[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Läufer für eine Anschlageinrichtung, insbesondere
für eine horizontale Anschlageinrichtung, insbesondere für ein Sicherungsseil oder
eine Sicherungsschiene, zur Sturzsicherung von Personen, wobei der Läufer ein Gehäuse
aufweist, welches mit einer Befestigungsöse für ein Mannseil und einer im Wesentlichen
axialsymmetrischen Führungsöffnung zum Umgreifen der Anschlageinrichtung ausgebildet
ist, wobei die Führungsöffnung einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz
aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 298 02 037 U1 ist ein Läufer für eine Absturzsicherung bekannt, der zwei Halbschalen aufweist,
die eine Führungsöffnung ausbilden und axial verschiebbar auf einer Achse gelagert
sind. Dadurch können die Halbschalen geöffnet werden und an einer beliebigen Stelle
auf die Schiene einer Anschlageinrichtung aufgesetzt werden. Dieser Läufer benötigt
jedoch zum Aufsetzen auf und Abnehmen von der Schiene zwei Hände. Außerdem ist ein
mechanisch aufwändiger Mechanismus zum Sichern der Halbschalen vor einem unbeabsichtigten
Öffnen notwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Läufer der o.g. Art bzgl. mechanischem
Aufbau und Bedienbarkeit zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Läufer der o.g. Art mit den in Anspruch
1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0005] Bei einem Läufer der o.g. Art ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Gehäuse
aus zwei Teilen ausgebildet ist, wobei jedes Teil eine Befestigungsöse aufweist und
ausgehend von dem Längsschlitz einen Teil des Umfangs der Führungsöffnung ausbildet,
wobei die beiden Teile um eine Schwenkachse gegeneinander verschwenkbar sind.
[0006] Dies hat den Vorteil, dass der Längsschlitz durch ein einfaches Verschwenken der
beiden Teile wahlweise öffnbar ist, um den Läufer an der Anschlageinrichtung anzuordnen
oder von dieser zu lösen, wobei sich durch die beiden Befestigungsösen der beiden
Teile eine einfache Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Längsschlitzes
ergibt, wenn ein Karabinerhaken beide Befestigungsösen durchgreifen eingehakt ist.
[0007] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Teile zwischen einer
Schließstellung, in der die Befestigungsösen der beiden Teile sich wenigstens teilweise
überdecken und eine Breite des Längsschlitzes derart minimal ist, dass die Anschlageinrichtung
in der Führungsöffnung gegen ein Ausführen aus der Führungsöffnung gesichert ist,
und einer Offenstellung, in der eine Überdeckung der Befestigungsösen der beiden Teile
vollständig aufgehoben ist und der Längsschlitz eine derartige maximale Breite aufweist,
dass die Anschlageinrichtung in die Führungsöffnung des Läufers einführbar oder aus
der Führungsöffnung des Läufers herausnehmbar ist, gegeneinander verschwenkbar. Dies
hat den Vorteil, dass der Läufer an einer beliebigen Stelle der Anschlageinrichtung
mit lediglich einer Hand eines Benutzer betätigt einführbar ist, wobei ein beliebig
ausgebildeter Karabinerhaken mit der Befestigungsöse verbunden werden kann und gleichzeitig
den Läufer gegen ein Verschwenken der beiden Teile in die Offenstellung sichert.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Schwenkachse senkrecht zu
einer Mittellängsachse der Führungsöffnung angeordnet.
[0009] Eine besonders einfache Bedienbarkeit mit einer Hand erzielt man dadurch, dass die
beiden das Gehäuse ausbildenden Teile derart ausgebildet sind, dass eine Trennebene
zwischen den beiden zusammengesetzten Teilen parallel zu einer Mittellängsachse der
Führungsöffnung und/oder senkrecht zu einer Mittellängsachse der Befestigungsöse angeordnet
ist.
[0010] Zum zusätzlichen Sichern des Läufers gegen ein unbeabsichtigtes Lösen von der Anschlageinrichtung
ist zwischen den beiden Teilen ein Federelement angeordnet, welches die beiden Teile
in Richtung der Schließstellung mit einer rückstellenden Federkraft beaufschlagt.
Hierdurch sind zusätzliche Rastmittel, die die beiden Teile in der Schließstellung
fixieren, entbehrlich.
[0011] Eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung sowie einen kompakten Läufer
erzielt man dadurch, dass wenigstens eines der beiden Teile einstückig ausgebildet
ist.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform fluchten die beiden Befestigungsösen der beiden
Teile in Schließstellung miteinander.
[0013] Zweckmäßigerweise ist wenigstens ein Teil des an den Längsschlitz angrenzenden Umfangs
eines das Gehäuse bildenden Teiles als Kreissegment ausgebildet ist, wobei die Schwenkachse
an einem zu dem Kreissegment gehörenden Kreismittelpunkt angeordnet.
[0014] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in:
- Fig. 1
- eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Läufers in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 2
- in einer weiteren perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3
- in einer Seitenansicht,
- Fig. 4
- in einer weiteren Seitenansicht,
- Fig. 5
- ein Backenteil des Läufers von Fig. 1 in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 6
- ein Läuferteil des Läufers von Fig. 1 in perspektivischer Ansicht und
- Fig. 7
- den Läufer von Fig. 1 in Offenstellung in perspektivischer Ansicht.
[0015] Die aus den Figuren 1 bis 7 ersichtliche bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Läufers 10 für eine permanente Absturzsicherung umfasst ein Gehäuse, welches aus zwei
Teilen zusammengesetzt ist, nämlich aus einem Läuferteil 12 und einem Backenteil 14.
sowohl das Läuferteil 12 als auch das Backenteil 14 umfassen jeweils eine Befestigungsöse
15 für ein Mannseil. Von dem Gehäuse ist ferner eine im Wesentlichen axialsymmetrische
Führungsöffnung 16 zum Umgreifen einer Anschlageinrichtung 18 in Form eines Sicherungsseiles
ausgebildet, wobei die Führungsöffnung 16 einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz
20 aufweist. Ausgehend von dem Längsschlitz 20 bildet jedes der Teile 12, 14 einen
Teil der Führungsöffnungen 16 aus.
[0016] Wie insbesondere aus Figuren 3 und 4 ersichtlich, verläuft eine Trennungsebene 22
zwischen den beiden Teilen 12 und 14 im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse
der Führungsöffnung 16.
[0017] Wie insbesondere aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich, sind die beiden Teile 12, 14
über einen Bolzen 24 gegeneinander schwenkbar miteinander verbunden. Zusätzlich ist
eine Feder 26 vorgesehen, welche die beiden Teile 12, 14 relativ zueinander in Richtung
einer Schließstellung mit Kraft beaufschlagt, wobei der Läufer 10 in den Figuren 1
bis 4 in Schließstellung dargestellt ist. In dieser Schließstellung fluchten die jeweiligen
Befestigungsösen 15 der beiden Teile 12, 14 miteinander, sodass eine einzige große
Befestigungsöse 15 ausgebildet ist. In der Schließstellung ist der zwischen den beiden
Teilen 12, 14 ausgebildete Längsschlitz 20 der Führungsöffnung 16 gerade so bemessen,
dass sich der Läufer 10 nicht von dem Führungsseil 18 lösen kann. Die Feder 26 stützt
sich dabei, wie aus Fig. 5 ersichtlich, mit einer Verlängerung 28 in einer Ausnehmung
30 des Backenteils 14 und andererseits mit einer Verlängerung 32 in einer entsprechenden
Ausnehmung (nicht dargestellt) im Läuferteil 12 ab.
[0018] Zum Aufsetzen auf das oder Abnehmen von dem Sicherungsseil 18 sind die beiden Teile
12 und 14 um den Bolzen 24 als Schwenkachse gegeneinander in eine Offenstellung verschwenkbar,
wie in Fig. 7 dargestellt, bei der der Längsschlitz 20 eine derartige Größe aufweist,
dass das Sicherungsseil 18 hindurch passt. Hierfür ist die Lage des Bolzens 24 und
damit die Lage der Schwenkachse derart getroffen, dass der Längsschlitz 20 erst dann
vollständig geöffnet ist, wenn die beiden Befestigungsösen der beiden Teile 12, 14
sich nicht mehr überdecken. Hierdurch ist eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes
Öffnen des Längsschlitzes 20 derart geschaffen, dass der Längsschlitz 20 nicht vollständig
geöffnet werden kann, solange noch beispielsweise ein Karabinerhaken oder andere Teile
durch die Befestigungsösen beider Teile 12, 14 greifen und dadurch einen Schwenkwinkel
für das Backenteil 14 derart begrenzen, dass der Längsschlitz 20 nicht vollständig
geöffnet werden kann. Mit anderen Worten kann der Läufer 10 zum Aushängen vom Sicherungsseil
18 nur dann vollständig geöffnet werden, wenn nichts, auch nicht ein kleiner Karabinerhaken,
in die Befestigungsösen 15 der beiden Teile 12, 14 ein gehangen ist. Es ist somit
keine weitere zusätzliche Sicherung notwendig. Hierdurch ist der Läufer 10 durch Betätigung
mit nur einer einzigen Hand eines Benutzers aufsetzbar der abnehmbar.
[0019] Ein verschließen des Längsschlitzes 20 bis zum vollständigen Verschwenken des Backenteils
14 in die Offenstellung wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht,
dass ein Teil 30 des an den Längsschlitz 20 angrenzenden Umfangs des Backenteiles
14 als Kreissegment ausgebildet ist, wobei die Schwenkachse 24 an einem zu dem Kreissegment
gehörenden Kreismittelpunkt angeordnet ist. Erst wenn dieses Kreissegment den Bereich
des Längsschlitzes 20 verlässt, ist der Längsschlitz 20 vollständig geöffnet. Die
Teile 12, 14 sind derart ausgebildet, dass das Kreissegment den Bereich des Längsschlitzes
20 erst dann verlässt, wenn die beiden Befestigungsösen sich nicht mehr auch nur teilweise
überdecken, sondern keinen Schnittbereich mehr aufweisen.
1. Läufer (10) für eine Anschlageinrichtung (18), insbesondere für eine horizontale Anschlageinrichtung
(18), insbesondere für ein Sicherungsseil oder eine Sicherungsschiene, zur Sturzsicherung
von Personen, wobei der Läufer (10) ein Gehäuse aufweist, welches mit einer Befestigungsöse
(15) für ein Mannseil und einer im Wesentlichen axialsymmetrischen Führungsöffnung
16 zum Umgreifen der Anschlageinrichtung (18) ausgebildet ist, wobei die Führungsöffnung
(16) einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz (20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse aus zwei Teilen (12, 14) ausgebildet ist, wobei jedes Teil (12, 14) eine
Befestigungsöse (15) aufweist und ausgehend von dem Längsschlitz (20) einen Teil des
Umfangs der Führungsöffnung (16) ausbildet, wobei die beiden Teile (12, 14) um eine
Schwenkachse (24) gegeneinander verschwenkbar sind.
2. Läufer (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile (12, 14) zwischen einer Schließstellung, in der die Befestigungsösen
(15) der beiden Teile (12, 14) sich wenigstens teilweise überdecken und eine Breite
des Längsschlitzes (20) derart minimal ist, dass die Anschlageinrichtung (18) in der
Führungsöffnung (16) gegen ein Ausführen aus der Führungsöffnung (16) gesichert ist,
und einer Offenstellung, in der eine Überdeckung der Befestigungsösen (15) der beiden
Teile (12, 14) vollständig aufgehoben ist und der Längsschlitz (20) eine derartige
maximale Breite aufweist, dass die Anschlageinrichtung (18) in die Führungsöffnung
(16) des Läufers (10) einführbar oder aus der Führungsöffnung (16) des Läufers (10)
herausnehmbar ist, gegeneinander verschwenkbar sind.
3. Läufer (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (24) senkrecht zu einer Mittellängsachse der Führungsöffnung (16)
angeordnet ist.
4. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden das Gehäuse ausbildenden Teile (12, 14) derart ausgebildet sind, dass
eine Trennebene (22) zwischen den beiden zusammengesetzten Teilen (12, 14) parallel
zu einer Mittellängsachse der Führungsöffnung (16) und/oder senkrecht zu einer Mittellängsachse
der Befestigungsöse (15) angeordnet ist.
5. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Teilen (12, 14) ein Federelement (26) angeordnet ist, welches
die beiden Teile (12, 14) in Richtung der Schließstellung mit einer rückstellenden
Federkraft beaufschlagt.
6. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der beiden Teile (12, 14) einstückig ausgebildet ist.
7. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Befestigungsösen (15) der beiden Teile (12, 14) in Schließstellung miteinander
fluchten.
8. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil (30) des an den Längsschlitz (20) angrenzenden Umfangs eines
das Gehäuse bildenden Teiles (12, 14) als Kreissegment ausgebildet ist, wobei die
Schwenkachse (24) an einem zu dem Kreissegment gehörenden Kreismittelpunkt angeordnet
ist.