[0001] Die Erfindung betrifft einen Fehlerstrom-Schutzschalter mit einem Gehäuse, in dem
der elektrische Teil einer Prüfeinrichtung, eine Schaltanordnung mit einer Auslöserbaugruppe
und Kontaktsätze angeordnet sind, und in dem auf einem Trägerteil ein Summenstromwandler
montiert ist, dem mehrere Primärleiter zugeordnet sind.
[0002] Ein in Rede stehender Fehlerstrom-Schutzschalter ist notwendig beispielsweise bei
einer Hausverteilanordnung oder im industriellen Bereich bei Schaltschränken, um beim
Auftreten eines Fehlerstromes die nachgeschalteten Stromkreise stromlos zu machen.
Solche Fehlerströme können beispielsweise durch einen Isolationsfehler entstehen.
Der Fehlerstrom-Schutzschalter könnte auch als Sicherheitsschalter bezeichnet werden.
[0003] Die bislang bekannten Fehlerstrom-Schutzschalter haben sich bestens bewährt. Es wird
jedoch als Nachteil empfunden, dass die Gehäuse der Schalter in der in Rede stehenden
Leistungsklasse (≧ 160 A) relativ große Abmessungen aufweisen, so dass bei Verteileranordnungen
entsprechend große Freiräume bereitzustellen sind. Dies ist darauf zurückzuführen,
dass aufgrund der notwendigen relativ großen Querschnittsformen der Primärleiter im
Bereich des Summenstromwandlers relativ große Freiräume entstehen. Darüber hinaus
ist es notwendig, dass die Primärleiter durch ein nicht leitendes Material gegeneinander
isoliert sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fehlerstrom-Schutzschalter der eingangs
näher beschriebenen Art so auszulegen, dass der Bauraum derart verringert werden kann,
dass er mit den Einbaumaßen eines Stromverteilers konform ist.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem die Primärleiter von der Stromeingangsseite
bis zur Stromausgangsseite gleichbleibende oder annähernd gleichbleibende Querschnittsgrößen
aufweisen, dass die Querschnittsformen im Bereich des Summenstromwandlers von den
Querschnittsformen außerhalb des Summenstromwandlers derart abweichen, dass die von
den Außenflächen aller Primärleiter gebildete Außenkontur geometrisch definierbar
ist.
[0005] Unter den Primärleitern sind die Leiter zu verstehen, die der Anschlussseite des
Fehlerstrom-Schutzschalters zugeordnet sind. Da sie nunmehr im Bereich des Summenstromwandlers
so geformt sind, dass eine geometrisch definierbare Außenkontur von den Außenflächen
der Primärleiter gebildet wird, ist der benötigte Bauraum minimiert, so dass sinngemäß
eine Kompaktbauweise gegeben ist. Die Umformung der Bereiche der Primärleiter in die
entsprechende Querschnittsform erfolgt spanlos, wobei darauf geachtet werden soll,
dass die Querschnittsgrößen nicht wesentlich verändert werden. Dadurch wird erreicht,
dass die elektrischen Werte sich nicht verändern und dass es im Betriebszustand zu
keinem Wärmestau kommt. Für die spanlose Verformung der Primärleiter im Bereich des
Summenstromwandlers wird ein bekanntes, mit entsprechenden Werkzeugen durchzuführendes
Umformverfahren gewählt.
[0006] In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die aus den Außenflächen der
Primärleiter gebildete Außenkontur kreisförmig verläuft bzw. dass ein Kreis gebildet
wird. Um die Querschnittsform der Primärleiter zu finden, wird dazu ein Kreis in eine
der Anzahl der Primärleiter entsprechende Segmente aufgeteilt. Im Normalfall ist der
in Rede stehenden Fehlerstrom-Schutzschalter mit vier Primärleitern ausgestattet.
Daraus ergibt sich dann, dass die Querschnitte der Primärleiter als Viertelkreis oder
vierteilkreisförmig ausgebildet sind.
[0007] Um den benötigten Einbauraum so gering wie möglich zu halten, ist vorgesehen, dass
die Außenflächen der Primärleiter unisoliert sind und dass deren einander zugewandt
liegenden Flächen durch einen Isolierkörper gegeneinander isoliert sind. Die Breite
der Isolierspalte muss jedoch so ausgelegt sein, dass keine Spannungsüberschläge auftreten
können.
[0008] In weiterer Ausgestaltung ist noch vorgesehen, dass die freien Enden der Primärleiter
im Bereich des Summenstromwandlers gegenüber der zugehörigen Stirnfläche des Summenstromwandlers
vorstehen und als Zapfen, vorzugsweise als zylindrische Zapfen ausgebildet sind. Diese
Zapfen der Primärleiter greifen in Öffnungen oder Bohrungen von plattenförmigen Brücken
ein und sind unlösbar durch Verpressen, Löten oder dergleichen fest damit verbunden.
Durch eine derartige Art der Verbindung ist diese kostengünstig, elektrisch sicher
und platzsparend. Ferner ist zur platzsparenden Anordnung noch vorgesehen, dass der
Summenstromwandler einen äußeren, rohrförmig gestalteten Isoliermantel und einen inneren
Isolierkörper aufweist. Auch dadurch wird in Verbindung mit den Primärleitern eine
kompakte Bauform erreicht.
[0009] Damit auch der Einbauraum für die stromführenden Primärleiter außerhalb des Bereichs
des Summenstromwandlers so gering wie möglich bleibt, ist vorgesehen, dass diese außerhalb
des Summenstromwandlers mehrfach abgewinkelt sind. Dadurch können diese Bereiche sinngemäß
ineinandergeschachtelt werden. Damit die Außenanschlüsse optimal angebracht werden
können, ist vorgesehen, dass die freien, dem Summenstromwandler abgewandten Endbereiche
der Primärleiter in einer Reihe und fluchtend zueinander angeordnet sind. Um die Verbindung
mit den üblichen Elementen herstellen zu können, ist vorgesehen, dass die freien Endbereiche
der Primärleiter zur Verbindung mit dem Außenanschluss mit Anschlusswinkeln unlösbar
verbunden sind. Ferner ist noch vorgesehen, dass in dem Gehäuse ein plattenförmiger
Halter für die Auslöserbaugruppe montiert ist. Darüber hinaus sei noch erwähnt, dass
die Primärleiter in bevorzugter Ausführung außerhalb des Summenstromwandlers quadratische
oder runde Querschnittsformen aufweisen.
[0010] Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Fehlerstrom-Schutzschalter in einer Ansicht mit Blick auf
die freie Stirnfläche des Summenstromwandlers;
- Figur 2
- den Fehlerstrom-Schutzschalter nach der Figur 1, jedoch mit Blick auf die gegenüberliegende
Seite;
- Figur 3
- eine der Figur 1 entsprechende Darstellung, jedoch mit der auf die Zapfen der Primärleiter
aufgesetzten Brücke;
- Figur 4
- einen Fehlerstrom-Schutzschalter mit Blick auf den isolierten Summenstromwandler;
- Figur 5
- eine der Figur 4 entsprechende Darstellung, jedoch mit Blick auf die freien Enden
der Primärleiter aufgesetzten Anschlusswinkel und der Platte für die Auslöserbaugruppe,
und
- Figur 6
- eine der Figur 5 entsprechende Darstellung, jedoch mit Blick auf die gegenüberliegende
Seite.
[0011] Aus Gründen der vereinfachten Darstellung ist in den Figuren 1 bis 6 das Gehäuse
des Fehlerstrom-Schutzschalters nicht dargestellt, sondern insbesondere der Summenstromwandler
10 und die vier Primärleiter 11, 12, 13, 14. Wie die Figuren zeigen, sind die Primärleiter
11 - 14 in dem den Summenstromwandler 10 bildenden Bereich querschnittsmäßig als Viertelkreis
ausgebildet, so dass die äußeren Flächen im Querschnitt einen Kreis beschreiben. Die
einander zugewandt liegenden Flächen der Primärleiter 11 - 14 stehen in einem Abstand
zueinander, der so gewählt ist, dass die Primärleiter 11 - 14 durch einen Isolierkörper
20 gegeneinander isoliert sind. Der Isolierkörper 20 kann Teil des Summenstromwandlers
10 sein. Die Primärleiter 11 - 14 tragen keine äußere Beschichtung aus einem elektrisch
isolierenden Material. Die Primärleiter 11 - 14 sind außerhalb des Summenstromwandlers
10 mehrfach abgewinkelt, so dass sinngemäß diese Bereiche ineinander verschachtelt
sind, damit eine möglichst kompakte Baueinheit entsteht. Die freien, dem Summenstromwandler
10 abgewandten Enden der Primärleiter 11 - 14 stehen in einer Reihe fluchtend zueinander,
wobei diese Endbereiche parallel und im Abstand zur Mittellängsachse des Summenstromwandlers
10 verlaufen. Die beiden Endbereiche der Primärleiter 11, 12 und die Endbereiche der
Primärleiter 13, 14 sind gegenläufig abgewinkelt, das heißt, sie zeigen nach außen.
[0012] Wie die Figur 1 zeigt, sind die freien, dem nicht dargestellten Summenstromwandler
10 zugeordneten Endbereiche der Primärleiter 11 - 14 als zylindrische Zapfen 15, 16,
17, 18 ausgebildet. Im Gegensatz zu der dargestellten Ausführung könnten sie auch
quadratisch oder rechteckig ausgebildet sein. Wie insbesondere die Figuren 3 und 6
zeigen, greifen diese Zapfen 15 - 18 in den plattenförmigen Teil von Brücken 19.1,
19.2, 19.3, 19.4 ein, die mit an die Zapfen 15 - 18 angepasste Öffnungen versehen
ist. Die Verbindungen zwischen den Zapfen 15 - 18 und den Brücken 19.1 - 19.4 sind
fest bzw. unlösbar. Dies kann beispielsweise durch Verpressen, Vertaumeln oder auch
durch eine Lötverbindung erfolgen. Die den Summenstromwandler 10 bildenden Bereiche
der Primärleiter 11 - 14 sind in einen Isolierkörper 20 angeordnet, der aus einem
elektrisch nicht leitenden Material besteht. Ein solches Material wäre beispielsweise
ein geeigneter Kunststoff.
[0013] Wie die Figur 3 zeigt, erstrecken sich die Brücken 19.1 - 19.4 auch über den Bereich
des Summenstromwandlers 10.
[0014] Wie insbesondere die Figur 4 zeigt, sind die Brücke 19.1 - 19.4 als Bügel ausgebildet,
die als U-förmig angesehen werden können, wobei der die Zapfen 15 - 18 aufnehmende
Bereich als Platte ausgebildet ist. Die Figur 5 zeigt, dass an einer Platte 21 die
nicht näher erläuterte Auslöserbaugruppe 22 angeordnet ist. Die Platte 21 dient der
Isolierung und zusätzlich als Montagehilfe. An der gegenüberliegenden Seite ist die
Anordnung mit vier Anschlusswinkeln 23, 24, 25, 26 versehen, die fest mit den Primärleitern
11 - 14 verbunden sind.
[0015] Die Figur 6 zeigt die in dem Gehäuse montierte Anordnung mit Blick auf die Brücken
19.1 - 19.4. Außerdem geht daraus hervor, dass die Anschlusswinkel 23 - 26 fest mit
den Primärleitern 11 - 14 verbunden sind.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Wesentlich
ist, dass die Primärleiter 11 - 14 im Bereich des Summenstromwandlers 10 gegenüber
den übrigen Bereichen zwar querschnittsgleich jedoch durch Kaltverformung in eine
andere Querschnittsform überführt sind, so dass die Außenflächen geometrisch definierbar
sind. In bevorzugter Ausführung sind die Querschnitte der Primärleiter 11 - 14 im
Bereich des Summenstromwandlers 10 als Viertelkreis ausgebildet, so dass die Außenflächen
einen Kreis beschreiben. Aus Gründen einer vereinfachten Darstellung ist die Prüfeinrichtung,
die Schaltanordnung und die Auslöserbaugruppe mit den Kontaktsätzen nicht dargestellt.
Bezugszeichen
[0017]
- 10
- Summenstromwandler
- 11, 12, 13, 14
- Primärleiter
- 15, 16, 17, 18
- Zapfen
- 19.1,19.2,19.3,19.4
- Brücken
- 20
- Isolierkörper
- 21
- Platte
- 22
- Auslöserbaugruppe
- 23, 24, 25, 26
- Anschlusswinkel
1. Fehlerstrom-Schutzschalter mit einem Gehäuse, in dem der elektrische Teil einer Prüfeinrichtung,
eine Schaltanordnung mit einer Auslöserbaugruppe und Kontaktsätzen angeordnet sind,
und in dem auf einem Trägerteil ein Summenstromwandler (10) montiert ist, dem mehrere
Primärleiter (11, 12, 13, 14) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärleiter (11 - 14) von der Stromeingangsseite bis zur Stromausgangsseite
gleichbleibende oder annähernd gleichbleibende Querschnittsgrößen aufweisen, dass
die Querschnittsformen im Bereich des Summenstromwandlers (10) von den Querschnittsformen
außerhalb des Summenstromwandlers (10) derart abweichen, dass die von den Außenflächen
aller Primärleiter ( 11 - 14) gebildete Außenkontur geometrisch definierbar ist.
2. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Außenflächen der Primärleiter (11 - 14) gebildete Außenkontur kreisförmig
verläuft bzw. einen Kreis beschreibt.
3. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte der Primärleiter (11 - 14) als Viertelkreis oder viertelkreisförmig
ausgebildet sind.
4. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenflächen der Primärleiter (11 - 14) unisoliert sind, und dass deren einander
zugewandt liegenden Flächen durch einen Isolierkörper (20) gegeneinander isoliert
sind.
5. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden der Primärleiter (11 - 14) im Bereich des Summenstromwandlers (10)
gegenüber der zugehörigen Stirnfläche des Summenstromwandlers (10) vorstehen und als
Zapfen (15, 16, 17, 18) vorzugsweise als zylindrische Zapfen ausgebildet sind.
6. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zapfen (15 - 18) der Primärleiter (11 - 14) in Öffnungen oder Bohrungen eines
plattenförmigen Teils von Brücken (19.1, 19.2, 19.3, 19.4) eingreifen und unlösbar
durch Verpressen, Löten oder dergleichen damit fest verbunden sind.
7. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Summenstromwandler (10) einen äußeren rohrförmig gestalteten Isoliermantel und
einen inneren Isolierkörper (20) aufweist.
8. Fehlerstrom-Schutzschalter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärleiter (11 - 14) im Bereich außerhalb des Summenstromwandlers (10) mehrfach
abgewinkelt sind.
9. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die freien, dem Summenstromwandler (10) abgewandten Endbereiche der Primärleiter
(11 - 14) in einer Reihe und fluchtend zueinander angeordnet sind.
10. Fehlerstrom-Schutzschalter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Endbereiche der Primärleiter (11 - 14) zur Verbindung mit dem Außenanschluss
mit Anschlusswinkeln (23, 24, 25, 26) unlösbar verbunden sind.
11. Fehlerstrom-Schutzschalter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse ein plattenförmiger Halter (21) für eine Auslöserbaugruppe (22) montiert
ist.