[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine druckgasbetriebene Schusswaffe gemäß den
Oberbegriffen der Ansprüche 1, 8 und 14. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin
eine Mehrzahl von Bauteilen für die Fertigung einer Schusswaffe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 21.
[0002] Druckgasbetriebene Schusswaffen der vorgenannten Art sind bekannt. Hinsichtlich der
Bewegungsenergie der die Schusswaffe verlassenden Projektile gibt es in unterschiedlichen
Ländern unterschiedliche Auflagen. Beispielsweise darf die Bewegungsenergie in Deutschland
nicht mehr als 7,5 J betragen. In anderen Ländern gelten andere Bestimmungen, so dass
dort Projektile eine Bewegungsenergie von bis zu 16 J aufweisen können. Es wird im
Stand der Technik ein vergleichsweise großer Aufwand betrieben, um druckgasbetriebene
Schusswaffen mit unterschiedlichen Bewegungsenergien der abgeschossenen Projektile
zu konstruieren.
[0003] Aus der
DE 101 16 010 A1 ist eine druckgasbetriebene Schusswaffe bekannt, bei der eine von der Schusswaffe
abnehmbare Aufnahme für zwei Druckgaskartuschen vorgesehen ist, wobei diese Aufnahme
mit Verbindungsmitteln an der Schusswaffe angebracht werden kann. Bei der aus dem
vorgenannten Stand der Technik bekannten Schusswaffe werden die beiden Druckgaskartuschen
über eine Klemmvorrichtung, die mit einer drehbaren Handhabe versehen ist, derart
in die Aufnahme hineingepresst, dass die Druckgaskartuschen angestochen werden, so
dass Druckgas entweichen kann. Diese Klemmvorrichtung ist vergleichsweise aufwändig
gestaltet.
[0004] Es sind weiterhin druckgasbetriebene Schusswaffen bekannt, bei denen rotierbare Trommeln
für die Aufnahme von Projektilen vorgesehen sind. Die Projektile sind in der Regel
als sogenannte Diabolos ausgebildet und weisen eine in Längsrichtung mittige Einschnürung
auf. Zumeist umfassen die Trommeln einen umlaufenden O-Ring, der in die einzelnen
Bohrungen für die Aufnahme der Projektile derart hineinragt, dass die Diabolos von
dem O-Ring im Bereich ihrer Einschnürungen gehalten werden. Als nachteilig bei den
aus dem Stand der Technik bekannten Schusswaffen erweist sich die Tatsache, dass bei
auf dem Markt befindlichen unterschiedlich langen Diabolos einige derart lang sind,
dass sie teilweise aus der Trommel herausragen, wenn sie von dem vorgenannten O-Ring
gehalten werden.
[0005] Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer
Schusswaffe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die einfach verändert werden kann,
um unterschiedliche Bewegungsenergien des abgeschossenen Projektils aufzuweisen. Weiterhin
liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine druckgasbetriebene Schusswaffe
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8 zu erzeugen, bei der auch unterschiedlich lange
Projektile in den Bohrungen der Trommel gehalten werden können, ohne dass die Projektile
aus der Trommel herausragen. Weiterhin liegt der vorliegenden Erfindung das Problem
zugrunde, eine Schusswaffe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14 zu schaffen, bei
der die Druckgaskartuschen einfacher geöffnet werden können. Weiterhin soll eine Mehrzahl
von Bauteilen angegeben werden, die zur Fertigung einer Schusswaffe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 geeignet ist.
[0006] Diese Probleme werden hinsichtlich der Schusswaffe durch die Ansprüche 1, 8 und 14
sowie hinsichtlich der Mehrzahl von Bauteilen durch den Anspruch 21 gelöst. Die Unteransprüche
betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0007] Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Ventilmittel derart gestaltet sind, dass
durch Austausch mindestens eines ersten Teils gegen mindestens ein zweites Teil der
Ventilmittel die pro Schuss für die Beschleunigung des Projektils zur Verfügung stehende
Druckgasmenge und/oder der für die Beaufschlagung des Projektils zur Verfügung stehende
Druck des Druckgases verändert werden kann. Auf diese Weise kann durch Austausch des
mindestens einen ersten Teils gegen das mindestens eine zweite Teil die Bewegungsenergie
des von dem Druckgas beschleunigten Projektils verändert werden. Beispielsweise kann
bei Verwendung des ersten Teils eine Bewegungsenergie des Projektils von deutlich
mehr als 7,5 J erzielt werden, wohingegen bei Verwendung des zweiten Teils eine Bewegungsenergie
von weniger als 7,5 J erreicht wird.
[0008] Es besteht die Möglichkeit, dass das erste und das zweite Teil der Ventilmittel ein
erster und ein zweiter Ventilstößel sind. Derartige Ventilstößel sind vergleichsweise
einfach in die Ventilmittel einbaubar, so dass der Austausch des ersten Teils gegen
das zweite Teil mit einfachsten Mitteln realisierbar ist.
[0009] Es besteht dabei die Möglichkeit, dass der erste Ventilstößel eine, zumindest abschnittsweise,
größere Länge als der zweite Ventilstößel aufweist.
[0010] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Ventilstößel zur Auslösung eines Schusses
mit einem Impuls beaufschlagt werden kann, derart, dass der Ventilstößel ein Stück
gegenüber weiteren Teilen der Ventilmittel bewegt wird, wobei durch diese Bewegung
die Ventilmittel zumindest teilweise und für einen Zeitraum geöffnet werden und das
Projektil mit Druckgas beaufschlagt wird. Wenn dabei ein längerer Ventilstößel verwendet
wird, werden die Ventilmittel weiter geöffnet und auch für einen längeren Zeitraum
geöffnet, so dass eine größere Menge Druckgas austritt. Dementsprechend wird bei der
Verwendung eines kürzeren Ventilstößels eine kleinere Menge Druckgas für die Beschleunigung
des Projektils zur Verfügung stehen.
[0011] Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Ventilmittel eine Feder umfassen,
gegen deren Kraft der Ventilstößel zur Auslösung eines Schusses bewegt werden kann.
Durch die Feder wird eine Rückstellkraft erzeugt, die entgegen dem Impuls, der dem
Ventilstößel zur Öffnung des Ventils vermittelt werden kann, den Ventilstößel wieder
in seine Ausgangslage zurückbewegen kann.
[0012] Gemäß Anspruch 8 ist vorgesehen, dass die Trommel an einer ihrer axialen Stirnseiten
eine Mehrzahl von Aussparungen aufweist, die jeweils die Enden einer jeder der Bohrungen
zumindest teilweise umgeben. Durch die Aussparungen kann das Eindrücken der Projektile
in die Bohrungen der Trommel derart erleichtert werden, dass das Projektil in axialer
Richtung der Trommel weiter in die Bohrung eingedrückt werden kann. Auf diese Weise
kann ein beispielsweise zur Halterung verwendeter O-Ring weiter von der Stirnseite,
an der die Aussparungen vorgesehen sind, entfernt sein, so dass auch längere Projektile
derart in der Trommel gehalten werden können, dass sie an der mit den Aussparungen
versehenen Stirnseite nicht aus der Trommel herausragen.
[0013] Dabei kann vorgesehen sein, dass eine jede der Aussparungen die Form eines Kugelsegments
aufweist. Insbesondere kann dabei jeweils eine Aussparung das axiale Ende einer der
Bohrungen im Wesentlichen symmetrisch umgeben. Auf diese Weise wird die Einbringung
des Projektils in das mit der Aussparung versehene Ende der Bohrung erleichtert.
[0014] Wie bei dem Stand der Technik kann vorgesehen sein, dass in oder an einer jeder der
Bohrungen ein Haltemittel für die Halterung eines Projektils in der Bohrung vorgesehen
ist. Diese Haltemittel können als in die jeweilige Bohrung hineinragender O-Ring ausgebildet
sein, wobei der O-Ring radial, insbesondere von außen in die jeweilige Bohrung hineinragt.
[0015] Gemäß Anspruch 14 ist vorgesehen, dass die Verbindungsmittel und/oder die Aufnahme
derart gestaltet sind, dass durch die Verbindung der Aufnahme mit der Schusswaffe
die mindestens eine Druckgaskartusche für den Austritt von Druckgas geöffnet wird.
Auf diese Weise kann auf das separate Anstechen der Druckgaskartuschen verzichtet
werden. Vielmehr wird dies durch die Verbindung der Aufnahme mit der Schusswaffe automatisch
erreicht.
[0016] Es besteht die Möglichkeit, dass die Aufnahme mindestens zwei Druckgaskartuschen
aufweist, die beide durch die Verbindung der Aufnahme mit der Schusswaffe geöffnet
werden können. Beispielsweise kann dabei die Aufnahme derart gestaltet sein, dass
nach dem Öffnen der mindestens zwei Druckgaskartuschen das aus diesen austretende
Druckgas die Druckgaskartuschen zumindest abschnittsweise umspült. Die Aufnahme kann
langgestreckt sein und die zwei Druckgaskartuschen können hintereinander in Längsrichtung
der Aufnahme angeordnet sein. Insbesondere können dabei die Öffnungen der Druckgaskartuschen
jeweils den Enden der Aufnahme zugewandt sein. Auf diese Weise lässt sich mit einfachen
Mitteln die Öffnung der Druckgaskartuschen bei Verbindung der Aufnahme mit der Schusswaffe
realisieren.
[0017] Vorzugsweise ist die Aufnahme derart gestaltet, dass nach dem Abnehmen der Aufnahme
von der Schusswaffe die Aufnahme derart abgedichtet ist, dass kein Druckgas aus der
Aufnahme austritt.
[0018] Das Druckgas kann Kohlendioxid sein, so dass handelsübliche Kohlendioxid-Patronen
verwendet werden können.
[0019] Gemäß Anspruch 21 ist vorgesehen, dass die Bauteile mindestens ein erstes Teil und
mindestens ein zweites Teil umfassen, die wahlweise für den Zusammenbau der Ventilmittel
verwendet werden können und sich dahingehend unterscheiden, dass bei Verwendung des
mindestens einen ersten Teils für den Zusammenbau der Ventilmittel die pro Schuss
für die Beschleunigung des Projektils zur Verfügung stehende Druckgasmenge und/oder
der für die Beaufschlagung des Projektils zur Verfügung stehende Druck des Druckgases
größer ist/sind als bei Verwendung des mindestens einen zweiten Teils. Auch hierbei
kann vorgesehen sein, dass das mindestens eine erste und das mindestens eine zweite
Teil der Ventilmittel ein erster und ein zweiter Ventilstößel sind. Insbesondere kann
dabei der erste Ventilstößel eine, zumindest abschnittsweise, größere Länge als der
zweite Ventilstößel aufweisen.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
- Fig. 1a
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schusswaffe;
- Fig. 1b
- eine geschnittene Detailansicht der Schusswaffe gemäß Fig. 1a;
- Fig. 2
- eine weitere Detailschnittansicht der erfindungsgemäßen Schusswaffe gemäß Fig. 1 a;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine Aufnahme einer erfindungsgemäßen Schusswaffe;
- Fig. 4a
- eine Detailansicht gemäß dem Pfeil IVa in Fig. 3 bei nicht angestochener Druckgaskartusche;
- Fig. 4b
- eine Detailansicht gemäße dem Pfeil IVb in Fig. 3 bei nicht angestochener Druckgaskartusche;
- Fig. 5a
- eine Fig. 4a teilweise entsprechende Ansicht bei angestochener Druckgaskartusche und
mit der Aufnahme verbundenen Verbindungsmitteln;
- Fig. 5b
- eine Fig. 4b entsprechende Ansicht bei angestochener Druckgaskartusche;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine Trommel einer erfindungsgemäßen Schusswaffe;
- Fig. 7
- eine Schnittansicht gemäß den Pfeilen VII-VII in Fig. 6.
[0021] Wie aus Fig. 1 a und Fig. 1 b ersichtlich ist, umfasst eine erfindungsgemäße Schusswaffe
einen Lauf 1, an dessen hinterem Ende eine drehbare Trommel 2 angeordnet ist, in der
Projektile 3 gehaltert werden können. Die Schusswaffe umfasst weiterhin eine Aufnahme
4 (siehe Fig. 2 und Fig. 5a), in der zwei Druckgaskartuschen 5, 6 angeordnet sind
sowie Verbindungsmittel 7 für die Verbindung der Aufnahme 4 mit der Schusswaffe.
[0022] Durch die Verbindungsmittel 7 hindurch kann aus den Druckgaskartuschen 5, 6 ausströmendes
Gas, wie beispielsweise CO
2, zu Ventilmitteln 8 gelangen. Die Ventilmittel 8 sind aus Fig. 5a und aus Fig. 2
ersichtlich. Bei betätigten Ventilmitteln 8 kann das Druckgas über einen Kanal 9 hinter
ein im Lauf befindliches Projektil 10 gelangen, wodurch das im Lauf befindliche Projektil
10 nach rechts in Fig. 2 aus dem Lauf heraus beschleunigt wird. Das Projektil 10 gelangt
in die in Fig. 2 ersichtliche Abschussposition durch einen nicht abgebildeten Schieber,
der das Projektil aus der Trommel 2 in die Abschussposition befördern kann.
[0023] Die Ventilmittel 8 können bei Betätigung eines Abzuges 11 von einem Schlagstück 12
betätigt werden. Das Schlagstück 12 ist aus Fig. 2 ersichtlich und weist auf seiner
in Fig. 2 rechten Seite einen Stift 13 auf. Bei Betätigung des Abzugs 11 bewegt sich
das Schlagstück 12 nach rechts in Fig. 2, wobei der Stift 13 durch eine Aussparung
hindurch nach rechts bewegt wird, bis er auf einen Ventilstößel 14 der Ventilmittel
8 trifft und diesen ebenfalls nach rechts in Fig. 2 bewegt. Der Stift 13 überträgt
dabei einen Impuls auf den Ventilstößel 14, so dass dieser sich gegen die Kraft einer
ebenfalls von den Ventilmitteln 8 umfassten Feder 15 nach rechts in Fig. 2 bewegt
und entsprechend dem übermittelten Impuls nach kurzer Zeit von der Feder 15 wieder
nach links in Fig. 2 zurückbewegt wird. Der Stift 13 verharrt dabei in der Stellung,
in der er den Impuls auf den Ventilstößel 14 übertragen hat. Dies wird dadurch erreicht,
dass die in Fig. 2 rechte Stirnseite des Schlagstückes 12 gegen einen Anschlag 16
stößt.
[0024] Der Ventilstößel 14 weist auf seiner im Inneren des Ventils befindlichen Seite eine
flanschartige Fläche 17 auf, die im geschlossenen Zustand des Systems (siehe dazu
Fig. 5a) gegen einen O-Ring 18 abdichtet. Durch Bewegung des Ventilstößels 14 nach
rechts in Fig. 2 wird die flanschartige Fläche 17 von dem O-Ring 18 gelöst, so dass
Druckgas von den Verbindungsmitteln 7 durch das Ventil hindurch in den Kanal 9 gelangen
kann. Nach kurzer Zeit drückt die Feder 15 den Ventilstößel wieder nach links in Fig.
2, so dass die flanschartige Fläche 17 wieder gegen den O-Ring 18 abdichtet und kein
Druckgas mehr in den Kanal 9 gelangen kann.
[0025] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Ventilstößel 14 gegen einen weiteren, nicht
abgebildeten Ventilstößel ausgewechselt werden kann, der eine unterschiedliche Länge
aufweist, insbesondere eine unterschiedliche Länge des Abschnittes zwischen dem flanschartigen
Abschnitt 17 und dem in Fig. 2 linken, dem Stift 13 zugewandten Ende. Wenn der Ventilstößel
als Ganzes beziehungsweise wenn das Stück zwischen dem linken stirnseitigen Ende und
dem flanschartigen Abschnitt 17 länger ist als bei dem in Fig. 2 abgebildeten Ausführungsbeispiel,
wird durch Impulsübertrag von dem Stift 13 auf den Ventilstößel der flanschartige
Abschnitt 17 weiter in die Ventilmittel 8 hineingedrückt, so dass insgesamt die Öffnungszeit
der Ventilmittel 8 gegenüber der in Fig. 2 abgebildeten Ausführungsform vergrößert
wird. Weiterhin wird auch in der maximal nach rechts geschobenen Stellung des Ventilstößels
(siehe dazu Fig. 2) eine größere Öffnung der Ventilmittel erreicht. Aufgrund dieser
größeren Öffnung beziehungsweise aufgrund dieser größeren Öffnungszeit wird mehr Druckgas
in den Kanal 9 strömen, so dass das in dem Lauf befindliche Projektil 10 durch eine
größere Menge Druckgas und/oder durch einen größeren Druck aus dem Lauf heraus beschleunigt
werden kann. Dies führt dazu, dass bei einem längeren Ventilstößel beziehungsweise
einem Ventilstößel mit einem längeren wirksamen Abschnitt dem Projektil eine größere
Bewegungsenergie vermittelt wird.
[0026] Aus Fig. 3, Fig. 4a, Fig. 4b, Fig. 5a und Fig. 5b ist die Aufnahme 4 detailliert
ersichtlicht. Insbesondere zeigt Fig. 3, dass in der Aufnahme 4 zwei Druckgaskartuschen
5, 6 hintereinander angeordnet sind, derart, dass ihre Böden aneinander stoßen. Die
Spitzen 19, 20 der Druckgaskartuschen 5, 6 sind dabei zu den äußeren Enden der Aufnahme
4 hin gerichtet. Die Aufnahme 4 weist Anstechnadeln 21, 22 auf, die bei der in Fig.
4a und Fig. 4b abgebildeten Stellung an den Spitzen 19, 20 anliegen, diese jedoch
noch nicht durchstoßen haben.
[0027] Auf der den Verbindungsmitteln 7 zugewandten Seite weist die Aufnahme 4 ein beweglich
gelagertes Anschlussteil 23 auf. Dieses Anschlussteil 23 weist dabei einen Hals 24
mit einem den Hals umgebenden O-Ring 25 auf. In der in Fig. 4a abgebildeten Stellung
dichtet der den Hals 24 umgebende O-Ring 25 gegen eine Einschnürung 26 der Aufnahme
4 ab.
[0028] Fig. 5a und Fig. 5b zeigen die mit den Schusswaffen verbundene Stellung der Aufnahme
4. In dieser Stellung drücken die Verbindungsmittel 7 das Anschlussteil 23 nach rechts
in Fig. 5a, so dass der Hals 24 derart weit nach rechts in Fig. 5a geschoben ist,
dass der O-Ring 25 nicht mehr gegen die Einschnürung 26 abdichtet. Auf diese Weise
kann an dem Hals 24 vorbei durch die Einschnürung 26 Druckgas aus der Aufnahme 4 durch
die Verbindungsmittel 7 in die Ventilmittel 8 hineinströmen. Die Bewegung des Anschlussteils
23 nach rechts in Fig. 5a und Fig. 5b hat dazu geführt, dass die Anstechnadeln 21,
22 die Spitzen 19, 20 der Druckgaskartuschen 5, 6 angestochen haben. Dies wurde unter
anderem dadurch bewirkt, dass die rechte Druckgaskartusche 6 nach rechts gegen die
Anstechnadel 22 bewegt wurde und gleichzeitig das Anschlussteil 23, das an seinem
rechten Ende die Anstechnadel 21 trägt, gegen die linke Druckgaskartusche 5 gedrückt
wurde.
[0029] Das aus der rechten Druckgaskartusche 6 ausströmende Druckgas kann über die Anstechnadel
22 in den die Druckgaskartuschen 5, 6 umgebenden Raum 27 gelangen und an den Druckgaskartuschen
5, 6 vorbeiströmen und in den das Anschlussteil 23 umgebenden Raum 28 der Aufnahme
4 gelangen. Das aus der linken Druckgaskartusche 5 austretende Druckgas kann direkt
durch die Anstechnadel 21 in diesen Raum 28 gelangen. Aus dem das Anschlussteil 23
umgebenden Raum 28 kann das Druckgas durch die Einschnürung 26 und die Verbindungsmittel
7 in die Ventilmittel 8 gelangen. Aus Fig. 5a ist weiterhin ein O-Ring 29 ersichtlich,
der das in Fig. 5a linke Ende der Aufnahme 4 gegen die im Bereich der Verbindungsmittel
7 vorgesehene Öffnung der Schusswaffe abdichtet.
[0030] Wenn die Aufnahme 4 aus den Verbindungsmitteln herausgezogen wird, wird sich auch
das Anschlussteil 23 durch den in dem Raum 27 durch das Druckgas aufgebauten Druck
nach links bewegen, bis die in Fig. 4a und Fig. 4b abgebildete Stellung erreicht ist,
in der der Hals mit dem O-Ring 25 gegen die Einschnürung 26 abdichtet. In diesem Zustand
sind dann zwar die Druckgaskartuschen 5, 6 geöffnet. Das Druckgas kann jedoch nicht
aus der Aufnahme 4 austreten.
[0031] Aus Fig. 6 und Fig. 7 ist die Trommel 2 einer erfindungsgemäßen Schusswaffe ersichtlich.
Die Trommel 2 weist eine Mehrzahl von Bohrungen 30 auf, die konzentrisch um die Achse
der Trommel herum angeordnet sind. In dem abgebildeten Ausführungsbeispiel sind acht
Bohrungen 30 vorgesehen. In die Bohrungen 30 können, wie dies aus Fig. 7 ersichtlich
ist, Projektile 3 eingebracht werden. Die Trommel 2 weist weiterhin an den radial
äußeren Rändern der Bohrungen 30 eine umlaufende Nut 31 auf, in der ein O-Ring 32
angeordnet ist. Aus Fig. 6 und Fig. 7 ist ersichtlich, dass der O-Ring 32 radial von
außen ein Stück weit in die einzelnen Bohrungen 30 hineinragt.
[0032] Die Projektile 3 sind als Diabolos mit einer Einschnürung versehen. In diese Einschnürungen
ragt von außen der O-Ring 32 ein Stück weit hinein, so dass Diabolos von dem O-Ring
32 in den Bohrungen 30 gehalten werden. Die Trommeln weisen weiterhin auf ihrer in
Fig. 7 linken axialen Stirnseite Aussparungen 33 auf, die die stirnseitigen Enden
der Bohrungen 30 umgeben. Die Aussparungen 33 sind in dem abgebildeten Ausführungsbeispiel
als Kugelsegmente ausgebildet, die die Bohrungen rotationssymmetrisch umgeben.
[0033] Aufgrund der Aussparungen 33 können die Projektile 3 von links in Fig. 7 etwas tiefer
in die Bohrungen 30, das heißt, etwas weiter nach rechts in die Bohrungen 30 eingeschoben
werden. Aus diesem Grund kann bei der erfindungsgemäßen Trommel der O-Ring 32 ein
Stück weiter nach rechts in Fig. 7 angeordnet werden, als dies bei herkömmlichen Trommeln
der Fall ist. Deshalb können auch besonders lange Projektile 3 in die Bohrungen 30
eingebracht werden, ohne dass sie nach links in Fig. 7 aus der Trommel 2 herausragen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Lauf
- 2
- Trommel
- 3, 10
- Projektil
- 4
- Aufnahme
- 5, 6
- Druckgaskartusche
- 7
- Verbindungsmittel
- 8
- Ventilmittel
- 9
- Kanal
- 11
- Abzug
- 12
- Schlagstück
- 13
- Stift
- 14
- Ventilstößel
- 15
- Feder
- 16
- Anschlag für Schlagstück
- 17
- flanschartige Fläche
- 18
- O-Ring
- 19, 20
- Spitzen der Druckgaskartuschen
- 21, 22
- Anstechnadel
- 23
- Anschlussteil
- 24
- Hals
- 25
- O-Ring
- 26
- Einschnürung
- 27
- Raumumdruckgaskartusche
- 28
- Raumumanschlussteil
- 29
- O-Ring
- 30
- Bohrung
- 31
- umlaufende Nut
- 32
- O-Ring
- 33
- Aussparung
1. Druckgasbetriebene Schusswaffe, umfassend
- ein Reservoir für Druckgas;
- Ventilmittel (8) für die Zuführung des Druckgases aus dem Reservoir zu einem mit
dem Druckgas zu beaufschlagenden Projektil (10), wobei die Ventilmittel (8) für das
Auslösen eines Schusses zumindest abschnittsweise mit einem Impuls beaufschlagt werden
können;
dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilmittel (8) derart gestaltet sind, dass durch Austausch mindestens eines
ersten Teiles gegen mindestens ein zweites Teil der Ventilmittel (8) die pro Schuss
für die Beschleunigung des Projektils (10) zur Verfügung stehende Druckgasmenge und/oder
der für die Beaufschlagung des Projektils (10) zur Verfügung stehende Druck des Druckgases
verändert werden kann.
2. Schusswaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Teil der Ventilmittel (8) ein erster und ein zweiter Ventilstößel
(14) sind.
3. Schusswaffe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventilstößel (14) eine, zumindest abschnittsweise, größere Länge als der
zweite Ventilstößel (14) aufweist.
4. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilstößel (14) zur Auslösung eines Schusses mit einem Impuls beaufschlagt
werden kann, derart, dass der Ventilstößel (14) ein Stück gegenüber weiteren Teilen
der Ventilmittel (8) bewegt wird, wobei durch diese Bewegung die Ventilmittel (8)
zumindest teilweise und für einen Zeitraum geöffnet werden und das Projektil (10)
mit Druckgas beaufschlagt wird.
5. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilmittel (8) eine Feder umfassen, gegen deren Kraft der Ventilstößel (14)
zur Auslösung eines Schusses bewegt werden kann.
6. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schusswaffe ein Schlagstück (12) umfasst, das zur Auslösung eines Schusses bewegt
werden kann und durch diese Bewegung den Ventilstößel (14) mit einem Impuls beaufschlagen
kann.
7. Schusswaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagstück (12) einen Stift (13) aufweist, der auf den Ventilstößel (14) auftreffen
kann und einen Impuls zur Auslösung eines Schusses auf den Ventilstößel (14) übertragen
kann.
8. Druckgasbetriebene Schusswaffe, umfassend eine um eine Achse drehbare Trommel (2)
für die Aufnahme einer Mehrzahl von Projektilen (3), wobei die Trommel (2) eine Mehrzahl
von sich in axialer Richtung erstreckende Bohrungen (30) aufweist, in die jeweils
ein Projektil (3) eingebracht werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (2) an einer ihrer axialen Stirnseiten eine Mehrzahl von Aussparungen
(33) aufweist, die jeweils die Enden einer jeder der Bohrungen (30) zumindest teilweise
umgeben.
9. Schusswaffe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine jede der Aussparungen (33) die Form eines Kugelsegments aufweist.
10. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Aussparung (33) das axiale Ende einer der Bohrungen (30) im wesentlichen
symmetrisch umgibt.
11. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an einer jeder der Bohrungen (30) Haltemittel für die Halterung eines Projektils
(3) in der Bohrung (30) vorgesehen sind.
12. Schusswaffe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel als in die jeweilige Bohrung (30) hineinragender O-Ring (32) ausgebildet
sind.
13. Schusswaffe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der O-Ring (32) radial, insbesondere von außen, in die jeweilige Bohrung (30) hineinragt.
14. Druckgasbetriebene Schusswaffe, umfassend
- eine von der Schusswaffe abnehmbare Aufnahme (4) für mindestens eine Druckgaskartusche
(5, 6);
- Verbindungsmittel (7) zur Verbindung der Aufnahme (4) mit der Schusswaffe;
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (7) und/oder die Aufnahme (4) derart gestaltet sind, dass durch
die Verbindung der Aufnahme (4) mit der Schusswaffe die mindestens eine Druckgaskartusche
(5, 6) für den Austritt von Druckgas geöffnet wird.
15. Schusswaffe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (4) mindestens zwei Druckgaskartuschen (5, 6) aufweist, die beide durch
die Verbindung der Aufnahme (4) mit der Schusswaffe geöffnet werden können.
16. Schusswaffe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (4) derart gestaltet ist, dass nach dem Öffnen der mindestens zwei Druckgaskartuschen
(5, 6) das aus diesen austretende Druckgas die Druckgaskartuschen (5, 6) zumindest
abschnittsweise umspült.
17. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (4) langgestreckt ist und die zwei Druckgaskartuschen (5, 6) hintereinander
in Längsrichtung der Aufnahme (4) angeordnet sind.
18. Schusswaffe nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen der Druckgaskartuschen (5, 6) jeweils den Enden der Aufnahme (4) zugewandt
sind.
19. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (4) derart gestaltet ist, dass nach dem Abnehmen der Aufnahme (4) von
der Schusswaffe die Aufnahme (4) derart abgedichtet ist, dass kein Druckgas aus der
Aufnahme (4) austritt.
20. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckgas Kohlendioxid ist.
21. Mehrzahl von Bauteilen für die Fertigung einer Schusswaffe nach einem der Ansprüche
1 bis 7, umfassend Bauteile für Ventilmittel (8), dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteile mindestens ein erstes Teil und mindestens ein zweites Teil umfassen,
die wahlweise für den Zusammenbau der Ventilmittel (8) verwendet werden können und
sich dahingehend unterscheiden, dass bei Verwendung des mindestens einen ersten Teils
für den Zusammenbau der Ventilmittel (8) die pro Schuss für die Beschleunigung des
Projektils (10) zur Verfügung stehende Druckgasmenge und/oder der für die Beaufschlagung
des Projektils (10) zur Verfügung stehende Druck des Druckgases größer ist/sind als
bei Verwendung des mindestens einen zweiten Teils.
22. Mehrzahl von Bauteilen nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine erste und das mindestens eine zweite Teil der Ventilmittel (8)
ein erster und ein zweiter Ventilstößel (14) sind.
23. Mehrzahl von Bauteilen nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventilstößel (14) eine, zumindest abschnittsweise, größere Länge als der
zweite Ventilstößel (14) aufweist.