[0001] Die Erfindung betrifft eine Dämmstoffbahn aus Mineralwolle gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Für die Wärmedämmung von insbesondere Sparrendächern sind unterschiedliche Systeme
bekannt. Bei einem häufig verwendeten System werden zu einer Rolle aufwickelbare Dämmstoffbahnen
verwendet, die nach dem Entrollen in Längsrichtung zwischen benachbarte Sparren gesetzt
werden. Zum Zwecke der Halterung sind diese Dämmstoffbahnen zumeist mit einer Aluminiumfolie
kaschiert, die beidseitig über die Seitenränder der Dämmstoffbahn vorsteht. Über diese
seitlich vorstehenden Randstreifen wird die Dämmstoffbahn durch Antackern an der Sparrenunterseite
befestigt. Da insbesondere bei der Renovierung von Altbauten des öfteren divergierende
Abstände zwischen den Sparren vorhanden sind bzw. im Falle von Neubauten jedenfalls
von Baustelle zu Baustelle die Abstände der Sparren unterschiedlich sein können, müssen
derartige Dämmstoffbahnen in bestimmten und fein aufeinander abgestuften Nennbreiten
gefertigt und vorrätig gehalten werden. Üblich sind hierbei Nennbreiten von 500 bis
1.200 mm in 100 mm Abstufungen. Zusätzlich müssen diese Dämmstoffbahnen auch in unterschiedlichen
Dicken bereitgestellt werden, was somit zu einer sehr großen Lagerhaltung führt.
[0003] Aus diesem Grund hat sich auf dem Markt sehr stark der sog. Klemmfilz durchgesetzt
(
DE 36 12 857 C3), der als eine zu einer Rolle aufgewickelten Dämmstoffbahn zur Baustelle geliefert
wird. Die Dämmstoffbahn ist hierbei auf einer Hauptfläche mit quer verlaufenden Markierungslinien
versehen. Die für einen Klemmfilz gerüstete Dämmstoffbahn weist hierbei Rohdichten
im Bereich von 15 bis 40 kg/m
3 auf und besitzt zur Verbesserung ihrer Klemmeigenschaft einen erhöhten Bindemittelanteil
gegenüber herkömmlichen Dämmstoffbahnen. Zum Verlegen werden Abschnitte von der Dämmstoffbahn
unter Zuhilfennahme der Markierungslinien abgelängt, wobei die Länge der Abschnitte
entsprechend des Abstands zwischen den Sparren bestimmt wird plus einem Übermaß von
etwa 10 mm. Dieser entsprechend abgelängte Klemmfilz wird dann unter seitlichem Zusammendrücken
press zwischen die Sparren gesetzt und dort gehalten. Der Halt erfolgt aufgrund der
durch das seitliche Zusammendrücken aufgebauten Klemmkräfte. Der Vorteil des Klemmfilzes
besteht darin, dass sozusagen eine Dämmstoffplatte von einer Dämmstoffbahn abgetrennt
wird ("Platte von der Rolle"), wobei die Länge der Dämmstoffplatte in Übereinstimmung
mit dem entsprechenden Abstand zwischen den benachbarten Sparren bestimmt wird, so
dass also mit ein- und derselben Dämmstoffbahn auch Dächer mit unterschiedlichen Sparrenabständen
gedämmt werden können und dadurch die Problematik der Vorratshaltung im Wesentlichen
beseitigt wird, indem nur noch das Dickenspektrum vorgehalten werden muss. Allerdings
bedarf es zum Zwecke der Montage jedenfalls eines zusätzlichen Ablängvorganges, um
sozusagen die Dämmstoffplatte zum Zwecke des Quereinbaus zwischen den Sparren von
der Dämmstoffbahn abzutrennen.
[0004] Aus der
EP 0 886 704 B1 ist ein Dämmstoffelement mit Klemmfilzcharakter bekannt, welches senkrecht zur Dicke
des Dämmstoffelements mehrere Dämmstoffschichten aufweist. Eine der Dämmschichten
ist für den klemmenden Einbau der Platte als klemmtechnisches Halteelement ausgelegt.
Die übrigen Dämmschichten können dickenmäßig in Anpassung an differierende Sparrendicken
ausgelegt werden. Dadurch genügt es, eine der Schichten auf Klemmfunktion auszulegen,
wobei die anderen Schichten alleine in Richtung der Wärmedämmung ausgelegt werden
können. Allerdings ist dieses Dämmstoffelement nicht breitenvariabel.
[0005] Schließlich ist es auch bekannt (
DE 32 03 624 A1), keilförmige Dämmstoffplatten zu verwenden, die jeweils paarweise zwischen Sparren
eines Daches angeordnet werden. Durch entsprechende Verschiebung der beiden keilförmigen
Dämmstoffplatten längs der Keilfläche können auch unterschiedliche Sparrenabstände
überbrückt werden. Ein solches Verkeilen von Platten im Sparrenfeld stößt im Falle
von Mineralfasermaterial jedoch bereits deshalb auf praktische Schwierigkeiten, weil
die mit einem solchen Plattenpaar zu erzielende Spreizwirkung ein Gleiten der Platten
an den anliegenden Schrägflächen voraussetzt, was jedoch bei Mineralwolle nur begrenzt
möglich ist. Ferner kommt es im Bereich der Keilspitze auch zu übermäßigen Pressungen
beim Verlegen zwischen den Sparren.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine dicken- und breitenvariable Dämmstoffbahn zu schaffen,
welche die Vorteile einer längsverlegten Dämmstoffbahn mit denen des Klemmfilzes kombiniert
und es gleichzeitig ermöglicht, dass die Dämmstoffbahn auch für unterschiedliche Sparrendicken
anwendbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, wobei
zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch die in den Unteransprüchen enthaltenen
Merkmale gekennzeichnet sind.
[0008] Nach Maßgabe der Erfindung setzt sich die Dämmstoffbahn aus mindestens zwei Lagen
bzw. Dämmstoffschichten zusammen, von denen mindestens eine für den klemmenden Einbau
zwischen den Einbau von Begrenzungsflächen, etwa Sparren von Dächern, ausgebildet
ist und von denen mindestens eine andere Dämmschicht als Ausgleichsschicht für die
Anpassung an unterschiedliche Sparrenhöhen ausgestaltet ist. Diese zu einer Rolle
aufwickelbare Dämmstoffbahn zeichnet sich dadurch aus, dass die klemmende Dämmschicht
über ihre Breite in mindestens drei Zonen aufgeteilt ist, von denen die an den beiden
seitlichen Randabschnitten liegende Zonen im Wesentlichen gleich ausgebildet sind,
jedoch gegenüber der mittleren, also zwischen den beiden Randzonen liegenden Zone
derart unterschiedlich aufbereitet bzw. hergerichtet sind, dass diese Randzonen als
Komprimierzonen für den klemmenden Einbau zwischen den Begrenzungsflächen gerüstet
sind. Dadurch können mit ein- und derselben Dämmstoffbahn aufgrund der beidseits angeordneten
Komprimierzonen unterschiedliche Sparrenabstände überbrückt werden, so dass also nunmehr
eine Längsverlegung der Dämmstoffbahn unter Ausnutzung des Klemmfilzprinzips möglich
ist, ohne dass wie im Stande der Technik viele verschiedene Dämmstoffbahnen mit unterschiedlicher
Nennbreite zur Verfügung gestellt werden müssen. Durch mehr oder weniger starkes Zusammendrücken
der Komprimierzonen können unterschiedliche Sparrenabstände mit ein- und derselben
Dämmstoffbahn überbrückt werden. D. h., dass die Dämmstoffbahn nicht wie beim Klemmfilz
in an den Sparrenabstand angepasste Längsabschnitte unterteilt werden muss, vielmehr
in einem Arbeitsgang längs zwischen Sparren verlegt werden kann, selbst dann, wenn
die Sparrenabstände innerhalb ein- und desselben Sparrenfeldes variieren, was insbesondere
häufig in Altbauten der Fall ist. Zusätzlich ergibt sich der Vorteil, dass in Folge
der in Richtung der Dicke kompressiblem Ausgleichsschicht auch eine Anpassung an unterschiedliche
Balkenhöhen oder Dachtiefen ermöglicht ist. Dies ist besonders bei älteren Gebäuden
vorteilhaft, in denen die Balkenhöhen oft nicht den heutigen Dämmstoff-Sortimentsdicken
entsprechen und eine optimale vollständige Ausfüllung des Hohlraumes mit Dämmstoff
nicht oder nur mit großem Mehraufwand durchgeführt werden kann. Dadurch wird erfindungsgemäß
eine dicken- und breitenvariable Dämmstoffbahn mit Klemmcharakter geschaffen, die
aber eine Verlegung in Längsrichtung zwischen den Sparren eines Daches ermöglicht.
Der große Vorteil jedoch, der mit diesen Maßnahmen verbunden ist, besteht in der Verringerung
des Sortiments.
[0009] Zweckmäßigerweise sind die beidseitigen Komprimierzonen derart ausgebildet, dass
bei einer Nennbreite B der Dämmstoffbahn vorzugsweise zwischen 600 und 1.200 mm diese
Komprimierzonen auf Wegstrecken von 1 bis 40 % (bezogen auf die Nennbreite der Dämmstoffbahn),
vorzugsweise bei einer Nennbreite B von 1.000 mm 2 bis 40 % und einer Nennbreite B
von 1.200 mm 2 bis 17 % zusammendrückbar sind und dabei derart große Klemmkräfte erzeugt
sind, dass die entsprechend seitlich zusammengedrückte Dämmstoffbahn mit Klemmsitz
zwischen den Begrenzungsflächen gehalten ist. Beispielsweise deckt eine Dämmstoffbahn,
die mit einer Nennbreite B von 1.000 mm vorrätig gehalten wird, herkömmliche Dämmstoffbahnen
mit Breiten im Bereich von 600 bis knapp unter 1.000 ab und es können mit dieser Dämmstoffbahn
mit der Nennbreite 1.000 mm Sparrenabstände zwischen 600 und knapp unter 1.000 mm
überbrückt werden. Der maximal überbrückbare Sparrenabstand ergibt sich dabei aus
der Nennbreite der Dämmstoffbahn (hier im Beispiel 1.000 mm) abzüglich des erforderlichen
Klemmabschlags von etwa 20 mm, also zu etwa 980 mm. Oder es können mit einer Dämmstoffbahn
mit einer Nennbreite von 1.200 mm herkömmliche Dämmstoffbahnen mit Breiten im Bereich
von 1.000 bis knapp unter 1.200 mm abgedeckt werden.
[0010] Demnach richtet sich das Breitensortiment der zu bevorratenden Dämmstoffbahnen nach
den zu überbrückenden Sparrenbreiten bzw. Sparrenabständen. In der Praxis ermöglicht
daher die vorliegende Erfindung, dass man im Prinzip mit zwei Nennbreiten der Dämmstoffbahnen
auskommen kann, und zwar mit einer Nennbreite von 1.000 mm (kann bis zu 600 mm zusammengedrückt
werden) und einer Nennbreite von 1.200 mm (kann bis auf 1.000 mm zusammengedrückt
werden), wodurch eine Reduzierung der Artikelanzahl in Bezug auf das übliche Sortiment
wie Randleisten-Dämmbahnen und aufrollbare Klemmfilze möglich ist.
[0011] Anhand Tabelle I wird die vorteilhafte Sortimenteinsparung aufgezeigt, wobei die
Breiten- und Dickenangaben in mm angeben sind:

[0012] In der Tabelle I sind oben links herkömmliche Produkte aufgelistet, deren Kurzbezeichnung
ZKF aufrollbare Klemmfilze mit unterschiedlichen Wärmeleitwerten beispielhaft angeben,
wobei sich die letzte Kurzbezeichnung ZRF auf einen Randleistenfilz beziehen soll.
In der Mitte der Tabelle I sind die jeweiligen Dicken und Breiten dieser herkömmlichen
Produkte aufgelistet, wobei rechts oben in der Tabelle I die bereits reduzierten neuen
Breiten 1.200 mm und 1.000 mm aufgeführt sind. Darunter sind die bereits von der Anzahl
her reduzierten Dicken 160, 200 und 240 mm angeben sowie die prozentualen Dicken-
und Breitenzusammenfassungen.
[0013] Wie aus der Tabelle I ferner hervorgeht, wurde die Artikelanzahl in Bezug auf das
herkömmliche Sortiment von 28 auf 12 (2 Produkte in 2 Wärmeleitgruppen in 2 Breiten
und 3 Dicken), d. h. um rund 30 % reduziert. Ferner ist dadurch eine weitere Reduzierung
der Typenvielfalt möglich, indem man nur zwei Nenndicken, und zwar 200 und 240 mm,
neben den bereits ausgewählten Nennbreiten 1.000 und 1.200 mm verwendet, denn wie
die Praxis gezeigt hat, deckt diese Auswahl bereits ca. 70 % des Bedarfs ab.
[0014] Aus Tabelle I ergibt sich, dass die herkömmlichen Klemmfilze in fein abgestuften
Dicken bereitgestellt und auch bevorratet werden müssen, insbesondere mit Dicken von
120, 140, 160, 180, 200, 220 und 240 mm bei einer Breite der herkömmlichen Klemmfilze
von 1.200 mm und abgestuften Breiten im Falle von Rollisol, also einer in Längsrichtung
zwischen Sparren eingebrachten Dämmstoffbahn, mit Breiten von 600, 700, 800 und 1.000
mm. Die fein abgestuften Dicken lassen sich mit der erfindungsgemäßen Dämmstoffbahn
vermeiden, da lediglich Dicken von 160, 200 und 240 im angegebenen Ausführungsbeispiel
bereitgestellt werden müssen, mit denen aber der gesamte Dickenbereich der herkömmlichen
Produkte abgedeckt werden kann. So können beispielsweise mit der erfindungsgemäßen
Dämmstoffbahn mit einer Dicke von 160 mm die feinabgestuften Dicken der Klemmfilze
von 120 mm und 140 mm mit abgedeckt werden. Wird die erfindungsgemäße Dämmstoffbahn
mit einer Dicke von 160 mm bis zur Dicke von 120 mm zusammengedrückt, so ergibt sich
eine Dickenzusammenfassung von 25 %, wie in der Tabelle ausgewiesen ist. Der gleiche
Sachverhalt trifft natürlich auch für die übrigen Dicken des Ausführungsbeispiels
mit 200 mm und 240 mm zu, wobei hier eine mögliche Kompression von 200 mm bis 160
mm mit 20 % und von 240 mm bis 200 mm mit 16,7 % angegeben ist. Das Breitensortiment
richtet sich nach den allgemein zu überbrückenden Sparrenbreiten. Mit den beiden erfindungsgemäß
bereitgestellten Filzbreiten von 1.200 mm und 1.000 mm kann ein Bereich von 600 mm
bis 1.200 mm abgedeckt werden, da die Dämmstoffbahn mit der Breite von 1.200 mm bis
auf 1.000 mm und die Dämmstoffbahn mit einer Breite von 1.000 mm bis zu 600 mm zusammengedrückt
werden kann.
[0015] Die Tabelle I zeigt sehr augenscheinlich, dass sich die Artikelanzahl aufgrund der
erfindungsgemäßen Maßnahme in Bezug auf das heutige Sortiment von 28 auf 12, d. h.
um ca. 57 % reduzieren lässt.
[0016] Zweckmäßigerweise ist ferner die Ausgleichsschicht so ausgebildet, dass sie bis zu
30 %, insbesondere bis zu 25 % ohne Zerstörung der Faserstruktur zusammendrückbar
ist, d. h. bei Entlastung im Wesentlichen auf die Nenndicke zurückfedert. Erfindungsgemäße
Ausgleichsschichten sind im Bereich vom 120 bis 250 mm, insbesondere 160 bis 240 mm
Nenndicke vorgesehen, wobei der Bindemittelgehalt der Ausgleichsschicht im Bereich
von 3 bis 6 %, besonders bevorzugt von 4 bis 5 % bei Rohdichten von vorzugsweise zwischen
10 und 40 kg/m
3 liegt. Der Bindemittelgehalt der klemmenden Dämmschicht beträgt demgegenüber bei
vergleichbarer Rohdichte (trocken) 5 bis 8 %, bevorzugt 6 bis 7 %.
[0017] Zweckmäßigerweise beträgt die Breite einer jeden Komprimierungszone der Klemmschicht
mindestens 10 %, insbesondere mindestens 15 % der Nennbreite B der Dämmstoffbahn.
[0018] In vorteilhafter Weise sind die Komprimierzonen durch Einbringen von mindestens einer
Nut gebildet, die sich senkrecht zu den Hauptflächen der Dämmstoffbahn erstreckt und
die bei mehreren Nuten vorzugsweise parallel zu einander ausgebildet sind. Diese Nut
bzw. Nuten sind z. B. durch die Herausarbeitung des Materials aus Mineralwolle erhalten
und bilden aneinandergereiht eine Art von Knautschzonen, deren Vorhandensein es ermöglicht,
dass mit ein- und derselben Dämmstoffbahn sehr unterschiedliche Sparrenabstände überbrückt
werden können. Die zwischen den Nuten verbleibenden Stegbereiche dienen dann als eigentliche
Komprimierzonen für den Aufbau der Klemmkräfte, so dass sich in Folge der Nutausbildung
eine geschickte Aufteilung von Überbrückungszonen und Komprimierbereichen innerhalb
der beiden seitlichen Komprimierzonen ergibt. Damit eine hinreichende Komprimierbarkeit
der Komprimierzonen gegeben ist, sind Nutbreiten von mindestens 2 mm, bevorzugt mindestens
5 mm vorgesehen. Zusätzlich sind mindestens 3 Nuten in einer Komprimierzone bevorzugt.
[0019] Wahlweise ist es möglich, die Nuten entweder von einer Hauptfläche der Klemmschicht
her materialherausnehmend einzubringen oder von beiden Hauptflächen der Klemmschicht,
wobei die Nuten dann abwechselnd von der einen oder anderen Seite her eingebracht
sind.
[0020] Alternativ können die Komprimierzonen auch durch andere Verfahren, hier bevorzugt
durch einen Walkprozess, d.h. durch ein kontrolliertes Verdichten und anschließendes
Entspannen, ausgebildet sein.
[0021] Schließlich ist es zur Sicherung des Bauwerkes gegenüber Feuchteschäden zweckmäßig,
die klemmende Dämmschicht mit einer dampfbremsenden Schicht zu versehen, damit gleichzeitig
mit der Dämmschicht ein Schutz vor Raumfeuchte angebracht ist. Besonders bevorzugt
ist diese Schicht aus einem feuchteadaptiven Material ausgebildet, welche bei einer
geringen Feuchte der die Dampfbremse umgebenden Atmosphäre einen höheren Wasserdampf-Diffusionswiderstand
hat als bei einer höheren Feuchte. Zweckmäßigerweise ist diese dampfbremsende Schicht
aus einer Folie aus Polyamid hergestellt.
[0022] Zweckmäßigerweise wird die dampfbremsende Schicht mit einer größeren Breite ausgebildet
als die Nennbreite der eigentlichen Dämmstoffbahn, insbesondere steht die auf der
Klemmschicht angeordnete dampfbremsende Schicht beidseitig mit Randstreifen seitlich
vor, so dass eine Befestigung des vorstehenden Randstreifen der dampfbremsende Schicht
an beispielsweise den Sparren möglich ist. Hierbei ist es zweckmäßig, dass die dampfbremsende
Schicht nicht mit der Klemmschicht in beiden seitlichen Komprimierzonen verbunden
ist und dort nur lose aufliegt und nur im mittleren Bereich bzw. in der mittleren
Zone der klemmenden Dämmstoffschicht eine Anbindung vorliegt. Dadurch können die vorstehenden
Randstreifen nach innen geklappt werden und es wird überdies die Klemmwirkung der
Komprimierzonen durch die dampfbremsende Schicht nicht beeinträchtigt bzw. gestört.
[0023] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Dämmstoffbahn aus Mineralwolle sowie
- Fig. 2
- eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer Dämmstoffbahn aus Mineralwolle.
[0024] Die Fig. 1 und 2 zeigen Dämmstoffbahnen im Querschnitt und zwar längs einer Schnittebene
senkrecht zu den beiden Seitenrändern der Dämmstoffbahn. Die allgemein mit 1 bezeichnete
Dämmstoffbahn ist hier aus zwei übereinander angeordneten Lagen oder Schichten gebildet,
nämlich einer sog. Klemmschicht 2 und einer Ausgleichsschicht 3. Beide Schichten 2
und 3 sind aus Mineralwolle, insbesondere Glaswolle gebildet. Hierbei handelt es sich
um Dämmstoffbahnen mit einer Faserstruktur, bei der die Fasern herstellungsbedingt
im Wesentlichen in Längsrichtung der Dämmstoffbahn und zwar im Wesentlichen parallel
zu den beiden Hauptflächen 4 und 5 der Dämmstoffbahn gerichtet sind bzw. sich erstrecken.
[0025] In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist jede der Schichten 2 und 3 für sich
materialeinheitlich ausgebildet, d. h. jede dieser Schichten 2 und 3 weist mit Ausnahme
herstellungsbedingter Abweichungen über den Querschnitt die selbe Rohdichte und den
selben Bindemittelgehalt auf.
[0026] Nur beispielshalber weist in beiden Ausführungsformen die Klemmschicht 2 eine Rohdichte
von 15 kg/m
3 und einen Bindemittelgehalt von 6,5 % (trocken) auf, wobei als Bindemittel insbesondere
Phenolharz verwendet wird. Die Ausgleichsschicht 3 weist dagegen eine Rohdichte von
10 kg/m
3 und einen Bindemittelgehalt von 4,5 % (trocken) auf, wobei dasselbe Bindemittel wie
für die Klemmschicht 2 gewählt ist. Je nach Anforderung an die Verlegung der Dämmstoffbahn
und Art sowie Qualität der verwendeten Mineralwolle kann die Rohdichte für die Klemmschicht
2 beispielsweise zwischen 10 und 30 kg/m
3 und für die Ausgleichsschicht 3 zwischen 8 und 20 kg/m
3 gewählt werden.
[0027] Der Verbund beider Schichten 2 und 3 zur Dämmstoffbahn ist innig und kann beispielsweise
durch eine Klebemittelschicht zwischen den beiden Schichten 2 und 3 gebildet sein.
Vorteilhaft ist jedoch der Verbund beider Schichten dadurch erzielt, dass die beiden
Schichten 2 und 3 aus mit Bindemittel vernetzten Fasern in Übereinanderanordnung durch
einen Aushärteofen geführt werden, so dass sozusagen ein Verbund durch das ausgehärtete
Bindemittel im Grenzbereich zwischen den beiden Schichten 2 und 3 erzielt wird.
[0028] In beiden Ausführungsformen ist die Klemmschicht 2 in drei Zonen untergliedert, nämlich
zwei seitlichen Randzonen 6 und 7, die gleich aufgebaut sind und einer dazwischen
liegenden mittleren Zone 8. Wie o. a., weisen die drei Klemmschichtzonen 6 bis 8 insbesondere
gleiche Rohdichte und gleichen Bindemittelgehalt auf. Allerdings sind die seitlichen
Randzonen 6 und 7, die als eigentliche Klemmzonen wirken, unterschiedlich aufbereitet
gegenüber der mittleren Zone 8. Im Besonderen sind die Randzonen 6 und 7 mit nebeneinander
angeordneten Nuten 9 versehen, die durch Materialherausarbeitung gebildet sind. Diese
Nuten 9 sind parallel zueinander und von der oberen Hauptfläche 4 eingebracht. Sie
erstrecken sich hierbei über etwa 2/3 der Dicke der Klemmschicht 2. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weist jede Randzone 6 und 7 insgesamt 6 Nuten auf, wobei die Nutbreite
5 mm beträgt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel, bei der die Dicke der Klemmschicht
70 mm beträgt, weisen die Nuten 9 eine Nuttiefe von etwa 45 mm auf. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel beträgt die Dicke der Ausgleichsschicht 130 mm, so dass die dargestellte
Dämmstoffbahn 1 im nicht eingebauten Zustand eine Gesamtdicke von etwa 200 mm aufweist.
Dies bedeutet, dass im vorliegenden Ausführungsbeispiel das Dickenverhältnis Klemmschicht
2 zu Ausgleichsschicht 3 sich etwa wie 2 : 3 verhält. Je nach gewählter Rohdichte
und Bindemittelgehalt der beiden Schichten 2 und 3 kann deren Dickenverhältnis auch
anders gewählt werden, wobei zweckmä-ßiger Weise im Sinne einer gleichfalls erfindungsgemäß
angestrebten Materialeinsparung die Schichtdicke der Klemmschicht auf die Klemmerfordernisse
angepasst ist. Dadurch wird das Gewicht der erfindungsgemäßen Dämmstoffbahn insgesamt
optimiert.
[0029] Die Breite der in den Ausführungsbeispielen dargestellten Randzonen 6 und 7 beträgt
10 % der Nennbreite B der Dämmstoffbahn, im Falle einer Nennbreite B von 1.200 mm
also 120 mm.
[0030] Zum Dämmen von mit Sparren ausgebildeten Dächern wird die Dämmstoffbahn 1 zwischen
benachbarte Sparren in Längsrichtung vorzugsweise mit der Ausgleichsschicht 3 durch
Zusammendrücken ihrer Randzonen zuerst eingelegt und dann unter seitlicher Kompression
der beiden Randzonen 6 und 7 der Klemmschicht 2 unter gleichzeitiger Mitnahme der
Randzonen der Ausgleichsschicht 3 in die endgültige Einbaulage gebracht, so dass die
Dämmstoffbahn 1 press zwischen den Sparren aufgrund Aufbaus von Klemmkräften im Wesentlichen
durch die komprimierten Randzonen 6 und 7 sitzt und gehalten ist. Bedarfsweise kann
die Dämmstoffbahn auch mit einer Alufolie auf einer der Hauptflächen, vorzugsweise
der Hauptfläche der Klemmschicht 2, kaschiert sein, die seitlich über die beiden Ränder
der Dämmstoffbahn vorsteht, so dass zusätzlich auch ein Antackern der Dämmstoffbahn
an der Sparrenunterfläche erfolgen kann.
[0031] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die Dämmstoffbahn auf der Hauptfläche 4, also
der Außenfläche der Klemmschicht 2 mit einer dampfbremsenden Schicht in Form einer
Dampfbremsfolie 10 versehen, die mit der Klemmschicht 2 verklebt ist. Allerdings ist
diese Dampfbremsfolie 10 nur mit der mittleren Zone 8 der Klemmschicht 2 verbunden,
nicht jedoch mit den beiden Randzonen 6 und 7, an denen diese lediglich lose aufliegt.
Die Dampfbremsfolie 10 ist in ihrer Breite größer als die Nennbreite B der Dämmstoffbahn
bemessen, so dass die Dampfbremsfolie 10 an beiden Rändern der Dämmstoffbahn seitlich
vorsteht, wie sich auf Fig. 2 ergibt. Wie ferner aus Fig. 2 ersichtlich, kann die
Dampfbremsfolie 10 an den über die Dämmstoffbahn vorstehenden Rändern mit Selbstklebeflächen
11, bevorzugt in der Form von Selbstklebebändern, versehen sein, die zur luftdichten
Verklebung seitlich überlappender Dampfbremsschichten dient. Deswegen, weil die Dampfbremsfolie
10 in einem Bereich der mittleren Zone 8 der Klemmschicht mit dieser verbunden ist,
können zum Zwecke des Transports materialschonend die Randbereiche der Dampfbremsfolie
10 nach innen zur mittleren Zone 8 hin geklappt werden, wobei die eingeklappten Bereiche
in Fig. 2 schematisch dargestellt und mit 12 bezeichnet sind.
[0032] Die Dampfbremsfolie ist im Ausführungsbeispiel aus einem Material gebildet, welches
bei einer relativen Feuchte der die Dampfbremse umgebenden Atmosphäre im Bereich von
30 bis 50 % einen Wasserdampf-Diffusionswiderstand (s
d-Wert) von 2 bis 5 m diffusionsäquivalenter Luftschichtdicke und bei einer relativen
Feuchte im Bereich von 60 bis 80 % einen Wasserdampf-Diffusionswiderstand (s
d-Wert) aufweist, der < 1 m diffusionsäquivalente Luftschichtdicke ist. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Dampfbremsfolie aus Polyamid 3, 4 oder 6 gebildet. Die
Dampfbremsfolie weist eine Dicke im Bereich von 20 bis 100 µm auf und ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel mit einer Dicke von 50 µm ausgebildet.
[0033] Aufgrund ihrer feuchteadaptiven Eigenschaften wird unter winterlichen Bedingungen
ein höher Wasserdampfdiffusionswiderstand als unter sommerlichen Verhältnissen erreicht,
wodurch die Austrocknung des Gebäudes begünstigt wird, ohne dass unter winterlichen
Bedingungen die Feuchtezufuhr einen Wert annehmen kann, der eine Beeinträchtigung
der verwendeten Materialien und des Gebäudes hervorrufen kann. Dadurch werden Beschädigungen
der verwendeten Baumaterialien aufgrund eindringender Feuchte ausgeschlossen.
[0034] Selbstverständlich ist die Dampfbremsfolie nicht auf die beispielhaft angegebenen
Materialien, Abmessungen und physikalischen Eigenschaften eingeschränkt.
[0035] Jedenfalls ist die auf das Produkt bereits bei der Herstellung aufgebrachte dampfbremsende
Schicht ein wesentlicher Montagevorteil, zumal wenn die vorstehenden Ränder mit Selbstklebeflächen
versehen sind, wodurch in einfacher Weise eine Luftdichtheit der dampfbremsenden Schichten
untereinander erreicht werden kann. Ein nachträgliches Aufbringen einer großflächigen
dampfbremsenden Schicht entfällt dadurch und somit zusätzliche Montagekosten.
1. Dämmstoffbahn aus Mineralwolle mit mindestens zwei parallel zu den Hauptflächen der
Dämmstoffbahn (1) verlaufenden Dämmstoffschichten (2, 3), von denen mindestens eine
für den klemmenden Einbau zwischen Begrenzungsflächen, insbesondere zwischen Sparren
von Dächern, wie Steildächern, oder zwischen Balken o. dgl., insbesondere von Holzrahmenkonstruktionen,
ausgebildet ist und von denen mindestens eine Dämmschicht (3) als Ausgleichsschicht
für die Anpassung an unterschiedliche Balkenhöhen oder Dachtiefen ausgestaltet ist
und wobei die Dämmstoffbahn (1) zu einer Rolle aufwickelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die klemmende Dämmschicht (2) über ihre Nennbreite B in mindestens drei Zonen (6 bis
8) aufgeteilt ist, von denen die an den beiden seitlichen Randabschnitten liegenden
Zonen (6, 7) im wesentlichen gleich ausgebildet und gegenüber der mittleren Zone (8)
derart unterschiedlich aufbereitet sind, dass diese als Komprimierzonen für den klemmenden
Einbau zwischen den Begrenzungsflächen ausgebildet sind.
2. Dämmstoffbahn nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Komprimierzonen (6, 7) derart ausgebildet sind, dass bei einer Nennbreite B der
Dämmstoffbahn (1) von vorzugsweise zwischen 600 und 1.200 mm diese Komprimierzonen
(6, 7) auf Wegstrecken von 1 bis 40 %, vorzugsweise bei einer Nennbreite B von 1.000
mm 2 bis 40 % und einer Nennbreite B von 1.200 mm 2 bis 17 % zusammendrückbar sind
und dabei derart große Klemmkräfte erzeugt sind, dass die entsprechend zusammengedrückte
Dämmstoffbahn (1) mit Klemmsitz zwischen den Begrenzungsflächen gehalten ist.
3. Dämmstoffbahn nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Breite einer jeden Komprimierungszone (6, 7) mindestens 10 %, vorzugsweise mindestens
15 % der Nennbreite B der Dämmstoffbahn (1) beträgt.
4. Dämmstoffbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Komprimierzonen (6, 7) durch mindestens eine senkrecht zu den Hauptflächen (4,
5) der Dämmstoffbahn (1) gebildete Nut (9) ausgebildet sind, wobei insbesondere aber
mehrere nebeneinander und mit Abstand zu einander angeordnete Nuten vorgesehen sind.
5. Dämmstoffbahn nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nut (9) bzw. die Nuten (9) nur von einer Hauptfläche der Dämmstoffbahn her eingebracht
sind.
6. Dämmstoffbahn nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nuten (9) abwechselnd von beiden Hauptflächen der Klemmschicht (2) her eingebracht
sind und sich gegenseitig überlappen.
7. Dämmstoffbahn nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tiefe der Nut bzw. Nuten (9) mindestens 2/3 der Dicke der klemmenden Dämmschicht
(2) beträgt.
8. Dämmstoffbahn nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl der Nuten (9) pro Komprimierzone (6, 7) mindestens 3 beträgt.
9. Dämmstoffbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgleichsschicht (3) eine Nenndicke im Bereich von 120 bis 250 mm, insbesondere
von 160 bis 240 mm aufweist und der Bindemittelgehalt und die Rohdichte so eingestellt
sind, dass bei einer dickenmäßigen Kompression der Ausgleichsschicht (3) von bis 30
%, vorzugsweise bis 25 % die Faserstruktur der Schicht zerstörungsfrei verbleibt,
d. h. die Ausgleichsschicht (3) bei Entlastung im Wesentlichen auf ihre Nenndicke
zurückfedert.
10. Dämmstoffbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der freien Oberfläche (4) der klemmenden Dämmschicht (2) eine dampfbremsende Schicht
befestigt ist.
11. Dämmstoffbahn nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die dampfbremsende Schicht feuchteadaptive Eigenschaften aufweist.
12. Dämmstoffbahn nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die dampfbremsende Schicht eine Folie ist.
13. Dämmstoffbahn nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dampfbremsfolie verbindungsfrei (also ohne Verbindung) mit den Komprimierzonen
(6, 7) auf der Klemmschicht (2) angeordnet ist.
14. Dämmstoffbahn nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dampfbremsfolie (10) eine größere Breite als die Nennbreite der Klemmschicht (2)
aufweist.
15. Dämmstoffbahn nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dampfbremsfolie (10) mit ihrem Randstreifen die klemmende Dämmschicht (2) beidseitig
überkragt.
16. Dämmstoffbahn nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Randbereiche der Dampfbremsfolie (10), die verbindungsfrei bzw. lose auf
den Komprimierzonen (6, 7) angeordnet sind, jeweils um 180 ° zu Mitte der Dämmstoffbahn
faltbar sind.
17. Dämmstoffbahn, nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Unterseite der überkragenden Randstreifen der Dampfbremsfolie (10) Selbstklebeflächen
(11) angeordnet sind.