[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Auftragen eines, vorzugsweise
flüssigen, Zusatzstoffes auf eine bewegte Filtermaterialbahn der Tabak verarbeitenden
Industrie mittels wenigstens eines Auftragsorgans, wobei der Zusatzstoff mittels einer
Heizeinrichtung erwärmt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Aufbereiten
von Filtermaterialbahnen der Tabak verarbeitenden Industrie sowie eine Verwendung
einer Heizpatrone.
[0002] Bei der Herstellung von Filtersträngen für die tabakverarbeitende Industrie wird
Filtertow, das meist aus Celluloseacetat besteht, als endloser Streifen von einem
Vorrat abgezogen und behandelt. Das Filtertow besteht aus einem Gewebe aus locker
aneinander haftenden Fäden, die zur Bildung einer breiten und meist ebenen Bahn auseinander
gezogen werden, sodass die Fäden nebeneinander und im Wesentlichen parallel bewegt
werden. Die Ausbreitung der Bahn erfolgt in einer Ausbreiterdüse. Nach der Ausbreitung
wird der Bahn ein Zusatzstoff, der meist flüssig ist und z.B. aus Triacetin-Tröpfchen
besteht, in fein verteilter Form zugeführt. Die Tröpfchen lösen die Fäden an, sodass
die Fäden nach ihrer Zusammenfassung zu einem runden Strang und Umhüllung mit einem
Filterpapierstreifen in einer Filterstrangmaschine dauerhaft aneinander haftend, d.h.
vernetzt werden. Anstelle eines flüssigen Zusatzstoffes kann auch ein aus einer fein
verteilten pulverförmigen Substanz bestehender Zusatzstoff verwendet werden. Aufbereitungsgeräte
der vorbeschriebenen Art sind in den Patentschriften
US 5,060,664 und
US 4,511,420 beschrieben.
[0003] Aus
DE-A-199 59 034 ist bekannt, Filtertow mit einer quer zur Bewegungsrichtung des Filtertows angeordneten
Reihe von Düsen mit Weichmacher zu besprühen. Hierbei werden die einzelnen Düsen mittels
vorgeordneten, die Dichte des Filtertows in den betreffenden Abschnitten erfassenden
Sensoren gesteuert.
[0004] Von großer Wichtigkeit für die Qualität der Aufbereitung ist die gute Vereinzelung
der einzelnen Fäden oder Fasern und/oder ein dauerhaft gleichmäßiger Auftrag von fein
verteilten Weichmacherteilchen in Form von Tröpfchen oder Feinpartikeln.
[0005] In
DE-A-40 03 051 ist weiterhin eine Vorrichtung zum Auftragen von Weichmachern auf einen Filtertowstreifen
zur Herstellung von Zigarettenfiltern beschrieben, wobei eine Heizeinrichtung zum
Erwärmen des Weichmachers auf eine vorgegebene Temperatur vor seiner Aufbringung auf
den Filtertowstreifen vorgesehen ist. Als Heizelemente sind hierbei Kaltleiterelemente
vorgesehen, die den Weichmacher in einem Temperaturbereich erwärmen, sodass der Weichmacher
mit einer optimalen Temperatur aufgebracht und verarbeitet wird. Die Temperatur des
Weichmachers hat Einfluss auf die Auftragsbedingungen des Weichmachers und die Reaktionsfähigkeit
des Weichmachers mit dem Towmaterial.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
die Produktionssicherheit beim Auftrag von Triacetin auf einen Filtermaterialstreifen
zu erhöhen.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Auftragen eines, vorzugsweise flüssigen,
Zusatzstoffes auf eine bewegte Filtermaterialbahn der Tabak verarbeitenden Industrie
mittels wenigstens eines Auftragsorgans, wobei der Zusatzstoff mittels einer Heizeinrichtung
erwärmt wird, das dadurch weitergebildet wird, dass die Heizleistung der Heizeinrichtung
überwacht wird.
[0008] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass die Viskosität des aufzubringenden Zusatzstoffes,
zum Beispiel Triacetin, von der Temperatur abhängig ist. Anhand der aufgenommenen
Heizleistung der Heizeinrichtung für die Erwärmung des Zusatzstoffes kann festgestellt
werden, ob eine Auftragsdüse oder ein Auftragsorgan verstopft ist oder weiterhin funktionsbereit
ist. Wird beispielsweise zu wenig Heizleistung festgestellt, so kann eine entsprechende
Düse verstopft sein. Hierdurch wird eine einfache Funktionsüberwachung des Besprühsystems
beim Auftrag von Triacetin auf einen geförderten Filtertowstreifen erreicht. Durch
die ausgebildete Überwachung der Heizleistung wird gleichzeitig die Qualität des Auftrags
von Triacetin auf den geförderten Filtertowstreifen verbessert, da anhand der festgestellten
Heizleistung die Funktionstüchtigkeit des Auftragssystems überwacht wird.
[0009] Insbesondere werden die Heizleistungen mehrerer Heizeinrichtungen überwacht, da beispielsweise
mittels einer Heizeinrichtung der Zusatzstoff für ein oder mehrere Auftragsorgane,
zum Beispiel Auftragsdüsen, erwärmt wird.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung werden die erfassten Heizleistungen als Ist-Werte
mit einem vorbestimmten Soll-Wert verglichen. Somit wird eine zuverlässige Überwachung
der Produktionssicherheit gewährleistet. Beispielsweise ist oder wird der Soll-Wert
vorgegeben, bei dem eine optimale Auftragung des Triacetins auf einen Filtertowstreifens
ausgebildet ist. Die Bestimmung des Soll-Wertes kann auch dynamisch erfolgen oder
auf empirischen Erkenntnissen beruhen. Bei einer dynamischen Entwicklung des Soll-Wertes
werden die zeitlichen Veränderungen der Heizleistungen während des Betriebs des Auftragssystems
überwacht und beispielsweise gemittelt.
[0011] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Soll-Wert als Mittelwert der Heizleistungen
mehrerer Heizeinrichtungen ermittelt wird. Aufgrund der möglichen Schwankungen der
aufgenommenen Heizleistungen wird damit eine dynamische und fortlaufende Anpassung
des Soll-Wertes erreicht. Eine Mittelwertbildung des Soll-Wertes kann z. B. durch
eine Mittelung der Heizleistungen über alle Heizeinrichtungen gebildet werden.
[0012] In einer weiteren, alternativen Mittelung werden die (unteren und oberen) Extremwerte
der Heizleistungen von der Mittelung ausgeschlossen. Hierzu wird der Soll-Wert als
Mittelwert der Heizleistungen mehrerer Heizeinrichtungen unter Ausschluss der maximalen
Heizleistung einer Heizeinrichtung und der minimalen Heizleistung einer Heizeinrichtung
ermittelt.
[0013] Außerdem wird vorteilhafterweise bei einer vorbestimmten Differenz eines Ist-Wertes
der Heizleistung einer Heizeinrichtung vom Soll-Wert eine Warnmitteilung erzeugt und/oder
angezeigt, sodass dem Bedienpersonal mitgeteilt wird, dass Schwankungen beim Auftrag
von Triacetin an einer oder mehreren Auftragsdüsen aufgetreten sind oder auftreten,
wobei die Schwankungen innerhalb eines Toleranzbereiches noch liegen, bei dem ein
im Wesentlichen gleichmäßiger Auftrag von Triacetin ausreichend gewährleistet ist.
[0014] Liegen die Ist-Werte außerhalb des Toleranzbereiches, so wird gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung vorgeschlagen, dass bei einer vorbestimmten (zweiten) Differenz eines
Ist-Wertes der Heizleistung einer Heizeinrichtung vom Soll-Wert der Auftrag des Zusatzstoffes
unterbrochen wird. Dadurch wird ein Produktionsstopp erzeugt, um eine Fehlersuche
am Auftragssystem bzw. den Auftragsdüsen durchzuführen und gegebenenfalls den Fehler
durch die Reinigung von Leitungen oder durch den Austausch einer Auftragsdüse zu beseitigen.
Gleichzeitig wird durch den Produktionsstopp ein Ausschuss an fehlerhaften Filtersträngen
bzw. Abschnitten von Filtersträngen reduziert.
[0015] Ein gleichmäßiger Auftrag des Zusatzstoffes wird erreicht, wenn der Zusatzstoff mittels
wenigstens einer Düse auf die Filtermaterialbahn aufgesprüht wird. Der Auftrag wird
noch weiter verbessert, wenn mehrere Düsen vorhanden sind.
[0016] Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn der Zusatzstoff für eine Düse jeweils von
einer Heizeinrichtung erwärmt wird. In diesem Fall ist eine Heizeinrichtung genau
einer Düse zugeordnet.
[0017] Insbesondere wird der Zusatzstoff mittels eines Kaltleiters der Heizeinrichtung oder
mittels einer Heizpatrone erwärmt. Die Verwendung von Kaltleitern als Heizelemente
stellt sicher, dass eine Überhitzung eines Weichmachers und möglicherweise ein Entflammen
des Weichmachers ausgeschlossen ist. Der als Heizelement eingesetzte Kaltleiter ist
so gewählt, dass bei der angelegten Spannung die erreichbare Höchsttemperatur ausreichend
weit unter dem Flammpunkt des Weichmachers bleibt. Der Einsatz eines Kaltleiters als
Heizelement beispielsweise in einer Heizpatrone bewirkt, dass der elektrische Widerstand
des Heizelements bei steigender Temperatur so weit ansteigt, dass die Heiztemperatur
den Flammpunkt des Weichmachers nicht erreicht. Kaltleiterelemente werden auch als
PTC-Heizelemente bezeichnet, wobei sich der Widerstand mit der Temperatur des Materials
ändert. Der Widerstand eines Kaltleiters nimmt bei einer Erhöhung der Temperatur zu.
Somit haben Kaltleiter einen so genannten positiven Temperaturkoeffizienten (positive
temperature coefficient).
[0018] Darüber hinaus wird vorteilhafterweise als Zusatzstoff Triacetin auf die Filtermaterialbahn
aufgebracht. Triacetin hat sich bei der Herstellung von Filterstäben bzw. Filtersträngen
als geeigneter Weichmacher und Vernetzer bewährt.
[0019] Gelöst wird ferner die Aufgabe durch eine Einrichtung zum Auftragen eines, vorzugsweise
flüssigen, Zusatzstoffes auf eine bewegte Filtermaterialbahn der Tabak verarbeitenden
Industrie mittels eines Auftragsorgans, wobei eine Heizeinrichtung für den Zusatzstoff
vorgesehen ist, die dadurch weitergebildet ist, dass eine Einrichtung zur Überwachung
der Heizleistung der Heizeinrichtung vorgesehen ist.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass die Einrichtung zur
Überwachung der Heizleistung eine Messanordnung aufweist, sodass die Heizleistungen
der Heizeinrichtung bzw. Heizeinrichtungen einfach erfasst werden.
[0021] Sind mehrere Heizeinrichtungen vorgesehen, so ist es von Vorteil, wenn die Messanordnung
mehrere Messeinrichtungen zur Messung der Heizleistungen aufweist.
[0022] Weiterhin ist es günstig, wenn die Messanordnung eine Rechnereinheit und/oder eine
Anzeige aufweist, so dass die erfassten Messdaten im Hinblick auf die Heizleistung
miteinander verglichen werden und aufgezeichnet werden. Die Anzeige dient dazu, Warnmeldungen
oder den Hinweis auf eine fehlerhafte Auftragsdüse anzuzeigen.
[0023] Bevorzugt ist es außerdem, wenn eine Heizeinrichtung für jeweils ein Auftragsorgan
vorgesehen ist.
[0024] Insbesondere ist die Heizeinrichtung mittels eines Kaltleiters oder als Heizpatrone
ausgebildet.
[0025] Zur Aufbringung des Zusatzstoffes auf das Filtermaterial ist ferner wenigstens eine
Düse als Auftragsorgan vorgesehen, wobei die wenigstens eine Düse mit einem konstanten
Druck beaufschlagbar ist, um einen gleichmäßigen Auftrag des Zusatzstoffes, insbesondere
Triacetin, zu gewährleisten.
[0026] Eine weitere Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung zum Aufbereiten von
Filtermaterialbahnen der Tabak verarbeitenden Industrie, die mit einer voranstehend
beschriebenen erfindungsgemäßen Einrichtung ausgestattet ist. Zur Vermeidung von Wiederholungen
wird auf die obigen Ausführungen zur Auftragseinrichtung ausdrücklich verwiesen.
[0027] Eine weitere Lösung der Aufgabe besteht in der Verwendung einer Heizpatrone bzw.
eines so genannten Ölvorwärmers in einer Einrichtung der voranstehend beschriebenen
Art. Ein Ölvorwärmer ist beispielsweise von der Firma Danfoss unter der Bezeichnung
"FPHB 3" bekannt. Dieser Ölvorwärmer ist mit einem PTC-Heizelement ausgestattet. Gemäß
der Erfindung wird die Heizleistung des PTC-Elements als Heizelement bzw. Heizeinrichtung
für den Zusatzstoff bzw. das Triacetin überwacht, so dass ein gleichmäßiger Auftrag
von Triacetin auf einem bewegten Filtertowstreifen erreicht wird.
[0028] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben, auf die im Übrigen bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten, erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Querschnittsansicht einer Auftragseinrichtung;
- Fig. 2a, 2b
- jeweils eine perspektivische Schnittansicht der Einrichtung (Fig.1) und
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht von Auftragsdüsen mit einer Messanordnung.
[0029] In den folgenden Figuren sind gleiche Elemente oder gleichartige Teile mit den selben
Bezugsziffern bezeichnet, sodass von einer jeweiligen erneuten Vorstellung abgesehen
wird.
[0030] In Fig. 1 ist eine Einrichtung 1 zum Aufbringen eines Weichmachers, z.B. Triacetin,
auf ein flach ausgebreitetes Filtertow 2 bzw. auf einen Filtermaterialstreifen gezeigt.
Das Filtertow 2 wird gemäß der Förderrichtung F von rechts nach links transportiert.
[0031] Die Einrichtung 1 ist Bestandteil einer schematisch angedeuteten Filtertowaufbereitungsvorrichtung
V der Tabak verarbeitenden Industrie. Eine derartige Vorrichtung der Patentanmelderin
ist beispielsweise unter der Bezeichnung AF2, AF3 oder AF4 bekannt.
[0032] Im unteren Bereich der Einrichtung 1 sind Sprühdüsen 3 in einem vorbestimmten Abstand
zueinander angeordnet. Die Sprühdüsen 3 erzeugen jeweils einen feinen Sprühkegel 4.
Die Sprühdüsen 3 sind zur Erzeugung eines gleichmäßigen und konstanten Sprühbildes
vorzugsweise äquidistant und flächig angeordnet. Mittels der Sprühdüsen 3 wird eine
feine, nebelartige Hohlkegelzerstäubung eines Weichmachers erreicht. Hierzu eignen
sich insbesondere so genannte Axial-Hohlkegeldüsen.
[0033] Die Sprühdüsen 3 werden mit einem gleich bleibenden Systemdruck von einer oder mehreren
Förderquellen versorgt, um eine optimale Tröpfchengröße und -geschwindigkeit sicherzustellen.
Für das entstehende Sprühbild können sich die Sprühkegel 4 überdecken. Die Sprühdüsen
3 sind unterhalb des Filtertows 2 angeordnet und besprühen das vorbeitransportierte
Filtertow 2 von unten. Zwischen den Sprühdüsen 3 und dem Filtertow 2 ist ein verfahrbares,
insbesondere motorangetriebenes, Abdeckblech 7 angeordnet, sodass die Sprühfläche
der Sprühkegel 4 begrenzt wird und der Auftrag des Weichmachers über eine Auftragsfläche
12 erfolgt. Die Auftragsfläche 12 ist ferner in ihrer Größe variabel. Die Größe der
Auftragsfläche 12 ist je nach Anwendungsfall und Filtertowsorte bzw. Filtertowmenge
vergrößerbar oder verkleinerbar, wobei die Sprühdüsen 3 nach wie vor mit einem konstanten
Förderdruck beaufschlagt sind. Dies erzeugt ein insgesamt konstantes Sprühbild.
[0034] Um ein besseres Anhaften der Weichmacherpartikel der Sprühnebel 4 auf dem Filtertow
2 zu erreichen, ist ferner eine Spannungsquelle 10, insbesondere Hochspannungsquelle,
vorgesehen, sodass die Sprühpartikel mit einer Ladung versehen werden. Die Beaufschlagung
des Filtertows 2 mit elektrischen Ladungen ist bspw. in der Offenlegungsschrift
DE-A-42 09 606 offenbart.
[0035] Die Regulierung der Auftragsmenge des Weichmachers auf das Filtertow 2 erfolgt durch
das verfahrbare Abdeckblech 7, die je nach Anforderung mehr oder weniger Sprühfläche
der Sprühkegel 4 überdeckt. Das Abdeckblech 7 ist bspw. als biegsames Federblech ausgebildet
und wird per Motor und/oder Spindel in Towrichtung bewegt.
[0036] Oberhalb des Filtertows 2 ist ein umlaufendes Band 5 über die gesamte Länge der Einrichtung
1 ausgebildet, das über die Rollen 9 umläuft. Das Band 5 nimmt an seiner dem Filtertow
2 zugewandten Oberfläche den vom Filtertow 2 nicht aufgenommenen Weichmacher auf.
Das Band 5 wird nach einer Umlenkung unter einer Abstreifkante 6 entlanggeführt, um
das überschüssige Triacetin auf dem Band 5 abzuführen. Die Geschwindigkeit des Bandes
5 liegt dabei vorzugsweise unterhalb der Grenze, bei der sich ein Tropfen des Weichmachers
bei der Umlenkung lösen würde. Die Bandgeschwindigkeit liegt somit vorzugsweise erheblich
unterhalb der Filtertowgeschwindigkeit. Am Auslauf der Einrichtung 1 sind parallel
zueinander angeordnete Sprühnebelbarrieren 8 ausgebildet, die bewirken, dass möglichst
wenig Weichmacher aus der Einrichtung 1 austritt. Vorzugsweise ist die Einrichtung
1 mit einem Gehäuse versehen.
[0037] Die von dem Band 5 aufgenommene Weichmachermenge wird über die quer zum Band 5 angeordnete
Abstreifkante 6 abgestreift. Dabei gelangt die Weichmacherflüssigkeit wieder in den
unteren Bereich der Einrichtung 1. Hierbei wird die Flüssigkeit am unteren Rand gesammelt
in einer Art Becken oder Wanne, die auch mit einer Neigung versehen sein kann. Über
einen Rücklauf 11 wird die überschüssige Auftragsmenge abgeführt und in den Vorratsbehälter,
aus dem die Sprühdüsen gespeist werden, zurückgeleitet.
[0038] In den Figuren 2a und 2b sind schematische, perspektivische Ansichten der Einrichtung
1 dargestellt, wobei zur besseren Veranschaulichung entsprechende Teile weggelassen
wurden. Die Sprühdüsen 3 sind in regelmäßigen Abständen unterhalb des Filtertows 2
angeordnet und erzeugen eine zweidimensionale Sprühfläche bzw. Auftragsfläche 12.
Durch den konstanten Förderdruck des Weichmachers wird mittels der Sprühdüsen 3 eine
gleichmäßige Aufbringung des Weichmachers auf das Filtertow 2 erreicht. Die Abstreifkante
6 auf der Oberseite des Bandes 5 ist quer zur Laufrichtung des Bandes 5 angeordnet,
sodass die vom Band 5 aufgenommene Flüssigkeit zu mindestens einer Seite des Bandes
geleitet wird und an diesem herunterläuft und in einem Auffangbecken oder -wanne aufgefangen
wird. Wie in Fig. 2b angedeutet, ist das Abdeckblech 7 verfahrbar, sodass die Auftragsfläche
12 vergrößert oder verkleinert werden kann.
[0039] In Figur 3 ist schematisch eine Anordnung mehrerer Auftragsdüsen bzw. Sprühdüsen
3 dargestellt, die nebeneinander in einer Reihe angeordnet sind. Jede Sprühdüse 3
ist jeweils auf einer Heizpatrone 31 angeordnet. Die Heizpatrone 31 erwärmt das zugeführte
Triacetin auf eine bestimmte Temperatur, sodass anschließend das Triacetin von der
Sprühdüse 3 vernebelt wird. Jede Heizpatrone 31 weist im Innern jeweils einen Kaltleiter
32 und einen Thermostat 33 auf. Der Kaltleiter 32 und der Thermostat 33 sind jeweils
mit einem Messgerät 35 verbunden, um die elektrische Heizleistung der Heizpatrone
39 bzw. des Kaltleiters 32 zu ermitteln. Weiterhin sind die Messgeräte 35 mit einer
Rechnereinheit 36 verbunden, um die Messwerte der Heizleistungen miteinander zu vergleichen
und zu verarbeiten.
[0040] Je wärmer die jeweils den Heizpatronen 31 zugeführte Triacetin-Flüssigkeit ist, die
die Heizpatrone 31 durchströmt, desto niedriger ist die elektrische Leistung, die
die Heizpatrone 31 zur Erwärmung aufnimmt. Eine warme Triacetin-Flüssigkeit erfordert
daher eine geringe Leistungsaufnahme zur Heizung bzw. Erwärmung, während eine kalte
Triacetin-Flüssigkeit eine hohe Leistungsaufnahme aufweist.
[0041] Die mittels der Messgeräte 35 überwachten Heizleistungen werden an die Rechnereinheit
36 übermittelt, sodass aus den übermittelten Heizleistungen ein Mittelwert als Soll-Wert
für weitere bzw. nachfolgende Vergleichsmessungen gebildet wird. Beispielsweise wird
ein Mittelwert dadurch.gebildet, dass alle Werte der festgestellten Heizleistungen
mit Ausnahme der im Wert höchsten und der im Wert niedrigsten Heizleistung hinzugezogen
werden. Überschreitet oder unterschreitet ein Ist-Wert einer erfassten Heizleistung
einen vorbestimmten Bereich vom Soll-Wert, so wird eine Warnung erzeugt und angezeigt.
Die Warnmitteilung wird von der Rechnereinheit 36 an eine Anzeige 34 übermittelt.
Der Auftrag von Triacetin auf das Filtermaterial wird unterbrochen, sofern die Differenzbildung
eines Ist-Wertes vom Soll-Wert außerhalb eines größeren Toleranzbereiches liegt. In
dem Fall ist u. U. die Zuführleitung für Triacetin zu reinigen oder gegebenenfalls
sind verstopfte Auftragsdüsen auszutauschen.
[0042] Durch den Gegenstand der Erfindung wird die Produktsicherheit beim Auftrag von Triacetin
auf einen bewegten Filtermaterialstreifen verbessert, da eine Funktionsüberwachung
der Auftragsorgane bzw. der Auftragsdüsen ausgeführt wird. Hierdurch wird eine einfache
Funktionsüberwachung jeder einzelnen Auftragsdüse erreicht.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Einrichtung
- 2
- Filtertow
- 3
- Sprühdüse
- 4
- Sprühkegel
- 5
- Band
- 6
- Abstreifkante
- 7
- Abdeckblech
- 8
- Barrieren
- 9
- Rollen
- 10
- Spannungsquelle
- 11
- Rücklauf
- 12
- Auftragsfläche
- 13
- Auffangwanne
- 31
- Heizpatrone
- 32
- Kaltleiter
- 33
- Thermostat
- 34
- Anzeige
- 35
- Messgerät
- 36
- Rechnereinheit
- F
- Förderrichtung
- V
- Filtertowaufbereitungsgerät
1. Verfahren zum Auftragen eines, vorzugsweise flüssigen, Zusatzstoffes auf eine bewegte
Filtermaterialbahn (2) der Tabak verarbeitenden Industrie mittels wenigstens eines
Auftragsorgans (3), wobei der Zusatzstoff mittels einer Heizeinrichtung (31) erwärmt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizleistung der Heizeinrichtung (31) überwacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizleistungen mehrerer Heizeinrichtungen (31) überwacht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizleistungen als Ist-Werte mit einem Soll-Wert verglichen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Soll-Wert als Mittelwert der Heizleistungen mehrerer Heizeinrichtungen (31) ermittelt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennezeichnet, dass der Soll-Wert als Mittelwert der Heizleistungen mehrerer Heizeinrichtungen
(31) unter Ausschluss der maximalen Heizleistung einer Heizeinrichtung und der minimalen
Heizleistung einer Heizeinrichtung ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer vorbestimmten Differenz eines Ist-Wertes der Heizleistung einer Heizeinrichtung
(31) vom Soll-Wert eine Warnmitteilung erzeugt und/oder angezeigt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer vorbestimmten Differenz eines Ist-Wertes der Heizleistung einer Heizeinrichtung
(31) vom Soll-Wert der Auftrag eines Zusatzstoffes unterbrochen wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzstoff mittels wenigstens einer Düse (3) auf die Filtermaterialbahn (2)
aufgesprüht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzstoff für eine Düse (3) jeweils von einer Heizeinrichtung (31) erwärmt
wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzstoff mittels eines Kaltleiters (32) der Heizeinrichtung (31) oder mittels
einer Heizpatrone (31) erwärmt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Triacetin als Zusatzstoff aufgetragen wird.
12. Einrichtung (1) zum Auftragen eines, vorzugsweise flüssigen, Zusatzstoffes auf eine
bewegte Filtermaterialbahn (2) der Tabak verarbeitenden Industrie mittels eines Auftragsorgans
(3), wobei eine Heizeinrichtung (31) für den Zusatzstoff vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Überwachung der Heizleistung der Heizeinrichtung vorgesehen
ist.
13. Einrichtung (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) zur Überwachung der Heizleistung eine Messanordnung (35) aufweist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Messanordnung (35) mehrere Messeinrichtungen (35) zur Messung der Heizleistungen
aufweist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Messanordnung (35) eine Rechnereinheit (36) und/oder eine Anzeige (34) aufweist.
16. Einrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizeinrichtung (31) für jeweils ein Auftragsorgan (3) vorgesehen ist.
17. Einrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (31) mittels eines Kaltleiters (35) oder als Heizpatrone (31)
ausgebildet ist.
18. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Düse (3) als Auftragsorgan (3) vorgesehen ist.
19. Vorrichtung (V) zum Aufbereiten von Filtermaterialbahnen (2) der Tabak verarbeitenden
Industrie mit einer Einrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
18.
20. Verwendung einer Heizpatrone (31) in einer Einrichtung (1) nach einem oder mehreren
der Ansprüche 12 bis 18.