[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss mit einer Anschlageinrichtung, insbesondere an
der vorderen Motorhaube eines Kraftfahrzeugs, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches
1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Ein derartiges Schloss ist in der
DE 100 33 772 A1 insbesondere an einer Kraftfahrzeug-Fronthaube vorgesehen und weist einen Anschlag
auf, der im Normalbetrieb den Drehwinkel einer mit einem Schließbolzen zusammen wirkenden
Drehfalle in ihrer Verriegelungslage begrenzt, in der die Drehfalle von einer vor
eine Raste der Drehfalle eingefallenen Sperrklinke festgehalten ist. Beispielsweise
bei einem schwungvollen Schließen der Fronthaube wird diese in der Verriegelungslage
über die mit dem Schließbolzen zusammen wirkende Drehfalle und den mit der Drehfalle
zusammen wirkenden Anschlag abgebremst, wodurch sich die Drehfalle nicht wesentlich
über ihre Verriegelungslage hinaus verdrehen kann. Der Anschlag wird jedoch erst wirksam,
wenn die Drehfalle bereits an dem Anschlag anliegt. Der Anschlag muss deshalb die
Schwungenergie der Fronthaube in einem sehr kurzen Zeitraum aufnehmen, wobei eventuell
schlagartig ein störendes Geräusch auf die Karosserie des Kraftfahrzeugs übertragen
wird. Weiterhin sind Einrichtungen vorgesehen, die einen Unfall oder einen bevorstehenden
Unfall erfassen und gegebenenfalls den Anschlag beispielsweise über Sprengmittel aus
dem Verstellbereich der Drehfalle verstellen. Dadurch kann sich die Drehfalle bei
einem unfallbedingten Aufprall auf die von dem Schloss verschlossene Fronthaube über
die Verriegelungslage hinaus verdrehen und einen Crashhub ausführen. Dieser kann als
Deformationsweg genutzt werden, um den unfallbedingten Aufprall über irgendwelche
Bauteile zu dämpfen bzw. abzufangen, die nicht näher angegeben sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Schloss mit den Merkmalen im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 anzugeben, die ein schwungvolles Schließen der von dem Schloss
verschließbaren Tür oder Haube wirksamer und weniger störend abfangen kann.
[0004] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale im Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0005] Das Schwenkteil kann um eine ortsfeste oder ortsveränderliche reelle oder virtuelle
Achse schwenkbar angeordnet sein und beim Einschwenken der von dem Schloss verschließbaren
Tür oder Haube in einem vorgebbaren Abstand vor dem Verschlie-ßen der Tür oder Haube
durch das Schloss mit dem Schließbolzen oder dem Anschlagteil in Anlage kommen. Beim
weiteren, eventuell schwungvollen Schließen der Tür oder Haube kann dann der Schwung
der Tür oder Klappe über die der Bewegung der Tür oder Klappe entgegen wirkende Kraft
bzw. das der Bewegung entgegen wirkende Drehmoment des Dämpfungselements und/oder
Federelements über einen vorgebbaren Weg gedämpft und/oder verlangsamt werden, wodurch
keine oder keine störenden Geräusche auf das die geschlossene Tür oder Klappe stützende
Bauteil übertragen werden. Falls die Tür oder Klappe auch mit einem größeren Schwung
zu schließen ist, kann vorgesehen sein, dass beim Schließen der Tür oder Klappe der
Schließbolzen bzw. das Anschlagteil an dem Schwenkteil zur Anlage kommt, bevor der
Schließbolzen mit der Schlossfalle zusammen wirkt. Dadurch steht ein entsprechend
größerer Verstellweg des Schwenkteiles zur Verfügung, in dem der Schwung der Tür oder
Klappe gedämpft und/oder abgefedert werden kann.
[0006] Vier Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel des Schlosses in seiner Verriegelungslage,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Schlosses in Fig. 1 in Offenlage der Drehfalle,
- Fig. 3
- eine Fig.2 entsprechende Ansicht, in der sich die Drehfalle in ihrer Verriegelungslage
befindet,
- Fig. 4
- eine Fig.2 entsprechende Ansicht, in der die Drehfalle in Schließrichtung über ihre
Verriegelungslage hinaus verdreht ist,
- Fig. 5
- das Schloss gemäß Fig. 2 in einer Seitenansicht,
- Fig. 6
- das Schloss gemäß Fig. 3 in einer Seitenansicht,
- Fig. 7
- das Schloss gemäß Fig. 4 in einer Seitenansicht,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht des beim ersten Ausführungsbeispiel verwendeten Schwenkteiles,
das zum Schließbolzen eben ausgebildet ist,
- Fig. 9
- ein Schwenkteil eines zweiten Ausführungsbeipiels, das in einem mit dem Schließbolzen
zusammen wirkenden Bereich zum Schließbolzen konkav gekrümmt ist,
- Fig. 10
- ein Schwenkteil eines dritten Ausführungsbeipiels, das in einem mit dem Schließbolzen
zusammen wirkenden Bereich zum Schließbolzen konvex gekrümmt ist,
- Fig. 11
- ein viertes Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht bei geöffnetem Schloss,
- Fig. 12
- das Schloss gemäß Fig. 11 in einer Ansicht, in der ein als Schenkelfeder ausgebildetes
Federelement an dem Schwenkteil zur Anlage gekommen ist,
- Fig. 13
- das Schloss gemäß Fig. 11 in seiner Verriegelungslage und
- Fig. 14
- das Schloss gemäß Fig. 11 bei in Schließrichtung über eine Verriegelungslage hinaus
verdrehter Drehfalle.
[0007] Das in Figur 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in Verriegelungslage in einer
Seitenansicht dargestellte Schloss ist im vorderen Seitenbereich einer nicht dargestellten
Motorhaube eines Kraftfahrzeugs angeordnet. Die im hinteren Bereich schwenkbar abgestützte
Motorhaube ist in ihrer eingeschwenkten Schließlage etwa horizontal angeordnet. Seitlich
gegenüber liegend zu dem in Figur 1 dargestellten Schloss ist ein weiteres Schloss
zum Festhalten der geschlossenen Motorhaube vorgesehen, das einen dem Schloss gemäß
Figur 1 entsprechenden Aufbau aufweist.
[0008] Das Schloss weist eine Drehfalle 1 auf, die im zusammen wirken mit einem von der
Unterseite der Motorhaube nach unten abstehenden Schließbolzen 2 um eine karosseriefeste
Achse 3 aus der in den Figuren 2 und 5 dargestellten Offenlage in eine den Figuren
1, 3 und 6 entsprechende Verriegelungslage schwenkbar ist. In der Verriegelungslage
fällt eine federbelastete, um eine fahrzeugfeste Achse 4 schwenkbare Sperrklinke 5
selbsttätig vor eine Raste 6 an der Drehfalle 1 ein und verhindert dadurch ein Rückstellen
der Drehfalle 1 in die Oftenlage, wodurch die Motorhaube in ihrer Schließlage festgehalten
ist.
[0009] Das Schloss weist außerdem eine Anschlageinrichtung mit einem um die Achse 4 schwenkbaren
Schwenkteil 7 auf, das einen mit dem Schließbolzen 2 zusammen wirkenden Bereich 8
aufweist, der eben ausgebildet und in der in Figur 1 dargestellten Verriegelungslage
in einer zur Bewegungsrichtung des Schließbolzens 2 etwa senkrechten Ebene angeordnet
ist.
[0010] Das Schwenkteil 7 bildet einen Hebel 9 eines Viergelenks mit zwei schwenkbaren Hebeln
9, 10, die jeweils an einem Hebelarm um eine Gelenkachse 11, 12 schwenkbar mit einer
Koppelstange 13 gelenkig verbunden sind. Der von dem Schwenkteil 7 entfernte Hebel
10 des Viergelenks ist gestreckt zweiarmig ausgebildet und um eine mittlere, karosseriefeste
Schwenkachse 21 schwenkbar abgestützt.
[0011] Ein vereinfacht dargestellter Dämpfungszylinder 14 ist an einem Ende um die Achse
4 schwenkbar befestigt. Der Dämpfungszylinder 14 weist einen axialen verstellbaren
Dämpfungskolben 15 auf, der mit einer axial vorstehenden Kolbenstange 16 verbunden
ist, die an ihrem vorstehenden Ende um eine zur Achse 4 parallele Gelenkachse 17 an
dem freien Hebelarm des Hebels 10 schwenkbar befestigt ist. Der Dämpfungskolben 15
trennt zwei Arbeitsräume des Dämpfungszylinders 14, die über wenigstens eine axiale
Drosselöffnung 18 mit einem konstanten oder druckabhängig veränderlichen Querschnitt
im Dämpfungskolben 15 verbunden oder verbindbar sind.
[0012] In dem Dämpfungszylinder 14 ist ein Federelement 19 angeordnet, das die Kolbenstange
16 axial nach außen belastet. In den Arbeitsräumen des Dämpfungszylinders 14 ist ein
gasförmiges oder flüssiges Dämpfungsfluid. Die beiden Arbeitsräume des Dämpfungszylinders
14 bilden zusammen ein von der axialen Stellung der Kolbenstange 16 abhängiges Arbeitsvolumen,
das durch ein gasförmiges, nicht dargestelltes Ausgleichsvolumen auszugleichen ist.
[0013] Bei einem beispielsweise schwungvollen Schließen der geöffneten Motorhaube kommt
der von der Motorhaube nach unten abstehende Schließbolzen 2, wie in den Figuren 2
und 5 dargestellt, an dem Bereich 8 des Schwenkteiles 7 zur Anlage, bevor der Schließbolzen
2 mit einem Anlageschenkel 20 der gabelförmigen Drehfalle 1 zusammen wirken kann.
In der Offenlage des Schlosses ist die Kolbenstange 16 vollständig aus dem Dämpfungszylinder
14 ausgefahren, wodurch sich das Schwenkteil 7 in einer zur Bewegungsrichtung des
Schließbolzens 2 schräggestellten Lage befindet. Beim weiteren Schließen der Motorhaube
bewirkt der Dämpfungszylinder 14 über das Viergelenk an dem Schwenkteil 7 eine den
Schwung der Motorhaube dämpfende Dämpfungskraft bzw. um die Achse 4 ein entsprechendes
Dämpfungsmoment. Außerdem bewirkt dabei das im Dämpfungszylinder 14 angeordnete Federelement
19 über das Viergelenk an dem Schwenkteil 7 eine die Bewegung der Motorhaube verlangsamende
Kraft bzw. um die Achse 4 ein entsprechendes Drehmoment. Der Schwung der geöffneten
Motorhaube beim Schließen wird somit von dem Schließzylinder 14 gedämpft und von dem
Federelement 19 unter Zwischenschaltung des Viergelenks wirksam abgefedert bzw. verlangsamt,
wodurch ein geräuschvolles Schließen der Motorhaube vollständig oder weitgehend vermieden
ist.
[0014] Beim Verstellen des Schließbolzens 2 von der den Figuren 2 und 5 entsprechenden Offenlage
in die in den Figuren 1, 3 und 6 entsprechenden Verriegelungslage kommt der Schließbolzen
2 an dem Anlageschenkel 20 der Drehfalle 1 zur Anlage und verschwenkt dann beim weiteren
Schließen der Motorhaube die Drehfalle 1 in ihre Verriegelungslage, in der die Sperrklinke
5 vor die Raste 6 der Drehfalle 1 unter der Kraft einer elastischen Feder selbsttätig
einfällt.
[0015] In der den Figuren 1, 3 und 6 entsprechenden Verriegelungslage der Drehfalle 1 befinden
sich der von dem Schwenkteil 7 gebildete Hebel 9 und die Koppelstange 13 jeweils des
Viergelenks in einer zueinander etwa gestreckten Lage. Dadurch kann in der Verriegelungslage
der Drehfalle weder der Dämpfungszylinder 14 noch das Federelement 19 eine wesentliche
Widerstandskraft an dem Schließbolzen 2 bewirken.
[0016] Wie an Hand der Figuren 4 und 7 dargestellt ist, kann die Drehfalle 1 über ihre Verriegelungslage
hinaus in Schließrichtung verstellt werden. Ein Verstellen der Drehfalle 1 in Schließrichtung
über ihre Verriegelungslage hinaus ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn ein unfallbedingter
Aufprall auf die von den Schlössern verschlossene Motorhaube erfolgt, da dann die
Motorhaube im Bereich der Schlösser nachgeben kann. Nachdem der Dämpfungszylinder
14 und das Federelement 19 in diesem Fall nicht oder nicht wesentlich wirksam sind,
wird das unfallbedingte Nachgeben der Motorhaube durch weitere, nicht dargestellte
Dämpfungselemente und/oder Federelemente gedämpft und/oder abgefedert.
[0017] Der mit dem Schließbolzen (2) oder Anschlagteil zusammen wirkenden Bereich (8) des
Schwenkteiles (7) ist wie in Figur 8 dargestellt eben ausgebildet.
[0018] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, das weitgehend dem ersten Ausführungsbeispiel
entspricht, kann der mit dem Schließbolzen (2) oder Anschlagteil zusammen wirkenden
Bereich (8') des Schwenkteiles (7') zum Schließbolzen (2) oder Anschlagteil wie in
Figur 9 dargestellt zum Schließbolzen konkav ausgebildet sein.
[0019] Einem dritten Ausführungsbeispiel entsprechend, das ebenfalls weitgehend mit dem
ersten Ausführungsbeispiel übereinstimmt, kann der mit dem Schließbolzen (2) oder
Anschlagteil zusammen wirkenden Bereich wie in Figur 10 abgebildet zum Schließbolzen
konvex oder in anderer Weise ausgebildet sein.
[0020] Das in den Fig. 11 bis 14 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel ist ähnlich wie
das erste Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 8 gebildet. Zur Vermeidung einer
wiederholten Beschreibung sind die bei diesen Ausführungsbeispielen vergleichbaren
Bauteile mit einer gleichen Bezugszahl und zur Unterscheidung beim vierten Ausführungsbeispiel
mit einem hochgestellten Zeichen versehen.
[0021] Bei dem vierten Ausführungsbeispiel ist das um eine ortsfeste Achse 4"' schwenkbare
Schwenkteil 7'" drehfest mit einem Hebelarm 22 verbunden, an dessen Hebelende um eine
Achse 23 schwenkbar die Kolbenstange 16' eines Dämpfungszylinders 14' angelenkt ist,
der an seinem anderen Ende um eine ortsfeste Achse 24 abgestützt ist. Das Schwenkteil
7"' ist von einer Schenkelfeder 25 in Richtung zu dem Schließbolzen 2 belastet. Die
um eine karosseriefeste Achse 3 schwenkbare Drehfalle 1 ist von einer nicht dargestellten
elastischen Feder in ihre in Fig. 11 dargestellte Offenlage belastet.
[0022] Beim eventuell schwungvollen Schließen der von dem Schloss verschließbaren Tür oder
Klappe, die bei dem Ausführungsbeispiel eine Motorhaube ist, kommt zunächst der Schließbolzen
2 an dem Bereich 8"' des an einem ortsfesten Anschlag anliegenden Schwenkteiles 7'"
wie in Fig. 11 dargestellt zur Anlage.
[0023] Beim weiteren Schließen der Tür oder Klappe bzw. Motorhaube, wird das Schwenkteil
gegen die Vorspannkraft des Federelements 19' in die in Figur 12 dargestellte Lage
geschwenkt, in der ein seitlich von dem Schwenkteil 7"' abstehender Mitnehmerbolzen
26 an einem Schenkel 27 eines als Schenkelfeder ausgebildeten Federelements 19' zur
Anlage kommt. Etwa in der Figur 12 entsprechenden Lage kommt der Schließbolzen 2 auch
an dem Anlageschenkel 20 der Drehfalle 1 zur Anlage und verschwenkt die Drehfalle
1 beim weiteren Schließen in ihre Verriegelungslage.
[0024] Durch den Schwung der Tür oder Klappe bzw. Motorhaube wird die Drehfalle 1 über den
mit ihr zusammen wirkenden Schließbolzen 2 in die in Figur 13 dargestellte Verriegelungslage
geschwenkt, in der eine nicht dargestellte federbelastete Sperrklinke selbsttätig
vor eine Raste an der Drehfalle 1 einfällt und dadurch ein Rückdrehen der Drehfalle
1 in Richtung ihrer Offenlage verhindert. Insbesondere durch das Federelement 19'
und den Dämpfungszylinder 14' wird beim Schließen der Tür oder Klappe bzw. Motorhaube
die Bewegung der eventuell mit einem übergroßen Schwung geschlossenen Tür oder Klappe
bzw. Motorhaube gedämpft und/oder verlangsamt. Eventuell an der Tür oder Klappe bzw.
Motorhaube befindliche Bauteile, wie Scheinwerfer an einer Motorhaube, werden dadurch
nicht oder weniger erschüttert, die somit durch die Anschlageinrichtung geschützt
sind.
[0025] Wie an Hand von Figur 14 erkennbar ist, kann die Drehfalle 1 bei einem unfallbedingten
Aufprall auf die von dem Schloss verschlossene Tür oder Haube bzw. Motorhaube in Schließrichtung
über die in Figur 13 dargestellte Verriegelungslage hinaus in die in Feder 14 dargestellte
Überhublage verstellt werden. Dabei wird der Aufprall durch nicht dargestellte Feder-
und Dämpfungselemente und/oder über den Dämpfungszylinder 14' und/oder das Federelement
19' und/oder die Schenkelfeder 25 und oder die an der Drehfalle 1 wirkende elastische
Feder verlangsamt und/oder gedämpft.
[0026] Der Dämpfungszylinder und/oder das Federelement können bei der Verlagerung der Drehfalle
in Schließrichtung über Ihre Verriegelungslage hinaus einzeln oder gemeinsam wirksam
sein und direkt oder mittelbar an dem Schwenkteil und/oder an der von dem Schloss
verschließbaren Tür oder Klappe eine den Aufprall dämpfende und/oder verlangsamende
Kraft oder ein entsprechendes Drehmoment bewirkt. An Stelle des bei dem ersten Ausführungsbeispiel
verwendeten Viergelenks kann auch eine andere Verstellkinematik für das Schwenkteil
vorgesehen sein. Das Dämpfungselement und/oder das Federelement kann auf ein beliebiges
Teil der zum Verstellen des Schwenkteiles vorgesehenen Kinematik einwirken. Ebenso
kann auch eine direkte Kraft- und/oder Momenteneinleitung in das Schwenkteil erfolgen.
An Stelle des Schließbolzens kann auch ein anderes Anschlagteil mit dem Schwenkteil
zusammen wirken, das beispielsweise die Drehfalle sein kann. Der an der Tür oder Haube
angeordnete Schließbolzen bzw. das daran befestigte Anschlagteil können einzeln oder
gemeinsam an dem die Tür oder Haube tragenden Teil oder an der Tür oder Haube befestigt
sein. Dies trifft auch für die anderen Schlossteile zu. Die von dem Schloss verschließbare
Tür oder Haube kann von wenigstens einem Schloss verschließbar sein.
1. Schloss mit einer Anschlageinrichtung, insbesondere an der vorderen Motorhaube eines
Kraftfahrzeugs, das eine mit einem Schließbolzen zusammen wirkende Schlossfalle und
eine die Schlossfalle in einer Verriegelungslage verriegelnde Sperrklinke aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlageinrichtung ein Schwenkteil (7) aufweist, an dem der Schließbolzen (2)
oder ein anderes Anschlagteil beim Schließen der von dem Schloss verschließbaren Tür
oder Haube zur Anlage kommt, und beim weiteren Schlie-ßen der Tür oder Haube ein Dämpfungselement
(14) und/oder ein Federelement (19) an dem Schwenkteil (7) eine Kraft oder ein Drehmoment
bewirkt, die bzw. das ein schwungvolles Schließen der Tür oder Haube dämpft und/oder
verlangsamt.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schließen des Schlosses der Schließbolzen (2) bzw. das Anschlagteil an dem Schwenkteil
(7) zur Anlage kommt, bevor der Schließbolzen (2) mit der Schlossfalle (1) zusammen
wirken kann.
3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossfalle (1) über ihre Verriegelungslage hinaus in Schließrichtung verstellbar
ist und beim Verstellen der Schlossfalle (1) über ihre Verriegelungslage hinaus das
Dämpfungselement (14) bzw. ein weiteres Dämpfungselement und/oder das Federelement
(19) bzw. ein weiteres Federelement an dem Schwenkteil (7) und/oder an der von dem
Schloss verschließbaren Tür oder Haube eine weitere Kraft oder ein weiteres Drehmoment
bewirkt, die bzw. das einen Aufprall auf die von dem Schloss verschlossene Tür oder
Haube dämpft und/oder abfedert.
4. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür oder Haube die Motorhaube eines Kraftfahrzeugs ist, die in ihrer Schließlage
von einem vorderen Schloss oder von wenigstens zwei Schlössern festgehalten ist, die
seitlich gegenüber liegend im vorderen Bereich der Motorhaube angeordnet sind.
5. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossfalle eine Drehfalle (1) ist, die aus einer den Schließbolzen (2) freigebenden
Offenlage in wenigstens eine Verriegelungslage verdrehbar ist, in der die Sperrklinke
(5) vor eine Raste (6) an der Drehfalle (1) einfällt und dadurch ein Rückdrehen der Drehfalle (1) in die Offenlage verhindert.
6. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil (7) einen Hebel (9) eines Viergelenks mit zwei schwenkbaren Hebeln
(9, 10) bildet, die gelenkig über eine Koppelstange (13) verbunden sind.
7. Schloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Schwenkteil (7) entfernte Hebel (10) des Viergelenks gestreckt zweiarmig
ausgebildet ist.
8. Schloss nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (19) und/oder das weitere Federelement die Kraft bzw. weitere Kraft
oder das Drehmoment bzw. weitere Drehmoment an der Koppelstange oder an einem Hebel
(10) des Viergelenks bewirkt und die Kraft bzw. weitere Kraft und/oder das Drehmoment
bzw. weitere Drehmoment über das Viergelenk auf das Schwenkteil (7) und beim Zusammenwirken
des Schließbolzens (2) bzw. des Anschlagteiles mit dem Schwenkteil (7) auf den Schließbolzen
(2) bzw. das Anschlagteil übertragen wird.
9. Schloss nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (14) die Kraft bzw. weitere Kraft und/oder das Drehmoment oder
weitere Drehmoment an der Koppelstange oder an einem Hebel (10) des Viergelenks bewirkt.
10. Schloss nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (14) einerseits an dem freien Hebelarm des zweiarmigen Hebels
(10) und andererseits an der Schwenkachse (4) des anderen Hebels (9) des Viergelenks
jeweils gelenkig befestigt ist.
11. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verriegelungslage der Schlossfalle bzw. gegebenenfalls der Drehfalle (1) der
von dem Schwenkteil (7) gebildete Hebel (9) und die Koppelstange (13) jeweils des
Viergelenks zueinander etwa gestreckt angeordnet sind.
12. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement ein Dämpfungszylinder (14) mit einem axial verstellbaren Dämpfungskolben
(15) ist, der mit einer axial vorstehenden Kolbenstange (16) verbunden ist und in
dem Dämpfungszylinder (14) das Federelement (19) angeordnet ist, das die Kolbenstange
(16) axial nach außen belastet.
13. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil (7) in einem mit dem Schließbolzen (2) oder Anschlagteil zusammen
wirkenden Bereich (8, 8', 8") zum Schließbolzen (2) oder Anschlagteil konvex oder
konkav oder eben ausgebildet ist.