(19)
(11) EP 1 710 863 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.2006  Patentblatt  2006/41

(21) Anmeldenummer: 06110712.4

(22) Anmeldetag:  06.03.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 4/36(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 08.04.2005 DE 202005005548 U

(71) Anmelder: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
32758 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Neese, Christian
    33602, Bielefeld (DE)
  • Beymann, Jürgen
    32758, Detmold (DE)
  • Rabbe, Klaus
    37671, Höxter (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning et al
Loesenbeck - Stracke - Specht - Dantz Am Zwinger 2
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

   


(54) Mit einer Drahtschutzfeder versehenes elektrisches Kontaktelement


(57) Ein mit einer Drahtschutzfeder (4) versehenes elektrisches Kontaktelement (1) umfasst ein Gehäuseteil (2), das ein Sackloch (12) zur Aufnahme der etwa U-förmigen Drahtschutzfeder (4) sowie eine seitliche Gewindebohrung (11) zum Eindrehen einer Klemmschraube aufweist, mit der ein in die Drahtschutzfeder (4) einführbarer elektrischer Leiter festklemmbar ist. Die Drahtschutzfeder (4) ist an ihrem der Einführöffnung für den Leiter gegenüber liegenden Endbereich als Ausbauchung (5) geformt, die in zumindest eine seitliche Ausnehmung (9, 10) des Sackloches (12) ragt. Durch diese konstruktive Ausgestaltung ist eine sehr einfache Montage möglich, da die Drahtschutzfeder (4) ohne großen Kraftaufwand in das Sackloch (12) einsteckbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein mit einer Drahtschutzfeder versehenes elektrisches Kontaktelement, mit einem Gehäuseteil, das ein Sackloch zur Aufnahme der Drahtschutzfeder sowie eine seitliche Gewindebohrung zum Eindrehen einer Klemmschraube aufweist, mit der ein in die Drahtschutzfeder eingeführter elektrischer Leiter festklemmbar ist.

[0002] Um zu verhindern, dass ein eingeführter elektrischer Leiter beim Festklemmen mittels der Klemmschraube beschädigt wird, kommt eine Drahtschutzfeder zum Einsatz, die den Leiter teilweise umhüllt und an der sich die Klemmschraube abstützt.

[0003] Ein derartiges Kontaktelement ist aus der EP 1 434 312 A2 bekannt. Die darin gezeigte und beschriebene Drahtschutzfeder ist als U-förmiger Bügel ausgebildet, dessen einer Schenkel mit einem abgewinkelten Ende in ein Loch einer Seitenwand des Gehäuseteiles ragt, wodurch eine axiale Verschiebesicherung der Drahtschutzfeder hergestellt wird.

[0004] Allerdings gestaltet sich die Montage der Drahtschutzfeder etwas umständlich. Dies trifft in noch stärkerem Maße auf eine Demontage zu, da der abgewinkelte Endbereich mit einem geeigneten Werkzeug aus dem Loch heraus gedrückt werden muss, um die Drahtschutzfeder herausziehen zu können.

[0005] Im übrigen sind besondere Anforderungen an die Materialeigenschaften dieser Drahtschutzfeder gestellt, da diese beim Einstecken in das Sackloch relativ stark zusammengedrückt werden muss, so dass ausreichend hohe Rückstellkräfte erforderlich sind, um die zusammen gedrückten Schenkel auseinander zu spreizen und das abgewinkelte Ende in dem Loch einrasten zu lassen.

[0006] Alles in allem ist die bekannte Drahtschutzfeder nicht geeignet, eine hinsichtlich der Kosten optimierte Herstellung zu ermöglichen. Dies ist vor allem deshalb problematisch, weil gattungsgemäße Kontaktelemente als Serienteile in großen Stückzahlen hergestellt werden.

[0007] Probleme bei der Montage der Drahtschutzfeder ergeben sich auch bei einem gattungsfremden Kontaktelement, das aus der DE 198 04 702 C1 bekannt ist. In dieser Schrift wird vorgeschlagen, die Drahtschutzfeder mittels seitlicher, widerhakenförmiger Anformungen im Gehäuseteil zu verrasten, wobei sich diese Anformungen in das Gehäusematerial eingraben. Hierbei sind naturgemäß Verformungskräfte zu überwinden, die eine einfache und schnelle Montage behindern.

[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kontaktelement der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, dass seine Drahtschutzfeder einfach und kostengünstig montier- bzw. demontierbar ist.

[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Kontaktelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0010] Durch diese konstruktive Ausgestaltung ist zum einen eine sehr einfache Montage möglich, da die Drahtschutzfeder ohne großen Kraftaufwand in das Sackloch einsteckbar ist, und zum anderen eine ausreichende Verrastung gewährleistet ist, die einen sicheren Halt der Drahtschutzfeder im Gehäuseteil garantiert.

[0011] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die beiden, sich an die Ausbauchung anschließenden Schenkel, ausgehend von der Ausbauchung, sich im Sinne eines Aufspreizens verlaufen zu lassen, wobei ein kürzerer Schenkel mit einer freien Kante an der Wandung des Sackloches unter Druck an der der Drahtschutzfeder innewohnenden Rückstellkräfte anliegt.

[0012] Als seitliche Ausnehmung des Sackloches, in die die Ausbauchung ragt, kann eine Bohrung vorgesehen sein, die parallel zur Gewindebohrung verläuft, in die eine Klemmschraube eindrehbar ist. Aus fertigungstechnischen Gründen sind die Gewindebohrung und die Bohrung in dieselbe Wandung des Gehäuseteiles eingebracht.

[0013] Bei Durchführung der Bohrung bis in den gegenüber liegenden Wandungsbereich des Gehäuseteiles bildet die Bohrungsspitze eine weitere seitliche Ausnehmung, in die die Ausbauchung ragt, so dass die Drahtschutzfeder an zwei sich gegenüber liegenden Seiten sowohl axial gesichert wie auch verdrehgesichert einliegt.

[0014] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.

[0016] Es zeigen:
Figur 1
ein erfindungsgemäßes Kontaktelement in einer perspektivischen Ansicht
Figur 2
eine Seitenansicht des Kontaktelementes
Figur 3
einen Längsschnitt durch das Kontaktelement gemäß der Linie III - III in Figur 2
Figur 4
eine Draufsicht auf das Kontaktelement
Figur 5
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer geschnittenen Seitenansicht


[0017] In den Figuren ist ein mit einer bügelförmigen Drahtschutzfeder 4 versehenes elektrisches Kontaktelement dargestellt, das insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist.

[0018] Dieses Kontaktelement 1 weist ein Gehäuseteil 2 auf, an das sich bei dem in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Beispiel ein Kontaktstift 3 anschließt, während bei dem in der Figur 5 gezeigten Beispiel statt des Kontaktstiftes 3 eine Kontaktbuchse 13 vorgesehen ist.

[0019] In dem Gehäuseteil 2, sich in axialer Richtung zum Kontaktstift 3 bzw. zur Kontaktbuchse 13 erstreckend, ist ein Sackloch 12 vorgesehen, in dem eine etwa U-förmige Drahtschutzfeder 4 verschiebe- und verdrehgesichert einliegt, die sich am Grund des Sackloches 12 abstützt.

[0020] Die Drahtschutzfeder 4 ist an ihrem der Einführöffnung für einen elektrischen Leiter gegenüber liegenden, dem Grund des Sackloches 12 zugewandten Endbereich als Ausbauchung 5 geformt, an die sich jeweils ein Schenkel 6, 7 anschließt.

[0021] Diese Schenkel 6, 7 sind, ausgehend von der Ausbauchung 5 gespreizt, wobei der Schenkel 7 kürzer ist als der Schenkel 6 und mit einer Kante 8 an der Wandung des Sackloches 12 anliegt. Durch entsprechende Umformung des kürzeren Schenkels 7 ist dieser im Querschnitt der Querschnittskontur des Sackloches 12 angepasst, so dass die Kante 8 über ihre gesamte Länge oder nahezu gesamte Länge unter Reibschluss an der Wandung des Sackloches 12 anliegt.

[0022] Zum Festklemmen eines nicht dargestellten elektrischen Leiters, der von oben in die Sacklochbohrung 12 bzw. die Drahtschutzfeder 4 eingesteckt wird, ist in dem Gehäuseteil 2 eine Gewindebohrung 11 eingebracht, die quer zum Sackloch 12 verläuft und in die eine gleichfalls nicht gezeigte Klemmschraube 11 einschraubbar ist. Diese Klemmschraube stützt sich an dem längeren Schenkel 6 der Drahtschutzfeder 4 ab und drückt diesen gegen die gegenüber liegende Wandung des Sackloches 12 bzw. gegen den kürzeren Schenkel 7.

[0023] Im unteren Bereich des Sackloches 12 ist eine Bohrung 10 vorgesehen, die parallel zur Gewindebohrung 11 ausgerichtet ist und die eine Ausnehmung bildet, in die die Ausbauchung 5 hinein ragt. Die Bohrung 10 ist bis in den gegenüber liegenden Wandungsbereich des Gehäuseteiles 2 geführt, wobei eine sich ergebende Bohrungsspitze 9 ebenfalls eine solche Ausnehmung bildet, zur Aufnahme eines Teils der Ausbauchung 5.

[0024] Der durch das Einliegen der Ausbauchung 5 in der Bohrung 10 bzw. der Bohrungsspitze 9 gebildete Formschluss führt zu einer Verschiebe- und Verdrehsicherung der Drahtschutzfeder 4, so dass diese vor einem Einsetzen und Festklemmen des elektrischen Leiters unverlierbar in dem Gehäuseteil 2 gehalten ist.

Bezugszeichenliste



[0025] 
1
Kontaktelement
2
Gehäuseteil
3
Kontaktstift
4
Drahtschutzfeder
5
Ausbauchung
6
Schenkel
7
Schenkel
8
Kante
9
Bohrungsspitze
10
Bohrung
11
Gewindebohrung
12
Sackloch
13
Kontaktbuchse



Ansprüche

1. Mit einer Drahtschutzfeder (4) versehenes elektrisches Kontaktelement (1), mit einem Gehäuseteil (2), das ein Sackloch (12) zur Aufnahme der etwa U-förmigen Drahtschutzfeder (4) sowie eine seitliche Gewindebohrung (11) zum Eindrehen einer Klemmschraube aufweist, mit der ein in die Drahtschutzfeder (4) einführbarer elektrischer Leiter festklemmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtschutzfeder (4) an ihrem der Einführöffnung für den Leiter gegenüber liegenden Endbereich als Ausbauchung (5) geformt ist, die in zumindest eine seitliche Ausnehmung (9, 10) des Sackloches (12) ragt.
 
2. Kontaktelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sich an die Ausbauchung (5) anschließenden Schenkel (6, 7), ausgehend von der Ausbauchung (5) gespreizt sind.
 
3. Kontaktelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der der Gewindebohrung (11) gegenüber liegende kürzere Klemmschenkel (7) mit einer Kante (8) an der Wandung des Sackloches (12) unter Druck der Rückstellkräfte der Drahtschutzfeder (4) anliegt.
 
4. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kürzere Schenkel (7) in seiner Querschnittskontur der Krümmung des Sackloches (12) angepasst ist.
 
5. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei sich gegenüber liegenden Seiten der Sacklochwandung Ausnehmungen vorgesehen sind, in die die Ausbauchung (5) ragt.
 
6. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausnehmung durch eine Bohrung (10) gebildet ist.
 
7. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Ausnehmung durch eine Bohrungsspitze (9) gebildet ist.
 
8. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (10) parallel zur Gewindebohrung (11) verläuft.
 
9. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindebohrung (11) und die Bohrung (10) in derselben Seite des Gehäuseteiles (2) vorgesehen sind.
 
10. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtschutzfeder (4) sich am Grund des Sackloches (12) abstützt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente