[0001] Die Erfindung betrifft eine Datenübertragungvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, ein System nach Anspruch 5 und ein Verfahren nach Anspruch 8.
[0002] Datenspeichervorrichtungen für Verkehrsmittel sind z.B. in Form von Fahrdatenschreibern
(Black Box, Event Data Recorder, EDR, bzw. Motor Vehicle Data Recorder, MVDR) bekannt.
[0003] Ein konventioneller EDR zeichnet Messdaten der Sensorik von Fahrzeugen in einem Zeitfenster
um ein auslösendes Ereignis (z.B. Unfall) herum auf. Dies geschieht u.a. für den Fall
der späteren Rekonstruktion der Bedingungen, die zu diesem Ereignis geführt haben.
[0004] In vielen Fällen können die Messdaten eines einzelnen Fahrzeugs mit einem EDR nach
Auswertung nur ein eingeschränktes Bild der auslösenden Situation geben. Ein Beispiel
ist die forensische Bestimmung der Ursache bei Mehrfachkollisionen. Insbesondere dann,
wenn der auslösende Verkehrsteilnehmer nicht direkt beteiligt ist, ist die korrekte
Auswertung sehr komplex.
[0005] Konventionelle EDR zeichnen Messwerte über ein definiertes Zeitfenster vor und nach
einem auslösenden Ereignis (trigger event) entweder in Form von direkten Sensordaten
oder in Form von vorverarbeiteten kinematischen Modellen in einem mechanisch geschützten
Speichermedium auf.
[0006] In der technischen Realisierung werden dabei oft zyklische Aufzeichnungsverfahren
angewendet, deren begrenzter Speicher wiederholt überschrieben wird. Dabei werden
die ältesten aufgezeichneten Daten durch neu anfallende Daten ersetzt. Damit existiert
zu jedem Zeitpunkt eine durch die Eigenschaften des Geräts genau definierte Zeitspanne
an Messdaten im lokalen Speicher des EDR. Durch ein auslösendes Ereignis - z.B. durch
die Aktivierung des Airbags eines Fahrzeugs - wird der gespeicherte Zustand fixiert
bzw. nach einer vorbestimmten Zeitdauer nach Eintreten des trigger event fixiert.
[0007] Diese Messwerte können - oft erst nach mechanischem Ausbau der Hardware des EDR -
durch geeignete Lesegeräte ausgelesen und ausgewertet werden.
[0008] Einige bekannte Lösungen gestatten die Übertragung der Messwerte über ein Kommunikationssystem
(drahtlos oder drahtgebunden, z.B. auch kontinuierlich) zu einer entfernten stationären
Auswertekomponente.
[0009] Konventionelle EDR zeichnen lediglich Messwerte lokaler Sensorik auf. Selbst wenn
mehrere Aufzeichnungen verschiedener Fahrzeuge existieren, so sind diese ohne zeitlichen
und ursächlichen Zusammenhang. Zudem scheitert eine gemeinsame Auswertung möglicherweise
an der Verfügbarkeit von nicht unmittelbar beteiligten Fahrzeugen.
[0010] Konventionelle EDR sind grundsätzlich nicht in der Lage, Sensordaten benachbarter
Fahrzeuge oder umgebender - z.B. über eine Straßenrandinfrastruktur realisierte -
Sensorik zu erfassen und stellen somit nur eine sehr beschränkte Sicht auf das auslösende
Ereignis dar. Gekoppelte Ereignisse sind demnach nicht erfassbar.
[0011] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Datenübertragungsvorrichtung
zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile vermeidet und insbesondere in der Lage
ist, kooperativ mit anderen Datenübertragungsvorrichtungen zusammenzuarbeiten.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Datenübertragungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0013] Erfindungsgemäß weist die Datenübertragungsvorrichtung für kooperativen Datenaustausch
zwischen mobilen Gegenständen, inbesondere Fahrzeugen, mindestens ein Speichermittel
für geographische Daten betreffend die Position des Gegenstandes, den Speicherzeitpunkt,
Kommunikationsdaten, Bewegungsdaten des Gegenstandes und / oder Zustandsdaten des
Gegenstandes auf.
[0014] Somit wird auch der Kommunikationsvorgang selbst (Zeitpunkt, Inhalt, Sender, Empfänger,
...) gespeichert, was als Nachweis der korrekten Funktion des Kommunikationssystems
z.B. bei der Ursachenermittlung sinnvoll ist.
[0015] Mit mindestens einem Sensormittel ist mindestens ein Parameter des statischen und
/ oder dynamischen Zustandes des mindestens einen Gegenstandes erfassbar. Diese Parameter
können z.B. das Betriebs- und / oder das Fahrverhalten eines Fahrzeugs oder auch die
Parameter der Bewegungs- und/oder Umgebungssituation betreffen.
[0016] Des Weiteren weist die Datenübertragungsvorrichtung mindestens ein Vergleichsmittel
auf, das mindestens einen der Parameter automatisch mit mindestens einer vorgegebenen
Bedingung vergleicht und in Abhängigkeit davon einen Ergebnisdatensatz erzeugt. Der
Ergebnisdatensatz wird als ein Resultat des Vergleichs zum Zeitpunkt des auslösenden
Ereignis (trigger event) erzeugt. Außerdem weist die Datenübertragungsvorrichtung
eine Sendevorrichtung zur automatischen Aussendung eines Signaldatensatzes in Abhängigkeit
von der Erzeugung des Ergebnisdatensatzes auf, wobei der Signaldatensatz von einer
externen mobilen Empfangsvorrichtung detektierbar ist. Der Signaldatensatz wird nach
Erzeugung des Ergebnisdatensatz erzeugt und übertragen. Er stellt also das übermittelte
trigger event dar. Die externe Empfangsvorrichtung kann z.B. eine baugleiche Datenübertragungsvorrichtung
sein, die an einem anderen Fahrzeug angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Datenübertragungsvorrichtung
ermöglicht so den kooperativen Datenaustausch zwischen unterschiedlichen mobilen Gegenständen,
wobei der Datenaustauch von einem bestimmten Ereignis getriggert wird, festgestellt
durch das Vergleichsmittel. Der kooperative Datenaustausch erfolgt z.B. erst, wenn
ein externer Klient über die Datenübertragungsvorrichtung den Ergebnisdatensatz abfragt
bzw. wenn das erzeugende Fahrzeug diesen ungefragt aussendet
[0017] Mit Vorteil ist die Sendevorrichtung als drahtloser Sender, insbesondere für drahtlose
Internet-Verbindung, ausgebildet. Damit ist eine Datenverbindung zwischen den mobilen
Gegenständen in einfacher Weise möglich.
[0018] Vorteilhafterweise verfügt eine Ausführungsform der erfindungemäßen Datenübertragungsvorrichtung
über ein Mittel zur Bestimmung der genauen Zeit, Position und / oder kinematischer
Daten des Gegenstandes.
[0019] Zur Sicherung der Vertraulichkeit ist es vorteilhaft, wenn ein Mittel zur Erzeugung
eines Echtheitszertifikates für den Ergebnisdatensatz und / oder den Signaldatensatz
vorgesehen ist. Damit kann erreicht werden, dass nur bestimmte autorisierte Stellen
den Ergebnisdatensatz oder den Signaldatensatz lesen können. Eine Manipulation der
Datensätze würde auf Grund des Echtheitszertifikates sofort erkannt werden.
[0020] Die Aufgabe wird auch durch ein System gelöst, dass eine erfindungsgemäße Datenübertragungsvorrichtung
aufweist. Bei einem solchen System werden mindestens zwei der Datenübertragungsvorrichtungen
an oder in zwei getrennten Gegenständen angeordnet, wobei zwischen den Datenübertragungsvorrichtungen
mindestens zeitweise eine kooperative Datenverbindung besteht.
[0021] Die Trennung kann hier eine physikalische Trennung sein, nicht notwendigerweise eine
räumliche Trennung.
[0022] Mit Vorteil wird ein Gesamtdatensatz aus den Ergebnisdatensätzen von mindestens zwei
Gegenständen gebildet, der eine Gesamtübersicht über die Situation aller Gegenstände
des Systems gibt.
[0023] Auch ist es vorteilhaft, wenn ein Ergebnisdatensatz und /oder der Gesamtdatensatz,
insbesondere nur von einer autorisierten Stelle, nur nach Prüfung eines Echtheitzertifikates
lesbar ist.
[0024] Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren für kooperativen Datenaustauch gemäß Anspruch
8 gelöst.
[0025] Dabei wird
a) mindestens mit einem Sensormittel automatisch mindestens ein Parameter des statischen
und / oder dynamischen Zustandes des mindestens einen Gegenstandes erfasst,
b) durch mindestens ein Vergleichsmittel einer der Parameter automatisch mit einer
vorgegebenen Bedingung verglichen und erzeugt in Abhängigkeit davon einen Ergebnisdatensatz
und
c) eine Sendevorrichtung sendet automatisch einen Signaldatensatz in Abhängigkeit
von der Erzeugung des Ergebnisdatensatzes, wobei der Signaldatensatz von einer externen
mobilen Empfangsvorrichtung detektierbar ist.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnungen an
mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems
mit zwei Fahrzeugen;
- Fig. 2
- eine schematische Übersicht über den Ablauf einer Aktivierung einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtung;
- Fig. 3
- den Datenfluss innerhalb einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtung;
- Fig. 4-6
- eine schematische Darstellung des zeitlichen Ablaufs eines kooperativen Datenaustauschs:
- Fig. 4
- a) Eintreten eines Ereignisses, Speicherung eines Ergebnisdatensatzes und Sendung
eines Signaldatensatzes;
- Fig. 5
- b) Abfrage der Ergebnisdatensätze durch einen autorisierten Nutzer;
- Fig. 6
- c) Erstellung des Gesamtdatensatz durch eine verbundene Auswerteinrichtung.
[0027] In Fig. 1 wird in schematischer Darstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems unter Verwendung von Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtung
111, 112 beschrieben. Zwei Gegenstände, hier zwei Fahrzeuge 101, 102, sind jeweils
mit Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtung 111, 112
gekoppelt. Im vorliegenden Fall sind die Datenübertragungsvorrichtungen 111, 112 jeweils
in kleinen Gehäusen in der Karrosserie der Fahrzeuge 101, 102 angeordnet. Hier wird
angenommen, dass die Datenübertragungsvorrichtungen 111, 112 im Wesentlichen baugleich
sind, so dass beide zusammen beschrieben werden können. Grundsätzlich ist es aber
möglich, dass die Datenübertragungsvorrichtungen 111, 112 unterschiedlich aufgebaut
sind.
[0028] Jede der Datenübertragungsvorrichtungen 111, 112 verfügt über ein Sensormittel 1,
2 zur Erfassung mindestens eines Parameters des statischen und / oder dynamischen
Zustandes des Fahrzeugs 101, 102. Ein Parameter betreffend den statischen Zustand
kann z.B. eine Verformung des Fahrzeugs nach einer Kollision sein. Ein dynamischer
Parameter kann z.B. die Beschleunigung des Fahrzeugs 101, 102 charakterisieren.
[0029] Ferner verfügt die Datenübertragungsvorrichtung 111, 112 über ein Vergleichsmittel
11, 12, mit dem die vom Sensormittel 1, 2 ermittelten Daten mit einer oder mehreren,
z.B. auch unscharfen, vorgespeicherten Bedingung automatisch verglichen wird.
[0030] Im vorliegenden Fall werden vom ersten Sensormittel 1 des ersten Fahrzeugs 101 ständig
Beschleunigungswerte gemessen und mittels des ersten Vergleichsmittels 11 mit einem
vorgespeicherten Beschleunigungswert verglichen. Überschreitet der Betrag der gemessenen
Beschleunigung einen bestimmten Schwellenwert als vorgegebene Bedingung, was auf eine
Kollision schließen lässt, erzeugt das erste Vergleichsmittel 11 automatisch einen
Ergebnisdatensatz 200, in dem die für die Beurteilung der Fahrzeugsituation maßgeblichen
Daten enthalten sind. Dabei ist die Speicherung einer Zeitmarkierung von besonderer
Bedeutung, damit der Ergebnisdatensatz 200 mit anderen Datensätzen synchronisiert
ausgewertet werden kann. Ferner kann die Position (ggf. ermittelt durch ein GPS System)
gespeichert werden, wobei GPS Systeme hochgenaue Zeitinformationen zur Verfügung stellen,
so dass eine gekoppelte Speicherung von Zeit und Position möglich ist. Da die Datenübertragungsvorrichtung
101 mit einem definierten Zeitfenster arbeitet, werden auch die letzten Beschleunigungswerte,
die letzten Geschwindigkeitswerte, Daten betreffend die Bremsaktionen (z.B. Informationen
über blockierende Räder aus dem ABS System) und Lenkerstellungen in dem Ergebnisdatensatz
200 gespeichert. Auch können akustische oder biometrische (z.B. Daten über den Wachzustand
des Fahrers) Daten aus dem Fahrzeuginnern gespeichert werden. Ferner ist es zur eindeutigen
Zuordnung des Ergebnisdatensatzes 200 sinnvoll, ein Echtheitszertifikat zu integrieren,
das das Fahrzeug 101 eindeutig kennzeichnet und die Integrität des Ergebnisdatensatzes
200 gewährleistet. Dies kann auch in Verbindung mit einer Insassenidentifikation geschehen.
[0031] Der Ergebnisdatensatz 200 wird automatisch in einem ersten Speichermittel 41 der
ersten Datenübertragungsvorrichtung 111 gespeichert.
[0032] Ferner wird in Abhängigkeit von der Erzeugung des Ergebnissdatensatzes 200 von einer
ersten Sendevorrichtung 21 automatisch ein Signaldatensatz 201 erzeugt, der von einer
externen Empfängervorrichtung 32 einer zweiten Datenübertragungsvorrichgung 112 eines
zweiten Fahrzeuges 102 detektierbar ist.
[0033] Dieser Signaldatensatz 201 löst in der zweiten Datenübertragungsvorrichtung 112 automatisch
eine Aktion aus, die vom Inhalt des Signaldatensatzes 201 abhängt. Wenn der Signaldatensatz
201 z.B. den Ergebnisdatensatz 200 enthält, werden automatisch die Daten des Ergebisdatensatzes
des ersten Fahrzeugs 101 im zweiten Speichermittel 42 des zweiten Fahrzeugs 102 gespeichert.
Selbst wenn das erste Fahrzeug 101 vollständig zerstört werden würde, würde im zweiten
Fahrzeug 102 eine Kopie der letzten kinematischen Daten des ersten Fahrzeugs 101 gespeichert
sein. Dies würde die Rekonstruktion der Kollision des ersten Fahrzeugs 101 erleichtern.
Dabei ist zu bemerken, dass das zweite Fahrzeug 102 nicht an der Kollision beteiligt
sein muss.
[0034] Es muss nur in einer kooperativen Datenaustauschverbindung mit dem ersten Fahrzeug
101 stehen. Kooperativ bedeutet aber, dass das erste Fahrzeug 101 auch mit mehr als
einem Fahrzeug Daten austauschen kann, und zwar wechselseitig.
[0035] Alternativ kann der Signaldatensatz 201 auch nur oder zusätzlich ein Warnsignal darstellen,
dass den Fahrer des zweiten Fahrzeugs 102 vor einer Gefahrensituation warnt.
[0036] Die erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtungen 111, 112 stellen eine Erweiterung
der Funktion konventioneller Fahrdatenschreiber in Richtung eines verteilten Fahrdatenschreibers
für kooperative, kommunizierende Fahrzeuge 101, 102 dar. Dabei ist die hier aus Gründen
der Einfachheit anhand von zwei Fahrzeugen 101, 102 beschriebene Ausführungsform auf
beliebig viele Fahrzeuge 101, 102 ausweitbar, wobei die Fahrzeuge 101, 102 grundsätzlich
nicht den gleichen Aufbau haben müssen.
[0037] Der beschriebene kooperative Ansatz geht davon aus, dass mittelbar oder unmittelbar
vernetzte Fahrzeuge 101, 102 auch unmittelbar mit Fahrzeugen 101, 102 in ihrer räumlichen
Umgebung kommunizieren können und z.B. auch über eine Internet-Anbindung verfügen
können. Solche Kommunikationssysteme (Car-to-Car Communication Systems, C2CC, bzw.
Dedicated Short Range Communications, DSRC) stehen unmittelbar vor einer kommerziellen
Einführung.
[0038] Die verteilte Realisierung wird durch die Tatsache beschrieben, dass die vollständige
Information über die statischen und / dynamischen Informationen dezentral über eine
Anzahl von Fahrzeugen 101, 102 verteilt wird, d.h. in Form von vielen zeitlich und
örtlich abgeglichenen Ergebnisdatensätzen in den einzelnen Fahrzeugen als jeweils
lokal gespeicherte Teilinformation vorliegt (z.B. als Teil des Gesamtdatensatzes.
Einzeldatensätze können auch zeitlichen und/oder räumlichen Versatz aufweisen, so
dass "unterschiedlich Blickwinkel" möglich werden.
[0039] Der Ansatz ist zum einen zur redundanten Speicherung und damit zur Erkennung von
Manipulationen oder zur Rekonstruktion fehlender bzw. zerstörter Daten geeignet. Zum
anderen können hierdurch auch Ursachen erfasst werden, die selbst in der Kommunikation
zwischen Fahrzeugen 101, 102 liegen - z.B. in der fehlerhaften Übertragung oder Auswertung
von Informationen die von oder über andere Fahrzeuge 101, 102 übermittelt wurden,
da diese Information möglicherweise zu den auslösenden Faktoren des Ereignis gehören
können.
[0040] Der Ansatz ist grundsätzlich nicht abhängig von der Existenz einer Umgebung vernetzter
Fahrzeuge 101, 102. Als Mindestvoraussetzung muss die Möglichkeit der Übertragung
eines "Auslöseimpulses" (d.h. eines Signaldatensatzes 200) zwischen benachbarten Fahrzeugen
101, 102 oder zwischen Fahrzeugen 101, 102 und einer stationären Straßenrand-Infrastruktur
gelten.
[0041] Technisch kann dies drahtlos auch durch Infrarot- oder Radarimpulse erfolgen und
benötigt nicht notwendigerweise eine hochentwickelte Kommunikationsinfrastruktur.
[0042] Ein kooperativer EDR (Cooperative Event Data Recorder, CEDR) besteht aus einem EDR
konventioneller Bauweise, der zusätzlich über eine Datenübertragungsvorrichtung 111,
112 zur Übertragung der aufgezeichneten Daten in ein Speichermittel 41, 42 (Hintergrundspeicher)
sowie einer Steuerungsmöglichkeit (Sensormittel 1, 2; Vergleichsmittel 11, 12; Sendevorrichtung
21, 22) zum Auslösen dieser Übertragung verfügt.
[0043] Die Übertragung der Daten in das Speichermittel 41, 42, erfolgt über eine zwischengeschaltete
Einrichtung, die diese mindestens mit einem geeignetem Zeitstempel, einer Positionsangabe
und einem Echtheitszertifikat gegen nachträgliche Manipulation schützt. Die Datensätze
200 bzw. 201 enthalten diese Signatur bereits. Für 201 kann das emfangende Fahrzeug
dieses Zertifikat nicht erstellen nur erweitern (z.B. durch die eigene Position und
durch einen Empfangszeitstempel)
[0044] Die Datenübertragungsvorrichtungen 111, 112 sind mit einer drahtlosen Sendevorrichtung
21, 22 verbunden, so dass ein externes auslösendes Ereignis (Signaldatensatz 201)
einerseits die Übertragung der aufgezeichneten Daten in das Speichermittel 41, 42
initiieren kann, als auch autorisierte Stellen entweder das Auslesen der Daten erlauben
kann oder die Übertragung der Daten an autorisierte Stellen initiieren kann. Die Anbindung
innerhalb der Datenübertragungsvorrichtung 111, 112 an die Sendevorrichtung 21, 22
kann ebenfalls drahtlos ausgeführt sein.
[0045] Alle beschriebenen Komponenten können separat (lokal verteilt) oder in einem einzelnen
geschlossenen System realisiert sein. Ebenso kann das Speichermittel 41, 42 mehrfach
vorhanden sein.
[0046] Der verteilte kooperative Ansatz geht davon aus, dass im Fall eines auslösenden Ereignisses
das betroffene erste Fahrzeug 101 eine kurze Nachricht an die umgebenden Fahrzeuge,
hier nur das zweite Fahrzeug 102, aussendet und diese damit dazu veranlasst, eine
signierte Kopie der bis zu diesem Zeitpunkt aufgezeichneten Daten - bzw. innerhalb
eines vorzugebenden Zeitfensters auch zukünftiger Daten - des jeweils eigenen EDR
in den lokalen, geschützten Hintergrundspeicher zu kopieren (snapshot).
[0047] Die Aufzeichnung kann dabei auch Informationen über die Kommunikationsaktivität,
die vor, nach oder in Verbindung mit dem Ereignis vorlag, enthalten.
[0048] Bei Betrieb in Verbindung mit einem C2CC System können die aufgezeichneten Daten
auch Informationen über die jeweilige Umgebung der aufzeichnenden Fahrzeuge sowie
über die Kommunikationsaktivität zwischen diesen Fahrzeugen enthalten (erweiterter
EDR, enhanced EDR).
[0049] Die übertragene Nachricht (Signaldatensatz 201), die zur Auslösung der Aufzeichnung
genutzt wird, kann einerseits als ein dediziertes, die Aufzeichnung unmittelbar auslösendes
Steuerkommando wirken. Andererseits kann dazu aber auch der reguläre Informationsaustausch
eines C2CC Systems - z.B. durch die Auswertung einer Warnmeldung (hazard warning)
- herangezogen werden. Mögliche Wirkungen des Signaldatensatzes 201 sind schematisch
in Fig. 2 dargestellt, wobei die Begriffe im Folgenden erläutert werden.
[0050] Bei Auswertung der aufgezeichneten Daten aller beteiligten Fahrzeuge 101, 102 ergibt
sich somit ein komplettes Bild der Situation vor und unmittelbar nach dem auslösenden
Ereignis für die gesamte Gruppe von Fahrzeugen 101, 102. Diese Methode führt auch
dann zu einem Ergebnis, wenn unmittelbar betroffene Fahrzeuge, 101, 102 infolge weitreichender
Beschädigungen oder durch Manipulation keinen Beitrag zur Ereignisauswertung leisten
können.
[0051] Von benachbarten Fahrzeugen erhält eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtung
- Sensordaten (remote sensors), die im Zuge der Entwicklung kooperativer vernetzter
Fahrzeuge 101, 102 von lokalen Anwendungen - für die Realisierung kooperativer Fahrerassistenzsysteme
- benötigt werden und
- Warnungsmeldungen (hazard warning) die für die Realisierung von Systemen der aktiven
Sicherheit benötigt werden.
[0052] Diese empfangenen Daten können einerseits passiv in Verbindung mit lokalen Sensordaten
aufgezeichnet werden und andererseits von einer lokalen Entscheidungslogik aktiv genutzt
werden, die bestehende Aufzeichnung in den Hintergrundspeicher zu übertragen (remote
trigger, CEDR trigger).
[0053] In der Regel werden nach einem auslösenden Ereignis mehrere Fahrzeuge 101, 102 über
aufgezeichnete Ergebnisdatensätze 201 zu diesem Ereignis verfügen und diese durch
ihre Fortbewegung physikalisch vom Ort des Ereignisses wegtransportieren. Die Abfrage
der gespeicherten Datensätze kann daher jetzt grundsätzlich auf zwei Arten geschehen:
- 1. Bei Zustandekommen einer Kommunikationsverbindung zwischen einem speichernden Fahrzeug
und einer autorisierten Gegenstelle werden die gespeicherten Ergebnisdatensätze 200
automatisch zur Gegenstelle übertragen und dort bis zur weiteren Auswertung - also
bis eine autorisierte Stelle sie dort abruft - gespeichert.
- 2. Die Ergebnisdatensätze 200 verbleiben bis zum aktiven Abruf durch eine autorisierte
Gegenstelle im speichernden Fahrzeug - d.h. bis zum Ablauf einer vorgegebenen zeitlichen
Frist oder bis zum Eintreten eines Ereignisses. Alternativ verbleiben die Ergebnisdatensätze
200 in einem ausgelagerten, aber privaten Speicher (privat aber geschützt gegen unberechtigten
Zugriff)
[0054] Die Löschung der gespeicherten Ergebnisdatensätze 200 kann unmittelbar entweder in
Folge der Übertragung der Daten oder mittelbar durch ein oder mehrere externe Ereignisse
geschehen. Hierzu zählen auch die manuelle Löschung (durch eine autorisierte Stelle)
und die automatische Löschung durch Zeitablauf.
[0055] Eine verteilte, kooperative Datenübertragungsvorrichtung(CEDR) nutzt moderne Kommunikationstechnik
(Datenübertragung, Speicherung und Auswertung sind z.B. getrennte Einrichtungen, die
miteinander gekoppelt sind):
- Um Sensordaten, die von benachbarten Fahrzeugen 101, 102 im Zuge der Realisierung
kooperativer Systeme (Fahrerassistenz) übertragen werden, lokal zu speichern und diese
im Fall eines auslösenden Ereignisses zur Ursachenermittlung auch dann verfügbar zu
machen, wenn das speichernde Fahrzeug 102 nicht unmittelbar am auslösenden Ereignis
beteiligt war.
- Um die Kommunikationstätigkeit zwischen Fahrzeugen 101, 102 im zeitlichen Zusammenhang
mit dem auslösenden Ereignis lokal zu speichern (für den Fall, dass die Kommunikation
mit dem Ereignis in Zusammenhang steht).
- Zur Darstellung des auslösenden Ereignisses aus "unterschiedlichen Blickwinkeln" und
damit zur Gewinnung zusätzlicher Informationen bei Ermittlung des Hergangs und der
Ursachen des auslösenden Ereignisses.
- Zur Auflösung von Konfliktsituationen, in denen unterschiedliche, widersprüchliche
oder unvollständige Informationen anhand der bei unmittelbar beteiligten Fahrzeugen
101, 102 gespeicherten Datensätze vorliegen (oder wenn keine Datensätze von unmittelbar
beteiligten Fahrzeuge 101, 102 erhalten werden können).
[0056] Der Nutzen einer erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtung 111, 112 liegt in
der Informationsgewinnung in komplexen Situationen, in denen Ursache und Hergang eines
auslösenden Ereignisses nicht allein anhand der in den unmittelbar betroffenen Fahrzeugen
vorhandenen Informationen ermittelt werden kann bzw. in der Vereinfachung dieses Vorgangs
oder zur Verbesserung der Genauigkeit dieses Vorgangs.
[0057] Des Weiteren kann eine erfindungsgemäße Datenübertragungsvorrichtung (CEDR) 111,
112 dazu genutzt werden, Situationen zu analysieren, in denen eine Fehlfunktion anderer
Fahrzeuge 101, 102 oder des Kommunikationssystems in kooperativen Systemen vorgelegen
hat bzw. vermutet wird.
[0058] Daneben werden die Möglichkeiten der Ursachenforschung erweitert durch eine vollständigere
Darstellung der Vorgänge die zu einem auslösenden Ereignis geführt haben.
[0059] Ein CEDR stellt somit das technische Äquivalent eines unabhängigen Beobachters des
komplexen Ablaufs einer Störung dar.
[0060] Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen CEDR 111, 112 (Fig. 3) kann als eigenständiges
Gerät oder - mit Ausnahme der Sensorik - als Softwarekomponente innerhalb oder in
Verbindung mit dem Kommunikationssystems des Fahrzeugs 101, 102 realisiert werden.
Ebenso sind, je nach Anforderungen bzgl. ökonomischer bzw. sicherer Realisierung,
innerhalb des Fahrzeug verteilte Anordnungen realisierbar. Dabei kann auch eine existierende
EDR eingesetzt werden, wenn diese bereits über eine Schnittstelle zum Auslesen der
Daten - bspw. durch eine Auswerteelektronik - verfügt. Voraussetzung dazu ist, dass
der Vorgang des Auslesens den regulären Aufzeichnungsbetrieb des EDR nicht stört.
[0061] Die effektivste Form der Realisierung einer erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtung
101, 102 lässt sich in Verbindung mit einem C2CC System erreichen. Dadurch liegt einerseits
lokal der größtmögliche Umfang an Daten zur Aufzeichnung vor und andererseits realisiert
das Kommunikationssystem bereits einen Teil der erforderlichen Funktionalität. Hierbei
wären die Möglichkeiten zur Übertragung des "Auslöseimpulses" (Signaldatensatz 201)
als Bestandteil der regulären Kommunikation zwischen Fahrzeugen, der zeitlichen Synchronisation
der Aufzeichnungen, der Verschlüsselung der Daten sowie die Möglichkeiten der Abfrage
gespeicherter Daten über das Kommunikationssystem durch autorisierte Stellen zu nennen.
[0062] Die Abfrage gespeicherter Datensätze kann in einer Weise erfolgen, in der eine autorisierte
Stelle - z.B. Behörden und Organisationen mit Sicherungsaufgaben - über die verfügbaren
Kommunikationswege zu einzelnen Fahrzeugen eine Anfrage stellt, gespeicherte Datensätze,
die zu einem vorgegebenen Zeitpunkt an oder in der Nähe einer vorgegebene Position
erstellt wurden, bekannt zu geben.
[0063] Eine effektive Möglichkeit der Abfrage lässt sich realisieren, wenn Fahrzeuge über
eine Internet-Anbindung verfügen. Diese kann über eine zelluläre Anbindung (GSM/UMTS),
über IP-Datacast (DVB-T) oder über ein DSRC bzw. C2CC System realisiert sein.
[0064] Es sind direkte (Fahrzeug zu Fahrzeug) oder indirekte (Fahrzeug zu Server) Abfragestrategien
realisierbar. Letztere erleichtern die Lokalisierung speichernder Fahrzeuge und die
Anonymisierung der gespeicherten Daten und der speichernden Fahrzeuge im Zuge der
Abfrage und Auswertung.
[0065] Eine wichtige Anwendung des CEDR ist die mögliche Nutzung als Unfalldatenschreiber,
wie in Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben.
[0066] Das auslösende Ereignis ist dann bspw. die sensorische Erkennung eines Aufpralls,
das Auslösen des Airbags des betroffenen Fahrzeugs, das Auslösen des Airbags eines
benachbarten Fahrzeugs oder Notfallmeldungen (emergency messages) benachbarter oder
in kurzer Distanz befindlicher Fahrzeuge.
[0067] Im Beispiel, das in Fig. 4 dargestellt ist, wird die Speicherung der Daten durch
eine Nachricht der unmittelbar beteiligten Fahrzeuge 101 an umgebende Fahrzeuge 102
über ein C2CC System ausgelöst. Anders als in Fig. 1 werden die Daten vom ersten Fahrzeug
101 zu mehreren zweiten Fahrzeugen 102 übertragen.
[0068] Alle benachbarten Fahrzeuge 102, die über eine CEDR Ausstattung verfügen und diese
Nachricht empfangen, werden die Speicherung ihrer lokalen Datenübertragungsvorrichtung
112 auslösen.
[0069] Im Regelfall soll dabei die Auslösung einer Aufzeichnung ohne unmittelbare Benachrichtigung
des Fahrers durch die lokale Auswertelogik erfolgen, um mögliche negative Folgen für
die Fahrsicherheit zu vermeiden.
[0070] Als zu speichernde Daten kämen hier bspw. der Zeitpunkt der Auslösung, Identität
des auslösenden Fahrzeuges, Position und Geschwindigkeit der benachbarten Fahrzeuge
sowie die zwischen den Fahrzeugen im Vorfeld des Unfalls ausgetauschten Nachrichten
in Frage. Sofern die unmittelbar beteiligten Fahrzeuge in der Lage sind, aktiv relevante
Daten über das Kommunikationssystem zu verschicken - z.B. Beschleunigungswerte - sollten
diese ebenfalls mit aufgezeichnet werden.
[0071] Nach Eintreten des Ereignisses werden sich die speichernden Fahrzeuge in der Regel
vom Ort des Ereignisses entfernen - lediglich unmittelbar beteiligte Fahrzeuge verbleiben.
[0072] Zur Ursachenermittlung des Ereignisses ist die Abfrage der gespeicherten Daten aller
speichernder Fahrzeuge (also auch jener, die sich bereits vom Ort des Ereignisses
entfernt haben) erforderlich. Im Beispiel der Fig. 5 wird dies durch einen autorisierten
Nutzer - z.B. einem Polizeifahrzeug - eingeleitet.
[0073] Die Abfrage geschieht hier indirekt über eine bspw. als Internet-basierten Server
ausgeführte autorisierte Zentrale, auf der die Auswerte-Anwendung realisiert ist.
Die Abfrage würde dann in folgenden Einzelschritten erfolgen:
- 1. Ein autorisierter Nutzer sendet eine Anfrage an einen Server, alle gespeicherten
Daten über ein Ereignis zu liefern, dass zu einem definierten Zeitpunkt an einem definierten
Ort eingetreten ist.
- 2. Der Server leitet die Anfrage über das Internet an alle erreichbaren Fahrzeuge
weiter. Sinnvollerweise ist diese Anfrage zur Verringerung der Kommunikationslast
geographisch und zeitlich begrenzt. Natürlich wird diese anfängliche Begrenzung eine
Verringerung der möglichen Rückmeldungen speichernder Fahrzeuge zur Folge haben. Da
die Anzahl der speichernden Fahrzeuge aber insgesamt sehr gross sein kann, spielt
die Tatsache, dass nicht alle speichernden Fahrzeuge eine Rückmeldung liefern nur
eine untergeordnete Rolle.
- 3. Fahrzeuge, die über gespeicherte Datensätze verfügen, auf die geforderter Zeitpunkt
und Ort zutreffen, geben dies dem Server bekannt und übermitteln diese Datensätze
an den Server (Fig. 6).
- 4. Der Server nimmt eine Auswertung der Daten vor und übermittelt die Ergebnisse an
den anfragenden Nutzer, der damit eine Darstellung des Gesamthergangs erhält.
[0074] Der Vorteil dieser Lösung gegenüber einer direkten Abfrage liegt in den zusätzlichen
Möglichkeiten, die Quelle der gespeicherten Datensätze zu anonymisieren, da in diesem
Beispiel der abfragende Nutzer lediglich die ausgewerteten und nicht mehr auf einzelne
Fahrzeuge zurückführbaren Ergebnisse der Auswertung erhält.
[0075] Allen Kommunikationslösungen ist gemeinsam, dass die zu übertragenden Datensätze
sensible Inhalte aufweisen und mit der gebotenen Sorgfalt auf dem Übertragungsweg
und bei Speicherung behandelt werden müssen. Eine geeignete Zugriffskontrolle, Verschlüsselung
und ggf. Anonymisierung ist wichtig.
[0076] Als Beispiel wurde der Datenaustausch zwischen zwei Fahrzeugen 101, 102 dargestellt.
Grundsätzlich können aber auch andere mobile Gegenstände, wie Flugzeuge oder Objekte
in einer Fertigungshalle mit Datenübertragungsvorrichtungen 111, 112 versehen sein.
Auch können redundante Sensornetze in Fabrikhallen zur Anlagenüberwachung Gegenstand
der Erfindung sein.
[0077] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
die von der erfindungsgemäßen Datenübertragungsvorrichtung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
[0078] Bezugszeichenliste
- 1
- erstes Sensormittel
- 2
- zweites Sensormittel
- 11
- erstes Vergleichsmittel
- 12
- zweites Vegleichsmittel
- 21
- erste Sendevorrichtung
- 22
- zweite Sendevorrichtung
- 31
- erste externe Empfangsvorrichtung
- 32
- zweite externe Empfangsvorrichtung
- 41
- erstes Speichermittel
- 42
- zweites Speichermittel
- 101
- erster Gegenstand, erstes Fahrzeug
- 102
- zweiter Gegenstand, zweites Fahrzeug
- 111
- erste Datenübertragungsvorrichtung
- 112
- zweite Datenübertragungsvorrichtung
- 200
- Ergebnisdatensatz
- 201
- Signaldatensatz
1. Datenübertragungsvorrichtung für kooperativen Datenaustausch zwischen mobilen Gegenständen,
inbesondere einem Fahrzeug, mit mindestens einem Speichermittel (41, 42) für geographische
Daten betreffend die Position des Gegenstandes, den Speicherzeitpunkt, Kommunikationsdaten,
Bewegungsdaten des Gegenstandes und / oder die Zustandsdaten des Gegenstandes aufweist,
gekennzeichnet durch
a) mindestens ein Sensormittel (1, 2) zur Erfassung mindestens eines Parameters des
statischen und / oder dynamischen Zustandes des mindestens einen Gegenstandes (101,
102),
b) mindestens ein Vergleichsmittel (11, 12), das mindestens einen der Parameter automatisch
mit mindestens einer vorgegebenen Bedingung vergleicht und in Abhängigkeit davon einen
Ergebnisdatensatz (200) erzeugt und
c) eine Sendevorrichtung (21, 22) zur automatischen Aussendung eines Signaldatensatzes
(201) in Abhängigkeit von der Erzeugung des Ergebnisdatensatzes (200), wobei der Signaldatensatz
(201) von einer externen mobilen Empfangsvorrichtung (31, 32) detektierbar ist.
2. Datenübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Sendevorrichtung (21, 22) als drahtloser Sender, insbesondere für drahtlose Internet-Verbindung,
ausgebildet ist.
3. Datenübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Mittel (1, 2) zur Bestimmung der genauen Zeit, Position und / oder kinematischer
Daten des Gegenstandes (101, 102).
4. Datenübertragungsvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Mittel (11, 12) zur Erzeugung eines Echtheitszertifikates für den Ergebnisdatensatz
(200) und / oder den Signaldatensatz (201).
5. System mit mindestens zwei Datenübertragungsvorrichtungen nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Datenübertragungsvorrichtungen (111, 112) an oder in zwei getrennten
Gegenständen (101, 102) angeordnet sind, wobei zwischen den Datenübertragungsvorrichtungen
(111, 112) mindestens zeitweise eine kooperative Datenverbindung besteht.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gesamtdatensatz aus den Ergebnisdatensätzen (200) und / oder von Signaldatensätzen
(201) von mindestens zwei Gegenständen (101, 102) gebildet wird.
7. System nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Ergebnisdatensatz (200) und / oder der Gesamtdatensatz, insbesondere
nur von einer autorisierten Stelle, nur nach Prüfung eines Echtheitszertifikates lesbar
ist.
8. Kooperatives Datenübertragungsverfahren, mit einem kooperativen Datenaustausch, bei
dem
a) mindestens ein Sensormittel (1, 2) automatisch mindestens einen Parameter des statischen
und / oder dynamischen Zustandes des mindestens einen Gegenstandes (101, 102) erfasst,
b) mindestens ein Vergleichsmittel (11, 12) einen der Parameter automatisch mit einer
vorgegebenen Bedingung vergleicht und in Abhängigkeit davon einen Ergebnisdatensatz
(200) erzeugt und
c) eine Sendevorrichtung (21, 22) automatisch einen Signaldatensatzes (201) in Abhängigkeit
von der Erzeugung des Ergebnisdatensatzes (200) aussendet, wobei der Signaldatensatz
(201) von einer externen mobilen Empfangsvorrichtung (31, 32) detektierbar ist.