[0001] Die Erfindung betrifft eine Mappe, gebildet aus einem Kartonzuschnitt mit einer Vorderwand,
einer unteren schmalen Wand, einer Rückwand, einer oberen schmalen Wand und einer
Deckelwand, die über die Vorderwand ragt und an der Vorderwand mit Verschlussmitteln
festlegbar ist, und mit Stirnseitenkappen aus Kunststoff, die jeweils ein im Wesentlichen
ebenes Wandstück und einen senkrecht dazu stehenden, Kanten der aneinander anschließenden
Vorderwand, unteren schmalen Seitenwand und Rückwand übergreifenden Rand aufweisen,
der im Bereich von Vorderwand und Rückwand Teil je einer Nut ist, mit der die Stirnseitenkappe
die Kanten von Vorderwand und Rückwand klemmend einfasst.
[0002] Eine derartige Mappe ist durch
DE 200 18 477 U1 bekannt. Diese hat den Vorteil, dass aus dem Kartonzuschnitt die einen geschlossenen
Mantel bildenden Wände der Mappe gefaltet werden und dass die durch den Kartonzuschnitt
nicht abgedeckten Stirnseiten durch Stirnseitenkappen gebildet werden, die darüber
hinaus die gefalteten Wände des kartonzuschnitts in der gewünschten Form halten. Dabei
ist zweckmäßigerweise die Vorderwand nur etwa halb so lang wie die Rückwand ausgebildet,
um das Einstecken von Schriftgut o. ä. in die Mappe zu erleichtern. Die Mappe wird
dadurch geschlossen, dass die Deckelwand auf der Außenseite der Vorderwand anliegt
und dort mit den Verschlussmitteln festlegbar ist. Als Verschlussmittel kommen Klettverschlussflächen,
eine durch Öffnungen gezogene Kordel, Druckknöpfe usw. in Frage.
[0003] Die bekannte Mappe lässt sich somit sehr einfach produzieren, in ästhetisch ansprechender
Weise ausbilden und gut handhaben.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mappe der eingangs erwähnten
Art unter Beibehaltung der genannten Vorteile weiter zu verbessern.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Mappe der eingangs erwähnten Art
dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseitenkappen einen das Wandstück über den Rand
hinaus fortsetzenden Ansatz zur seitlichen Überdeckung der Deckelwand im geschlossenen
Zustand aufweisen.
[0006] Erfindungsgemäß werden somit die Stirnseitenkappen dahingehend modifiziert, dass
sie einen das Wandstück verlängernden Steg jenseits des Randes aufweisen, der über
die Vorderwand hinausragt, und zwar vorzugsweise um ein solches Maß, das der Materialstärke
der Deckelwand entspricht. Dadurch ist sichergestellt, dass die Deckelwand im geschlossenen
Zustand durch die Stirnseitenkappen seitlich eingefasst wird, sodass ein Abstoßen
der Kanten der Deckelwand im geschlossenen Zustand der Mappe vermieden wird. Dabei
können die Stirnseitenkappen und die geschlossene Deckelwand bündig miteinander abschließen,
sodass neben dem Kantenschutz auch ein ästhetisch vorteilhafter Gesamteindruck entsteht.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Wandstück der Stirnseitenkappen
ferner über die Länge der Nuten so verlängert, dass auch die obere schmale Wand von
den Stirnseitenkappen seitlich abgedeckt wird. Der Kartonzuschnitt wird im Bereich
der oberen Stirnseitenwand nicht von den Stirnseitenkappen geführt, da dadurch die
Öffnungsbewegung der Deckelwand behindert werden würde. Durch die erfindungsgemäße
Verlängerung des Wandstücks wird dennoch erreicht, dass auch die obere schmale Wand
von den Stirnseitenkappen seitlich eingefasst - und damit im geschlossenen Zustand
geschützt - wird.
[0008] In Anpassung an die vorzugsweise kürzer ausgebildete Vorderwand können auch die Nuten
der Stirnseitenkappen für die Vorderwand kürzer als die Nuten für die Rückwand ausgebildet
sein.
[0009] Die erfindungsgemäßen Stirnseitenkappen für die linke und die rechte Seite einer
Mappe sind voneinander verschieden und spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet.
[0010] Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1 -
- eine geöffnete Mappe, gebildet aus einem Kartonzuschnitt und seitlichen Stirnseitenkappen
- Figur 2 -
- eine Draufsicht auf die Mappe gemäß Figur 1 im geschlossenen Zustand
- Figur 3 -
- eine Vorderansicht einer Stirnseitenkappe
- Figur 4 -
- eine Seitenansicht der Stirnseitenkappe gemäß Figur 3
- Figur 5 -
- eine Ansicht der Stirnseitenkappe gemäß Figur 3 von unten
- Figur 6 -
- eine Ansicht der Stirnseitenkappe gemäß Figur 3 von oben
- Figur 7 -
- eine Vorderansicht auf die andere Stirnseitenkappe der Mappe gemäß Figur 3.
[0011] Figur 1 lässt in einer Draufsicht eine Vorderwand 1 erkennen, an die sich um 90°
abgewinkelt eine untere schmale Wand 2 und wiederum um 90° abgewinkelt eine Rückwand
3 anschließen. An die Rückwand 3 schließt sich eine obere schmale Wand 4 und eine
Deckelwand 5 an. Die gewünschte Faltung wird durch Rillungen 6 ermöglicht, die in
Figur 1 am Übergang von der Vorderwand zur unteren schmalen Wand 2 und von der Rückwand
3 zur oberen schmalen Wand 4 und zur Deckelwand 5 erkennbar sind.
[0012] Auf der Innenseite der Deckelwand 5 ist ein Inlay aus kaschierter Pappe (1,9 mm stark)
aufgeklebt. Darin ist eine gestanzte Ausnehmung 7 für eine CD-Halterung 8 vorgesehen.
Die Vorderwand 1 und die Deckelwand 5 sind mit gegenpolig ausgebildeten Magneten 9
versehen, mit denen die Deckelwand 5 auf der Außenseite der Vorderwand 1 festlegbar
ist.
[0013] Die Mappe wird vervollständigt durch Stirnseitenkappen 10, 11, die die Vorderwand
1, die untere schmale Wand 2 und die Rückwand 3 an deren Kanten mit einem Rand 12
übergreifen und die Mappe mit einem im Wesentlichen ebenen Wandstück 13 seitlich abschließen.
[0014] Figur 2 zeigt die Mappe gemäß Figur 1 im geschlossenen Zustand, in der somit die
Deckelwand 5 auf die Außenseite der Vorderwand 1 geklappt ist. Dabei ist erkennbar,
dass die Deckelwand 5 auf dem Rand 12 der Stirnseitenkappen 10, 11 aufliegt, im Übrigen
jedoch von den Stirnseitenkappen 10, 11 seitlich eingefasst ist.
[0015] Die Figuren 3 bis 6 verdeutlichen den Aufbau der Stirnseitenkappe 10, die als einstückiges
Spritzteil aus Kunststoff hergestellt ist.
[0016] Die Stirnseitenkappe 10 besteht aus einem im Wesentlichen ebenen Wandstück 14, das
in der Ansicht der Figur 3 eine Rückwand bildet. Von dem Wandstück 14 erstreckt sich
senkrecht dazu stehend der Rand 12, der die Vorderwand 1, die untere schmale Wand
und die Rückwand 3 außen an deren Kanten übergreift. Demgemäß verläuft der Rand 12
in einer U-Form mit ungleich langen Schenkeln, die den ungleichen Längen von Vorderwand
und Rückwand 3 Rechnung tragen.
[0017] Parallel zu dem Rand 12 verläuft im Bereich der Vorderwand 1 ein Steg 15, der mit
dem Rand 12 eine Nut 16 für die klemmende Aufnahme der Vorderwand 1 bildet. In entsprechender
Weise verläuft im Bereich der Rückwand 3 parallel zu dem Rand 12 ein Steg 17, der
hier zusammen mit dem Rand 12 eine Nut 18 bildet.
[0018] Die Seitenansicht in Figur 4 verdeutlicht, dass die klemmende Wirkung der Nut 18
und ggf. der Nut 16 durch die Nut 18, 16 verengende Vorsprünge 19 unterstützt werden
kann.
[0019] Die Ansichten der Figur 3 und Figur 4 machen deutlich, dass das Wandstück 14 im Bereich
der Vorderwand mit einem stegartigen Ansatz 20 jenseits des Randes 12 fortgesetzt
ist, sodass das Wandstück 14 den Rand 12 im Bereich der vorderen Seitenwand seitlich
überragt, und zwar im Wesentlichen in der Materialdicke des Kartonzuschnitts, also
auch der Deckelwand 5. Die Breite des stegförmigen Ansatzes 20 entspricht somit im
Wesentlichen der Breite der Nuten 16, 18, deren Breite im Wesentlichen der Materialstärke
der Vorderwand 1 bzw. Rückwand 3 entsprechen müssen.
[0020] Die Darstellungen der Figuren 3, 5 und 6 zeigen ferner, dass das Wandstück 14 auf
der der schmalen unteren Wand 2 gegenüberliegenden Seite über die Länge der Nut 18
fortgesetzt ist und somit einen über die Nut 18 ragenden Vorsprung 21 ausbildet. Demgemäß
fasst die Stirnseitenkappe 10 den Kartonzuschnitt auch im Bereich der oberen schmalen
Wand 4 seitlich ein.
[0021] Figur 7 verdeutlicht, dass die auf der anderen Seite der Mappe liegende Stirnseitenkappe
11 in gleicher Weise wie die Stirnseitenkappe 10, jedoch spiegelsymmetrisch zu dieser
ausgebildet ist.
1. Mappe, gebildet aus einem Kartonzuschnitt mit einer Vorderwand (1), einer unteren
schmalen Wand (2), einer Rückwand (3), einer oberen schmalen Wand (4) und einer Deckelwand
(5), die über die Vorderwand (1) ragt und an der Vorderwand (1) mit Verschlussmitteln
(9) festlegbar ist, und mit Stirnseitenkappen (10, 11) aus Kunststoff, die jeweils
ein im Wesentlichen ebenes Wandstück (14) und einen senkrecht dazu stehenden, Kanten
der aneinander anschließenden Vorderwand (1), unteren schmalen Seitenwand (2) und
Rückwand (3) übergreifenden Rand (12) aufweisen, der im Bereich von Vorderwand (1)
und Rückwand (3) Teil je einer Nut (16, 18) ist, mit der die Stirnseitenkappe (10,
11) die Kanten von Vorderwand (1) und Rückwand (3) klemmend einfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseitenkappen (10, 11) einen das Wandstück (14) über den Rand (12) hinaus
fortsetzenden Ansatz (20) zur seitlichen Überdeckung der Deckelwand (5) im geschlossenen
Zustand aufweisen.
2. Mappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandstück (14) ferner über die Länge der Nuten (16, 18) so verlängert ist, dass
auch die obere schmale Wand (4) von den Stirnseitenkappen (10, 11) seitlich abgedeckt
ist.
3. Mappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Vorderwand (1) nur über einen Teil der Länge der Rückwand (3) erstreckt.
4. Mappe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (16) der Stirnseitenkappe (10, 11) für die Vorderwand (1) kürzer als die
Nut (18) für die Rückwand (3) ausgebildet ist.
5. Mappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansatz (20) eine Breite aufweist, die der Materialstärke der Deckelwand (5) entspricht.