[0001] Die Erfindung befasst sich mit einer Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren
fließfähiger Stoffe (Stoffvorlage), insbesondere in flüssiger oder pastöser Form.
[0002] Derartige Homogenisier- und/oder Dispergiervorrichtungen, welche auch als Homogenisatoren
bezeichnet werden, werden insbesondere zur Herstellung von viskosen oder auch hochviskosen
Produkten, Salben, Pasten, Gele, Cremes, Teige, Mayonnaisen oder dergleichen in der
pharmazeutischen, kosmetischen, chemischen und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt.
[0003] Unterschiedliche Bauarten von derartigen Homogenisatoren sind beispielsweise aus
EP 0 988 887 A1,
DE 37 15 331 C2,
DE 299 17 365 U1,
WO 03/066203 A1, aus
EP 0 801 974 B1 und
DE 103 20 739 B3 bekannt. Die Homogenisier- und Dispergiereinrichtung einer solchen Vorrichtungen,
welche auch als Homogenisator bezeichnet wird, umfaßt beispielsweise nach
EP 0 801 974 B1 eine koaxiale Rotor/Stator-Anordnung. Diese Anordnung kann mehrstufig ausgelegt sein,
so daß die Stoffvorlage (Produktvorlage) mehrmals mit unterschiedlich intensiver Turbulenz
durch die Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung gehen kann. Ein solcher Homogenisator
ist häufig am oder im Bodenbereich eines Behälters, wie eines Mischbehälters, angeordnet,
welcher mit einer Stoffvorlage (Produktvorlage) bis zu einem gewünschten Stoffvorlagepegel
gefüllt ist. Zur Verstärkung der Pumpwirkung der Produktvorlage zu dem Homogenisator
können Flügel vorgesehen sein. Der aus der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
austretende Produktstrom kann in den Behälter für einen internen Umwälzbetrieb, beispielsweise
zu der Nähe des Behälterbodens zurückgeführt werden. Alternativ kann der Produktstrom
aus der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung mittels beispielsweise einer
externen Umwälzung zu dem Behälter an dessen oberen Bereich vorzugsweise oberhalb
des Stoffvorlagenpegels zurückgeführt werden.
[0004] Bei allen diesen bekannten Homogenisier- und/oder Dispergiervorrichtungen besteht
die Gefahr einer Kavitationserscheinung, wenn die Förderleistung der Homogenisier-
und/oder Dispergiervorrichtung größer als die Produktstrommenge ist, die vom Behälterauslaß
zu der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung nachströmt. Insbesondere kann
es auch zu Kavitationserscheinungen kommen, wenn bei einem Reinigungszyklus beispielsweise
eine Reinigungsflüssigkeit, wie Wasser, vorzugsweise erwärmt, durchgeleitet wird,
da hierbei schnell der Dampfdruck der Reinigungsflüssigkeit erreicht wird. Selbst
wenn der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung eine Pumpeinrichtung zugeordnet
ist, so ist üblicherweise ein gemeinsamer Antrieb für die Pumpeinrichtung und die
Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung vorhanden, so daß die Förderleistung
der Pumpeinrichtung und die Förderleistung der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
unmittelbar von dem gemeinsam vorhandenen Antrieb wechselseitig abhängig sind. Ferner
hat es sich gezeigt, daß beispielsweise im Falle der Zugabe von Additiven, wie Flüssigkeiten,
pulverförmigen Substanzen oder dergleichen mittels Ansaugung die im Bereich der Homogenisier-
und/oder Dispergiervorrichtung eingesaugten Stoffe in Richtung des Behälters für die
Stoffvorlage zurückgefördert werden können. In Abhängigkeit von den Prozeßbedingungen
kann sogar beispielsweise eingesaugtes Pulver in den Behälter zurückschlagen.
[0005] Eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren fließfähiger, insbesondere
flüssiger oder pastöser Stoffe (Stoffvorlage) nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 ist aus
EP 0 801 974 B1 bekannt.
[0006] Die Erfindung zielt darauf ab, unter Überwindung der zuvor geschilderten Schwierigkeiten
eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren fließfähiger Stoffe der
gattungsgemäßen Art bereitzustellen, welche eine universelle Steuer- und Regelbarkeit
der Produktströme vor und nach der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung insbesondere
zur Vermeidung von Kavitationserscheinungen auch beim Reinigungsvorgang gestattet.
Auch soll zuverlässig ein Rückschlagen von eingesaugten Zusatzstoffen zum Behälter
mit der Stoffvorlage vermieden werden. Insbesondere soll eine variable optimierte
Prozessführung für das Homogenisieren und Dispergieren, insbesondere auch unter Berücksichtigung
von schersensitiven Produkten, wie Gele, Mascara, etc. erreicht werden, wobei insbesondere
eine viskositätsabhängige Prozessführung in individueller Form verwirklicht werden
soll.
[0007] Nach der Erfindung wird hierzu eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren
fließfähiger, insbesondere flüssiger oder pastöser Stoffe (Stoffvorlage) bereitgestellt,
welche einen Behälter für eine Stoffvorlage und eine motorbetriebene Homogenisier-
und/oder Dispergiereinrichtung (Homogenisator) umfaßt. Bei dieser Vorrichtung wird
die Stoffvorlage von einem Behälterauslaß mittels einer Förderpumpe zur Homogenisier-
und/oder Dispergiereinrichtung gefördert, welcher gegebenenfalls Eintragseinrichtungen
für Additive in flüssiger oder pulvriger Form zugeordnet sind. Die Homogenisier- und/oder
Dispergiereinrichtung kann gegebenenfalls auslaßseitig eine Rückförderung in den Behälter
für die Stoffvorlage gestatten. Nach der Erfindung zeichnet sich eine solche Vorrichtung
zum Homogenisieren und/oder Dispergieren dadurch aus, daß die Förderpumpe gesondert
zur Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung angetrieben ist, ein Sensor, vorzugsweise
ein Drucksensor, zwischen dem Pumpenauslaß und der Einlaßseite der Homogenisier- und/oder
Dispergiereinrichtung angeordnet ist, welcher den gesonderten Antrieb der Förderpumpe
variabel nach Maßgabe der Fließeigenschaften der Stoffvorlage und/oder entsprechender
Prozeßparameter derart steuert, daß die Produktstromförderung zur Homogenisier- und/oder
Dispergiereinrichtung immer unter Vordruck erfolgt.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Fördervorgang, durch die Förderpumpe
und der Produktbearbeitungsvorgang in der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
unabhängig und universell steuer- und regelbar, so daß man diese beiden Aggregate
zur Optimierung variabel auf die Prozessbedingungen auch zur Verwirklichung einer
viskositätsabhängigen Prozessführung, insbesondere auch unter Berücksichtung von schersensitiven
Produkten abstimmen und steuern kann. Bei der Erfindung ist somit der Fördervorgang
mittels der Förderpumpe und der Homogenisier- und/oder Dispergiervorgang in Homogenisier-
und/oder Dispergiervorrichtung unabhängig beeinflussbar, so daß die Förderpumpe beispielsweise
unter Berücksichtigung der Produkteigenart, wie viskose oder hochviskose Stoffe, geregelt
werden kann, so daß man immer sicherstellen kann, daß die von der Förderpumpe in Richtung
zu der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung geförderte Produktmenge oder Stoffmenge
immer größer als die Förderleistung der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
ist. Dank der universellen Steuer- und Regelbarkeit lassen sich somit kürzere Produktverweilzeiten
realisieren und der Produktstrom kann gegebenenfalls geringeren Scherwirkungen ausgesetzt
werden, so daß man eine schonende Behandlung der Stoffvorlage sicherstellen kann.
Auch lassen sich in Abhängigkeit von der Produkteigenart die Durchsätze der Vorrichtung
zum Homogenisieren und/oder Dispergieren optimieren und steigern. Hierdurch lassen
sich zuverlässig Kavitationserscheinungen vermeiden, da die Förderung des Produktstromes
zur Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung immer unter Vordruck erfolgt. Selbst
bei einem Reinigungszyklus lassen sich somit Kavitationserscheinungen und hierdurch
bedingte Geräuscherscheinungen vermeiden, da sich die hohe Förderleistung in entsprechender
Weise unabhängig von dem Produktstromdurchsatz durch die Homogenisier- und/oder Dispergiervorrichtung
einstellen lässt. Um dies zu erreichen, ist ein Sensor, vorzugsweise ein Drucksensor,
zwischen dem Pumpenauslaß und der Einlaßseite der Homogenisier- und/oder Dispergiervorrichtung
angeordnet, welcher zur Steuerung der Förderpumpe, insbesondere zur Drehzahlsteuerung
der Förderpumpe, genutzt wird.
[0009] Vorzugsweise ist eine öffen- und schließbare Produktableitung in Stoffflussrichtung
vor der Einlaßseite der Homogenisier- und/oder Dispergiervorrichtung angeordnet. Hierdurch
kann insbesondere bei schersensitiven Produkten, wie Gele, Mascara, etc. erreicht
werden, daß nach einer ausreichenden Homogenisierung und/oder Dispergierung vor der
zugeordneten Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung eine Produktableitung (Entleerung)
unter Nutzung der Förderpumpe erfolgen kann, ohne daß das Produkt nochmals durch die
Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung geht.
[0010] Vorzugsweise wird die Förderpumpe von einer Kreiselpumpe gebildet, welche sich ausschließlich
für den angestrebten Förderzweck auch hinsichtlich der Viskositätseigenschaften der
zu verarbeitenden Stoffvorlagen in entsprechender Weise optimieren läßt. Eine solche
Kreiselpumpe kann auch zur Förderung von viskosen und insbesondere auch hochviskosen
Stoffen eingesetzt werden. Eine Kreiselpumpe als bevorzugte Ausführungsform einer
Förderpumpe gestattet bauartbedingt eine im wesentlichen scherfreie oder zumindest
scherarme Behandlung der zu verarbeitenden Stoffvorlagen.
[0011] Ferner hat die Förderpumpe vorzugsweise einen tangentialen Auslass, welcher mit der
Einlaßseite der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung verbunden ist. Hierdurch
kann eine weitgehend verlustfreie Förderung der Stoffvorlage in dieser Förderpumpe
in Richtung zu der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung erfolgen.
[0012] Vorzugsweise ist die Auslegung der Vorrichtung derart getroffen, daß die Rückförderung
des Produktstroms von der Auslaßseite der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
zu der Nähe des Behälterauslasses am Behälterboden und/oder zum oberen Bereich des
Behälters, vorzugsweise oberhalb des Stoffvorlagendeckels, erfolgen kann. Auf diese
Weise lassen sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne größeren konstruktiven
Aufwand eine interne oder externe Rückförderung oder Umwälzung verwirklichen.
[0013] Vorzugsweise sind Behälter für die Stoffvorlage ein axial- und/oder radialförderndes
Rührorgan angeordnet, um eine gleichmäßige Durchmischung der Stoffvorlage bereits
schon im Behälter zu erzielen. In Abhängigkeit von der Wahl des axial- und/oder radialfördernden
Rührorgans kann sogar eine ausschließliche Rückförderung intern zur Nähe des Behälterauslasses
gegebenenfalls ausreichen, so daß eine prozessaufwendigere externe Rückführung entfallen
kann.
[0014] Vorzugsweise ist der Antrieb für die Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
und der Antrieb für die Förderpumpe mittels eines Frequenzumrichters gesteuert. Hierdurch
lässt sich eine sehr feinfühlige Steuerung und Regelung der jeweiligen Antriebsmotoren
verwirklichen.
[0015] Insbesondere ist nach der Erfindung die Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren
fließfähiger Stoffe derart ausgelegt, daß die Förderleistung der Förderpumpe und die
Förderleistung der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung unabhängig von einander
variierbar sind. Hierdurch wird eine universelle Änderung und Beeinflussung der jeweiligen
Förderleistungen der Förderpumpe und der Homogenisier- und/oder Dispergiervorrichtung
auch unter Berücksichtigung der Produktviskosität und/oder der Energiedichte erreicht.
[0016] Vorzugsweise werden die Eintragseinrichtungen der Additive in flüssiger oder pulvriger
Form aktiviert, wenn der insbesondere als Drucksensor ausgelegte Sensor Unterdruckbedingungen
erfasst. Hierdurch kann eine feinfühlige Zugabesteuerung bezüglich der Additivmengen
erreicht werden, und insbesondere wird auch wirksam vermieden, daß über die Eintragseinrichtungen
zugegebene Additive direkt in den Behälter gelangen, da ein sog. Rückschlagen wirksam
unterdrückt werden kann.
[0017] Insbesondere ist die Vorrichtung nach der Erfindung derart ausgelegt, daß die Verweilzeit
in der Scherzone der Homogenisier- und/oder Dispergiervorrichtung durch die Förderleistung
(Drehzahl) der Förderpumpe zur Energiedichtenabstimmung eingestellt bzw. variiert
werden kann. Hierdurch lassen sich auch Produkterwärmungen beim Durchgang durch die
Homogenisierund/oder Dispergiervorrichtung eingrenzen, weil die Produktverweilzeit
in der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung, beispielsweise in Abhängigkeit
von der Viskosität des Produktstroms abgestimmt und geändert werden kann.
[0018] Insbesondere kann nach der Erfindung die Förderpumpe und die Homogenisier- und/oder
Dispergiereinrichtung eine kompakte Baueinheit bilden. Hierdurch erhält man eine gedrängte
und platzsparende Bauweise für die Vorrichtung und ihrer Aggregate mit dem weiteren
Vorteil einer wartungsfreundlichen Auslegung.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur 1 der Zeichnung zeigt:
eine schematische Ausschnittsansicht zur Verdeutlichung einer Auslegungsform der Vorrichtung
mit Behälterauslaß, Förderpumpe und Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung sowie
zugeordnete Additiv-Zugabeinrichtungen für die jeweiligen Prozessführungen.
[0020] In Figur 1 ist eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren fließfähiger,
insbesondere flüssiger oder pastöser Stoffe, was auch als Stoffvorlage bezeichnet
wird, insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Diese Vorrichtung 1 umfaßt einen
Behälter 2 für die Stoffvorlage, welcher in Figur 1 nur ausschnitthaft dargestellt
ist. In dem Behälter 2 ist ebenfalls nur schematisch ein mit 3 angedeutetes Rührorgan
angeordnet, welches vorzugsweise axial und/oder radial fördernd ausgelegt ist. Der
Behälter 2 hat einen Behälterauslaß 4, welcher in kommunizierender Verbindung mit
einer Förderpumpe 5 steht. Auslaßseitig ist die Förderpumpe 5 mit einer Homogenisier-
und/oder Dispergiereinrichtung 6 verbunden, welche in der Zeichnung schematisch dargestellt
ist und dort als Dispergiervorrichtung bezeichnet ist. Diese Homogenisier- und/oder,
Dispergiereinrichtung 6 wird von einem Motor 7 angetrieben, während die Förderpumpe
5 ebenfalls von einem unabhängigen weiteren Motor 8 angetrieben wird. Somit sind die
Förderpumpe 5 und die Homogenisier- und /oder Dispergiereinrichtung 6 von gesonderten
Antrieben angetrieben.
[0021] Mit einem Pfeil ist in Figur 1 die Stoffflussrichtung eingetragen. Zwischen dem Auslaß
der Förderpumpe 5 und dem Einlass der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
6 ist nach der schematischen Darstellung gemäß Figur 1 eine Eintragseinrichtung 9
für Additive angeordnet. Wie in Figur 1 eingetragen ist, kann diese Eintragseinrichtung
9 zum Zugeben von flüssigen oder pulvrigen Stoffen genutzt werden, die dem Produktstrom
beigemischt werden, welcher die Förderpumpe 5 verläßt, bevor der Produktstrom in die
Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung 6 eintritt. Ebenfalls in Stoffflussrichtung
vor der Einlassseite der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung 6 kann eine
Produktableitung 10 vorgesehen sein, über welche eine Entleerung erfolgen kann. Eine
weitere Produktableitung 11 ist mit dem Auslass der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
6 verbunden und ermöglicht über entsprechende Ventilsteuerungen ebenfalls eine Entleerung.
[0022] Ferner kann aus Figur 1 auch eine externe Zirkulation und/oder eine interne Zirkulation
des die Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung 6 verlassenden Produktstroms
entnommen werden. Eine externe Zirkulationsleitung 12 führt von der Auslassseite der
Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung 6 zu dem Innenraum des Behälters 2 zurück,
wobei eine Einleitung in den Behälter 2 vorzugsweise oberhalb des Pegels der Stoffvorlage
in dem Behälter 2 erfolgt. Alternativ oder in Kombination mit der externen Zirkulation
ist auslassseitig mit der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung 6 eine interne
Zirkulationsleitung 13 verbunden, welche den Produktstrom zu der Nähe des Behälterauslasses
4 vorzugsweise in radialer Richtung zurückleitet.
[0023] In Stoffflussrichtung ist ferner zwischen der Förderpumpe 5 und der Homogenisier-
und/oder Dispergiereinrichtung 6 ein Sensor 14 angeordnet, bei dem es sich vorzugsweise
um einen Drucksensor handelt. Alternativ kann es sich um einen Volumenstrom abhängig
arbeitenden Sensor oder dergleichen gegebenenfalls handeln. Dieser Sensor 14 erfaßt
im Falle eines Drucksensors den Druck des Produktstroms in Stoffflussrichtung vor
der Einlasseite der Homogensier- und/oder Dispergiereinrichtung 6. Wenn dieser Sensor
14 beispielsweise Unterdruckbedingungen erfasst, so kann die Eintragseinrichtung 9
für pulverförmige oder flüssige Stoffe aktiviert werden, ohne daß die Gefahr besteht,
daß die über die Eintragseinrichtung 9 eingeleiteten Additive in das Innere des Behälters
2 zurückschlagen. Zum anderen dient der Sensor 14 auch zur Steuerung der unabhängigen
Antriebsmotoren 7 und 8 für die Förderpumpe 5 und die Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
6. Mit Hilfe dieses Sensors 14 werden diese Motoren 7 und 8 auch so abgestimmt auf
einander gesteuert, dass nach Maßgabe der Fliesseigenschaften der Stoffvorlage und
des Produktstroms die Produktstromförderung zur Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
6 immer unter Vordruck erfolgt. Hierdurch lassen sich Kavitationserscheinungen wirksam
vermeiden.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die schematisch in Figur 1 eingetragene
Förderpumpe 5 als eine Kreiselpumpe ausgelegt, welche beispielsweise einen tangentialen
Auslass haben kann, welcher mit der Einlaßseite der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
6 in kommunizierenden Verbindung steht. Eine solche Kreiselpumpe als Förderpumpe 5
ermöglicht eine scherarme Förderung des Produktstroms vom Behälterauslaß 4. Daher
ist eine solche Kreiselpumpe insbesondere für schersensitive Stoffe von Vorteil. Insbesondere
wenn die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung 1 mit interner Zirkulation betrieben
wird, kann es von Vorteil sein, wenn der Produktstrom nicht mehrmals die Homogenisier-
und/oder Dispergiereinrichtung 6 durchläuft, sondern dass eine Produktableitung über
die Produktableitung 10 in Figur 1 vorgenommen wird. In diesem Fall wird dann die
Förderpumpe 5 in der Form angetrieben, daß sie eine Produktentleerung gestattet.
[0025] Wesentlich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Homogenisieren und/oder Dispergieren
fließfähiger Stoffe ist die Tatsache, daß die Förderpumpe 5 und die Homogenisier-
und/oder Dispergiereinrichtung 6 von gesonderten Antriebsmotoren 7 und 8 angetrieben
werden, so daß diese beiden Organe unabhängig von einander betreibbar sind. Mit Hilfe
des Sensors 14 wird aber sichergestellt, daß insbesondere die Förderpumpe 5 immer
derart betrieben wird, daß der Produktstrom zur Einlaßseite der Homogenisier- und/oder
Dispergiereinrichtung 6 immer unter einem gewissen variablen Vordruck gefördert wird.
Auf diese Weise gestattet die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Homogenisieren und/oder
Dispergieren fließfähiger Stoffe eine universell steuerbare Produktstromleitung innerhalb
des Systems gegebenenfalls in Verbindung mit einer externen und/oder einer internen
Zirkulation.
[0026] Obgleich in Figur 1 nicht näher dargestellt ist, können die Förderpumpe 5 und die
Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung 6 eine kompakte Baueinheit bilden, so
daß man eine platzsparende Auslegung der Vorrichtung 1 insgesamt erhält, welche wartungsfreundlich
gestaltet ist.
[0027] Über eine nicht näher dargestellte Steuereinrichtung kann der Sensor 14 wirkungsmäßig
mit den Motoren 7 und 8 zugeordneten Frequenzumrichtern derart zusammenarbeiten, daß
nicht nur die einzelnen Antriebsparameter von Förderpumpe 5 und Homogenisier- und/oder
Dispergiereinrichtung 6 variabel und unabhängig voneinander steuerbar sind, sondern
daß auch unter allen variablen Betriebsbedingungen sichergestellt ist, daß die Förderpumpe
5 einen unter Vordruck stehenden Produktstrom an der Einlaßseite der Homogenisier-
und/oder Dispergiereinrichtung 6 bereitstellt. Auch ist eine wechselseitige Abstimmung
der Förderleistung der Förderpumpe 5 und der Verweilzeit in der Scherzone der Homogenisier-
und/oder Dispergiereinrichtung 6 möglich, so daß man zur Optimierung der Prozessführung
eine Energiedichtenabstimmung vornehmen kann.
[0028] Obgleich die Erfindung voranstehend anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert worden ist, ist die Erfindung natürlich
nicht auf die dort beschriebenen und gezeigten Einzelheiten beschränkt, sondern es
sind zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die der Fachmann im Bedarfsfall
treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen.
BEZUGSZEICHEN
[0029]
- 1
- Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren fliessfähiger Stoffe insgesamt
- 2
- Behälter
- 3
- Rührorgan
- 4
- Behälterauslaß
- 5
- Förderpumpe
- 6
- Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
- 7
- Motor für Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung 6
- 8
- Motor für Förderpumpe 5
- 9
- Eintragseinrichtung für Additive
- 10
- Produktableitung vor Einlaß von Einrichtung 6
- 11
- Produktableitung an der Auslaßseite von 6
- 12
- Externe Zirkulationsleitung
- 13
- Interne Zirkulationsleitung
- 14
- Sensor
1. Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren fließfähiger, insbesondere flüssiger
oder pastöser Stoffe (Stoffvorlage), welche einen Behälter (2) für die Stoffvorlage
und eine motorbetriebene Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) umfaßt,
wobei die Stoffvorlage von einem Behälterauslaß (4) mittels einer Förderpumpe (5)
zur Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) gefördert wird, welcher gegebenenfalls
Eintragseinrichtungen (9) für Additive in flüssiger oder pulvriger Form zugeordnet
sind, und wobei die Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) auslaßseitig
gegebenenfalls eine Rückförderung in den Behälter (2) gestattet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderpumpe (5) gesondert zur Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6)
angetrieben ist, ein Sensor (14), vorzugsweise ein Drucksensor, zwischen dem Pumpenauslaß
und der Einlaßseite der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) angeordnet
ist, welcher den gesonderten Antrieb (8) der Förderpumpe (5) variabel nach Maßgabe
der Fließeigenschaften der Stoffvorlage und/oder entsprechender Prozeßparameter derart
steuert, daß die Produktstromförderung zur Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
(6) immer unter Vordruck erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine öffen- und schließbare Produktableitung (10) in Stoffflußrichtung vor der Einlaßseite
der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderpumpe (5) von einer Kreiselpumpe gebildet wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderpumpe (5) einen tangentialen Auslaß hat, welcher mit der Einlaßseite der
Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung des Produktstroms von der Auslaßseite der Homogenisier- und/oder
Dispergiereinrichtung (6) zur Nähe des Behälterauslasses (4) und/oder zum oberen Bereich
des Behälters (2), vorzugsweise oberhalb des Stoffvorlagenpegels, erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß im Behälter (6) ein axial und/oder radialförderndes (3) Rührorgan angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (7) für die Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) und der
Antrieb (8) für die Förderpumpe (5) mittels Frequenzumrichter gesteuert sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderleistung der Förderpumpe (5) und die Förderleistung der Homogenisier- und/oder
Dispergiereinrichtung (6) unabhängig voneinander variierbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eintragseinrichtungen (9) für Additive in flüssiger oder pulvriger Form aktiviert
werden, wenn der insbesondere als Drucksensor ausgelegte Sensor (14) Unterdruckbedingungen
erfasst.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit in der Scherzone der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung
(6) durch die Förderleistung (Drehzahl) der Förderpumpe (5) zur Energiedichtenabstimmung
eingestellt bzw. variiert wird.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderpumpe (5) und die Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) eine
kompakte Baueinheit bilden, wobei insbesondere diese Baueinheit mittels eines Flansches
am Behälter (2) angebracht ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, welche vorzugsweise in Abhängigkeit von der
Drehzahl der Homogenisier- und/oder Dispergiereinrichtung (6) selbsttätig die Förderpumpe
(5) auf Vordruckbedingungen einstellt.