[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Spleißverbindung zwischen
zwei Fäden, deren Enden in einer Spleißkammer zusammengebracht und mit einem oder
mehreren Impulsen aus befeuchteter Druckluft beaufschlagt werden, und eine Vorrichtung
zum Spleißen von Fäden.
[0002] Es sind so genannte Nassspleißer bekannt (
DE 33 23 892 C2). Derartige Nassspleißer wurden vorwiegend für das Verspleißen von Stängelfasern
entwickelt, wie Leinen, Jute etc. Aufgrund der Steifigkeit derartiger Garne und aufgrund
der Verklebung (Pektine) der Einzelfasern, insbesondere bei nass gesponnenen Leinengarnen,
ist eine Vorbereitung der Fadenenden kaum möglich. Eine Spleißverbindung wird deshalb
im wesentlichen nur durch die Spleißluft erhalten, die vor dem Ausblasen in die Spleißkammer
mit einer geringen Menge kaltem Wasser angereichert worden ist, beispielsweise 6 bis
10 Tropfen. Aufgrund dieser Beimischung von Wasser werden die Fasern aufgebrochen
und beim Spleißen derart verwirbelt, dass eine haltbare Verbindung entsteht. Derartige
Nassspleißer werden zunehmend auch bei kurzstapeligen, groben Baumwollgarnen eingesetzt,
da sich hierdurch Spleißverbindungen mit höherer Festigkeit erzielen lassen. Ein Nachteil
derartiger Nassspleißer besteht darin, dass das Luft-Wassergemisch nicht nur den Spleißkopf,
sondern das gesamte Umfeld einer Spulmaschine stark verschmutzt. Staub- und Trümmerfasern
verkleben sich an durch das Wasser befeuchteten Stellen und können nur manuell mit
aufwändiger Handarbeit gereinigt werden. Darüber hinaus müssen bestimmte Maschinenteile
durch eine geeignete Oberflächenbehandlung gegen Rostbildung geschützt werden.
[0003] Es ist auch bekannt (
DE 34 25 349 C2,
DE 40 30 353 A1,
DE 35 28 619 A1), sowohl für die Spleißluft als auch für Luft zum pneumatischen Aufbereiten der Fadenenden,
Heißgasquellen vorzusehen und das Heißgas durch Gasbefeuchtungsvorrichtungen mit Feuchtigkeit
(Wasser) zu beladen, wobei das Wasser im kurzzeitigen Kontakt mit dem Heißgas nur
teilweise verdunstet, das heißt, zum großen Teil noch seinen flüssigen Aggregatzustand
behält. In Verbindung mit einer langen Zuleitung zu der Spleißkammer und zu den Vorbereitungseinrichtungen
tritt infolge Abkühlung zusätzlich eine Kondensatbildung auf, die zu Verschmutzung
und Rost noch immer in einem Ausmaß führt, das von einer Nutzung dieses Verfahrens
abhält.
[0004] Die
US 3,487,618 beschreibt ebenfalls eine Spleißeinrichtung, bei der in einer Spleißkammer durch
ein Fluid die Fadenenden verwirbelt und verbunden werden. Als Fluid wird vorzugsweise
Luft eingesetzt. Als eine mögliche Alternative wird erwähnt, dass neben einer Reihe
anderer Fluide auch Wasserdampf eingesetzt werden kann, ohne dass dies weiter ausgeführt
ist. Dieser Wasserdampf muss zentral unter Druck bereitgehalten werden, das heißt
auch, über lange Zuführleitungen unter Abkühlung und Kondensation zugeführt werden.
Dies würde einen erheblichen technischen Aufwand bedingen und das Problem der Verschmutzung
und Rostbildung nicht vermeiden.
[0005] Es ist auch bekannt (
DE 39 24 827 A1), die Druckluft nur zu erhitzen, d.h. sowohl die zum Spleißen als auch zum Vorbereiten
der Fadenenden benutzte Druckluft. Um den für das Beheizen erforderlichen regeltechnischen
Aufwand gering zu halten, werden PTC- Halbleiterheizeinrichtungen vorgesehen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
die ein Spleißen mit befeuchteter Druckluft ermöglicht, ohne dass die Gefahr von Verunreinigungen
und Rostbildung besonders groß ist.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren dadurch gelöst, dass die in die Spleißkammer
eingeblasene Druckluft unmittelbar vor dem Einblasen mit Wasserdampf versetzt wird.
[0008] Aufgrund dieser Maßnahme wird die Feuchtigkeit, die mit der Spleißluft eingeblasen
wird, weitgehend von der Spleißverbindung aufgenommen, ohne an Bauteilen der Vorrichtung
zu kondensieren. Selbst verbleibende, dampfförmig vorliegende Spleißluftanteile werden
in die Raumluft geblasen und kondensieren auf Grund der üblichen Raumtemperatur nicht
wieder. Damit ist die Gefahr von Verschmutzungen und/oder Rostbildungen relativ gering.
[0009] Bei einer Vorrichtung wird zur Lösung der Aufgabe vorgesehen, dass in dem Zuführkanal
vor den Blasöffnungen zur Spleißkammer eine Einrichtung zum Erzeugen von Wasserdampf
angeordnet ist.
[0010] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform und den Unteransprüchen.
[0011] Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Spleißvorrichtung, mit welcher das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt wird.
[0012] Die in der Zeichnung dargestellte Spleißvorrichtung besitzt einen Spleißblock 1,
an welchem ein Spleißprisma 2 oder Spleißkopf befestigt ist. Das Spleißprisma 2 bildet
eine Spleißkammer, in welche die zu verspleißenden Fäden oder Garne nebeneinander
eingelegt werden. Zu dem Spleißprisma führt ein Zuführkanal 3, durch welchen hindurch
Druckluft in Form eines Impulses zu dem Prisma zugeführt werden kann. Der Zuführkanal
3 ist über zwei Bohrungen mit der Spleißkammer des Prismas verbunden, die gegenüber
der Darstellung in der Zeichnung in der Praxis versetzt angeordnet sind. Die beiden
Bohrungen liegen jeweils auf gegenüberliegenden Seiten etwas außerhalb der Längsmittelebene
der im wesentlichen zylindrischen Spleißkammer, wie das beispielsweise in der
DE 39 24 827 A1 offenbart ist. Der Zuführkanal 3 für Druckluft ist über ein Ventil 4 in nicht näher
dargestellter Weise mit einer Druckluftquelle verbunden.
[0013] An den Zuführkanal 3 schließt weiter ein Bypass 6 an, der über ein Ventil 5 mit einer
Wasserversorgungseinrichtung verbunden ist.
[0014] Der Zuführkanal 3, der etwa 5 cm bis 6 cm lang ist, ist mit einer elektrischen Heizeinrichtung
7 umgeben, die nach außen durch eine Isolierung 8 abgedeckt ist. Die Heizeinrichtung
besteht aus ringförmigen PTC- Halbleiterelementen, die mit steigender Temperatur ihren
Widerstand ändern und bei einer durch die Materialzusammensetzung vorwählbaren Temperatur
den Stromdurchgang nahezu sperren, so dass sie sich selbst auf diese Temperatur einregeln.
[0015] Gemäß der Erfindung wird vorgesehen, dass die Heizeinrichtung eine Temperatur von
etwa 90°C bis etwa 100°C einhält, so dass der Zuführkanal 3 ebenfalls diese Temperatur
hat. Bei dieser Temperatur verdampft ein Wassertropfen, der auf die Innenwandung des
Zuführkanals 3 gelangt praktisch sofort.
[0016] Die Zufuhr von Wassertropfen, beispielsweise 6 bis 10 Wassertropfen, erfolgt über
den Bypass 6 durch Öffnen des Ventils 5. Die Zufuhr von Druckluft für das Durchführen
des Spleißvorgangs erfolgt etwas später, so dass das Wasser verdampft ist, wenn der
Druckluftstoß kommt.
[0017] Da der Weg von der Stelle, an der das Verdampfen des Wassers erfolgt, bis zu dem
Spleißprisma 2 sehr kurz ist, erfolgt keine nennenswerte Abkühlung und damit auch
keine Kondensatbildung. Die geringe Wassermenge wird praktisch vollständig von der
Spleißverbindung aufgenommen, so dass keine Wassertropfen oder dergleichen aus der
[0018] Spleißvorrichtung austreten, die zu einer Rostbildung und/oder Verschmutzungen führen
können. Vorzugsweise wird destilliertes Wasser verwendet, so dass auch innerhalb der
Spleißvorrichtung keine Rückstände verbleiben.
[0019] Die Aufbereitung von Heißdampf unmittelbar vor dem Einblasen der Spleißluft in das
Spleißprisma hat den Vorteil, dass kein Heißdampf unter Druck bereitgehalten werden
muss, beispielsweise mittels Dampfkesseln in einer Größenordnung von 7 bar. Eine derartige
Bereitstellung von Heißdampf würde einen technischen Aufwand bedingen, der bei einigen
Anwendungsfällen einen Ersatz eines Nassspleißers mit dem erfindungsgemäßen Dampfspleißer
nicht rechtfertigen würde.
1. Verfahren zum Herstellen einer Spleißverbindung zwischen zwei Fäden, deren Enden in
eine Spleißkammer eingebracht und mit einem oder mehreren Impulsen aus befeuchteter
Druckluft beaufschlagt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Spleißkammer eingeblasene Druckluft unmittelbar vor dem Eintritt in die Spleißkammer
mit Wasserdampf versetzt wird und dass der Wasserdampf in einem in die Spleißkammer
einmündenden Zuführkanal erzeugt wird, durch den die Druckluft der Spleißkammer zugeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen des Dampfes eine dem Zuführkanal zugeordnete Heizeinrichtung mit Wasser
benetzt wird, und dass die Druckluft durch den Kanal hindurch zugeführt wird, nachdem
das Wasser verdampft ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Heizeinrichtung auf einen vorgegebenen Wert begrenzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser als Wassertropfen der Heizeinrichtung zugeführt wird.
5. Vorrichtung zum Spleißen von Fäden mit einer Spleißkammer zum Aufnehmen der zu verbindenden
Fäden, in welche mehrere Blasöffnungen eines Zuführkanals für befeuchtete Druckluft
münden, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zuführkanal (3) eine Einrichtung (5, 6, 7) zum Erzeugen von Wasserdampf zugeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zuführkanal (3), dem eine Heizeinrichtung (7) zugeordnet ist, eine ventilgesteuerte
Zuführeinrichtung für Druckluft und eine ventilgesteuerte Zuführeinrichtung (5, 6)
für Wasser, vorzugsweise zum Zuführen in Tropfenform, münden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (7) aus PTC- Halbleiterelementen gebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbleiterelemente den rohrförmigen Zuführkanal (3) umgeben und außen mit einer
Isolierung (8) abgedeckt sind.