Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung eines Faservlieses durch
Kreuzlegen einer Florbahn.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Es ist bekannt, aus einem von einer Karde oder Krempel hergestellten Faserflor mit
Hilfe eines Vlieslegers, auch Kreuzleger genannt, ein Faservlies herzustellen, das
anschließend einer Nadelmaschine zugeführt wird, um zu einem Filz verarbeitet zu werden.
In dem Vliesleger wird dabei die Florbahn zickzack-förmig in sich teilweise überlappenden
Lagen auf einem Abliefertransportband abgelegt, um eine Vliesbahn zu erhalten, die
ein Mehrfaches der Dicke der Florbahn aufweist, aus der sie erstellt worden ist. Die
Qualität der Vliesbahn, insbesondere deren Gleichmäßigkeit, hängt nicht nur von dem
Legevorgang, sondern auch von der Qualität der Florbahn ab, die dem Vliesleger zugeführt
wird.
Beschreibung des Standes der Technik
[0003] In diesem Zusammenhang ist es aus
DE 1 287 980 C bekannt, die Dicke der den Vliesleger verlassenden Vliesbahn oder deren Flächengewicht
längs deren Längserstreckung zu messen. Das Messergebnis gelangt in einen Prozessor,
der im Falle einer Abweichung des Messergebnisses von einem vorgegebenen Sollwert
die Geschwindigkeit des den Flor in den Vliesleger liefernden Zuführbandes beeinflusst,
beispielsweise wenn eine inkorrekte Überlagerung der einzelnen Florlagen zu querlaufenden
Verdickungen oder Dünnstellen in der Vliesbahn führt. Im Falle einer Abweichung der
Dicke des Vlieses gegenüber einem vorgegebenen Bezugswert wird die Geschwindigkeit
des Abnehmers an der Karde, die den Flor an den Vliesleger liefert, verändert.
[0004] Aus
EP 0 315 930 A ist ein Vliesleger bekannt, mit dessen Hilfe der erzeugten Vliesbahn ein gewünschtes
Querprofil verliehen werden kann, insbesondere um Randaufdickungen in einem aus der
Vliesbahn genadelten Erzeugnis zu kompensieren. Zu diesem Zweck wird innerhalb des
Vlieslegers der Flor vor dem Ablegen auf dem Abliefertransportband im Endbereich der
hin- und herlaufenden Legebewegungen des Legeorgans des Vlieslegers gestreckt.
[0005] Die Literatur berichtet indessen, dass es schwierig ist, der den Vliesleger verlassenden
Vliesbahn ein solches ungleichförmiges Profil zu verleihen, dass die Defekte, die
im nachfolgenden Nadelungsvorgang erzeugt werden, im Voraus vollständig kompensiert
werden. In der Praxis ist eine perfekte Vorkompensation sehr schwierig zu erreichen,
da sie zahlreiche arbeitsaufwendige Einstellungen verlangt. Darüber hinaus ist nicht
garantiert, dass eine gute ursprüngliche Einstellung auch über lange Zeit gleich gute
Arbeitsergebnisse liefert, da die Eigenschaften des Flors in vielfacher Beziehung
von dem der Karde zugeführten Rohmaterial, d.h. dessen Zustand, Verdichtung, Feuchtigkeit
usw., abhängen.
[0006] Aus der
US 6,434,795 ist eine den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildende Verfahrensweise und
Vorrichtung bekannt geworden, bei der an einer Messstation eine physikalische Größe
des Vlieses gemessen und auf der Grundlage des Messergebnisses das Profil des Vlieses
korrigiert wird, indem ein Betriebsparameter von wenigstens einer Faserverarbeitungseinheit,
die stromaufwärts der Messstation angeordnet ist, eingestellt wird. Dazu wird an der
Messstation die physikalische Größe an mehreren, quer zur Längserstreckung des Vlieses
verteilten Stellen gemessen, um ein Querschnittsprofil des Vlieses aufzuzeichnen.
Im Falle einer Diskrepanz zwischen dem gemessenen Profil und einem Bezugsprofil wird
der genannte Betriebsparameter bei der Bearbeitung der Fasern korrigiert. Diese Faserbearbeitungseinheit
ist eine solche, die beispielsweise zu einer Karde oder einem Kreuzleger gehört und
einen Einfluss auf die Anordnung oder Verteilung der Fasern im Vlies hat.
[0007] Nachteilig an dieser Verfahrensweise ist, dass das Querschnittsprofil des fertigen
Vlieses gemessen wird, in der in der genannten Druckschrift beschriebenen Verfahrensweise
sogar erst hinter der Nadelmaschine und somit indirekt an dem aus dem Vlies erzeugten
Filz, was zur Folge hat, dass zwischen dem Ort der Erfassung einer Abweichung und
dem Ort der Korrektur der Abweichung eine beträchtliche Vlies- oder gar Filzbahnlänge
vorhanden ist, in der das Arbeitsergebnis nicht optimal ist. Die bekannte Verfahrensweise
ist denn auch nur zur Korrektur "langwelliger" Abweichungen des Querschnittsprofils
vom Sollprofil geeignet und bestimmt.
[0008] In der Praxis kommt es aber vor, dass eine die Krempel verlassende Faserflorbahn
Ungleichmäßigkeiten aufweist, die in unregelmäßigen Abständen auftreten können. Solche
Ungleichmäßigkeiten können von Unregelmäßigkeiten bei der Einspeisung der Fasern in
die Krempel herrühren, die die Krempel nicht vollständig ausgleichen kann. Beispielsweise
haben Füllungsschwankungen im Füllschacht der Krempel einen Einfluss auf das Flächengewicht
des Flors. Solche "kurzwelligen" Schwankungen des Flächengewichts der die Krempel
verlassenden Florbahn können mit dem vorgenannten bekannten Verfahren nicht ausgeglichen
werden.
Übersicht über die Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben,
mit der ein vorbestimmtes Querschnittsprofil eines aus einer Florbahn gelegten Vlieses
mit hoher Genauigkeit erreicht werden kann.
[0010] Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Steuern der Florablage
bei der Erzeugung eines Faservlieses mit einem Vliesleger, dem eine Florbahn zugeführt
wird, die von einem Legeorgan zickzack-förmig in sich teilweise überlappenden Lagen
auf ein quer zu ihrer Zuführrichtung bewegtes Abliefertransportband abgelegt wird,
wobei die Dicke des Erzeugnisses der Florablage an mehreren quer zur Bewegungsrichtung
des Abliefertransportbandes verteilten Stellen gemessen und aus den Messergebnissen
jeweils durch Vergleich mit einem Sollwert eine Stellgröße abgeleitet wird, mit der
die örtliche Florablage zwecks Erzielung eines vorbestimmten, quer zur Bewegungsrichtung
des Abliefertransportbandes gesehenen Profils des gelegten Vlieses beeinflusst wird.
Die vorgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Dicke des
Erzeugnisses der Florablage örtlich in enger Nachbarschaft zu einer bewegten Legestelle
des Legeorgans vor der Ablage einer weiteren Florlage gemessen wird und in Abhängigkeit
von dem Messergebnis die unmittelbar folgende Ablage der nächsten Florlage durch Einwirkung
auf das Legeorgan gesteuert wird.
[0011] Mit einer Vorrichtung zum Erzeugen eines Vlieses, enthaltend einen Vliesleger mit
einem über einem Abliefertransportband quer zu einer Bewegungsrichtung desselben beweglichen
Legeorgan, das eine Legestelle zum Ablegen einer dem Vliesleger zugeführten Florbahn
auf dem Abliefertransportband definiert, einer Messeinrichtung zur Ermittlung des
Dickenprofils eines mit Hilfe des Vlieslegers hergestellten Erzeugnisses und einer
mit der Messeinrichtung verbundenen Einrichtung zur Einwirkung auf die Florablage
im Sinne einer Beeinflussung des Dickenprofils wird die der Erfindung zu Grunde liegende
Aufgabe dadurch gelöst, dass dem Legeorgan wenigstens zwei Messeinrichtungen zugeordnet
sind, die dazu eingerichtet sind, die Dicke des Erzeugnisses der Florablage örtlich
jeweils unmittelbar vor der Ablage einer weiteren Florlage zu messen, und dass die
Einrichtung zur Einwirkung auf die Florablage dazu eingerichtet ist, auf das Legeorgan
im Sinne einer Streckung oder Stauchung der zugeführten Florbahn einzuwirken.
[0012] Im Gegensatz zu dem aus
US 6,434,759 B1 bekannten Verfahren wird bei der vorliegenden Erfindung nicht das fertig gelegte
Vlies oder gar der daraus hergestellte Filz vermessen, sondern ein nur teilweise fertiggestelltes
Erzeugnis noch vor der Ablage der letzten Florlage vermessen, so dass es möglich wird,
gemessene Abweichungen von einem Sollwert unmittelbar im Anschluss an die Erfassung
dieser Abweichungen zu kompensieren, indem auf die nachfolgende Florablage unmittelbar
am Legeorgan eingewirkt wird, indem man das Legeorgan im Bereich der Legestelle den
Flor nach Bedarf strecken oder stauchen lässt. Man erreicht hierdurch bessere Arbeitsergebnisse,
bei denen im Idealfall alle Fehler vollständig kompensiert sind, ohne dass durch die
Länge der Regelstrecke bedingte Längenabschnitte vorhanden sind, in denen die Kompensation
noch nicht wirksam ist.
[0013] Da in der Praxis ein gelegtes Vlies aus einer Vielzahl, beispielsweise zehn, Florlagen
besteht, die geschuppt übereinander liegen, wird infolge der Erfindung schon beim
Aufbau der Einzellagen steuernd eingegriffen, was eine frühzeitige Kompensation von
Defekten ermöglicht.
[0014] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird auch unmittelbar
hinter der Legestelle die Dicke des gelegten Erzeugnisses gemessen. Wenn dann aufgrund
einer Störung im zugeführten Flor, die die stromaufwärts der Legestelle angeordnete
Messeinrichtung nicht erfassen kann, von der stromabwärts der Legestelle gelegenen
Messeinrichtung eine Abweichung vom Sollwert festgestellt wird, kann sofort in den
Legevorgang eingegriffen werden, indem, je nach Vorzeichen der Abweichung, mittels
des Legeorgans entsprechend mehr oder weniger Flor zugeführt wird. Die Erfindung schafft
somit insgesamt eine sehr kurze Regelstrecke, mit der man in der Lage ist, nicht nur
die eingangs erwähnten "langwelligen" Abweichungen des Querschnittsprofils von Sollwerten
auszugleichen, sondern auch "kurzwellige" Abweichungen.
[0015] Mit "Querschnittsprofil" ist hier nicht unbedingt gemeint, dass das Querschnittsprofil
an den Rändern des gelegten Vlieses dünner sein soll, als in der Mitte, wie in der
schon genannten
EP 0 315 930 A. Auch gleichmäßige Querschnittsprofile fallen unter diese Definition.
[0016] Es ist günstig, wenn man den Abstand zwischen den Messstellen und der Lagestelle
in Abhängigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit des Legeorgans verändert, weil man
auf diese Weise den Zeitkonstanten, denen die Verarbeitung der Messergebnisse unterliegt,
auf sehr einfache Weise Rechnung tragen kann.
[0017] Zu Erfassung der Dicke des gelegten Erzeugnisses kommen durch Strahlungsverfahren
mit Röntgen-, HF-, Ultraschall- oder β-Strahlen in Betracht, wobei außer dem gelegten
Erzeugnis gegebenenfalls auch Abdeckbänder durchstrahlt werden, was es lediglich erforderlich
macht, einen konstanten Grundwert der Dicke bei der Auswertung zu berücksichtigen.
Der oder die Empfänger können unterhalb des Abliefertransportbandes angeordnet sein
und mit dem Legeorgan mitbewegt werden, oder man arbeitet mit einem Reflexionsverfahren,
bei dem sich unter dem Abliefertransportband ein Reflektor befindet und jedem Strahlensender
ein Strahlenempfänger auf der Seite des Senders zugeordnet ist. Alternativ kann man
auch mit kapazitiven Sensoren arbeiten, da unterschiedliche Dicken des gelegten Erzeugnisses
unterschiedliche dielektrische Eigenschaften haben, die messtechnisch erfasst werden
können.
[0018] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass der von einem Messergebnis hervorgerufene
Einfluss auf die abzulegende Florbahn unmittelbar an der Legestelle erfolgt, d.h.
dass dort die Florbahn gestreckt oder gestaucht wird, je nach Bedarf, und nicht etwa
vor dem Einlauf in den Vliesleger oder innerhalb des Vlieslegers an einem Ort, der
in einem größeren Abstand vor der Legestelle liegt.
[0019] Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen an einem schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiel eines Vlieslegers näher erläutert werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0020] In den begleitenden Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine schematische stirnseitige Ansicht des Legeorgans eines Steilarm-Vlieslegers
im Bereich der Legestelle über einem Abliefertransportband, und
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Legestelle und die den Vliesleger verlassende
Vliesbahn.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
[0021] Fig. 1 zeigt als schematische Darstellung eine stirnseitige Ansicht eines Vlieslegers
im Bereich der Legestelle desselben. Der Vliesleger ist im dargestellten Beispiel
als Steilarmleger ausgeführt und zeigt von ihm nur den Legebereich am unteren Ende
des Legearms 1, der das Legeorgan bildet. Das untere Ende des Legearms 1 ist über
einem endlos umlaufenden Abliefertransportband 2 quer zu dessen Bewegungsrichtung
hin und her beweglich. Das Abliefertransportband 2 läuft über mehrere Umlenk- und
Stützwalzen, die in Fig. 1 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt sind.
[0022] Am unteren Ende des Legearms 1 sind zwei ein erstes Walzenpaar bildende Walzen 3
drehbar gelagert, die jeweils von einem Zuführband 4 umschlungen sind, die in ihren
zum unteren Ende des Legearms 1 hinlaufenden Abschnitten einander eng benachbart sind
und zwischen sich eine Florbahn 5 klemmen, die in Fig. 1 als dicke Linie, teilweise
gestrichelt, dargestellt ist. In enger Nachbarschaft zu den Walzen 3 des ersten Walzenpaares
befinden sich die Walzen 6 eines zweiten Walzenpaares. Die Walzen 6 sind jeweils von
einem Abdeckband 7 umschlungen, deren untere Trums sich über dem Abliefertransportband
2 erstrecken und dem Abdecken der von dem Legearm 1 auf dem Abliefertransportband
2 abgelegten Florlagen dienen. Die Walzen 3 bzw. 6 eines jeden Paares haben zueinander
jeweils einen so geringen Abstand, dass die Florbahn 5 zwischen ihnen geklemmt wird.
Der Spalt zwischen den Walzen 6 des zweiten Walzenpaares bestimmt eine mit 8 bezeichnete
Legestelle, an der der Flor 5 abgegeben wird, um auf dem Abliefertransportband 2 abgelegt
zu werden. In der Praxis sind die beiden Walzenpaare 3 und 6 an einem gemeinsamen
Legeschlitten 9 gelagert, der auf Schienen (hier nicht dargestellt) quer zur Längserstreckung
des Abliefertransportbandes 2 hin und her verfahrbar ist.
[0023] Der Legestelle 8 benachbart befinden sich zu beiden Seiten derselben Strahlensendeeinrichtungen
10, die jeweils an ersten Verschiebeschlitten 11 angebracht sind. Die ersten Verschiebeschlitten
11 sind in dem Legeschlitten 9 gelagert und daher zusammen mit der Legestelle 8 hin
und her über dem Abliefertransportband 2 verfahrbar. Jeder erste Verschiebschlitten
11 hat einen Antrieb 12, mit dessen Hilfe der Abstand der betreffenden Strahlensendeeinrichtung
10 zur Legestelle 8 veränderbar ist.
[0024] Unterhalb des oberen Trums des Abliefertransportbandes 2, auf das die Florbahn 5
abgelegt wird, befinden sich Strahlenempfangseinrichtungen 13, die synchron mit der
Bewegung der Strahlensendeeinrichtungen 10 hin und her bewegbar sind. Dieses ist in
der Zeichnung durch einen Zahnriemen 14 verdeutlicht, der um ein Antriebszahnrad 15
läuft, das von einem Motor 16 (siehe Fig. 2) in wechselnden Drehrichtungen antreibbar
ist. Die Strahlenempfangseinrichtungen 13 sind an dem Zahnriemen 14 jeweils mittels
eines zweiten Verschiebeschlittens 17 mit zugehöriger Antriebseinrichtung 18 befestigt
sind, so dass ihre Lage längs des Zahnriemens 14 in Übereinstimmung mit einer Verschiebung
der Strahlensendeeinrichtungen 10 verstellt werden können.
[0025] Der Legeschlitten 9 ist mit einer Antriebseinrichtung verbunden, die seine Bewegung
über dem Abliefertransportband 2 erzeugt. Der Antrieb es Legeschlittens 9 kann mittels
zweier auf das eine Abdeckband 7 einwirkender Antriebswalzen, die mit unterschiedlichen
Umfangsgeschwindigkeiten angetrieben sind, erfolgen, wie in der Zeichnung symbolisch
durch die schwarz/weiß rautierten Umlenkwalzen 19 dargestellt ist. Die Differenz der
Umfangsgeschwindigkeiten der angetriebenen Umlenkwalzen 19 bestimmt die Bewegungsgeschwindigkeit
des Legeschlittens 9, während das absolute Geschwindigkeitsniveau der angetriebenen
Umlenkwalzen die Geschwindigkeit bestimmt, mit der sich das untere Trum eines Abdeckbandes
7 über die abgelegten Florlagen bewegt. Die Abdeckbänder 7 haben in jedem Falle an
den sie am Legeschlitten 9 umlenkenden Walzen 6 eine Umlaufgeschwindigkeit, um an
dem Spalt zwischen den Walzen 6 des zweiten Walzenpaares eine Umfangsgeschwindigkeit
zu erzeugen, die die Florbahn 5 aus dem Spalt zwischen den Walzen 6 herausfördert
und auf dem Abliefertransportband 2 bzw. den bereits darauf befindlichen Florlagen
ablegt.
[0026] Der Antrieb der Abdeckbänder 7 ist unabhängig vom Antrieb der Zuführbänder 4 steuerbar.
Es ist daher möglich, den Walzen 6 des zweiten Walzenpaares eine von den Walzen 3
des ersten Walzenpaares abweichende Umfangsgeschwindigkeit zu verleihen, um die Florbahn
5 im Bereich zwischen den beiden Walzenpaaren 3 und 6 zu strecken oder zu stauchen.
[0027] Der Abstand zwischen den Strahlensendeeinrichtungen 10 und der Legestelle 8 ist vorzugsweise
verstellbar, wozu die ersten Verschiebeschlitten 11 vorgesehen sind. Es ist auf diese
Weise möglich, der in Bewegungsrichtung der Legestelle 8 gesehen vorn liegenden Sendeeinrichtung
10 einen größeren Abstand zur Legestelle 8 zu geben, als der hinter der Legestelle
gelegenen Sendeeinrichtung 10. Auf diese Weise kann man den Zeitkonstanten der elektrischen
Schaltungseinrichtungen, die die Signale von den Empfangseinrichtungen 13 empfangen,
Rechnung tragen. Bewegt sich die Legestelle 8 schneller, ist der Abstand zu vergrößern,
bewegt sie sich langsamer, ist er zu verringern. In der Praxis ist die Bewegung der
Legestelle 8 nie gleichförmig, weil sie beim Annähern der Legestelle 8 an die Umkehrstellen
der Legebewegung bis auf null abgebremst und anschließend wieder beschleunigt werden
muss. Es versteht sich, dass die Strahlenempfangseinrichtungen 13 entsprechend mitbewegt
werden müssen, damit die von den Strahlensendeinrichtungen 10 ausgesandten Strahlen
aufgenommen werden können. Daher sind sie auch längs des Zahnriemens 14 gegenüber
diesem verstellbar.
[0028] Fig. 2 dient nur der Abrundung des Dargestellten. Sie zeigt das Ergebnis des Legevorgangs
in Form von zickzack-förmig übereinander liegenden Lagen der Florbahn 5 nach dem Verlassen
des Legebereichs auf dem abstützenden Abliefertransportband 2. Weiterhin ist zu erkennen,
dass sich die Strahlenempfangseinrichtungen 13 im Bereich der Legestelle befinden,
d.h. dort, wo die Vliesbahn erzeugt wird, und nicht etwa außerhalb davon, wie im Stand
der Technik.
[0029] In alternativen Ausführungsformen kann man auf die unterhalb des gelegten Erzeugnisses
verfahrbaren Empfangseinrichtungeri verzichten, wenn man dort stattdessen eine Reflektoranordnung
vorsieht und den Strahlensendeeinrichtungen 10 auf der gleichen Seite des gelegten
Erzeugnisses entsprechende Strahlenempfangseinrichtungen zuordnet. Das gelegte Erzeugnis
muss dann von den Strahlen zweimal durchlaufen werden, was die Empfindlichkeit vergrößert
und gleichzeitig den Aufwand verringert, denn es müssen unter dem Abliefertransportband
keine beweglichen Teile vorhanden sein.
[0030] Die Sendeeinrichtungen können β-Strahlensender, Röntgenstrahlensender, Ultraschallsender
oder HF-Sender sein, und die Empfangseinrichtungen sind an die Physik der Sendeeinrichtungen
jeweils angepasst. Alternativ kann man mit kapazitiven Einrichtungen arbeiten.
[0031] Es versteht sich, dass alle zu den Messeinrichtungen gehörenden Elemente und alle
Antriebe mit einer Steuereinrichtung verbunden sind, die nicht nur die Bewegung des
Legeorgans 1 steuert, sondern aus den Messergebnissen auch die Antriebe 11, 16, 17
und 19 steuert, die zur Korrektur von Abweichungen vom Dickensollwert des Legeerzeugnisses
erforderlich sind. Diese Steuereinrichtung und die notwendigen Verbindungsleitungen
sind in der Zeichnung aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt.
1. Verfahren zum Steuern der Florablage bei der Erzeugung eines Faservlieses mit einem
Vliesleger, dem ein Florbahn zugeführt wird, die von einem Legeorgan zickzack-förmig
in sich teilweise überlappenden Lagen auf einer quer zu ihrer Zuführrichtung bewegtes
Abliefertransportband abgelegt wird, wobei die Dicke des Erzeugnisses der Florablage
an mehreren, quer zur Bewegungsrichtung des Abliefertransportbandes verteilten Stellen
gemessen und aus den Messergebnissen jeweils durch Vergleich mit einem Sollwert eine
Stellgröße abgeleitet wird, mit der die örtliche Florablage zwecks Erzielung eines
vorbestimmten, quer zur Bewegungsrichtung des Abliefertransportbandes gesehenen Profils
des gelegten Vlieses beeinflusst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Erzeugnisses der Florablage örtlich in enger Nachbarschaft zu einer
bewegten Legestelle des Legeorgans vor der Ablage einer weiteren Florlage gemessen
wird und in Abhängigkeit von dem Messergebnis die unmittelbar folgende Ablage der
nächsten Florlage durch Einwirkung auf das Legeorgan gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass fortlaufend unmittelbar nach dem Ablegen einer Florlage die Dicke des Erzeugnisses
hinter der Legestelle gemessen wird und die Ergebnisse dieser Messungen bei der Ablage
der nachfolgenden Florlage ebenfalls berücksichtigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messstelle(n) mit dem den Flor ablegenden Legeorgan mitbewegt wird bzw. werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Messstelle und der Legestelle in Abhängigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit
der Legestelle im Betrieb verändert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Messstelle und der Legestelle in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung
der Legestelle im Betrieb verändert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Erzeugnisses der Florablage an mehreren quer zur abzulegenden bzw.
abgelegten Florbahn verteilten Stellen gemessen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Erzeugnisses mit Hilfe von Strahlen gemessen wird, die durch das Erzeugnis
hindurch gerichtet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung mit Hilfe des Rückstrahlverfahrens erfolgt, bei dem die Strahlen nach
zweimaliger Durchdringung des gelegten Erzeugnisses auf derselben Seite des Erzeugnisses
empfangen werden, von der aus sie abgestrahlt wurden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Erzeugnisses durch Kapazitätsmesseinrichtungen ermittelt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Beeinflussung der Dicke des abzulegenden Flors der Flor bei der Abgabe vom Legeorgan
im Bereich der Legestelle gestreckt oder gestaucht wird.
11. Vorrichtung zum Erzeugen eines Vlieses, enthaltend einen Vliesleger mit einem über
einem Abliefertransportband (2) quer zu einer Bewegurigsrichtung desselben beweglichen
Legeorgan (1), das eine Legestelle (8) zum Ablegen einer dem Vliesleger zugeführten
Florbahn (5) auf dem Abliefertransportband (2) definiert, einer Messeinrichtung (10,
13) zur Ermittlung des Dickenprofils eines mit Hilfe des Vlieslegers hergestellten
Erzeugnisses, und einer mit der Messeinrichtung (10, 13) verbundenen Einrichtung zur
Einwirkung auf die Florablage im Sinne einer Beeinflussung des Dickenprofils, dadurch gekennzeichnet, dass dem Legeorgan (1) wenigstens zwei Messeinrichtungen (10, 13) zugeordnet sind, die
dazu eingerichtet sind, die Dicke des Erzeugnisses der Florablage örtlich im Bereich
der Legestelle (8) jeweils unmittelbar vor der Ablage einer weiteren Florlage zu messen,
und dass die Einrichtung zur Einwirkung auf die Florablage dazu eingerichtet ist,
auf das Legeorgan (1) im Sinne einer Streckung oder Stauchung der zugeführten Florbahn
(5) einzuwirken.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Legeorgan (1) im Bereich der Legestelle (8) zwei eng beabstandete Walzenpaare
(3, 6) umfasst, die einen ersten Walzenklemmspalt und einen zweiten Walzenklemmspalt
definieren, zwischen denen die abzulegende Florbahn (5) hindurchgeführt ist und denen
jeweils Antriebseinrichtungen zugeordnet sind, die dazu eingerichtet sind, unter Steuerung
in Abhängigkeit von den Messergebnissen der Dickenmesseinrichtung (10, 13) die Umfangsgeschwindigkeit
der Walzenpaare (3, 6) gegeneinander zu variieren.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass um die Walzen des ersten Walzenpaares (3) zwei Zuführbänder (4) zum Zuführen der
Florbahn (5) zur Legestelle (8) geschlungen sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass um die Walzen des zweiten Walzenpaares (6) zwei Abdeckbänder (7) geschlungen sind,
deren dem Abliefertransportband (2) benachbarte Trums in engem Abstand quer über dem
Abliefertransportband (2) verlaufen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Legeorgan (1) zwei Strahlensendeeinrichtungen (10) beiderseits der Legestelle
(8) angebracht sind und unterhalb des Abliefertransportbandes (2) jeder Strahlensendeeinrichtung
(10) eine Strahlenempfangseinrichtung (13) gegenübersteht, die an einem Träger (17)
angebracht ist, der zusammen mit dem Legeorgan (1) quer zur Bewegungsrichtung des
Abliefertransportbandes (2) beweglich ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen von Strahlensender und Strahlenempfänger gegeneinander vertauscht sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Legeorgan (1) wenigstens zwei Strahlensendeeinrichtungen und wenigstens zwei
Strahlenempfangeinrichtungen beiderseits der Legestelle angebracht sind und unterhalb
des Abliefertransportbandes ein Reflektoreinrichtung zum Zurückwerfen der auftreffenden
Strahlung in die Strahlenempfangeseinrichtungen angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlensendeeinrichtungen (9) von einem er folgenden Typen sind: β-Strahlensender,
Röntgenstrahlensender, HF-Strahlensender, Ultraschallstrahlensender.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtungen kapazitiv ansprechende Sensoren enthalten.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlensendeeinrichtungen (10) und Strahlenempfangseinrichtungen (13) bzw. die
Sensoren an dem Legeorgan (1) beweglich angebracht sind und jeweils mit einem Stellantrieb
(12, 18) verbunden sind, der dazu eingerichtet ist, den Abstand zwischen den Strahlensendeeinrichtungen
(10) und Strahlenempfangseinrichtungen (13) bzw. dem Sensor und der Legestelle (8)
zu verändern.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dass die Strahlenempfangseinrichtungen
(13) an einem synchron mit dem Legeorgan (1) bewegbaren Träger (14) mittels Antriebseinrichtungen
(18) in Bewegungsrichtung des Trägers (14) gegenüber diesem verstellbar gelagert sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass beiderseits der Legestelle (8) auf jeweils einer parallel zur Legestelle verlaufenden
Linie jeweils mehrere Strahlensender (10) bzw. Sensoren verteilt angeordnet sind.