[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltung und ein Verfahren zum Erzeugen und
Betreiben des Plasmas von Hochdruck-Kurzbogenlampen kleiner Abmessungen. Hochdruck-Kaltkathoden-Gasentladungslampen,
wie sie z.B. auch in Fahrzeugscheinwerfern verwendet werden, benötigen besondere Schaltungen
zum Zünden und dem daran anschließenden stabilen Betrieb des Lichtbogens. Der Betrieb
mit Wechselstrom bewirkt, dass der Bogen gleichmäßig verteiltes weißes Licht abgibt.
Außerdem ist der Wechselstrombetrieb von Gasentladungslampen in Fahrzeugscheinwerfern
für eine höhere Lebensdauer erwünscht.
[0002] Beim Wechselstrombetrieb erfolgt bei dem Wechsel der Polarität, dem sogenannten Nulldurchgang,
eine kritische Betriebsphase bei der die Lampe verlöschen kann, sofern die Summe aus
Spannungsabfall über die Bogenstrecke und über beide Elektroden-Plasma-Übergangszonen
größer ist als die von außen angelegte Lampenbetriebsspannung des Vorschaltgerätes.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Plasma in einer Bogenlampe kleiner Abmessungen
zu erzeugen und beim Betrieb mit Wechselstrom zu verhindern, dass nach dem Polaritätswechsel
des Lampenstromes der Lichtbogen abreißt und die Lampe verlischt.
[0004] Bei der Schaltung und dem Verfahren der genannten Art ist diese Aufgabe durch die
in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Schaltung zeichnet sich dadurch aus, dass der Effektivwert der
das Plasma speisenden Wechselspannunng der Gleichspannung einer vorbestimmten Leistung
entspricht, die im zeitlichen Mittel konstant gehalten wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Schaltung und das entsprechende Verfahren unterscheidet sich
von bestehenden Systemen darin, dass die an dem Lichtbogen anliegende Spannung bei
jeder Halbwelle eine starke Überhöhung des Anstieges aufweist, die zudem auch sprunghaft
ansteigen kann, falls der Stromfluss nach dem Nulldurchgang über die Lampe unterbrochen
werden sollte, wodurch wiederum die Belastung durch den Lichtbogen zusammenbricht
aber durch diesen extrem schnellen sprunghaften Spannungsanstieg, mit Neuzündung des
Bogens, der Stromfluss über die Lampe aufrecht erhalten wird obwohl die geregelte
Gleichspannungsquelle auf diesen Vorgang wegen ihrer Regelträgheit nicht reagieren
kann.
[0007] Die grundlegenden Prinzipien eines elektronischen Vorschaltgerätes werden wie folgt
weiter verwendet:
Die vom Wechselrichter abgegebene Spannung folgt der leistungsbezogen geregelten Gleichspannung
des DC-DC Converters.
[0008] Zum Zünden des Plasmas addiert eine extra Zündschaltung Hochspannungsimpulse, die
die Übernahme des Bogens durch die anliegende Wechselspannung des Wechselrichters
ermöglichen und die immer nur dann erzeugt werden, wenn die von der Gleichspannungsquelle
abgegebene Gleichspannung einen bestimmten Mindestwert überschreitet, der durch eine
Sicherheitsschaltung in seiner Dauer zeitlich begrenzt wird.
[0009] Auf diese Weise ergibt sich sowohl für das Zünden als auch das Betreiben der Gasentladungslampe
eine einfache Schaltung hoher Leistungsfähigkeit, die insbesondere durch die Regelung
der Gleichspannungsquelle nach Maßgabe der dem Plasma zugeführten Leistung erfolgt.
[0010] Dieses Schaltungsgrundprinzip wird bereits in unterschiedlichen Ausführungen erfolgreich
angewandt die sich dadurch auszeichnet, dass sich der anfänglich sinusähnliche Spannungsverlauf
zum Ende der Halbwelle einer trapezähnlichen Kurvenform nähert.
[0011] Automobile Xenonlampen werden überwiegend mit rechteckförmiger Wechselspannung betrieben.
Bei diesem Prinzip wird das Verlöschen des Lichtbogens vermieden, indem während der
Phase des Nulldurchganges eine besonders steile Anstiegsflanke des nächsten Rechteckimpulses
die Pause geringen Stromflusses minimiert. Insbesondere deswegen darf die Induktivität
der mit der Lampe in Serie liegende Zündspule keinen zu großen Wert annehmen, da hierdurch
die Steilheit der Anstiegsflanke eines jeden Rechteckimpulses verringert wird.
[0012] Bei den herkömmlichen Prinzipien in Kombination mit der automobilen Bogenlampe vom
Typ D2S entstehen keine besonderen Probleme, da die Brennspannung der Lampe im wesentlichen
dem Spannungsabfall des Plasmas zwischen den Elektroden entspricht.
[0013] Bei einem schnellen Wechsel des Nulldurchganges, wie z.B. bei Rechteckspannung, wird
so die unmittelbare vorhandene Lampenbrennspannung in periodischer Umkehr an die Lampe
gelegt. Nach Abzug des Spannungsabfalls über beide Elektroden, bleibt noch eine ausreichend
große Potentialdifferenz erhalten um einen erneuten Stromfluss in Gegenrichtung unmittelbar
und ohne zeitliche Verzögerung zu gewährleisten.
[0014] Des Weiteren werden die Elektroden im Brennraum der Lampe durch ihre räumliche Anordnung
auf eine ausreichend hohe Betriebstemperatur gehalten, so dass sich der Spannungsabfall
an den Elektroden innerhalb der kurzen Zeit des Wechsels nicht kritisch hoch ausbilden
kann. Eine hohe Betriebstemperatur der Elektroden senkt die sogenannte Austrittsarbeit
der Elektronen aus dem Metall und mindert den Spannungsabfall über die Elektroden.
[0015] Dagegen wird das Verhältnis vom Spannungsabfall über beide Elektroden zur Lampenbrennspannung
bei Xenonlampen mit sehr kleinen räumlichen Abmessungen, dazu noch verbunden mit geringer
elektrischen Leistung wie z.B. nur 21W, sowie bei gleichzeitig verkürztem Elektrodenabstand
und des weiteren durch ihre thermisch ungünstige räumliche Anordnung, eine ausreichend
hohe Betriebstemperatur für den Betrieb mit Wechselspannung immer ungünstiger. Dies
macht ihren Betrieb mit rechteckförmiger Wechselspannung praktisch unmöglich.
[0016] Falls die Elektroden baubedingt nur sehr kurz in den Lampenbrennraum hineinragen
und zudem sehr dicht an dem begrenzenden Quarzglas des Lampenbrennraums liegen, kann
nicht vorhersagbar die Temperatur der Elektroden sinken, bedingt durch die Position
oder Bewegung der Lampe.
[0017] Bei diesen sehr kleinen Formen von Xenonlampen kann es dadurch sogar schon bei Gleichstrombetrieb
zu einem plötzlichen Anstieg der Lampenbrennspannung kommen, der durch die Serieninduktivität
der immer vorhandenen Zündspule nicht immer durch eine selbstinduzierte Spannung bei
Stromabriss ausgeglichen werden kann und dann zum Verlöschen der Lampe führt.
[0018] Der Betrieb mit einem sinusähnlichen Spannungsverlauf ist ebenfalls nicht möglich,
da die Zeit bis zum Erreichen des Spannungsscheitelwertes, der gegenüber einer Rechteckspannung
um V2 höher liegt, zu lange dauert, da die Induktivität der allgemein in Serie mit
der Lampe liegenden Zündspule den Spannungsanstieg zeitlich verzögert.
[0019] Aufgabe der Erfindung ist es, durch wenige Schaltungselemente und die Einstellung
geeigneter Betriebsparameter einen Spannungsverlauf an der Lampe zu erzielen, der
mit jeder Halbwelle mit einer steilen Anstiegsflanke und starken augenblicklichen
Spannungsüberhöhungen den Betrieb einer kritischen Kurzbogenlampe mit Wechselstrom
ermöglicht.
[0020] Das wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass aus einem sinusähnlichem Spannungsverlauf
eines üblichen Serienschwingkreises mit Hilfe eines zusätzlichen zweiten Serienschwingkreises
ein pulsierender sägezahnähnlicher Verlauf geformt wird, der mit einer nahezu doppelt
so hohen beginnenden Amplitude beginnt, die zum Ende der Halbwelle hin abfällt.
[0021] Der Grundwelle des ersten Schwingkreises wird die Spannung des zusätzlichen Schwingkreises
überlagert, die auch einen hochohmigen Zustand der Lampe beim Polaritätswechsel überwinden
kann, indem die gespeicherte Energie in der Drossel dieses zusätzlichen Schwingkreises
zu einem extrem schnellen und hohen Spannungsanstieg an der Lampe führt, falls die
Lampe nach dem Polaritätswechsel hochohmig sein sollte. So kann sich unmittelbar nach
jedem Polaritätswechsel der Stromfluss durch die Lampe wieder rasch ausbilden und
der Lichtbogen bleibt erhalten.
[0022] Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der schematischen Zeichnungen und
Spannungsverläufen innerhalb der Schaltung erläutert.
[0024] FIG. 1 zeigt eine bereits bekannte Schaltungsanordnung gebildet aus einer Halbbrückenanordnung
mit zwei Transistoren 4 und 5 mit einer Serienschwingkreis bildenden Induktivität
der Zündspule 3 im Wechsel mit Kondensator 1 und 2.
[0025] FIG. 2 zeigt die Schaltungsanordnung aus FIG. 1 erfindungsgemäß erweitert um einen
zweiten Serienschwingkreis gebildet aus einer Induktivität 6, die zusätzlich in Serie
zwischen Zündspule 3 und dem Halbbrückenverstärker liegt, und einem Kondensator 7
in Reihe mit dem Widerstand 8, die beide parallel zur Serienanordnung der Lampe 9
mit der Zündspule 3 liegen.
[0026] FIG. 3 zeigt den Lampenbrennspannungsverlauf der Schaltungsanordnung von FIG. 2.
[0027] FIG. 4 zeigt die Schaltungsanordnung aus FIG. 2 für die anstelle der Lampe 9 jetzt
ein elektrischer Lastwiderstand 14 mit einem Wert von 147 Ohm eingefügt ist.
[0028] FIG. 5 zeigt Spannungsverläufe innerhalb der Schaltungsanordnung von FIG. 4, die
sich mit dem Lastwiderstand von 147 Ohm ergeben.
[0029] FIG. 6 zeigt eine Miniatur-Kurzbogenlampe vom Typ 21W H3, deren Brennraum 25 derart
kleine Abmessungen hat, dass die Elektroden der Lampe extrem dicht an dem Quarzglas
zu liegen kommen und so leicht Temperatur verlieren können.
[0030] Die erfindungsgemäße Schaltung und das Verfahren funktionieren im Detail wie folgt:
[0031] Ein hier nur schematisch dargestellter Wechselrichter (Inverter) steuert zwei MOSFETS
4 und 5 innerhalb eines Halbbrückenverstärkers derart an, dass der eine Transistor
immer erst dann leitend werden kann, wenn der zuvor leitende Transistor vollständig
gesperrt ist. Dabei wird vorzugsweise eine potential getrennte Ansteuerung der MOSFETS
verwendet.
[0032] Ein geregelter DC-DC-Converter, beschrieben in der
EP-B-O 301 436 und der
US-PS 4 922 396, versorgt den Halbbrückenverstärker mit leistungsbezogener Gleichspannung. Diese
Gleichspannung liegt an einem hier nur schematisch angedeuteten kapazitiven Spannungsteiler
mit den Kondensatoren 1 und 2, mit jeweils halber negativ gerichteter Gleichspannung
neg. HV.
[0033] Der DC-DC-Converter wird über eine schematisch angedeutete Leistungsregelschaltung
gesteuert, wie sie in der Patentanmeldung
DE 196.27989 A1 beschrieben ist. Der DC-DC-Converter gibt seine geregelte negativ gerichtete Ausgangspannung
neg. HV an die MOSFETS 1 und 2 des Halbbrückenverstärkers ab.
[0034] Der DC-DC-Converter selbst liegt an einer Spannungsversorgungs-Batterie, die ihrerseits
die übrigen gezeigten Steuerelemente mit Spannungen versorgt.
[0035] Die Anschlusspunkte 10 und 13 des Halbbrückenverstärkers sind über die Speicherdrossel
6 und die Sekundärwicklung des Zündtransformators 3 mit einer Gasentladungslampe 9
verbunden, in der das Plasma gezündet und anschließend betrieben wird.
[0036] Die von der Lampe aufgenommene elektrische Leistung wird konstant geregelt.
[0037] Die Primärwicklung des Zündtransformators 3 wird von einer Zündschaltung Ignition
mit Hochspannungsimpulsen versorgt, wenn der DC-DC-Converter sein Spannungsmaximum
zum Starten der Lampe anfänglich zeitlich begrenzt erzeugt.
[0038] Der Kurvenverlauf der an den Anschlusspunkten 10 und 13 des Halbbrückenverstärkers
anliegenden Wechselspannung wird durch die Dimensionierungen der Kondensatoren 1 und
2, der Induktivität der Zündspule 3, der Induktivität der Speicherdrossel 6 sowie
der Frequenz des Inverters maßgeblich bestimmt.
[0039] In FIG. 5 werden Messkurven der Spannungsverläufe gezeigt, wobei an Stelle einer
Lampe eine ohmsche Last mit zur Lampe äquivalenter Größe eingesetzt wird. Die Ohmsche
Belastung wurde gewählt, um die Schaltung mit einen konstanten Verbraucher zu betreiben.
[0040] Für die gezeigten Messkurven wurde als ohmsche Last 147 Ohm gewählt, die mit einer
Leistung von 21W konstant belastet wird.
[0041] Kurve U
13-10 zeigt den differentiellen Spannungsverlauf über die Anschlusspunkte 10 und 13: Es
ergibt sich bei einer Frequenz von ca. 6kHz ein sägezahnähnlicher Wechselspannungsverlauf:
[0042] Zu Beginn einer jeden positiven oder negativen Halbwelle hat die Amplitude ca. 100V
und fällt dann auf einen Wert bis etwas unterhalb 50V ab. Man muss immer rechtzeitig
die Polarität wechseln, da der Betrieb der Lampe dies erfordert.
[0043] Kurve U
13-11 zeigt den differentiellen Spannungsverlauf über die Messpunkte 11 und 13: Es wird
der sägezahnähnlichen Kurve U
13-10 eine Schwingung mit kürzerer Periode überlagert. Die überlagerte Schwingung wird
durch einen zweiten zusätzlichen Serienschwingkreis erzeugt, der aus der Speicherdrossel
6 und dem Kondensator 7 gebildet wird. Ein zusätzlicher Serienwiderstand bedämpft
diesen Kreis. Gegenüber der Kurve U
13-10 weist Kurve U
13-11 eine geringfügig verzögerte Anstiegsflanke auf.
[0044] Kurve U
R13-12 zeigt den differentiellen Spannungsverlauf über die Messpunkte 12 und 13 mit einem
Lastwiderstand von 147 Ohm. Der Spannungsverlauf wird hier durch die sekundäre Induktivität
der Zündspule 3 gegenüber Kurve U
13-11 nochmals weiter geglättet. Auch wird jetzt die höchste Amplitude noch später erreicht
und so hat es den Anschein, als ob die bisher erreichte steile Anstiegsflanke von
Kurve U
13-10 durch diese zusätzliche Schaltungsanordnung wieder reduziert wird.
[0045] Im Gegensatz zu einem rein ohmschen Widerstand ist über eine Halbwelle der Widerstand
einer Bogenlampe aber stark veränderlich und hängt auch noch kurzzeitig sehr stark
von dem gewählten Amplitudenverlauf ab.
[0046] FIG. 3 zeigt den Spannungsverlauf U
X13-12 über die Messpunkte 12 und 13 einer eben nicht linear ohmschen Xenon-Lampe 9, die
sich in einem kritischen Zustand des beinahe Verlöschens befindet, was aber durch
die erfindungsgemäße Schaltung verhindert wird:
[0047] Nach einem Nulldurchgang 20 würde normalerweise die Lampenbrennspannung bei nicht
unterbrochenem Stromfluss über die Lampe nur langsam ansteigend auf das Maximum bei
22 zulaufen. Die Lampe wird jedoch sehr hochohmig, was jetzt die vom Vorschaltgerät
abgegebene Spannung auf einen Wert, der bis zu 120V erreicht, mit extremer Anstiegsflanke
ansteigen lässt 21 und eine erneute, augenblickliche Übernahme des Lichtbogens bewirkt.
Die durchschnittliche Lampenbrennspannung der gemessenen Lampe beträgt jedoch eigentlich
nur ca. 65V. Der darauf unmittelbar folgende Kurvenabschnitt 22 sieht dann ähnlich
aus wie Kurve U
13-11 und hat überraschenderweise wenig Ähnlichkeit oder Übereinstimmung mehr mit Kurve
U
R13-12.
[0048] Der Grund ist, dass eine Xenonlampe ihren Widerstand je nach dem momentanen Stromverlauf
einer Halbwelle ändert. So ist der Widerstand einer Xenonlampe bei einer geringen
Stromstärke höher als bei nominaler Stromstärke. Bei höheren Stromstärken dagegen
nimmt der Widerstand ab. Der durchschnittliche Widerstand der Lampe steigt mit zunehmender
Temperatur weil der innere Gasdruck steigt.
[0049] Das hat z.B. zu Konsequenz, dass der Lampenwiderstand bei reduzierter Leistung größer
wird, so dass die Brennspannung der Lampe ansteigt, obwohl man die Leistung verringert.
Nur eine ausgefeilte Regelschaltung kann bei diesem ungewöhnlichen Verhalten die Leistung
der Lampe konstant und stabil betreiben.
[0050] Wenn bei einer Miniatur-Xenonlampe ein Verlauf der Amplitude gewählt wird, die zeitlich
nicht konstant, wie z.B. eine Sinusspannung ist, dann hat das die Konsequenz, dass
während der absteigenden Amplitude von Strom und Spannung ab einer minimalen Amplitude
der Spannung die Lampe schon verlöschen kann, d.h. kein Strom mehr fließt und erst
nach dem Wechsel der Polarität erneut zündet, siehe auch Fig.3 - 23 .
[0051] Bei sinusförmigen oder zu langsam ansteigenden Spannungsverläufen wie sie sich aus
Schaltungen wie FIG. 1 ergeben, folgt der ansteigende Spannungsverlauf im Wesentlichen
unbeeinflusst von der augenblicklichen Stromentnahme. Die Lampe kann ungehindert verlöschen,
weil die zwischengespeicherte Energie fehlt, vor dem Scheitelwert 22 eine Spannungsüberhöhung
21 zu erzeugen.
[0052] Für den Fall, dass der Bogen unmittelbar nach dem Nulldurchgang verlöschen sollte,
ist die erfindungsgemäße Schaltung so ausgelegt, dass es zu einer Spannungsüberhöhung
21 mit extremer Flankensteilheit kommen kann, weil durch zusätzliche Schaltungselemente
eine zweite Speicherinduktivität 6 bei jedem Polaritätswechsel mit Energie aufgeladen
wird, deren Energie im Bedarfsfall sofort für eine Spannungsüberhöhung sorgt.
[0053] Bei der Schaltung aus FIG. 2 ist anhand der Kurven aus FIG. 3 zu erkennen, dass der
als erste Spannungsquelle dienende Wechselrichter, gebildet aus Transistoren 4 und
5 , an seinem Ausgang gemessen über die Lampe zwischen den Punkten 13 und 10 schon
eine deutliche Spannungsüberhöhung mit entsprechender Flankensteilheit liefert.
[0054] Solch einen Spannungsverlauf wird man jedoch direkt an einer Entladungsstrecke nicht
erreichen können, da nur durch die zusätzlichen Induktivitäten der Zündspule 3 und
Drossel 6 sich dieser Verlauf ergibt.
[0055] Die Induktivität der Zündspule 3 ist einerseits notwendig, weil sie als Drossel einem
ungehinderten Entladestrom über die Lampe entgegenwirkt andererseits ist die Induktivität
der Zündspule ungünstig, weil sie einem sehr schnellen Spannungsanstieg an der Lampe
bei einem Nulldurchgang entgegensteht.
[0056] Abhilfe aus diesem Widerspruch hilft hier erfindungsgemäß ein zusätzlicher, zweiter
der Lampe parallel geschalteter Serienschwingkreis, der aus der Speicherdrossel 6
Kondensator 7 und Dämpfungswiderstand 8 besteht.
[0057] Wenn der Wechselrichter umschaltet, wird als erstes die Drossel 6 aufgeladen, indem
ein Umladestrom über den Kondensator 7 und Widerstand 8 zu fließen beginnt. Schaut
man sich die drei überlagerten Kurven aus FIG. 3 genau an, so wird man feststellen,
dass der Nulldurchgang, also der stromlose Zustand der Zündspulendrossel 3, gegenüber
den Kurven U
13-10 und U
13-11 verzögert ist. Drossel 6 ist bereits durch Strom als Speicher aufgeladen und kann
bei einem fehlenden Stromfluss über die Lampe 9 und Zündspule 3 probieren ihre gespeicherte
Energie mit Spannungsüberhöhung, die sich der sägezahnähnlichen Spannung von Kurve
U
13-10 überlagert, abzugeben.
[0058] Der Widerstand 8 dient der Begrenzung des maximalen Spitzenstromes durch die Drossel
6 und verzögert und verbreitert die mögliche Spannungsüberhöhung, die man an der Lampe
während der kritischen Phase erzielen kann. Der Kondensator 7 muss eine recht große
Kapazität besitzen, die andererseits bei hohen Frequenzen bei der Umladung des Kondensators
7 in die Drossel 6 und dem Widerstand 8 zu Verlusten führt. Die Kapazität ist bei
der Schaltungsanordnung mit 15nF dimensioniert. Die Induktivität der zusätzlichen
Drossel 6 muss der Größenordnung der Zündspule 3 entsprechen (im konkreten Anwendungsfall:
1mH).
Der Serienschwingkreis muss mit der Dimensionierung zu der gewählten Wechselstromfrequenz
die gewünschten Spannungsüberhöhungen liefern.
[0059] Ein Überschwingvorgang, wie er gelegentlich und unerwünscht bei Funktionsgeneratoren
auftritt, wurde erfindungsgemäß energetisch so stark vergrößert, dass bei hochohmiger
Lampe eine hohe Spannungsspitze auf eine sägezahnähnliche Spannung überlagert wird.
Einzig zur Begrenzung der Verluste in der Drossel 6 darf man den Wert des Kondensators
7 nicht zu groß wählen.
1. Schaltung zum Erzeugen und Betreiben eines Plasmas in einer Lichtbogenlampe, insbesondere
einer Miniatur-Hochdruck-Kurzbogen-Gasentladungslampe, die aus einem geregelten Gleichspannungswandler
(DC-DC-Converter), einer Schaltung zum Regeln der Lampenleistung, einem Halbbrückenwechselrichter
und einer Zündschaltung (Ignition) besteht, dadurch gekennzeichnet,
dass der Gleichspannungswandler das Plasma leistungsbezogen regelt und diese geregelte
Gleichspannung in Wechselspannung von dem nachgeschalteten Halbbrückenwechselrichter
umgewandelt wird, der zusätzliche Schaltungselemente eines Schwingkreises (6,7) und
(8) zu der in Serie mit der Lampe liegenden Zündspule (3) aufweist.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Induktivitäten (3 und 6) in Serie mit einer Gasentladungslampe (9) als Speicher
wirken und ein zweiter Schwingkreis über deren Verbindungspunkt (11) mit einem Kondensator
(7) und Widerstand (8) gebildet wird, wobei die Serienanordnung des Kondensators (7)
und des Widerstandes (8) parallel zur der Serienanordnung aus der Gasentladungslampe
(9) und der Zündspule (3) am Anschlusspunkt (13) liegt.
3. Schaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Serienschwingkreis, bestehend aus den beiden Induktivitäten der Zündspule (3)
in Reihe mit der Speicherdrossel (6) sowie im Wechsel mit den Kondensatoren (1 und
2) mit der Halbbrückenschaltung des Wechselrichters (4 und 5), mit einer so hohen
Frequenz des Wechselrichters betrieben wird, so dass die Ausgangsspannung des Halbbrückenwechselrichters
sägezahnähnliche Halbwellen mit zum Ende abfallender Amplitude aufweisen.
4. Schaltung nach einem der Ansprüche 1- 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündschaltung (Ignition) über den Zündtransformator nur Zündimpulse zum Starten
der Lampe und nicht zum Aufrechterhalten des Plasmas bei normalen Betriebsbedingungen
überträgt und ausschließlich Spannungsimpulse, entweder durch die gespeicherte Energie
der Drossel (6), oder durch die gespeicherte Energie der Zündspule (3) aufgrund der
Unterbrechung des Lampenstromflusses über die Sekundärwicklung der Zündspule erzeugt
werden.
5. Schaltung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass der DC-DC-Converter nur auf die Regelgröße der von der Lampe aufgenommen Leistung
reagiert und die Spannungsüberhöhung zum Wechsel eines jeden Halbwellenimpulses ausschließlich
von der Dimensionierung zweier Schwingkreise und der Betriebsfrequenz der Lampe abhängt.
6. Verfahren zum Erzeugen und Betreiben eines Plasmas in einer Lichtbogenlampe, insbesondere
einer Miniatur-Hochdruck-Kurzbogen-Gasentladungslampe, die aus einem geregelten Gleichspannungswandler
(DC-DC-Converter), einer Schaltung zum Regeln der Lampenleistung, einem Halbbrückenwechselrichter
und einer Zündschaltung (Ignition) besteht, dadurch gekennzeichnet,
dass der Gleichspannungswandler das Plasma leistungsbezogen regelt und diese geregelte
Gleichspannung in Wechselspannung von dem nachgeschalteten Halbbrückenwechselrichter
umgewandelt wird, der zusätzliche Schaltungselemente eines Schwingkreises (6, 7 und
8) zu der in Serie mit der Lampe liegenden Zündspule (3) aufweist, um bei dem Entladen
der Speicherdrossel (6) den Spannungsanstieg einer Halbwelle zu verkürzen, wobei sich
die Anfangsspannung stark überhöht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Induktivitäten (3 und 6) in Serie mit einer Gasentladungslampe (9) als Speicher
wirken und ein zweiter Schwingkreis über deren Verbindungspunkt (11) mit einem Kondensator
(7) und Widerstand (8) gebildet wird, wobei die Serienanordnung des Kondensators (7)
und des Widerstandes (8) parallel zur der Serienanordnung aus der Gasentladungslampe
(9) und der Zündspule (3) am Anschlusspunkt (13) liegt.
8. Schaltung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Serienschwingkreis, bestehend aus den beiden Induktivitäten der Zündspule (3)
in Reihe mit der Speicherdrossel (6) sowie im Wechsel mit den Kondensatoren (1) und
(2) mit der Halbbrückenschaltung des Wechselrichters (4 und 5), mit einer so hohen
Frequenz des Wechselrichters betrieben wird, so dass die Ausgangsspannung des Halbbrückenwechselrichters
sägezahnähnliche Halbwellen mit zum Ende abfallender Amplitude aufweisen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündschaltung (Ignition) über den Zündtransformator nur Zündimpulse zum Starten
der Lampe und nicht zum Aufrechterhalten des Plasmas bei normalen Betriebsbedingungen
überträgt und ausschließlich Spannungsimpulse, entweder durch die gespeicherte Energie
der Drossel (6), oder durch die gespeicherte Energie der Zündspule (3) aufgrund der
Unterbrechung des Lampenstromflusses über die Sekundärwicklung der Zündspule erzeugt
werden.
10. Schaltung nach einem der Ansprüche 6 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der DC-DC-Converter nur auf die Regelgröße der von der Lampe aufgenommen Leistung
reagiert und die Spannungsüberhöhung zum Wechsel eines jeden Halbwellenimpulses ausschließlich
von der Dimensionierung zweier Schwingkreise und der Betriebsfrequenz der Lampe abhängt.