[0001] Die Erfindung geht aus von einem Induktionsheizgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der
US 3,742,178 ist ein Induktionsherd bekannt, der eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation
mit einem intelligenten Topf aufweist. Zur Erzielung der Kommunikation wird über den
Induktor des Induktionsherds über die Heizschwingung mittels einer Wicklung im intelligenten
Topf Strom erzeugt, der einem Mikrocomputer und einem Temperatursensor zur Verfügung
gestellt wird. Der Temperatursensor misst die Temperatur des Topfs, und der Mikrocomputer
gibt die gemessene Temperatur über eine Antenne im Topf an eine Empfangsantenne im
Induktionsherd weiter. Die Empfangsantenne gibt das Signal an eine Steuereinheit des
Induktionsherds weiter, der die Heizschwingung in Abhängigkeit von der Temperatur
des Topfs regelt.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, insbesondere eine Vorrichtung anzugeben,
mit der eine Information auf einfache Weise zwischen einem zu heizenden Heizgerät,
beispielsweise einem Topf, und einem Induktionsherd übertragen werden kann. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 12 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung können den Unteransprüchen
entnommen werden.
[0004] Die Erfindung geht aus von einem Induktionsheizgerät mit einem Induktor zur Übertragung
von Heizenergie mittels einer Heizschwingung auf ein zu erwärmendes Heizelement.
[0005] Es wird vorgeschlagen, dass das Induktionsheizgerät eine Steuereinheit aufweist,
die zur Verwendung des Induktors als Antenne zur Übertragung eines von der Heizschwingung
verschiedenen Informationssignals vorgesehen ist. Die Verwendung der Antenne, die
ohnehin üblicherweise in der Nähe des Heizelements - beispielsweise einem Topfboden
- angeordnet ist, zur Übertragung des Informationssignals kann die Installation einer
weiteren Antenne ersetzen, wodurch Kosten und Bauraum eingespart werden können. Um
die Beeinflussung des Informationssignals durch die Heizschwingung möglichst gering
zu halten, unterscheidet sich das Informationssignal von der Heizschwingung und ist
insbesondere in seiner zeitlichen Struktur, beispielsweise seiner Schwingungsfrequenz
oder Pulsdauer, anders als die Heizschwingung. Die Heizschwingung dient zur Erwärmung
des Heizelements und ist dementsprechend ausgelegt. Es ist möglich, dass auch durch
das Informationssignal eine sehr geringe Menge von Wärme auf das Heizelement übertragen
wird. Das Informationssignal ist jedoch nicht zum Heizen des Heizelements in einer
brauchbaren Weise geeignet. Bei einer Verwendung des Induktors als Sender kann das
Informationssignal zusätzlich zur Heizschwingung auf den Induktor aufgebracht werden.
Die Heizschwingung heizt das Heizelement somit auch ohne das Informationssignal vollständig.
Der Induktor kann mehrere Wicklungen aufweisen und als Wicklung, Spule oder mit nur
einer oder wenigen Schleifen ausgestaltet sein. Es ist ausreichend, wenn lediglich
ein Teil des Induktors als Antenne zur Übertragung des Informationssignals vorgesehen
ist. Die Erfindung ist für alle Induktionsheizvorrichtungen, nicht nur Induktionsherde,
anwendbar. Das Informationssignal ist Träger einer Information, die als Information
an sich von beispielsweise der Steuereinheit oder einem intelligenten Topf weiterverarbeitet
wird.
[0006] Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit zur Auswertung eines unter Verwendung des
Induktors als Antenne empfangenen und von der Heizschwingung verschiedenen Informationssignals
vorgesehen. Das Informationssignal kann beispielsweise ein Temperatursignal von einem
intelligenten Topf sein und zur Regelung der Heizleistung für das Heizelement verwendet
werden. In dieser Ausgestaltung ist es nicht zwingend notwendig, dass die Steuereinheit
zur Aussendung eines Informationssignals vorgesehen ist, und die Steuereinheit kann
einfach gehalten sein. Zur Auswertung des Informationssignals kann die Steuereinheit
eine separate Auswerteeinheit umfassen. Zweckmäßigerweise umfasst das Induktionsheizgerät,
insbesondere die Steuereinheit, einen Bandfilter, der auf eine Informationsfrequenz
des Informationssignals angepasst oder anpassbar ist. Hierdurch kann das Informationssignal
von der Heizschwingung getrennt sein und somit ein zuverlässiges Empfangsergebnis
erreicht werden.
[0007] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit zur Erzeugung
eines von der Heizschwingung verschiedenen Informationssignals und zur Weiterleitung
des Informationssignals an den Induktor vorgesehen. Es kann auf einfache Weise Information
an einen intelligenten Topf, beispielsweise ein Rezept oder eine Kochanweisung, übertragen
werden. Auch eine vollständige Kommunikation zum und vom Topf ist auf einfache Weise
realisierbar. Zur Erzeugung des Informationssignals kann die Steuereinheit eine integrierte
oder separate Signalerzeugungseinheit umfassen. Auch ein weiteres Mittel zur Weiterleitung
des Informationssignals an den Induktor als Teil der Steuereinheit ist denkbar.
[0008] Zweckmäßigerweise ist das Informationssignal ein hochfrequentes Signal über 500 kHz.
Hierdurch ist das Informationssignal besonders einfach von der Heizschwingung, beispielsweise
durch einen Bandpassfilter, separierbar. Außerdem kann durch die hohe Frequenz eine
hohe Informationsdichte pro Zeit erreicht werden. Das Informationssignal kann als
Schwingung oder als eine regelmäßige Abfolge von Pulsen ausgestaltet sein. Alternativ
umfasst das Informationssignal einzelne Pulse, deren Informationsgehalt beispielsweise
über einen einstellbaren Abstand zwischen den Pulsen übertragbar ist.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Informationssignal ein
Abtastsignal zur Erzeugung eines Reaktionssignals aus dem Heizelement, und die Steuereinheit
ist zur Ermittlung einer das Heizelement charakterisierenden Größe aus dem Reaktionssignal
vorgesehen. Auf diese Weise können die Permeabilität, die Leitfähigkeit, die Induktivität,
die Größe, die Temperatur und/oder der Inhalt des Topfs des Heizelements als charakterisierende
Größe einfach erfasst werden. Das Reaktionssignal ist hierbei ebenfalls von der Heizschwingung
verschieden. Das Abtastsignal ist zweckmäßigerweise so ausgestaltet, dass es ein von
der Steuereinheit auswertbares Reaktionssignal aus dem zu erwärmenden Material des
Heizelements erzeugt. Außerdem ist das Abtastsignal zweckmäßigerweise so gebildet,
dass die charakterisierende Größe direkt aus dem Reaktionssignal ableitbar ist. Das
Abtastsignal kann beispielsweise eine Schwingung umfassen, die eine Resonanzschwingung
des Heizelements als Reaktionssignal erzeugt. Auch ein über einen beispielsweise großen
Frequenzbereich durchgestimmter Schwingungszug ist denkbar, dessen Magnetfeld bei
bestimmten Frequenzen ein Reaktionssignal in Form einer beispielsweise geänderten
Induktivität des Systems aus Antenne und Heizelement beinhaltet.
[0010] Ein besonders geeignetes Abtastsignal kann erreicht werden, wenn das Informationssignal
eine Abfolge von Signalteilen unterschiedlicher Energie umfasst. Die Signalteile können
ein oder mehrere Pulse umfassen oder beispielsweise Schwingungszüge mit unterschiedlicher
Frequenz und/oder unterschiedlicher Amplitude. Auch ein Informationsübertrag zu einem
beispielsweise intelligenten Topf ist auf diese Weise sehr einfach möglich.
[0011] In einer besonders einfachen und preiswerten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Steuereinheit zur Überlagerung des Informationssignals auf die Heizschwingung vorgesehen.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinheit zur Steuerung
der Erzeugung der Heizschwingung, zu einer Kommunikation durch ein Aussenden und/oder
Auswerten des Informationssignals und zu einer derartigen Taktung der Erzeugung und
der Kommunikation vorgesehen, dass der Induktor entweder zur Erzeugung oder zur Kommunikation
verwendet wird. Hierdurch kann das Informationssignal besonders einfach und zuverlässig
von der Heizschwingung getrennt werden. Die Heizschwingung kann beispielsweise gestoppt
werden, bevor eine Informationsübertragung über die Antenne erfolgt. Auch eine Mischung
aus einer solcherart sequentiellen Übertragung und einer gleichzeitigen Übertragung,
also beispielsweise einer Überlagerung des Informationssignals auf die Heizschwingung,
ist möglich, beispielsweise zur Erreichung eines hohen Datenflusses und einer Verifikation
während eines sequentiellen Übertragungszeitraums. Die Kommunikation kann sowohl eine
Datenübertragung zu oder von einem intelligenten Topf als auch die Aussendung eines
Abtastsignals beziehungsweise den Empfang eines Reaktionssignals umfassen.
[0013] Es wird außerdem vorgeschlagen, dass die Steuereinheit zur Steuerung der Erzeugung
der Heizschwingung zu einer Kommunikation durch ein Aussenden und/oder Auswerten des
Informationssignals und zu einer derartigen Taktung der Erzeugung und der Kommunikation
vorgesehen ist, dass die Kommunikation während eines relativ zur Heizschwingungsperiode
kleinen Zeitabschnitts im Bereich eines Nulldurchgangs der Heizschwingung erfolgt.
Auch hierdurch lässt sich eine gute Trennung zwischen dem Informationssignal und der
Heizschwingung einfach erreichen. Der Zeitabschnitt ist zweckmäßigerweise kürzer als
ein Viertel, insbesondere kürzer als ein Zehntel der Heizschwingungsperiode. Der Nulldurchgang
ist der Moment, in dem der Strom durch den Induktor beziehungsweise das Magnetfeld
des Induktors verschwindet. Der Bereich ist zweckmäßigerweise um den Nulldurchgang
angeordnet, so dass auch der Zeitabschnitt um den Nulldurchgang gelegt ist.
[0014] Eine besonders effektive und qualitativ hochwertige Informationssignalübertragung
kann erreicht werden, wenn der Induktor einen zum Heizen des Heizelements vorgesehenen
Heizabschnitt und zumindest einen Informationsabschnitt zur Informationsübertragung
aufweist, der kleiner als der Heizabschnitt, von zwei Abgriffen begrenzt und zur Übertragung
des Informationssignals mit der Steuereinheit verbunden ist. Zweckmäßigerweise sind
die Abgriffe direkt mit der Steuereinheit verbunden oder mit einem von der Steuereinheit
gesteuerten Signalerzeugungsmittel, das zu einer Heizschwingungserzeugung ungeeignet
ist. Der Informationsabschnitt kann in seiner Größe, Form oder Position an eine besonders
gute Informationssignalübertragung angepasst werden. So weist der Informationsabschnitt
beispielsweise nur weniger als eine, eine oder wenige Wicklungen des Induktors auf,
die ganz außen am Induktor angeordnet sind. Auch zwei oder mehrere Informationsabschnitte
sind denkbar, die beispielsweise an entgegengesetzten Stellen des Induktors angeordnet
sind, wie außen und innen, rechts und links oder oben und unten. Zweckmäßigerweise
ist der Informationsabschnitt mindestens 0,5 und höchstens 5 Wicklungen des Induktors
lang. Hierdurch kann eine besonders gute Informationssignalübertragung erreicht werden.
[0015] Die Erfindung geht außerdem aus von einem Induktionsheizverfahren, bei dem eine Steuereinheit
die Erzeugung einer Heizschwingung steuert, mittels der Heizenergie auf ein zu erwärmendes
Heizelement eines Heizgeräts übertragen wird, und ein Informationssignal über eine
Antenne zwischen der Steuereinheit und dem Heizgerät übertragen wird. Es wird vorgeschlagen,
dass die Erzeugung und Übertragung derart getaktet sind, dass entweder die Heizschwingung
erzeugt oder das Informationssignal übertragen wird. Es kann in einfacher Weise eine
zuverlässige Informationssignalübertragung erreicht und einer Störung des Informationssignals
durch die Heizschwingung entgegengewirkt werden.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Taktung durch eine
von der Steuereinheit vorgegebene Abfolge von Heizzeitabschnitten und Übertragungszeitabschnitten.
Hierdurch kann eine hohe Informationsübertragungsrate bei gleichzeitig guter Heizleistungsübertragung
an das Heizelement erreicht werden. Zweckmäßigerweise wechseln sich die Heizzeitabschnitte
und die Übertragungszeitabschnitte ab, insbesondere in einer regelmäßigen Abfolge,
wobei die Übertragungszeitabschnitte vorteilhafterweise über einen Bereich mit mehreren
Übertragungszeitabschnitten jeweils gleich lang sind.
[0017] Außerdem ist die Erfindung auf ein System mit einem wie oben beschriebenen Induktionsheizgerät
und einem Heizelement gerichtet.
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schaltdarstellung eines Induktionsheizgeräts mit einem darüber angeordneten
Topf,
- Fig. 2
- einen Induktor eines alternativen Induktionsheizgeräts mit zwei Informationsabschnitten,
- Fig. 3
- ein Diagramm mit einer sequentiellen Abfolge von Heizschwingungserzeugungsabschnitten
und Kommunikationsabschnitten,
- Fig. 4
- eine gleichzeitige Informationssignalübertragung während einer Heizschwingungserzeugung,
- Fig. 5
- eine Mischung aus einer sequentiellen und einer gleichzeitigen Informationssignalübertragung
und Erzeugung einer Heizschwingung und
- Fig. 6
- ein Diagramm einer Heizschwingung mit im Bereich von Nulldurchgängen angeordneten
Kommunikationszeitfenstern.
[0020] Figur 1 zeigt in einer schematischen Schaltdarstellung ein Induktionsheizgerät 2
eines Induktionsherds. Über dem Induktionsheizgerät 2, auf einer Tragplatte 4 stehend,
ist ein Topf 6 gegenständlich und geschnitten dargestellt. Das Induktionsheizgerät
2 umfasst einen Schwingkreis 8 mit einem Induktor 10, einem kapazitiven Element 12
mit zwei Kondensatoren und einer Schaltung 14 zur Anregung des Schwingkreises 8 zur
Schwingung mit einer Heizschwingung. Die Schaltung 14 umfasst zwei Leistungstransistoren,
die jeweils mit einer Spannungsquelle 16, beispielsweise einem Stromversorgungsnetz,
verbunden sind. Ebenso wie die Schaltung 14 ist auch eine Gleichrichterschaltung 18
in Brücke geschaltet und mit dem Induktor 10 und der Spannungsquelle 16 verbunden.
[0021] Die Heizschwingung des Schwingkreises 8 wird von einer Steuereinheit 20 gesteuert,
die mit einer Heizsteuereinheit 22 mit den beiden Leistungstransistoren der Schaltung
14 verbunden ist. Außerdem umfasst die Steuereinheit 20 eine Signalerzeugungseinheit
24 und eine Auswerteeinheit 26, die über zwei Signalleitungen 28 und zwei Abgriffe
30 jeweils direkt mit dem Induktor 10 des Schwingkreises 8 verbunden sind.
[0022] Zum Heizen des Topfs 6 wird die Schaltung 14 von der Heizsteuereinheit 22 so angesteuert,
dass die Schaltung 14 den Schwingkreis 8 zum Schwingen anregt und der Induktor 10
ein schwingendes Magnetfeld erzeugt. Dieses schwingende Magnetfeld verursacht in dem
als Heizelement 32 ausgestalteten Topfboden Wirbelströme, die den Topfboden erwärmen.
Die Temperatur des Topfbodens wird durch einen Temperatursensor 34 gemessen, der mit
einem Sender 36 verbunden ist, der wiederum in einem Griff 38 des Topfs angeordnet
ist. Der Sender 36 sendet ein mit der Temperatur des Heizelements 32 zusammenhängendes
Informationssignal aus, das in die Umgebung des Senders 36 abgestrahlt wird. Dieses
Informationssignal wird von der äußersten Wicklung 40 des Induktors 10 aufgefangen,
durch die Abgriffe 30 abgegriffen und der Auswerteeinheit 26 zugeführt. Der Induktor
10 überträgt auf diese Weise das Informationssignal vom Sender 36 an die Auswerteeinheit
26.
[0023] Zusätzlich ist die äußere Wicklung 40 des Induktors 10 über die Abgriffe 30 und die
Signalleitung 28 mit der Signalerzeugungseinheit 24 verbunden, die ein Informationssignal,
beispielsweise zu einem zu einem Rezept zugehörigen Temperaturverlauf, erzeugt und
auf die äußere Wicklung 40 in Form einer amplituden- oder frequenzmodulierten Informationsschwingung
aufspielt. Der Induktor 10 - beziehungsweise seine äußere Wicklung 40 - dient somit
als Sendeantenne, die das Informationssignal aussendet. Dieses Informationssignal
wird beispielsweise von einem mit dem Sender 36 und einem Mikrocomputer verbundenen
Empfänger des Topfs 6 empfangen und an den Mikrocomputer weitergegeben. Der Mikrocomputer
und die Steuereinheit 20 stehen auf diese Weise in einer kommunikativen Verbindung.
Sowohl das vom Sender 36 ausgesandte und von der äußeren Wicklung 40 empfangene Informationssignal
als auch das von der Signalerzeugungseinheit 24 erzeugte und von der äußeren Wicklung
40 abgestrahlte Informationssignal ist ein hochfrequentes Signal mit einer Trägerfrequenz
von 2 MHz, das bei einer Frequenzmodulation leicht um die Trägerfrequenz varüert.
[0024] Figur 2 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei dem die Steuereinheit 20
über vier Abgriffe 30 mit sowohl der äußersten Wicklung 40 des Induktors 10 als auch
mit einer Anzahl von inneren Wicklungen 42 des Induktors 10 verbunden ist, von denen
der Übersichtlichkeit halber nur eine gezeigt ist. Die äußere Wicklung 40 dient hierbei
als Sende-und Empfangsantenne, wie zum Ausführungsbeispiel aus Figur 1 beschrieben
ist. Die Signalerzeugungseinheit 24 kann im Verbund mit den inneren Wicklungen 42
ein starkes und gerichtetes Magnetfeld, beispielsweise in Form eines kurzen zeitlichen
Magnetfeldpulses, erzeugen, der im Heizelement 32 des Topfs 6 ein Reaktionssignal
in Form einer elektromagnetischen Schwingung erzeugt. Das Abtastsignal kann alternativ
eine Abfolge von Signalteilen bzw. Signalsequenzen unterschiedlicher Energie umfassen.
Das Reaktionssignal wird durch die äußere Wicklung 40 empfangen und der Auswerteeinheit
26 zugeführt, die daraus eine charakteristische Größe des Heizelements, beispielsweise
dessen Material, Temperatur oder Leitfähigkeit ermittelt. Die Wicklungen 40, 42 dienen
somit als Informationsabschnitte zur Informationsübertragung. In einer anderen Ausführungsform
ist die Auswerteeinheit 26 ebenfalls mit den inneren Wicklungen 42 des Induktors 10
verbunden und ermittelt die Induktivität des Systems aus inneren Wicklungen 42 und
dem Topf 6 bzw. dessen Heizelement 32, um daraus auf das Material und die Größe des
Heizelements 32 zu schließen.
[0025] Figur 3 zeigt den zeitlichen Verlauf, mit dem die Steuereinheit 20 den Induktor 10
mit Schwingungen beziehungsweise Informationssignalen beaufschlagt. In einem ersten
Zeitabschnitt 44 mit einer Zeitdauer von beispielsweise 100 ms steuert die Heizsteuereinheit
22 die Schaltung 14 derart, dass der Induktor 10 zu einer Heizschwingung zum Aufheizen
des Heizelements 32 angeregt wird. Hierbei wird die notwendige Heizenergie von der
Spannungsquelle 16 über die Schaltung 14 auf den Induktor 10 gegeben und dort in ein
Magnetfeld gewandelt, das die gewünschte Wärme im Heizelement 32, beispielsweise zum
Aufkochen eines Gerichts im Topfs 6, erzeugt. Nach Ende dieses ersten Zeitabschnitts
44 wird die Heizschwingung gestoppt, so dass keine Heizenergie mehr an das Heizelement
32 übertragen wird.
[0026] In einem nun folgenden zweiten Zeitabschnitt 46 mit einer Dauer von beispielsweise
40 ms wird einmal oder mehrere Male ein Abtastsignal durch die inneren Wicklungen
42 an das Heizelement 32 abgestrahlt und ein resultierendes Reaktionssignal vom Heizelement
32 empfangen, um beispielsweise die Temperatur des Heizelements 32 zu ermitteln. In
einem nachfolgenden dritten, ebenfalls 40 ms langen Zeitabschnitt 48 findet eine Kommunikation
zwischen der Steuereinheit 20 und dem Mikrocomputer des Topfs 6 statt, durch die Informationssignale
zwischen der Steuereinheit 20 und dem Mikrocomputer ausgetauscht werden. Anschließend
wird in einem vierten Zeitabschnitt 50 wiederum die Heizschwingung zur Aufheizung
des Heizelements 32 erzeugt. Ein insgesamt 180 ms andauernder Zeitabschnittsblock
aus erstem, zweitem und drittem Zeitabschnitt 44, 46, 48 wird periodisch wiederholt,
wie in Figur 3 gezeigt ist. Die Zeitabschnitte 44, 50 sind Heizzeitabschnitte und
die Zeitabschnitte 46, 48 sind Übertragungszeitabschnitte. Die Abfolge von Heizzeitabschnitten
und Übertragungszeitabschnitten ist von der Steuereinheit 20 vorgegeben.
[0027] In Figur 4 ist ein alternatives Steuerungsmodell gezeigt, bei dem das Heizelement
32 permanent durch eine erzeugte Heizschwingung des Induktors 10 geheizt wird, wie
durch den Block 52 angedeutet ist. Dieser Heizschwingung überlagert ist ein Informationssignal,
das während eines ersten Zeitabschnitts 54 auf beispielsweise die äußere Wicklung
40 des Induktors 10 aufgespielt wird. Der Induktor 10 ist auf diese Weise sowohl mit
der Heizschwingung mit einer Frequenz von 20 kHz bis 60 kHz als auch mit dem Informationssignal
mit einer Frequenz von 2 MHz beaufschlagt. Während eines zweiten Zeitabschnitts 56,
der nach Beendigung des ersten Zeitabschnitts 54 und einer kleinen Pause zwischen
den Zeitabschnitten 54, 56 beginnt, wird ein weiteres Informationssignal, beispielsweise
in Form eines Abtastsignals, auf nunmehr beispielsweise die inneren Wicklungen 42
des Induktors 10 aufgespielt. Auch dieses zweite Informationssignal wird während des
Zeitabschnitts 46 gleichzeitig zu der Heizschwingung auf den Induktor 10 aufgespielt.
[0028] Eine Mischung aus einer gleichzeitigen (wie in Figur 4) und einer sequentiellen (wie
in Figur 3) Beaufschlagung des Induktors 10 mit Informationssignalen und der Heizschwingung
ist in Figur 5 gezeigt. Während eines ersten, 5 Sekunden dauernden Zeitabschnitts
58 ist die Heizschwingung überlagert von vielen Blöcken 60 à 20 ms mit jeweils Abtastsignalen
und Reaktionssignalen und vielen Blöcken 62 à 10 ms mit Digitalinformation tragenden
Informationssignalen zur Kommunikation der Steuereinheit 20 mit dem Mikrocomputer
des Topfs 6. Nach Beendigung des Zeitabschnitts 58 wird die Heizschwingung gestoppt
und es folgen jeweils zwei Blöcke 64 mit Abtast- und Reaktionssignalen und zwei Blöcke
66 mit Informationssignalen zur Kommunikation ohne eine überlagernde Heizschwingung.
Die vier Blöcke 64, 66 dienen zur Verifikation der aus den Blöcken 60, 62 erzielten
Ergebnisse und werden in sehr großen Zeitabständen, beispielsweise jeweils einigen
Sekunden, regelmäßig wiederholt. Nach Beendigung des letzten Blocks 66 wird die Heizschwingung
wieder angeregt und nach einer Wartezeit zur Stabilisierung der Heizschwingung werden
erneut in den Blöcken 60, 62 Informationssignale auf den Induktor 10 aufgespielt.
[0029] Figur 6 zeigt einen alternativen Steuerungsmodus der Steuereinheit 20, bei dem in
drei Zeitabschnitten 68, 70, 72 Informationssignale, beispielsweise zur Kommunikation,
auf den Induktor 10 aufgespielt werden. Ebenfalls in Figur 6 gezeigt ist die Heizschwingung
mit der Periodendauer 1/f, wobei mit f die Heizfrequenz der Heizschwingung bezeichnet
ist. Als Heizschwingung aufgetragen ist der Strom I durch den Induktor 10 gegen die
Zeit t. Die drei Zeitabschnitte 68, 70, 72, die jeweils eine Zeitdauer von 1/10f haben,
sind jeweils um einen Nulldurchgang der Heizschwingung bzw. des Stroms I angeordnet,
bei dem der Strom I durch den Induktor 10 verschwindet. Durch die Anordnung der Zeitabschnitte
68, 70, 72 um jeweils einen Nulldurchgang wird eine Störung des Informationssignals
durch die Heizschwingung gering gehalten.
Bezugszeichen
[0030]
- 2
- Induktionsheizgerät
- 4
- Tragplatte
- 6
- Topf
- 8
- Schwingkreis
- 10
- Induktor
- 12
- Element
- 14
- Schaltung
- 16
- Spannungsquelle
- 18
- Gleichrichterschaltung
- 20
- Steuereinheit
- 22
- Heizsteuereinheit
- 24
- Signalerzeugungseinheit
- 26
- Auswerteeinheit
- 28
- Signalleitung
- 30
- Abgriff
- 32
- Heizelement
- 34
- Temperatursensor
- 36
- Sender
- 38
- Griff
- 40
- Wicklung
- 42
- Wicklung
- 44
- Zeitabschnitt
- 46
- Zeitabschnitt
- 48
- Zeitabschnitt
- 50
- Zeitabschnitt
- 52
- Block
- 54
- Zeitabschnitt
- 56
- Zeitabschnitt
- 58
- Zeitabschnitt
- 60
- Block
- 62
- Block
- 64
- Block
- 66
- Block
- 68
- Zeitabschnitt
- 70
- Zeitabschnitt
- 72
- Zeitabschnitt
1. Induktionsheizgerät mit einem Induktor (10) zur Übertragung von Heizenergie mittels
einer Heizschwingung auf ein zu erwärmendes Heizelement (32), gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (20), die zur Verwendung des Induktors (10) als Antenne zur Übertragung
eines von der Heizschwingung verschiedenen Informationssignals vorgesehen ist.
2. Induktionsheizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (20) zur Auswertung eines unter Verwendung des Induktors (10) als
Antenne empfangenen und von der Heizschwingung verschiedenen Informationssignals vorgesehen
ist.
3. Induktionsheizgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (20) zur Erzeugung eines von der Heizschwingung verschiedenen Informationssignals
und zur Weiterleitung des Informationssignals an den Induktor (10) vorgesehen ist.
4. Induktionsheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Informationssignal ein hochfrequentes Signal über 500 kHz ist.
5. Induktionsheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Informationssignal ein Abtastsignal zur Erzeugung eines Reaktionssignals aus
dem Heizelement (32) umfasst, und die Steuereinheit (20) zur Ermittlung einer das
Heizelement (32) charakterisierenden Größe aus dem Reaktionssignal vorgesehen ist.
6. Induktionsheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Informationssignal eine Abfolge von Signalteilen unterschiedlicher Energie umfasst.
7. Induktionsheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (20) zur Überlagerung des Informationssignals auf die Heizschwingung
vorgesehen ist.
8. Induktionsheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (20) zur Steuerung der Erzeugung der Heizschwingung, zu einer Kommunikation
durch ein Aussenden und/oder Auswerten des Informationssignals und zu einer derartigen
Taktung der Erzeugung und der Kommunikation vorgesehen ist, dass der Induktor (10)
entweder zur Erzeugung oder zur Kommunikation verwendet wird.
9. Induktionsheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (20) zur Steuerung der Erzeugung der Heizschwingung, zu einer Kommunikation
durch ein Aussenden und/oder Auswerten des Informationssignals und zu einer derartigen
Taktung der Erzeugung und der Kommunikation vorgesehen ist, dass die Kommunikation
während eines relativ zur Heizschwingungsperiode kleinen Zeitabschnitts (68, 70, 72)
im Bereich eines Nulldurchgangs der Heizschwingung erfolgt.
10. Induktionsheizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor (10) einen zum Heizen des Heizelements (32) vorgesehenen Heizabschnitt
und zumindest einen Informationsabschnitt zur Informationsübertragung aufweist, der
kleiner als der Heizabschnitt, von zwei Abgriffen begrenzt und zur Übertragung des
Informationssignals mit der Steuereinheit (20) verbunden ist.
11. Induktionsheizgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsabschnitt mindestens 0,5 und höchstens 5 Wicklungen (40, 42) des
Induktors (10) lang ist.
12. Induktionsheizverfahren, bei dem eine Steuereinheit (20) die Erzeugung einer Heizschwingung
steuert, mittels der Heizenergie auf ein zu erwärmendes Heizelement (32) eines Heizgeräts
übertragen wird, und ein Informationssignal über eine Antenne zwischen der Steuereinheit
(20) und dem Heizgerät übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung und Übertragung derart getaktet sind, dass entweder die Heizschwingung
erzeugt oder das Informationssignal übertragen wird.
13. Induktionsheizverfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Taktung durch eine von der Steuereinheit (20) vorgegebene Abfolge von Heizzeitabschnitten
und Übertragungszeitabschnitten erfolgt.