[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines hydraulischen
Verbrauchers gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen Steuerblock zur
Ansteuerung mehrerer Verbraucher, wobei jedem Verbraucher eine derartige Steueranordnung
zugeordnet ist.
[0002] Die Bewegungssteuerung hydraulischer Verbraucher von mobilen Arbeitsgeräten erfolgt
in der Regel über Proportionalwegeventile, über die die Druckmittelströmungsrichtung
und der Druckmittelvolumenstrom zum und vom Verbraucher einstellbar ist. Ein Problem
in der Mobilhydraulik sind sogenannte ziehende Lasten, bei der die Last in Bewegungsrichtung
des Verbrauchers wirkt. Dies kann beispielsweise bei einem Hydraulikzylinder vorkommen,
wenn die Kolbenstange ausgefahren wird und die ziehende Last in Richtung der Ausfahrbewegung
wirkt. Dabei kann es zu einer Unterversorgung des unbelasteten Zylinderraums, d. h.,
bei der Ausfahrbewegung der Kolbenstange zu einer Unterversorgung des bodenseitigen
Zylinderraums kommen, so dass in diesem Kavitationen auftreten können, über die der
Hydraulikzylinder oder die Steueranordung geschädigt wird.
[0003] Üblicherweise werden zur vermeidung einer Unterversorgung von hydraulischen Verbrauchern
sogenannte Senkbremsventile eingesetzt. Derartige Senkbremsventile sind drosselnde
Ventile, die den vom Verbraucher abströmenden Druckmittelvolumenstrom eines Druckraums
in Abhängigkeit vom Druck in dem zweiten, sich vergrößernden Druckraum regeln. Problematisch
ist dabei das gegenseitige Beeinflussen der Drücke in den beiden Druckräumen bei gleichzeitiger
schlechter Dämpfung. Weiterhin ist eine Bewegungssteuerung des Verbrauchers mit hoher
Dynamik nur begrenzt möglich, die Abstimmung der Ventile ist in der Praxis äußerst
problematisch. Die Abstimmung der Ventile sollte im Allgemeinen zusammen mit den jeweils
angeschlossenen Verbrauchern erfolgen, so dass keine Möglichkeit besteht, mit einer
universellen Senkbremseinheit beliebige Verbraucher zu betreiben.
[0004] In der
US 5,138,838 ist eine Steueranordnung offenbart, bei der dem Zulauf und dem Ablauf getrennte Wegeventilschieber
zur Einstellung eines Zulaufquerschnitts und eines Ablaufquerschnitts zugeordnet sind.
Die Ansteuerung der beiden Ventilschieber erfolgt unabhängig voneinander über Pilotdruckreduzierventile,
die in Abhängigkeit von den Drücken im Vorlauf zum und im Rücklauf vom Verbraucher
angeordnet sind. Der Verbraucher ist bei der in der
US 5, 138,838 gezeigten Lösung ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder. Im Falle einer ziehenden
Last wird der Druckabfall in der Vorlaufleitung über den Drucksensor erfasst und im
Fall einer Unterversorgung, d. h., dann wenn der Druck im Rücklauf höher als derjenige
im Vorlauf ist, der Rücklaufquerschnitt über den im Rücklauf angeordneten Ventilschieber
angedrosselt, so dass eine Unterversorgung des sich vergrößernden Druckraums verhindert
werden kann.
[0005] In der
EP 0 809 737 ist eine ähnlich aufgebaute Lösung offenbart, bei der der Druckmittelvolumenstrom
im Zulauf und im Ablauf über getrennte, elektrohydraulisch vorgesteuerte Ventilschieber
steuerbar ist.
[0006] Nachteilig bei diesen bekannten Lösungen ist, dass bei Änderungen des Lastdrucks
eine sehr schnelle Reaktion der Regelung für die beiden Ventilschieber erforderlich
ist, um die Geschwindigkeit des Verbrauchers konstant zu halten.
[0007] In der
US 6,073,652 ist eine Steueranordnung offenbart, bei der ebenfalls die Einstellung des Zulauf-
und Ablaufquerschnitts über getrennte Ventilschieber (aufgelöste Steuerkanten) erfolgt,
wobei jedem Ventilschieber, d. h., sowohl dem zulaufseitigen als auch dem ablaufseitigen
eine LUDV-Druckwaage nachgeschaltet ist, die in Schließrichtung vom jeweiligen Lastdruck
beaufschlagt ist.
[0008] Eine derartige Lösung erfordert einen erheblichen vorrichtungstechnischen Aufwand.
[0009] In der
WO 02/075162 A1 ist anhand der Figuren 12 und 13 eine Steueranordnung erläutert, bei der zulauf-
und ablaufseitig jeweils ein Ventilschieber vorgesehen ist, denen jeweils eine LUDV-Druckwaage
nachgeschaltet ist. Auch bei dieser Lösung ist der vorrichtungstechnische Aufwand
erheblich.
[0010] Die
US 5,568,759 offenbart ebenfalls eine Steueranordnung mit getrennten Ventilschiebern in Vorlauf
und Rücklauf. Auch bei dieser Lösung muss regelungstechnisch ein hoher Aufwand getrieben
werden, um im Fall einer Laständerung den Querschnitt der Ventilschieber so zu verstellen,
dass die Geschwindigkeit des Verbrauchers konstant bleibt.
[0011] Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Steueranordnung
zur Ansteuerung eines hydraulischen Verbrauchers und einen Steuerblock mit mehreren
derartigen Steueranordnungen zu schaffen, bei denen mit geringem vorrichtungstechnischen
Aufwand im Fall einer ziehenden Last eine Unterversorgung verhindert werden kann und
darüber hinaus auch bei Laständerungen eine konstante Bewegungsgeschwindigkeit des
angesteuerten Verbrauchers gewährleistet ist.
[0012] Diese Aufgabe wird hinsichtlich der hydraulischen Steueranordnung durch die Merkmalskombination
des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich des Steuerblocks durch die Merkmale des Patentanspruchs
10 gelöst.
[0013] Erfindungsgemäß wird der Druckmittelvolumenstrom im Vorlauf und im Rücklauf über
jeweils getrennt voneinander ansteuerbare Ventilschieber eingestellt, denen pumpenseitig
eine Individualdruckwaage zugeordnet ist, über die das Druckmittel zu einer von einem
der Ventilschieber aufgesteuerten Zumessblende strömt.
[0014] Über die beiden Ventilschieber ist es möglich, einen unterversorgungsfreien Vier-Quadrantenbetrieb
des Verbrauchers bei freier Wahl des Flächen- bzw. Druckmittelvolumenstromverhältnisses
zu gewährleisten. Es müssen keine die Dynamik vermindernde Drosseleinrichtungen zwischen
dem Ventilschieber und dem Verbraucher vorgesehen werden, wobei durch das Zusammenwirken
der Zumessblende und der dieser vorgeschalteten Individualdruckwaage der Druckabfall
über der Zumessblende lastunabhängig konstant gehalten werden kann, so dass der Verbraucher
auch bei Änderungen des Lastdrucks mit konstanter Geschwindigkeit verfahren werden
kann.
[0015] In dem Fall, in dem der Druck im Vorlauf unter einen vorbestimmten Wert abfällt,
kann über den im Rücklauf angeordneten Ventilschieber der Ablaufquerschnitt verringert
werden, so dass durch dieses Androsseln des Rücklaufs eine Unterversorgung des unbelasteten
Druckraums des Verbrauchers verhindert werden kann.
[0016] Erfindungsgemäß wird es besonders bevorzugt, wenn die beiden Wegeventilschieber unabhängig
voneinander lagegeregelt sind.
[0017] Die beiden Ventilschieber können jeweils in einem elektrohydraulisch vorgesteuerten
Wegeventil angeordnet werden, deren Druckanschlüsse mit einem Ausgang der gemeinsamen
Individualdruckwaage verbunden sind.
[0018] Diese Individualdruckwaage wird vorzugsweise in Schließrichtung von einem Druck stromaufwärts
der jeweils wirksamen Zumessblende und in Öffnungsrichtung von der Kraft einer Druckwaagenfeder
und dem Lastdruck des zugeordneten Verbrauchers beaufschlagt.
[0019] Dieser Lastdruck kann über ein Wechselventil vom Vorlauf zum und vom Rücklauf vom
Verbraucher abgegriffen werden.
[0020] Im Vorlauf und im Rücklauf kann jeweils ein Drucksensor angeordnet werden, so dass
auf einfache Weise erfasst werden kann, wenn der Druck im Vorlauf einen vorbestimmten
Schwellwert unterschreitet.
[0021] Die die Ventilschieber aufnehmenden Wegeventile sind bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
mit einem Druckanschluss, einem Tankanschluss, einem Arbeitsanschluss sowie ein LS-Anschluss
ausgeführt.
[0022] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Steueranordnung mit einer Steuereinheit
ausgeführt, über die das im Rücklauf angeordnete Wegeventil so angesteuert wird, dass
beim Abfallen des Drucks im Vorlauf unter den vorgenannten Stellwert der Rücklaufquerschnitt
verringert wird. Dadurch wird der ablaufende Druckmittelvolumenstrom angedrosselt
und entsprechend eine Unterversorgung verhindert.
[0023] In dem Fall, in dem eindeutig eine drückende Last vorliegt, d. h., wenn eine ziehende
Last ausgeschlossen werden kann, kann die Ablaufmessblende zur Minimierung der Druckverluste
vollständig aufgesteuert werden.
[0024] Der erfindungsgemäße LS-Steuerblock zur Ansteuerung mehrerer Verbraucher weist mehrere
Ventilscheiben mit der Steueranordnung gemäß Patentanspruch 1 auf.
[0025] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand sonstiger Unteransprüche.
[0026] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
einzigen Figur erläutert, die einen stark vereinfachten Hydraulikschaltplan einer
erfindungsgemäßen Steueranordnung zeigt. Eine derartige Steueranordnung kann beispielsweise
durch eine Ventilscheibe 1 eines Mobilsteuerblocks realisiert sein, über die ein Verbraucher
ansteuerbar ist. Die gestrichelt angedeutete Ventilscheibe 1 hat einen Druckanschluss
P, einen Tankanschluss T sowie zwei Arbeitsanschlüsse A, B, die über eine Vorlaufleitung
2 bzw. eine Rücklaufleitung 4 mit einem hydraulischen Verbraucher 6 verbunden sind,
der beim dargestellten Ausführungsbeispiel als doppeltwirkender Hydraulikzylinder
ausgeführt ist. Die Vorlaufleitung 2 ist dabei an einen bodenseitigen Zylinderraum
8 und die Rücklaufleitung 4 an einen Ringraum des Zylinders 6 angeschlossen.
[0027] In der Ventilscheibe 1 sind zwei Wegeventileinheiten, im Folgenden Wegeventile 12,
14 genannt, ausgebildet, die jeweils einen Druckanschluss P, einen Rücklaufanschluss
R und einen Arbeitsanschluss A bzw. B aufweisen. Prinzipiell können diese Wegeventileinheiten
auch in einer gemeinsamen Ventilbohrung der Ventilscheibe aufgenommen sein. Das heißt,
die Wegeventile müssen nicht getrennte Bauelemente sein, sondern können auch in ein
Gehäuse oder dergleichen integriert sein.
[0028] Jedes der Wegeventile 12, 14 ist über elektrohydraulisch Vorsteuerventile 16, 18
bzw. 20, 22 aus seiner dargestellten Grundposition, in der die Anschlüsse P, R, A
gegeneinander abgesperrt sind in Arbeitsstellungen (a) oder (b) zu verstellen. In
den Positionen (a) ist der jeweilige Druckanschluss P mit dem zugeordneten Arbeitsanschluss
A bzw. B verbunden, der Rücklaufanschluss R ist abgesperrt - es wird eine Zumessblende
26 bzw. 28 aufgesteuert, die den Druckmittelvolumenstrom zum Verbraucher 6 und damit
dessen Geschwindigkeit bestimmt. Außerdem ist der jeweilige Arbeitsanschluss A bzw.
B mit dem LS-Anschluss verbunden.
[0029] In den mit (b) gekennzeichneten Arbeitspositionen sind die beiden Arbeitsanschlüsse
A oder B mit dem Rücklaufanschluss R verbunden, der Druckanschluss P ist jeweils abgesperrt.
Der jeweilige Ventilschieber steuert dann einen Ablaufquerschnitt auf.
[0030] Wie der Figur entnehmbar ist, ist der Anschluss A des Wegeventils 12 über einen Vorlaufkanal
30 und der Anschluss B des Wegeventils 14 über einen Rücklaufkanal 32 mit dem Arbeitsanschluss
B der Ventilscheibe 1 verbunden. Sowohl im Vorlaufkanal 30 als auch im Rücklaufkanal
32 ist jeweils ein Drucksensor 35 bzw. 37 vorgesehen, über den der Druck im jeweiligen
Kanal erfassbar ist. Dieser Druck entspricht dem Lastdruck des Verbrauchers.
[0031] An den Druckanschluss P der beiden parallel geschalteten Wegeventile 12, 14 ist jeweils
ein Zulaufkanal 34, 36 angeschlossen. Beide Zulaufkanäle 34, 36 münden in einen gemeinsamen
Pumpenkanal 38 ein, der an den Ausgang C einer Individualdruckwaage 40 angeschlossen
ist. Ein Eingangsanschluss P der Individualdruckwaage 40 ist über die Pumpenleitung
38 mit dem Druckanschluss P der Ventilscheibe 1 verbunden. An die beiden Rücklaufanschlüsse
R der Wegeventile 12, 14 ist jeweils ein Ablaufkanal 42, 44 angeschlossen. Beide Ablaufkanäle
42, 44 münden in einer mit dem Tankanschluss T der Ventilscheibe 1 verbundenen Tankkanal
46. Die beiden Wegeventile 12, 14 haben - wie erwähnt - jeweils einen LS-Anschluss,
dieser ist über jeweils einen LS-Zweigkanal 48, 50 mit dem Eingang eines Wechselventils
52 verbunden, dessen Ausgang über einen LS-Kanal 54 an den LS-Anschluss der Ventilscheibe
1 angeschlossen ist. Die Individualdruckwaage 40 ist in Schließrichtung von einem
Druck stromaufwärts der beiden Zumessblenden 26, 28, im vorliegenden Fall vom Druck
zwischen dem Druckanschluss P der Ventilscheibe 1 und dem Eingangsanschluss P der
Individualdruckwaage 40 beaufschlagt. Dieser in Schließrichtung wirksame Steuerdruck
wird über eine von der Pumpenleitung 38 abzweigende Steuerleitung 56 an eine in Schließrichtung
wirksame Steuerfläche des Druckwaagenkolbens angelegt. In Öffnungsrichtung wirkt auf
den Druckwaagenkolben die Kraft einer Druckwaagenfeder 58 und der Lastdruck im LS-Kanal,
der über einen LS-Zweigkanal 60 zu einer in Öffnungsrichtung wirksamen Steuerfläche
des Druckwaagenkolbens geführt ist.
[0032] Der höchste Lastdruck aller Ventilscheiben 1 des Mobilsteuerblocks wird über eine
Wechselventilkaskade (nicht dargestellt) abgegriffen und zum Pumpenregler einer Verstellpumpe
geführt, die derart angesteuert wird, dass in der Pumpenleitung 38 stets ein Druck
anliegt, der um ein vorbestimmtes Pumpen-Δp über diesem höchsten Lastdruck liegt (LS-Steuerung).
[0033] Die beiden Wegeventile 12, 14 sind jeweils mit einer Lageregelung (nicht dargestellt)
ausgeführt, über die der Öffnungsquerschnitt der Zumessblenden und der Ablaufquerschnitte
(je nach Durchströmungsrichtung) exakt regelbar ist.
[0034] Zum Ausfahren des Zylinders 6 wird das Wegeventil 12 in eine seiner mit (a) und das
Wegeventil 14 in eine seiner (b) gekennzeichneten Positionen verstellt. Das Druckmittel
wird dann von der Pumpe über den Druckanschluss P der Ventilscheibe 1, die Pumpenleitung
38, die Individualdruckwaage 40, den Zulaufkanal 34, die Zumessblende 26, den Vorlaufkanal
30 und die Vorlaufleitung 2 in den bodenseitigen Zylinderraum 8 gefördert, so dass
der Kolben des Zylinders ausgefahren wird. Das aus dem Ringraum 10 verdrängte Druckmittel
strömt über die Rücklaufleitung 4, den Rücklaufkanal 32, den Ablaufquerschnitt des
Wegeventils 14, den Ablaufkanal 44 und den Tankkanal 46 zum Tankanschluss T und von
dort zum Tank hin ab. Über die Individualdruckwaage 40 wird der Druckabfall über der
Zumessblende 26 lastunabhängig konstant gehalten, so dass auch bei Änderungen des
Lastdrucks eine konstante Ausfahrgeschwindigkeit des Hydraulikzylinders 6 gewährleistet
ist.
[0035] Mit Hilfe eines Steuerungs- und Regelkonzepts wird der Öffnungsgrad der beiden Ventilschieber
der Wegeventile 12, 14 mit Hilfe der sich einstellenden und über die Drucksensoren
35 und 37 erfassten Lastdrücke geregelt. Dabei wird bei Ansteuerung des Verbrauchers
6 die jeweils wirksame Zulaufmessblende 26 (oder 28) entsprechend der durch den Benutzer
vorgegebenen Ventildurchfluss-Sollgröße geöffnet und somit ein fest vorgegebener Druckmittelvolumenstrom
zugeführt. Die Öffnung des im Rücklauf gelegenen Ventilschiebers (im vorliegenden
Wegeventil 14) wird durch eine angepasste Aufschaltung der Öffnung der Zulaufmessblende
26 im Sinne einer Führungsgrößenaufschaltung realisiert. Zusätzlich wird der aktuelle
Lastdruck des zum Verbraucher strömenden Druckmittelvolumenstroms überwacht. Sinkt
nun aufgrund einer ziehenden Last (Pfeil am Verbraucher 6) der Lastdruck im Zylinderraum
8 und damit im Vorlaufkanal 30 unterhalb einen in der Steuereinheit abgespeicherten
Schwellwert ab, so erfolgt aufgrund eines Signals der Steuereinheit über das Wegeventil
14 eine zusätzliche Androsselung des vom Ringraum 10 abströmenden Druckmittelvolumenstroms
durch Verkleinerung des Öffnungsquerschnitts des Wegeventils 14 - der ablaufende Druckmittelvolumenstrom
wird angedrosselt und eine Unterversorgung des Zylinderraums 8 und dadurch auftretende
Kavitationen werden verhindert.
[0036] Beim Einfahren des Hydraulikzylinders 6 erfolgt ein Wechsel der Regelungsstrategie,
da die beiden Wegeventile 12, 14 dann ihre Funktion als Zumess- und Ablaufmessblende
wechseln.
[0037] Durch die guten dynamischen Eigenschaften der Individualdruckwaage 40 ist es möglich,
mit Hilfe eines konventionellen Schieberventils vergleichsweise geringer Dynamik die
Regelung des Drucks auf der Zulaufseite zu betreiben. Die pumpenseitige Anordnung
der Individualdruckwaage 40 hat gegenüber verbraucherseitigen Individualdruckwaagen
(LUDV-Systeme) den Vorteil, dass nur eine einzige Druckwaage vorgesehen werden muss,
dadurch ist die erfindungsgemäße Lösung wesentlich einfacher aufgebaut als die eingangs
beschriebenen LUDV-Systeme.
[0038] In dem Fall, in dem die Last eindeutig der Bewegung des Zylinders entgegenwirkt (drückende
Last) ist eine Verringerung der Druckverluste durch eine vollständige Öffnung der
im Rücklauf gelegenen Steuerkante des Wegeventils 14 (oder bei Umkehrung der Druckmittelvolumenstromrichtung
des Wegeventils 12) möglich.
[0039] Das anhand der Figur erläuterte Ventilkonzept ermöglicht es auch, zwei einfach wirkende
Verbraucher an die Anschlüsse A, B anzuschließen und separat zu betreiben.
[0040] Der Steuerblock muss nicht notwendigerweise als LS-Steuerblock ausgeführt sein. Die
Pumpe kann eine Verstellpumpe oder eine Konstantpumpe mit Bypassdruckwaage sein.
[0041] Offenbart sind eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines hydraulischen
Verbrauchers und ein mit zumindest einer derartigen Steueranordnung ausgeführter Mobilsteuerblock,
wobei im Vorlauf zum Verbraucher und im Rücklauf vom Verbraucher jeweils ein Ventilschieber
zur Einstellung des Zulauf- bzw. Ablaufquerschnitts angeordnetist. Beiden Ventilschiebern
ist pumpenseitig eine Individualdruckwaage vorgeschaltet, über die das Druckmittel
zu einer von einem der Ventilschieber aufgesteuerten Zulaufmessblende strömt.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Ventilscheibe
- 2
- Vorlaufleitung
- 4
- Rücklaufleitung
- 6
- Zylinder
- 8
- Zylinderraum
- 10
- Ringraum
- 12
- Wegeventil
- 14
- Wegeventil
- 16
- Vorsteuerventil
- 18
- Vorsteuerventil
- 20
- Vorsteuerventil
- 22
- Vorsteuerventil
- 24
- Vorsteuerventil
- 26
- Zumessblende
- 28
- Zumessblende
- 30
- Vorlaufkanal
- 32
- Rücklaufkanal
- 34
- Zulaufkanal
- 35
- Drucksensor
- 36
- Zulaufkanal
- 37
- Drucksensor
- 38
- Pumpenleitung
- 40
- Individualdruckwaage
- 42
- Ablaufkanal
- 44
- Ablaufkanal
- 46
- Tankkanal
- 48
- LS-Zweigkanal
- 50
- LS-Zweigkanal
- 52
- Wechselventil
- 54
- LS-Kanal
- 56
- Steuerleitung
- 58
- Druckwaagenfeder
- 60
- LS-Zweigkanal
1. Hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines hydraulischen Verbrauchers (6),
mit einer stetig verstellbaren Wegeventilanordnung (12, 14), die einen Vorlauf-Ventilschieber
zum Einstellen eines Druckmittelvolumenstroms zum Verbraucher und einen Rücklauf-Ventilschieber
hat, über den der Rücklaufquerschnitt für den vom Verbraucher (6) abströmenden Druckmittelvolumenstrom
einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass beiden Ventilschiebern pumpenseitig eine gemeinsame Individualdruckwaage (40) vorgeschaltet
ist, über die Druckmittel zu einer von einem der Ventilschieber aufgesteuerten Zulaufmessblende
(26, 28) strömt.
2. Hydraulische Steueranordnung, wobei die ventilschieber unabhängig voneinander lagegeregelt
sind.
3. Hydraulische Steueranordnung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei die Ventilschieber
in jeweils einem Wegeventil (12, 14) angeordnet sind, dessen Druckanschluss (P) mit
einem Ausgangsanschluss (C) der Individualdruckwaage (40) verbunden ist.
4. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei
die Individualdruckwaage (40) in Schließrichtung von einem Druck stromaufwärts der
jeweiligen Zumessblende (26, 28) und in Öffnungsrichtung von der Kraft einer Druckwaagenfeder
(58) und dem Lastdruck des Verbrauchers (6) beaufschlagt ist.
5. Hydraulische Steueranordnung nach Patentanspruch 4, wobei der Lastdruck über ein Wechselventil
(52) vom Vorlauf zum Verbraucher (6) und vom Rücklauf vom Verbraucher (6) abgegriffen
ist.
6. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei
im Vorlauf und im Rücklauf jeweils ein Drucksensor (35, 37) angeordnet ist.
7. Hydraulische Steueranordnung nach einem der auf Patentanspruch 3 zurückbezogenen Patentansprüche,
wobei die Wegeventile (12, 14) jeweils einen Druckanschluss (P), einen Tank (R) und
einen Arbeitsanschluss (A, B) sowie einen LS-Anschluss (LS) haben.
8. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einer
Steuereinheit, über die an die Wegeventile (12, 14) ein Signal zum Verringern des
Rücklaufquerschnitts abgebbar ist, wenn der Druck im Vorlauf unter einem Schwellwert,
vorzugsweise unter dem Druck im Rücklauf absinkt.
9. Hydraulische Steuereinheit nach Patentanspruch 8, wobei über die Steuereinheit in
dem Fall, dass der Druck im Vorlauf eindeutig höher als im Rücklauf ist, der rücklaufseitige
Öffnungsquerschnitt vollständig aufgesteuert wird.
10. Steuerblock zur Ansteuerung mehrerer Verbraucher, wobei jedem Verbraucher eine Steueranordnung
gemäß einem der vorhergehenden Patentansprüche zugeordnet ist.