(19)
(11) EP 1 712 354 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.2006  Patentblatt  2006/42

(21) Anmeldenummer: 06007162.8

(22) Anmeldetag:  05.04.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 7/10(2006.01)
B41F 13/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.04.2005 DE 102005017179

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Dylla, Norbert, Dr.
    86391 Stadtbergen (DE)
  • Burger, Rainer
    86169 Augsburg (DE)
  • Albrecht, Stefan
    86356 Neusäß (DE)

(74) Vertreter: Schober, Stefan 
MAN Roland Druckmaschinen AG Intellectual Property (IP) Postfach 10 00 96
86135 Augsburg
86135 Augsburg (DE)

   


(54) Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine


(57) Die Erfindung betrifft eine Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine mit mehreren Druckwerken (30,31,32,33), wobei jedes Druckwerk (30,31,32,33) einen Formzylinder (34,35,36,37), einen Übertragungszylinder (38,39,40,41), ein Farbwerk sowie gegebenenfalls ein Feuchtwerk umfasst, und mit mindestens einem Gegendruckzylinder (42), wobei in einer Druck-An-Stellung der Druckeinheit jeder Formzylinder (34,35,36,37) eines Druckwerks (30,31,32,33) auf dem Übertragungszylinder (38,39,40,41) des jeweiligen Druckwerks (30,31,32,33) und jeder Übertragungszylinder (38,39,40,41) auf einem Gegendruckzylinder (42) abrollt, um auf einen zwischen den Übertragungszylindern (38,39,40,41) und dem oder jedem Gegendruckzylinder (42) hindurchbewegten Bedruckstoff (43) Teildruckbilder aufzutragen. Erfindungsgemäß sind die Formzylinder (34,35,36,37) und/oder die Übertragungszylinder (38,39,40,41) asymmetrisch positioniert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Druckeinheiten von Rollenrotationsdruckmaschinen, insbesondere von Zeitungsdruckmaschinen, verfügen über mehrere Druckwerke, wobei jedes Druckwerk aus einem Übertragungszylinder, einem Formzylinder und einem Farbwerk sowie gegebenenfalls einem Feuchtwerk besteht. Die Formzylinder werden auch als Plattenzylinder und die Übertragungszylinder als Gummizylinder bezeichnet. Weiterhin können solche Druckeinheiten Gegendruckzylinder aufweisen, wobei ein Gegendruckzylinder mit einem oder mehreren Übertragungszylindern unterschiedlicher Druckwerke zusammenwirken kann. Die Übertragungszylinder werden auch als Satellitenzylinder bezeichnet. Neben Druckeinheiten, die derartige Gegendruckzylinder aufweisen, sind auch Druckeinheiten bekannt, die keine Gegendruckzylinder aufweisen, wobei bei solchen Druckeinheiten ohne Gegendruckzylinder die Übertragungszylinder zweier Druckwerke aufeinander abrollen. Eine Rollenrotationsdruckeinheit mit mehreren Druckwerken umfasst demnach mehrere Formzylinder sowie mehrere Übertragungszylinder sowie gegebenenfalls einen oder mehrere Gegendruckzylinder. Die hier vorliegende Erfindung betrifft Druckeinheiten, die mehrere Formzylinder, mehrere Übertragungszylinder sowie zumindest einen Gegendruckzylinder aufweisen. Solche Druckeinheiten werden auch als Satellitendruckeinheiten bezeichnet. Satellitendruckeinheiten von Rollenrotationsdruckmaschinen verfügen üblicherweise über vier Druckwerke und demnach vier Formzylinder sowie vier Übertragungszylinder und einen oder zwei Gegendruckzylinder. Derartige Satellitendruckeinheiten mit vier Druckwerken und einem Gegendruckzylinder werden als 9-Zylinder-Druckeinheiten bezeichnet; Druckeinheiten mit vier Druckwerken und zwei Gegendruckzylindern werden hingegen als 10-Zylinder-Druckeinheiten bezeichnet.

[0003] In einer solchen Satellitendruckeinheit werden im Bereich jedes Druckwerks Teildruckbilder für vorzugsweise mehrere Druckseiten in einer Druckfarbe auf einen zwischen den Übertragungszylindern und dem oder jedem Gegendruckzylinder hindurchbewegten Bedruckstoff aufgetragen. Hierzu muss in einer sogenannten Druck-An-Stellung der Druckeinheit einerseits zwischen den Formzylindern und den Übertragungszylindern der Druckwerke und andererseits zwischen den Übertragungszylindern und dem jeweiligen Gegendruckzylinder eine Pressung aufgebracht werden, wobei diese Pressung durch ein Einschwenken bzw. Anstellen der Übertragungszylinder an den jeweiligen Formzylinder sowie an den jeweiligen Gegendruckzylinder bereitgestellt wird. Die Übertragungszylinder sind hierzu üblicherweise exzentrisch gelagert und derart relativ zum jeweiligen Formzylinder sowie Gegendruckzylinder positioniert, dass ein Mittelpunkt der Übertragungszylinder nicht auf einer Verbindungslinie zwischen Mittelpunkten der entsprechenden Formzylinder sowie Gegendruckzylinder liegt. Vielmehr schließt eine Verbindungslinie eines Mittelpunkts eines Übertragungszylinders mit dem Mittelpunkt des entsprechenden Gegendruckzylinders mit der Verbindungslinie der Mittelpunkte der entsprechenden Formzylinder und Gegendruckzylinder einen Winkel zwischen 5° und 40° ein. Dabei sind jedoch die Übertragungszylinder sowie Formzylinder bezüglich einer vertikal verlaufenden Achse symmetrisch zueinander angeordnet.

[0004] Die Übertragungszylinder, die Formzylinder sowie der oder jeder Gegendruckzylinder solcher Druckeinheiten unterliegen aufgrund ihres Eigengewichts sowie aufgrund der Pressung bzw. Kontaktkräfte einer Durchbiegung. Diese Durchbiegung hängt insbesondere von der Gestalt der Zylinder ab, wobei relativ schlanke Zylinder einer stärkeren Durchbiegung unterliegen. Infolge der Durchbiegung der Übertragungszylinder sowie Formzylinder und Gegendruckzylinder kann sich zwischen die in den unterschiedlichen Druckwerken der Druckeinheit zu druckenden Teildruckbildern eine deutliche Umfangsregisterabweichung einstellen, welche die Druckqualität beeinträchtigt. Wie bereits erwähnt, sind diese Umfangsregisterabweichungen dann besonders stark ausgeprägt, wenn relativ schlanke Zylinder vorliegen.

[0005] Bei relativ schlanken Zylindern ist das Verhältnis von axial nebeneinander positionierten Druckseiten zu in Umfangsrichtung hintereinander positionierten Druckseiten groß, wie zum Beispiel bei 6/2-Zylindern, bei welchen in Axialrichtung sechs Druckseiten nebeneinander und in Umfangsrichtung jeweils zwei Druckseiten hintereinander positioniert ist. Gleiches gilt für 3/1-Zylinder sowie 4/1-Zylinder.

[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine mit minimierten Umfangsregisterabweichungen zu schaffen.

[0007] Dieses Problem wird durch eine Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß sind die Formzylinder und/oder die Übertragungszylinder asymmetrisch positioniert. Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen, asymmetrischen Anordnung der Formzylinder und/oder Übertragungszylinder der Druckeinheit kann auf die Durchbiegung der Zylinder Einfluss genommen werden, um so Umfangsregisterabweichungen zu minimieren. Hierdurch kann die Druckqualität deutlich gesteigert werden.

[0008] Vorzugsweise sind die Formzylinder und/oder die Übertragungszylinder bezüglich einer vertikal verlaufen Achse asymmetrisch positioniert, wobei sich diese Achse bei einer Druckeinheit mit einem Gegendruckzylinder durch die Drehachse des Gegendruckzylinders erstreckt. Bei einer Druckeinheit mit zwei Gegendruckzylindern hingegen sind die Gegendruckzylinder symmetrisch zu dieser Achse positioniert.

[0009] Die Formzylinder und/oder die Übertragungszylinder sind derart asymmetrisch positioniert, dass im Bereich aller Druckwerke horizontale Linien bei der Übertragung von der oder jeder Druckform auf den Bedruckstoff gleichmäßig und bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs in die gleiche Richtung gekrümmt sind.

[0010] Im Bereich aller Druckwerke sind demnach die Übertragungszylinder bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs stromabwärts bzw. hinter oder stromaufwärts bzw. vor einer sich durch die Mittelpunkte von Formzylinder und Gegendruckzylinder des jeweiligen Druckwerks erstreckenden Verbindungslinie positioniert.

[0011] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1:
eine Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine nach dem Stand der Technik ;
Fig. 2:
eine sich bei dem Druckwerk der Fig. 1 einstellende Umfangsregisterabweichung;
Fig. 3:
eine erfindungsgemäße Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 4:
eine erfindungsgemäße Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.


[0012] Bevor nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 3 und 4 die Erfindung in größerem Detail beschrieben wird, soll vorab unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 eine aus dem Stand der Technik bekannte Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine, nämlich einer Zeitungsdruckmaschine, beschrieben werden.

[0013] Fig. 1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Druckeinheit 10 einer Rollenrotationsdruckmaschine, wobei die Druckeinheit 10 vier Druckwerke 11, 12, 13 und 14 und demnach vier Formzylinder 15, 16, 17 und 18 sowie vier Übertragungszylinder 19, 20, 21 und 22 umfasst. Neben den dargestellten Formzylindern 15 bis 18 sowie Übertragungszylindern 19 bis 22 verfügen die Druckwerke 11 bis 14 über nicht-dargestellte Farbwerke sowie gegebenenfalls Feuchtwerke. Bei der Druckeinheit 10 der Fig. 1 rollt jeder Formzylinder 15 bis 18 eines jeden Druckwerks 11 bis 14 auf dem jeweiligen Übertragungszylinder 19 bis 22 des entsprechenden Druckwerks 11 bis 14 ab, wobei alle Übertragungszylinder 19 bis 22 aller Druckwerke 11 bis 14 auf einem gemeinsamen Gegendruckzylinder 23 abrollen. Die Druckeinheit der Fig. 1 ist demnach als sogenannte 9-Zylinder-Druckeinheit ausgeführt.

[0014] In der Druckeinheit 10 wird ein bahnförmiger Bedruckstoff 24 im Bereich jedes Druckwerks 11 bis 14 mit Teildruckbildern in einer Druckfarbe bedruckt, wobei gemäß Fig. 1 der Bedruckstoff 24 hierzu zwischen den Übertragungszylindern 19 bis 22 und dem Gegendruckzylinder 23 hindurchbewegt wird. Erste Teildruckbilder werden dabei im Bereich des Druckwerks 11 auf den Bedruckstoff 24 aufgetragen, weitere Teildruckbilder werden nacheinander in den Druckwerken 12, 13 und 14 auf den Bedruckstoff 24 gedruckt, wobei zur Erreichung einer möglichst hohen Druckqualität insbesondere Umfangsregisterverschiebungen zwischen den Teildruckbildern minimiert werden müssen, damit die Teildruckbilder in exakter Überdeckung auf den Bedruckstoff 24 gedruckt werden.

[0015] Bei der Druckeinheit 10 der Fig. 1 sind die Übertragungszylinder 19 bis 22 sowie die Formzylinder 15 bis 18 bezüglich einer vertikal verlaufenden Achse A-A, die sich bei der 9-Zylinder-Druckeinheit durch eine Drehachse bzw. einen Mittepunkt des Gegendruckzylinders 23 erstreckt, symmetrisch positioniert. Da die Formzylinder 15 bis 18, die Übertragungszylinder 19 bis 22 sowie der Gegendruckzylinder 23 in Folge ihres Eigengewichts sowie der beim Drucken auf dieselben wirkenden Kontaktkräfte einer Durchbiegung unterliegen, wird eine gerade, horizontale Linie auf den Formzylindern 15 bis 18 gekrümmt auf dem Bedruckstoff 24 abgebildet. Demnach ergeben sich bei der Druckeinheit 10 der Fig. 1 die in Fig. 2 dargestellten Umfangsregisterabweichungen zwischen den in den Druckwerken 11 bis 14 zu druckenden Teildruckbildern. In Fig. 2 ist auf der horizontal verlaufenden Achse die axiale Erstreckung der Zylinder bzw. die Breite der Bedruckstoffbahn und auf der vertikal verlaufenden Achse die Krümmung der von den Formzylindern 15 bis 18 übertragenen Linien relativ zur Transportrichtung des Bedruckstoffs 24 aufgetragen. Die Kurve 25 entspricht der Krümmung einer im Druckwerk 11 von dem Formzylinder 15 und über den Übertragungszylinder 19 auf den Bedruckstoff 24 gedruckten Linie. Die Kurve 26 entspricht der Krümmung einer im Druckwerk 12 von dem Formzylinder 16 und über den Übertragungszylinder 20 gedruckten Linie. Ebenso wird eine gerade, horizontale Linie auf dem Formzylinder 17 in Druckwerk 13 bei der Farbübertragung über den Übertragungszylinder 21 zur gekrümmten Kurve 27, und eine gerade, horizontale Linie auf dem Formzylinder 18 in Druckwerk 14 wird bei der Farbübertragung über den Übertragungszylinder 22 auf dem Bedruckstoff 24 zur gekrümmten Kurve 28. Der vertikale Abstand zwischen den Kurven 25 bis 28 entspricht der Umfangsregisterabweichung an der jeweiligen Axialposition des Bedruckstoffs zwischen den in den Druckwerken 11 bis 14 zu druckenden Teildruckbildern. Dabei sind insbesondere die Umfangsregisterabweichungen zwischen den Druckwerken, die der Bedruckstoff 24 in einer unterschiedlichen Transportrichtung durchläuft, besonders groß. So kann Fig. 1 entnommen werden, dass sich die Transportrichtung des Bedruckstoffs 24 zwischen den Druckwerken 12 und 13 ändert, weshalb die Umfangsregisterabweichungen zwischen den Druckwerken 11 und 13, 11 und 14, 12 und 13 sowie 12 und 14 größer ausfällt als die Umfangsregisterabweichungen zwischen Druckwerken 11 und 12 sowie 13 und 14.

[0016] Zur Minimierung von Umfangsregisterabweichungen wird im Sinne der hier vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, die Formzylinder und/oder die Übertragungszylinder einer Druckeinheit asymmetrisch zu positionieren bzw. anzuordnen.

[0017] So zeigt Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Druckeinheit 29 einer Rollenrotationsdruckmaschine, die als sogenannte 9-Zylinder-Druckeinheit ausgeführt ist, die also vier Druckwerke 30 bis 33 und demnach vier Formzylinder 34 bis 37 sowie vier Übertragungszylinder 38 bis 41 und einen Gegendruckzylinder 42 umfasst. Die Übertragungszylinder 38 bis 41 aller Druckwerke 30 bis 33 rollen auf dem gemeinsamen Gegendruckzylinder 42 ab, wobei zwischen den Übertragungszylindern 38 und 41 und dem Gegendruckzylinder 42 ein bahnförmiger Bedruckstoff 43 hindurchbewegt wird, um auf den Bedruckstoff 43 im Bereich eines jeden Druckwerks 30 bis 33 ein Teildruckbild aufzudrucken. Auf den Übertragungszylindern 38 bis 41 eines jeden Druckwerks 30 bis 33 rollen die Formzylinder 34 bis 37 des jeweiligen Druckwerks ab.

[0018] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind die Übertragungszylinder 38 bis 41 asymmetrisch positioniert, wohingegen die Formzylinder 34 bis 37 symmetrisch angeordnet sind. Gemäß Fig. 3 sind hierbei die Formzylinder 34 bis 37 zu einer vertikal verlaufenden Achse A-A, die sich bei der 9-Zylinder-Druckeinheit der Fig. 3 durch eine Drehachse bzw. einen Mittelpunkt 44 des Gegendruckzylinders 42 erstreckt, symmetrisch angeordnet. Die Übertragungszylinder 38 bis 41 sind hingegen relativ zu dieser vertikalen Achse A-A asymmetrisch positioniert. Die Übertragungszylinder 38 bis 41 sind dabei derart asymmetrisch zueinander angeordnet, dass für alle Druckwerke 30 bis 33 die Summe der tangentialen Verschiebungen zwischen den Formzylindern 34 bis 37 und den zugehörigen Übertragungszylindern 38 bis 41 sowie zwischen den Übertragungszylindern 38 bis 41 und dem Gegendruckzylinder 42 gleichmäßig und bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs 43 in die gleiche Richtung gekrümmt sind. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 liegen im Bereich aller Druckwerke 30 bis 33 Abrollbereiche 45 der Übertragungszylinder 38 bis 41 auf dem Gegendruckzylinder 44 bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs 43 stromabwärts bzw. hinter einer sich durch Mittelpunkte 46 der Formzylinder 34 bis 37 und durch den Mittelpunkt 44 des Gegendruckzylinders 42 erstreckenden Verbindungslinie des jeweiligen Druckwerks 30 bis 33. Fig. 3 zeigt diese Verbindungslinien zwischen dem Mittelpunkt 44 des Gegendruckzylinders 42 und den Mittelpunkten 46 der Formzylinder 34 bis 37 der Druckwerke in gestrichelter Linienführung, wobei die Abrollbereiche 45 der Übertragungszylinder 38 bis 41 eines jeden Druckwerks und dem Gegendruckzylinder 42 bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs 43 stromabwärts bzw. hinter diesen Verbindungslinien liegen.

[0019] Wie bereits erwähnt, sind im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 im Bereich jedes Druckwerks die Abrollbereiche zwischen den Übertragungszylindern und dem Gegendruckzylinder bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs stromabwärts der Verbindungslinien zwischen Formzylinder und Gegendruckzylinder positioniert. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die Übertragungszylinder derart asymmetrisch zu positionieren, dass diese Abrollbereiche bezogen auf die Transportrichtung stromaufwärts bzw. vor den Verbindungslinien zwischen den Formzylindern und dem Gegendruckzylinder liegen.

[0020] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die Druckeinheit als 9-Zylinder-Druckeinheit ausgeführt. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, die Druckeinheit als 1 0-Zylinder-Druckeinheit auszuführen, wobei in diesem Fall dann zwei Gegendruckzylinder vorhanden sind. In diesem Fall rollen dann auf beiden Gegendruckzylindern jeweils zwei Übertragungszylinder zweier Druckwerke ab, wobei die Gegendruckzylinder symmetrisch zu der vertikalen Achse A-A positioniert sind. Auch bei einer derartigen 1 0-Zylinder-Druckeinheit können durch entsprechend asymmetrische Positionierung der Formzylinder und/oder Übertragungszylinder Umfangsregisterabweichungen minimiert werden.

[0021] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Druckeinheit 47 zeigt Fig. 4, wobei die Druckeinheit 47 der Fig. 4 ebenso wie die Druckeinheit 29 der Fig. 3 als 9-Zylinder-Druckeinheit ausgebildet ist. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen werden für gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet und es wird nachfolgend nur auf die Details eingegangen, durch die sich das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 vom Ausführungsbeispiel der Fig. 3 unterscheidet.

[0022] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 sind sowohl die Formzylinder 34 bis 37 als auch die Übertragungszylinder 38 bis 41 asymmetrisch positioniert, nämlich asymmetrisch zu der vertikal verlaufenden Achse A-A, die sich bei der 9-Zylinder-Druckeinheit durch den Mittelpunkt 44 des Gegendruckzylinders 42 erstreckt. Die Übertragungszylinder 38 bis 41 sowie die Formzylinder 34 bis 37 sind dabei wiederum derart asymmetrisch angeordnet bzw. positioniert, dass für alle Druckwerke 30 bis 33 die Summe der tangentialen Verschiebungen zwischen den Formzylindern 34 bis 37 und den zugehörigen Übertragungszylindern 38 bis 41 sowie zwischen den Übertragungszylindern 38 bis 41 und dem Gegendruckzylinder 42 gleichmäßig und bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs 43 in die gleiche Richtung gekrümmt sind, dass also im Bereich aller Druckwerke 30 bis 33 Abrollbereiche der Übertragungszylinder 38 bis 41 auf dem Gegendruckzylinder 42 entweder stromabwärts bzw. hinter oder stromaufwärts bzw. vor einer Verbindungslinie zwischen den Formzylindern 34 bis 37 und dem Gegendruckzylinder 42 liegen.

[0023] Obwohl in den Figuren nicht dargestellt, ist es auch möglich, nur die Formzylinder der Druckwerke asymmetrisch zur vertikal verlaufenden Linie A-A zu positionieren, die Übertragungszylinder hingegen symmetrisch zu dieser vertikal verlaufenden Achse A-A anzuordnen. Auch hierdurch lassen sich im Sinne der Erfindung Umfangsregisterabweichungen zwischen in den Druckwerken auf den Bedruckstoff zu druckenden Teildruckbildern minimieren.

Bezugszeichenliste



[0024] 
10
Druckeinheit
11
Druckwerk
12
Druckwerk
13
Druckwerk
14
Druckwerk
15
Formzylinder
16
Formzylinder
17
Formzylinder
18
Formzylinder
19
Übertragungszylinder
20
Übertragungszylinder
21
Übertragungszylinder
22
Übertragungszylinder
23
Gegendruckzylinder
24
Bedruckstoff
25
Kurve
26
Kurve
27
Kurve
28
Kurve
29
Druckeinheit
30
Druckwerk
31
Druckwerk
32
Druckwerk
33
Druckwerk
34
Formzylinder
35
Formzylinder
36
Formzylinder
37
Formzylinder
38
Übertragungszylinder
39
Übertragungszylinder
40
Übertragungszylinder
41
Übertragungszylinder
42
Gegendruckzylinder
43
Bedruckstoff
44
Mittelpunkt
45
Abrollbereich
46
Mittelpunkt



Ansprüche

1. Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine, mit mehreren Druckwerken (30, 31, 32, 33), wobei jedes Druckwerk einen Formzylinder (34, 35, 36, 37), einen Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41), ein Farbwerk sowie gegebenenfalls ein Feuchtwerk umfasst, und mit mindestens einem Gegendruckzylinder (42), wobei in einer Druck-An-Stellung der Druckeinheit jeder Formzylinder (34, 35, 36, 37) eines Druckwerks auf dem Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) des jeweiligen Druckwerks und jeder Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) auf einem Gegendruckzylinder (42) abrollt, um auf einen zwischen den Übertragungszylindern (38, 39, 40, 41) und dem oder jedem Gegendruckzylinder (42) hindurchbewegten Bedruckstoff (43) Teildruckbilder aufzutragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Formzylinder (34, 35, 36, 37) und/oder die Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) asymmetrisch positioniert sind.
 
2. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Formzylinder (34, 35, 36, 37) und die Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) asymmetrisch positioniert sind.
 
3. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich die Formzylinder asymmetrisch positioniert sind, wohingegen die Übertragungszylinder symmetrisch positioniert sind.
 
4. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich die Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) asymmetrisch positioniert sind, wohingegen die Formzylinder (34, 35, 36, 37) symmetrisch positioniert sind.
 
5. Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Formzylinder (34, 35, 36, 37) und/oder die Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) bezüglich einer vertikal verlaufen Achse (A-A) asymmetrisch positioniert sind.
 
6. Druckeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Achse (A-A) bei einer Druckeinheit mit einem Gegendruckzylinder (42) durch die Drehachse bzw. den Mittelpunkt (44) des Gegendruckzylinders (42) erstreckt.
 
7. Druckeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Druckeinheit mit zwei Gegendruckzylindern die Gegendruckzylinder symmetrisch zu der Achse positioniert sind.
 
8. Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Formzylinder (34, 35, 36, 37) und/oder die Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) derart asymmetrisch positioniert sind, dass für alle Druckwerke die Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs (43) stromabwärts bzw. hinter oder stromaufwärts bzw. vor einer sich durch die Mittelpunkte von Formzylinder und Gegendruckzylinder des jeweiligen Druckwerks erstreckenden Verbindungslinie liegen.
 
9. Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Formzylinder (34, 35, 36, 37) und/oder die Übertragungszylinder (38, 39, 40, 41) derart asymmetrisch positioniert sind, dass für alle Druckwerke die Summe der tangentialen Verschiebungen zwischen den Formzylindern und den zugehörigen Übertragungszylindern sowie zwischen den Übertragungszylindern und dem jeweiligen Gegendruckzylinder gleichmäßig und bezogen auf die Transportrichtung des Bedruckstoffs in die gleiche Richtung gekrümmt sind.
 
10. Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe als 9-Zylinder-Druckeinheit mit vier Formzylindern (34, 35, 36, 37), vier Übertragungszylindern (38, 39, 40, 41) und einem einzigen Gegendruckzylinder (42) ausgebildet ist.
 
11. Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe als 10-Zylinder-Druckeinheit mit vier Formzylindern, vier Übertragungszylindern und zwei Gegendruckzylindern ausgebildet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht