[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager, insbesondere für Klimaanlagen, insbesondere
von Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 ― bekannt durch die
EP 1 439 367 A1. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 5.
[0002] Kondensatoren für Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen werden heute vollständig aus Aluminiumteilen
hergestellt und hartgelötet. Ein Kondensator besteht im Wesentlichen aus einem Kondensatorblock,
der aus Flachrohren und Wellrippen aufgebaut ist, sowie beiderseits des Blockes angeordneten
Sammelrohren, welcher in kommunizierender Verbindung mit den Rohren des Kondensatorblockes
stehen. Die Sammelrohre und die Flachrohre des Kondensators werden von einem Kältemittel
durchströmt, welches dem Kondensator aus einem Kältemittelkreislauf über Anschlussflansche
zugeführt und wieder entzogen wird_ Die Anschlussflansche sind vorgefertigte separate
Teile, die einerseits mit einem Sammelrohr des Kondensators und andererseits mit einer
Kältemittelleitung verbunden werden.
[0003] Durch die
US-A 5,477,919 wurde ein Kondensator für Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen bekannt, bei welchem ein
Kältemittelanschlussflansch mit einem Sammelrohr verbunden ist, wobei zur Herstellung
eines dichten Kältemittelströmungskanals Buchsen zwischen Kättemittefflansch und Sammelrohr
angeordnet und mit den zu verbindenden Teilen verlötet sind. Diese Flanschverbindung
ist wegen der Vielzahl der Teile mit relativ hohen Herstellkosten verbunden.
[0004] Durch die
EP 1 150 088 A2 wurde eine Verbindung zwischen einem Kältemittelanschlussflansch und einem Sammelrohr
eines Kondensators bekannt, wobei der Kältemittelflansch einen angeformten Stutzen
aufweist, welcher in eine Bohrung des Sammelrohres gesteckt und mittels eines Stempels
derart aufgeweitet wird, dass eine Fixierung und Verankerung des Flansches auf dem
Sammelrohr erreicht wird. Anschließend erfolgt die Verlötung von Sammelrohr und Flansch.
Auch diese Art der Verbindung ist kostenaufwändig, insbesondere wegen der Ausbildung
des Flansches.
[0005] Durch die oben genannte
EP 1 439 367 A1, von der die Erfindung ausgeht, wurde (gemäß Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6) eine
Verbindung zwischen einem Sammelrohr und einem Kältemiffelanschlussflansch bekannt,
wobei das Sammelrohr zweiteilig ausgebildet ist und einen Deckel mit ausgeformtem
Kragen aufweist, der in eine Bohrung des Anschlussflansches gesteckt wird. Dabei ist
zur Fixierung des Anschlussflansches auf dem Sammelrohr ein leichter Klemmsitz vorgesehen.
Nachteilig hierbei könnte sein, dass der Klemmsitz für eine sichere Fixierung nicht
immer ausreichend ist und dass eine Verdrehung zwischen Anschlussflansch und Sammelrohr
um die Achse des Kragens auftreten könnte.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmeübertrager der eingangs genannten
Art bezüglich seiner Herstellung, insbesondere hinsichtlich der Verbindung zwischen
Anschlussflansch und Sammelrohr einfacher und sicherer zu gestalten sowie ein verbessertes
Verfahren zur Fixierung des Anschlussflansches am Sammelrohr bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird zunächst durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass der in eine Bohrung des Anschlussflansches eingesetzte Kragen
mittels eines Polygonstempels derart plastisch verformt wird, dass eine Fixierung
erfolgt. Unter Polygonstempel ist ein Umform- oder Aufweitwerkzeug zu verstehen, welches
keinen kreisrunden Querschnitt, sondern einen Polygonquerschnitt aufweist, der sich
in Richtung auf eine Spitze hin leicht verjüngt. Beispielsweise kann der Polygonstempel
drei, vier oder sechs Flächen aufweisen, die sich pyramidenartig verjüngen oder als
Pyramidenstumpf ausgebildet sind. Mit diesem Werkzeug wird der im Anschlussflansch
steckende Kragen verformt. Damit wird der Vorteil einer verbesserten Fixierung des
Anschlussflansches auf dem Sammelrohr erreicht. Der für die nachfolgende Lötung vorbereitete,
komplettierte Wärmeübertrager kann infolge der erfindungsgemäßen Fixierung ohne weitere
Löthilfen in einem Lötofen gelötet werden, so dass eine Dichtlötung zwischen dem Kragen
und dem Anschlussflansch erzielt wird.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt durch das Hineindrücken des
Polygonstempels in den Kragen des Sammelrohres eine Aufweitung des Kragens gegenüber
der Bohrung des Anschlussflansches, wobei ein inniger Kontakt zwischen Kragen und
Anschlussflansch im Bereich der Polygonecken bzw. -kanten hergestellt wird. Es erfolgt
also nur eine partielle Aufweitung - bei einem Sechseckquerschnitt also nur an sechs
Ecken bzw. Kanten, jeweils um 60 Grad auf dem Umfang versetzt. Dies begünstigt infolge
Lotspaltbildung eine sichere Dichtlötung. Nach der Aufweitung mittels Polygonstempel
weist der Innenquerschnitt des Kragens einen Polygon-, vorzugsweise einen Sechseckquerschnitt
- wie ein Innensechskant - auf.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Sammelrohr zweiteilig, d. h.
mit einem Deckel und Bodenteil ausgebildet, wobei der Kragen am Deckel angeformt ist.
Dadurch ergeben sich Vorteile bei der Herstellung des Kragens und beim Fixieren mittels
des Polygonstempels.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches
5 gelöst. Erfindungsgemäβ ist vorgesehen, dass zunächst der aus dem Sammelrohr ausgeformte
Kragen in die Bohrung des Anschlussflansches eingesetzt und anschließend mittels des
Polygonstempels durch Aufweitung fixiert wird. Anschlussflansch und Sammelrohrdeckel
sind danach hinreichend fest miteinander verbunden, dass danach eine Lötung ohne weitere
Hilfsmittel erfolgen kann.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Ausschnitt eines Kondensators mit einem Anschlussflansch vor dessen Montage,
- Fig. 2
- den auf dem Sammelrohr des Kondensators montierten Anschlussflansch und
- Fig. 3
- eine Ansicht von innen auf das Sammelrohr im Bereich des Anschlussflansches.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Eckausschnitt eines Kondensators 1 für eine nicht dargestellte Klimaanlage
eines Kraftfahrzeuges. Der Kondensator 1 weist einen aus Flachrohren 2 und nicht dargestellten
Rippen bestehenden Kondensatorblock 3 auf, welcher mit einem Sammelrohr 4 verbunden
ist. Ein weiteres Sammelrohr auf der entgegengesetzten Seite des Kondensatorblockes
ist nicht dargestellt. Das Sammelrohr 4 ist zweiteilig ausgebildet, d. h. es weist
einen Boden 5 und einen Deckel 6 auf, welche einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt
aufweisen und ineinander gesetzt sind. Stimseitig ist das Sammelrohr 4 durch eine
Endwand 7 abgeschlossen und bildet einen Hohlraum, welcher mit den Flachrohren 2 kommuniziert.
Aus dem Deckel 6 ist ein Kragen 8 einstückig ausgeformt, d. h. durch Lochstanz-Prägen.
[0013] In der Zeichnung oberhalb des Sammelrohres 4 ist ein Anschlussflansch 9 dargestellt,
der mit dem Sammelrohr 4 zu verbinden ist. Der Anschlussflansch 9 weist eine Durchgangsbohrung
1 D auf, welche einerseits mit einer nicht dargestellten Käftemlftelanschlussleitung
und andererseits mit dem Kragen 8 des Sammelrohres 4 verbunden wird. Die in der Zeichnung
dargestellten Einzelteile 2, 5, 6, 7, 8, 9 bestehen aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen
und werden miteinander verlötet. Zur Vorbereitung des Lötprozesses werden alle Teile
zusammengefügt, insbesondere wird der Anschlussflansch 9 mit seiner Durchgangsbohrung
10 auf den Kragen 8 des Sammelrohres 4 gesetzt. Damit erfolgt bereits eine vorläufige
Positionierung und Zentrierung des Anschlussflansches 9 auf dem Sammelrohr 4.
[0014] Fig. 2 zeigt den Flansch 9, aufgesetzt auf den Deckel 6 des Sammelrohres 4.
[0015] Fig. 3 zeigt eine Ansicht in Richtung X auf den Deckel 6, wobei der Strömungsquerschnitt
des Kragens 8 als geschwärzte Kreisfläche 8a erscheint. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Kreisquerschnitt 8a mittels eines nicht dargestellten Polygonstempels verformt,
d. h. insbesondere gegenüber der Durchgangsbohrung 10 des Anschlussflansches 9 aufgeweitet
wird. Unter Polygonstempel soll ein domförmiges Werkzeug verstanden werden, welches
einen nicht kreisförmigen, polygonförmigen Querschnitt aufweist, welcher sich in Stossrichtung
verjüngt, d. h. keilförmig oder pyramidenstumpfförmig ausgebildet ist. Insofern erfolgt
eine Verformung des Innendurchmessers des Kragens 8 im Wesentlichen über die Polygonkanten,
welche sich in das Material des Kragens 8 eingraben und dieses nach außen drücken,
wodurch eine Pressung entsteht. Der Querschnitt des Polygonstempels hat vorzugsweise
die Form eines regelmäßigen Sechsecks, wobei allerdings auch mehr oder weniger Ecken
möglich sind. Durch diese Umformung des Kragens wird eine hinreichende Fixierung zwischen
Sammelrohr 4, respektive Deckel 6 und Anschlussflansch 9 erreicht. In diesem fixierten
Zustand können Anschlussflansch 9 und Deckel 6 sowie der gesamte Kondensator 1 in
einem Arbeitsgang in einem nicht dargestellten Lötofen gelötet werden.
1. Wärmeübertrager, insbesondere Kondensator (1) für Klimaanlagen, insbesondere von Kraftfahrzeugen
mit mindestens einem Sammelrohr (4) und mit mindestens einem Anschlussflansch (9),
der mit dem Sammelrohr (4) stoffschlüssig verbunden ist und in kommunizierender Verbindung
steht, wobei das Sammelrohr (4) einen Kragen (8) und der Anschlussflansch (9) eine
Bohrung (10) aufweisen, in welcher der Kragen (8) vor der stoffschlüssigen Verbindung
fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (8) durch eine Umformung mittels eines einen Polygonquerschnitt aufweisenden
Stempels fixierbar ist.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (8) einen Innenquerschnitt (8a) aufweist, der mittels des Polygonstempels
gegen die Bohrung (10) aufweitbar ist.
3. Wärmeübertrager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sammelrohr (4) zweiteilig ausgebildet ist und einen Boden (5) und einen Deckel
(6) aufweist, an welchem der Kragen (8) einstückig angeformt ist.
4. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (8) nach der Umformung bzw. Aufweitung einen Innenquerschnitt (8a) mit
der Form eines Polygons, vorzugsweise eines regelmäßigen Sechsecks aufweist.
5. Verfahren zur stoffschlüssigen Verbindung, insbesondere zum Löten eines Wärmeübertragers
(1) mit mindestens einem Sammelrohr (4) und einem daran zu befestigenden Anschlussflansch
(8), dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Sammelrohr (4, 6) ein Kragen (8) ausgeformt, dass der Anschlussflansch (9)
auf dem Sammelrohr (4, 6) positioniert und der Kragen (8) in eine Bohrung (10) des
Anschlussflansches (9) eingesetzt, anschließend mittels eines Polygonstempels umgeformt,
damit fixiert und anschließend in einem Lötofen gelötet wird.