[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von speziellen Mikroemulsionen, die natürliche
Öl(e) und ein bestimmtes Emulgatorsystem enthalten, zur Textilbehandlung im Spülgang
einer automatischen Waschmaschine, wobei die Mikroemulsion aus der Einspülkammer einer
handelsüblichen automatischen Waschmaschine in den Waschraum eingespült wird. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein spezielles Textilnachbehandlungsmittel, dessen Tröpfchengröße
d
50 unter 500 nm liegt, und welche bestimmte Komponenten umfasst.
[0002] Herkömmliche Textilbehandlungsmittel sind im wesentlich auf die Reinigung und auf
die Pflege von Textilien ausgerichtet. Neben der Reinigung der Textilien geht es dabei
hauptsächlich darum, den Griff von Textilien zu verbessern, sie weichzumachen, zu
glätten, eine elektrostatische Aufladung der Textilien zu verhindern, den Glanz und
die Farbbrillanz der Textilien zu erhöhen, die Textilien mit einem möglichst lang
anhaltenden Duft zu versehen usw. Daneben können herkömmliche Textilbehandlungsmittel
auch zur Erleichterung der Bügelarbeit beitragen, für einen geringeren Faserabrieb
und verbesserten Farberhalt trotz häufiger Textilwäsche sorgen. Wie man erkennt, liegt
der Fokus der herkömmlichen Textilbehandlungsmittel beinahe ausschließlich auf dem
Textil. Textilbehandlungsmittel können jedoch auch weitere Verbraucherbedürfnisse
befriedigen. So offenbart die europäische Patentschrift
EP 0 789 070 B1 die Verwendung einer textilweichmachenden Zusammensetzung, welche eine der Haut einen
Vorteil verleihende Substanz enthält, zur Abgabe dieser Substanz an die Haut und um
der Haut sensorische und/oder kosmetische Vorteile zu verleihen, wenn mit der Zusammensetzung
behandelte Textilien mit der Haut in Kontakt kommen, wobei die textilweichmachende
Zusammensetzung 4 bis 32 Gewichtsprozent einer in Wasser unlöslichen textilweichmachenden
quaternären Ammoniumverbindung mit zwei C
12-26-Alkyl- oder -Alkenylgruppen, gebunden an das N-Atom über ein oder mehrere Esterbindungen,
umfasst. Die Verwendung einer textilweichmachenden Zusammensetzung, welche eine Substanz
enthält, die der Haut einen Vorteil verleiht, zur Abgabe dieser Substanz an die Haut
und um der Haut sensorische und/oder kosmetische Vorteile zu verleihen, wenn mit der
Zusammensetzung behandelte Textilien mit der Haut in Kontakt kommen, wobei das der
Haut einen Vorteil verleihende Mittel ein Silikon ist, wird in derselben Schrift offenbart.
In den Beispielen dieser Patentschrift werden zwei entsprechende Mittel offenbart,
die jeweils 4 Gew.-% eines Diesterquats sowie 1 Gew.-% eines der Haut einen Vorteil
verleihenden Silikons enthalten. Damit offenbart also die
EP 0 789 070 B1 ein Konzept, bei dem zwar auch eine Leistung für das behandelte Textil erbracht wird
(Textilweichmachung), bei dem darüber hinaus aber auch ein Zusatznutzen für die Haut,
welche mit dem behandelten Textil in Berührung kommt, erreicht wird, der über eine
bloße Erhöhung des Tragekomforts des Textils hin-ausgeht, dadurch daß der Haut ein
kosmetischer oder sensorischer Vorteil zuteil wird.
[0003] In diesem Zusammenhang ist auch noch zu bedenken, daß textile Kleidungsstücke als
solche oder aber auf diesen verbliebene Rückstände, die z. B. nach einem Reinigungsvorgang
in den textilen Strukturen zurückbleiben, hautschädigend wirken können.
[0004] Zur Reduzierung dieser Problematik werden z. B. zur Beseitigung von Waschmittelresten
mitunter Spülmittel verwendet, um hautverträglichere Textilien zu erhalten. So beschreibt
die
DE 199 23 303 C2 Spülmittel, die bestimmte Mindestmengen an Zitronensäure, Milchsäure, Cyclodextrin
und Ascorbinsäure enthalten und zur Herstellung hautverträglicherer Textilien geeignet
sind.
[0005] Zum Stand der Technik zählt ferner die Druckschrift
WO 01/04254 A1. Diese betrifft ein wässriges Textilkonditionierungsmittel in Form einer Mikroemulsion,
welches ein oder mehrere Öle, ein oder mehrere Lösungsmittel sowie ein oder mehrere
Kationtenside umfasst. Die dort genannten Mikroemulsionen weisen allerdings nur 0,5
bis 35 Gew.-% Wasser auf.
[0006] In der Druckschrift
US 5,612,309 wird eine stickstofffreie Softener-Zusammensetzung offenbart, welche im wesentlichen
aus einer anionischen Mikroemulsion gebildet wird, umfassend (i) 2 bis 40 Gew.-% eines
hydrophoben, in der Regel flüssigen, langkettigen Kohlenwasserstoffes, wobei der langkettige
Kohlenwasserstoff ein Fettsäure-Ester eines Polyols ist, sowie (ii) 2 bis 30% eines
anionischen Tensids. Diese Mikroemulsionen bedienen sich eines anionischen Tensids,
nämlich insbesondere Magnesium-Paraffin-Sulfonat(MgPS) als lipophilem Tensid.
[0007] Die Druckschrift
WO 00/66703 A1 beschreibt eine flüssige Zusammensetzung, welche 15 bis 95 Gew.-% lipophiles Parfüm,
0,05 bis 5 Gew.-% Farbstoff, 4 bis 50 Gew.-% eines Stabilisierungsagens, umfassend
ein kationisches Stabilisierungsagens, sowie ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel
umfasst. Allerdings enthält die Zusammensetzung lediglich 0,1 bis 20 Gew.-% Wasser.
[0008] Die Druckschrift
US 6,376,455 B1 beschreibt Mikroemulsionen, welche (a) bestimmte Kationtenside, (b) sehr spezifische
"solvatrope or coupling agents and blends thereof" sowie (c) ein Öl enthalten. Die
sehr spezifischen "solvatrope or coupling agents" sind ein deutliches Unterscheidungsmerkmal
zu der hier vorliegenden Erfindung.
[0009] Vor diesem Hintergrund lag die an die vorliegende Erfindung gestellte Aufgabe darin,
dem Verbraucher eine alternative Möglichkeit der Textilbehandlung zu ermöglichen.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung einer Mikroemulsion welche eine Viskosität
im Bereich von 5 bis 300 mPas (gemessen mit dem Brookfield-Viskosimeter DV II bei
22°C, 20 Upm, Spindel 3) aufweist, enthaltend
- a) natürliche Öl(e)
und ein
- b) Emulgatorsystem aus wenigstens einem hydrophilen Emulgator, welcher ethoxylierter
Fettalkohol ist, sowie wenigstens einem lipophilen kationischen Emulgator, sowie
- c) 50 bis 90 Gew.-% Wasser, bezogen auf das gesamte Mittel,
zur Textilbehandlung im Spülgang einer automatischen Waschmaschine, wobei die Mikroemulsion
aus der Einspülkammer einer handelsüblichen automatischen Waschmaschine in den Waschraum
eingespült wird.
[0011] Die Mikroemulsion zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß sie eine Tröpfchengröße
d
50 von weniger als 500 nm aufweist. Die Öle weisen vorzugsweise hautschützende und/oder
hautpflegende und/oder hautheilende Eigenschaften auf. Unter der Tröpfchengröße d
50 versteht man den Merkmalswert, bei dem die Verteilungssumme der Tröpfchendurchmesser
den Wert 0,5 = 50% annimmt. Z. B. bedeutet die Angabe "d
50 =a µm", daß von dem betrachteten Gut 50(Massen-)% der Tröpfchen einen Durchmesser
größer als a µm und 50(Massen-)% einen kleineren Durchmesser als a µm aufweisen.
[0013] Beispielsweise offenbart die
DE 37 16 526 C2 eine stabile Öl-in-Wasser-Mikroemulsion, welche aus 1 bis 10 Gew.-% wasserlöslichem
anionischem Tensid oder 2 bis 20 Gew.-% eines Gemisches aus wasserlöslichem anionischen
und wasserlöslichem nichtionischen Tensid, sowie aus 2 bis 10 Gew.-% eines Cotensids
ausgewählt aus der Gruppe von Polypropylenglykolethern, Monoalkylethern und bestimmten
Estern von Ethylenglykol oder Propylenglykol, aliphatischen Mono- und Dicarbonsäuren
mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Molekül, C
9- bis C
15- Alkyletherpolyethenoxycarbonsäuren, und Mono-, Di- und Triethylphosphat, ferner
aus 0,4 bis 10 Gew.-% von nicht wasserlöslichem, 0 bis 80 Gew.-% Terpene enthaltendem,
duftendem Parfum, und aus Wasser besteht, wobei gegebenenfalls anorganisches oder
organisches Salz eines mehrwertigen Metalls, aber kein Builder oder Solubilisierungsmittel
vorhanden ist. In derselben Schrift werden auch konzentrierte Öl-in-Wasser-Mikroemulsionen
offenbart, welche aus 10 bis 35 Gew.-% wasserlöslichem anionischem Tensid oder 18
bis 65 Gew.-% eines Gemisches aus wasserlöslichem anionischen und wasserlöslichem
nichtionischen Tensid, sowie aus 2 bis 30 Gew.-% eines Cotensids ausgewählt aus der
Gruppe von Polypropylenglykolethern, Monoalkylethern und bestimmten Estern von Ethylenglykol
oder Propylenglykol, aliphatischen Mono- und Dicarbonsäuren mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen
im Molekül, C
9- bis C
15-Alkyletherpolyethenoxycarbonsäuren, und Mono-, Di- und Triethylphosphat, ferner aus
10 bis 50 Gew.-% von nicht wasserlöslichem, 0 bis 80 Gew.-% Terpene enthaltendem,
duftendem Parfum, und aus Wasser bestehen, wobei gegebenenfalls anorganisches oder
organisches Salz eines mehrwertigen Metalls, aber kein Builder oder Solubilisierungsmittel
vorhanden ist. Die in der
DE 37 16 526 C2 beschriebenen Mikroemulsionen fungieren in erster Linie als stabile, klare, für harte
Oberflächen geeignete Allzweckreinigungsmittel mit besonderer Wirksamkeit bei Entfernung
von öligem und fettigen Schmutz.
[0014] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung liegt dagegen in der Verwendung einer Mikroemulsion
zur Textilbehandlung im Spülgang einer automatischen Waschmaschine wie in Anspruch
1 angegeben. Dieser Gegenstand weist verschiedene Vorteile auf. Ein sehr wichtiger
Vorteil liegt darin, daß die dem Verbraucher mit dem Gegenstand der Erfindung offerierte
alternative Möglichkeit der Textilbehandlung problemlos in einer automatischen Waschmaschine
durchgeführt wird, da die Verwendung der Mikroemulsion sich unter anderem dadurch
besonders auszeichnet, daß die Mikroemulsion sehr gut aus der Einspülkammer einer
handelsüblichen automatischen Waschmaschine in den Waschraum eingespült werden kann.
Hinzu kommt, daß die Verteilbarkeit der Mikroemulsion auch in kaltem Wasser sehr gut
ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die erfindungsgemäße Verwendung
der Mikroemulsion einen doppelten Nutzen für den Verbraucher hat. Auf der einen Seite
wirkt die Mikroemulsion infolge der Öl(e) und Emulgatoren als gewöhnliches Textilbehandlungsmittel,
z. B. dadurch, daß der damit in der Waschmaschine behandelten Wäsche ein weicherer
Griff verliehen wird. Andererseits verhilft die Mikroemulsion als Resultat der erfindungsgemäßen
Verwendung auch der menschlichen Haut zu einem Vorteil, und zwar dadurch, daß die
mit der Mikroemulsion behandelten Textilien für das Wohlergehen der Haut im Hinblick
auf die Hautgesundheit insoweit dienlich sind, daß beispielsweise das Risiko von Hautreizungen
als Folge des Kontaktes Haut/behandeltes Textil nicht zusätzlich erhöht, sondern eher
vermindert ist, oder so daß bereits gereizte oder irritierte oder sensibilisierte
Haut durch den Kontakt mit dem behandelten Textil nicht noch weiter geschädigt, sondern
eher beruhigt wird. Dies wird durch den Gegenstand der Erfindung insofern geleistet,
daß die in der Mikroemulsion enthaltenen Öl(e) vorzugsweise bei der Verwendung in
der Waschmaschine zumindest anteilsweise auf die Textilfasern übergehen und diese
Öle bei Kontakt der behandelten Textilfasern mit menschlicher Haut zumindest anteilsweise
vom Textil auf die Haut übergehen, so daß also das behandelte Textil als temporärer
Wirt für die Öle auftritt. Die Versorgung der Haut mit Öl über diesen Zwischenwirt
gereicht der Haut in oben genannter Hinsicht zum Vorteil, da das Öl vorzugsweise hautschützende
und/oder hautpflegende und/oder hautheilende Eigenschaften aufweist. So kann der Haut
zumindest ein kosmetischer oder sensorischer Vorteil oder darüber hinausgehender Vorteil
verschafft werden.
[0015] Beispielsweise kann so einem Austrocknen der Haut vorteilhafterweise entgegengesteuert
werden und es kann vorteilhafterweise auch die Schuppigkeit der Haut reduziert werden.
[0016] Dabei geht das Öl vorteilhafterweise nicht vollständig, sondern nur anteilsweise
auf die Haut über. Das teilweise Verbleiben der im erfindungsgemäßen Sinne hautheilenden
und/oder hautschützenden Substanz auf der Textilfaser ist aus zwei Gründen als vorteilhaft
einzuschätzen:
[0017] Zum einen gibt es mitunter dermatologische Probleme als Resultat einer unmittelbaren
Hautunverträglichkeit bestimmter Fasergattungen. Dadurch, daß die Öle, vorzugsweise
Öle mit hautschützenden und/oder hautpflegenden und/oder hautheilenden Eigenschaften,
teilweise auf dem Textil verbleiben, kommt es zu einer Reduzierung des Kontaktes zwischen
Faser und bloßer Haut, so daß die hautheilende Substanz im weitesten Sinne als eine
Faserumhüllung verstanden werden kann.
[0018] Zum anderen haben es moderne Waschmittel ermöglicht, hervorragende optische Reinigungseffekte
bereits bei relativ niedrigen Waschtemperaturen zu erzielen. Durch die Absenkung der
Waschtemperatur ist anzunehmen, daß bestimmte, der natürlichen Hautflora des Menschen
abträgliche Mikroorganismen, die bei höheren Temperaturen vernichtet werden, den Waschgang
nun uberstehen. Antiseptisch wirksame Bestandteile der Öle wirken diesem Problem entgegen.
[0019] Als lipophil gelten Emulgatoren im Sinne dieser Anmeldung im wesentlichen dann, wenn
sie vorteilhafterweise in C
12-C
20 Triglyceriden überwiegend löslich bzw. mit diesen mischbar sind. Lipophilie kann
sich u. a. beispielsweise dann ergeben, wenn die Emulgatoren etwa Kohlenwasserstoffreste
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen aufweisen oder etwa Arylreste enthalten, um anschauliche,
aber nicht einschränkende Beispiele zu geben. Lipophile Emulgatoren haben im wesentlichen
einen wenig polaren, eher apolaren Charakter. Lipophile Emulgatoren im Sinne dieser
Erfindung sind lipohile, kationische Emulgatoren. Demgegenüber gelten Emulgatoren
im Sinne dieser Anmeldung im wesentlichen dann als hydrophil, wenn sie vorteilhafterweise
in Wasser überwiegend löslich sind bzw. mit diesem mischbar. Hydrophile Emulgatoren
haben im wesentlichen einen polaren Charakter. Hydrophilie kann sich u. a. beispielsweise
dann ergeben, wenn der Emulgator etwa HydroxyGruppe(n), Ester-Gruppe(n), Ether-Gruppe(n)
oder Glycerin-Gruppe(n) enthält, um anschauliche, aber nicht einschränkende Beispiele
zu geben.
[0020] Die Begriffe der Hautpflege, des Hautschutzes und der Hautheilung sind zu unterscheiden.
Die Hautpflege erzielt im wesentlichen einen kosmetischen Nutzen hinsichtlich sensorischer
Bedürfnisse z. B. der Weichheit oder des Glanzes der Haut unter normalen Bedingungen.
[0021] Unter dem Begriff des Hautschutzes wiederum versteht man dagegen alles das, was zur
Aufrechterhaltung der gewöhnlichen Leistung der Haut hinsichtlich ihrer Funktionen
unter spezifischen Belastungssituationen erforderlich ist und über ihre eigenen Schutzmechanismen
hin-ausgeht. Damit unterscheidet sich auch dieser Begriff deutlich von der Hautpflege,
denn die Hautpflege erzielt nur einen kosmetischen Nutzen hinsichtlich sensorischer
Bedürfnisse z. B. der Weichheit oder des Glanzes unter normalen Bedingungen. Der Hautschutz
aber unterstützt die Haut mit zusätzlichen Mitteln, die der Haut beispielsweise auch
unter widrigen Bedingungen helfen, ihre vielfältigen Funktionen zu erfüllen. Solche
widrige Bedingungen können z. B. Reibung, Kälte, Hitze, UV-Strahlung, aggressive Umgebungsfluide,
Kontakt mit hautreizenden Materialien sein. Ein hautschützender Aktivstoff, hat im
gewöhnlichen Falle gleichzeitig auch eine hautpflegende Funktion.
[0022] Der Begriff Hautheilung bzw. das Attribut hautheilend läßt sich im Kontext dieser
Erfindung am einfachsten über den Zustand der gesunden menschlichen Haut definieren.
Gesunde menschliche Haut zeichnet sich dadurch aus, daß sie mittels ihres intakten
Säuremantels einen ausreichenden Schutz gegen Mikroorganismen, Keime und Krankheitserreger
liefert, daß ihre Pufferkapazität und ihr Alkali-Neutralisationsvermögen ausreichen,
um schädliche Einflüße umgebender Fluide abzuwehren, daß eine weitgehende Freiheit
von Rötungen besteht und daß eine Freiheit von Hautschäden wie Schnitt-, Schürf- und
Brandwunden, Reizungen, Entzündungen und Allergien besteht, sowie daß sie weder rissig
noch ausgetrocknet ist. Ferner zeichnet sich gesunde Haut dadurch aus, daß sie eine
Depotfunktion für Fett, Wasser und Blut und eine wichtige Rolle im Stoffwechsel übernimmt.
Ist die Haut nicht in der Lage o. g. Funktionen zu übernehmen oder zeigt sie offensichtliche
Schädigungen bzw. geht von der Haut ein Juckreiz aus, so ist sie nicht mehr als gesund
einzustufen. Hautheilend im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nun alles das, was
der Haut hilft, in ihren ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Dabei ist auch alles
das hautheilend, was die Selbstregulierungskräfte der Haut stimuliert, trainiert,
unterstützt und fördert, so daß diese in der Lage ist, ihre Funktionen zu erfüllen,
dadurch daß sie in den natürlichen Gleichgewichtszustand zurückkehrt. Weiter versteht
man unter dem Begriff der Hautheilung im Kontext dieser Erfindung alle Einflüsse,
die dazu führen, daß offensichtliche Hautkrankheiten wie beispielsweise Ekzeme, Ausschläge,
Rötungen, Juckreiz, Schwellungen, Bläschenbildung, Nässen, Krusten in unterschiedlichsten
Ausprägungen zumindest gelindert werden, wenn nicht gar geheilt. Ein hautheilender
Aktivstoff, hat im gewöhnlichen Falle gleichzeitig auch eine hautschützende und hautpflegende
Funktion.
[0023] Wie bereits angesprochen ist die gute Einspülbarkeit der Mikroemulsion im Rahmen
der erfindungsgemäßen Verwendung ein bedeutender Vorteil des Erfindungsgegenstandes.
Die Einspülbarkeit der Mikroemulsion und ihre Verteilbarkeit auch bereits in kaltem
Wasser sind gerade dann besonders gut, wenn bestimmte Maximalwerte für die Tröpfchengröße
nicht überschritten und bestimmte Mindestwerte nicht unterschritten werden. Vorteilhafterweise
sind solche Mikroemulsionen auch besonders stabil.
[0024] Mikroemulsionen mit einer Tröpfchengröße d
50 nicht größer als 400 nm, vorzugsweise nicht größer als 300 nm, vorteilhafterweise
nicht größer als 250 nm ist, in weiter vorteilhafter Weise nicht größer als 200 nm,
in noch vorteilhafterer Weise nicht größer als 150 nm, insbesondere einen Wert von
100 nm nicht übersteigend, sind von daher besonders bevorzugt und dementsprechend
stellt die Verwendung dieser bevorzugten Mikroemulsionen eine besonders vorteilhafte
Ausführungsform der Erfindung dar.
[0025] Ebenso ist es auch für die Einspülbarkeit der Mikroemulsion und ihre Verteilbarkeit
auch bereits in kaltem Wasser ungemein vorteilhaft, insbesondere wenn bestimmte Mindestwerte
der Tröpfchengröße nicht verletzt werden.
[0026] Mikroemulsionen mit einer Tröpfchengröße d
50 nicht kleiner als 10 nm, vorzugsweise nicht kleiner als 25 nm, vorteilhafterweise
nicht kleiner als 40 nm, insbesondere einen Wert von 60 nm nicht unterschreitend,
sind von daher besonders bevorzugt und dementsprechend stellt die Verwendung dieser
bevorzugten Mikroemulsionen eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
dar.
[0027] Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Mikroemulsion, die kationisches Polymer enthält,
vorzugsweise in Mengen von weniger als 10 Gew.-%, vorteilhafterweise von weniger als
5 Gew.-%, in weiter vorteilhafter Weise in Mengen von weniger als 3 Gew.-%, in noch
vorteilhafterer Weise in Mengen von weniger als 1 Gew.-%, insbesondere aber in Mengen
von weniger als 0,5 Gew.-%, wobei vorzugsweise eine Untergrenze von 0,05 Gew.-%, vorteilhafterweise
von 0.1 Gew nicht überschritten wird, stellt ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar. Vorteilhafterweise sind kationische Polymere im Stande, zur Stabilität
der Mikroemulsion weiter beizutragen und gleichzeitig leisten sie dem behandelten
Textil und der Haut einen Dienst, dadurch daß sie als hauchdünne Filme bei der Textilbehandlung
auf die Textilfasern aufziehen können. So kann der optische Eindruck des Textils aufgewertet
werden, dadurch daß es seidig glänzend erscheint und das Textil wird durch den Film
vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt. Bei Kontakt Textil/Haut kann man auch
einen verbesserten Griff des Textils feststellen. Hinzukommt, daß die kationischen
Polymere auch bei Kontakt des behandelten Textils mit der Haut zumindest teilweise
an die Haut abgegeben werden können, so daß die Haut dann ihrerseits unmittelbar durch
einen kationischen Polymerfilm geschützt ist.
[0028] Besonders vorteilhafte kationische Polymere sind im Erfindungskontext polymere quartäre
Ammoniumverbindungen, vorzugsweise ausgewählt aus Copolymeren aus quaternisiertem
Vinylimidazol und Vinylpyrrolidon, Copolymeren aus Vinylcaprolactam, Vinylpyrrolidon
und quaternisiertem Vinylimidazol und/oder quaternisierten Copolymeren aus Vinylpyrrolidon
und Dimethylaminoethylmethacrylaten. Ein besonders bevorzugtes Polymer ist das 3-Methylvinylimidazolinchlorid-Vinylpyrrolidon-Copolymerisat,
erhältlich als Luviquat® Excellence von der BASF AG.
[0029] Wie bereits beschrieben, liegt ein wichtiger Vorteil des Erfindungsgegenstandes darin,
daß als Resultat der erfindungsgemäßen Verwendung ein mit einer entsprechenden Mikroemulsion
behandeltes Textil der Hautgesundheit zuträglich ist. Es ist daher vorteilhaft, wenn
die erfindungsgemäß zu verwendenden Mikroemulsionen weitere Inhaltsstoffe aufweisen,
die dem Wohlergehen der Haut zuträglich sind.
[0030] Ein Inhaltsstoff, der in diesem Kontext ebenfalls nutzbringend ist, ist Harnstoff
und/oder dessen Derivate.
[0031] Harnstoff und/oder dessen Derivate fördern die Hautgesundheit, da sie antimikrobiell,
wasserbindend, Juckreiz stillend, Hautschuppen lösend, hautglättend wirken können
sowie übermäßiges Zellwachstum hemmen können. Ferner können sie der Haut als Feuchthaltefaktor
dienen, d. h. sie können der Haut helfen, Feuchtigkeit zu speichern.
[0032] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Mikroemulsionen können daher Harnstoff und/oder
dessen Derivate enthalten.
[0033] Vorteilhafterweise können die erfindungsgemäß zu verwendenden Mikroemulsionen Feuchthaltefaktoren
beinhalten, beispielsweise solche, die ausgewählt sind aus folgender Gruppe: Aminosäuren,
Chitosan oder Chitosansalze/-derivate, Ethylenglycol, Glucosamin, Glycerin, Diglycerin,
Triglycerin, Harnsäure, Honig und gehärteter Honig, Polyasparaginsäure, Kreatinin,
Spaltprodukte des Kollagens, Lactitol, Polyole und Polyolderivate (beispielsweise
Butylenglycol, Erythrit, Propylenglycol, 1,2,6-Hexantriol, Polyethylenglycole wie
PEG-4, PEG-6, PEG-7, PEG-8, PEG-9, PEG-10, PEG-12, PEG-14, PEG-16, PEG-18, PEG-20),
Pyrrolidoncarbonsäure Zucker und Zuckerderivate (beispielsweise Fructose, Glucose,
Maltose, Maltitol, Mannit, Inosit, Sorbit, Sorbitylsilandiol,-Suerose, Trehalose,
Xylose, Xylit, Glucuronsäure und deren Salze), ethoxyliertes Sorbit (Sorbeth-6, Sorbeth-20,
Sorbeth-30, Sorbeth-40), gehärtete Stärkehydrolysate sowie Mischungen aus gehärtetem
Weizenprotein und PEG-20-Acetatcopolymer, insbesondere Panthenol. Solche Mikroemulsionen
sind, da sie der Feuchtigkeitsregulierung der Haut besonders dienen, sehr vorteilhaft,
und die Verwendung solcher Mikroemulsionen ist eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung.
[0034] Die genannten Feuchthaltefaktoren sind deshalb vorteilhaft, weil sie dazu beitragen
können, den Feuchtigkeitsgehalt der Haut zu regulieren. Es ist bekannt, daß Textilien,
welche gemeinhin ein gewisses Saugvermögen aufweisen, bei Kontakt des Textils mit
der Haut dieser auch Feuchtigkeit entziehen können. Der Haut kann also durch das bloße
Tragen von Wäsche, welche direkt auf dem Leib aufliegt oder mit diesem in Berührung
kommt, Feuchtigkeit entzogen werden. Das Vorhandensein von Feuchthaltefaktoren in
der Mikroemulsion kann nun vorteilhafterweise dazu führen, diesen Verlust zumindest
zu kompensieren, wenn nicht ihn zu überkompensieren. Dabei dient wiederum das mit
der Mikroemulsion im Zuge einer Wäschebehandlung in einer automatischen Waschmaschine
behandelte Textil, welches als Zwischenwirt auftritt, indem es zuerst die Substanzen
mit Feuchthaltefunktion aufnimmt, um sie dann bei Kontakt mit der Haut, insbesondere
bei Reibung mit der Haut an diese abzugeben. Besonders vorteilhaft ist es, die Haut
über das behandelte Textil sowohl mit Ölen bzw. Lipiden als auch mit Feuchthaltefaktoren
zu versorgen. Besonders gereizte Haut kann so vorteilhafterweise entlastet werden,
weil die Wirkung der Öle und der Feuchthaltefaktoren sich verstärkend unterstützt.
[0035] Im Gesamtkontext der Erfindung ist es weiterhin sehr vorteilhaft, wenn die verwendeten
Mikroemulsionen Komplexierungsmittel enthalten.
[0036] Mikroemulsionen, die Komplexierungsmittel enthalten, vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Citrate, Citronensäure, Gluconate, Gluconsäure Phosphate, Phosphonate,
Carboxylate, Ethylendiamintetraessigsäure und/oder ihre Salze, Nitrilotriessigsäure
und/oder ihre Salze, Diethylentriaminpentaessigsäure und/oder ihre Salze, Propylendiamintetraessisäure
und/oder ihre Salze, Alanindiessigsäure und/oder ihre Salze, Methylglycindiessigsäure
und/oder ihre Salze, Iminodibernsteinsäure und/oder deren Salze und/oder dem Trinatriumsalz
der Ethylendiamin-N, N'-dibernsteinsäure, wobei die Citrate und/oder die Citronensäure
am meisten bevorzugt sind, sind von daher besonders vorteilhaft und dementsprechend
stellt die Verwendung dieser besonders vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
[0037] Dabei liegen die Komplexierungsmittel vorzugsweise in bestimmten Mengenverhältnissen
vor.
[0038] Mikroemulsionen, die Komplexierungsmittel in Mengen von mindestens 1,5 Gew.-%, vorteilhafterweise
von mindestens 2,5 Gew.-%, in weiter vorteilhafter Weise in Mengen von mindestens
4 Gew.-%, in noch vorteilhafterer Weise in Mengen von mindestens 6 Gew.-%, insbesondere
aber in Mengen von mindestens 7,5 Gew.-%, wobei vorzugsweise eine Obergrenze von 25
Gew.-%, vorteilhafterweise von 20 Gew.-%, in weiter vorteilhafter Weise von 17 Gew.-%,
in noch vorteilhafterer Weise von 15 Gew.-%, insbesondere von 12 Gew.-% nicht überschritten
wird, enthalten, sind im Rahmen der Erfindung besonders vorteilhaft und dementsprechend
stellt die Verwendung dieser besonders vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
[0039] Vor dem Hintergrund der Erfindung, dem Verbraucher eine alternative Möglichkeit der
Textilbehandlung zu ermöglichen, bei der, wie beschrieben wurde, nicht nur dem Textil
ein weicher Griff verliehen wird, sondern bei der auch der Haut ein Vorteil verschafft
wird, sind vor allem die Citronensäure und/oder Citrate als Komplexbildner sehr hilfreich,
weil sie auch einen hautfunktionellen Bezug haben.
[0040] Die Inhaltsstoffe Citronensäure und/oder Citrate dienen u. a. dazu, den natürlichen
Säureschutzmantel bzw. Hydrolipidfilm der Haut zu unterstützen bzw. zu erneuern. Der
Hydrolipidfilm der Haut wird durch alkalische Einflüsse angegriffen oder zerstört,
woraus ein Verlust der Barrierefunktion der Haut resultiert, so daß Mikroorganismen
oder Schadstoffe leichter in die Haut eindringen können. Durch Citronensäure in den
erfindungsgemäßen Mitteln läßt sich z. B. Rest-alkali aus der Kleidung entfernen und
der pH-Wert der Textilien auf einen pH-Bereich beispiels-weise um 5 einstellen. Zudem
wird durch Citronensäure und/oder Citrat Wasserhärte und Schmutz gebunden bzw. komplexiert.
Außerdem sind Citronensäure und Citrate biologisch vollständig abbaubar bis hin zu
den mineralischen Endprodukten Kohlendioxid und Wasser.
[0041] Mikroemulsionen, in denen zumindest Citrat(e) und/oder zumindest Citronensäure enthalten
sind, vorzugsweise ausschließlich Citrat(e) und/oder Citronensäure, wobei die Citrat(e)
und/oder Citronensäure vorzugsweise in Mengen von 1 Gew.-% bis 16 Gew.-% als Komplexierungsmittel
enthalten sind, sind besonders vorteilhaft und dementsprechend stellt die Verwendung
dieser besonders vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
[0042] Dem in der Mikroemulsion enthaltenem Öl kommt sowohl die Weichmachung des zu behandelnden
Textils als besonders auch den beschriebenen Zusammenhang mit der Haut anbetreffend,
eine sehr wichtige Rolle zu.
[0043] Das in der Mikroemulsion enthaltene natürliche Öl ist vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der pflanzlichen und/oder tierischen fetten Öle, und/oder ätherischen Öle
und dementsprechend stellt die Verwendung dieser besonders bevorzugten Mikroemulsionen
eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung dar.
[0044] In einer weiteren besonderen Ausführungsform gelangt ein hautschützender Stoff zur
Anwendung. Bei diesem hautschützenden Stoff handelt es sich vorteilhafterweise um
ein hautschützendes Öl, z. B. auch um ein Trägeröl, insbesondere ausgewählt aus der
Gruppe Algenöl Oleum Phaeophyceae, Aloe-Vera Öl Aloe vera brasiliana, Aprikosenkernöl
Prunus armeniaca, Arnikaöl Arnica montana, Avocadoöl Persea americana, Borretschöl
Borago offcinalis, Calendulaöl Calendula officinalis, Camelliaöl Camellia oleifera,
Distelöl Carthamus tinctorius, Echiumöl, Erdnussöl Arachis hypogaea, Hanföl Cannabis
sativa, Haselnußöl Corylus avellana/, Johanniskrautöl Hypericum perforatum, Jojobaöl
Simondsia chinensis, Karottenöl Daucus carota, Kernöl der schwarzen Johannisbeere,
Kokosöl Cocos nucifera, Kürbiskernöl Curcubita pepo, Kukuinußöl Aleurites moluccana,
Macadamianußöl Macadamia ternifolia, Mandelöl Prunus dulcis, Nachtkerzenöl, Olivenöl
Olea europaea, Pfirsichkernöl Prunus persica, Rapsöl Brassica oleifera, Rizinusöl
Ricinus communis, Schwarzkümmelöl Nigella sativa, Sesamöl Sesamium indicum, Sonnenblumenöl
Helianthus annus, Traubenkernöl Vitis vinifera, Trichodesmaöl, Walnußöl Juglans regia,
Weizenkeimöl Triticum sativum, wobei von diesen insbesondere das Borretschöl, das
Hanföl und das Mandelöl vorteilhaft sind.
[0045] Alle die gerade aufgeführten Öle sind natürliche Emollientlen, d. h. Mittel, die
Körpergewebe weicher und geschmeidiger machen und die Rauhigkeit der Haut vermindern.
Diese Öle wirken also zum einen auch hautpflegend. Zum anderen weisen gerade diese
Öle weitere spezifische Wirkungen auf, die ein synergistisches Zusammenwirken mit
der Haut und deren Selbstregu-lierungskräften nach sich ziehen und einen Schutz auch
unter widrigen Bedingungen ermöglichen.
[0046] Ein ebenfalls bevorzugtes Öl ist Mandelöl. Es zeichnet sich dadurch aus, daß es die
Wirkung anderer Öle Verstärken kann, weshalb es vorteilhafterweise in Kombination
mit anderen Ölen eingesetzt wird. Aber auch der Einsatz von Mandelöl in der Mikroemulsion
ohne Zugabe weiterer fetter Öle kann ebenso bevorzugt sein.
[0047] Das in den Mikroemulsionen enthaltene Emulgatorsystem ist besonders vorteilhaft für
die Stabilität und auch für die Einspülbarkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden
Mikroemulsionen.
[0048] Die Anmelderin konnte überraschend finden, daß die Mikroemulsion gerade dann sehr
vorteilhafte Eigenschaften bezüglich der Stabilität aber auch bezüglich ihres Einspülverhaltens
zeigt, wenn sie bestimmte Emulgatoren enthält.
[0049] Mikroemulsionen, in welchen zumindest ein lipophiler kationischer Emulgator enthalten
ist, sind dabei besonders vorteilhaft. Solche Mikroemulsionen sind besonders stabil.
[0050] Wie bereits beschrieben wurde, weist die erfindungsgemäß zu verwendende Mikroemulsion
nicht nur einen Emulgator auf. Es ist von großem Nutzen für die Stabilität und die
Einspülbarkeit der Mikroemulsionen, wenn neben zumindest einem kationischen auch ein
nichtionischer hydrophiler Emulgator vorliegt.
[0051] Mikroemulsion, in denen zumindest ein nichtionischer Emulgator enthalten ist, insbesondere
ein hydrophiler nichtionischer Emulgator, wobei, wenn gleichzeitig kationischer Emulgator
enthalten ist, das Mengenverhältnis kationischer zu nichtionischem Emulgator vorteilhafterweise
im Bereich von 70:1 bis 3:1, insbesondere von 50:1 bis 8:1, vorzugsweise von 30:1
bis 10:1, und be-sonders bevorzugt von 20:1 bis 12:1 liegt, sind von daher besonders
bevorzugt, und dementsprechend stellt die Verwendung dieser besonders bevorzugten
Mikroemulsionen eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung dar. Solche
Mikroemulsionen sind besonders stabil und sehr gut aus der Einspülkammer einer Waschmaschine,
insbesondere auch aus dem Fach für das Nachbehandlungsmittel (z.B. Weichspüler), bei
welchem gewöhnlich der "Saugheber-Effekt" angewandt wird, einspülbar. Der "Saugheber-Effekt"
wird weiter unten kurz erläutert.
[0052] Die Einspülbarkeit und die Stabilität der Mikroemulsionen lassen sich sogar noch
weiter verbessern, wenn ganz bestimmte nichtionische Emulgatoren zum Einsatz gelangen.
[0053] Mikroemulsionen, in denen der darin enthaltene nichtionische Emulgator aus ethoxylierten
Fettalkoholen ausgewählt ist, sind dabei besonders vorteilhaft. Besonders bevorzugt
sind mit Blick auf die ethoxylierten Fettalkoholen die Anlagerungsprodukte von 5 bis
40
[0054] Ethylenoxid-Einheiten an C
6-22-Fettalkohole, wobei insbesondere Eumulgin® B3 (Cetylstearylalkohol+30-EO; erhältlich
über Cognis Deutschland GmbH) überaus bevorzugt ist. Besonders bevorzugt mit Blick
auf einsetzbare ethoxylierte Fettsäurealkanolamide sind vorzugsweise die ethoxylierten
Kokosfettsäuremonoethanolamide, insbesondere Kokosfettsäuremonoethanolamide plus 4
Ethylenoxid -Einheiten, was beispielsweise dem kommerziellen Produkt Eumulgin® C4
entspricht (erhältlich über Cognis Deutschland GmbH). Bei Einsatz von nichtionischen
Emulgatoren entsprechend dieser bevorzugten Ausführungsform, insbesondere bei Einsatz
von Eumulgin B3, lassen sich erfindungsgemäße Mikroemulsionen mit herausragender Stabilität,
herausragender Einspülbarkeit und herausragender Verteilbarkeit in Wasser bereitstellen.
[0055] Ebenso läßt sich die Einspülbarkeit und Stabilität der erfindungsgemäß zu verwendenden
Mikroemulsionen noch weiter verbessern, wenn gleichfalls ganz bestimmte kationische
Emulgatoren zum Einsatz gelangen.
[0056] Mikroemulsionen, in denen die darin enthaltenen kationischen Emulgatoren quartäre
Ammoniumverbindungen sind, vorteilhafterweise alkylierte quartäre Ammoniumverbindungen,
vorzugsweise mit ein, zwei oder drei hydrophoben Gruppen, die insbesondere über Ester-
oder Amidobindungen mit einem quaternierten Di- bzw. Triethanolamin oder einer analogen
Verbindung verknüpft sind, sind hierbei besonders vorteilhaft, und dementsprechend
stellt die Verwendung dieser besonders vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
[0057] Mikroemulsionen bei denen der enthaltene kationischen Emulgator eine quartäre Ammoniumverbindung,
ausgewählt ist aus den nachfolgenden Formeln (I):

hierbei steht R für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen; R
1 steht für H, OH oder insbesondere O(CO)R
4, R
2 steht unabhängig von
R1 für H, OH oder O(CO)R5, wobei R4 und R5 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht, a, b und c können jeweils unabhängig voneinander
den Wert 1, 2 oder 3 haben, X- ist ein passendes Anion, vorzugsweise ein Halogenid-,
Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen sein,
und/oder der Formel (II) ist:

wobei R6, R7 und R8 unabhängig voneinander für eine C1-4-Alkyl-, Alkenyl- oder Hydroxyalkylgruppe steht, R9 und R10 jeweils unabhängig ausgewählt eine C8-28-Alkylgruppe mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen darstellt und u eine Zahl zwischen
0 und 5 ist, X- ist ein passendes Anion, vorzugsweise ein Halogenid-, Methosulfat-,
Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen sein,
sind im Rahmen der Erfindung sehr vorteilhaft, und dementsprechend stellt die Verwendung
dieser sehr vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
[0058] Mikroemulsionen, in welchen es sich bei dem darin enthaltenen kationischen Emulgator
um N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxyethyl)ammonium-methosulfat oder um
N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(dipalmitoylethyl)ammonium-methosulfat handelt, sind
sehr vorteilhaft, und dementsprechend stellt die Verwendung dieser sehr vorteilhaften
Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
[0059] Der Gehalt an kationischen Emulgator, vorzugsweise lipophilem kationischem Emulgator
läßt sich vorteilhaft einstellen.
[0060] Mikroemulsionen, die weniger als 20 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 15 Gew.-%, vorteilhafterweise
weniger als 10 Gew.-%, in sehr vorteilhafter Weise weniger als 5 Gew.-%, in weiter
vorteilhafter Weise weniger als 4 Gew.-%, in noch weiter vorteilhafterer Weise weniger
als 3,5 Gew.-%, in überaus vorteilhafter Weise weniger als 3 Gew.-%, in äußerst vorteilhafter
Weise weniger als 2,5 Gew.-%, in vorteilhaftester Weise weniger als 2 Gew.-%, mindestens
jedoch 0,1 Gew.-%, vorteilhafterweise mindestens 0,5 Gew.-%, insbesondere mindestens
1 Gew.-% an kationischen, vorzugsweise lipophilen kationischen Emulgatoren enthalten,
sind äußerst vorteilhaft, und dementsprechend stellt die Verwendung dieser äußerst
vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dar.
[0061] Auch der Gehalt an nichtionischen, vorzugsweise hydrophilen nichtionischen Tensiden
läßt sich vorteilhaft einstellen.
[0062] Eine Mikroemulsion, die weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 3 Gew.-%,
vorteilhafterweise weniger als 2 Gew.-%, in sehr vorteilhafter Weise weniger als 1,5
Gew.-%, in weiter vorteilhafter Weise weniger als 1,0 Gew.-%, in noch weiter vorteilhafterer
Weise weniger als 0,75 Gew.-%, in überaus vorteilhafter Weise weniger als 0,6 Gew.-%,
in äußerst vorteilhafter Weise weniger als 0,45 Gew.-%, in vorteilhaftester Weise
weniger als 0,35 Gew.-%, mindestens jedoch 0,15 Gew.-%, vorteilhafterweise mindestens
0,2 Gew.-%, insbesondere mindestens 0,25 Gew.-% an nichtionischen, vorzugsweise hydrophilen
nichtionischen Emulgatoren enthält, ist im Rahmen dieser Erfindung als sehr vorteilhaft
einzustufen, so daß die Verwendung dieser sehr vorteilhaften Mikroemulsionen eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt.
[0063] Auf die Bedeutung des Öls im Rahmen dieser Erfindung wurde bereits hingewiesen. Nach
dem Erkenntnisstand der Anmelderin verhält es sich so, daß die erfindungsgemäß zu
verwendenden Mikroemulsionen gerade dann sehr vorteilhaft im Hinblick auf die Einspülbarkeit,
die Stabilität und auch im Hinblick auf die Hautgesundheit sind, wenn bestimmte Mengenbereiche
eingehalten werden.
[0064] Mikroemulsionen, welche zumindest 0,5 Gew.-%, vorzugsweise zumindest 2,5 Gew.-%,
vorteilhafterweise zumindest 5 Gew.-%, insbesondere 10 Gew.-%, jedoch nicht mehr als
50 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 45 Gew.-%, vorteilhafterweise nicht mehr als
40 Gew.-%, in sehr vorteilhafter Weise nicht mehr als 35 Gew.-%, in noch vorteilhafterer
Weise nicht mehr als 32 Gew.-%, in überaus vorteilhafter Weise nicht mehr als 28 Gew.-%,
in vorteilhaftester Weise nicht mehr als 25 Gew.-% an Ölen enthalten, jeweils bezogen
auf die gesamte Mikroemulsion, sind als sehr vorteilhaft einzustufen, so daß die Verwendung
dieser sehr vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellt.
[0065] Um vor allem die Stabilität der Mikroemulsionen noch weiter zu verbessern, können
diese Verdickungsmittel enthalten.
[0066] Eine Mikroemulsion, die mindestens 0,05 Gew.-%, vorzugsweise zumindest 0,1 Gew.-%,
vorteilhafterweise zumindest 0,15 Gew.-%, insbesondere zumindest 0,2 Gew.-%, jedoch
nicht mehr als 10 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 3 Gew.-%, vorteilhafterweise
nicht mehr als 2,5 Gew.-%, in sehr vorteilhafter Weise nicht mehr als 2,0 Gew.-%,
in noch vorteilhafterer Weise nicht mehr als 1,5 Gew.-%, in überaus vorteilhafter
Weise nicht mehr als 1,0 Gew.-%, insbesondere nicht mehr als 0,75 Gew.-%, in vorteilhaftester
Weise nicht mehr als 0,5 Gew.-% an hydrophilen und/oder lipophilen Verdickungsmitteln
enthält, ist in diesem Sinne als sehr vorteilhaft einzustufen, so dass die Verwendung
dieser sehr vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellt.
[0067] Das in der Mikroemulsion enthaltene Verdickungsmittel ist vorzugsweise aus der Gruppe
der
- a) Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Derivate, Gummi ara-bicum, Karaya-Gummi,
Traganth, Taragummi, Gellan, Carrageen, Johannisbrotkernmehl, Agar-Agar, Alginate,
Pektine und/oder Dextrane,
- b) organische vollsynthetische Verdickungsmittel, insbesondere Polyacrylate, Polyacrylamide,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyethylenglykole, hydrophob modifizierte
Polyether, Polyurethane, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate, deren Salze und/oder
Derivate,
- c) nichtionische und/oder anionische Cellulose-Derivate, insbesondere Hydroxyethylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Hydroxypropyl-methylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Ethylhydroxyethyl-cellulose,
Methylcellulose,
- d) Stärke-Fraktionen und Derivate, insbesondere Amylose, Amylopektin und Dextrine,
- e) Tone, insbesondere Bentonit.
- f) Fettsäuren, Fettalkohole, Silikonöle, Wachse,
- g) Mischungen der vorgenannten
auszuwählen, und die entsprechenden Mikroemulsionen sind sehr vorteilhaft, vor allem
hinsichtlich der Stabilität der Emulsion, und dementsprechend ist die Verwendung dieser
sehr vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0068] Überaus bevorzugte Verdickungsmittel sind dabei die Fettsäuren. Diese vermögen nicht
nur, die Emulsion noch weiter zu stabilisieren, sondern überraschenderweise führt
die Kombination der Öle mit den Fettsäuren dazu, daß die Öle noch besser auf die behandelten
Textilien aufziehen. Die Fettsäuren können die Effizienz der Ölbeladung der Textile
vorteilhafterweise soweit steigern, daß nahezu 100 Prozent der in der Mikroemulsion
enthaltenen Ölmenge bei der Textilbehandlung auf das Textil aufgebracht werden kann.
Vorteilhafterweise enthalten die Mikroemulsionen daher Fettsäure(n), vorzugsweise
in Mengen bis zu 10 Gew.-%, in weiter vorteilhafter Wiese in Mengen bis zu 5 Gew.-%,
insbesondere in Mengen zwischen 2 und 4 Gew.-%.
[0069] Besonders geeignet sind hier C12-C16-Fettsäuren, insbesondere die Myristinsäure.
[0070] Als Dispersionsmittel enthalten die erfindungsgemäß zu verwendenden Mikroemulsionen
Wasser, in welchem die Ölphase vorzugsweise verteilt ist. Der Wassergehalt läßt sich
vorteilhaft einstellen.
[0071] Mikroemulsion, die mindestens 50 Gew.-%, jedoch vorzugsweise nicht mehr als 85 Gew.-%,
vorteilhafterweise nicht mehr als 80 Gew.-%, in sehr vorteilhafter Weise nicht mehr
als 75 Gew.-%, in noch vorteilhafterer Weise nicht mehr als 70 Gew.-%, in überaus
vorteilhafter Weise nicht mehr als 68 Gew.-%, in vorteilhaftester Weise nicht mehr
als 65 Gew.-% an Wasser enthalten, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel, sind vorteilhaft,
und dementsprechend ist die Verwendung dieser vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0072] Wie bereits beschrieben, dienen die enthaltenen Öle nicht nur dazu, das Textil weich
zumachen, sondern sie dienen über das als temporären Wirt agierende Textil auch dazu,
der Haut einen Nutzen zu verschaffen. Dieser Nutzen ist gerade dann sehr vorteilhaft,
wenn die Öle bestimmte Eigenschaften aufweisen.
[0073] Mikroemulsionen, die wenigstens ein Öl mit hautschützenden und/oder hautpflegenden
und/oder hautheilenden Eigenschaften enthalten, sind in diesem Zusammenhang besonders
vorteilhaft, dementsprechend ist die Verwendung dieser besonders vorteilhaften Mikroemulsionen
eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0074] Ebenso sind Mikroemulsion, bei welchen wenigstens eines der in der Mikroemulsion
enthaltenen Öle antiseptisch wirksam ist, vorteilhaft, so dass demzufolge auch die
Verwendung dieser vorteilhaften Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellt. Im Kontext dieser Erfindung ist unter dem Attribut der antiseptischen
Wirksamkeit eine Wirkung gemeint, die den Selbstregulierungskräften menschlicher Haut
dienlich ist. Diese Wirksamkeit ist in ihrer Ausprägung nicht mit der von klassischen
keimtötenden bzw. germiziden Mitteln wie z. B. Phenolen, Halogenen, Alkoholen, mit
denen man z. B. Haut und Schleimhäute, Wunden oder auch medizinische Instrumente behandelt,
um Asepsis (Keimfreiheit) zu erzielen, zu vergleichen. Die klassische Antiseptik umfaßt
antimikrobielle Maßnahmen am Ausgangsort bzw. an der Eintrittspforte einer möglichen
Infektion bzw. am Infektionsherd auf der Körperoberfläche. Eine solche starke Wirksamkeit
ist jedoch im Kontext der Erfindung nicht angestrebt, da sie zwar zweifellos zur Beseitigung
schädlicher Keime o. ä. führen würde, dabei aber auch die natürliche Hautflora des
Menschen beeinträchtigen würde.
[0075] Die besondere Vorteilhaftigkeit der antiseptisch wirkenden Aktivstoffe, die erfindungsgemäß
einsetzbar sind, ergibt sich durch ein synergistisches Zusammenwirken dieser Substanzen
mit den allgemeinen Funktionsmechanismen menschlicher Haut, da diese mild antiseptisch
wirkenden Substanzen z. B. Keime, darunter schädliche Keime reduzieren, aber nicht
vollkommen, also bis zur Keimfreiheit, vernichten. Es verbleiben auf der Haut also
genug Keime, die ausreichen, um die Selbstregulierungskräfte menschlicher Haut zu
trainieren und dadurch zu stärken. Durch das Zusammenwirken der Selbstregulierungskräfte
der Haut mit dem antiseptischen Vermögen der im Mittel enthaltenen Aktivstoffe werden
die allgemeinen Funktionsmechanismen der Haut unterstützt. Dies ist gerade im Hinblick
auf bereits irritierte und/oder anderweitig geschädigte Haut von großem Vorteil. Bei
bereits irritierter und/oder sensibilisierter und/oder sonst wie geschädigter oder
aber auch besonders empfindlicher Haut sind die Selbstregulierungskräfte der Haut
teilweise nicht mehr in der Lage, wenn auch nur vorübergehend, die Hautgesundheit
aus eigener Kraft sicherzustellen. Im synergistischen Zusammenwirken mit den erfindungsgemäß
zu verwendenden Mitteln werden diese Selbstregulierungskräfte unterstützt, trainiert
und gestärkt. Auf diese Weise unterstützt das Textilbehandlungsmittel bzw. die mit
diesem behandelte Wäsche die natürliche Hautflora des Menschen.
[0076] Um die natürliche Hautflora des Menschen nicht zu beeinträchtigen, ist es wichtig,
solche Stoffe (weitestgehend) auszuschließen, die zwar stark desinfizierend bzw. antiseptisch
wirksam sind, wie z. B. Glutaraldehyd, aber gleichzeitig ein hohes Allergisierungspotential
bergen und hautsowie schleimhautreizend sind.
[0077] Bei diesem antiseptisch wirksamen Öl handelt es sich vorzugsweise um ätherisches
Öl, das insbesondere ausgewählt ist aus der Gruppe der Angelica fine - Angelica archangelica,
Anis - Pimpinella Anisum, Benzoe siam - Styrax tokinensis, Cabreuva - Myrocarpus fastigiatus,
Cajeput - Melaleuca leucadendron, Cistrose - Cistrus ladaniferus, Copaiba-Balsam -
Copaifera reticulata, Costuswurzel - Saussurea discolor, Edeltannennadel - Abies alba,
Elemi - Canarium luzonicum, Fenchel - Foeniculum dulce Fichtennadel - Picea abies,
Geranium - Pelargonium graveolens, Ho-Blätter - Cinnamonum camphora, Immortelle (Strohblume)
Helichrysum ang., Ingwer - Zingiber off., Johanniskraut - Hypericum perforatum, Jojoba,
Kamille deutsch - Matricaria recutita, Kamille blau fine - Matricaria chamomilla,
Kamille röm. - Anthemis nobilis, Kamille wild - Ormensis multicaulis, Karotte - Daucus
carota, Latschenkiefer - Pinus mugho, Lavandin - Lavendula hybrida, Litsea Cubeba
- (May Chang), Manuka - Leptospermum scoparium, Melisse - Melissa officinalis, Meerkiefer
- Pinus pinaster, Myrrhe - Commiphora molmol, Myrthe - Myrtus communis, Neem - Azadirachta,
Niaouli - (MQV) Melaleuca quin. viridiflora, Palmarosa - Cymbopogom martini, Patchouli
- Pogostemon patschuli, Perubalsam - Myroxy-Ion balsamum var. pereirae, Raventsara
aromatica, Rosenholz - Aniba rosae odora, Salbei - Salvia officinalis Schachtelhalm
- Equisetaceae, Schafgarbe extra - Achillea millefolia, Spitzwegerich - Plantago lanceolata,
Styrax - Liquidambar orientalis, Tagetes (Ringelblume) Tagetes patula, Teebaum - Melaleuca
alternifolia, Tolubalsam - Myroxylon Balsamum L., Virginia-Zeder - Juniperus virginiana,
Weihrauch (Olibanum) - Boswellia carteri, Weißtanne - Abies alba.
[0078] Ein weiterer Vorteil der zuvor bezeichneten ätherischen Öle liegt in deren besonderer
Multifunktionalität, die sich neben der beschrieben mild antiseptischen Wirksamkeit
aus einer Vielzahl weiterer wünschenswerter organoleptischer Eigenschaften ergeben,
die gerade diesen Ölen zuzurechnen sind. Dabei wird diesen Ölen in den meisten Fällen
eine schleimlösende Wirkung zugemessen, da sie auf die Schleimhäute der Atmungsorgane
einen milden, positiven Reiz ausüben. Ferner kann sich eine wünschenswertes Wärmegefühl
einstellen. Desodorierende, schmerzlindernde, durchblutungsfördernde, beruhigende
Wirkungen konnten im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Einsatz dieser bezeichneten
Ölen von der Anmelderin beobachtet und als besonders vorteilhaft erkannt werden. Dabei
werden die organoleptischen Eigenschaften dieser Öle in der Regel nicht von den Hauptkomponenten,
sondern von den Neben- od. Spurenbestandteilen geprägt, die oftmals in die Hunderte
gehen können und mitunter synergistisch zusammenwirken. Ein anderer Vorteil im Zusammenhang
mit den genannten Ölen ist der von ihnen ausgehende, harmonisierende Wohlgeruch und
Duft, der in vielen Fällen bei Menschen zu positiven Gefühlen führt.
[0079] Auf diese Weise unterstützt das Textilbehandlungsmittel bzw. die mit diesem behandelte
Wäsche nicht nur die natürliche Hautflora des Menschen, sondern verhilft dem menschlichen
Organismus zu zusätzlichen Vorteilen eben beschriebener Art.
[0080] Eine Mikroemulsion, in welcher wenigstens eines der enthaltenen Öle einen Mindestgehalt
an γ-Linolensäure von 0,1 Gew.-%, bezogen auf das betreffende Öl aufweist ist für
die Erfindung besonders vorteilhaft und insbesondere ist zumindest eines der Öle,
vorzugsweise sind zumindest zwei der Öle ausgewählt aus Hanföl, Borretschöl, Nachtkerzenöl,
Kernöl der schwarzen Johannisbeere, Echiumöl, Trichodesmaöl und/oder Schwarzkümmelöl.
Dementsprechend ist die Verwendung dieser besonders vorteilhaften Mikroemulsionen
eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0081] Ein besonders bevorzugtes Öl im Sinne dieser Erfindung ist z. B. das Hanföl. Hanföl,
das einen hohen Anteil essentieller Fettsäuren aufweist, und außerdem bis zu 6 Gew.
% der wertvollen γ-Linolensäure (GLA) beinhaltet, wirkt zusätzlich entzündungshemmend,
leicht schmerzstillend, heilend, pflegend, Hautstruktur verbessernd, Alterserscheinungen
vorbeugend. Es verbessert Erneuerungsprozesse im Gewebe und übt eine hohe regenerierende
Wirkung auf verletztes Gewebe aus. Zudem kann es die Pflege-Eigenschaften oder andere
Eigenschaften anderer Öle insbesondere aller hier explizit genannten Öle erhöhen.
Da essentielle Fettsäuren maßgeblich an der Aufrechterhaltung der Barrierefunktion
der Haut beteiligt sind, weil sie helfen, den transepidermalen Wasserverlust über
die Haut zu regulieren und zu normalisieren, kommt dem Hanföl im Sinne dieser Erfindung
als Folge seines hohen GLA-Gehaltes eine besondere Rolle zu, da bei gestörtem transepidermalen
Wasserverlust eine örtliche Behandlung mit GLA zur stärksten Reduktion des transepidermalen
Wasserverlusts führt.
[0082] Ein ebenso bevorzugtes Öl im Sinne dieser Erfindung ist das Borretschöl. Es hat infolge
seines hohen GLA-Gehaltes (bis zu 25 Gew.-%) dem Hanföl vergleichbare Eigenschaften
und Vorteile. Selbiges trifft auf das Nachtkerzenöl zu, welches ebenfalls ein bevorzugtes
Öl ist.
[0083] Wenn der pH-Wert der Mikroemulsion, insbesondere der pH-Wert einer 1 %-igen wässrigen
Lösung der Mikroemulsion bei einer Temperatur von T = 20 °C nicht größer als 6,5,
vorzugsweise nicht größer als 5,5 ist, so handelt es sich um eine bevorzugte Mikroemulsion,
dementsprechend ist die Verwendung dieser besonders bevorzugten Mikroemulsionen eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung.
[0084] Ein pH-Wert der Mikroemulsion (Textilbehandlungsmittel) zwischen 2 bis 6,5, vorzugsweise
zwischen 3 - 5,5, gemessen bei einer Temperatur von 20°C insbesondere an einer 1 %-igen
wässrigen Lösung des Textilbehandlungsmittels ist vorteilhaft im Hinblick auf den
pH-Wert der Haut eines gesunden Menschen. Solche Mikroemulsionen sind bevorzugt.
[0085] Da im Bereich der großen Schweißdrüsen, die z.B. im Genitalbereich und in den Achselhöhlen
vorhanden sind, die Hautoberfläche nur schwach sauer (pH 5,5 - 6,5) ist, besteht gerade
dort eine reduzierte Abwehrfähigkeit gegen Keime oder Bakterien, so daß es im Sinne
der Erfindung besonders vorteilhaft ist, wenn der pH-Wert des Textilbehandlungsmittel
nicht größer als pH 5,5 ist, gemessen bei einer Temperatur von 20°C an einer 1 %-igen
wässrigen Lösung des Textilbehandlungsmittels.
[0086] Ein weiterer Vorteil dieses pH-Wert-Bereiches für das Textilbehandlungsmittel ist
im Zusammenhang mit der Körperhygiene zu sehen. Wird der Körper mit Seife gewaschen,
so erhöht sich der pH-Wert der gewaschenen Haut auf etwa 9, so daß der natürliche
Schutzmantel der Haut massiv gestört ist. Über ihre Selbstregulierungskräfte vermag
es die Haut, den sauren pH-Wert wiedereinzustellen. Allerdings kann dieser Prozeß
bis zu 3 h Zeit beanspruchen, in der Regel aber mindestens 30 Minuten. Dies differiert
von Hauttyp zu Hauttyp und verläuft z. B. bei Kleinkindern sehr langsam.
[0087] Besonders vorteilhaft ist ein solcher pH-Wert-Bereich hinsichtlich eines Personenkreises
mit besonders empfindlicher Haut, wie Babys oder Kleinkinder, oder eines Personenkreises
mit bereits bestehenden Hautproblemen, z. B. Allergiker. So ist beispielsweise Babyhaut
erheblich dünner als die Haut eines erwachsenen Menschen. Da auch die Talgproduktion
der Babyhaut deutlich vermindert ist, weist sie nur eine unvollständige Barrierefunktion
und einen sehr dünnen Hydrolipidfilm auf. Hier besteht ein besonderer Bedarf an den
erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmitteln.
[0088] Der Vorteil des Textilbehandlungsmittel mit einem pH-Wert wie zuvor beschrieben,
liegt darin, daß damit behandelte Textilien es vermögen, die Selbstregulierungskräfte
der Haut, was ihre Alkalineutralisationsfähigkeit betrifft, zu unterstützen, dadurch,
daß das mit der Haut in Kontakt tretende Textil, wie z. B. ein Abtrockentuch oder
Leibwäsche, einen hautoptimalen pH-Wert aufweist.
[0089] Auf diese Weise unterstützt das Textilbehandlungsmittel bzw. die mit diesem behandelte
Wäsche die natürliche Hautflora des Menschen.
[0090] Es ist weiterhin besonders vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäß zu verwendenden
Mittel farbstofffrei sind, obschon farbstoffhaltige Mittel, wie sie handelsüblich
sind, nur in extrem seltenen Ausnahmefällen ggf. bei entsprechend veranlagten, besonders
empfindlichen Menschen zu subjektiv wahrgenommenen, geringfügigen Hautirritationen
führen können. Um also das hypothetisch vorhandene Unverträglichkeitspotential von
dieser Seite noch weiter zu senken, ist es von daher vorteilhaft, den Farbstoffgehalt
in den erfindungsgemäß zu verwendenden Mitteln zu minimieren, bestenfalls bis hin
zur Farbstofffreiheit. Sollten Farbstoffe beispielsweise aus optischen Gründen erwünscht
sein, so werden die üblichen Farbmittel eingesetzt. Bevorzugt liegt der Farbmittelgehalt
unter 0,002 Gew.-% der Zusammensetzung, insbesondere beträgt er 0 Gew.-%.
[0091] Wenn die Mikroemulsion also farbstofffrei ist, so handelt es sich um eine vorteilhafte
Mikroemulsion, dementsprechend ist die Verwendung dieser vorteilhaften Mikroemulsionen
eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0092] Ebenso sind Mikroemulsionen, welche nur natürliche Aromen, jedoch vorzugsweise keine
zusätzlichen Duftstoffe oder andere Parfumöle enthalten, von großem Vorteil, so dass
also auch die Verwendung solcher Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellt.
[0093] Dies ist besonders vorteilhaft, da ggf. bestimmte Duftstoffe oder Parfumöle, die
keine hautheilenden, hautpflegenden und/oder hautschützenden Aktivstoffe im Sinne
der Erfindung und keine natürliche Aromen sind, wenn auch nur bei sehr kleinen Personengruppen
mit überaus empfindlicher Haut und entsprechender Prädisposition, in sehr seltenen
Fällen geringfügige, subjektiv wahrgenommene Unverträglichkeitsreaktionen auslösen
können, welche der vorliegenden Erfindung entgegenwirken würden.
[0094] Zwar sind die erfindungsgemäßen Mittel vorzugsweise frei von vorgenannten Riechstoffen,
es kann jedoch erwünscht sein, eine besonders ansprechende Duftnote zu erzeugen, die
sich nicht alleine aus den erfindungsgemäßen Aktivstoffen und deren inhärenter Duftwirkungen
generieren läßt. Daher ist es in einer bevorzugten Ausführungsform möglich, eine geringe
Menge solcher Riechstoffe, die keine Aktivstoffe im Sinne der Erfindung sind, zu den
betreffenden Mitteln hinzuzufügen.
[0095] Zu den gewöhnlichen Duftstoffen bzw. Riechstoffen bzw. Parfumölen zählen z.B. die
synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.
Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat,
p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat,
Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat,
Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether,
zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal,
Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal,
zu den Ketonen z. B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen
Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol,
zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen.
In Parfümölen können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten sein, wie sie aus
pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pineöl, Muskateller, Nelkenöl, Zimtblätteröl,
Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl,
Orangenschalenöl.
[0096] Wenn die Mikroemulsion ein Bügelerleichterungsmittel und/oder Knitterreduktionsmittel
enthält, so ist eine solche Mikroemulsion als vorteilhaft einzustufen, und ebenso
ist von daher die Verwendung dieser Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß durch den Bügelerleichterungs-
und Knitterreduktionseffekt, die Bügeldauer herabgesetzt werden kann, so daß die wertvollen
Inhaltsstoffe des erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmittels keiner zu langen thermischen
Belastung durch das Bügeln ausgesetzt sind, und so ihre volle Wirkkraft behalten.
[0097] Die Mikroemulsionen können vorteilhafterweise einen desodorierenden Wirkstoff enthalten,
so dass die Verwendung solcher Mikroemulsion eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist.
[0098] Hierbei muß beachtet werden, daß viele der bereits namentlich genannten Öle, insbesondere
ätherische Öle, als solche ebenfalls eine desodorierende Wirkung haben. Der besondere
Vorteil des Hinzufügens eines oder mehrer desodorierender Wirkstoffe zu dem erfindungsgemäßen
Textilbehandlungsmittel besteht darin, daß diese Wirkstoffe zusammen mit den genannten
Ölen einen besonders verstärkten, weil synergistischen Effekt bezüglich der desodorierenden
Wirksamkeit bringen. Dabei besteht die Wirkungsweise nur in einer Facette aus dem
Überdecken von übelriechenden oder unangenehmen Gerüchen. Im Zusammenhang mit der
Wirkung des Mittels auf die Haut, hervorgerufen durch den Kontakt Haut/behandeltes
Textil tritt ein zusätzlicher Effekt auf, der auf dem synergistischen Zusammenspiel
der Aktivstoffe im Sinne der Erfindung mit dem zugesetzten desodorierenden Wirkstoff
sowie den Selbstregulierungskräften beruht, so daß nicht alleine das Symptom, der
üble Geruch, sondern das diesen Geruch auslösende Moment beseitigt wird. Dabei handelt
es sich in der Regel um Bakterien, die auf der Haut oder im Haar- bzw. Schamhaarbereich
in unterschiedlicher Zahl angesiedelt sind. Diese Bakterien können Eiweiße und Fette,
z. B. aus Körperschweiß, in übelriechende Schwefelverbindungen zersetzen. Diesen Bakterien
wird durch das synergistische Zusammenwirken der genannten Faktoren wirkungsvoll entgegengewirkt.
[0099] Gleichzeitig werden die Selbstregulierungskräfte der Haut stimuliert und trainiert.
[0100] Eine Mikroemulsion, welche einen terpenhaltigen Pflanzenextrakt enthält, vorzugsweise
einen Extrakt aus Pflanzenteilen von einem oder mehreren Gewächsen aus der Familie
der Myrtacea, wobei es sich bei dem Extrakt vorteilhafterweise um Teebaumöl handelt,
wobei der Extrakt insbesondere in einer Menge von mindestens 0,006 Gew.-% bis maximal
1 Gew.-% in der Mikroemulsion enthalten ist, kann als besonders vorteilhaft angesehen
werden, so daß es sich daher auch bei der Verwendung solcher Mikroemulsionen um eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung handelt.
[0101] Das Teebaumöl ist von großer Vorteilhaftigkeit für den Erfindungsgegenstand, da es
keimtötende, antiseptische, fungizide, antivirale, wundheilende, entzündungshemmende,
vernarbungsfördernde Wirkungen in sich vereint.
[0102] Wenn die Mikroemulsion wenigstens 0,03 Gew.-%, vorteilhafterweise 0,04 bis 4 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 1,5 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 1 Gew.-% natürliche Antioxidantien
enthält, insbesondere ausgewählt aus terpenhaltigen Antioxidantien, Vitamin E , Vitamin
C, Vitamin A, Selen und/oder deren Derivate oder Mischungen aus diesen, so gilt das
im Rahmen dieser Erfindung als vorteilhaft, so daß es sich daher auch bei der Verwendung
sol-cher Mikroemulsionen um eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
handelt. Die Zugabe des Antioxidationsmittels trägt sehr gut zur Produktstabilität
bei. Die Anmelderin konnte finden, daß dies auch die Stabilität des Öls, welches sich
nach der Textilbehandlung auf den Fasern des behandelten Textils befindet, betrifft.
Wenn eine erfindungsgemäße Mikroemulsion keine Antioxidationsmittel enthält, so geht
nach einer 4-wöchigen Lagerung des behandelten Textils der Gehalt an C-18:2 (Linolsäure,
gemessen über den Methylester) auf etwa die Hälfte des Ursprungswertes zurück. Bei
einem Gehalt von 0,2 Gew.-% Tocopherol in der Mikroemulsion sieht man dagegen keine
Abnahme des Gehaltes an C-18:2 auf der Faser.
[0103] Als Antioxidans ist insbesondere das Vitamin E (Sammelbezeichnung für chemische Verbindungen
aus der Gruppe der Tocopherole) prädestiniert. Überraschenderweise konnte gefunden
werden, daß Textilien, welche mit einer erfindungsgemäßen Vitamin E haltigen Mikroemulsion
behandelt wurden, vorteilhaft in Bezug auf die Vermeidung von Körpergeruch als Folge
von Schweißsekretion sind. Es konnte gefunden werden, daß der sekretierte Schweiß
keinen Fötor nach sich zieht, was sehr vorteilhaft ist. Diese Freiheit von fötiden
Gerüchen betrifft sowohl das Textil wie die Haut. Fötiden Gerüchen wird also entgegengewirkt
ohne das Schwitzen an sich zu unterdrücken. Vorteilhafterweise ist das Vitamin E in
Mengen von kleiner 1,5 Gew.-% enthalten.
[0104] Die Verwendung erfindungsgemäßer Mikroemulsionen, die einen sauren Puffer enthalten,
vorzugweise ein organisches Puffersystem, welches die Mikroemulsion und das Textilbehandlungsbad
vorzugsweise in einem pH-Bereich von 2 bis 6,5, insbesondere 3 bis 5,5 puffert, stellt
ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Der Vorteil des sauren
Puffers liegt darin, daß er zur Stabilität der Mikroemulsion beiträgt.
[0105] Vorzugsweise enthält das Puffersystem Säuren, insbesondere ausgewählt aus Ameisensäure
Zitronensäure, Essigsäure, Sulfonsäure - dabei vorteilhafterweise Amidosulfonsäure
- und/oder deren Derivate oder Mischungen aus diesen.
[0106] Wenn das Puffersystem zumindest ein Salz der im Puffersystem enthaltenen Säure(n)
enthält, vorzugsweise Natriumcitrat, so ist das ebenfalls bevorzugt.
[0107] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das Puffersystem Polyacrylate,
Polymethacrylate und/oder Copolymere aus Acrylsäure und Maleinsäure, vorzugweise mit
einem Molekulargewicht von 2000 bis 10000 enthält.
[0108] Eine Mikroemulsion, welche zusätzlich nichtwässrige Lösungsmittel, vorzugsweise Hydroxy-Derivate
von aliphatischen und alicyclischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere Ethanol enthält,
vorteilhafterweise in Mengen größer 0,5 Gew.-%, in sehr vorteilhafterweise in Mengen
größer 1 Gew.-%, wobei jedoch eine maximale Menge von 10 Gew.-%, vorzugsweise 7.5
Gew.-%, insbesondere 4 Gew.-% nicht überschritten wird, gilt im Rahmen dieser Erfindung
als vorteilhaft, so daß es sich daher auch bei der Verwendung solcher Mikroemulsionen
um eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung handelt.
[0109] Wenn Ameisensäure und/oder deren Salze vorzugsweise in Mengen kleiner 0,15 Gew.-%,
vorteilhafterweise kleiner 0,1 Gew.-% insbesondere kleiner 0,075 Gew.-%, so ist das
vorteilhaft, und ebenso vorteilhaft ist die Verwendung solcher Mikroemulsionen, die
eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt. Ameisensäure kann
die Stabilität der Mikroemulsion im wesentlichen im Sinne einer Konservierung weiter
steigern.
[0110] Falls Milchsäure und/oder deren Salze in der Mikroemulsion enthalten ist, vorzugsweise
in Mengen kleiner 5 Gew.-%, vorteilhafterweise kleiner 3 Gew.-% insbesondere kleiner
2 Gew.-%, so ist das vorteilhaft, weil Milchsäure und/oder deren Salze hautfunktionell
wirksam sind. Milchsäure ist ein wichtiger und feuchtigkeitsbindender Bestandteil
einer intakten Oberhaut ist. Von außen zugeführt, kann Milchsäure sogar die Wasserbindungsfähigkeit
der Haut verbessern. Einen positiven Einfluss auf unser Hautbild hat auch die hautglättende
Eigenschaft der Milchsäure. Da Milchsäure die Ablösung von Hautschuppen unterstützt
(Keratolyse) sorgt sie für eine glatte, ebenmäßige Haut. Diese Eigenschaft ist vor
allem für die Pflege trockener, schuppender Haut wichtig. Dementsprechend handelt
es sich bei der Verwendung solcher Mikroemulsionen um eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung.
[0111] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mikroemulsionen ferner Konservierungsmittel,
welche vorzugsweise in niedrigen Konzentrationen, vorteilhafterweise unter 0,5 Gew-%
zugesetzt werden, um einen mikrobiell bedingten Verderb zu verzögern. Beispielsweise
können Salicylsäure, Benzoesäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Propionsäure, Essigsäure,
Fumarsäure und/oder Sorbinsäure und/oder deren Derivate und/oder Salze als Konservierungsmittel
dienen. Insbesondere Salicylsäure, Sorbinsäure, deren Derivate und/oder Salze sind
geeignet.
[0112] Mikroemulsionen, in welchen solche Aktivstoffe enthalten sind, die der Faserelastizität,
Formerhaltung und Reißfestigkeit der Textilfasern zuträglich sind, insbesondere Aminosiloxane,
Cellulosederivate und/oder Carbonsäureester, sind im Gesamtkontext der Erfindung sehr
vorteilhaft, so dass also auch die Verwendung solcher Mikroemulsionen eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt.
[0113] Die Viskosität der Mikroemulsionen kann mit üblichen Standardmethoden (beispielsweise
Brookfield-Viskosimeter LVT-II bei DV II bei 22 °C, 20 Upm, Spindel 3) gemessen werden
und liegt in einem Bereich von 5 bis 300 mPas.
[0114] Die Viskosität der erfindungsgemäß zu verwendenden Mikroemulsion ist vor allem hinsichtlich
der Stabilität der Mikroemulsion interessant, wobei insbesondere Mikroemulsionen mit
Viskositäten im Bereich von vorzugsweise zwischen 20 bis 180 mPas und insbesondere
zwischen 25 und 120 mPas, gemessen mit dem Brookfield-Viskosimeter DV II bei 22 °C,
20 Upm, Spindel 3, besonders vorteilhaft sind. Folglich ist auch die Verwendung dieser
Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Solche Mikroemulsionen
lassen sich vorteilhafterweise auch ganz besonders gut in die Waschmaschine einspülen.
[0115] Vorteilhafterweise ist bei den eben genannten Viskositäten bei den erfindungsgemäßen
Mikroemulsionen nicht nur eine gute Stabilität, sondern auch eine gute Verteilbarkeit
in Wasser gegeben.
[0116] Die Anmelderin hat gefunden, daß zur guten Einspülbarkeit eines Nachbehandlungsmittel
(z.B. Weichspüler) hohe Viskositätswerte des Nachbehandlungsmittels dem Einspülverhalten
abträglich sind. Zur guten Einspülbarkeit sollte ein Viskositätswert des Nachbehandlungsmittels
von vorzugsweise 300 mPAs nicht überschritten werden. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß beim Einspülen von Nachspülmittel, wie z.B. Weichspüler (z.B. Weichspüler) in
die Waschmaschine im allgemeinen der sogenannte "Saugheber-Effekt" eingesetzt wird.
Das Nachspülmittel, welches erst am Ende vom Waschen zur Wäsche dazu kommen soll,
ist flüssig und würde daher sofort zu Beginn in die Maschine laufen. Deshalb kommt
es gewöhnlich in ein separates Fach mit einem Knickröhrchen, einem "Saugheber". Am
Ende des Waschvorgangs, wenn das Nachspülmittel gebraucht wird, gibt die Maschine
einfach etwas Wasser hinzu und das Nachspülmittel läuft dann von alleine durch das
Röhrchen in die Waschmaschine. Wenn das Nachspülmittel allerdings zu viskos ist, dann
kann das Nachspülmittel nicht vollständig ablaufen, da die aus der Kammer herausfliesende
Wassersäule (Gemisch aus zufliesendem Wasser und Nachspülmittel) abreißt.
[0117] Bei Viskositäten unter 300 mPas sind jedoch normale Emulsionen mit Tröpfchengrößen
größer 500 nm bzw. im Mikrometerbereich gar nicht stabil. Solche normalen Emulsionen
bedürfen Viskositäten von über 500 mPas bei 22°C, um im üblichen Temperaturbereich
von 10 bis 45°C ausreichend stabil zu sein. Ferner ist eine normale Emulsion zu hydrophob.
[0118] Die Einspülbarkeit von normalen Emulsionen mit einer Viskosität von 300 mPas ist
im Vergleich zu den erfindungsgemäßen Mikroemulsionen dagegen allenfalls ausreichend,
wobei diese Emulsionen noch dazu instabil sind. Die Einspülbarkeit von normalen Emulsionen,
welche stabil sind, d. h. eine Viskosität von über 500 mPas aufweisen, ist demgegenüber
mangelhaft bis ungenügend. Solche nachteiligen Emulsionen muß der Verbraucher dann
in einem gesonderten Behälter geben, welcher für die Verwendung direkt in der Trommel
vorgesehen ist.
[0119] Im Vergleich hat die Anmelderin nun gefunden, daß die Einspülbarkeit von Nachspülmittel
aus der dafür vorgesehenen Einspülkammer einer Waschmaschine bei den erfindungsgemäßen
Mikroemulsionen, welche zudem stabil und gut in Wasser verteilbar sind, sehr gut ist.
[0120] Ebenfalls interessant hinsichtlich der Einspülbarkeit und der Stabilität der Mikroemulsion
ist deren Dichte, wobei eine Mikroemulsion mit einer Dichte im Bereich 0,900 bis 1,050
g/cm
3, vorzugsweise zwischen 0,950 und 1,030 g/cm
3 und insbesondere zwischen 0,980 und 1,015 g/cm
3 bei 22 °C als sehr vorteilhaft gelten kann. Infolge dessen ist die Verwendung solcher
Mikroemulsionen eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0121] Hinsichtlich des hautfunktionalen Aspektes der Erfindung ist auch der Einsatz entsprechender
Silikone in der Mikroemulsion von Bedeutung. Eine Mikroemulsion, die ein Silikon enthält,
vorteilhafterweise ein im wesentlichen lineares Di-(C
1-5)alkylpolysiloxan oder (C
1-5)Alkylarylpolysiloxan, in sehr vorteilhafterweise Polydimethylsiloxan, wobei das Silikon
vorzugsweise in Mengen bis zu 10 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%
in der Mikroemulsion enthalten ist, ist vor diesem Hintergrund als vorteilhaft zu
bewerten, und dementsprechend ist die Verwendung solcher vorteilhaften Mikroemulsionen
eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0122] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mikroemulsionen ferner Protein(derivate)e,
wie z.B. Sojaproteine, Weizenproeteine, Kartoffelproeteine, Erbsenproteine, Reisproteine,
Seidenproteine, Keratin, Actin, Elastin, Albumine, Globuline, (Milch-)Casein bzw.
deren Derivate, und/oder Proteinhydrolysate, wie z.B. Collagen. Diese ziehen bei der
Textilbehandlung gut auf die Fasern auf, schützen dabei die Fasern und können von
diesen auch an die Haut abgegeben werden und dabei auf die Haut aufziehen und diese
dann schützen, sowie die physikalischen Eigenschaften der Haut und deren Feuchthaltevermögen
verbessern. Protein(derivat)e und/oder Proteinhydrolysate sind nach einer bevorzugten
Ausführungsform in einer Gesamtmenge von vorzugsweise 0,1 bis 25 Gew.-%, vorteilhafterweise
1 bis 20 Gew.-%, in weiter vorteilhafter Weise 1,5 bis 15 Gew.-%, in vorteilhafterer
Weise 2 bis 10 Gew.-%, insbesondere in einer Gesamtmenge bis 5 Gew.-%, bezogen auf
die gesamte Mikroemulsion, enthalten.
[0123] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mikroemulsionen ferner Teeextrakte,
insbesondere Tee-Extrakt aus grünem Tee, in einer Gesamtmenge von vorzugsweise 0,01
bis 10 Gew.-%, vorteilhafterweise 0,05 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Mikroemulsion.
[0124] In einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäß zu verwendenden Mikroemulsionen,
einen oder mehrere all jener Aktivstoffe, die in der
EP 0 789 070 A1 offenbart sind, also Aktivstoffe aus den Gruppen der Wachse, der hydrophoben Pflanzenextrakte,
bestimmter Kohlenwasserstoffe, höherer Fettsäuren und Ester, essentieller Öle, Lipide,
Vitamine, Sonnen-schutzmittel, Phospholipide, Derivate von alpha-Hydroxysäuren und/oder
Mischungen vorge-nannter Komponenten jeweils im dort genannten Umfang und noch über
diesen hinaus, wobei vorzugsweise weniger als 4 Gew.-% an quartären Ammoniumverbindungen
oder andere einschlägige textilweichmachende Verbindungen enthalten sind. Die weitgehende
Abwesenheit einschlägiger textilweichmachender Verbindungen ist im eben genannten
Zusammenhang dann vorteilhaft, wenn eine mögliche Verminderung des Fasersaugvermögens
ausgeschlossen werden soll.
[0125] Einen weiteren Gegenstand der Erfindung stellt ein Textilnachbehandlungsmittel dar,
welches zumindest die Komponenten a) Antioxidationsmittel, b) wenigstens einen lipophilen
kationischen Emulgator, c) wenigstens einen hydrophilen Emulgator, welcher ethoxylierter
Fettalkohol ist, sowie d) natürliche Öle, vorzugsweise Öle mit hautschützenden und/oder
hautpflegenden und/oder hautheilenden Eigenschaften, umfasst, wobei das Mittel als
Mikroemulsion mit einer Tröpfchengröße d
50 unter 500 nm vorliegt und eine Viskosität im Bereich von 5 bis 300 mPas (gemessen
mit dem Brookfield-Viskosimeter DV II bei 22°C, 20 Upm, Spindel 3) aufweist, wobei
es 50 bis 90 Gew.-% Wasser, bezogen auf das gesamte Mittel, enthält, wobei es vorzugsweise
weniger als 5 Gew.-% an kationischen Tensiden enthält.
[0126] Textilnachbehandlungsmittel mit Viskositäten im Bereich von vorzugsweise 20 bis 180
mPas, insbesondere von 25 bis 120 mPas stellen eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung dar. Diese niedrigen Viskositäten sind insbesondere mit Blick auf die Nachbehandlungsmittel
(z.B. Weichspüler) von Vorteil, wie weiter oben im Zusammenhang mit den "Saug-Hebern"
schon dargestellt werden konnte.
[0127] Hinsichtlich der Natur der Öle sowie der Emulgatoren wird auf die vorausgegangene
Beschreibung verwiesen, auf die hiermit Bezug genommen wird. Insbesondere die dort
namentlich aufgeführten Öle sind mit großem Vorteil einsetzbar.
[0128] Auch hinsichtlich weiterer Inhaltsstoffe, wie z.B. der ätherischen Öle, wird hier
ausdrücklich auf die vorausgegangene Beschreibung bezüglich der erfindungsgemäß zu
verwendenden Mikroemulsionen Bezug genommen.
[0129] Ein solches Mittel ist aus vielen Gründen vorteilhaft. Besonders vorteilhaft ist,
daß durch die Darreichungsform der Mikroemulsion und die spezifische Tröpfchengröße
eine sehr gute Einspülbarkeit aus der Einspülkammer einer Waschmaschine des Mittels
ermöglicht wird. Dabei ist auch eine gute Stabilität der Emulsion sichergestellt.
Hinzu kommt die gute Verteilbarkeit des Mittels bereits in kaltem Wasser. Besonders
vorteilhaft ist auch die hohe ökologische Verträglichkeit des Mittels, die unter anderem
daher rührt, daß vorzugsweise eine Obergrenze von 5 Gew.-% Kationtensid nicht überschritten
wird. Als Kationtenside werden gemeinhin quartäre Ammoniumverbindungen eingesetzt.
Solche Ammoniumverbindungen können wie alle N-haltigen Verbindungen, auch wenn sie
inzwischen biologisch besser abgebaut werden können, immer noch einen umweltbelastenden
Faktor darstellen. Das erfindungsgemäße Mittel ermöglicht jedoch aufgrund seiner Zusammensetzung
eine gute Weichheitsleistung, die eine Reduktion des Kationtensidgehaltes auf unter
5 Gew.-% ermöglicht. Trotz des dann geringen Anteils an Kationtensid ist die Weichheitsleistung
immer noch gut. Sie ist sogar vergleichbar mit der von herkömmlichen Weichspülern,
die üblicherweise recht hohe Anteile an Kationtensid aufweisen, beispielsweise 15-20
Gew.-% Kationtensid. Das Kationtensid kann gleichzeitig als kationischer, vorzugsweise
lipophiler Emulgator bzw. Co-Emulgator dienen.
[0130] In der Summe stellt das erfindungsgemäße Mittel ein sehr haut- und umweltfreundliches
Produkt dar, welches eine gute Textil-weichmachende Wirkung hat und welches in der
Lage ist, der Haut auch dadurch einen Dienst zu erweisen, daß die enthaltenen Öle
im Rahmen eines Textilbehandlungsprozesses in einer Waschmaschine zumindest anteilsweise
auf die in der Waschtrommel befindlichen textilen Gewebe aufziehen und bei Kontakt
dieser Gewebe mit menschlicher Haut zumindest anteilsweise von dem textilen Gewebe
an die Haut abgegeben werden und dieser dadurch zumindest einen kosmetischen oder
sensorischen Vorteil verschaffen. Dadurch, daß das Mittel erfindungsgemäß in Gestalt
einer stabilen Mikroemulsion vorliegt, ist die gute Einspülbarkeit des Mittels in
die Waschmaschine gewährleistet. Diese gute Einspülbarkeit des Mittels ist ein nicht
zu unterschätzender Vorteil. Ebensolches gilt für die gute Verteilbarkeit des Mittels
in Wasser.
[0131] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel als Antioxidationsmittel
nur natürliche Antioxidantien, insbesondere ausgewählt aus terpenhaltigen Antioxidantien,
Vitamin E, Vitamin C, Vitamin A und/oder Selen und/oder deren Derivate, wobei Vitamin
E am meisten bevorzugt ist. Bezüglich der Antioxidationsmittel gelten auch hier insbesondere
die bereits weiter oben gemachten Ausführungen, auf die hier Bezug genommen wird.
[0132] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel einen sauren Puffer, vorzugsweise
ein organisches Puffersystem, insbesondere Citronensäure und/oder Citrat(e). Solche
Mittel, die einen sauren Puffer enthalten, welches die Mikroemulsion und das Textilbehandlungsbad
vorzugsweise in einem pH-Bereich von 2 bis 6,5, insbesondere 3 bis 5,5 puffert, stellen
ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Auch hier sei insbesondere
auf die weiter oben gemachten Ausführungen verwiesen und darauf Bezug genommen.
[0133] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel kationisches Polymer, vorzugsweise
in Form polymerer quartärer Ammoniumverbindungen, insbesondere ausgewählt aus Copolymeren
aus quaternisiertem Vinylimidazol und Vinylpyrrolidon, Copolymeren aus Vinylcaprolactam,
Vinylpyrrolidon und quaternisiertem Vinylimidazol und/oder quaternisierten Copolymeren
aus Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethylmethacrylaten. Auch hier sei insbesondere
auf die weiter oben gemachten Ausführungen verwiesen und darauf Bezug genommen.
[0134] Unter dem Begriff Textilbehandlungsbad wird hier insbesondere die Waschflüssigkeit
verstanden, mit der das Textil bei der Behandlung in einer automatischen Waschmaschine
in Kontakt tritt und steht.
[0135] Eine bevorzugte Ausführungsform liegt auch dann vor, wenn das Puffersystem Säure
enthält, vorzugsweise ausgewählt aus Ameisensäure Zitronensäure, Essigsäure, Sulfonsäure
- vorteilhafterweise Amidosulfonsäure - und/oder deren Derivate oder Mischungen aus
diesen.
[0136] Wenn das Puffersystem zumindest ein Salz der im Puffersystem enthaltenen Säure(n)
enthält, vorzugsweise Natriumcitrat, so liegt ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform
vor.
[0137] Auch Mittel mit einem Puffersystem, das Polyacrylate, Polymethacrylate und/oder Copolymere
aus Acrylsäure und Maleinsäure, vorzugweise mit einem Molekulargewicht von 2000 bis
10000 enthält, stellen eine bevorzugte Ausführungsform dar.
[0138] Ein erfindungsgemäßes Mittel, bei welchem eine Gesamtmenge an kationischem Tensid
von 4 Gew.-%, vorzugsweise von 3 Gew.-%, vorteilhafterweise von 2,5 Gew.-% , insbesondere
von 2 Gew.-% nicht überschritten wird, stellt daher eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
[0139] Ein erfindungsgemäßes Mittel, welches Fettsäuren enthält, vorzugsweise im Bereich
von 2 bis 4 Gew.-%, stellt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Wie
weiter oben schon beschrieben wurde, können die Fettsäuren das Mittel noch weiter
stabilisieren und zudem das Aufziehen der Öle auf das Textil unterstützen, so daß
nahezu das gesamte enthaltene Öl auf das Textil aufgebracht werden kann. Auch hier
sei insbesondere auf die weiter oben gemachten Ausführungen verwiesen und darauf Bezug
genommen.
[0140] Ein erfindungsgemäßes Mittel, welches Feuchthaltefaktoren enthält, wie z. B. Glycerin
oder Polyasparaginsäure, stellt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
Wie weiter oben schon beschrieben wurde, können diese Substanzen, welche weiter oben
bereits beschrieben wurden, die Hautbalance unterstützen und einem Austrocknen der
Haut vorbeugen. Auch hier sei insbesondere auf die weiter oben gemachten Ausführungen
verwiesen und darauf Bezug genommen.
[0141] Ein sehr bevorzugtes erfindungsgemäßes Textilnachbehandlungsmittel enthält demnach
neben den Komponenten a) Antioxidationsmittel, b) lipophilem Emulgator, c) hydrophilern
Emulgator sowie d) Öle ferner noch e) Fettsäure(n) sowie f) einen sauren Puffer, welcher
das Mittel und auch das Textilbehandlungsbad in einem pH-Bereich von vorteilhafterweise
2 bis 6,5, vorzugsweise 3 bis 5,5 puffert, sowie optional g) Feuchthaltefaktor(en)
und gegebenenfalls weitere Komponenten, welche im Verlaufe dieser Beschreibung aufgeführt
wurden, wie z.B. ätherisches Öl. Bezüglich dieser weiteren Komponenten sei hier insbesondere
auf die weiter oben gemachten Ausführungen verwiesen und darauf Bezug genommen.
[0142] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel ferner Protein(derivate)e,
wie z.B. Sojaproteine, Weizenproeteine, Kartoffelproeteine, Erbsenproteine, Reisproteine,
Seidenproteine, Keratin, Actin, Elastin, Albumine, Globuline, (Milch-)Casein bzw.
deren Derivate, und/oder Proteinhydrolysate, wie z.B. Collagen. Diese ziehen bei der
Textilbehandlung gut auf die Fasern auf, schützen dabei die Fasern und können von
diesen auch an die Haut abgegeben werden und dabei auf die Haut aufziehen und diese
dann schützen, sowie die physikalischen Eigenschaften der Haut und deren Feuchthaltevermögen
verbessern. Protein(derivat)e und/oder Proteinhydrolysate sind nach einer bevorzugten
Ausführungsform in einer Gesamtmenge von vorzugsweise 0,1 bis 25 Gew.-%, vorteilhafterweise
1 bis 20 Gew.-%, in weiter vorteilhafter Weise 1,5 bis 15 Gew.-%, in vorteilhafterer
Weise 2 bis 10 Gew.-%, insbesondere in einer Gesamtmenge bis 5 Gew.-%, bezogen auf
das gesamte Mittel, enthalten.
[0143] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mikroemulsionen ferner Teeextrakte,
insbesondere Tee-Extrakt aus grünem Tee, in einer Gesamtmenge von vorzugsweise 0,01
bis 10 Gew.-%, vorteilhafterweise 0,05 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Mikroemulsion.
[0144] Möglich ist auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Mittels als Flüssigwaschmittel.
[0145] Das mögliche Flüssigwaschmittel kann zusätzlich zu den bisher beschriebenen Komponenten
des Textilnachbehandlungsmittels bzw. der Mikroemulsion alle solchen Komponenten enthalten,
welche für ein Flüssigwaschmittel zweckmäßig und/oder üblich sind. Diese Komponenten
sind dem Fachmann wohlbekannt. Bei Bedarf kann er Sie auch einschlägigen Übersichtswerken
entnehmen, z. B.
E. Smulders, "Laundry Detergents", Wiley-VCH, 2. Auflage, 2001. Ebenso kann das erfindungsgemäße Nachbehandlungsmittel, insbesondere als Weichspüler
oder Nachspülmittel, alle solchen Komponenten enthalten, welche für ein solches Mittel
zweckmäßig und/oder üblich sind.
[0146] Flüssigwaschmittel enthalten vorteilhafterweise Tensid(e), wobei anionische, nichtionische,
kationische und/oder amphotere Tenside eingesetzt werden können. Bevorzugt sind aus
anwendungstechnischer Sicht Mischungen aus anionischen und nichtionischen Tensiden.
Der Gesamttensidgehalt des flüssigen Waschmittel liegt vorzugsweise unterhalb von
40 Gew.-% und besonders bevorzugt unterhalb von 35 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
flüssige Waschmittel.
[0147] Als nichtionische Tenside werden bei den flüssigen Waschmitteln vorzugsweise alkoxylierte,
vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8
bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol
eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt
sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie
sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate
mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel
aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro
Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise
C
12-14-Alkohole mit 3 EO, 4 EO oder 7 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen
zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Hierbei können Blockcopolymere
mit EO-PO-Blockeinheiten bzw. PO-EO-Blockeinheiten eingesetzt werden, aber auch EO-PO-EO-Copolymere
bzw. PO-EO-PO-Copolymere. Selbstverständlich sind auch gemischt alkoxylierte Niotenside
einsetzbar, in denen EO- und PO-Einheiten nicht blockweise, sondern statistisch verteilt
sind. Solche Produkte sind durch gleichzeitige Einwirkung von Ethylen- und Propylenoxid
auf Fettalkohole erhältlich.
[0148] Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0149] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die eingesetzt
werden können, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und
propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der
Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen
Patentanmeldung
JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
[0150] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0151] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (III),

in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können.
[0152] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (3),

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R
1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest
steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[0153] [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers erhalten, beispielsweise
Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy-
oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise nach der Lehre
der internationalen Anmeldung
WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator
in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0154] Der Gesamtgehalt an nichtionischen Tensiden beträgt bei den flüssigen Waschmitteln
bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis 20 Gew.-% und insbesondere 9 bis 15
Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.
[0155] Geeignete Inhaltsstoffe von Flüssigwaschmitteln sind auch anionische Tenside. Als
anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren
(Estersulfonate), zum Beispiel die αsulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
[0156] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestetm
sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
[0157] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den
US-Patentschriften 3,234,258 oder
5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen
DAN
® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
[0158] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen
oder verzweigten C
7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C
9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens
vorzugsweise nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5
Gew.-%, eingesetzt.
[0159] Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und
die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C
8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)ylbemsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0160] Geeignete anionische Tenside können auch Seifen sein. Geeignet sind gesättigte und
ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, (hydrierten) Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkem-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete
Seifengemische.
[0161] Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
[0162] Der Gehalt möglicher flüssiger Waschmittel an anionischen Tensiden beträgt vorteilhafterweise
2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 25 Gew.-% und insbesondere 5 bis 22 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das gesamte Mittel. Es ist besonders bevorzugt, dass die Menge an Fettsäureseife
mindestens 2 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens 4 Gew.-% und insbesondere bevorzugt
mindestens 6 Gew.-% beträgt.
[0163] Zusätzlich zu den genannten Inhaltsstoffen können weitere Inhaltsstoffe enthalten
sein, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Mittels
weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können bevorzugte Mittel zusätzlich
noch einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Enzyme, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger,
Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel,
optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel,
Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien,
Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel,
Quell- und Schiebefestmittel sowie UV-Absorber enthalten.
[0164] Als Gerüststoffe, die in den flüssigen Waschmitteln enthalten sein können, sind insbesondere
Silikate, Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate, Salze organischer
Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.
[0165] Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel
NaMSi
xO
2x+1 ·H
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline
Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche,
in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl
β- als auch δ-Natriumdisilikate Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt, wobei β-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden
kann, das in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-91/08171 beschrieben ist.
[0166] Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na
2O : SiO
2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1
: 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen.
Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf
verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/
Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung
wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, dass
die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern,
wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere
Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten
des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, dass die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis maximal 50 nm und insbesondere bis maximal 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen
Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE-A- 44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate,
compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
[0167] Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith
ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP
® (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch
Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat
aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma SASOL unter
dem Markennamen VEGOBOND AX
® vertrieben wird und durch die Formel
nNa
2O·(1-n)K
2O·Al
2O
3·(2-2,5)SiO
2·(3,5-5,5)H
2O
n = 0,90 - 1,0
beschrieben werden kann. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als
ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz
kommen. Für den Fall, dass der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann diese
geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise
1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C
12-C
14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere
20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
[0168] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen
möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden
sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate
und insbesondere der Tripolyphosphate.
[0169] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure.
[0170] Um beim Waschen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung
zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Waschmittel eingearbeitet werden. Als
Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische
Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen,
und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet
sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls
substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere
1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere
Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI),
acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat
(n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte
mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
[0171] Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
sogenannte Bleichkatalysatoren in die flüssigen Waschmittel eingearbeitet werden.
Bei diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw.
Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe
oder -carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit
stickstoffhaltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als
Bleichkatalysatoren verwendbar.
[0172] Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie der Proteasen,
Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere
Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen
tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder stärkehaltigen
Verfleckungen und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können
darüber hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung
und zur Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung
der Farbübertragung können auch Oxireduktasen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet
sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis,
Streptomyceus griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise
werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus
gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease
und Amylase oder Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease
und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder
aus Protease, Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease,
Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease
und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen
von besonderem Interesse. Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind
die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen
als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen,
Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen,
Endoglucanasen und β-Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen
aus diesen eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und
Avicelase-Aktivitäten unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen
die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden.
[0173] Die Enzyme können an Trägerstoffe adsorbiert sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung
zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate kann beispielsweise
etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,12 bis etwa 2,5 Gew.-% betragen.
[0174] Als Elektrolyte aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der
verschiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und
Erdalkalimetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechnischer
Sicht ist der Einsatz von NaCI oder MgCl
2 in den Mitteln bevorzugt. Der Anteil an Elektrolyten in den Mitteln beträgt üblicherweise
0,5 bis 5 Gew.-%.
[0175] Nichtwässrige Lösungsmittel, die in den flüssigen Waschmitteln eingesetzt werden
können, stammen beispielsweise aus der Gruppe ein- oder mehrwertigen Alkohole, Alkanolamine
oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar
sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n- oder i-Propanol,
Butanolen, Glykol, Propan- oder Butandiol, Glycerin, Diglykol, Propyl- oder Butyldiglykol,
Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether,
Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykol-methylether, Diethylenglykolethylether,
Propylenglykolmethyl-, - ethyl- oder -propyl-ether, Dipropylenglykolmonomethyl- oder
-ethylether, Diisopropylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy- oder
Butoxytriglykol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether
sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Nichtwässrige Lösungsmittel können in den flüssigen
Waschmitteln in Mengen vorzugsweise zwischen 0,5 und 15 Gew.-%, bevorzugt aber unter
12 Gew.-% und insbesondere unterhalb von 9 Gew.-% eingesetzt werden.
[0176] Als Schauminhibitoren, die in den flüssigen Waschmitteln eingesetzt werden können,
kommen beispielsweise Seifen, Paraffine oder Silikonöle in Betracht, die gegebenenfalls
auf Trägermaterialien aufgebracht sein können. Geeignete Antiredepositionsmittel,
die auch als "soil repellents" bezeichnet werden, sind beispielsweise nichtionische
Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose mit einem Anteil
an Methoxygruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropylgruppen von 1 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether sowie die aus dem Stand der
Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder Terephthalsäure bzw. von deren
Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglycolterephthalaten
oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Insbesondere
bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und Terephthalsäure-Polymere.
[0177] Optische Aufheller (sogenannte "Weißtöner") können den flüssigen Waschmitteln zugesetzt
werden, um Vergrauungen und Vergilbungen der behandelten Textilen Flächengebilden
zu beseitigen. Diese Stoffe ziehen auf die Faser auf und bewirken eine Aufhellung
und vorgetäuschte Bleichwirkung, indem sie unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares
längerwelliges Licht umwandeln, wobei das aus dem Sonnenlicht absorbierte ultraviolette
Licht als schwach bläuliche Fluoreszenz abgestrahlt wird und mit dem Gelbton der vergrauten
bzw. vergilbten Wäsche reines Weiß ergibt. Geeignete Verbindungen stammen beispielsweise
aus den Substanzklassen der 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäuren (Flavonsäuren),
4,4'-Distyryl-biphenylen, Methylumbelliferone, Cumarine, Dihydrochinolinone, 1,3-Diarylpyrazoline,
Naphthalsäureimide, Benzoxazol-, Benzisoxazol- und Benzimidazol-Systeme sowie der
durch Heterocyclen substituierten Pyrenderivate. Die optischen Aufheller werden üblicherweise
in Mengen zwischen 0,03 und 0,3 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, eingesetzt.
[0178] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in
der Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern.
Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise
Leim, Gelatine, Salze von Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze
von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche,
saure Gruppen enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen
sich lösliche Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden,
zum Beispiel abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar.
Bevorzugt werden jedoch Celluloseether wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose,
Hydroxyalkylcellulose und Mischether wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose,
Methylcarboxy-methylcellulose und deren Gemische in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die Mittel, eingesetzt.
[0179] Da textile Flächengebilde, insbesondere aus Reyon, Zellwolle, Baumwolle und deren
Mischungen, zum Knittern neigen können, weil die Einzelfasern gegen Durchbiegen, Knicken,
Pressen und Quetschen quer zur Faserrichtung empfindlich sind, können die Mittel synthetische
Knitterschutzmittel enthalten. Hierzu zählen beispielsweise synthetische Produkte
auf der Basis von Fettsäuren, Fettsäureestern, Fettsäureamiden, -alkylolestern, -alkylolamiden
oder Fettalkoholen, die meist mit Ethylenoxid umgesetzt sind, oder Produkte auf der
Basis von Lecithin oder modifizierter Phosphorsäureester.
[0180] Zur verstärkten Bekämpfung von Mikroorganismen können die flüssigen Waschmittel antimikrobielle
Wirkstoffe enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem Spektrum
und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und
Fungiziden usw. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchloride,
Alkylarylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat, wobei bei den erfindungemäßen
Mitteln insbesondere auch gänzlich auf diese Verbindungen verzichtet werden kann.
[0181] Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte
Veränderungen an den flüssigen Waschmitteln und/oder den behandelten textilen Flächengebilden
zu verhindern, können die Mittel weitere Antioxidantien enthalten. Zu dieser Verbindungsklasse
gehören beispielsweise substituierte Phenole, Hydrochinone, Brenzcatechine und aromatische
Amine sowie organische Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate, Phosphite und Phosphonate.
[0182] Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resultieren,
die den Mitteln zusätzlich beigefügt werden. Antistatika vergrößern die Oberflächenleitfähigkeit
und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter Ladungen. Äußere Antistatika
sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydrophilen Molekülliganden und
geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopischen Film. Diese zumeist
grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige (Amine, Amide, quartäre
Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige (Phosphorsäureester) und schwefelhaltige (Alkylsulfonate,
Alkylsulfate) Antistatika unterteilen. Externe Antistatika sind beispielsweise in
den Patentanmeldungen
FR 1,156,513,
GB 873 214 und
GB 839 407 beschrieben. Die hier offenbarten Lauryl- (bzw. Stearyl-) dimethylbenzylammoniumchloride
eignen sich als Antistatika für textile Flächengebilde bzw. als Zusatz zu Waschmitteln,
wobei zusätzlich ein Avivageeffekt erzielt wird.
[0183] Zur Verbesserung des Wasserabsorptionsvermögens, der Wiederbenetzbarkeit der behandelten
textilen Flächengebilde und zur Erleichterung des Bügelns der behandelten textilen
Flächengebilde können in den flüssigen Waschmitteln beispielsweise Silikonderivate
eingesetzt werden. Diese verbessern zusätzlich das Ausspülverhalten der Mittel durch
ihre schauminhibierenden Eigenschaften. Bevorzugte Silikonderivate sind beispielsweise
Polydialkyl- oder Alkylarylsiloxane, bei denen die Alkylgruppen ein bis fünf C-Atome
aufweisen und ganz oder teilweise fluoriert sind. Bevorzugte Silikone sind Polydimethylsiloxane,
die gegebenenfalls derivatisiert sein können und dann aminofunktionell oder quatemiert
sind bzw. Si-OH-, Si-H- und/oder Si-Cl-Bindungen aufweisen. Die Viskositäten der bevorzugten
Silikone liegen bei 25°C im Bereich zwischen 100 und 100.000 mPas, wobei die Silikone
in Mengen zwischen 0,2 und 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel eingesetzt werden
können.
[0184] Schließlich können die flüssigen Waschmittel auch UV-Absorber enthalten, die auf
die behandelten textilen Flächengebilde aufziehen und die Lichtbeständigkeit der Fasern
verbessern. Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen, sind beispielsweise
die durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen und Derivate des Benzophenons
mit Substituenten in 2-und/oder 4-Stellung. Weiterhin sind auch substituierte Benzotriazole,
in 3-Stellung Phenylsubstituierte Acrylate (Zimtsäurederivate), gegebenenfalls mit
Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische Ni-Komplexe sowie Naturstoffe wie
Umbelliferon und die körpereigene Urocansäure geeignet.
[0185] Um die durch Schwermetalle katalysierte Zersetzung bestimmter Waschmittel-Inhaltsstoffe
zu vermeiden, können Stoffe eingesetzt werden, die Schwermetalle komplexieren. Geeignete
Schwermetallkomplexbildner sind beispielsweise die Alkalisalze der Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) oder der Nitrilotriessigsäure (NTA) sowie Alkalimetallsalze von anionischen
Polyelektrolyten wie Polymaleaten und Polysulfonaten.
[0186] Eine bevorzugte Klasse von Komplexbildnern sind die Phosphonate, die in möglichen
flüssigen Waschmitteln in Mengen von 0,01 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 2
Gew.-% und insbesondere von 0,03 bis 1,5 Gew.-% enthalten sind. Zu diesen bevorzugten
Verbindungen zählen insbesondere Organophosphonate wie beisplelsweise 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
(HEDP), Aminotri(methylenphosphonsäure) (ATMP), Diethylentriaminpenta(methylenphosphonsäure)
(DTPMP bzw. DETPMP) sowie 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure (PBS-AM), die zumeist
in Form ihrer Ammonium- oder Alkalimetallsalze eingesetzt werden.
[0187] Neben diesen Bestandteilen kann ein erfindungskonformes Mittel, dispergierte Partikel,
deren Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen Ausdehnung 0,01 bis 10.000 µm beträgt,
enthalten.
[0188] Partikel können im Sinne dieser Erfindung Mikrokapseln als auch Granulate, Compounds
und Duftperlen sein, wobei Mikrokapseln bevorzugt sind.
[0189] Unter dem Begriff "Mikrokapsel" werden Aggregate verstanden, die mindestens einen
festen oder flüssigen Kern enthalten, der von mindestens einer kontinuierlichen Hülle,
insbesondere einer Hülle aus Polymer(en), umschlossen ist. Üblicherweise handelt es
sich um mit filmbildenden Polymeren umhüllte feindisperse flüssige oder feste Phasen,
bei deren Herstellung sich die Polymere nach Emulgierung und Koazervation oder Grenzflächenpolymerisation
auf dem einzuhüllenden Material niederschlagen. Die mikroskopisch kleinen Kapseln
lassen sich wie Pulver trocknen. Neben einkernigen Mikrokapseln sind auch mehrkernige
Aggregate, auch Mikrosphären genannt, bekannt, die zwei oder mehr Kerne im kontinuierlichen
Hüllmaterial verteilt enthalten. Ein- oder mehrkernige Mikrokapseln können zudem von
einer zusätzlichen zweiten, dritten etc. Hülle umschlossen sein. Bevorzugt sind einkernige
Mikrokapseln mit einer kontinuierlichen Hülle. Die Hülle kann aus natürlichen, halbsynthetischen
oder synthetischen Materialien bestehen. Natürlich Hüllmaterialien sind beispielsweise
Gummi arabicum, Agar Agar, Agarose, Maltodextrine, Alginsäure bzw. ihre Salze, z.B.
Natrium- oder Calciumalginat, Fette und Fettsäuren, Cetylalkohol, Collagen, Chitosan,
Lecithine, Gelatine, Albumin, Schellack, Polysaccharide, wie Stärke oder Dextran,
Sucrose und Wachse.
[0190] Halbsynthetische Hüllmaterialien sind unter anderem chemisch modifizierte Cellulosen,
insbesondere Celluloseester und -ether, z.B. Celluloseacetat, Ethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und Carboxymethylcellulose, sowie Stärkederivate, insbesondere
Stärkeether und -ester. Synthetische Hüllmaterialien sind beispielsweise Polymere
wie Polyacrylate, Polyamide, Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon.
[0191] Im Inneren der Mikrokapseln können vorzugsweise empfindliche, chemisch oder physikalisch
inkompatible sowie flüchtige Komponenten (= Wirkstoffe) des wässrigen flüssigen Waschmittels
lager- und transportstabil eingeschlossen werden. In den Mikrokapseln können sich
beispielsweise optische Aufheller, Tenside, Komplexbildner, Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Farb- und Duftstoffe, Antioxidantien, Gerüststoffe, Enzyme, Enzym-Stabilisatoren,
antimikrobielle Wirkstoffe, Vergrauungsinhibitoren, Antiredepositionsmittel, pH-Stellmittel,
Elektrolyte, Schauminhibitoren und UV-Absorber befinden. Zusätzlich zu den oben nicht
als Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen wässrigen flüssigen Waschmittel genannten
Bestandteile, können die Mikrokapseln beispielsweise kationische Tenside, Vitamine,
Proteine, Konservierungsmittel, Waschkraftverstärker oder Perlglanzgeber enthalten.
Die Füllungen der Mikrokapseln können Feststoffe oder Flüssigkeiten in Form von Lösungen
oder Emulsionen bzw. Suspensionen sein.
[0192] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel Konservierungsmittel,
welche vorzugsweise in niedrigen Konzentrationen, vorteilhafterweise unter 0,5 Gew-%
zugesetzt werden, um einen mikrobiell bedingten Verderb zu verzögern. Beispielsweise
können Salicylsäure, Benzoesäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Propionsäure, Essigsäure,
Fumarsäure und/oder Sorbinsäure und/oder deren Derivate und/oder Salze als Konservierungsmittel
dienen. Insbesondere Salicylsäure, Sorbinsäure, deren Derivate und/oder Salze sind
geeignet.
[0193] Die Mikrokapseln können im herstellungsbedingten Rahmen eine beliebige Form aufweisen,
sie sind jedoch bevorzugt näherungsweise kugelförmig. Ihr Durchmesser entlang ihrer
größten räumlichen Ausdehnung kann je nach den in ihrem Inneren enthaltenen Komponenten
und der Anwendung zwischen 0,01 µm (visuell nicht als Kapsel erkennbar) und 10.000
µm liegen. Bevorzugt sind sichtbare Mikrokapseln mit einem Durchmesser im Bereich
von 100 µm bis 7.000 µm, insbesondere von 400 µm bis 5.000 µm. Die Mikrokapseln sind
nach im Stand der Technik bekannten Verfahren zugänglich, wobei der Koazervation und
der Grenzflächenpolymerisation die größte Bedeutung zukommt. Als Mikrokapseln lassen
sich sämtliche auf dem Markt angebotenen tensidstabilen Mikrokapseln einsetzen, beispielsweise
die Handelsprodukte (in Klammem angegeben ist jeweils das Hüllmaterial)
Hallcrest Microcapsules (Gelatine, Gummi Arabicum),
Coletica Thalaspheres (maritimes Collagen),
Lipotec Millicapseln (Alginsäure, Agar-Agar),
Induchem Unispheres (Lactose, mikrokristalline Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose);
Unicerin C30 (Lactose, mikrokristalline Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose),
Kobo Glycospheres (modifizierte Stärke, Fettsäureester, Phospholipide),
Softspheres (modifiziertes Agar Agar) und
Kuhs Probiol Nanospheres (Phospholipide).
[0194] Alternativ können auch Partikel eingesetzt werden, die keine Kern-Hülle-Struktur
aufweisen, sondern in denen der Wirkstoff in einer Matrix aus einem matrix-bildenden
Material verteilt ist. Solche Partikel werden auch als "Speckles" bezeichnet.
[0195] Ein bevorzugtes matrix-bildendes Material ist Alginat. Zur Herstellung Alginat-basierter
Speckles wird eine wässrige Alginat-Lösung, welche auch den einzuschließenden Wirkstoff
bzw. die einzuschließenden Wirkstoffe enthält, vertropft und anschließend in einem
Ca
2+-lonen oder Al
3+-lonen enthaltendem Fällbad ausgehärtet.
[0196] Es kann vorteilhaft sein, dass die Alginat-basierten Speckles anschließend mit Wasser
gewaschen und dann in einer wässrigen Lösung mit einem Komplexbildner gewaschen werden,
um freie Ca
2+-Ionen oder freie Al
3+-lonen, welche unerwünschte Wechselwirkungen mit Inhaltsstoffen des flüssigen Waschmittels,
z.B. den Fettsäureseifen, eingehen können, auszuwaschen. Anschließend werden die Alginat-basierten
Speckles noch mal mit Wasser gewaschen, um überschüssigen Komplexbildner zu entfernen.
[0197] Alternativ können anstelle von Alginat andere, matrix-bildende Materialien eingesetzt
werden. Beispiele für matrix-bildende Materialien umfassen Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon,
Polymethacrylat, Polylysin, Poloxamer, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Polyethylenoxid,
Polyethoxyoxazolin, Albumin, Gelatine, Acacia, Chitosan, Cellulose, Dextran, Ficoll®,
Stärke, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Hyaluronsäure, Carboxymethylcellulose, Carboxymethylcellulose, deacetyliertes Chitosan,
Dextransulfat und Derivate dieser Materialien. Die Matrixbildung erfolgt bei diesen
Materialien beispielsweise über Gelierung, Polyanion-Polykation-Wechselwirkungen oder
Polyelektrolyt-Metallion-Wechselwirkungen und ist im Stand der Technik genauso wie
die Herstellung von Partikeln mit diesen matrix-bildenden Materialien wohl bekannt.
[0198] Die Partikel können stabil in den wässrigen flüssigen Waschmittel dispergiert werden.
Stabil bedeutet, dass die Mittel bei Raumtemperatur und bei 40 °C über einen Zeitraum
von mindestens 4 Wochen und bevorzugt von mindestens 6 Wochen stabil sind, ohne dass
die Mittel aufrahmen oder sedimentieren.
[0199] Die Freisetzung der Wirkstoffe aus den Mikrokapseln oder Speckles erfolgt üblicherweise
während der Anwendung der sie enthaltenden Mittel durch Zerstörung der Hülle bzw.
der Matrix infolge mechanischer, thermischer, chemischer oder enzymatischer Einwirkung.
Die flüssigen Waschmittel können gleiche oder verschiedene Partikel in Mengen von
0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 8 Gew.-% und äußerst bevorzugt 0,5 bis 5
Gew.-% enthalten.
Beispiel:
[0200] Die folgende erfindungsgemäße Zusammensetzung (Textilbehandlungsmittel AA), bestehend
aus
| Wasser |
55,75 Gew.-% |
| Citronensäure * 1 H2O |
3,50 Gew.-% |
| Na-citrat * 2 H2O |
1,75 Gew.-% |
| Dehyquart® AU 56 |
4,00 Gew.-% |
| Luviquat® Excellence |
0,20 Gew.-% |
| Eumulgin® B3 |
0,25 Gew.-% |
| Mandelöl |
30,00 Gew.-% |
| Rosmarinöl |
0,40 Gew.-% |
| Ethanol 96 % ig |
4,00 Gew.-% |
| Ameisensäure |
0,05 Gew.-% |
| Tocomix® L 70 (Antioxidanz) |
0,10 Gew.-%, |
wurde hergestellt.
[0201] Die Zusammensetzung wurde unter kräftigem Rühren bei ca. 40 °C in Form einer Dispersion
hergestellt und anschließend dreimal nacheinander durch einen Hockdruckhomogenisator
der Fa. Niro Soavi (GEA, Typ NS 3006 ) bei 500 bar und einer Temperatur von 50 +/-
5 °C gefahren. Nach dem Abkühlen wird eine stabile, in Wasser gut verteilbare und
gut aus der Einspülkammer einer Waschmaschine einspülbare Mikroemulsion erhalten.
Die Tröpfchengröße d
50 liegt bei ca. 120 nm.
[0202] Luviquat® Excellence entspricht dabei 3-Methylvinylimidazolinchlorid Vinylpyrrolidon
Copolymerisat ex BASF AG; Dehyquart® AU 56 entspricht Dihydrogenated tallow hydroxyethylammonium
methosulfat ex Cognis GmbH&Co.KG; Eumulgin® B3 entspricht Cetylstearylalkohol+30-EO
(Ethylenoxid-Addukt) ex Cognis GmbH&Co.KG, Tocomix® L 70 entspricht D-mixed Tocopherol
in Sonnenblumenöl ex Jan Dekker Nederland B.V.
[0203] Der pH-Wert der Zusammensetzung beträgt 3,5.
[0204] Die Viskosität der Zusammensetzung (Brookfield; Spindel 3; 20 Upm; 23°C) beträgt
48 mPas.
[0205] Die Stabilität der Zusammensetzung ist nach 1 h gut, nach einem Tag ebenfalls gut
und nach einer Woche weiterhin gut. Die Einspülbarkeit aus der Einspülkammer (Fach
für Weichspüler) einer automatischen Waschmaschine ist ebenfalls gut, ebenfalls die
Verteilbarkeit in Wasser (bereits bei 20°C).
[0206] Untersuchung und Nachweis des Transfers von Komponenten des Textilbehandlungsmittels
AA von damit behandeltem Textil auf die Haut:
[0207] Mit 50 ml des Textilbehandlungsmittels AA wurden in einer automatischen Waschmaschine
3 kg Textilien aus Feinripp-Baumwolle mit Wasser gewaschen, wobei die Applikation
des Textilbehandlungsmittels AA im Nachspülgang erfolgte. Die derart behandelten Textilien
wurden an der Leine an der Luft getrocknet. Das derart vorbehandelte Textil wurde
dann zur Untersuchung und Nachweis des Transfers von Komponenten des Textilbehandlungsmittels
von damit behandeltem Textil auf die Haut eingesetzt. Dieses Textil wird im folgenden
als "Textil behandelt" bezeichnet.
[0208] Zum Vergleich wurden in einer automatischen Waschmaschine 3 kg Textilien aus Feinripp-Baumwolle
mit Wasser gewaschen, wobei kein Textilbehandlungsmittels eingesetzt wurde, d.h. das
Textil war nur Wasser ausgesetzt. Die derart behandelten Textilien wurden an der Leine
an der Luft getrocknet. Das derart behandelte Textil wird im folgenden als "Textil
unbehandelt" bezeichnet.
[0209] Zum Transfernachweis wurden auf den Unterarmen von fünf Probanden Testfelder festgelegt.
Der rechte Unterarm der Probanden diente als Testfläche für unbehandeltes Textil,
der linke Unterarm als Testfläche für ausgerüstetes Textil.
[0210] Die Testfelder nahmen jeweils eine Fläche von 10 x 15 cm ein. Die Felder erhielten
die Feldbezeichnungen p (proximal), m (medial) und d (distal).
[0211] Das Ziel war der Nachweis von einer messbaren Rückfettung nach einer Reibung bzw.
24-stündiger Tragezeit behandelter Textilien (entspricht "Textil behandelt") durch
die Bestimmung von Triglycerid (C18:2).
[0212] Diese Felder wurden zunächst einzeln jeweils mit einem Gazetuch, das mit 1ml Isopropanol
getränkt worden war, 5 mal abgerieben (Orientierungswert für die unbehandelte Situation).
Danach wurden die entfetteten Flächen nochmals einzeln 5 mal mit einem Gazetuch und
1ml Isopropanol abgerieben (Ausgangswert für die fettfreie Situation).
[0213] Anschließend erfolgte die Behandlung 1 (Reibetest). Dazu wurde die Fläche d mit einem
10x10 cm großen Textiltuch 20 mal abgerieben. Das Textiltuch für den linken Arm entsprach
jeweils "Textil behandelt", das Textiltuch für den rechten Arm entsprach jeweils "Textil
unbehandelt" Anschließend wurden alle Flächen einzeln mit in 1ml Isopropanol getränkten
Gazetüchern 5 mal abgerieben.
[0214] Für die Behandlung 2 (24h Tragetest) wurde jeweils ein 5x10cm großes Textiltuch (linker
Arm: "Textil behandelt", rechter Arm: "Textil unbehandelt") so appliziert, so dass
das Testfeld p vollständig bedeckt war. Nach 24h wurde die Tücher entfernt und die
Flächen p und m mit einem Gazetuch und 1ml Isopropanol 5 mal abgerieben.
Aufarbeitung der Proben:
[0215] Die Gazetücher wurden mit 5ml Isopropanol und Internem Standard über Nacht gerührt.
Die organische Phase wurden abgenommen und mit Methanol-BF
3 umgeestert und mittels GC-MS-FID-Kopplung untersucht.
[0216] Die Gehalte an C18:2-Fettsäure-Methylester (in µg) können den nachfolgenden Tabellen
entnommen werden:
| |
Proband 1 |
| linker UA |
rechter UA |
| Textil behandelt µg/Extrakt |
Textil unbehandelt µg/Extrakt |
| Orientierungswert für die unbehandelte Situation |
p |
5 |
10 |
| |
m |
4 |
5 |
| |
d |
3 |
5 |
| Ausgangswert für die fettfreie Situation |
p |
5 |
5 |
| |
m |
5 |
4 |
| |
d |
4 |
4 |
| Extraktion nach Behandlung 1: Reibetest |
d |
8 |
4 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 1 |
m |
5 |
5 |
| Extraktion nach Behandlung 2: 24 h Tragezeit |
p |
17 |
4 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 2 nach 24 h |
m |
4 |
5 |
| |
Proband 2 |
| linker UA |
rechter UA |
| Textil behandelt µg/Extrakt |
Textil unbehandelt µg/Extrakt |
| Orientierungswert für die unbehandelte Situation |
p |
5 |
3 |
| |
m |
3 |
3 |
| |
d |
5 |
4 |
| Ausgangswert für die fettfreie Situation |
p |
5 |
4 |
| |
m |
3 |
4 |
| |
d |
4 |
5 |
| Extraktion nach Behandlung 1: Reibetest |
d |
8 |
4 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 1 |
m |
3 |
3 |
| Extraktion nach Behandlung 2: 24 h Tragezeit |
p |
5 |
2 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 2 nach 24 h |
m |
3 |
2 |
| |
Proband 3 |
| linker UA |
rechter UA |
| Textil behandelt µg/Extrakt |
Textil unbehandelt µg/Extrakt |
| Orientierungswert für die unbehandelte Situation |
p |
8 |
5 |
| |
m |
6 |
5 |
| |
d |
4 |
4 |
| Ausgangswert für die fettfreie Situation |
p |
6 |
5 |
| |
m |
5 |
4 |
| |
d |
4 |
3 |
| Extraktion nach Behandlung 1: Reibetest |
d |
7 |
3 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 1 |
m |
6 |
5 |
| Extraktion nach Behandlung 2: 24 h Tragezeit |
p |
10 |
4 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 2 nach 24 h |
m |
5 |
6 |
| |
Proband 4 |
| linker UA |
rechter UA |
| Textil behandelt µg/Extrakt |
Textil unbe handelt µg/Extrakt |
| Orientierungswert für die unbehandelte Situation |
p |
9 |
9 |
| |
m |
9 |
7 |
| |
d |
9 |
10 |
| Ausgangswert für die fettfreie Situation |
p |
6 |
8 |
| |
m |
5 |
5 |
| |
d |
4 |
5 |
| Extraktion nach Behandlung 1: Reibetest |
d |
6 |
3 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 1 |
m |
3 |
3 |
| Extraktion nach Behandlung 2: 24 h Tragezeit |
p |
11 |
3 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 2 nach 24 h |
m |
6 |
5 |
| |
Proband 5 |
| linker UA |
rechter UA |
| Textil behandelt µg/Extrakt |
Textil unbe handelt µg/Extrakt |
| Orientierungswert für die unbehan delte Situation |
p |
6 |
6 |
| |
m |
6 |
6 |
| |
d |
5 |
6 |
| Ausgangswert für die fettfreie Situation |
p |
5 |
4 |
| |
m |
5 |
4 |
| |
d |
4 |
5 |
| Extraktion nach Behandlung 1: Reibetest |
d |
8 |
3 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 1 |
m |
5 |
3 |
| Extraktion nach Behandlung 2: 24 h Tragezeit |
p |
17 |
4 |
| Extraktion des Nullwertes für Behandlung 2 nach 24 h |
m |
5 |
4 |
[0217] Wie die Tabellen zeigen, konnte bei allen Probanden dann deutlich mehr Triglycerid
auf der Haut nachgewiesen werden, wenn die Haut der Probanden mit "behandeltem Textil"
behandelt wurde.
[0218] Für den Reibetest ergaben sich folgendes Bild:
Proband 1: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Reiben
mit "behandeltem Textil" um 100 % über dem Wert, der sich durch das Reiben mit "unbehandeltem
Textil" ergibt.
Proband 2: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Reiben
mit "behandeltem Textil" um 100 % über dem Wert, der sich durch das Reiben mit "unbehandeltem
Textil" ergibt.
Proband 3: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Reiben
mit "behandeltem Textil" um 133 % über dem Wert, der sich durch das Reiben mit "unbehandeltem
Textil" ergibt.
Proband 4: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Reiben
mit "behandeltem Textil" um 100 % über dem Wert, der sich durch das Reiben mit "unbehandeltem
Textil" ergibt.
Proband 5: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Reiben
mit "behandeltem Textil" um 166 % über dem Wert, der sich durch das Reiben mit "unbehandeltem
Textil" ergibt.
[0219] Für den "Tragetest" ergibt ich ein noch deutlicheres Bild:
Proband 1: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Tragen
des "behandelten Textil" um 325 % über dem Wert, der sich durch das Tragen des "unbehandelten
Textil" ergibt.
Proband 2: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Tragen
des "behandelten Textil" um 150 % über dem Wert, der sich durch das Tragen des "unbehandelten
Textil" ergibt.
Proband 3: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Tragen
des "behandelten Textil" um 150 % über dem Wert, der sich durch das Tragen des "unbehandelten
Textil" ergibt.
Proband 4: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Tragen
des "behandelten Textil" um 266 % über dem Wert, der sich durch das Tragen des "unbehandelten
Textil" ergibt.
Proband 5: Der Gehalt an resultierendem C18:2-Fettsäure-Methylester liegt beim Tragen
des "behandelten Textil" um 325 % über dem Wert, der sich durch das Tragen des "unbehandelten
Textil" ergibt.
[0220] Damit steht fest, daß ein Transfer von Komponenten des Textilbehandlungsmittels AA
vom behandelten Textil auf die damit in Kontakt tretende Haut stattfindet. Dieser
Transfer gereicht der Haut zum Vorteil, da er der Hautpflege dient.
[0221] Weiterhin steht ebenfalls fest, daß bei der Textilbehandlung in der automatischen
Waschmaschine ein Transfer von Komponenten des Textilbehandlungsmittels AA auf das
Textil erfolgt.