[0001] Die Erfindung betrifft einen Siegelstreifen für die Herstellung einer mit Hilfe eines
integrierten Haftklebstoffs nach Aufreißen wiederverschließbaren Siegelnaht an einer
Folienverpackung, dessen Verwendung für die Herstellung von Folienverpackungen, sowie
eine Folienverpackung, insbesondere einen Folienschlauchbeutel, mit wenigstens einer
den Siegelstreifen enthaltenden Siegelnaht und ein zugehöriges Herstellungsverfahren.
[0002] Folienverpackungen haben industriell vielfältige Anwendung gefunden, weil sie leicht,
hygienisch und flüssigkeitsdicht sind, ggf. auch gasdicht. Außerdem ist es möglich,
die Folienverpackungen optisch ansprechend zu gestalten und zu bedrucken. Ein häufig
empfundener Nachteil von Folienverpackungen liegt darin, dass eine rundum fest verschlossene
Verpackung schwer zu öffnen sein kann und häufig unvorhersehbar in ungewollter Weise
reißt, wobei die Verpackung vollständig zerstört wird. Dieser Nachteil wird dann zum
Problem, wenn die Verpackung zur weiteren Aufbewahrung des Inhalts oder von Inhaltsresten
noch benötigt wird.
[0003] Folienverpackungen werden häufig durch Heißsiegelnähte verbunden. Dabei trägt das
Folienverpackungsmaterial wenigstens einseitig eine aufschmelzbare Oberflächenschicht,
so dass z.B. zwei mit einer derartigen Siegelschicht ausgerüstete und gegeneinander
gelegte Folienbahnen oder -abschnitte mit einem Siegelwerkzeug punktgenau verschweißt,
d.h. gesiegelt, werden können. Derartige Siegelschichten können so fest versiegelt
sein, dass ein Öffnen der Naht praktisch nicht mehr möglich ist, da zuvor die Verpackungsfolie
selbst zerreißen wird.
[0004] Um Folienverpackungen zerstörungsfrei öffnen zu können, wurden Siegelschichtmaterialien
entwickelt, die zwar einen sicheren Verschluss der Verpackung gewährleisten, die jedoch
durch Zugkräfte, die kleiner sind als zum Zerreißen der Basisfolie erforderlich, von
einander gelöst, d.h. abgezogen werden können. Derartige Siegelschichten und -nähte
werden in der Fachsprache auch als "peelfähig" bezeichnet. Aus der
EP 1 074 477 ist es auch bereits bekannt, eine peelfähige Siegelnaht durch Einlegen eines peelfähigen
Folienstreifens zu erzeugen.
[0005] Peelfähige Siegelnähte haben allerdings den Nachteil, dass die Verpackung sauber
und zerstörungsfrei geöffnet, jedoch nicht wieder verschlossen werden kann. Eine Möglichkeit,
den Inhalt der Verpackung weiter zu schützen, besteht darin, die Verpackung mit einem
Haftklebestreifen wieder zu verschließen. Der teilweise mit Schutzfolie (Releasefolie
oder -papier) abgedeckte Haftstreifen kann bereits an der noch geschlossenen Verpackung
vorgehalten werden; zugehörige Beispiele sind u.a. von Tabaksbeuteln bekannt. Nachteilig
ist jedoch, dass das verpackte Gut im Allgemeinen nicht so vollständig, z.B. auch
luftdicht, geschützt ist, wie dies wünschenswert wäre.
[0006] Eine andere elegante Lösung für den Wiederverschluss wurde darin gesehen, den Haftklebstoffstreifen
quasi in die Verpackungsfolie zu integrieren und beispielsweise die Verpackungsfolie
selbst mit einer freilegbaren voll- oder teilflächigen Haftklebstoffschicht auszurüsten.
Die Integration des Haftklebstoffs kann jedoch auch so erfolgen, dass ein Folienstreifen,
bei dem die Haftklebstoffschicht beidseitig abgedeckt ist auf die Verpackungsfolie
aufgebracht oder bei der Herstellung einer Verpackung mit eingebracht wird. Der Wiederverschluss
von Folienverpackungen mit Hilfe von Haftklebstoff enthaltenden mehrschichtigen Folienstreifen
ist im Stand der Technik daher grundsätzlich bekannt.
[0007] So offenbart die
DE 101 09 209 A1 einen Kunststofffolienbeutel, der mit einem in einer Verschlusszone applizierten
mehrschichtigen Folienstreifen verschlossen wird. Der Folienstreifen besteht aus einer
Trägerschicht, die mit dem Folienmaterial des Kunststoff-Folienbeutels in einem ersten
Folienabschnitt des Verschlussbereichs verschweißt ist, einer Haftklebstoffschicht
über der Trägerschicht und einer Siegelschicht, die die Haftklebstoff-Schicht überzieht
und an dem gegenüberliegenden Folienabschnitt des Folienbeutels über einen Teil der
Streifenbreite angesiegelt wird.
[0009] Bei den im Stande der Technik bekannten haftklebstoffhaltigen Siegelstreifen wird
innerhalb des Streifens ein Sollrissbereich erzeugt, der das Öffnen der Siegelnaht
ermöglicht und gleichzeitig den Haftklebstoff freilegt. Hierfür ist vorgesehen, dass
eine spröde eingestellte reißfähige Schicht, beispielsweise aus einem lonomer in unmittelbarer
Nachbarschaft zur Haftklebeschicht vorhanden ist, oder dass die an die Haftklebeschicht
angrenzende Siegelschicht selbst spröde eingestellt ist, um an dieser Stelle ein Reißen
des Streifens in sich zu ermöglichen, wie dies z.B. in der
WO 96/40504 oder in der
DE 101 09 209 genauer beschrieben ist.
[0010] Die Ergebnisse, die mit den bisher bekannten haftklebstoffhaltigen Siegelstreifen
erzielt werden können, sind unbefriedigend. Da grundsätzlich ein Reißen an einer Sollrissstelle
innerhalb oder an einer spröden Schicht vorgesehen ist, besteht die Möglichkeit, dass
der Rissverlauf ungleichmäßig ist, dass ausfransende Risskanten entstehen, die zwischen
den wieder zu verschließenden Flächen als Abstandshalter wirken, oder dass Reste der
spröden reißfähigen Schichten in Form kleiner Fetzen auf der Haftklebeschicht verbleiben
und die Haftung nachhaltig behindern.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Heißsiegelnaht an einer Folienverpackung,
insbesondere einem Folienbeutel, die sich an einer Position befindet, an der die Verpackung
geöffnet werden soll, so auszubilden, dass die Verpackung durch Lösen der Naht möglichst
unversehrt und in jedem Fall zerstörungsfrei geöffnet und hernach mit Hilfe innerhalb
der Naht bereitgstellten Haftklebstoffs wieder verschlossen werden kann.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung zunächst einen Siegelstreifen vor,
der in eine Heißsiegelnaht eingelegt werden kann und so die angestrebten Verpackungseigenschaften
an der Naht ermöglicht.
[0013] Der erfindungsgemäße Siegelstreifen für die Herstellung einer mit Hilfe eines integrierten
Haftklebstoffs nach Aufreißen wiederverschließbaren Siegelnaht an einer Folienverpackung
ist mehrschichtig ausgebildet und besitzt eine innen liegende Haftklebstoffschicht
sowie an beiden Außenflächen je eine Siegelschicht, wobei die Haftklebstoffschicht
zu wenigstens einer der außenliegenden Siegelschichten in direktem, vollflächigem
Kontakt steht und die Eigenschaften der Haftklebstoffschicht und der mit ihr in Kontakt
stehenden Siegelschicht so aufeinander abgestimmt sind, dass die Klebkraft der Haftklebstoffschicht
kleinergleich 10 N/15 mm Streifenbreite ist und die Siegelfestigkeit größer als die
Klebkraft ist, und wobei außerdem keine der Schichten außerhalb der Haftklebeschicht
eine spröde oder in der Weise reißfähige Schicht ist, dass sie einen Sollrissbereich
innerhalb einer Schicht des Streifens vorgäbe.
[0014] Hierdurch wird der in Anwendungsposition beidseitig eingesiegelte Streifen innerhalb
der Haftklebstoffschicht oder an der Kontaktfläche der Haftklebstoffschicht zu einer
angrenzenden Siegelschicht aufreißen. In jedem Falle wird eine vollflächig klebfähige
Haftklebstoffschicht aufgedeckt werden, während die Siegelschichten des Siegelstreifens
durch ihre größere Siegelfestigkeit ebenfalls über ihre ganze Fläche fest mit dem
Verpackungsmaterial verbunden bleiben. Unsaubere oder ausgefranste Risse oder gedehnte
Folienbereiche, die die Beutelform und den Wiederverschluss beeinträchtigen, werden
sicher vermieden.
[0015] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es nicht erforderlich ist, wie
im Stand der Technik bisher allgemein angenommen, dass die Klebkraft der Haftklebstoff-Schicht
größer als die Reißfestigkeit einer der Siegelschichten sein muss, die durch ihre
Sprödigkeit und Reißfähigkeit das Öffnen der Verpackung ermöglichen und gleichzeitig
den Klebstoff freilegen sollte. Vielmehr konnten im Zuge der Erfindung viel bessere
Ergebnisse erzielt werden, wenn die Klebkraft (Adhäsionskraft zu einer angrenzenden
Oberfläche oder Cohäsionskraft) der Haftklebstoffschicht zwar groß genug ist, um einen
verhältnismäßig festen Wiederverschluss der Verpackung sicherzustellen, wenn jedoch
vor allem die Siegelfestigkeit wie auch die Reißfestigkeit der angrenzenden Siegelschicht
oder Siegelschichten größer, vorzugsweise deutlich größer, als die Klebkraft der Haftklebstoffschicht
ist.
[0016] Vorzugsweise ist die Siegelfestigkeit wenigstens der an den Haftklebstoff angrenzenden
Siegelschicht mehr als doppelt so groß wie die Klebkraft des Haftklebstoffs.
[0017] Die Klebkraft kann je nach Klebstoffart die Kraft einer Adhäsion des Klebstoffs an
einer ebenen Oberfläche oder eine Kohäsionskraft innerhalb des Klebstoffs selbst sein.
Vorzugsweise ist der für die Erfindung verwendete Haftklebstoff ein zu Kohäsionsbruch
neigender Haftklebstoff. Diese Eigenschaft kann klebstofftechnisch eingestellt werden.
[0018] Praktisch bestimmt wird die Klebkraft in Relation zur Streifenbreite, d.h. es wird
ein erfindungsgemäßer Streifen, beispielsweise mit dem Aufbau: Siegelschicht/Haftklebstoffschicht//Siegelschicht
auseinandergezogen und die Kraft bestimmt, die hierfür erforderlich ist. Die Bestimmung
erfolgt in einem Verbundhaftungsprüfgerät und entspricht DIN-Norm 53 357, Verfahren
B. Die Klebkraft soll kleiner oder gleich 10 Newton bei 15 mm Streifenbreite sein.
[0019] Die Untergrenze für die sinnvoller Weise einzustellende Klebkraft des Haftklebstoffs
ergibt sich aus dem Anwendungszweck der Folienverpackung. Falls kaum äußere Kräfte
auf die Packung wirken können, genügt eine geringere Haftkraft. Ist beispielsweise
bei Transport und Lagerung damit zu rechnen, dass Druck auf die Verpackung ausgeübt
wird, muss die Haftkraft größer sein, damit die Siegelnaht mit dem Haftstoff nicht
platzen kann. Für die meisten Anwendungsfälle werden Haftkräfte zwischen 5 und 10
N/15 mm Streifenbreite ausreichen.
[0020] Für die Haftklebstoffschicht stehen die ebenfalls als solche bekannten Klebematerialien,
insbesondere die druckempfindlichen Permanentklebstoffe, wie Hotmelts, z.B. auf Basis
von Styrol/Butadien-Blockcopolymeren oder Styrol/Isopren/Butadien-Blockcopolymeren
oder wie UV-vernetzende Warmmelts oder wie Haftklebstoffe auf Basis von Dispersionen
(z.B. Acrylharzen oder Natur- oder Synthesekautschuk) zur Verfügung, wobei derzeit
für Dispersionshaftklebestoffe Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Copolymerisate,
insbesondere Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Styrol-Copolymerisate bevorzugt sind.
[0021] Die Siegelschichten, insbesondere wenigstens die an den Haftklebstoff von einer Seite
direkt angrenzende Siegelschicht, besteht vorzugsweise aus olefinischen Homo- oder
Copolymeren, weiter vorzugsweise aus LDPE, HDPE, LLDPE, m-PE, Ethylen/Vinylacetat-Copolymer,
Polypropylen-Homo- oder Copolymeren, Polyester-Homo- oder Copolymeren oder Mischungen
mit oder aus den genannten Polymeren. die beiden in dem Streifen vorhandenen Siegelschichten
können gleich oder verschieden aufgebaut und/oder zusammengesetzt sein.
[0022] Beide Siegelschichten können direkt an die Haftklebstoffschicht angrenzen, so dass
ein 3-schichtiger, durch Vermeidung zusätzlicher Schichten besonders dünner Siegelstreifen
entsteht.
[0023] Wenigstens einseitig zwischen Haftklebstoffschicht und Siegelschicht kann eine (reißfeste)
Trägerschicht vorgesehen sein. Diese Trägerschicht dient, falls von ihr Gebrauch gemacht
wird, der mechanischen Stabilität des Streifens. Es wird ein relativ steifes Material
gewählt, um so die Steifigkeit des ganzen Streifens zu erhöhen, was die Abrolleigenschaften
des Streifens bei der Verarbeitung noch erhöhen kann. Besonders wird dies durch dünne,
gereckte Folien erreicht, so dass die Trägerfolie vorzugsweise eine bi- oder monoaxial
orientierte Folie aus Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyamid
(PA) oder aus mit oder zwischen diesen Polymeren (als Basispolymeren) gebildeten Mischungen
oder Copolymeren sein kann.
[0024] Die Siegelschicht kann auch mehrschichtig coextrudiert sein und beidseitig außen
eine Siegelschicht und innen liegend wenigstens eine Funktionsschicht enthalten. Besonders
kann es sich dabei um eine Versteifungs- und/oder Sperrschicht handeln, die beispielsweise
aus EVOH bestehen kann. Derartige Schichten sind im Stand der Technik bekannt und
werden auch als "Siegelsperrschichten" bezeichnet.
[0025] Die Haftklebstoffschicht sollte eine Dicke von 5 bis 30 µm, vorzugsweise 10 bis 20
µm, besonders bevorzugt 10 bis 15 µm besitzen. Zumindest die an die Haftklebstoffschicht
angrenzenden Siegelschichten sollten vorzugsweise eine Dicke von 20 bis 50 µm, weiter
bevorzugt 20 bis 30 µm besitzen. Die angegebene Siegelschichtdicke stellt sicher,
dass Siegeldruck und Siegeldauer sich so einstellen lassen, dass die Siegelschicht
nur so weit angeschmolzen wird, dass die Klebstoffschicht thermisch nicht zu sehr
belastet wird. Es wird derzeit als bevorzugt angesehen, wenn die Haftklebstoffschicht
dünner als die angrenzende Siegelschicht ist.
[0026] Insgesamt besitzt der erfindungsgemäße Siegelstreifen vorzugsweise eine Dicke von
50 bis 150 µm, wobei die Dicke der Haftklebstoffschicht weniger als ein Drittel der
Gesamtdicke beträgt und die innen liegende Haftklebstoffschicht um mindestens ein
Viertel der Gesamtdicke von den Oberflächen des Siegelstreifens beabstandet ist.
[0027] Im Allgemeinen wird der Streifen als mehrere hundert Meter, vorzugsweise > 1000 m
lang laufendes Rollenmaterial mit einer im Wesentlichen gleichmäßigen Breite von 10
bis 20 mm konfektioniert sein. Der Siegelstreifen wird so hergestellt, dass eine Folienbahn
mit der gewünschten Schichtfolge in Streifen geschnitten wird. Dies stellt auch sicher,
dass die Kontaktfläche zwischen den Schichten vollflächig ist und nicht etwa der Haftstreifen
von beiden Siegelschichten am Rande eingeschlossen wird, was die Funktionsfähigkeit
des Streifens beeinträchtigen würde.
[0028] Man kann den Siegelstreifen dadurch herstellen, dass man ein Klebeharz durch Heißextrusion
aufbringt und damit die beteiligten Folien miteinander verbindet.
[0029] Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Klebschicht heiß auf eine gereckte Trägerfolie
aufzubringen und die andere Schicht aufzukalandrieren.
[0030] Ebenso ist eine totale Coextrusion möglich, in der man die siegelbaren Außenschichten
gemeinsam mit der Klebeschicht als Blas- oder Flachfolie coextrudiert. Weitere Möglichkeiten
der Herstellung des Siegelstreifens bestehen darin, den Klebstoff als Lösung oder
wässrige Dispersion auf eine Trägerbahn aufzutragen, zu trocknen und anschließend
mit der anderen Lage zu verbinden.
[0031] Des Weiteren kann eine Kaschierung mit einer dünnflüssigen UV-vernetzbaren Selbstklebemasse
durchgeführt werden, die vor oder während des Verarbeitungsprozesses durch die UV-Strahlung
vernetzt wird.
[0032] In allen Fällen erfolgt nach der Herstellung der Folien ein Schnitt des Siegelstreifens
auf die Anwendungsbreite.
[0033] Der oben beschriebene erfindungsgemäße Siegelstreifen ist vorgesehen für die Verwendung
bei der Herstellung einer wiederverschließbaren Folienverpackung, und zwar innerhalb
einer Siegelnaht, die ohne den Streifen eine permanente, nicht peelfähige Naht wäre.
[0034] Die Aufgabe der Erfindung wird demnach weiterhin gelöst durch eine Folienverpackung,
insbesondere einen Folienschlauchbeutel, mit wenigstens einer Siegelnaht, die für
das Öffnen und wieder Verschließen der Verpackung vorgesehen ist und bei der in die
Siegelnaht entlang der Siegelrichtung ein beidseitig mit einer Siegelschicht versehener
Folienstreifen nach der Erfindung eingesiegelt ist.
[0035] Die Verpackung kann auf der von dem geschlossenen Beutelvolumen abgewandten Seite
der zum Öffnen vorgesehenen Siegelnaht eine beispielsweise laschenförmige Aufreißhilfe
oder einen Nahtüberstand aufweisen, um das Aufreißen der Naht und damit des Beutels
zu erleichtern.
[0036] Die zum Aufreißen vorgesehene Naht kann eine Kopfnaht oder Quernaht eines Schlauchbeutels
sein, aber auch eine Schlauchbeutellängsnaht, insbesondere eine Flossennaht. Bei einer
a/b-Längsnaht wäre eine Aufreißhilfe zu empfehlen.
[0037] Es können auch mehrere Nähte zum Öffnen und damit zum Aufreißen vorgesehen sein,
beispielsweise können zwei über Eck verlaufende Nähte zum Aufreißen beispielsweise
eines rundum gesiegelten Beutels an einer Ecke mit dem erfindungsgemäßen Siegelstreifen
versehen sein, und zwar entweder über die gesamte Nahtlänge oder wenigstens im Bereich
dieser Ecke.
[0038] Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines nach Öffnen einer
dafür vorgesehenen Siegelnaht wiederverschließbaren Folienschlauchbeutels, wobei der
Folienschlauchbeutel in an sich bekannter Weise hergestellt wird und bei der Siegelung
wenigstens einer für das Öffnen und Wiederverschließen der Verpackung vorgesehenen
Siegelnaht ein erfindungsgemäßer Siegelstreifen eingelegt wird.
[0039] Vorzugsweise geschieht die Fertigung des Folienschlauchbeutels in einem kontinuierlichen
Verfahren, bei dem wenigstens eine Folienbahn von einer Rolle abläuft und der Siegelstreifen
von einer gesonderten Rolle oder Spule aus kontinuierlich mit der Geschwindigkeit
der Folienbahn zugeführt wird oder von der Rolle oder Spule abläuft.
[0040] Die für das Öffnen vorgesehene Siegelnaht kann eine Flossennaht oder eine a/b-Naht
sein, d.h. eine solche Naht, bei der - bezogen auf den fertigen Beutel - ein Folienbereich
mit seiner Innen- oder Unterseite (b) auf eine Außen- oder Oberseite (a) aufgesiegelt
wird. Vorzugsweise ist an der Naht ein Überstand vorhanden, der als Anfasser dient
und dem Benutzer das Aufreißen erleichtert. Die für das Öffnen und Wiederverschließen
vorgesehene Siegelnaht kann auch als Blindnaht ausgebildet sein, die zum Öffnen vom
Verbraucher mit einer Schere bzw. mit einem während des Verpackungsvorganges optional
aufgebrachten Aufreißstreifens freigelegt wird. Eine Entnahme des Füllguts und anschließendes
Wiederverschließens der Packung ist damit möglich.
BEISPIELE
I) Siegelstreifen
[0041] Nachfolgend werden Beispiele für die Schichtfolgen erfindungsgemäßer Siegelstreifen
angegeben.
Beispiel 1)
[0042]
30 µm LDPE-Blasfolie
15 µm Haftklebstoff
30 µm LDPE-Blasfolie
Streifenbreite: 20 mm, SF = 30 N/15 mm; KF = 8N/15 mm, KF: Klebkraft,
SF: Siegelfestigkeit
Herstellung:
a) durch Coextrusion aller 3 Schichten
b) durch Kaschieren (Haftklebstoffkaschierung)
Beispiel 2)
[0043]
30 µm LLDPE-Blasfolie
2 µm 2-komponentiger Polyurethan-Kaschierklebstoff
12 µm biaxial orientiertes Polyethylenterephthalat
20 µm Haftklebstoff
25 µm LDPE-Blasfolie
Streifenbreite: 12 mm, SF = 35 N/15 mm, KF = 10 N/15mm
Beispiel 3)
[0044]
a) klebstoffkaschierte Folie (Siegelschicht) aus:
40 µm LDPE-Blasfolie
2 µm 2-komponentiger Polyurethan-Kaschierklebstoff
27 µm monoaxial orientiertes Polypropylen
b) 17 µm Haftklebstoff
c) Coextrusions-Blasfolie (= modifizierte Siegelschicht) aus:
10 µm LDPE
2 µm Haftvermittler
3 µm EVOH
2 µm Haftvermittler
10 µm LDPE
a), b) und c) verbunden durch Haftklebstoffkaschierung
Streifenbreite: 10 mm; SF = 30 N/15 mm; KF = 8 N/15 mm
Beispiel 4)
[0045]
a) klebstoffkaschierte Folie (Siegelschicht) aus:
30 µm PP/PE-Copolymer,
36 µm biaxial orientierter Polyester,
b) 10 µm Haftklebstoff
c) 30 µm PP/PE-Copolymer,
a), b) und c) verbunden durch Haftklebstoffkaschierung
Streifenbreite: 15 mm; SF = 20 N/15 mm; KF = 10 N/15 mm
[0046] Als Haftklebstoff wurde ein kommerziell erhältlicher Schmelzklebstoff auf Basis eines
SBS-Block-Copolymer verwendet (z.B. SBS-Block-Copolymer/Harz-Mischung LUNAMELT®; H.B.
Fuller GmbH, Lüneburg). Alternativ können andere Haftklebstoffe eingesetzt werden,
z.B. auf Basis von thermoplastischem Synthesekautschuk (z.B. INDAMELT®). Es ist vorteilhaft,
wenn der Haftklebstoff bei erhöhter Temperatur, beispielsweise zwischen 100 und 120
°C verarbeitungsstabil ist.
Bestimmung der Verbundhaftung:
entsprechend DIN 53357, Verfahren B
[0047] Unter Verbundhaftung wird der Maximalwert der Kraft verstanden, die notwendig ist,
um den zu prüfenden Streifen in 15 mm Breite auf eine Länge von 10 mm unter einem
Trennwinkel von 90 ° (mechanisch) spaltend zu trennen. Die Verbundhaftung (hier KF
für Klebkraft; SF für Siegelfestigkeit) wird in Newton (N) angegeben, die Streifenbreite
wird als Index hinzugefügt (z.B. N/15 mm). Die Abzugsgeschwindigkeit beträgt 100 mm/min.
II) Schlauchbeutel mit Siegelstreifen
Beispiel II.1)
[0048] Für einen vertikalen Schlauchbeutel (1a), der aus beidseitig siegelbaren bioaxial
orientierter Polypropylenfolie hergestellt wird, wird auf der Verpackungsmaschine
partiell ein Siegelstreifen vor der Formschulter quer zur Folienlaufrichtung aufgesiegelt.
Dies geschieht rapportgerecht in dem Bereich der späteren Kopfnaht.
[0049] Als 15 mm breiter Siegelstreifen dient eine zu Spulen verarbeitete coextrudiert Blasfolie
aus:
- a) P/E ― Copolymer
- 20 µm
- b) Haftschmelzkleber
- 10 µm
- c) P/E ― Copolymer
- 20 µm
[0050] Die Propylen/Ethylen ― Copolymere sind mit den üblichen Antiblock und Gleitmittel
ausgestattet und entsprechen, denen bei der BOPP-Herstellung. Als Haftkleber wird
ein Gemisch aus SBS ― Blockpolymeren mit einem aliphatischen Kohlenwasserstoffharz
und weiteren Harzen und Ölen sowie Antioxidantien und Stabilisatoren verwendet. Die
Viskosität bei 175 °C nach DIN 53018, Brookfield, Sp. 27 ist > 9000 mPa.s.
[0051] Die für die Kopfnaht benötigte Länge des Siegelstreifens wird an der Verpackungsmaschine
von der Spule abgeschnitten und wie beschrieben aufgesiegelt. Es entsteht ein Schlauchbeutel,
bei dem der Siegelstreifen in der Siegelnaht liegt.
Beispiel II.2)
[0052] Für einen vertikalen Schlauchbeutel (1a), aus beidseitig siegelbarer biaxialer Polypropylenfolie
wird auf der Verpackungsmaschine quer zur Folienlaufrichtung partiell ein Siegelstreifen
vor der Formatschulter aufgesiegelt. Im Gegensatz zu Beispiel I) liegt der Siegelstreifen
nicht als Spule sondern als Rolle vor. Die Breite der Rolle entspricht der späteren
Länge der Kopfnaht. An der Verpackungsmaschine wird nun die für die Naht benötigten
15 mm abgeschnitten und aufgebracht. Die Folie für den Siegelstreifen besteht aus:
a) Siegelbarem biaxial gerecktem Polypropylen (handelsüblich sind oft beide Seiten
einer BOPP-Folie siegelbar. Die zur Haftschmelzkleberschicht zugewandte Seite ist
für die Anwendung irrelevant und kann vernachlässigt werden. 20 µm
b) Haftkleber (wie Beispiel I) 10 µm
c) wie a) 20 µm
[0053] Es entsteht ein Schlauchbeutel, bei dem der Siegelstreifen in der Siegelnaht liegt.
Beispiel III.3)
[0054] Für einen horizontalen Schlauchbeutel zur Verpackung von Schnittkäse aus einer Verbundfolie
aus biaxial orientiertem Polyamid (15 µm) klebstoffkaschiert gegen eine Siegelschicht
aus einem Gemisch aus LLDPE und EVA (35 µm) wird auf der Verpackungsmaschine partiell
ein Siegelstreifen vor der Formatschulter längs zur Folienlaufrichtung aufgesiegelt.
Der Siegelstreifen liegt in Spulenform vor und besteht aus:
a) Blasfolie aus LLDPE/EVA, siegelbar 35 µm
b) Haftkleber (s. Beispiel I) 10 µm
c) längsgerecktem Polypropylen 38 µm
d) Blasfolie aus LLDPE/EVA, siegelbar 35 µm
[0055] Die Herstellung erfolgt durch Kaschierung des längsgereckten Polypropylens mit einer
Blasfolie mittels Haftkleber.
[0056] Auf der Verpackungsmaschine entsteht ein Schlauchbeutel mit einer Blindnaht, die
zum Öffnen vom Verbraucher mit einer Schere bzw. mit einem während des Verpackungsvorganges
optional aufgebrachten Aufreißstreifens freigelegt wird. Eine Entnahme einzelner Scheiben
und anschließendes Wiederverschließen der Packung ist damit möglich.
[0057] Der Aufbau und die Herstellung möglicher Schlauchbeutelformen wird im Folgenden noch
anhand von Figuren erläutert. Es zeigen:
Abb. 1: Schlauchbeutel, Siegelstreifen in der Kopfnaht;
Abb. 1a: schematische Ansicht des Schlauchbeutels von hinten,
Abb. 1b: Ausschnitt: Variante mit doppelter Kopfnaht;
Abb. 1c: Ausschnitt: Querschnitt durch Kopfnaht;
Abb. 2: Schlauchbeutel, Siegelstreifen in der Rücknaht;
Abb. 2a: schematische perspektivische Ansicht des Schlauchbeutels mit eingestülpter
Seitenfalte,
Abb. 2b: schematische Ansicht: Beutelquerschnitt quer zur Seitenfalte.
[0058] Die Abbildung 1 zeigt einen im Ganzen mit 10 bezeichneten Schlauchbeutel mit zwei
Quer- oder Kopfnähten 1 und einer Längs- oder Rückennaht 2, die hier als Flossennaht
in b/b-Siegelung ausgeführt ist. Bei der Verarbeitung auf einer vertikalen Schlauchbeutelmaschine
wird die obere b/b-gesiegelte Quernaht im Allgemeinen als Kopfnaht 1' und die unten
liegende Quernaht als Bodennaht 1/2' bezeichnet. An der Position der Kopfnaht 1' wird
ein Siegelstreifen 3 mit eingesiegelt, der von einer seitlich intermittierend zuführenden
Abspulvorrichtung eingebracht wird.
[0059] Im Beispiel nach Abbildung 1a ist der Siegelstreifen 3 so in die Beutelkopfnaht 1'
eingesiegelt, dass der Siegelstreifen 3 in seiner Breite über die Siegelnaht hinausragt,
jedoch dabei vollständig von Beutelfolie abgedeckt bleibt. Die Siegelnaht 1' ist also
hier schmaler als der Siegelstreifen 3. Die Bodennaht 1", die keinen Siegelstreifen
3 enthält, kann demgegenüber breiter ausgeführt sein; Kopf- und Bodennaht können jedoch
auch gleich breit gebildet werden.
[0060] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abbildung 1b liegt oberhalb der Kopfnaht 1' eine
weitere Kopfnaht 1a mit b/b-Siegelung. Diese kann entsprechend der Bodennaht 1" breiter
ausgebildet sein als die nun innenliegende Kopfnaht 1' beispielsweise können die Nähte
1a und 1" 15 mm breit ausgebildet sein, der Siegelstreifen 3 ebenfalls 15 mm und die
darüberliegende Kopfnaht 1' 12 mm. Zwischen der äußeren Kopfnaht 1a und der inneren
Kopfnaht 1' sind seitlich Einreißhilfen 4 vorgesehen, da beim Öffnen des Beutels die
gesamte äußere Kopfnaht 1a abgerissen werden soll. Die Rückennaht ist deshalb in diesem
Beispiel unter Überlappung der Folienbahnkanten als a/b-Naht 2a ausgebildet, um ein
leichteres Abreißen oder Abschneiden der äußeren Kopfnaht 1a zu ermöglichen. Die Überstände
über die ursprünglich innere Kopfnaht 1' bieten nun eine Anfassmöglichkeit zum Aufreißen
der inneren Kopfnaht 1', wobei der eingesiegelte Haftstreifen so reißt, dass die äußeren
Siegelschichten des Haftstreifens 3 durch deren Siegelfestigkeit zur Siegelnaht 1'
am Folienbeutelmaterial angesiegelt bleiben und der Haftklebstoff in der Mitte des
Siegelstreifens 3 freigelegt wird. Es ist nun möglich, den Beutel haftklebend wiederzuverschließen,
um beispielsweise restliches Füllgut zu schützen.
[0061] Abbildung 1 c zeigt die Ausführungsform gemäß Abbildung 1a ausschnittsweise im Bereich
der Kopfnaht 1' im Querschnitt. Im Inneren des hier dreischichtigen Siegelstreifens
3 befindet sich der Haftklebstoff 3a, so dass die Siegelnaht 1' durch den Haftklebstoff
des eingesiegelten Siegelstreifens 3 unterbrochen wird. Die an den Haftklebstoff 3a
angrenzenden Siegelschichten des Siegelstreifens 3 sind innerhalb der Kopfnaht 1'
mit dem Beutelmaterial des Schlauchbeutels heißgesiegelt verbunden.
[0062] Die Abbildung 2 zeigt einen auf einer horizontalen Schlauchbeutelmaschine gefertigten
Schlauchbeutel mit eingezogener Seitenfalte und Siegelstreifen in einer seitlich versetzten
Rückennaht.
[0063] Die Abbildung 2a zeigt dabei eine schematische perspektivische Ansicht des insgesamt
wiederum mit 10 bezeichneten Schlauchbeutels. Einseitig an den Siegelnähten 1 (Kopf-
und Bodennaht), die b/b-gesiegelt sind, wird eine eingestoßene Seitenfalte 5 gebildet.
Diese Seitenfalte wird bei Gebrauch des Beutels als eingezogener Beutelboden (Bodenfalte)
genutzt, um dem Beutel Volumen oder gegebenenfalls auch Standfestigkeit zu verleihen.
Die Rückennaht 2 ist eine Flossennaht in b/b-Siegelung. Bei der Herstellung des Schlauchbeutels
wird der Siegelstreifen 3 in die Rückennaht 2 bei deren Siegelung mit einlaufen gelassen.
[0064] Wie aus Abbildung 2b besser zu erkennen bilden die Überstände 6 des Folienbahnmaterials
an der Flossennaht 2 Anfasshilfen zum Öffnen der Flossennaht 2, wobei der Siegelstreifen
3 in oder an der Haftklebstoffschicht aufreißt, während die angrenzenden Siegelschichten
des Siegelstreifens 3 mit dem Folienbahnmaterial verbunden bleiben. Die Flossennaht
2 (Rücknaht) ist wiederum schmaler als der Siegelstreifen 3 ausgebildet.
1. Siegelstreifen für die Herstellung einer mit Hilfe eines integrierten Haftklebstoffs
nach Aufreißen wiederverschließbaren Siegelnaht an einer Folienverpackung, der mehrschichtig
ausgebildet ist und eine innen liegende Haftklebstoffschicht sowie an beiden Außenflächen
je eine Siegelschicht besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftklebstoffschicht zu wenigstens einer der außenliegenden Siegelschichten in
direktem, vollflächigem Kontakt steht und die Eigenschaften der Haftklebstoffschicht
und der mit ihr in Kontakt stehenden Siegelschicht so aufeinander abgestimmt sind,
dass der in Anwendungsposition beidseitig eingesiegelte Streifen innerhalb der Haftklebstoffschicht
oder an der Kontaktfläche der Haftklebstoffschicht zu einer angrenzenden Siegelschicht
aufreißt, indem die Klebkraft der Haftklebstoffschicht kleinergleich 10 N/15 mm Streifenbreite
beträgt und die Siegelfestigkeit größer als die Klebkraft ist, wobei keine der Schichten
außer der Haftklebstoffschicht eine in der Weise reißfähige Schicht ist, dass sie
einen Sollrissbereich innerhalb einer Schicht des Streifens vorgibt.
2. Siegelstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelfestigkeit wenigstens der an den Haftklebstoff angrenzenden Siegelschicht
mehr als doppelt so groß wie die Klebkraft des Haftklebstoffs ist.
3. Siegelstreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftklebstofschicht aus einem druckempfindlichen Permanentklebstoff besteht und
vorzugsweise ein Hotmelt, insbesondere auf Basis von StyrolButadien-Blockcopolymeren
oder Styrol/Isopren/Butadien-Blockcopolymeren, oder ein Warmmelt oder einen Dispersionsklebstoff
enthält.
4. Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelschichten aus olefinischen Homo- oder Copolymeren bestehen, vorzugsweise
aus LDPE, HDPE, LLDPE, m-PE, Ethylen/Vinylacetat-Copolymer, Polypropylen-Homo- oder
Copolymeren, Polyester-Homo- oder Copolymeren oder Mischungen mit oder aus den genannten
Polymeren, und gleich oder verschieden aufgebaut und/oder zusammengesetzt sind.
5. Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einseitig zwischen Haftklebstoffschicht und Siegelschicht eine (reißfeste)
Trägerschicht vorgesehen ist, die eine bi- oder monoaxial orientierte Folie aus Polypropylen
(PP), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyamid (PA) oder aus mit oder zwischen
diesen Polymeren gebildeten Mischungen oder Copolymeren besteht.
6. Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelschicht von einer mehrschichtig coextrudierten Folie gebildet wird, die
beidseitig außen eine Siegelschicht und innen liegend wenigstens eine Funktionsschicht
enthält.
7. Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftklebstoffschicht dünner ist als die angrenzende Siegelschicht und eine Dicke
von 10 bis 20 µm, bevorzugt 10 bis 15 µm aufweist.
8. Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an die Haftklebstoffschicht angrenzende Siegelschichten eine Dicke von 20 bis 50
µm, bevorzugt 20 bis 30 µm aufweisen.
9. Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen mehr als 100 m, vorzugsweise > 1000 m lang laufendes Rollenmaterial
mit einer im Wesentlichen gleichmäßigen Breite von 10 bis 20 mm konfektioniert ist.
10. Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen eine Dicke von 50 bis 150 µm besitzt, wobei die Dicke der Haftklebstoffschicht
weniger als ein Drittel der Gesamtdicke beträgt und die innen liegende Haftklebstoffschicht
um mindestens ein Viertel der Gesamtdicke von den Oberflächen des Siegelstreifens
beabstandet ist.
11. Verwendung des Siegelstreifens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 für die Herstellung
einer wiederverschließbaren Folienverpackung.
12. Folienverpackung, insbesondere Folienschlauchbeutel, mit wenigstens einer Siegelnaht,
die für das Öffnen und wieder Verschließen der Verpackung vorgesehen ist und bei der
in die Siegelnaht entlang der Siegelrichtung ein beidseitig mit einer Siegelschicht
versehener Folienstreifen eingesiegelt ist, der zwischen seinen Siegelschichten eine
Haftklebstoffschicht besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienstreifen ein Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines nach Öffnen einer dafür vorgesehenen Siegelnaht wiederverschließbaren
Folienschlauchbeutels, wobei der Folienschlauchbeutel in an sich bekannter Weise hergestellt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Siegelung wenigstens einer für das Öffnen und Wiederverschließen der Verpackung
vorgesehenen Siegelnaht ein Siegelstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 10 eingelegt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienschlauchbeutel in einem kontinuierlichen Verfahren aus wenigstens einer
von einer Rolle ablaufenden Folienbahn gefertigt wird und der Siegelstreifen von einer
gesonderten Rolle oder Spule aus kontinuierlich mit der Geschwindigkeit der Folienbahn
zugeführt wird oder von der Rolle oder Spule abläuft.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die für das Öffnen und Wiederverschließen vorgesehene Siegelnaht eine Flossennaht
ist.
16. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die für das Öffnen und Wiederverschließen vorgesehene Siegelnaht eine a/b-Naht mit
Überstand ist.
17. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die für das Öffnen und Wiederverschließen vorgesehene Naht eine Blindnaht ist.