheibe, nicht bewegt, da die zweite Kupplung entkoppelt.
[0062] Eine alternative Ausführung eines geeigneten Kupplungssystems ist in den Abbildungen
8c und 8d dargestellt. Die Abbildung 8c zeigt einen zu der ersten Ausführungsform
korrespondierenden, insbesondere in Verbindung mit Abbildung 4a und 4b geschilderten
Mechanismus, bei dem die Mondscheibe 2 während des normalen Ganges vom Mondscheibenrad
4 um das an der Platte 8 befestigte Rohr 3 gedreht wird, während die innerhalb des
Rohres 3 drehbar gelagerte Mondanzeigescheibe 1 mittels des Mondanzeigerads 11, in
diesem Fall in mehreren Schritten, verstellt werden kann. Die folgenden Auslegungen
sind allerdings in Analogie auch auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform übertragbar.
[0063] Bei diesem, etwa aus der
deutschen Patentschrift DE 3 205 821 von IWC im Prinzip bekannten Kupplungssystem wird anstelle einer Sägezahnung am Radumfang
mit zugehörigen Klinken eine am Rand der Rad- bzw. Scheibenoberfläche angebrachte
sägezahnförmige Ausnehmung in Verbindung mit geneigten Federarmen verwendet. Wie aus
Abbildung 8c ersichtlich, besitzt in diesem Beispiel die Mondscheibe 2 am Rand sowohl
ihrer unteren - als auch ihrer oberen Oberfläche geneigte Federarme 2g und 2h, die
mit einem Ende an diese Scheibe befestigt sind, während das freie Ende nach oben ragt.
Das Mondscheibenrad 4 bzw. die Mondanzeigescheibe 1 haben entsprechend am Rand ihrer
oberen bzw. unteren Oberfläche eine sägezahnförmige Ausnehmung 4b bzw. 1 d, in welche
die Federarme 2g bzw. 2h eingreifen können. Die Neigung der Federarme und der Sägezahnform
der Ausnehmungen ist so ausgerichtet, daß die bei vorstehend erläutertem Kupplungssystem
geschilderte Funktionalität erreicht wird.
[0064] So sind die sägezahnförmigen Ausnehmungen 4b am Mondscheibenrad 4 und die unteren
Federarme 2g an der Mondscheibe 2 im Uhrzeigersinn von unten nach oben geneigt auszuführen,
damit das Mondscheibenrad 4 die Mondscheibe 2 in dieser Richtung antreibt. Bei Mitdrehung
der Mondscheibe 2 im Falle der Verstellung der Mondanzeigescheibe 1 im Uhrzeigersinn
wird dagegen das Mondscheibenrad 4 und damit das Antriebsräderwerk 5 - 7 nicht mitbewegt.
[0065] Die sägezahnförmigen Ausnehmungen 1 d an der Mondanzeigescheibe 1 und die oberen
Federarme 2h an der Mondscheibe 2 ist hingegen im Uhrzeigersinn von oben nach unten
geneigt auszuführen, damit die Mondanzeigescheibe 1 bei ihrer Verstellung die Mondscheibe
2 in dieser Richtung mitdreht. Bei der normalen Drehung der Mondscheibe 2 wird die
Mondanzeigescheibe 1 wiederum nicht mitgedreht, da es z. B. durch die Raste 11 a,
die in einen am Mondanzeigerad 11 befestigten Stern 11 b eingreift, gesichert ist
und die Kupplung entkoppelt.
[0066] Wie aus Abbildung 8d erkennbar, können die Federarme bei diesem Kupplungssystem vorzugsweise
auf zwei Kreisen mit leicht unterschiedlichem Radius auf dem einen Rad angebracht
werden, so daß die Plazierung einer größeren Anzahl von Federarmen, z. B. 20 Federn,
ermöglicht wird. Die sägezahnförmige Ausnehmung auf dem anderen Rad hat eine dementsprechende
Breite und z. B. 60 Ausnehmungen. Wie ebenfalls in Abbildung 8d veranschaulicht, bewirkt
dies eine effiziente Verminderung des Kupplungsspiels, das für dieses Beispiel nur
360 ° / 60 / 20 = 0.3 ° beträgt. Dies ist von Wichtigkeit, da beim Mitverschieben
der normalerweise drehenden Scheibe während des Verstellens der verstellbar angebrachten
Scheibe durch die Übersetzungen im Räderwerk, das Zahnspiel der Räder sowie das Kupplungsspiel
an den beiden Kupplungen ein Fehler entsteht, der bei wiederholtem Einstellen der
verstellbaren Scheibe zu einer Relativverschiebung zwischen Mondanzeigescheibe 1 und
Mondscheibe 2, d. h. zu einer Abweichung in der angezeigten Mondphase, führt. Selbst
wenn dies bei einer mechanischen Anzeige nie gänzlich zu vermeiden ist, so kann durch
ein derartiges Kupplungssystem der auftretende Fehler zumindest verringert werden.
[0067] Im übrigen ist natürlich bei diesem Kupplungssystem die Anordnung von sägezahnförmigen
Ausnehmungen und Federarmen auf dem einen oder anderen Rad vertauschbar, unter Einhaltung
der entsprechenden Neigung, ebenso wie bei dem erstgeschilderten Kupplungssystem die
Sägezahnung am Radumfang und die Klinken am jeweils anderen Rad angebracht werden
könnten.
[0068] Ein erfindungsgemäßer Mechanismus kann weiterhin, insbesondere bei der Ausführungsform
mit einer Vielzahl von stationären Positionen der verstellbar angebrachten Scheibe,
Mittel aufweisen, um die dem Breitengrad bzw. der Hemisphäre entsprechende Winkelposition
der eingestellten stationären Position anzuzeigen. Wie aus den Abbildungen 6, 7 und
8b hervorgeht, kann dies mittels eines an der verstellbar angebrachten Scheibe vorgesehenen,
spezifisch gestalteten äußeren Randes 2f geschehen, der insbesondere etwa zwei den
Äquator symbolisierende Striche aufweist, die wie in Abbildung 6 dargestellt im Zusammenspiel
mit Indexstrichen 10a auf dem Zifferblatt 10 einen Neigungsanzeiger darstellen.
[0069] Der spezifisch gestaltete Rand ist in der Ausführungsform laut Abbildung 6 und 7
als am äußeren Umfang der Mondscheibe 2 erhöhter Rand 2f ausgestaltet, der die Mondanzeigescheibe
1 auf der Höhe des Zifferblattes 10 umfaßt. In Ausführungsformen, bei denen die Mondanzeigescheibe
1 die verstellbar angebrachte Scheibe darstellt, kann der spezifisch gestaltete Rand
unmittelbar Teil dieser Scheibe 1 sein.
[0070] Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mechanismus ist durch einfache
Vertauschung der sich drehenden - und der verstellbaren Scheibe im Falle der Realisierung
laut Abbildung 6 und 7 zu erhalten, wobei der Drehsinn der sich dann normalerweise
drehenden Mondscheibe entgegen dem Uhrzeigersinn, also umgekehrt im Vergleich zu dem
der Mondanzeigescheibe 1 der Abbildung 6, zu sein hat. Ein entsprechendes Räderwerk
ist laut obigen Ausführungen leicht realisierbar.
[0071] Wiederum ausgehend von der Ausführungsform laut den Abbildungen 6 und 7 ist eine
weitere Realisierung durch Abwandlung des Hintergrundbildes auf der verstellbaren
Mondscheibe 2 denkbar. Die graphische Gestaltung der Mondscheibe 2 beinhaltet allgemein
zumindest einen dunklen, den nicht beleuchteten Teil der Mondoberfläche symbolisierenden
Bereich 2a und zumindest einen hellen, den beleuchteten Teil der Mondoberfläche symbolisierenden
Bereich 2b. Der dunkle Bereich 2a kann wie im Beispiel der Abbildung 5a bis 5c, 6
und 7 in Übereinstimmung mit der von der Mondscheibe 1 abgewandten, auf dem Zifferblatt
10 der Uhr sichtbaren Oberseite der Mondanzeigescheibe 1 gewählt werden.
[0072] Die graphische Gestaltung der Mondscheibe 2 kann nun zahlreichen Veränderungen unterworfen
werden, ohne daß dies die Funktion der Mondscheibe 2 oder den Grundgedanken der vorliegenden
Erfindung berühren würde. Es kann etwa die Lage, Größe oder Farbe, etc. der entsprechenden
Bereiche auf der Scheibe 2 verändert werden, generell aber ebenso deren Form. Eine
der vielen denkbaren Alternativen für die graphische Gestaltung der Mondscheibe 2
ist zum Beispiel in der Abbildung 5d dargestellt.
[0073] In diesem Falle besteht die graphische Gestaltung der Mondscheibe 2 aus einem dunklen
Bereich 2a und einem hellen Bereich 2b auf der Mondscheibe 2, wobei diese beiden Bereiche
mittels zweier bogenförmiger Trennlinien mit einem der Größe der Fenster 1 a und 1
b der Mondanzeigescheibe 1 entsprechenden Radius voneinander abgegrenzt werden. Der
Hintergrund auf der Oberfläche der Mondscheibe 2 wird damit in eine helle und in eine
dunkle Hälfte aufgeteilt, wobei der dunkle Bereich auf jeder Seite links und rechts
des Zentrums der Scheibe 2 um jeweils einen der Größe der Fenster 1 a und 1 b entsprechenden
Halbkreis erweitert ist, wie dies aus Abbildung 5d ersichtlich ist.
[0074] In Verbindung mit einer drehenden Mondanzeigescheibe 1 laut der Ausführungsform der
Abbildung 6 und 7 kann eine solche Mondscheibe eingesetzt werden, wobei hier insbesondere
deren Verstellung in zwei um 180° auseinanderliegende stationäre Positionen, etwa
nach oben oder nach unten ausgerichtet, in Betracht zu ziehen sind, da eine Anzeige
der Neigung der Mondsicheln durch die mangelnden Symmetrieverhältnisse hier nicht
realisierbar ist.
[0075] So wie dies schon in den vorangehenden Ausführungen angeklungen ist, kann der Mechanismus
in einer Vielzahl weiterer Ausführungen verwirklicht werden. Dies ist möglich, da
wie erwähnt nur die Relativbewegung zwischen den beiden Scheiben 1, 2 wichtig ist,
die sich normalerweise drehende Scheibe und die verstellbare Scheibe daher prinzipiell
vertauscht werden können. Zudem unterliegt die Gestaltung zum einen des bzw. der Fenster
der Mondanzeigescheibe 1 und diejenige des Hintergrundbildes der Mondscheibe 2 verschiedenen
Variationsmöglichkeiten, was weitere Kombinationen erlaubt. So sind daher insbesondere
sowohl runde Fenster in der Mondanzeigescheibe 1 in Verbindung mit dunklen Kreisen
auf der Mondscheibe 2 als auch bogenförmige Fenster in Verbindung mit hellen Kreisen
in Betracht zu ziehen, dazu die Möglichkeit, nur ein - oder zwei runde Fenster zu
benutzen, welche zudem auch mit einem bogenförmigen Hintergrundbild benutzbar sind;
in jedem Falle ist die Vertauschung von drehender - und verstellbarer Scheibe zu erwägen.
[0076] Dem Fachmann wird daher durch obige Lehren die Verwirklichung all dieser Ausführungsformen
ein Leichtes sein, etwa die Kombination einer verstellbaren Mondanzeigescheibe 1 mit
nur einem runden Fenster kombiniert mit einer linksdrehenden Mondscheibe 2 mit einem
Bild aus zwei dunklen Kreisen 2a auf hellem Hintergrund 2b.
[0077] Den obigen Ausführungen ist dabei ebenso zu entnehmen, daß für den vorliegenden Zweck
der wirklichkeitsgetreuen Darstellung der Mondphasen, insbesondere hinsichtlich deren
Neigung, nicht jede mögliche Kombination sinnvoll ist, insofern die Symmetrieverhältnisse
dies nicht zulassen. So ist etwa, wie erwähnt, eine Neigungsanzeige in mehreren Schritten
im Falle eines bogenförmigen Fensters in der Mondanzeigescheibe 1 in Verbindung mit
einem Hintergrundbild aus hellen Kreisen auf der Mondscheibe 2 nicht ausführbar. Gleiches
ist etwa für den Fall eines bogenförmigen Hintergrundbildes auf der Mondscheibe 2
in Verbindung mit einer Mondanzeigescheibe 1 mit zwei runden Fenstern zu sagen. Dies
gilt analog für weitere, entsprechende Ausführungsformen.
[0078] Entsprechendes ist auch bei Umkehrung der sich drehenden - und verstellbaren Scheibe
anzuwenden, wo ebenfalls nicht jede mögliche Kombination für den angestrebten Zweck
geeignet ist.
[0079] Wie eingangs erwähnt, kann zur separaten, im Prinzip korrekten Anzeige der Mondphasen
für die beiden Erdhälften auch ein Mechanismus benutzt werden, in welchem das Räderwerk
des Antriebs der sich drehenden Scheibe derart gestaltet ist, daß der Drehsinn dieser
Scheibe umkehrbar ist. Dies erlaubt es ebenfalls, dem unterschiedlichen Aspekt der
Mondphasen auf der Nord- und Südhemisphäre der Erde in der Anzeige gerecht zu werden,
ohne jedoch den Neigungswinkel zu berücksichtigen, da es sich um eine einfache, symmetrische
Umkehr der Anzeige handelt.
[0080] Eine konkrete Ausführungsform sei anhand der Abbildungen 9a bis 9d erläutert, wobei
gleiche Bezeichnungszeichen wiederum dieselben oder entsprechende Bauelemente bezeichnen.
Die Abbildung 9a gibt hierbei eine Ansicht von oben auf eine zur ersten Ausführungsform
laut den Abbildungen 2 und 3 analoge Ausführung wieder. Das Folgende ist jedoch gesamtumfänglich
auf alle anderen oben erwähnten Ausführungsformen übertragbar, da in jedem Falle die
normalerweise drehende Scheibe mittels des Mondscheibenrads 4 angetrieben wird und
die folgenden Erläuterungen sich nur auf den Antrieb dieses Rades, jedoch nicht auf
die im Sinne des Antriebs hinter dem Mondscheibenrad 4 befindlichen Teile beziehen.
[0081] Wie bei der ersten Ausführungsform geschildert, treibt wiederum ein 24-Stundenrad
7, welches in 24 Stunden eine Umdrehung vollführt, über einen Finger 7a einen auf
einem Wochentagrad 6 befestigten Wochentagstern 6a an, der durch eine Raste 6b gegen
unbeabsichtigte Verdrehung gesichert ist. Das Wochentagrad 6 kann wiederum über ein
Mondphasenzwischenrad 5 ein Mondscheibenrad 4 antreiben. Im Unterschied zu den vorgehend
beschriebenen Ausführungen kann jedoch hier anstatt des Mondphasenzwischenrades 5
auch ein Wechslerrad 5a das Mondscheibenrad 4 antreiben.
[0082] Um dies zu erreichen, sind das Mondphasenzwischenrad 5 und das Wechslerrad 5a an
zwei Lagerstellen 28a und 28b so auf einem Wechsler 28 angebracht, daß sich diese
Räder im Eingriff miteinander befinden. Zudem ist der Wechsler 28 schwenkbar um einen
zwischen den Lagerstellen 28a, 28b befindlichen Drehpunkt 28c gelagert. Mittels einer
am Uhrgehäuse einer den Mechanismus aufnehmenden Uhr angebrachten, bistabilen Wippe
oder Taste 32 kann der Wechsler um den Drehpunkt 28c geschwenkt werden, um sich in
einer von zwei stabilen Positionen 28', 28" zu befinden.
[0083] In beiden dieser stabilen Positionen, die sowohl in den Abbildungen 9a und 9b (beide
Positionen) als auch in den Abbildungen 9c (Position 28') und 9d (Position 28") eingezeichnet
sind, steht das Wochentagrad 6 in Eingriff mit dem Mondphasenzwischenrad 5. Allerdings
greift das Mondphasenzwischenrad 5 in der ersten Position 28' direkt in das Mondscheibenrad
4 ein, während das Wechslerrad 5a in dieser Position frei dreht, also nicht mit dem
Mondscheibenrad 4 in Eingriff steht. In der zweiten Position 28" ist das Mondphasenzwischenrad
5 nicht im Eingriff mit dem Mondscheibenrad 4, da von diesem weggeschwenkt, sondern
treibt es indirekt über das Wechslerrad 5a an, das nun in Eingriff mit diesem Rad
steht, da durch den Wechsler 28 zu diesem geschwenkt. Der Drehsinn des Mondscheibenrades
4 ist daher, wie in den Abbildungen 9c und 9d mittels Pfeilen angedeutet, umgekehrt.
[0084] Dies wird erreicht, indem durch Betätigung der Wippe oder Taste 32 ein daran befestigter
Schieber 31 in Richtung des Uhrinneren bewegt werden kann. Ein schwenkbar gelagerter
Hebel 30 wird dann wegen dessen gelenkiger Verbindung mittels eines Stifts 31 a mit
dem Schieber 31 ebenfalls nach innen gedrückt. Der Hebel 30 beaufschlagt in diesem
Fall den das Mondphasenzwischenrad 5 tragenden Arm des Wechslers 28 und schwenkt ihn
so nach innen, daß der Wechsler 28 in die erste Position 28' übergeht und nur das
Mondphasenzwischenrad 5 direkt in das Mondscheibenrad 4 eingreift.
[0085] Wird der Schieber 31 hingegen durch die Wippe oder Taste 32 nach außen bewegt, was
der in Abbildung 9a in durchgezogenen Linien dargestellten zweiten Position 28" entspricht,
so wird der Hebel 30 vom Schieber 31 und damit der Wechsler 28 auf der Seite des Mondphasenzwischenrades
5 vom Hebel 30 nicht mehr beaufschlagt. In diesem Falle kann eine Feder 29 zum Beispiel
mittels eines Stifts 28d den das Wechslerrad 5a tragenden Arm des Wechslers 28 so
beaufschlagen, daß dieser Arm und damit das Wechslerrad 5a an das Mondscheibenrad
4 gedrückt wird. Dies entspricht der zweiten Position 28" und das Mondphasenzwischenrad
5 treibt das Mondscheibenrad 4 indirekt über das Wechslerrad 5a, d. h. im umgekehrten
Drehsinn, an.
[0086] Ein entsprechender bistabiler Wippen- bzw. Tastenmechanismus ist beispielsweise aus
der
schweizerischen Patentanmeldung 0899/03 von IWC bekannt; der Wechsler 28 ist im Zusammenspiel mit der Feder 29 und mit dieser
Wippe bzw. Taste 32 mit dem Schieber 31 im Detail in Abbildung 9b dargestellt.
[0087] Wie in den Abbildungen 9c und 9d illustriert, wird durch die Stellung der bistabilen
Wippe oder Taste 32 der eingestellte Drehsinn bzw. die Wahl der angezeigten Hemisphäre
unmittelbar sichtbar. Zu diesem Zweck kann an den Enden der Wippe oder am Uhrengehäuse
eine entsprechende Beschriftung, etwa die Buchstaben N und S, angebracht werden.
[0088] Der Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen gemäß der vorliegenden Erfindung erlaubt
es daher, die Mondphasen unter Berücksichtigung des für den Betrachter auf der Erde
sichtbaren Unterschieds in der jeweiligen Erdhemisphäre anzuzeigen, insbesondere auch
hinsichtlich der Neigung der Mondsicheln.
[0089] Dieses Ziel wird auf einfache, effektive und kostengünstige Art und Weise erreicht,
wobei die Erfindung sehr vielseitig, etwa in ewigen Kalendern von Uhren, Anzeigearmaturen
oder dergleichen, benutzt werden kann.
[0090] Der Mechanismus weist hierzu entweder eine Scheibe auf, die zur Wahl der Anzeigekonstellation
auf einfache Weise in eine von zwei oder mehreren stationären Positionen gebracht
werden kann, oder erlaubt es, die Rotationsrichtung der drehenden Scheibe der darzustellenden
Konstellation anzupassen.
[0091] Unterschiedliche Gestaltung des Hintergrunds auf der Mondscheibe oder des Fensters
in der Mondanzeigescheibe ermöglicht eine große Vielfalt in der Darstellung der Mondphasen.
1. Mondphasenanzeigemechanismus, welcher eine obere Scheibe, die Mondanzeigescheibe (1),
und eine konzentrisch zu dieser angebrachte untere Scheibe, die Mondscheibe (2), aufweist,
wobei eine dieser Scheiben (1, 2) so angebracht ist, daß sie sich während des normalen
Ganges des Mechanismus relativ zur anderen Scheibe dreht, dadurch gekennzeichnet, daß diese andere Scheibe (1, 2) derart angebracht ist, daß sie sich während des normalen
Ganges des Mechanismus in einer stationären Position befindet, diese Position aber
durch eine Drehbewegung verstellbar ist, um den unterschiedlichen Aspekt der Mondphasen
an den Breitengraden der Erde, insbesondere auf der Nord- und Südhemisphäre, in der
Anzeige zu berücksichtigen.
2. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbar angebrachte Scheibe (1, 2) zumindest zwei um 180° auseinanderliegende
stationäre Positionen einnehmen kann, um die Mondphasen entsprechend ihrem Aspekt
entweder auf der Nord- oder auf der Südhemisphäre anzuzeigen.
3. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbar angebrachte Scheibe (1, 2) eine Vielzahl von um jeweils denselben
Winkelabstand auseinanderliegenden stationären Positionen einnehmen kann, um die Mondphasen
an den Breitengraden der Erde entsprechend dem dortigen Aspekt anzuzeigen.
4. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbar angebrachte Scheibe (1, 2) Mittel aufweist, um die dem Breitengrad
bzw. der Hemisphäre entsprechende Winkelposition der eingestellten stationären Position
anzuzeigen.
5. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel durch einen an der verstellbar angebrachten Scheibe (1, 2) vorgesehenen,
äußeren Rand (2f) verwirklicht sind, der insbesondere zwei den Äquator symbolisierende
Striche aufweist, die im Zusammenspiel mit Indexstrichen (10a) auf einem Zifferblatt
(10) einer diesen Mechanismus aufnehmenden Uhr einen Neigungsanzeiger darstellen.
6. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er ein derart gestaltetes Kupplungssystem an den beiden Scheiben (1, 2) aufweist,
daß diese Scheiben bei der Verstellung der stationären Position der verstellbar angebrachten
Scheibe (1, 2) gleichzeitig drehen und dabei ein die sich während des normalen Ganges
des Mechanismus drehende Scheibe (1, 2) antreibendes Räderwerk entkoppelt ist, während
beim normalen Gang des Mechanismus dieses Räderwerk die drehende Scheibe (1, 2) antreibt
und diese von der verstellbar angebrachten Scheibe (1, 2) entkoppelt ist.
7. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungssystem aus zwei separaten Kupplungen besteht, die einerseits zwischen
der Mondanzeigescheibe (1) und der Mondscheibe (2) sowie andererseits zwischen der
sich während des normalen Ganges des Mechanismus drehenden Scheibe (1, 2) oder einem
an dieser befestigten Rad (16) und dem Mondscheibenrad (4) angeordnet sind, wobei
die Kupplungen jeweils aus einer Sägezahnung (1 c, 16a) am Radumfang des einen Rades
bzw. der einen Scheibe (1, 2) und aus zumindest einer Klinke (2e, 4a) am anderen Rad
bzw. an der anderen Scheibe (1, 2) bestehen.
8. Mechanismus gemäß dem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungssystem aus zwei separaten Kupplungen besteht, die einerseits zwischen
der Mondanzeigescheibe (1) und der Mondscheibe (2) sowie andererseits zwischen der
sich während des normalen Ganges des Mechanismus drehenden Scheibe (1, 2) oder einem
an dieser befestigten Rad (16) und dem Mondscheibenrad (4) angeordnet sind, wobei
die Kupplungen jeweils aus sägezahnförmigen Ausnehmungen (1 d, 4b) am Rand der Oberfläche
des einen Rades bzw. der einen Scheibe (1, 2) und aus zumindest einem geneigten Federarm
(2g, 2h) an der Oberfläche des anderen Rads bzw. der anderen Scheibe (1, 2) bestehen.
9. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der verstellbar angebrachten Scheibe (1, 2) mittels eines von einer
Krone einer diesen Mechanismus aufnehmenden Uhr angetriebenen Räderwerks (11 - 15)
erfolgt.
10. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der verstellbar angebrachten Scheibe (1, 2) mittels eines von einem
Drücker (27) einer diesen Mechanismus aufnehmenden Uhr angetriebenen Räderwerks (11,
17, 18, 18a) in Verbindung mit einem zugehörigen Hebel- bzw. Wippensystem (19 - 26)
erfolgt.
11. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbar angebrachte Scheibe die Mondanzeigescheibe (1) ist und ein Fenster
(1 a) aufweist.
12. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (1 a) eine bogenförmige Gestaltung und die Mondscheibe (2) zumindest
zwei helle Kreisflächen auf einem dunklen Hintergrund aufweist.
13. Mechanismus gemäß dem Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (1 a) kreisförmig ist und die Mondscheibe (2) zumindest zwei dunkle Kreisflächen
der Größe des Fensters (1 a, 1 b) der Mondanzeigescheibe (1) auf einem hellen Hintergrund
aufweist.
14. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbar angebrachte Scheibe die Mondscheibe (2) ist und die Mondanzeigescheibe
(1) ein oder zwei kreisförmige Fenster (1 a, 1 b) aufweist.
15. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Mondscheibe (2) zumindest zwei dunkle Kreisflächen der Größe des Fensters (1
a, 1 b) der Mondanzeigescheibe (1) auf einem hellen Hintergrund aufweist.
16. Mechanismus gemäß dem Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Mondanzeigescheibe (1) zwei Fenster (1 a, 1 b) und die Mondscheibe (2) einen
dunklen Bereich und einen hellen Bereich aufweist, wobei diese beiden Bereiche mittels
zweier bogenförmiger Trennlinien mit einem der Größe der Fenster (1a, 1 b) der Mondanzeigescheibe
(1) entsprechenden Radius voneinander abgegrenzt werden.
17. Mondphasenanzeigemechanismus, welcher eine obere Scheibe, die Mondanzeigescheibe (1),
und eine konzentrisch zu dieser angebrachte untere Scheibe, die Mondscheibe (2), aufweist,
wobei eine dieser Scheiben (1, 2) so angebracht ist, daß sie sich während des normalen
Ganges des Mechanismus relativ zur anderen Scheibe dreht, dadurch gekennzeichnet, daß das Räderwerk des Antriebs der sich drehenden Scheibe (1, 2) derart gestaltet ist,
daß der Drehsinn dieser Scheibe umkehrbar ist, um den unterschiedlichen Aspekt der
Mondphasen auf der Nord- und Südhemisphäre der Erde in der Anzeige zu berücksichtigen.
18. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mondphasenzwischenrad (5) und ein Wechslerrad (5a) so an zwei Lagerstellen (28a,
28b) auf einem um einen zwischen den Lagerstellen (28a, 28b) befindlichen Drehpunkt
(28c) schwenkbar gelagerten Wechsler (28) angebracht sind, daß sich diese Räder (5,
5a) im Eingriff miteinander befinden und das Mondphasenzwischenrad (5) stets in kinematischer
Verbindung mit dem Antriebsrad (7) des Antriebsmechanismus der sich drehenden Scheibe
ist, während je nach Stellung des Wechslers (28) in einer ersten - (28') oder zweiten
stabilen Position (28") das Mondphasenzwischenrad (5) oder das Wechslerrad (5a) die
sich normalerweise drehende Scheibe (1, 2) antreibt.
19. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß er eine bistabile Wippe oder Taste (32) aufweist, welche die Umschaltung des Wechslers
(28) in seine beiden stabilen Positionen (28', 28") erlaubt.
20. Uhr, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Mondphasenanzeigemechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.