Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Metallhalogenidlampe für eine Hochdruckentladungslampe
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei insbesondere um Füllungen
für Lampen mit tageslichtähnlicher Lichtfarbe.
Stand der Technik
[0002] Zur Erzielung tageslichtähnlicher Lichtfarben enthalten Metallhalogenidentladungslampen
meist Thallium. Zum Beispiel beschreibt die
US-A 6 107 742 eine Lampe, die eine Metallhalogenidfüllung mit den Metallen Cs, TI, und Seltene
Erden wie Dy, Tm, Ho enthält und eine tageslichtähnliche Lichtfarbe hat.
[0003] Außerdem ist aus
US-A 2003184231 eine Füllung für Metallhalogenidlampen bekannt, die V und Mn-Halogenid enthält. Daneben
kann die Füllung Metallhalogenide mit den Metallen Cs, TI, und Seltene Erden wie Dy,
Tm, Ho enthalten. Dabei wird Mn als Ersatz für Na verwendet. Der Zweck ist dabei,
die Farbtemperatur abzusenken.
[0004] Schließlich ist aus
DE-A 35 12 757 eine Füllung für Metallhalogenidlampen bekannt, die ein Metallsilizid wie V
5Si
3 enthält. Daneben enthält die Füllung Seltenerd- oder Sc-Halogenid und das entsprechende
Seltenerdoxihalogenid u/o Sc-Oxid. Das Silizid wirk hier als Halogengetter.
[0005] Aus der
US-A 2004253897 ist eine Metallhalogenidlampe mit zweiendigem Außenkolben bekannt, der nur einen
Teil des Entladungsgefäßes umgibt.
Darstellung der Erfindung
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Metallhalogenidfüllung für Metallhalogenidentladungslampen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die an die besonderen Bedingungen
eines Außenkolbens angepasst sind.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Erfindungsgemäß wird eine Metallhalogenidfüllung verwendet, die Cs, TI, und Seltene
Erden und zusätzlich V-Halogenid verwendet. Dabei wird auf andere Komponenten mit
weiteren Halogeniden verzichtet. Als Halogen wird Jod und/oder Brom verwendet. Auf
Mn wird verzichtet, weil keine Absenkung der Farbtemperatur angestrebt wird und weil
ganz im Gegenteil eine eher hohe Farbtemperatur von mindestens 5000 K angestrebt wird.
Bei dieser Zielsetzung wird die Farbtemperatur hauptsächlich durch die Seltenen Erden
eingestellt.
[0009] Bei der Herstellung von Metallhalogenidlampen mit Entladungsgefäßen aus Quarzglas
hat sich gezeigt, dass erhebliche Kosteneinsparungen durch ein neues Konzept mit Außenkolben
erzielt werden können, bei dem der Außenkolben das Entladungsgefäß nur teilweise umgibt.
Dabei wird eine Gasfüllung im Außenkolben verwendet. Dies führt jedoch zu einem veränderten
Temperaturhaushalt des Entladungsgefäßes. Die bisher übliche Füllung aus Metallhalogeniden
von Cs, TI und Seltenen Erden ist unter diesen Bedingungen zu grünstichig.
[0010] Abhilfe schafft hier die genau dosierte Zugabe von Vanadiumhalogenid. Dabei wird
eine Füllung verwendet, die zwischen 0,1 und 2,5 mg Seltenerd-Halogenide pro ml Volumen
des Entladungsgefäßes enthält. Bevorzugt ist ein Wert von 0,2 bis 2,0 mg/ml. Als Seltene
Erden eignen sich insbesondere Dy, Ho und Tm allein oder in Kombination. Besonders
geeignet ist Dy allein.
[0011] Das molare Verhältnis zwischen Seltenen Erden und Vanadium soll zwischen 1,5 und
30, insbesondere 2 und 20, liegen. Da beide Größen dreiwertig sind, gilt dieser Bereich
auch für die zugehörigen Metallhalogenide. Bevorzugt enthält die Füllung mehr Jod
als Brom. Insbesondere wird Jod allein verwendet, mit maximal 10 % Brom-Anteil, molar
gesehen.
[0012] Bei Überschreiten der absoluten Füllmenge für Seltene Erden wird die Farbtemperatur
zu niedrig. Bei Unterschreiten der absoluten Füllmenge für Seltene Erden wird die
Farbtemperatur zu hoch.
[0013] Bei Überschreiten des molaren Verhältnisses von SE zu V wird die γ-Komponente des
Farborts zu hoch und der Farbort zu grünstichig. Bei Unterschreiten des molaren Verhältnisses
von SE zu V wird der Lichtstrom zu niedrig.
[0014] Diese Füllung eignet sich insbesondere für höherwattige Lampen mit mindestens 100
W Nennleistung. Sie eignet sich insbesondere auch für Lampen mit relativ hoher Nennlistung
bis 400 W.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Metallhalogenidlampe gemäß der Erfindung;
- Figur 2
- ein Spektrum dieser Lampe
- Figur 3
- die Änderung der Farbtemperatur mit der Lebensdauer dieser Lampe;
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0016] Figur 1 zeigt die seitliche Ansicht einer zweiseitig gequetschten Metallhalogenidlampe
1. Das als Tonnenkörper ausgebildete Entladungsgefäß 2 aus Quarzglas schließt zwei
Elektroden 3 nebst einer Metallhalogenidfüllung ein. Die Kolbenenden sind durch Quetschungen
4 abgedichtet, in die Folien 5 eingebettet sind. Als Abdichtung eignet sich auch eine
Einschmelzung. Diese sind mit äußeren Stromzuführungen 6 verbunden. Die äußere Stromzuführung
6 ist in einer rohrförmigen Hülse 7 geführt und endet in einer Buchse 8 eines integralen
Sockelteils 9. Der Sockel ist einteilig aus Stahl oder anderem wärmebeständigem Metall
gefertigt und umfasst außerdem eine Kreisscheibe 10 als Kontaktelement und Widerhaken
11 als Zentrierung und Halterung. Der bauchige Teil des Entladungsgefäßes ist von
einem Außenkolben 12 teilweise umgeben, der im Bereich des Übergangs zwischen der
Quetschung 4 und der Hülse 7 aufgerollt (13) ist.
[0017] Der Außenkolben 12 weist eine umlaufende Delle 14 auf, so dass ein elastisches Trägerband
15 aus Metall an der inneren Oberfläche des Außenkolbens eingespreizt ist. Das Trägerband
kann, falls nötig, Gettermaterialen wie Zr, Fe, V, Co enthalten. Sie dienen zum Absorbieren
verschiedener Stoffe wie Sauerstoff, Wasserstoff, o.ä. Der Außenkolben kann mit Stickstoff,
einem anderen inerten Gas oder auch Vakuum befüllt sein.
[0018] In einem anderen Ausführungsbeispiel wird zur Verbesserung der Zündeigenschaften
ein Außenkolbengasgemisch von N
2 und/oder CO
2 mit Ne verwendet, wobei der Gesamtdruck zwischen 200 und 900 mbar liegt. Als Startgas
im Brenner wird in diesem Fall ein Ne-Ar-, Ne-Kr- oder Ne-Ar-Kr-Penninggemisch eingesetzt.
insbesondere wird zur Aufrechterhaltung der guten Zündeigenschaften während der Lebensdauer
ein Außenkolbengasgemisch N
2 / Ne oder CO
2 /Ne mit 300 mbar bis 900 mbar Gesamtdruck verwendet. Der Ne-Anteil liegt dabei zwischen
25 und 60%.
[0019] Fig. 2 zeigt das Spektrum einer 150 W Lampe mit 100 h Brenndauer nach dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1, deren Entladungsgefäß 15 mg Hg und die Metallhalogenidfüllung nach Tab.
1 enthält. Die Füllung im Außenkolben ist Argon.
[0020] Die Lampe verwendet als Seltene Erde Dy allein. Gute Ergebnisse werden auch mit einer
Zugabe an Tm und Ho erzielt, wenn Dy überwiegend mit mehr als 50 % Anteil verwendet
wird.
[0021] Fig. 3 zeigt die Änderung des Lichtstroms LS (Figur 3a, Kurve a) und der Farbtemperatur
Tn (Figur 3b, Kurve a) der Lampe aus Figur 1 als Funktion der Lebensdauer. Beide Kenngrößen
sind bis zu einer Lebensdauer von mindestens 6000 Std. äußerst stabil.
[0022] In Tab. 1 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, das eine 250 W und eine 400
W-Lampe mit Tageslichtfüllung betrifft. In beiden Fällen ist die Füllung ähnlich wie
die 150W Ausführungsbeispiel aufgebaut. Die entsprechenden Verläufe des Lichtstroms
und der Farbtemperatur sind in Figur 3a und 3 b als Kurven b) für das 250 W Ausführungsbeispiel
und c) für das 400 W Ausführungsbeispiel eingezeichnet.
Tab. 1
Leistung/ W |
150 |
250 |
400 |
Lichtstrom/ Im |
11000 |
18500 |
35000 |
Farbtemperatur/ K |
5500 |
5500 |
5600 |
Mittlere Lebensdauer / h |
9000 |
9000 |
9000 |
Elektrodenabstand / mm |
15 |
27,5 |
30,5 |
Durchmesser Brennerkolben/ mm |
14,8 |
18 |
24 |
Länge Brennerkolben /mm |
22,3 |
32 |
46 |
Kolbenvolumen / ml |
1,6 |
5,2 |
14,5 |
Füllgas Brenner |
100h Pa Ar |
100h Pa Ar |
100h Pa Ar |
Füllgas Außenkolben |
300 hPa Ar |
Vakuum |
Vakuum |
Füllung in mg |
15 mg Hg, 0,41 mg CsJ, 1,53 mg DyJ3, 0,47 mg TIJ, 0,1 mg VJ3 |
14 mg Hg, 0,90 mg CsJ, 3,35 mg DyJ3, 1,0 mg TIJ, 0,2 mg VJ3 |
60 mg Hg, 1,8 mg CsJ, 6,7 mg DyJ3, 2,0 mg TIJ, 0,4mg VJ3 |
Metalle in mol-% |
Cs 26% Dy 46% TI 23% V 5% |
Cs 26% Dy 46% TI 23% V 5% |
Cs 26% Dy 46% TI 23% V 5% |
1. Metallhalogenidlampe mit einer ionisierbaren Füllung mit mindestens einem Inertgas,
Quecksilber, mit mindestens einem Halogen, wobei die Füllung TI, Cs und Seltene Erden
als Metalle umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung zusätzlich noch V-Halogenid umfasst.
2. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Halogenid aus der Gruppe der Seltene Erden Dy, Ho, Tm verwendet wird,
insbesondere Dy allein oder überwiegend mit mehr als 50 % Anteil.
3. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung zwischen 0,1 und 2,5 mg SE-Halogenid pro ml Kolbenvolumen des Entladungsgefäßes
enthält.
4. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Halogene zur Bildung von Halogeniden Jod und/oder Brom verwendet sind.
5. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Halogen Jod mit höchstens 10 mol-% Brom verwendet. wird
6. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das molare Verhältnis zwischen Seltenen Erden und Vanadium zwischen 1,5 und 30 liegt,
bevorzugt zwischen 2 und 20.
7. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lampe weiterhin umfasst: einen Außenkolben aus Hartglas oder Quarzglas und ein
Entladungsgefäß (2) aus Quarzglas sowie mit zwei Elektroden (11) darin, die in Abdichtungen
gehaltert sind, wobei der Außenkolben insbesondere an den Abdichtungen befestigt ist.
8. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum zwischen Entladungsgefäß und Außenkolben eine Gasfüllung enthält.
9. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasfüllung aus 200 bis 900 mbar N2 oder Edelgas oder CO2 allein oder in Kombination besteht.