[0001] Die Erfindung betrifft einen Randdämmstreifen für Estrichböden, mit einem mehrlagigen
Wandanlageschenkel.
[0002] Solche Randdämmstreifen werden beim Gießen von Estrichböden so längs des Randes der
Estrichfläche aufgestellt, daß sie mit ihrem Wandanlageschenkel an der angrenzenden
Wand anliegen, und dienen dazu, die Entstehung von Schall- und Wärmebrücken zu verhindern.
[0003] Aus
DE 34 25 038 C3 ist ein Randdämmstreifen aus Wellpappe bekannt, deren Welle in Längsrichtung des
Streifens verläuft. Am Wandanlageschenkel ist zusätzlich eine Dämmschicht aus Styrol-Schaum
angebracht. Um eine gewisse Wasserfestigkeit der Wellpappe zu erreichen, ist diese
mit Wachs beschichtet und/oder mit einer Kunststoffolie bedeckt. Während die Dämmschicht
in erster Linie zur Wärmeisolierung dient, soll durch die Wellpappe eine gewisse Nachgiebigkeit
in der Dicke des Randdämmstreifens erreicht werden, so daß Dehnungen des Estrichs
ausgeglichen werden können.
[0004] Bei diesem bekannten Randdämmstreifen ist insbesondere beim Einsatz in Verbindung
mit relativ dünnflüssigen Fließestrichen ein beträchtlicher Aufwand erforderlich,
um eine ausreichende Wasserfestigkeit der Wellpappe zu erreichen. Dennoch besteht
die Gefahr. daß die Wellpappe lokal mit Wasser durchtränkt wird und ihre Festigkeit
verliert.
[0005] In der Praxis sind deshalb heute Randdämmstreifen aus Polyethylenschaum gebräuchlich,
die von sich aus wasserfest sind und bei denen mit einer einzigen Materiallage sowohl
die nötigen wärmedämmenden Eigenschaften als auch die nötige mechanische Nachgiebigkeit
erreicht werden kann. Nachteilig an solchen Randdämmstreifen aus Polyethylenschaum
oder anderen Schaumkunststoffen ist jedoch, daß sie eine verhältnismäßig hohe Steifigkeit
aufweisen, die ein sauberes Verlegen in Gebäudeecken erschwert. Insbesondere bei Fließestrichen
reicht die durch den statischen Druck des Fließestrichs gebildete Kraft nicht aus,
den Randdämmstreifen fest in Innenecken einzudrükken. Der Randdämmstreifen federt
etwas zurück, so daß in der Ecke zwischen zwei aneinander angrenzenden Wänden eine
unerwünschte Lücke entsteht.
[0006] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß Streifen aus Schaumkunststoff herstellungs-
und lagerungsbedingt eine gewisse Vorkrümmung aufweisen. Diese resultiert zum einen
aus einer Restkrümmung, nachdem das Material auf Rollen aufgewickelt gelagert und
transportiert wurde, und zum anderen aus herstellungsbedingten inneren Spannungen,
die auch zu einer Verkrümmung in Querrichtung des Randdämmstreifens, also zu einer
Verkrümmung des Querschnitts des Randdämmstreifens führen. Diese letztere Verkrümmung
ist besonders störend, weil sie dazu führt, daß der Randdämmstreifen nicht sauber
an der Wand anliegt, so daß unerwünschte Hohlräume oder Fugen zwischen dem Randdämmstreifen
und der Wand entstehen. Auch dieser Nachteil ist wiederum bei der Verwendung in Verbindung
mit Fließestrichen besonders gravierend.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Randdämmstreifen zu schaffen, der eine
gute Feuchtigkeitsbeständigkeit aufweist und sich sauber verlegen läßt, so daß er
satt an der Wand anliegt und sich gut an Ecken zwischen aneinander angrenzenden Wänden
anschmiegen kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Wandanlageschenkel ein
Korsett aufweist, das durch eine mehrlagige Kunststoffolie mit Wellpappstruktur gebildet
wird, deren Welle quer zur Längsrichtung des Randdämmstreifens verläuft.
[0009] Das ganz aus Kunststoff bestehende Korsett behält auch bei direktem Kontakt mit Fließestrich
seine mechanische Festigkeit. Die Wellpappstruktur sorgt für die nötige Nachgiebigkeit
und Dickenkompressibilität. Aufgrund der Laufrichtung der Welle ist der Randdämmstreifen
in der Richtung quer zu seiner Längsrichtung relativ starr, so daß der Wandanlageschenkel
stabil und flächig an der Wand anlfegt. In seiner Längsrichtung hat der Randdämmstreifen
dagegen eine hohe Flexibilität, so daß er zu Lager- und Transportzwecken platzsparend
aufgerollt werden kann, ohne daß nach dem Abrollen eine nennenswerte Restverformung
zurückbleibt. Außerdem kann sich der Randdämmstreifen aufgrund dieser Flexibilität
gut an Innen- und Außenecken anschmiegen.
[0010] Die Folienlagen des Korsetts können bei ausreichender Stabilität eine geringe Dicke
haben, beispielsweise in der Größenordnung von 10 bis 300 µm. so daß eine Material-
und Gewichtsersparnis erreicht wird.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0012] In einer Vorteilhaften Ausführungsform bildet das Korsett zugleich einen abgewinkelten
Fuß des Randdämmstreifens. Durch Abwinkeln des Fußes wird an gerade verlaufenden Wänden
eine erwünschte Steifheit und Geradlinigkeit des Randdämmstreifens erreicht. Andererseits
erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Folienmaterial im Bereich des Fußes in einem
gewissen Ausmaß in Längsrichtung reckbar ist, so daß der Randdämmstreifen mit abgewinkeltem
Fuß auch einem gekrümmtem Wandverlauf folgen kann und um Außenecken herum verlegt
werden kann, ohne daß der Fuß aufgeschnitten werden muß. Da sich das Folienmaterial
des Korsetts im Bereich des Fußes recken läßt, ohne zu zerreißen bleibt der Fuß zumindest
in seinem unmittelbar an den Wandanlageschenkel angrenzenden Bereich intakt und verhindert,
daß Estrich unter dem Wandanlageschenkel hindurchfließt und in direkten Kontakt zur
Wand gelangt.
[0013] Bevorzugt ist der Wandanlageschenkel zumindest auf einer Seite mit einer Dämmschicht
aus Schaumkunststoff, beispielsweise aus Polyethylen-Schaum kaschiert, während der
Fuß allein durch das Korsett gebildet wird.
[0014] Das Korsett kann zweilagig ausgebildet sein, mit einer gewellten Folienlage, an der
auf einer Seite eine ebene Decklage anliegt, die ähnlich wie bei einer Wellpappe die
Wellen in ihrer Form hält. Die beiden Folienlagen können in einem Stück ausgebildet
oder an den Wellenkämmen miteinander verschweißt sein, so daß keine zusätzlichen Kleber
benötigt werden.
[0015] Wahlweise kann auf beiden Seiten der gewellten Lage eine ebene Decklage angebracht
sein. Bevorzugt weist das Korsett jedoch nur auf der von der Wand abgewandten. Seite
und dementsprechend auf der Oberseite des abgewinkelten Fußes eine Decklage auf, während
auf der entgegengesetzten Seite eine dünne Polsterschicht aus Schaumkunststoff, beispielsweise
aus Polyethylenschaum, direkt auf die Wellenkämme aufkaschiert ist. Hierdurch wird
die Welle zusätzlich stabilisiert und zugleich eine satte Anlage des Randdämmstreifens
an rauhen Oberflächen ermöglicht.
[0016] Die Abwicklung des Fußes gegenüber dem Wandanlageschenkel wird dadurch erleichtert,
daß die Wellenlage des Korsetts und ggf. die Polsterschicht aufgeschlitzt werden,
während die nicht aufgeschlitzte Decklage eine durchgehende Flüssigkeitssperre bildet.
Wahlweise ist es auch möglich, das Korsett an der Knickstelle zu erwärmen, so daß
die Wellen im Wandanlageschenkel und im Fuß in einer rechtwinkligen Konfiguration
Miteinander verschweißt werden.
[0017] Durch Metallisieren der Decklage des Korsetts kann eine Dampfsperre und zugleich
eine Wärmespiegel gebildet werden.
[0018] Die dickere Dämmschicht aus PE-Schaum ist vorzugsweise nur am Wandanlageschenkel
angebracht und steht auf dem abgewinkelten Fuß auf. In Innenecken kann, die Dämmschicht
geknickt werden, wobei die durch den Fuß erreichte Stabilisierung dafür sorgt, daß
sich der Randdämmstreifen als Ganzes gut in die Innenecke einschmiegt. Wahlweise kann
die Flexibilität in Innenecken auch dadurch erhöht werden, daß die Dämmschicht V-förmig
eingekerbt wird. In Außenecken kann die Dämmschicht erforderlichenfalls aufgeschlitzt
werden, um die Flexibilität zu erhöhen. In die durch Aufklaffen des Schlitzes entstehende
Lücke kann im Bedarfsfall ein Füllstück aus PE-Schaum eingesetzt werden.
[0019] Der Wandanlageschenkel kann im oberen Bereich auf mehreren parallel zu seinem Rand
verlaufenden Linien vorgeschwächt sein, indem das Material von der Rückseite her eingeschnitten
wird, so daß die Polsterschicht und das Korsett durchtrennt werden und die Dämmschicht
zum Teil eingeschnitten wird. Dies erleichtert es, nach dem Abbinden des Estrichs
die überstehenden Teile des Wandanlageschenkels zu entfernen, indem sie an der Vorschwächungslinie
abgerissen werden. Da die oberhalb der untersten Vorschwächungslinie gelegenen Teile
des Wandanlageschenkels nur eine relativ geringe Höhe haben und da zudem die Flexibilität
an den Vorschwächungslinien durch das Einschlitzen der Dämmschicht erhöht wird, genügt
der hydrostatische Druck des Fließestrichs, eine satte Anlage an der Wand zu gewährleisten.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Fuß mit einer luft-und wasserdichten
Folie verklebt, die eine Unterlage für den Fliesstrich bildet. Durch die dichte Verklebung
mit dem ebenfalls wasserundurchlässigen Korsett des Randdämmstreifens erhält man so
eine wasserdichte "Wanne" für den Fliesstrich. Besonders vorteilhaft ist dabei, daß
die wellenlage in dem Korsett im Bereich des Fußes Entlüftungskanäle bildet, durch
die Luft nach außen entweichen kann, wenn Luftblasen, die sich unter der Folie gebildet
haben, zum Rand hin ausgestrichen werden.
[0021] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Korsett eines Randdämmstreifens, der in einer Innenecke eines Raumes verlegt ist;
- Fig. 2
- einen horizontalen Schnitt durch einen Randdämmstreifen;
- Fig. 3
- einen vertikalen Schnitt durch den Randdämmstreifen nach Figur 2;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts der Dämmschicht, zur Illustration der
intrinsischen Krümmung einer solchen Dämmschicht:
- Fig. 5
- einen horizontalen Schnitt durch eine mit dem Randdämmstreifen nach Figuren 2 und
3 gebildete Innenecke:
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer durch einen Randdämmstreifen gemäß der Erfindung
gebildeten Außenecke;
- Fig. 7 und 8
- Schnittdarstellungen eines Randdämmstreifens nach dem Stand der Technik;
- Fig. 9 und 10
- Schnittdarstellungen eines Randdämmstreifens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung:
und
- Fig. 11
- einen durch eine Innenecke und eine Außenecke verlegten Randdämmstreifen gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Draufsicht.
[0023] In Figur 1 sind zwei rechtwinklig aneinandergrenzende Gebäudewände 10, 12 dargestellt,
die eine Bodenfläche 14 begrenzen. Am Rand der Bodenfläche 14 ist ein Randdämmstreifen
16 verlegt, der mit einem Wandanlageschenkel 18 an den Wänden 10, 12 anliegt und sich
mit einem rechtwinklig abgewinkelten Fuß 20 auf der Bodenfläche 14 abstützt. Von dem
Randdämmstreifen 16 ist in Figur 1 aus Gründen der Deutlichkeit nur ein Korsett 24
dargestellt.
[0024] Das Korsett 24 wird durch eine mehrlagige Kunststoffolie, beispielsweise aus Polypropylen
oder Polyethylen, gebildet, die eine Wellpappstruktur aufweist. Die Laufrichtung der
Wellen 22 ist rechtwinklig zur Längsrichtung des Randdämmstreifens. Hierdurch wird
das Korsett so versteift, daß der Wandanlageschenkel 18 auf ganzer Höhe sauber und
flächig an den Wänden 10, 12 anliegt und der Fuß 20 sauber und dicht auf der Bodenfläche
14 aufliegt.
[0025] Der Aufbau des Korsetts des Randdämmstreifens 16 ist deutlicher in Figuren 2 und
3 zu erkennen. In Figur 2 ist das Korsett 24 im Bereich des Wandanlageschenkels 18
geschnitten dargestellt. Die Wellen 22 werden durch eine Wellenlage 26 gebildet, deren
Wellenkämme auf der dem Fuß 20 zugewandten Seite, also der von der Wand abgerovaradten
Seite, durch eine ebene Decklage 28 fixiert sind. Die Wellenlage 26 wird beispielsweise
durch eine PP-Folie mit einer Dicke von etwa 20 bis 100 µm gebildet, während die Decklage
28, die bei der Fixierung der Wellen im wesentlichen nur auf Zug beansprucht wird,
eine geringere Dicke von beispielsweise 10 bis 20 µm haben kann. Die Decklage 28 ist
vorzugsweise metallisiert.
[0026] Am Wandanlageschenkel 18 ist eine Dämmschicht 30 aus PE-Schaum angebracht. Diese
ist beispielsweise mit der Decklage 28 verklebt und hat eine Dicke von beispielsweise
10 mm, während das Korsett 24 nur eine Dicke von etwa 2 mm hat.
[0027] Weiterhin ist an dem Korsett 24 auf der der Wand bzw, der Bodenfläche zugewandten
Seite des Wandanlageschenkels 18 und des Fußes 20 eine dünne Polsterschicht 32 aus
PE-Schaum angebracht, mit einer Dicke von beispielsweise 1 mm, die die Wellenlage
26 zusätzlich stabilisiert und außerdem dafür sorgt, daß sich der Randdämmstreifen
gut an Oberflächenrauhigkeiten der Wände 10, 12 bzw. der Bodenfläche 14 anpaßt.
[0028] Wahlweise kann auch das Korsett 24 ebenso wie die Dämmschicht 30 und die Polsterschicht
32 aus Polyethylen bestehen, so daß eine sortenreine Entsorgung von Materialresten
ermöglicht wird.
[0029] In Figur 3 ist zu erkennen. daß die Dämmschicht 30 mit ihrem unteren Rand auf der
Decklage 28 des den Fuß 20 bildenden Schenkels des Korsetts aufsteht. Ein Abknicken
des Fußes 20 gegenüber dem Wandanlageschenkel 28 wird in Figur 3 durch Aufschlitzen
der Polsterschicht 32 und des Korsetts 24 erleichtert. Von dem Korsett 24 sollte dabei
jedoch nur die Wellenlage 26 durchtrennt werden, während die Decklage 28 unverletzt
bleiben sollte, so daß eine durchgehende Flüssigkeitssperre gebildet wird und außerdem
der Zusammenhalt des Randdämmstreifens gewährleistet bleibt.
[0030] Weiterhin ist in Figur 3 zu erkennen, daß der Wandanlageschenkel 18 in der Nähe seines
oberen Randes durch mehrere randparallele, von der Rückseite her eingebrachte Einschnitte
34 vorgeschwächt ist. Dies ermöglicht es, Dach dem Abbinden des Estrichs die überstehenden
Teile des Wandanlageschenkels 18 einfach zu entfernen, indem die verbleibende Materialbrücke
der Dämmschicht 30 in Höhe der jeweils gewünschten Vorschwächungslinie abgerissen
wird.
[0031] Figur 4 zeigt einen Abschnitt der Dämmschicht 30 in ihrem natürlichen Zustand vor
der Anbringung am Korsett 24. Man erkennt, daß die Dämmschicht sowohl im Querschnitt
als auch in Längsrichtung gekrümmt ist. Die entsprechenden Krümmungen sind mit R1
und R2 bezeichnet. Wenn die Dämmschicht 30 an den Wandanlageschenkel 18 des Korsetts
24 angeklebt wird, so bewirken die vertikal verlaufenden Wellen 20 eine Versteifung,
durch die die Krümmung R1 beseitigt wird. Die Krümmung R2 wird an den geraden Rändern
der Bodenfläche 14 (Figur 1) dadurch beseitigt, daß der Randdämmstreifen als Ganzes
durch den abgewinkelten Fuß 20 versteift wird. Dabei ist es vorteilhaft, wenn beim
Aufschlitzen der Posterschicht 32 und der Wellenlage 26 an der Knicklinie des Fußes
die Wellenlage 26 nur eingeschlitzt aber nicht vollständig durchtrennt wird. Der Fuß
20 behält dadurch eine gewisse Vorspannung, die den stabilisierenden Effekt bei der
Beseitigung der Krümmung R2 erhöht.
[0032] Figur 5 zeigt in einem horizontalen Schnitt die Ausbildung einer Innenecke. Der Fuß
20 wird an der Innenecke eingeschnitten, so daß sich beim Abwinkeln die beiden getrennten
Abschnitte des Fußes flach übereinanderlegen. In dem in Figur 5 gezeigten Beispiel
wurde die Flexibilität des Wandanlageschenkels 18 zusätzlich dadurch erhöht, daß die
Polsterschicht 32 und das Korsett 24 mit Hilfe eines Einschnittes 36 durchtrennt wurden,
so daß sie an der Knickstelle auseinanderklaffen können. Der Einschnitt 36 geht auch
noch ein Stück in die Dämmschicht 30 hinein, so daß auch deren Flexibilität erhöht
wird.
[0033] Figur 6 zeigt die Konfiguration eines Randdämmstreifens bzw. eines Korsetts 24 desselben
im Bereich einer Außenecke. Aufgrund einer gewissen Dehnbarkeit der Folienlagen, die
den Fuß 20 bilden, braucht dieser Fuß an der Knickstelle nicht aufgeschnitten zu werden,
sondern das Material kann sich entsprechend recken, wobei die Wellen 22 zieharmonikaartig
auseinanderlaufen. Dies ist auch dann möglich, wenn auf der Unterseite des Fußes die
Polsterschicht 32 angebracht ist.
[0034] Häufig ist unterhalb der Fliesstrichschicht eine Dämmschicht vorgesehen, die als
Wärme- und/oder Trittschalldämmung dient. Damit diese Dämmschicht nicht von dem Fliesstrich
durchtränkt wird, verlegt man üblicherweise auf der Dämmschicht eine Kunststoffolie,
auf die dann der Fliesstrich aufgebracht wird. Die Kunststoffolie sollte sich flüssigkeitsdicht
an den Randdämmstreifen anschließen. Zu diesem Zweck ist es bekannt, an den Randdämmstreifen
eine Folienscbürze anzukleben, die dann ihrerseits mit der auf der Dämmschicht verlegten
Folie verklebt werden kann.
[0035] Figur 7 zeigt ein Beispiel eines solchen Randdämmstreifens nach dem Stand der Technik,
der nur durch eine Dämmschicht 38 aus PE-Schaum mit einer angeklebten Folienschürze
40 gebildet wird. Die Dämmschicht 38 lehnt sich an die Wand 10 an und steht mit ihrem
unteren Rand auf der beispielsweise durch Beton gebildeten Bodenfläche 14 auf. Auf
der Bodenfläche 14 ist eine Trittschalldämmung 42 verlegt, die von einer wasserdichten
Folienunterlage 44 für den Fliestrich bedeckt ist. Die Folienunterlage 44 überlappt
den auf der Trittschalldämmung aufliegenden Teil der Folienschürze 40 und ist mit
dieser verklebt.
[0036] Beim Verlegen der Folienunterlage 44 kommt es jedoch zumeist unvermeidlich zur Bildung
von Luftblasen 46, die dann, wenn sie nicht entfernt werden, zu unerwünschten Hohlräumen
unter dem Estrichboden führen. Ein Nachteil der herkömmlichen Konstruktion nach Figur
7 besteht nun darin, daß sich solche Luftblasen 46 nicht zum Rand ausstreichen lassen,
da sie zwischen der Folienschürze 40 und der Folienunterlage 44 gefangen bleiben.
[0037] Ein weiterer Nachteil dieser Konstruktion ergibt sich daraus, daß die Trittschalldämmung
42 oft nur eine relativ labile Unterlage bildet. Häufig weist nämlich die Bodenfläche
14 kleine Unebenheiten auf, oder es liegen noch kleine Steinchen 46 auf dem Boden,
die dann zu einem Kippeln der Trittschalldämmung 42 führen können, wie ein Vergleich
der Figuren 7 und 8 zeigt. Wenn nun Folienunterlage 44 in Randnähe belastet wird,
so daß die Trittschalldämmung 42 in die in Figur 8 gezeigte Position kippt und/oder
etwas komprimiert wird, so übt die mit der Folienunterlage 44 und der Dämmschicht
38 verklebte Folienschürze 40 einen Zug auf die Dämmschicht 38 aus. so daß diese von
der Wand 10 weg schwenkt, wie in Figur 8 gezeigt ist. Auf diese Weise entsteht ein
unerwünschter Hohlraum zwischen der Wand 10 einerseits und der Dämmschicht 38 und
dem Estrichboden andererseits. Ein vergleichbarer Effekt kann auch dann eintreten,
wenn sich die Dämmschicht 38 nicht auf dem Boden 14 abstützt, sondern beispielsweise
auf der Trittschalldämmung 42 aufsteht. In diesem Fall wird das Kippmoment durch die
zwischen der Rückseite der Dämmschicht 38 und der Wand 10 auftretende Reibung erzeugt.
[0038] Mit dem erflndungsgemäßen Randdämmstreifen 16 lassen sich diese Probleme auf elegante
Weise vermeiden. Da bei diesem Randdämmstreifen 16 die Decklage 28 des Korsetts ebenfalls
wasserundurchlässig ist und auch beim Abknicken des Fußes nicht verletzt wird, kann
sie unmittelbar die Funktion der herkömmlichen Folienschürze 40 übernehmen. In Figur
9 ist deshalb die Folienunterlage 44 unmittelbar auf die durch die Decklage 28 gebildete
Oberseite des Fußes 20 aufgeklebt. Aufgrund der Wellpappstruktur des Korsetts und
damit auch des Fußes 20 werden zwischen den einzelnen Wellen 22 Entlüftungskanäle
gebildet, durch die die Luft aus den Luftblasen 46 zur Wand 10 hin entweichen kann,
wie in Figur 9 durch einen Pfeil angedeutet wird.
[0039] Im Hinblick auf die Instabilität der Trittschalldämmung 42 erweist es sich außerdem
als sehr vorteilhaft, daß die Wellen 22 an der Knickstelle zwischen Wandanlageschenkel
und Fuß nicht ganz, sondern nur teilweise durchtrennt sind, so daß sie dort Materialstege
50 bilden, die als Zugfedern wirken und die Tendenz haben, den Wandanlageschenkel
so zu verschwenken, daß er stets unter Spannung an der Wand 10 anliegt. Wenn nun die
Trittschalldämmung 42 in der in Figur 10 gezeigten Weise nachgibt, so senkt sich der
Wandanlageschenkel 18 allenfalls etwas ab, wird jedoch durch die von den Materialstegen
50 erzeugte Kraft F auch weiterhin gegen die Wand 10 vorgespannt. So läßt sich die
Entstehung unerwünschter Hohlräume wirksam vermeiden.
[0040] Bei der Ausführungsform nach Figur 9 kann es zweckmäßig sein, die Polsterschicht
32 fortzulassen, um einerseits die Reibung zwischen dem Wandanlageschenkel 18 und
der Wand 10 weiter zu reduzieren und andererseits den Austritt der aus den Luftblasen
46 verdrängten Luft durch die Fuge zwischen dem Wandanlageschenkel und der Wand 10
zu erleichtern.
[0041] Figur 11 zeigt in einer Draufsicht einen Randdämmstreifen 16' gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel. Dieser Randdämmstreifen weist zusätzlich zu der Dämmschicht 30
eine weitere, etwa gleich dicke Dämmschicht 52 aus PE-Schaum auf der Rückseite des
Korsetts 24 auf. Die Dämmschicht 52 ist vorzugsweise ebenso wie die Dämmschicht 30
nur am Wandanlageschenkel, nicht jedoch am Fuß 20 vorgesehen. Die Wand 10 bildet hier
einerseits eine Innenecke 54 und andererseits eine Außenecke 56. durch welche der
Randdämmstreifen 16' hindurchgeht. In der Innenecke 54 ist die Dämmschicht 52 durchtrennt,
um eine ausreichende Flexibilität des Randdämmstreifens zu erreichen. Die durchgehende
Dämmschicht 30 sorgt hier dafür, daß auch im Bereich der Innenecke keine Schallbrücken
entstehen. An der Außenecke 56 ist umgekehrt die Dämmschicht 30 durchtrennt, und die
durchgehende Dämmschicht 52 verhindert auch hier die Entstehung von Schallbrücken.
[0042] Ebenso ist gemäß einer weiteren Ausführunsform auch ein Randdämmstreifen denkbar,
der nur die Dämmschicht 52 auf der Rückseite, nicht jedoch die Dämmschicht 30 auf
der Vorderseite aufweist. In diesem Fall wird der Randdämmstreifen auch in der Innenecke
54 mit durchgehender Dämmschicht 52 verlegt, wobei der abgeknickte Fuß 20 sicherstellt,
daß die Dämmschicht nicht aus der Ecke zurückfedert.
[0043] In Figur 11 ist außerdem ein Stück eines doppelseitigen Klebebandes 58 angedeutet.
das dazu dient, den Fuß 20 mit der Folienunterlage 44 gemäß Figur 9 zu verkleben.
Im Anlieferungszustand ist das doppelseitige Klebeband 58 durch einen abziehbaren
Schutzstreifen abgedeckt. Ein entsprechendes doppelseitiges Klebeband kann auch an
der Unterseite des Fußes 20 vorgesehen sein, damit sich der Randdämmstreifen mit der
Trittschalldämmung 42 verkleben läßt. Hierdurch wird der Randdämmstreifen insbesondere
im Bereich der Innen- und Außenecken zusätzlich in seiner Lage stabilisiert.
1. Randdämmstreifen für Estrichböden, mit einem mehrlagigen Wandanlageschenkel (18).
dadurch gekennzeichnet, daß der Wandanlageschenkel ein Korsett (24) aufweist, das durch eine mehrlagige Kunststoffolie
mit Wellpappstruktur gebildet wird, deren Welle (22) quer zur Längsrichtung des Randdämmstreifens
verläuft.
2. Randdämmstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Korsett (24) einen rechtwinklig abgewinkelten Fuß (20) des Randdämmstreifens
bildet.
3. Randdämmstreifen nach Anspruch 1, oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Korsett (24) eine Wellenlage (26) und mindestens auf einer Seite derselben eine
die Wellen (22) stabilisierende ebene Decklage (28) aufweist.
4. Randdämmstreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlage (26) und die Decklage (28) eine Foliendicke von nicht mehr als 300
µm, vorzugsweise nicht mehr als 100 µm haben.
5. Randdämmstreifen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Foliendicke der Decklage (28) kleiner ist als die der Wellenlage (26).
6. Randdämmstreifen nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Decklage (28) metallisiert ist.
7. Randdämmstreifen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einer Seite des Korsetts (24) eine Schicht (30; 32; 52) aus einem
Schaumkunststoff angebracht ist.
8. Randdämmstreifen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine dünne Polsterschicht (32) aus Schaumkunststoff auf der der Decklage (28) entgegengesetzten
Seite an der Wellenlage (26) angebracht ist.
9. Randdämmstreifen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandanlageschenkel (18) eine Dämmschicht (30: 52) aus Schaumkunststoff aufweist.
10. Randdämmstreifen nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet. daß die Wellenlage (26) und ggf. die Polsterschicht (32) an der Knicklinie zwischen dem
Wandanlageschenkel (18) und dem Fuß (20) zumindest auf einem Teil ihrer Dicke durchtrennt
ist.
11. Randdämmstreifen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlage (26) nur auf einem Teil ihrer Dicke durchtrennt ist und Materialstege
(50) bildet, die den Wandanlageschenkel (18) gegen die Wand (10) vorspannen.
12. Randdämmstreifen nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (20) an seiner Oberseite mit dem Rand einer Folienunterlage (44) für die
Estrichschicht dicht verbunden ist.
13. Randdämmstreifen nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (20) an seiner Oberseite und/oder Unterseite ein doppelseitiges Klebeband
(58) aufweist.