Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Metallhalogenidlampe für eine Hochdruckentladungslampe
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei insbesondere um Füllungen
für Lampen mit tageslichtähnlicher Lichtfarbe.
Stand der Technik
[0002] Zur Erzielung tageslichtähnlicher Lichtfarben enthalten Metallhalogenidentladungslampen
meist Thallium. Zum Beispiel beschreibt die
US-A 6 107 742 eine Lampe, die eine Metallhalogenidfüllung mit den Metallen Cs, TI, und Seltene
Erden wie Dy, Tm, Ho enthält und eine tageslichtähnliche Lichtfarbe hat.
[0003] Außerdem ist aus
US-A 5 965 984 eine Füllung für Metallhalogenidlampen bekannt, die In-Halogenid enthält. Daneben
kann die Füllung Metallhalogenide mit den Metallen Seltene Erden wie Tm, Ho mit Ausnahme
von DyJ3 enthalten. Sie wird für fotooptische Zwecke eingesetzt, also für hohe Leuchtdichte.
Hier liegt die Wandbelastung bei typisch 48 bis 62 W/cm
2, die spezifische Leistung bei 35 bis 70 W/mm Bogenlänge, der Elektrodenabstand liegt
bei unter 5 mm, die InJ-Menge beträgt 0,1 bis 1,5 mg/ml.
[0004] Aus der
US-A 2004253897 ist eine Metallhalogenidlampe mit zweiendigem Außenkolben bekannt, der nur einen
Teil des Entladungsgefäßes umgibt.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Metallhalogenidfüllung für Metallhalogenidentladungslampen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die an die besonderen Bedingungen
eines Außenkolbens angepasst sind.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Erfindungsgemäß wird eine Metallhalogenidfüllung verwendet, die Na, TI, und Seltene
Erden und zusätzlich In-Halogenid verwendet. Dabei wird auf andere Komponenten mit
weiteren Halogeniden verzichtet. Als Halogen wird Jod und/oder Brom verwendet.
[0008] Bei der Herstellung von Metallhalogenidlampen mit Entladungsgefäßen aus Quarzglas
hat sich gezeigt, dass erhebliche Kosteneinsparungen durch ein neues Konzept mit Außenkolben
erzielt werden können, bei dem der Außenkolben das Entladungsgefäß nur teilweise umgibt.
Dabei wird eine Gasfüllung im Außenkolben verwendet. Dies führt jedoch zu einem veränderten
Temperaturhaushalt des Entladungsgefäßes. Die bisher übliche Füllung aus Metallhalogeniden
von Cs, TI und Seltenen Erden ist unter diesen Bedingungen zu grünstichig.
[0009] Abhilfe schafft hier die genau dosierte Zugabe von Indiumhalogenid. Dabei wird eine
Füllung verwendet, die zwischen 0,1 und 2,5 mg Seltenerd-Halogenide pro ml Volumen
des Entladungsgefäßes enthält. Bevorzugt ist ein Wert von 0,2 bis 2,0 mg/ml. Als Seltene
Erden eignen sich insbesondere Dy, Ho und Tm allein oder in Kombination. Besonders
geeignet ist Tm allein oder überwiegend, also mit mehr als 50 % Anteil, insbesondere
mit mindestens 90 % Anteil.
[0010] Das molare Verhältnis zwischen In und Seltenen Erden soll zwischen 0,03 und 0,6,
insbesondere zwischen 0,04 und 0,4, liegen. Bevorzugt enthält die Füllung mehr Jod
als Brom. Insbesondere wird Jod allein verwendet, mit maximal 10 % Brom-Anteil, molar
gesehen.
[0011] Die Füllung enthält außerdem Na-Halogenid, insbesondere Na-Jodid. Das molare Verhältnis
zwischen Na und Seltene Erden liegt zwischen 4 und 0,2, bevorzugt zwischen 3 und 0,3.
[0012] Bei Überschreiten der absoluten Füllmenge für Seltene Erden wird die Farbtemperatur
zu niedrig. Bei Unterschreiten der absoluten Füllmenge für Seltene Erden wird die
Farbtemperatur zu hoch.
[0013] Bei Unterschreiten des molaren Verhältnisses von In zu Seltene Erden wird die y-Komponente
des Farborts zu hoch und der Farbort zu grünstichig. Bei Überschreiten des molaren
Verhältnisses von In zu Seltene Erden wird der Lichtstrom zu niedrig.
[0014] Bei Unterschreiten des molaren Verhältnisses von Na zu Seltene Erden wird der Entladungsbogen
zu sehr eingeschnürt. Bei Überschreiten des molaren Verhältnisses von Na zu Seltene
Erden ist die Farbtemperatur zu niedrig.
[0015] Die Farbtemperatur der Lampe liegt bevorzugt im Tageslichtbereich mit einer Farbtemperatur
von 5000 bis 6000 K. Die spezifische Leistung, gegeben in Watt pro mm Bogenlänge,
liegt bevorzugt unter 30.
[0016] Diese Füllung eignet sich bevorzugt für Allgemeinbeleuchtungszwecke für niederwattige
Lampen mit höchstens 150 W Nennleistung. Sie wird also für niedrige Leuchtdichten
eingesetzt. Hier liegt die Wandbelastung bei typisch weniger als 40 W/cm
2, die spezifische Leistung bei weniger als 30 W/mm Bogenlänge, der Elektrodenabstand
liegt bei mehr als 5 mm, die InJ-Menge beträgt unter 0,1 mg/ml, insbesondere bei 0,03
bis 0,075 mg/ml. Damit lässt sich eine lange Lebensdauer, typisch mehr als 4000 Std.
und gleichzeitig ein hoher Lichtstrom erzielen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0017] Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Metallhalogenidlampe gemäß der Erfindung;
- Figur 2
- ein Spektrum dieser Lampe
- Figur 3
- die Änderung der Farbtemperatur und des Lichtstroms mit der Lebensdauer für zwei Ausführungsbeispiele.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0018] Figur 1 zeigt die seitliche Ansicht einer zweiseitig gequetschten Metallhalogenidlampe
1 mit 70 W Nennleistung. Das als Tonnenkörper ausgebildete Entladungsgefäß 2 aus Quarzglas
schließt zwei Elektroden 3 nebst einer Metallhalogenidfüllung ein. Die Kolbenenden
sind durch Quetschungen 4 abgedichtet, in die Folien 5 eingebettet sind. Als Abdichtung
eignet sich auch eine Einschmelzung. Diese Quetschungen 4 sind mit äußeren Stromzuführungen
6 verbunden. Die äußere Stromzuführung 6 ist in einer rohrförmigen Hülse 7 geführt
und endet in einer Buchse 8 eines integralen Sockelteils 9. Der Sockel ist einteilig
aus Stahl oder einem anderen wärmebeständigem Metall gefertigt und umfasst außerdem
eine Kreisscheibe 10 als Kontaktelement und Widerhaken 11 als Zentrierung und Halterung.
Der bauchige Teil des Entladungsgefäßes ist von einem Außenkolben 12 teilweise umgeben,
der im Bereich des Übergangs zwischen der Quetschung 4 und der Hülse 7 aufgerollt
(13) ist.
[0019] Der Außenkolben 12 weist eine umlaufende Delle 14 auf, so dass ein elastisches Trägerband
15 aus Metall an der inneren Oberfläche des Außenkolbens eingespreizt ist. Das Trägerband
kann, falls nötig, Gettermaterialen wie Zr, Fe, V, Co enthalten. Sie dienen zum Absorbieren
verschiedener Stoffe wie Sauerstoff, Wasserstoff, o.ä. Der Außenkolben kann mit Stickstoff,
Edelgas, einem anderen inerten Gas oder auch Vakuum befüllt sein.
[0020] In einem anderen Ausführungsbeispiel wird zur Verbesserung der Zündeigenschaften
ein Außenkolbengasgemisch von N
2 und/oder CO
2 mit Ne verwendet, wobei der Gesamtdruck zwischen 200 und 900 mbar liegt. Als Startgas
im Brenner wird in diesem Fall ein Ne-Ar-, Ne-Kr- oder Ne-Ar-Kr-Penninggemisch eingesetzt.
Insbesondere wird zur Aufrechterhaltung der guten Zündeigenschaften während der Lebensdauerein
ein Außenkolbengasgemisch N
2 / Ne oder CO
2 /Ne mit 300 mbar bis 900 mbar Gesamtdruck verwendet. Der Ne-Anteil liegt dabei zwischen
25 und 60%.
[0021] Fig. 2 zeigt das Spektrum von Lampen mit 100 h Brenndauer nach dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1, deren Entladungsgefäß 10 mg Hg und die Metallhalogenid-Füllungen nach
Tab. 1 enthält. Die Füllung im Außenkolben ist Argon.
Tab. 1
|
Ausführungsbeispiel 1 |
Ausführungsbeispiel 2 |
|
(Fig. 3) |
(Fig. 4) |
Leistung/ W |
73 |
73 |
Lichtstrom/ Im |
5830 |
5350 |
Farbtemperatur/ K |
5650 |
5480 |
Farbort |
0,329/0,350 |
0,333/0,337 |
Mittlere LD / h |
9000 |
9000 |
Elektrodenabstand / mm |
9,0 |
9,0 |
Durchmesser Brennerkolben/ mm |
11,0 |
11,0 |
Länge Brennerkolben /mm |
16,0 |
16,0 |
Kolbenvolumen / ml |
0,75 |
0,75 |
Füllgas Brenner |
100h Pa Ar |
100h Pa Ar |
Füllgas Außenkolben |
300 hPa Ar |
300 hPa Ar |
Füllung in mg |
10 mg Hg, 0,04 mg InJ, 0,70 mg TmJ3, 0,11 mg TIJ, 0,25 mg NaJ |
10 mg Hg, 0,04 mg InJ, 0,67 mg TmJ3, 0,06 mg TIJ, 0,34 mg NaJ |
Metalle in mol % |
Na 48 %, Tm 37 %, TI 10 %, In 5 % |
Na 59 %, Tm 33 %, TI 4 %, In 4 % |
[0022] Durch Wahl der relativen Verhältnisse der Metallhalogenide lässt sich eine höhere
oder niedrigere Farbtemperatur einstellen. Zwei Ausführungsbeispiele mit unterschiedlicher
Füllung sind in Tab. 1 gezeigt. Die Füllung verwendet als Seltene Erde jeweils Tm
allein. Gute Ergebnisse werden auch mit einer Zugabe an Dy und Ho erzielt, wenn Tm
überwiegend mit mehr als 50 % Anteil verwendet wird.
[0023] Fig. 3 und 4 zeigt die Änderung der Farbtemperatur Tn (Figur 3b und 4b) und des Lichtstroms
LS (Figur 3a und 4a) der Lampe aus Figur 1 als Funktion der Lebensdauer für die beiden
Ausführungsbeispiele der Tab. 1. Beide Kenngrößen sind bis zu einer Lebensdauer von
mindestens 6000 Std. äußerst stabil. Das erste Ausführungsbeispiel, siehe Figur 3,
ist für höheren Lichtstrom und höhere Farbtemperatur geeignet als das zweite Ausführungsbeispiel.
1. Metallhalogenidlampe mit einer ionisierbaren Füllung mit mindestens einem Inertgas,
Quecksilber sowie Metallhalogenide, mit mindestens einem Halogen, wobei die Füllung
TI, Na und Seltene Erden als Metalle für Halogenide umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung zusätzlich noch In-Halogenid umfasst.
2. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Halogenid aus der Gruppe der Seltene Erden Dy, Ho, Tm verwendet wird,
insbesondere Tm allein oder überwiegend mit mehr als 50 % Anteil.
3. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung zwischen 0,1 und 2,5 mg SE-Halogenid pro ml Kolbenvolumen des Entladungsgefäßes
enthält.
4. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Halogene zur Bildung von Halogeniden Jod und/oder Brom verwendet sind.
5. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Halogen Jod mit höchstens 10 % Anteil Brom verwendet wird
6. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das molare Verhältnis zwischen Indium und Seltenen Erden zwischen 0,03 und 0,6 liegt,
bevorzugt zwischen 0,04 und 0,4.
7. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung zwischen 0,03 und 0,075 mg In-Halogenid pro ml Kolbenvolumen des Entladungsgefäßes
enthält.
8. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, dass das molare Verhältnis zwischen Natrium und Seltenen Erden zwischen 4,0 und 0,2 liegt,
bevorzugt zwischen 3,0 und 0,3.
9. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lampe weiterhin umfasst: einen Außenkolben aus Hartglas oder Quarzglas und ein
Entladungsgefäß (2) aus Quarzglas sowie mit zwei Elektroden (11) darin, wobei der
Außenkolben insbesondere das Entladungsgefäß nur teilweise umgibt.
10. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum zwischen Entladungsgefäß und Außenkolben eine Gasfüllung enthält.
11. Metallhalogenidlampe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasfüllung aus 200 bis 900 mbar N2 oder Edelgas oder CO2 allein oder in Kombination besteht.