[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fensterputzvorrichtung und insbesondere auf eine
Fensterputzvorrichtung für die Aussenseite von schwer zugänglichen Fenstern an hohen
Gebäuden oder dergleichen.
[0002] Es ist im Stand der Technik üblich, auf dem Dach hoher Gebäude Seilwinden vorzusehen,
mittels welchen Arbeitsgondeln für Fensterputzer an den Aussenseiten der Gebäude auf-
und abbewegt werden können. Das Putzen der Fensteraussenflächen ist somit arbeitsintensiv
und ausserdem gefährlich für die Fensterputzer, welche in den Arbeitsgondeln ihre
Putzarbeit verrichten müssen.
[0003] Um diese Nachteile zu vermeiden schafft die Erfindung gemäss einer ersten Lösung
der Aufgabe der Erfindung eine Fensterputzvorrichtung mit
einer Traverse, die an zwei gegenüberliegenden Seiten des Fensters durch erste Führungen
in im Wesentlichen konstanten Abstand von einer zu putzenden Fensterscheibe geführt
und längs den Führungen in entgegengesetzten Richtungen über die Fensterscheibe beweglich
ist;
einem an der Traverse angebrachten und mit der Traverse beweglichen Tragelement für
ein Abstreichelement wobei das Tragelement sich parallel zur Längsrichtung der Traverse
erstreckt und in Bezug auf diese zwischen zwei Stellungen beweglich ist;
einem an dem Tragelement befestigten Abstreichelement;
einer an dem Tragelement befestigten Führungsstange, die sich parallel zu dem Tragelement
erstreckt, wobei zwischen dem Tragelement und der Führungsstange Federeinrichtungen
vorgesehen sind, die bestrebt sind, um das Tragelement und die Führungsstange nachgiebig
auseinanderzudrücken und in einem vorbestimmten Abstand voneinander zu halten;
je einer zweiten Führung für die Führungsstange auf jeder Fensterseite, wobei jede
zweite Führung eine innere Führungsfläche hat, die zur Fensterscheibe hin weist und
eine äussere Führungsfläche hat, die von der Fensterscheibe weg weist und sich in
einem grösseren Abstand von der Fensterscheibe als die innere Führungsfläche befindet,
wobei bei Bewegung der Traverse in einer ersten Richtung die Führungsstange durch
die inneren Führungsflächen geführt ist, die Federmittel zusammengedrückt sind und
das Abstreichelement durch die Federmittel gegen die Fensterscheibe angepresst ist,
und wobei jede zweite Führung in einem Endbereich einen ersten Ausschnitt aufweist
durch den am Ende der Bewegung der Traverse in der ersten Richtung die Führungsstange
durch die zusammengedrückten Federmittel von der Fensterscheibe weg nach aussen zu
drücken ist, damit bei anschliessender Bewegung der Traverse in einer zweiten entgegengesetzten
Richtung die Führungsstange auf die äusseren Führungsflächen gelangt und somit das
Abstreichelement von der Fensterscheibe weggezogen wird; und
einem am anderen Endbereich jeder zweiten Führung vorgesehenen Hebelarm, der durch
Federkraft gegen die Führung vorgespannt ist und normalerweise einen im anderen Endbereich
jeder zweiten Führung vorgesehenen zweiten Ausschnitt verschliesst, wobei die Führungsstange
beim Erreichen des Endes der Bewegung der Traverse in der entgegengesetzten Richtung
die Hebelarme in Offenstellung drücken um zu den zweiten Ausschnitten zu gelangen,
damit die vorgespannten Hebelarme die Führungsstange durch die zweiten Ausschnitte
wieder nach innen zur Fensterscheibe drücken können, und die Führungsstange bei erneuten
Bewegung in der ersten Richtung wieder auf die inneren Führungsflächen gelangt.
[0004] Mit der erfindungsgemässen Fensterputzvorrichtung entfällt das gefährliche und aufwendige
Fensterputzen auf den Aussenseiten der Gebäude. Die Fensteraussenseiten werden maschinell
geputzt und Arbeitskosten werden eingespart.
[0005] Die Traverse kann waagerecht ausgerichtet und auf- und abbeweglich sein und dabei
längs den vertikalen Fensterseiten geführt sein. Die Traverse kann aber auch senkrecht
stehen und horizontal hin- und herbeweglich sein und dabei längs der oberen und der
unteren Seite des Fensters in Horizontalrichtung geführt sein.
[0006] Bei einer Ausführung mit waagerechter Traverse ist diese über zwei Seile an einer
am oberen Ende des Fensters drehbar gelagerten Welle aufgehängt, die durch einen Elektromotor
angetrieben wird zum Aufwickeln der Seile auf die Welle und dementsprechend zur Aufwärtsbewegung
der Traverse. Die Abwärtsbewegung der Traverse erfolgt dabei durch ihre Schwerkraft.
Bei der anderen Ausführung wird die senkrecht stehende Traverse in Horizontalrichtung
hin- und herwegt und wird dabei in beiden Richtungen motorisch angetrieben. Der Antrieb
erfolgt vorzugsweise über einen Riementrieb oder einen Kettentrieb. An jedem Ende
der Traverse kann eine Antriebskette oder ein Antriebsriemen vorgesehen sein. In beiden
Fällen kann der Antrieb aber auch manuel über eine Handkurbel erfolgen. Ein Zahnstangenantrieb
kann auch vorgesehen sein, mit einer stationären Zahnstange und einem an der Traverse
befestigten Getriebemotor mit einem Ritzel, das mit der Zahnstange in Eingriff ist.
Ein solcher Zahnstangenantrieb kann auf jeder Fensterseite vorgesehen sein.
[0007] Die Putzvorrichtung gemäss der Erfindung kann nicht nur bei vertikalen Fenstern sondern
auch bei liegenden oder schrägen Fenstern eingesetzt werden, wenn der Antrieb über
eine Riemen-, Ketten-, oder Zahnstangeneinrichtung erfolgt.
[0008] Die vorstehend beschriebene Ausführungsform eignet sich hauptsächlich für grossflächige
Fenster oder Fenster mit grosser Länge. Für kleine Fenster schafft die vorliegende
Erfindung gemäss einer zweiten Lösung der Aufgabe der Erfindung eine Fensterputzvorrichtung
mit einer Traverse, die an zwei gegenüberliegenden Seiten des Fensters durch stationäre
Führungen geführt und längs den Führungen in entgegengesetzten Richtungen beweglich
ist, wobei die Führungen die Traverse in einem im Wesentlichen konstanten Abstand
von einer zu putzenden Fensterscheibe halten;
einem schwenkbar auf der Traverse befestigten Tragelement für ein Abstreichelement;
einem an dem Tragelement befestigten Abstreichelement, wobei das Tragelement schwenkbar
ist in Bezug auf die Traverse zwischen einer ersten Stellung, in der das Abstreichelement
gegen die Fensterscheibe gedrückt ist und an derselben anliegt, und einer zweiten
Stellung, in der das Abstreichelement ausser Berührung mit der Fensterscheibe ist,
und wobei das Tragelement durch Federkraft in die zweite Stellung vorgespannt ist;
und mit
einem Zurückhaltemechanismus, der mindestens eine an der Traverse angeordnete Sperrklinke
aufweist, die durch Federkraft in eine Sperrstellung vorgespannt ist, wobei das Tragelement
für die Bewegung der Traverse in einer ersten Richtung durch ein erstes Anschlagmittel
aus der zweiten Stellung entgegen der Federkraft in die erste Stellung zu drücken
ist, zum Einschnappen in die Sperrklinke, um das Tragelement in der ersten Stellung
zu verriegeln, und die Sperrklinke für die Bewegung der Traverse in einer zweiten
entgegengesetzten Richtung durch ein zweites Anschlagmittel entgegen der Federvorspannung
zur Freigabe des Tragelementes zu betätigen ist damit dieses durch die Federkraft
in ihre zweite Stellung zurückbeweglich ist.
[0009] Gemäss einem Ausführungsbeispiel dieser zweiten Lösung der Aufgabe der Erfindung
kann die Putzvorrichtung am unteren Ende einer Rollade vorgesehen sein. Die Fensterscheibe
wird dann bei jedem Herablassen der Rollade geputzt. Der Antrieb der Rollade erfolgt
wie üblich von Hand oder über einen Rolladenmotor. Zur Führung der Traverse dienen
in diesem Fall die üblichen Rolladenführungen, die ein Wegdrücken der Traverse von
der Fensterscheibe verhindern wenn das Tragelement in die erste Stellung gedrückt
wird.
[0010] Beim Herablassen der Rollade hält die Sperrklinke das Tragelement für das Abstreichelement
in der ersten Stellung (Betriebs- oder Putzstellung) in der das Abstreichelement in
Berührung mit der Fensterscheibe ist. Wenn die Rollade ganz herabgelassen ist wird
am unteren Endpunkt der Bewegung die Sperrklinke betätigt zur Freigabe des Tragelementes
für das Abstreichelement, damit die Vorspannfeder das Tragelement in die zweite Stellung
(Ruhestellung) verschwenken kann in der das Abstreichelement ausser Berührung mit
der Fensterscheibe ist. Beim Erreichen des oberen Endpunktes der Bewegung wird das
Tragelement gegen die Federvorspannung wieder niedergedrückt zur Verriegelung durch
die Sperrklinke in der Betriebs- oder Putzstellung (erste Stellung). Die Sperrklinke
kann an der Traverse schwenkbar gelagert sein und sich durch eine Ausnehmung der Traverse
erstrecken oder aussen an der Traverse angeordnet sein und klammerförmig über und
unter die Traverse greifen.
[0011] Die Putzvorrichtung gemäss der zweiten Lösung der Aufgabe der Erfindung kann auch
unabhängig von einer Rollade sein und die Traverse kann wie bei der ersten Lösung
der Aufgabe der Erfindung über eine Seilwinde oder über eine Riemen-, Ketten- oder
Zahnstangeneinrichtung manuell oder motorisch zwischen seinen Endstellungen bewegt
werden. Bei Einsatz einer Riemen-, Ketten-, oder Zahnstangeneinrichtung kann auch
hier die Traverse senkrecht stehen und in Horizontalrichtung hin und her bewegt werden.
[0012] Gemäss der zweiten Lösung der Aufgabe der Erfindung ist das Tragelement für das Abstreichelement
auf der Traverse schwenkbar zwischen der ersten und der zweiten Stellung, in welcher
das Abstreichelement mit der Fensterscheibe in Berührung bzw. ausser Berührung mit
derselben ist, während bei der ersten Lösung der Aufgabe der Erfindung das Tragelement
für das Abstreichelement auf der Traverse verschiebbar ist zum Andrücken des Abstreichelementes
an die Fensterscheibe bzw. zum Wegziehen von der Fensterscheibe
[0013] In beiden Lösungsformen kann ein Sprührrohr mit Sprühdüsen für eine Putzflüssigkeit
an der Fensterputzvorrichtung vorgesehen sein.
[0014] Noch weitere vorteilhafte Merkmale der Fensterputzvorrichtung sind in Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0015] Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen ausführlicher
beschrieben, es zeigen:
Figur 1 eine schematische Ansicht einer Fensterputzvorrichtung gemäss der ersten Lösung
der Aufgabe der Erfindung.
Figur 2 eine Seitenansicht der Traverse mit dem Tragelement für das Abstreichelement
und der Führungsstange.
Figur 3 eine Draufsicht der Traverse.
Figur 3A zeigt die Führung der Führungsstange in einem Schlitz der Traverse.
Figur 4 eine Draufsicht des Trägers für das Abstreichelement mit der Führungsstange.
Figur 5 eine Draufsicht des Abstreichelementes.
Figur 6 eine perspektivische Darstellung im Schnitt der Traverse mit dem Tragelement
für das Abstreichelement und zwei Einrichtungen zum Einstellen des Abstreichelementes
auf dem Tragelement.
Figur 7 eine perspektivische Darstellung im Schnitt einer vertikalen Führungsschieneneinrichtung.
Figur 8 eine Querschnittdarstellung einer vertikalen Führungsschieneneinrichtung und
einem Teil der Traverse, die mittels Laufrollen in der Führungsschieneneinrichtung
geführt ist, sowie mit einer Laufrolle an einem Ende der Führungsstange (mit festen
Linien auf der inneren Führungsfläche und gestrichelten Linien auf der äusseren Führungsfläche
dargestellt).
Figur 9 eine vertikale Führungsschieneneinrichtung mit dem ersten Ausschnitt am untern
Ende und dem zweiten Ausschnitt am oberen Ende sowie dem federvorgespannten Hebelarm,
der den zweiten Ausschnitt normalerweise auf der Seite der äusseren Führungsschienenfläche
verschliesst.
Figur 10 eine schematische Darstellung einer Riemen-, oder Ketteneinrichtung zur Betätigung
der Traverse.
Figur 11 eine schematische Darstellung einer Fensterputzvorrichtung gemäss der zweiten
Lösung der Aufgabe der Erfindung.
Figur 12 einen Teil der Fensterputzvorrichtung gemäss Figur 11 mit einer Sprühvorrichtung
für eine Putzflüssigkeit.
Figur 13 ein abgeändertes Ausführungsbeispiel der Fensterputzvorrichtung gemäss der
zweiten Lösung der Aufgabe der Erfindung mit einer modifizierten Sperrklinke.
[0016] Die Fensterputzvorrichtung wird nun zuerst mit Bezug auf die Figuren 1-10 ausführlicher
beschrieben, die eine Fensterputzvorrichtung zeigen, welche insbesondere für grössere
Fenster geeignet ist. In der Figur 1 ist schematisch eine Fensterscheibe F dargestellt
auf dessen Aussenseite die Fensterputzvorrichtung gemäss der Erfindung montiert ist.
Längs den vertikalen Seiten der Fensterleibung ist je eine Führungsschieneneinrichtung
10 befestigt, welche an dem Fensterrahmen angeformt oder befestigt oder auch separat
vom Fensterrahmen in der Fensterleibung befestigt sein kann. Die Führungsschieneneinrichtungen
10 sind oben über eine Querstrebe 12 und unten über eine Querstrebe 14 miteinander
verbunden. Zwischen den vertikalen Führungsschieneneinrichtungen 10 ist eine langgestreckte
Traverse 16 über die Fensterscheibe F auf- und abbeweglich mittels einer Seilwindeneinrichtung
18. Auf der Traverse 16 befindet sich ein langgestrecktes Tragelement 20 an dem ein
langgestrecktes Abstreichelement 22 einstellbar befestigt ist. Eine langgestreckte
Führungsstange 24 ist federnd mit dem Tragelement 20 verbunden und dient in Zusammenwirkung
mit der vertikalen Führungsschieneneinrichtungen 10 zum Andrücken des Abstreichelementes
22 an die Fensterscheibe F (bei Abwärtsbewegung der Traverse) und zum Zurückziehen
des Abstreichelementes 22 von der Fensterfläche (bei Aufwärtsbewegung der Traverse
16), wie später ausführlicher beschrieben wird. Die Führungsschieneneinrichtungen
10 haben Führungen oder Führungsflächen für die Traverse 16 und die Führungsstange
24, wie auch später noch ausführlicher beschrieben wird.
[0017] Die Figur 2 zeigt eine vergrösserte Zusammenbaudarstellung der Traverse 16 mit dem
Tragelement 20, dem Abstreichelement 22 und der Führungsstange 24, in Seitenansicht
und die Figuren 3, 4 und 5 sind Einzeldarstellungen der Traverse 16, des Tragelementes
20 mit der Führungsstange 24 bzw. des Abstreichelementes 22, jeweils in Draufsicht.
[0018] Wie die Figuren 2 und 3 zeigen besteht die Traverse 16 im Wesentlichen aus einem
Balken, vorzugsweise einem rechteckigen Hohlbalken, der an seinen zwei gegenüberliegenden
Enden mit je einem Winkelstück 30 versehen ist. Beide Winkelstücke 30 sind an dem
Balken 16 befestigt, z.B. an diesem festgeschweisst wenn diese Bauteile aus Metall
hergestellt sind. Auf der Aussenseite jedes Winkelstückes 30 sind vertikal übereinander
jeweils zwei Profilstücke 32 festgeschraubt. An jedem Profilstück 32 sind jeweils
zwei Doppelrollen 34 mittels Kugellager drehbar gelagert, die in den Führungsschieneneinrichtungen
10 laufen, wie noch später beschrieben wird. Die Doppelrollen 34 sind drehbar um eine
horizontale Achse, welche senkrecht zu der horizontalen Längsachse des Balkens 16
ausgerichtet ist. Jedes Winkelstück 30 hat desweiteren in seinem freien, langen Arm,
der senkrecht zu dem Balken 16 ausgerichtet ist, einen horizontalen Schlitz 36 (siehe
Figur 3A) in dem die Führungsstange 24 aufgenommen und geführt ist. Ein Stift 38 am
Ende des langen Armes des Winkelstückes 30 verhindert, dass die Führungsstange 24
aus dem Schlitz 36 herausfallen kann. Die Führungsstange 24 ist in den Schlitzen 36
quer zu der Längsrichtung des Balkens 16 in einer Horizontalebene beweglich. Ferner
ist an jedem Winkelstück 30 je ein L-förmiges Aufhängungselement 40 befestigt, zu
einem Zweck der später noch ausführlicher beschrieben wird.
[0019] Bezugnehmend auf die Figuren 4 und 5 wird nun das Tragelement 20 mit der daran befestigten
Führungsstange 24 sowie das Abstreichelement 22 ausführlicher beschrieben. Das Tragelement
20 kann wie die Traverse 16 aus einem Hohlprofil bestehen. Das Tragelement 20 hat
längs seiner Länge zwei versenkte Durchgangsbohrungen 42 in welchen je ein Schraubenbolzen
44 aufgenommen ist. Die Führungsstange 24 hat längs ihrer Länge zwei Aufnahmebohrungen
46 für die Schraubenbolzen 44. Je eine Schraubenmutter 48 ist auf die Schraubenbolzen
44 aufgeschraubt zum Zurückhalten der Führungsstange 24 auf den Schraubenbolzen 44.
Zwischen dem Tragelement 20 und der Führungsstange 24 ist um jeden Schraubenbolzen
44 eine Druckfeder 50 angeordnet, welche das Tragelement 20 und die Führungsstange
24 normalerweise in einem vorbestimmten horizontalen Abstand voneinander halten, wobei
der Schraubenbolzenkopf 44-1 auf einer radialen Fläche der Senkbohrung 42 anliegt
und die Führungsstange 24 an den Schraubenmuttern 48 anliegt. Die Führungsstange 24
ist örtlich um die Durchgangsbohrungen 46 für die Schraubenbolzen 44 erweitert, wie
bei 52 dargestellt, um eine Auflagefläche für die Schraubenfedern 50 zu schaffen.
[0020] Die Führungsstange 24 hat an jedem Ende je eine Laufrolle 54, welche über ein Kugellager
(nicht dargestellt) auf der Führungsstange 24 drehbar gelagert ist zur Rotation um
die Längsachse der Führungsstange 24. Die Führungsstange 24 ist desweiteren gegen
Durchbiegung verstärkt und besitzt hierzu eine Verstärkungsstange 56, die an mehreren
Stellen über Streben 58 mit der Führungsstange 24 verbunden ist. Die Verstärkung 56
ist insbesondere vorteilhaft bei Führungsstangen 24 mit grösserer Länge, d.h. bei
Fensterputzvorrichtungen für breite Fensterscheiben.
[0021] Das in Figur 5 in Draufsicht dargestellte Abstreichelement 22 hat entlang seiner
Länge mehrere in Abstand voneinander angeordnete Löcher 60 zum Befestigen des Abstreichelementes
22 an dem Tragelement 20, welche hierzu mit zugehörigen Langlöchern 62 versehen ist.
[0022] Der Balken 16, die Führungsstange 24, das Tragelement 20 und das Abstreichelement
22 sind alle horizontal ausgerichtet und parallel zueinander. Es können mehr als zwei
Befestigungsstellen zwischen dem Tragelement 20 und der Führungsstange 24, d.h. mehr
als zwei Schraubenbolzen 44 mit Federn 50 vorgesehen sein. Insbesondere für Fensterputzvorrichtungen
grosser Länge sind mehr als zwei Verbindungsstellen mit Federn 50 vorteilhaft. Das
Abstreichelement 22 kann auch an weniger als vier oder mehr als vier Stellen mit dem
Tragelement 20 verbunden sein.
[0023] An den gegenüberliegenden Enden des Tragelementes 20 befindet sich je ein Ansatzstück
64 mit einer Einstellschraube 66, um die Bewegung des Tragelementes 20 zu dem Traversenbalken
16 hin zu begrenzen.
[0024] Der Balken 16, das Tragelement 20, die Führungsstange 24 mit der Verstärkungsstange
56 und auch das Abstreichelement 22 (ohne den Gummistreifen 70 desselben - siehe Figur
6) können alle aus Metall, z.B. Stahl oder Aluminium oder auch aus Kunststoff hergestellt
sein.
[0025] Es wird nun Bezug genommen auf die Figur 6, in welcher die Hohlprofile der Traverse
16 und des Tragelementes 20, sowie auch das Abstreichelement 22 in Perspektive und
im Querschnitt dargestellt ist. Das Abstreichelement 22 besteht aus einem langgestreckten
Haltestück 68 für ein Abstreichblatt oder -gummistreifen 70, der in einer Fassung
68' des Haltestückes 68 aufgenommen ist. Das Haltestück 68 ist an mehreren in Abstand
voneinander angeordneten Stellen an dem Tragelement 20 befestigt, wie vorstehend mit
Bezug auf die Figuren 4 und 5 beschrieben wurde. Die Langlöcher 62 erlauben eine Feineinstellung
des Abstreichelementes 22 in Bezug auf das Tragelement 20 in Horizontalrichtung quer
zur Längsachse derselben. Hierzu sind einstellbare Befestigungseinrichtungen 72 an
dem Tragelement 20 vorgesehen. Jede einstellbare Befestigungseinrichtung 72 hat einen
Finger 74. Das Haltestück 68 des Abstreichelementes 22 ist verschiebbar zwischen dem
Finger 74 und dem Tragelement 20 aufgenommen und eine Schraube 76 mit einer Flügelmutter
78 dient zum Einstellen des Abstreichelementes 22. Der Finger 74 ist durch ein Befestigungsstück
80 mit dem Tragelement 20 verbunden. Wie die Figur 6 zeigt liegt das Tragelement 20
auf dem Traversenbalken 16 und ist auf diesem horizontal einstellbar quer zur Längserstreckung
des Balkens 16.
[0026] Das Auf- und Abwärtsbewegen der Traverse 16 mit dem Tragelement 20, der Führungsstange
24 und dem Abstreichelement 22 erfolgt über eine Seilwinde 18, welche nun mit Bezug
auf Figur 1 ausführlicher beschrieben wird. Die Seilwinde 18 hat einen Elektromotor
82, der ähnlich wie ein Rolladenmotor aufgebaut sein und betrieben werden kann. Auf
der Motorwelle sitzt ein Riemen- oder Kettenrad 84, das über einen schematisch dargestellten
Riemen oder Kette 86 eine Welle 88 antreibt, die sich am oberen Ende des Fensters
F längs der oberen Querstrebe 12 erstreckt und in dieser drehbar gelagert ist. Der
Balken 16 ist über zwei Seile 90 an der Welle 88 aufgehängt. Jedes Seil 90 ist an
einem Ende an der Welle 88 und am anderen Ende an dem Aufhängelement 40 der Traverse
16 befestigt. Die Seile 90 können z.B. Hanfseile, Kunststoffseile oder Stahlseile
sein. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Elektromotor 82
auch ein Getriebemotor sein, der ohne den Riemen- oder Kettenantrieb unmittelbar an
der Welle 88 angreift. Der Balken 16 mit den vom Balken 16 getragenen Bauteilen bewegt
sich durch Schwerkraft nach unten, wobei der Motor 82 im Leerlauf mitdreht, zur Aufwärtsbewegung
wird die Welle 88 durch den Motor 82 angetrieben.
[0027] An der Traverse 16 unter derselben ist ein Sprührohr 62 mit Sprühdüsen 94 befestigt.
Das Sprührohr 92 ist über einen flexiblen Schlauch 96 an eine Putzflüssigkeitsquelle
98, z.B. eine Wasserleitung, angeschlossen in der ein Absperrventil (nicht dargestellt)
vorgesehen ist, das automatisch bei Inbetriebnahme der Fensterputzvorrichtung geöffnet
wird und während der Abwärtsbewegung der Putzvorrichtung in Offenstellung bleibt und
anschliessend geschlossen wird. Es kann auch eine Absperrung vorgesehen sein, zum
Absperren und Entleeren der Sprühvorrichtung bei niedrigen Temperaturen.
[0028] Die Führungsschieneneinrichtungen 10 werden nun ausführlicher mit Bezug auf die Figuren
7, 8 und 9 beschrieben.
[0029] Jede Führungsschieneneinrichtung 10 hat eine äussere Winkelprofilschiene 100 (zweite
Führung) und eine innere C-oder U-Profilschiene 110 (erste Führung), die in der äusseren
Winkelprofilschiene 100 angeordnet und daran befestigt ist. Beide Profilschienen 100,
110 sind, an einer vertikalen Seite der Fensterleibung vorgesehen und daran befestigt
oder können auch Teil des Fensterrahmens sein und an diesem angeformt oder daran befestigt
sein. Wie die Figur 8 zeigt dient die C-oder U-Profilschiene 110 als Laufschiene für
die Rollen 34 der Traverse 16, die Rollen 34 laufen dabei auf inneren Laufflächen
112 der Profilschiene 110, welche sich in einer Ebene befinden, die quer zur Längsachse
der Traverse 16 ausgerichtet und senkrecht dazu und zur Fensterscheibe F steht. Die
Führungsflächen 112 verhindern dementsprechend eine Hin- und Herbewegung der Traverse
16 in ihrer Längsrichtung. Die Führungsflächen könnten auch schräg gestellt sein,
um die Traverse 16 quer zu ihrer Längsrichtung zu führen. Die Profilschiene 110 hält
die Traverse in einem im Wesentlichen konstanten Abstand von der Fensterscheibe. Anstelle
der Profilschienen 110 können auch herkömmliche Rolladenführungen (nicht dargestellt)
vorgesehen sein in welchen die Enden der Traverse 16 aufgenommen und geführt sind.
Die Rollen 34 sind dann nicht erforderlich oder sie könnten auf den Grundflächen des
Rolladenführungskanals laufen. Weitere Rollen könnten vorgesehen sein, die auf den
Seitenflächen des Rolladenführungskanals laufen, um den Reibungswiderstand in dem
Rolladenführungskanal herabzusetzen.
[0030] Die Winkelprofilschiene 100 hat einen freien Schenkel 102, der sich in seitlichem
Abstand von der C- oder U-Profilschiene 110 befindet. Das freie Ende des freien Schenkels
110 ist bei 104 U-förmig umgebogen und hat auf seiner dem C- oder U-Profilstück 110
zugewandten Innenseite eine innere Führungsfläche 104' für die Laufrolle 54 der Führungsstange
24 und auf der Aussenseite des U-förmig umgebogenen Teiles 104 eine äussere Führungsfläche
104" für die Laufrolle 54 der Führungsstange 24. Die innere Führungsfläche 104' befindet
sich in einem kleineren Abstand von der Fensterscheibe F oder der C- oder U-Profilschiene
110 als die äussere Führungsfläche 104''. Aussserdem weist die innere Führungsfläche
104' in Richtung zu der Fensterscheibe F und die äussere Führungsfläche 104'' weist
in entgegengesetzter Richtung von der Fensterscheibe F weg.
[0031] Die inneren Führungsflächen 104' der zwei Führungsschieneneinrichtungen 10 befinden
sich in einer zur Fensterscheibe F parallelen Vertikalebene und die äusseren Führungsflächen
104'' der zwei Führungsschieneneinrichtungen 10 befinden sich ebenfalls in einer zur
Fensterscheibe F parallelen Vertikalenebene, aber, wie erwähnt, in einem grösseren
Abstand von der Fensterscheibe F.
[0032] Der Abstand zwischen der inneren Führungsfläche 104' und der Fensterscheibe F ist
kleiner als die maximale Abmessung zwischen dem freien Ende des Gummistreifens 70
und der Längsachse der Führungsstange 24 (Tragelement 20 und Führungsstange 24 durch
die Federn 50 so weit wie möglich auseinandergedrückt) zuzüglich dem Halbmesser der
Laufrolle 54, und der Abstand zwischen der äusseren Führungsfläche 104" und der Fensterscheibe
F ist grösser als die maximale Abmessung zwischen dem freien Ende des Gummistreifens
70 und der Längsachse der Führungsstange abzüglich dem Halbmesser der Laufrolle 54.
[0033] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Profilschiene 110 in der Profilschiene
100 angeordnet und beide Profilstücke sind an einem flachen Seitenstück (Seitenblech)
114 befestigt. Die Profilschiene 100 und 110 können aber auch aus einem einzigen Bauteil
bestehen. Die Teile 100, 110 und 114 sind vorzugsweise aus Metall, wie z.B. Stahl
oder Aluminium oder Kunststoff hergestellt. Wie insbesondere in den Figuren 7 und
8 dargestellt, befindet sich in dem U-förmig umgebogenen Teil 104 in der Nähe des
unteren Endes jeder Führungsschieneneinrichtung 10 ein erster Ausschnitt oder Austrittsschlitz
120. Ein zweiter Ausschnitt oder Eintrittsschlitz 124, siehe insbesondere Figur 10,
ist in dem U-förmig umgebogenen Teil 104 in der Nähe des oberen Endes jeder Führungsschieneneinrichtung
10 vorgesehen. Die Führungsflächen 104' und 104'' erstrecken sich nach unten bis zu
dem Austrittschlitz 120 und nach oben bis zu dem Eintrittsschlitz 124. Beide Schlitze
120 und 124 sind in Bezug auf die Vertikalrichtung geneigt oder schräg angeordnet.
Der Austrittschlitz 120 erstreckt sich von der inneren Führungsfläche 104' schräg
nach oben zur äusseren Führungsfläche 104'' und der Eintrittsschlitz 124 erstreckt
sich von der äusseren Führungsfläche 104'' schräg nach unten bis zur inneren Führungsfläche
104'. Die Schlitze 120 und 124 erstrecken sich nicht vollständig durch die Profilschiene
100 sondern nur durch den U-förmig umgebogenen Teil 104 und so weit in dem Schenkel
102 hinein, damit die Führungsstange 24 durch den Schlitz 120 von der Führungsfläche
104' auf die Führungsfläche 104'' überführbar ist und durch den Schlitz 124 wieder
von der Führungsfläche 104'' zurück auf die Führungsfläche 104' überführt werden kann.
[0034] Anstelle der örtlichen Schlitze 120, 124 könnte sich der untere Ausschnitt auch bis
zum unteren Ende der Führungsschieneneinrichtung 10 erstrecken und der obere Ausschnitt
könnte sich bis zum oberen Ende der Führungsschieneneinrichtung 10 erstrecken.
[0035] Wie insbesondere in Figur 9 dargestellt, befindet sich am oberen Ende jeder Führungsschieneneinrichtung
10 ein durch Federkraft gegen die äussere Führungsfläche 104'' federvorgespannter
Hebelarm 150, der in der Nähe seines oberen Endes an zwei Stellen an dem umgebogenen
Teil 104 der Führungsschieneneinrichtung 10 befestigt ist. Beide Befestigungsstellen
bestehen aus einem Schraubbolzen 152, der an dem umgebogenen Teil 104 der Führungsschieneneinrichtung
10 befestigt ist. Eine Feder 154 befindet sich auf jedem Schraubenbolzen 152 zwischen
der äusseren Fläche des Hebelarmes 150 und einer Scheibe 156, die an einem Kopf des
Schraubenbolzens 152 anliegt. Wie erwähnt halten die Federn 154 den Hebelarm 150 in
Berührung mit der äusseren Führungsfläche 104''. In dieser Lage verschliesst der Hebelarm
150 den Eintrittsschlitz 124. Der Hebelarm 158 ist an seinem unteren Ende von der
äusseren Führungsfläche 104'' weg nach aussen abgewinkelt oder abgebogen, wie bei
158 dargestellt. Die Figur 9 zeigt die Überführung einer Laufrolle 54 durch den Eintrittsschlitz
124 von der äusseren Führungsfläche 104" auf die innere Führungsfläche 104' und durch
den Austrittsschlitz 120 von der inneren Führungsfläche 104' auf die äussere Führungsfläche
104".Ausserdem sind die Profilstücke 32 mit den Doppelrollen 34 dargestellt, die in
der Profischiene 110 laufen. Das Tragelement 20 mit der Führungsstange 24 und dem
Abstreichelement 22 sind zur besseren Übersichtlichkeit in Figur 9 nicht gezeigt.
Betriebsweise
[0036] Im Ruhezustand befindet sich die Traverse 16 mit dem Tragelement 20, der Führungsstange
24 und dem Abstreichelement 22 am oberen Ende des Fensters. Die Fensterputzvorrichtung
ist an dieser Stelle verriegelt und gegen Abwärtsbewegung zurückgehalten. Bei der
Inbetriebnahme der Fensterputzvorrichtung wird die Verriegelung aufgehoben, damit
sich die Traverse 16 mit allen darauf befestigten Bauteilen durch ihre Schwerkraft
abwärts bewegen kann. Dabei wird die Welle 88 durch die Seile 90 angetrieben und die
Seile 90 werden von der Welle 88 abgewickelt. Der Motor 82 bremst oder begrenzt die
Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung. Die Rollen 54 der Führungsstange 24 laufen am
Beginn der Abwärtsbewegung in den schräg nach unten geneigten Eintrittsschlitzen 124
und drücken dabei die Führungsstange 24 zunehmend nach innen zu der Fensterscheibe
F hin bis die Rollen 54 auf die inneren Führungsflächen 104' gelangen. Dabei drückt
die Führungsstange 24 über die Federn 54 den Träger 20 mit dem Abstreichelement 22
in Richtung zur Fensterscheibe F und das Abstreichelement 22 wird unter Zusammendrücken
der Federn 50 gegen die Fensterscheibe 22 angepresst. Die Wassersprühvorrichtung ist
eingeschaltet um während der Abwärtsbwegung der Fensterputzvorrichtung die Fensterscheibe
F zu benetzen. Die benetzte Fensterscheibe F wird durch das Abstreichelement 22 abgewischt.
[0037] Die Rollen 54 der Führungsstange 24 laufen auf den inneren Führungsflächen 104' bis
sie die unteren Austrittsschlitze 120 erreichen. Wenn die Austrittsschlitze 120 erreicht
ist drücken die zusammengepressten Federn 50 die Rollen 54 nach aussen in die Schlitze
120 hinein, wie in Figur 11 strichpunktiert dargestellt ist. Am unteren Ende der Abwärtsbwegung
der Traverse 16 wird ein Schalter (nicht dargestellt) betätigt, der den Motor 82 einschaltet
zum Antrieb der Welle 88 in einer Richtung, um die Seile 90 wieder auf die Welle 88
aufzuwickeln. Die Wassersprühvorrichtung ist jetzt abgeschaltet und am Beginn der
Aufwärtsbewegung bewegen sich die Rollen 54 in den Austrittsschlitzen 120 nach oben
und nach aussen, bis sie die äusseren Führungsflächen 104'' erreichen. Während dieser
Bewegung in den Ausstrittsschlitzen 120 wird die Führungsstange 24 über die Rollen
54 nach aussen von dem Fenster weggezogen und wenn die Köpfe 44-1 der Schraubenbolzen
44 sich wieder an die Schulterfläche der Senklöcher 42 anlegen wird der Träger 20
nach aussen mitgenommen und das Abstreichelement 22 wieder von der Fensterscheibe
F entfernt. In dieser Stellung laufen dann die Rollen 54 der Führungsstange 24 nach
oben über die äussere Führungsfläche 104'' bis zu den oberen Eintrittsschlitzen 124.
Kurz vor Erreichen dee Eintrittsschlitze 124 berühren die Rollen 54 das abgewinkelte,
untere Ende der Hebelarme 150 und drücken unter dem Einfluss der motorgetriebenen
Aufwärtsbewegung die Hebelarme 150 nach aussen von der äusseren Führungsfläche 104''
weg wodurch die Rollen 54 zwischen die äusseren Führungsflächen 104'' und die Hebelarme
105 gelangen und die Federn 154 weiter zusammendrücken. Beim Erreichen der Eintrittsschlitze
124 drücken dann die Federn 154 die Rollen 54 der Führungsstange 24 über die Hebel
105 wieder nach innen in die Eintrittsschlitze 124 hinein. Beim Erreichen des oberen
Endpunktes der Aufwärtsbewegung wird ein Endschalter (nicht dargestellt) betätigt,
der den Antriebsmotor 82 ausschaltet und die Putzvorrichtung wieder gegen Abwärtsbewegung
verriegelt. Die Putzvorrichtung ist nun bereit für den Beginn eines neuen Arbeitsspiels.
[0038] Es ist somit zu verstehen, dass während einem Arbeitsspiel die Führungsstange 24
sich entlang einem Weg bewegt, der die Form einer langgestreckten, geschlossenen Schlaufe
aufweist, die durch die beiden Führungsflächen 104' und 104'' sowie die beiden Schlitze
120 und 124 bestimmt ist.
[0039] Es ist noch zu erwähnen, das die Führungsstange 24 auch ohne die Führungsrollen 54
einfach an den Führungsflächen 104' und 104'' entlanggleiten kann. Zur Herabsetzung
des Reibungswiderstandes und der Abnutzung sind aber die kugelgelagerten Laufrollen
54 bevorzugt.
[0040] Die Führungsflächen 104' und 104'' sind entlang dem grössten Teil ihrer Länge im
Wesentlichen parallel zueinander, aber, am oberen Ende der inneren Führungsfläche
104' kann diese sich vom Eintrittschlitz 124 entlang einer vorbestimmten Strecke nach
unten schräg von der äusseren Führungsfläche 104'' weg erstrecken (divergieren) damit
das Abstreichelement 22 allmählich oder progressif an die Fensterfläche angepresst
wird. In gleicher Weise kann sich auch die äussere Führungsfläche 104'' von dem unteren
Ausstrittsschlitz nach oben entlang einer vorbestimmten Strecke von der inneren Führungsfläche
104' entfernen (divergieren), um das Abstreichelement progressiv zurückzuziehen (siehe
Figur 9). Dadurch wird ein sanfter, stossfreier Betrieb gewährleistet. Der Abstand
zwischen den Führungsflächen 104' und 104'' beträgt in dem parallelen Bereich vorzugsweise
etwa 10 mm.
[0041] Bei diesem Ausführungsbeispiel, ist die Traverse waagerecht angeordnet und auf- und
abbeweglich wobei sie in den vertikalen Schieneneinrichtungen auf beiden vertikalen
Seiten des Fensters läuft. Wie eingangs erwähnt, kann die Traverse aber auch vertikal
stehen und horizontal hin- und herbeweglich sein und dabei in horizontalen Schienen
laufen, die längs der oberen und der unteren Fensterseite angeordnet sind. In diesem
Fall muss die Traverse in beiden Richtungen motorisch angetrieben werden, dies kann
wie erwähnt über Ketten- oder Riementriebe oder Zahnstangenantriebe erfolgen.
[0042] Die Figur 10 zeigt schematisch einen solchen Ketten- oder Riementrieb. Der Ketten-
oder Riementrieb hat eine Welle 160 auf einer Seite des Fensters auf der zwei Ketten-
oder Riemenräder 162, 164 befestigt sind, welche mit der Welle 160 drehbar sind. Auf
der anderen Seite des Fensters sind zwei weitere Ketten- oder Riemenräder 166, 168
vorgesehen, die auf einem Schaft 170 sitzen. Die Räder 166, 168 können mit dem Schaft
170 drehbar sein wenn dieser drehbar gelagert ist, oder der Schaft 170 kann feststehen,
in diesem Fall sind die Räder 166, 168 drehbar auf dem Schaft gelagert. Eine Kette
oder ein Riemen 172 ist um die Räder 162, 166 gelegt und an der schematisch dargestellten
Traverse 16 befestigt. Eine weitere Kette oder Riemen 174 ist über die Räder 164,
168 gelegt und ebenfalls an der Traverse 16 befestigt. Die Welle 160 wird über einen
Elektromotor 176 angetrieben, um die Traverse 16 in der einen oder anderen Richtung
zu bewegen. Diese Antriebseinrichtung kann eingesetzt werden bei einer Fensterputzvorrichtung
mit waagerechter, auf und ab beweglicher Traverse 16, mit senkrechter, hin und her
beweglicher Traverse 16 oder auch bei horizontalen oder schrägen Fenstern. Die Welle
160 und der Schaft 170 können in den Führungsschienen drehbar gelagert sein. Anstelle
des Schaftes 170 können die Räder 166 und 168 auch separat voneinander auf getrennten
Lagerstiften montiert sein.
[0043] Die Ausführungsform gemäss den Figuren 1-10 ist insbesondere geeignet für grosse
Fenster. Im Folgenden wird nun Bezug genommen auf die Figuren 11 und 12, welche ein
anderes Ausführungsbeispiel zeigt, dass insbesondere zum Putzen von kleineren Fenstern
geeignet ist. Gemäss diesem Ausführungsbeispiel ist die Putzvorrichtung 200 am unteren
Ende einer Rollade 202 angeordnet. Die Rollade 202 wird manuell oder durch einen Elektromotor
betätigt. Beim Heraufziehen der Rollade 202 wird die Rollade 202 auf einen horizontalen
Schaft 204 am oberen Ende des Fensters aufgewickelt, und wird beim Herablassen in
üblicher Weise von diesem Schaft 204 abgewickelt. Die Fensterputzvorrichtung 200 hat
einen langgestreckten, horizontalen Balken 206, welcher der Traverse 16 des Ausführungsbeispieles
nach der Figur 1-10 entspricht, der über mindestens zwei Schraubenbolzen 208 an einem
langgestreckten Endstück 210 aufgehängt ist, welches am unteren Ende der Rollade 202
befestigt ist. Der Balken 206 und das Endstück 210 können aus Holz, Metall oder Kunststoff
bestehen. Der Balken 206 hat eine horizontale obere Fläche 206-1, eine horizontale
untere Fläche 206-2, zwei vertikale Seitenflächen 206-3 und 206-4 sowie zwei vertikale
Endflächen, wovon nur die Endfläche 206-5 sichtbar ist. Beiden Endflächen 206-5 haben
einen Ansatz 212, der in vertikalen Führungen geführt ist, die sich auf beiden Seiten
des Fensters F befinden. Es kann sich dabei um die Rolladenführungen (nicht dargestellt)
handeln, in denen auch das Endstück 210 geführt sein kann.
[0044] Jeder Schraubenbolzen 208 erstreckt sich durch eine vertikale Bohrung des Endstückes
210 und ist in einer vertikalen Bohrung des Balkens 206 aufgenommen. Der Kopf des
Schraubenbolzens 208 sitzt auf einer Schulterfläche in der vertikalen Bohrung des
Balkens 206 und auf der oberen Seite des Endstückes 210 ist eine Schraubenmutter auf
den Schraubenbolzen 208 aufgeschraubt. Auf der oberen Seite des Balkens 206 ist ein
Tragelement 214, welches dem Tragelement 20 des Ausführungsbeispieles nach den Figuren
1-10 entspricht, für ein Abstreichelement 216 bei 218 schwenkbar befestigt. Eine Schraubenfeder
220 drückt das Tragelement 214 nach oben in die in der Figur 11 strichpunktiert dargestellte,
nach oben verschwenkte Lage, in der das Tragelement 214 am unteren Ende des Endstückes
210 anliegt.
[0045] Eine in einem vertikalen Durchgangsloch des Balkens 206 bei 223 schwenkbar gelagerte
Sperrklinke 222 hat eine Kerbe 222-2, in die das Tragelement 214 einschnappen kann,
um das Tragelement 214 in der in Figur 11 mit durchgezogenen Linien dargestellten
horizontalen Lage zu halten in der das Abstreichelement 216 mit der Fensterscheibe
in Berührung ist und das Tragelement 214 im Wesentlichen senkrecht zur Fensterscheibe
steht. In der aufwärtsgeschwenkten strichpunktierten Lage ist das Abstreichelement
216 ausser Berührung mit der Fensterscheibe. Die Sperrklinke 222 wird durch eine Druckfeder
224 in Sperrstellung gedrückt. An jedem Ende des Balkens 206 ist eine Sperrklinke
222 vorgesehen. Die Sperrklinken 222 sowie auch die Schraubenbolzen 208 erstrecken
sich durch Durchbrüche in dem Tragelement 214. Das Tragelement 214 ist auf der oberen
horizontalen Fläche 206-1 des Balkens 206 in der Nähe der von der Fensterscheibe entfernten
vertikalen Seitenfläche 206-3 des Balkens 206 schwenkbar gelagert und erstreckt sich
zwischen der oberen Fläche 206-1 des Balkens und dem unteren Ende des Endstückes 210
hindurch in Richtung zur Fensterscheibe F und trägt an ihrem an die Fensterscheibe
angrenzenden Ende das Abstreichelement 216, das einen in einer Halterung 216-1 gefassten
Gummistreifen 216-2 aufweist, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 1-10.
[0046] Die Betriebsweise dieses Ausführungsbeispieles ist wie folgt:
Wenn die Rollade 202 hochgezogen wird befindet sich das Tragelement 214 mit dem Abstreichelement
216 in der strichpunktiert dargestellten aufgeschwenkten Lage und das Abstreichelement
216 ist nicht in Berührung mit der Fensterscheibe F. Wenn die Rollade 202 aufgewickelt
oder hochgezogen wird, drückt beim Erreichen der oberen Endlage ein in der Nähe des
oberen Endpunktes der Balkenbewegung (am oberen Ende des Fensters) vorgesehenes oberes,
ortsfestes Anschlagmittel, in der Figur 11 bei 226 schematisch dargestellt, das Tragelement
214 aus der strickpunktiert dargestellten Lage nach unten in die in Figur 11 mit ausgezogenen
Linien dargestellte horizontale Lage. Durch die Führung des Balkens 206 in den Rolladenführungen
kann dabei der Balken 206 nicht von dem Fenster weggedrückt werden und es wird ein
Anpressdruck des Abstreichelementes an die Fensterscheibe erreicht und beibehalten.
In der horizontalen Lage schnappt das Tragelement 214 in die Einkerbung 222-2 der
Sperrklinke 222 ein und wird somit durch die federvorgespannte Sperrklinke 222 in
dieser Stellung verriegelt, wobei der Gummistreifen 216-2 des Abstreichelementes 216
in Berührung mit der Fensterscheibe ist. Die Einkerbung 222-2 der Sperrklinke 222
befindet sich in einem Teil der Sperrklinke 222, der über die obere Fläche 206-1 des
Balkens 206 nach oben hinausragt. Beim Herablassen oder Abwickeln der Rollade wird
dementsprechend die Fensterscheibe durch das Abstreichelement 216 geputzt. Beim Erreichen
der unteren Endlage bewegt sich ein auf der unteren Fläche 206-2 des Balkens 206 vorstehendes
Ende der Sperrklinke 122 gegen ein in der Nähe des unteren Endpunktes der Balkenbewegung
(am unteren Ende des Fensters) vorgesehenes anderes ortsfestes, Anschlagmittel 228,
wodurch die Sperrklinke 222 im Gegenuhrzeigersinn gegen die Federvorspannung 224 verschwenkt
wird und dadurch das Tragelement 214 freigibt, welches ihrerseits durch die Feder
220 in die strichpunktiert dargestellte Lage aufgeschwenkt wird, um das Abstreichelement
216 wieder von der Fensterscheibe abzuheben. Für jede Sperrklinke 222 ist ein unterer
Anschlag 228 vorgesehen.
Wie die Figur 12 zeigt, ist an dem Balken 206 ein Sprührohr 230 mit Sprühdüsen 232
vorgesehen. Das Sprührohr 230 ist über einen Schlauch 234 an eine Putzflüssigkeitsquelle
236 angeschlossen, die eine elektrisch betriebene Förderpumpe 238 aufweist zum Versorgen
des Sprührohres 230 mit Putzflüssigkeit (z.B. Wasser).
Das Ausführungsbeispiel nach den Figuren 11 und 12 ist in diesen Figuren nur schematisch
dargestellt und es können vom Fachmann viele Änderungen vorgenommen werden. Z.B. können
an der oberen Fensterseite zwei in Abstand voneinander angeordnete Anschlagmittel
226 vorgesehen sein. Anstelle der Feder 224 können andere Federmittel benutzt werden
zum Vorspannen der Sperrklinke 222, z.B. kann die Vorspannfeder im Inneren des Balkens
206 vorgesehen sein. Die unteren Anschläge 128 können auch an der unteren Seite des
Fensters nach oben vorstehen und zur Betätigung der Sperrklinken 222 beim Erreichen
der unteren Endlage in Aussparungen des Balkens 206 eindringen. In diesem Falle müssen
die Sperrklinken 222 nicht auf der unteren Seite des Balkens nach unten vorstehen.
Die Putzvorrichtung 200 ist, wie schon Eingangs erwähnt, nicht auf die auf- und abwärts
Bewegung mittels einer Rollade 202 eingeschränkt sondern hierzu kann eine Seilzugvorrichtung
benutzt werden wie in Figur 1 dargestellt oder die Betätigung kann über eine Ketten-
oder Riemeneinrichtung erfolgen, wie in Figur 10 dargestellt. In diesem Falle kann
die Putzvorrichtung 200 auch horizontal hin und her bewegt werden bei senkrecht stehendem
Balken 206. Ein Zahnstangenantrieb des Balkens 206 ist auch möglich. Der Balken 206
kann auch wieder an seinen beiden Enden in Führungen (nicht dargestellt) gleiten oder
mittels Rollen (nicht dargestellt) darin geführt sein. Diese Führungen können ähnlich
ausgeführt sein wie die üblichen Rolladenführungen. Ausserdem ist wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Figuren 11 und 12 oberhalb des Balkens 206 ein Anschlag am Balken befestigt
der, wie das Endstück 210, die Aufwärtsschwenkbewegung des Tragelementes 214 begrenzt.
Die Figur 13 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der zweiten Lösung der Aufgabe
der Erfindung mit einer modifizierten Sperrklinke 322. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist wieder auf der oberen Seite des Balkens oder der Traverse 206 ein Tragelement
214 schwenkbar befestigt. Das Tragelement 214 trägt ein Abstreichelement 216 und ist
wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 11 und 12 durch eine Feder 220
in die zweite Stellung vorgespannnt, in der das Abstreichelement 216 nicht in Berührung
mit einer zu putzenden Fensterscheibe (nicht dargestellt) ist. Die Schwenklagerung
des Tragelementes 214 befindet sich wieder auf der oberen Balkenfläche 206-1 in der
Nähe der vertikalen Fläche oder Seite 206-3, welche von der zu putzenden Fensterscheibe
wegweist, und auch als äussere Balkenfläche bezeichnet werden kann, im Gegensatz zu
der inneren Fläche oder Seite 206-4 des Balkens 206, die zu der zu putzenden Fensterscheibe
hinweist ist und als innere Fläche oder Seite des Balkens 206 bezeichnet werden kann.
Die Sperrklinke 322 erstreckt sich nicht durch eine Ausnehnung des Balkens 206, wie
bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 11 und 12, sondern ist klammerförmig
aussen um den Balken 206 herum angeordnet und besteht aus einem im Wesentlichen L-förmigen
Hebel 322-1 an dem eine Sperrnase 322-2 befestigt, z.B. festgeschweisst ist. Der Hebel
322-1 und die Sperrnase 322-2 können auch aus einem einzigen Stück bestehen. Der Hebel
322-1 hat im Wesentlichen eine C-Form mit einem etwa senkrecht stehenden mittleren
Teil oder Steg 324, der sich längs der Balkenaussenseite 206-3 erstreckt, einem schräg
nach unten geneigten unteren Arm 326, der sich unterhalb des Balkens 206 befindet
und einem kürzeren oberen Arm 328, der über das Tragelement 214 greift und an dem
die Sperrnase 322-2 befestigt ist. Der Hebel 322-1 ist etwa an der Verbindungsstelle
zwischen dem vertikalen Steg 324 und dem unteren Arm 326 bei 330 schwenkbar am Balken
206 gelagert, etwa an der Kante zwischen der Aussenseite 206-3 und der unteren Fläche
des Balkens 206-2. Der schräg nach unten geneigte untere Arm 326 ist länger als der
obere Arm 328 und eine Vorspannfeder 332 befindet sich zwischen dem freien Ende des
unteren Armes 326 und dem Balken 206. Ein Ende der Vorspannfeder 332 umgibt einen
nach oben gerichteten Ansatz 334 des Hebelarmes 326 während das andere Ende der Vorspannfeder
322 in einer Ausnehmung 336 des Balkens aufgenommen ist. Die Sperrnase 322-2 hat eine
gekrümmte Form und erstreckt sich vom Ende des oberen Hebelarmes 328 durch einen Schlitz
214-1 in dem Tragelement 214 und durch einen Schlitz 206-5 in das innere des Balkens
206. Die Sperrnase 322-2 hat eine äussere Sperrnasenfläche 322-2.1 und an ihrem unteren
Ende einen Ausschnitt 322-2.2 zur Bildung eines nach unten weisenden Vorsprungs 322-2.3.
Am Ende der Aufwärtsbewegung des Balkens am oberen Ende des Fensters wird das Tragelement
214 mit dem Abstreichelement 216 durch den oberen Anschlag, wie vorher beschrieben,
nach unten gedrückt. Dabei kommt das Tragelement 214 in Berührung mit der Sperrnasenfläche
322-2.1 und drückt die Sperrklinke 322 im Gegenuhrzeigersinn entgegen der Vorspannkraft
der Feder 332. Wenn sich das Tragelement 214 über das untere Ende der Sperrnasenfläche
322-2.1 hinausbewegt kann die Feder 332 die Sperrklinke 222 wieder im Uhrzeigersinn
zurückdrücken und der Vorsprung 322-2.3 kommt in Berührung mit der oberen Fläche des
Tragelementes 216 und hält dieses in der ersten Stellung (Betriebsstellung) zurück.
Diese Stellung ist in Figur 13 mit ausgezogenen Linien dargestellt. Am Ende der Abwärtsbewegung
des Balkens 206 trifft der untere Hebelarm 326 gegen den unteren Anschlag (nicht dargestellt).
Dadurch wird die Sperrklinke 322 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt. Die Sperrnase
322-2 gibt das Tragelement 214 wieder frei und die Vorspannfeder 220 des Tragelementes
214 drückt das Tragelement 214 nach oben in die zweite Stellung oder Ruhestellung.
Diese Stellung ist in Figur 13 mit unterbrochenenen Linien dargestellt. Die Sperrklinke
322 dient ebenfalls als Anschlag zur Begrenzung der Bewegung des Tragelementes 214
in die Ruhestellung, wie in Figur 13 gezeigt ist. Die obere Fläche einer Fensterbank
(Fensterbrett) kann bei diesem Ausführungsbeispiel als unterer Anschlag dienen zum
Verschwenken der Sperrkline 322 in die Freigabestellung. Falls keine Fensterbank oder
kein Fensterbrett vorhanden ist, kann der untere Anschlag auch aus einem Vorsprung
des Fensterrahmens bestehen oder auf irgendeine andere geeignete Art und Weise ausgeführt
sein. Die Anschläge 226, 228 sind nicht an der Putzvorrichtung selbst, d.h. dem Balken
206 vorgesehen, sondern befinden sich z.B. an dem Fensterrahmen oder in der Nähe desselben,
z.B. an einer Gebäudewand. Bei relativ kleiner Länge des Balkens 206 kann eine einzige
Sperrklinke 322 etwa in der Mitte der Balkenlänge ausreichend sein.
Im Inneren des Balkens 206 kann ein Vorratsbehälter für die Putzflüssigkeit vorgesehen
sein. Auch bei allen anderen Ausführungsbeispielen kann ein Vorratsbehälter für die
Putzflüssigkeit im Inneren des Balkens 206 oder der Traverse angeordnet sein. Der
Vorratsbehälter dient als Ballast für die Traverse 16 oder den Balken 206 und unterstützt
die Abwärtsbewegung durch Schwenkkraftwirkung. Ein anderes Ballastgewicht kann auch
am oder vorzugsweise im Balken vorgesehen sein.
Die Fensterputzvorrichtung kann somit an alle Fenstergrössen und Anordnungen angepasst
werden. Die Fensterputzvorrichtung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern viele Abänderungen können bei Bedarf von dem Fachmann vorgenommen
werden, ohne dazu den Schutzumfang der nachfolgenden Ansprüche zu verlassen.
1. Fensterputzvorrichtung mit:
einer Traverse, die an zwei gegenüberliegenden Seiten des Fensters durch erste Führungen
in im Wesentlichen konstanten Abstand von einer zu putzenden Fensterscheibe geführt
und längs den Führungen in entgegengesetzten Richtungen über die Fensterscheibe beweglich
ist;
einem an der Traverse angebrachten und mit der Traverse beweglichen Tragelement für
ein Abstreichelement wobei das Tragelement sich parallel zur Längsrichtung der Traverse
erstreckt und in Bezug auf diese zwischen zwei Stellungen beweglich ist;
einem an dem Tragelement befestigten Abstreichelement;
einer an dem Tragelement befestigten Führungsstange, die sich parallel zu dem Tragelement
erstreckt, wobei zwischen dem Tragelement und der Führungsstange Federeinrichtungen
vorgesehen sind, die bestrebt sind, um das Tragelement und die Führungsstange nachgiebig
auseinanderzudrücken und in einem vorbestimmten Abstand voneinander zu halten;
je einer zweiten Führung für die Führungsstange auf jeder Fensterseite, wobei jede
zweite Führung eine innere Führungsfläche hat, die zur Fensterscheibe hin weist und
eine äussere Führungsfläche hat, die von der Fensterscheibe weg weist und sich in
einem grösseren Abstand von der Fensterscheibe als die innere Führungsfläche befindet,
wobei bei Bewegung der Traverse in einer ersten Richtung die Führungsstange durch
die inneren Führungsflächen geführt ist, die Federmittel zusammengedrückt sind und
das Abstreichelement durch die Federmittel gegen die Fensterscheibe angepresst ist,
und wobei jede zweite Führung in einem Endbereich einen ersten Ausschnitt aufweist
durch den am Ende der Bewegung der Traverse in der ersten Richtung die Führungsstange
durch die zusammengedrückten Federmittel von der Fensterscheibe weg nach aussen zu
drücken ist, damit bei anschliessender Bewegung der Traverse in einer zweiten entgegengesetzten
Richtung die Führungsstange auf die äusseren Führungsflächen gelangt und somit das
Abstreichelement von der Fensterscheibe weggezogen wird; und
einem am anderen Endbereich jeder zweiten Führung vorgesehenen Hebelarm, der durch
Federkraft gegen die Führung vorgespannt ist und normalerweise einen im anderen Endbereich
jeder zweiten Führung vorgesehenen zweiten Ausschnitt verschliesst, wobei die Führungsstange
beim Erreichen des Endes der Bewegung der Traverse in der entgegengesetzten Richtung
die Hebelarme in Offenstellung drücken um zu den zweiten Ausschnitten zu gelangen,
damit die vorgespannten Hebelarme die Führungsstange durch die zweiten Ausschnitte
wieder nach innen zur Fensterscheibe drücken können, und die Führungsstange bei erneuten
Bewegung in der ersten Richtung wieder auf die inneren Führungsflächen gelangt.
2. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Führungsstange gegen Durchbiegung
verstärkt ist.
3. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Führungsstange in zwei Schlitzen
der Traverse quer verschiebbar in Bezug auf die Traverse aufgenommen ist.
4. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3,
wobei das Abstreichelement in Bezug auf das Tragelement einstellbar ist.
5. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4,
wobei an den Enden der Traverse Laufrollen vorgesehen sind, die in den ersten Führungen
laufen.
6. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5,
wobei an jedem Ende der Führungsstange je eine Laufrolle drehbar gelagert ist über
die die Führungsstange auf den Führungsflächen der zweiten Führungen abgestützt ist.
7. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6,
wobei die Führungen an den vertikalen Seiten des Fensters vorgesehen sind und die
Traverse waagerecht ausgerichtet und auf- und abbeweglich ist, und wobei bei Abwärtsbewegung
die Führungsstange durch die inneren Führungsflächen und bei Aufwärtsbewegung die
Führungsstange durch die äusseren Führungsflächen geführt ist.
8. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Traverse durch Schwerkraft abwärtsbeweglich
und manuell oder motorisch aufwärts zu bewegen ist.
9. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 8, mit einer Seilwindeneinrichtung zum Auf- und
Abbewegen der Traverse.
10. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Seilwindeneinrichtung eine drehbar
gelagerte Welle aufweist, und die Traverse über zwei Seile an der Welle befestigt
ist, die zum Auf- und Abbewegen der Traverse auf die Welle aufwickelbar bzw. von dieser
abwickelbar sind, wobei die Welle manuell oder motorisch angetrieben wird zum Aufwickeln
der Seile auf die Welle, d.h. zum Aufwärtsbewegen der Traverse.
11. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6,
wobei die Führungen an den beiden horizontalen, oberen und unteren Seiten des Fensters
vorgesehen sind und die Traverse senkrecht ausgerichtet und horizontal hin- und herweglich
ist.
12. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 11, wobei die Traverse in beiden Richtungen manuell
oder motorisch hin- und herbeweglich ist.
13. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 12, mit einer Ketten- oder Riementriebeinrichtung
zum Hin- und Herbewegen der Traverse.
14. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 13, wobei die Ketten- oder Riementriebeinrichtung
mindestens eine Kette oder einen Riemen aufweist, die oder der über zwei Kettenräder
oder Riemenscheiben gelegt ist, und beide Enden der Kette oder des Riemens mit der
Traverse verbunden sind, und ein Kettenrad oder eine Riemenscheibe manuell oder motorisch
anzutreiben ist.
15. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-14, mit einem Sprührohr mit Spritzdüsen
zum Benetzen der Fensterscheibe mit einer Putzflüssigkeit.
16. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 15, wobei das Sprührohr über einen Schlauch an
eine Putzflüssigkeitsquelle angeschlossen ist.
17. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-16, wobei die ersten und zweiten
Führungen an separaten Profilschienenstücken auf jeder Fensterseite vorgesehen sind.
18. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 17, wobei die Profilschienenstücke aneinander
befestigt sind.
19. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-16, wobei die ersten und zweiten
Führungen an einem gemeinsamen Profilschienenstück vorgesehen sind.
20. Fensterputzvorrichtung mit einer Traverse, die an zwei gegenüberliegenden Seiten des
Fensters durch stationäre Führungen geführt und längs den Führungen in entgegengesetzten
Richtungen beweglich ist, wobei die Führungen die Traverse in einem im Wesentlichen
konstanten Abstand von einer zu putzenden Fensterscheibe halten;
einem schwenkbar auf der Traverse befestigten Tragelement für ein Abstreichelement;
einem an dem Tragelement befestigten Abstreichelement,
wobei das Tragelement schwenkbar ist in Bezug auf die Traverse zwischen einer ersten
Stellung, in der das Abstreichelement gegen die Fensterscheibe gedrückt ist und an
derselben anliegt, und einer zweiten Stellung, in der das Abstreichelement ausser
Berührung mit der Fensterscheibe ist, und wobei das Tragelement durch Federkraft in
die zweite Stellung vorgespannt ist; und mit
einem Zurückhaltemechanismus, der mindestens eine an der Traverse angeordnete Sperrklinke
aufweist, die durch Federkraft in eine Sperrstellung vorgespannt ist, wobei das Tragelement
für die Bewegung der Traverse in einer ersten Richtung durch ein erstes Anschlagmittel
aus der zweiten Stellung entgegen der Federkraft in die erste Stellung zu drücken
ist, zum Einschnappen in die Sperrklinke, um das Tragelement in der ersten Stellung
zu verriegeln, und die Sperrklinke für die Bewegung der Traverse in einer zweiten
entgegengesetzten Richtung durch ein zweites Anschlagmittel entgegen der Federvorspannung
zur Freigabe des Tragelementes zu betätigen ist damit dieses durch die Federkraft
in ihre zweite Stellung zurückbeweglich ist.
21. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 20, wobei zwei Sperrklinken an der Traverse vorgesehen
ist.
22. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 20 oder 21,
wobei die Sperrklinke in einer Aussparung der Traverse aufgenommen und schwenkbar
gelagert ist und einerseits von der dem Tragelement zugewandten Fläche der Traverse
vorsteht und mit einem Einschnitt versehen ist, in den das Tragelement einschnappbar
ist, und andererseits von der dem Tragelement abgewandten Fläche der Traverse vorsteht,
zur Betätigung durch das zweite Anschlagmittel.
23. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 20-22, wobei das Tragelement in der
ersten Stellung im Wesentlichen senkrecht zu einer zu putzenden Fensterscheibe ausgerichtet
ist und in der zweiten Stellung einen spitzen Winkel in Bezug auf die erste Stellung
einnimmt.
24. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 20-23, wobei die Bewegung das Tragelementes
aus der ersten Stellung in die zweite Stellung durch einen Anschlag begrenzt ist.
25. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 20-24, mit einer Rollade, die in Rolladenführungen
geführt ist, wobei die Traverse an dem freien Ende der Rollade angebracht ist und
mit der Rollade auf- und abbeweglich ist.
26. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 25, wobei die Traverse in den Rolladenführungen
geführt ist.
27. Fensterputzvorrichtung nach Anpruch 25 oder 26, wobei die Traverse an einem am freien
Ende der Rollade befestigten Endstück aufgehängt ist, und das Tragelement sich zwischen
der Traverse und dem Endstück hindurch gestreckt und die zweite Stellung des Tragelementes
durch Anlage an dem Endstück begrenzt ist.
28. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 20-24, wobei die Traverse an zwei
Seilen einer Seilwindeneinrichtung aufgehängt ist, wobei die Seile auf eine manuell
oder motorisch angetriebene Welle zur Auf- und Abwärtsbewegung der Traverse auf- und
abwickelbar sind .
29. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 20-24, wobei die Traverse manuell
oder motorisch über eine Riementriebeinrichtung oder Kettentriebeinrichtung zu betätigen
ist.
30. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, wobei die Sperrklinke eine den Balken
von einer Seite klammerförmig umgreifende C-Form aufweist, aussen am Balken schwenkbar
gelagert ist und einen mittleren Teil aufweist, der sich auf der der zu putzenden
Fensterscheibe gegenüberliegenden Seitenfläche des Balkens befindet und an einem Ende
einen ersten Arm und am anderen Ende einen zweiten Arm aufweist, wobei der erste Arm
sich durch eine Ausnehmung in dem Tragelement erstreckt und eine Sperrnase aufweist
zum Zurückhalten des Tragelementes in der ersten Stellung und
wobei eine Vorspannfeder der Sperrklinke zwischen dem zweiten Arm der Sperrklinke
und dem Balken vorgesehen ist.
31. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 20-30, wobei ein Sprührohr mit Spritzdüsen
zum Benetzen der Fensterscheibe mit einer Putzflüssigkeit an der Traverse befestigt
ist.
32. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 31, wobei das Sprührohr über einen Schlauch an
eine Putzflüssigkeitsquelle angeschlossen ist.
33. Fensterputzvorrichtung nach Anspruch 32, wobei die Putzflüssigkeitsquelle mit einer
Förderpumpe für die Putzflüssigkeit versehen ist.
34. Fensterputzvorrichtung nach einem der Ansprüche 20-33, wobei an dem oder in dem Balken
ein Ballastgewicht vorgesehen ist, wie z.B. ein Vorratsbehälter für eine Putzflüssigkeit.