[0001] Die Erfindung betrifft einen dosenförmigen Behälter zur Aufnahme von entgasendem
Füllgut, bestehend aus einem Rumpf aus Karton- oder Papierverbundmaterial mit einer
gasdichten Beschichtung, einem an dessen einer Stirnseite gasdicht angeordneten Boden,
einer auf einem an der gegenüberliegenden Stirnseite des Rumpfs ausgebildeten Außenbördel,
einem diesem aufliegenden Verschluss über den zur Vermeidung eines zu großen Überdrucks
in dem Behälter Gas nach außen entweichen kann, und einem auf den Außenbördel des
Rumpfs rastend aufgesetzten Stülpdeckel ohne Gasdichtfunktion, wobei zwischen dem
Deckel und dem Verschluss Nocken zur Gewährleistung der Entgasung angeordnet sind.
[0002] Bei einem bekannten Behälter zur Aufnahme von entgasenden, flüssigen Reinigungsmitteln
(
DE 92 17 614 U1) ist in den Stülpdeckel ein nach innen durchgewölbter Schutzeinsatz mit Entgasungsöffnungen
eingesetzt, über die das unter Überdruck stehende Gas in einen Raum zwischen dem Schutzeinsatz
und einem darüber angeordneten, membranartigen Verschlusselement übertreten kann.
Das Verschlusselement besteht aus einem gasdurchlässigen Material. Es ist am Umfangsrand
zwischen dem Schutzeinsatz und der Unterseite des Deckels eingefasst und soll den
Raum zwischen dem Schutzeinsatz und dem Verschlusselement mit seinem an der Deckelinnenseite
anliegenden Umfangsrand abdichten. Der Stülpdeckel übergreift den Dichtrand des Verschlusselementes
und dichtet ferner den Spalt zwischen ihm und dem Schutzeinsatz ab. Der Stülpdeckel
ist an seiner Deckelfläche mit Entlüftungsbohrungen und an seiner Unterseite mit Abstandsringen
versehen, die das membranartige Verschlusselement nach unten ausbeulen und von den
Entlüftungsbohrungen fernhalten. Da das membranartige Verschlusselement unter anderem
aus einem offenporigen Material bestehen soll, ist ein Gasaustausch in beiden Richtungen,
also auch ein Zutritt von Umgebungsluft in den Behälter möglich. Dies ist bei Lebens-
und Genussmitteln unerwünscht, da sie bei Luftzutritt ihr Aroma verlieren oder ihre
Haltbarkeit beeinträchtigt wird. Als Beispiele hierfür seien die heute gebräuchlichen
Kaffee- oder Espresso-Tabs, wie sie zum Aufbrühen in Kaffee- oder Espressomaschinen
verwendet werden, oder auch Fertigteigzubereitungen erwähnt.
[0003] Bei einem anderen bekannten Behälter (
US 3 589 545) ist zwischen dem nach innen eingebogenen Rand des Behälterhalses und einem auf dessen
Außenseite aufgeschraubten Deckel ein membranartiger Verschluss angeordnet, der mit
seinem Rand auf einem Teil des Umfangs lose aufliegt. Der membranartige Verschluss
weist nach oben reichende Nocken auf, mit dem er sich an der Unterseite der Deckelfläche
des Schraubdeckels abstützt. Ferner ist der Deckel mit Entgasungsbohrungen versehen.
Bei Ausbildung eines Überdrucks in dem Behälter hebt sich der membranartige Verschluss
am Umfangsrand vom Deckelflansch ab und kann das Gas zwischen ihm und dem Deckelflansch
entweichen und über die Entgasungsöffnungen austreten. Bei diesem Aufbau ist eine
wirksame Abdichtung zwischen dem Behälterflansch und dem ihm teilweise lose aufliegenden
Umfangsrand des membranartigen Verschlusses nicht gewährleistet. Für empfindliche
Füllgüter, wie die zuvor genannten Produkte, gelten gleichfalls die zuvor genannten
Nachteile.
[0004] Es ist schließlich bei einem Behälter bekannt (
DE 297 12 611), eine Verschlussmembran auf den Außenbördel gasdicht aufzusiegeln. Hierbei ist keine
Entgasungsmöglichkeit gegeben.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem dosenförmigen Behälter mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 (
US 3 589 545) eine Ausbildung vorzuschlagen, die insbesondere eine das Aroma des entgasenden Füllgutes
und dessen Haltbarkeit nicht beeinträchtigende Unterbringung des Füllgutes in dem
Behälter ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Verschluss zwei umfangsseitig
gasdicht miteinander verbundene Membranen aufweist, von denen die behälterseitige
Membran auf den Außenbördel gasdicht aufgesiegelt ist, dass beide Membranen wenigstens
je einen schmalen Entgasungsschlitz aufweisen, die gegeneinander versetzt sind und
zwischen denen im Zwischenraum zwischen den Membranen eine filmartige Ölbarriere im
Bereich des Entgasungsschlitzes der behälterseitigen Membran angeordnet ist, und dass
die die deckelseitige Membran auf Abstand zur Innenseite des Stülpdeckels haltenden
Nocken an der Innenseite des Deckels aufgeformt sind.
[0007] Durch die beiden schmalen Entgasungsschlitze in den beiden Membranen in Verbindung
mit der im Bereich des Entgasungsschlitzes der behälterseitigen Membran angeordneten
Ölbarriere, die den schmalen Zwischenraumspalt zwischen den beiden Membranen teilweise
ausfüllt, wird eine Art Ventil geschaffen, das nur auf Gasdruck, also insbesondere
auf einen sich durch die Entgasung des Füllguts aufbauenden Überdruck im Behälter
anspricht.
[0008] Durch die Nocken auf der Unterseite des Stülpdeckels werden zwischen diesem und der
darunter liegenden deckelseitigen Membran Entgasungsräume geschaffen und aufrechterhalten,
in die das aus dem Füllgut austretende Gas nach Durchdringen des Entgasungsschlitzes
in der behälterseitigen Membran, des Zwischenraums zwischen dieser und der deckelseitigen
Membran und des Entgasungsschlitzes in letzterer überströmen kann. Da der Stülpdeckel
lösbar auf den Außenbördel des Rumpfs aufgesetzt ist und im Bereich der Auflage auf
dem Umfangsrand der Verschlussmembran kein dichter Verschluss gegeben ist, kann das
sich in den Entgasungsräumen unterhalb der Unterseite des Stülpdeckels sammelnde Gas
auch nach außen über den Rand des Stülpdeckels entweichen. Gesonderter Entlüftungsöffnungen
im Deckel bedarf es hierzu nicht.
[0009] Durch den Aufbau des Entgasungsventils ist gewährleistet, dass der stets unter leichtem
Überdruck stehende Behälter nicht von außen belüftet wird, was für den Erhalt des
Aromas und der Geschmacksstoffe im Füllgut, z.B. Kaffee-, Espresso-Tabs oder dergleichen,
und die Haltbarkeit des Füllgutes von Bedeutung ist.
[0010] Vorteilhafterweise sind die Nocken so angeordnet und/oder geformt, dass sie in keiner
Drehlage des Stülpdeckels den bzw. die Entgasungsschlitz(e) in der deckelseitigen
Membran verlegen. Damit ist sichergestellt, dass der bzw. die Entgasungsschlitz(e)
stets vollständig, zumindest aber teilweise freiliegen und die Entgasungsprodukte
in den Raum zwischen Membran und Stülpdeckel überströmen können.
[0011] Vorzugsweise sind die Nocken von einer Mehrzahl radialer Rippen gebildet, wobei die
Rippen mit Abstand vom Rand des Stülpdeckels und von der Innenseite des Rumpfs ansetzen.
[0012] Der Stülpdeckel liegt mit seiner Unterseite im Bereich seiner Peripherie auf der
deckelseitigen Membran, die zusammen mit der behälterseitigen Membran auf den Aussenbördel
des Rumpfs aufgesiegelt ist, auf, während im weiter innen liegenden Bereich die Verschlussmembranen
durch die Rippen etwas nach unten ausgeformt werden. Dort werden die Entgasungsräume
zwischen den Rippen und der Verschlussmembran gebildet.
[0013] Zweckmäßigerweise setzen die Rippen auch mit Abstand vom Zentrum des Stülpdeckels
an, um die Verformung der Membran auf eine minimal notwendige Fläche zu beschränken.
[0014] Schließlich sind die Rippen mit Vorteil verrundet, um an der Verschlussmembran keine
Scherkräfte zur Wirkung zu bringen.
[0015] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen stark vergrößerten Teilschnitt einer Ausführungsform des dosenförmigen Behälters
im bereich des Verschlusses;
- Fig. 2
- eine maßstabsgerechte Draufsicht auf die Unterseite des Stülpdeckels und
- Fig. 3
- einen stark vergrößerten Teilschnitt III-III gemäß Fig. 2.
[0016] Der in Fig. 1 ausschnittsweise im Schnitt wiedergegebene dosenförmige Behälter weist
einen Rumpf 1 aus einem Karton- oder Papierverbundmaterial auf, der innen- und/oder
außenseitig gasdicht beschichtet ist. Der Rumpf 1 ist an seiner Stirnseite zu einem
Außenbördel 2 umgeformt. An der gegenüberliegenden Stirnseite ist der Behälter durch
einen den Rumpf 1 übergreifenden Außenbördel eines Bodens gasdicht verschlossen (nicht
gezeigt). Der Behälter wird schließlich durch einen Stülpdeckel 5 geschlossen, der
mit seinem Umfangsrand den Außenbördel 2 lösbar übergreift und mit einem Ringwulst
6 oder mit teilringförmigen Rippen hinter dem Au-ßenbördel 2 verrastet.
[0017] Als Verschluss für das Füllgut dient ein Membranverbund aus einer deckelseitigen
Membran 3 und einer auf der Unterseite im peripheren Bereich 8 aufgesiegelten behälterseitigen
Membran 7. Die Membran 7 ist zusammen mit der Membran 3 im äußeren Bereich 4 auf den
Außenbördel 2 des Rumpfs 1 des Behälters gasdicht aufgesiegelt. Die Membran 3 weist
wenigstens einen schmalen Entgasungsschlitz 9 und die Membran 7 einen schmalen Entgasungsschlitz
10 auf, die über einen schmalen Zwischenraumspalt 11 zwischen beiden Membranen in
Verbindung. Die deckelseitige Membran 3 weist vorzugsweise einen in Fig. 1 nicht gezeigten
weiteren Entgasungsschlitz auf, der in Korrespondenz zu dem Entgasungsschlitz 9 auf
der nicht gezeigten anderen Behälterseite angeordnet ist.
[0018] Im Zwischenraumspalt 11 zwischen beiden Membranen ist im Bereich des Entgasungsschlitzes
10 der behälterseitigen Membran 7 eine filmartige Ölbarriere 13 angeordnet, durch
die Gas nur ab einem gewissen Überdruck hindurchtreten kann.
[0019] Um eine Entgasung durch die Entgasungsschlitze 9 und 10 jederzeit zu gewährleisten,
sind an der Unterseite des Stülpdeckels 5 Nocken 12 in Form von schmalen radialen
Rippen (siehe Fig. 2) angeformt, die die deckelseitige Membran 3 auf Abstand von der
Unterseite des Stülpdeckels 5 halten (siehe Fig. 1). Die Rippen 12 setzen mit Abstand
sowohl vom Umfangsrand als auch vom Zentrum des Stülpdeckels 4 an, wie aus Fig. 2
ersichtlich. Die Rippen 12, die im übrigen eine nur sehr geringe Höhe und Breite aufweisen,
sind verrundet, wie aus Fig. 3 erkennbar.
[0020] Entgasende Bestandteile des Füllgutes, z.B. CO
2 im Falle von Kaffee- oder Espresso-Tabs, oder Treibmittel im Fall von fertigen Teigzubereitungen
können über den Entgasungsschlitz 10, die filmartige Ölbarriere 13, den Zwischenraum
11 zwischen den beiden Membranen 3 und 7 und den Entgasungsschlitz 9 in die zwischen
den Rippen einerseits und der Unterseite des Stülpdeckels 5 und der Oberseite der
Verschlussmembran 3 andererseits gebildeten Entgasungsräume entweichen. Steigt der
Druck weiter an, können die Entgasungsprodukte auch über einen Spalt zwischen dem
äußeren Rand des Stülpdeckels 5 und dem peripheren Rand der deckelseitigen Membran
nach außen abströmen.
1. Dosenförmiger Behälter zur Aufnahme von entgasendem Füllgut, bestehend aus einem Rumpf
(1) aus Karton- oder Papierverbundmaterial mit einer gasdichten Beschichtung, einem
an dessen einer Stirnseite gasdicht angeordneten Boden, einer auf einem an der gegenüberliegenden
Stirnseite des Rumpfs (1) ausgebildeten Außenbördel (2), einem diesem aufliegenden
Verschluss (3, 7) über den zur Vermeidung eines zu großen Überdrucks in dem Behälter
Gas nach außen entweichen kann, und einem auf den Außenbördel (2) des Rumpfs (1) rastend
aufgesetzten Stülpdeckel (5) ohne Gasdichtfunktion, wobei zwischen dem Deckel und
dem Verschluss Nocken (12) zur Gewährleistung der Entgasung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss zwei umfangsseitig gasdicht miteinander verbundene Membranen (3, 7)
aufweist, von denen die behälterseitige Membran (7) auf den Außenbördel (2) gasdicht
aufgesiegelt ist, dass beide Membranen wenigstens je einen schmalen Entgasungsschlitz
(9, 10) aufweisen, die gegeneinander versetzt sind und zwischen denen im Zwischenraum
zwischen den Membranen eine filmartige Ölbarriere im Bereich des Entgasungsschlitzes
der behälterseitigen Membran angeordnet ist, und dass die die deckelseitige Membran
auf Abstand zur Innenseite des Stülpdeckels (5) haltenden Nocken (12) an der Innenseite
des Deckels aufgeformt sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken (12) so angeordnet und/oder geformt sind, dass sie in keiner Drehlage
des Stülpdeckels (5) den Entgasungsschlitz (9) in der deckelseitigen Membran (3) verlegen.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die deckelseitige Membran (3) zwei Entgasungsschlitze (9) aufweist, zwischen denen
der Entgasungsschlitz (10) der behälterseitigen Membran (7) liegt.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken von einer Mehrzahl radialer Rippen (12) gebildet sind.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der (die) Entgasungsschlitz(e) (9) in der deckelseitigen Membran (3) einen von der
Radialen abweichenden Verlauf aufweisen.
6. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (12) mit Abstand vom Rand des Stülpdeckels (5) und von der Innenseite
des Rumpfs (1) ansetzen.
7. Behälter nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (12) mit Abstand vom Zentrum des Stülpdeckels (5) ansetzen.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 4, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (12) verrundet sind.