(19)
(11) EP 1 716 889 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.2006  Patentblatt  2006/44

(21) Anmeldenummer: 06005939.1

(22) Anmeldetag:  23.03.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62B 35/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 27.04.2005 DE 202005006743 U

(71) Anmelder: Skylotec GmbH
56567 Neuwied (DE)

(72) Erfinder:
  • Rinklake, Kai
    56567 Neuwied (DE)

(74) Vertreter: Kandlbinder, Markus Christian et al
Zeitler - Volpert - Kandlbinder Patentanwälte Herrnstrasse 44
80539 München
80539 München (DE)

   


(54) Läufer für eine Anschlageinrichtung


(57) Die Erfindung betrifft einen Läufer (10) für eine Anschlageinrichtung (18), insbesondere für eine horizontale Anschlageinrichtung (18), insbesondere für ein Sicherungsseil oder eine Sicherungsschiene, zur Sturzsicherung von Personen, wobei der Läufer (10) ein Gehäuse aufweist, welches mit einer Befestigungsöse (15) für ein Mannseil und einer im Wesentlichen axialsymmetrischen Führungsöffnung 16 zum Umgreifen der Anschlageinrichtung (18) ausgebildet ist, wobei die Führungsöffnung (16) einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz (20) aufweist. Hierbei ist das Gehäuse aus zwei Teilen (12, 14) ausgebildet, wobei jedes Teil (12, 14) eine Befestigungsöse (15) aufweist und ausgehend von dem Längsschlitz (20) einen Teil des Umfangs der Führungsöffnung (16) ausbildet, wobei die beiden Teile (12, 14) um eine Schwenkachse (24) gegeneinander verschwenkbar sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Läufer für eine Anschlageinrichtung, insbesondere für eine horizontale Anschlageinrichtung, insbesondere für ein Sicherungsseil oder eine Sicherungsschiene, zur Sturzsicherung von Personen, wobei der Läufer ein Gehäuse aufweist, welches mit einer Befestigungsöse für ein Mannseil und einer im Wesentlichen axialsymmetrischen Führungsöffnung zum Umgreifen der Anschlageinrichtung ausgebildet ist, wobei die Führungsöffnung einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Aus der DE 298 02 037 U1 ist ein Läufer für eine Absturzsicherung bekannt, der zwei Halbschalen aufweist, die eine Führungsöffnung ausbilden und axial verschiebbar auf einer Achse gelagert sind. Dadurch können die Halbschalen geöffnet werden und an einer beliebigen Stelle auf die Schiene einer Anschlageinrichtung aufgesetzt werden. Dieser Läufer benötigt jedoch zum Aufsetzen auf und Abnehmen von der Schiene zwei Hände. Außerdem ist ein mechanisch aufwändiger Mechanismus zum Sichern der Halbschalen vor einem unbeabsichtigten Öffnen notwendig.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Läufer der o.g. Art bzgl. mechanischem Aufbau und Bedienbarkeit zu verbessern.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Läufer der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.

[0005] Bei einem Läufer der o.g. Art ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Gehäuse aus zwei Teilen ausgebildet ist, wobei jedes Teil eine Befestigungsöse aufweist und ausgehend von dem Längsschlitz einen Teil des Umfangs der Führungsöffnung ausbildet, wobei die beiden Teile um eine Schwenkachse gegeneinander verschwenkbar sind.

[0006] Dies hat den Vorteil, dass der Längsschlitz durch ein einfaches Verschwenken der beiden Teile wahlweise öffnbar ist, um den Läufer an der Anschlageinrichtung anzuordnen oder von dieser zu lösen, wobei sich durch die beiden Befestigungsösen der beiden Teile eine einfache Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Längsschlitzes ergibt, wenn ein Karabinerhaken beide Befestigungsösen durchgreifen eingehakt ist.

[0007] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Teile zwischen einer Schließstellung, in der die Befestigungsösen der beiden Teile sich wenigstens teilweise überdecken und eine Breite des Längsschlitzes derart minimal ist, dass die Anschlageinrichtung in der Führungsöffnung gegen ein Ausführen aus der Führungsöffnung gesichert ist, und einer Offenstellung, in der eine Überdeckung der Befestigungsösen der beiden Teile vollständig aufgehoben ist und der Längsschlitz eine derartige maximale Breite aufweist, dass die Anschlageinrichtung in die Führungsöffnung des Läufers einführbar oder aus der Führungsöffnung des Läufers herausnehmbar ist, gegeneinander verschwenkbar. Dies hat den Vorteil, dass der Läufer an einer beliebigen Stelle der Anschlageinrichtung mit lediglich einer Hand eines Benutzer betätigt einführbar ist, wobei ein beliebig ausgebildeter Karabinerhaken mit der Befestigungsöse verbunden werden kann und gleichzeitig den Läufer gegen ein Verschwenken der beiden Teile in die Offenstellung sichert.

[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Schwenkachse senkrecht zu einer Mittellängsachse der Führungsöffnung angeordnet.

[0009] Eine besonders einfache Bedienbarkeit mit einer Hand erzielt man dadurch, dass die beiden das Gehäuse ausbildenden Teile derart ausgebildet sind, dass eine Trennebene zwischen den beiden zusammengesetzten Teilen parallel zu einer Mittellängsachse der Führungsöffnung und/oder senkrecht zu einer Mittellängsachse der Befestigungsöse angeordnet ist.

[0010] Zum zusätzlichen Sichern des Läufers gegen ein unbeabsichtigtes Lösen von der Anschlageinrichtung ist zwischen den beiden Teilen ein Federelement angeordnet, welches die beiden Teile in Richtung der Schließstellung mit einer rückstellenden Federkraft beaufschlagt. Hierdurch sind zusätzliche Rastmittel, die die beiden Teile in der Schließstellung fixieren, entbehrlich.

[0011] Eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung sowie einen kompakten Läufer erzielt man dadurch, dass wenigstens eines der beiden Teile einstückig ausgebildet ist.

[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform fluchten die beiden Befestigungsösen der beiden Teile in Schließstellung miteinander.

[0013] Zweckmäßigerweise ist wenigstens ein Teil des an den Längsschlitz angrenzenden Umfangs eines das Gehäuse bildenden Teiles als Kreissegment ausgebildet ist, wobei die Schwenkachse an einem zu dem Kreissegment gehörenden Kreismittelpunkt angeordnet.

[0014] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in:
Fig. 1
eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Läufers in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2
in einer weiteren perspektivischen Ansicht,
Fig. 3
in einer Seitenansicht,
Fig. 4
in einer weiteren Seitenansicht,
Fig. 5
ein Backenteil des Läufers von Fig. 1 in perspektivischer Ansicht,
Fig. 6
ein Läuferteil des Läufers von Fig. 1 in perspektivischer Ansicht und
Fig. 7
den Läufer von Fig. 1 in Offenstellung in perspektivischer Ansicht.


[0015] Die aus den Figuren 1 bis 7 ersichtliche bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Läufers 10 für eine permanente Absturzsicherung umfasst ein Gehäuse, welches aus zwei Teilen zusammengesetzt ist, nämlich aus einem Läuferteil 12 und einem Backenteil 14. sowohl das Läuferteil 12 als auch das Backenteil 14 umfassen jeweils eine Befestigungsöse 15 für ein Mannseil. Von dem Gehäuse ist ferner eine im Wesentlichen axialsymmetrische Führungsöffnung 16 zum Umgreifen einer Anschlageinrichtung 18 in Form eines Sicherungsseiles ausgebildet, wobei die Führungsöffnung 16 einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz 20 aufweist. Ausgehend von dem Längsschlitz 20 bildet jedes der Teile 12, 14 einen Teil der Führungsöffnungen 16 aus.

[0016] Wie insbesondere aus Figuren 3 und 4 ersichtlich, verläuft eine Trennungsebene 22 zwischen den beiden Teilen 12 und 14 im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse der Führungsöffnung 16.

[0017] Wie insbesondere aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich, sind die beiden Teile 12, 14 über einen Bolzen 24 gegeneinander schwenkbar miteinander verbunden. Zusätzlich ist eine Feder 26 vorgesehen, welche die beiden Teile 12, 14 relativ zueinander in Richtung einer Schließstellung mit Kraft beaufschlagt, wobei der Läufer 10 in den Figuren 1 bis 4 in Schließstellung dargestellt ist. In dieser Schließstellung fluchten die jeweiligen Befestigungsösen 15 der beiden Teile 12, 14 miteinander, sodass eine einzige große Befestigungsöse 15 ausgebildet ist. In der Schließstellung ist der zwischen den beiden Teilen 12, 14 ausgebildete Längsschlitz 20 der Führungsöffnung 16 gerade so bemessen, dass sich der Läufer 10 nicht von dem Führungsseil 18 lösen kann. Die Feder 26 stützt sich dabei, wie aus Fig. 5 ersichtlich, mit einer Verlängerung 28 in einer Ausnehmung 30 des Backenteils 14 und andererseits mit einer Verlängerung 32 in einer entsprechenden Ausnehmung (nicht dargestellt) im Läuferteil 12 ab.

[0018] Zum Aufsetzen auf das oder Abnehmen von dem Sicherungsseil 18 sind die beiden Teile 12 und 14 um den Bolzen 24 als Schwenkachse gegeneinander in eine Offenstellung verschwenkbar, wie in Fig. 7 dargestellt, bei der der Längsschlitz 20 eine derartige Größe aufweist, dass das Sicherungsseil 18 hindurch passt. Hierfür ist die Lage des Bolzens 24 und damit die Lage der Schwenkachse derart getroffen, dass der Längsschlitz 20 erst dann vollständig geöffnet ist, wenn die beiden Befestigungsösen der beiden Teile 12, 14 sich nicht mehr überdecken. Hierdurch ist eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Längsschlitzes 20 derart geschaffen, dass der Längsschlitz 20 nicht vollständig geöffnet werden kann, solange noch beispielsweise ein Karabinerhaken oder andere Teile durch die Befestigungsösen beider Teile 12, 14 greifen und dadurch einen Schwenkwinkel für das Backenteil 14 derart begrenzen, dass der Längsschlitz 20 nicht vollständig geöffnet werden kann. Mit anderen Worten kann der Läufer 10 zum Aushängen vom Sicherungsseil 18 nur dann vollständig geöffnet werden, wenn nichts, auch nicht ein kleiner Karabinerhaken, in die Befestigungsösen 15 der beiden Teile 12, 14 ein gehangen ist. Es ist somit keine weitere zusätzliche Sicherung notwendig. Hierdurch ist der Läufer 10 durch Betätigung mit nur einer einzigen Hand eines Benutzers aufsetzbar der abnehmbar.

[0019] Ein verschließen des Längsschlitzes 20 bis zum vollständigen Verschwenken des Backenteils 14 in die Offenstellung wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass ein Teil 30 des an den Längsschlitz 20 angrenzenden Umfangs des Backenteiles 14 als Kreissegment ausgebildet ist, wobei die Schwenkachse 24 an einem zu dem Kreissegment gehörenden Kreismittelpunkt angeordnet ist. Erst wenn dieses Kreissegment den Bereich des Längsschlitzes 20 verlässt, ist der Längsschlitz 20 vollständig geöffnet. Die Teile 12, 14 sind derart ausgebildet, dass das Kreissegment den Bereich des Längsschlitzes 20 erst dann verlässt, wenn die beiden Befestigungsösen sich nicht mehr auch nur teilweise überdecken, sondern keinen Schnittbereich mehr aufweisen.


Ansprüche

1. Läufer (10) für eine Anschlageinrichtung (18), insbesondere für eine horizontale Anschlageinrichtung (18), insbesondere für ein Sicherungsseil oder eine Sicherungsschiene, zur Sturzsicherung von Personen, wobei der Läufer (10) ein Gehäuse aufweist, welches mit einer Befestigungsöse (15) für ein Mannseil und einer im Wesentlichen axialsymmetrischen Führungsöffnung 16 zum Umgreifen der Anschlageinrichtung (18) ausgebildet ist, wobei die Führungsöffnung (16) einen in axialer Richtung verlaufenden Längsschlitz (20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse aus zwei Teilen (12, 14) ausgebildet ist, wobei jedes Teil (12, 14) eine Befestigungsöse (15) aufweist und ausgehend von dem Längsschlitz (20) einen Teil des Umfangs der Führungsöffnung (16) ausbildet, wobei die beiden Teile (12, 14) um eine Schwenkachse (24) gegeneinander verschwenkbar sind.
 
2. Läufer (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile (12, 14) zwischen einer Schließstellung, in der die Befestigungsösen (15) der beiden Teile (12, 14) sich wenigstens teilweise überdecken und eine Breite des Längsschlitzes (20) derart minimal ist, dass die Anschlageinrichtung (18) in der Führungsöffnung (16) gegen ein Ausführen aus der Führungsöffnung (16) gesichert ist, und einer Offenstellung, in der eine Überdeckung der Befestigungsösen (15) der beiden Teile (12, 14) vollständig aufgehoben ist und der Längsschlitz (20) eine derartige maximale Breite aufweist, dass die Anschlageinrichtung (18) in die Führungsöffnung (16) des Läufers (10) einführbar oder aus der Führungsöffnung (16) des Läufers (10) herausnehmbar ist, gegeneinander verschwenkbar sind.
 
3. Läufer (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (24) senkrecht zu einer Mittellängsachse der Führungsöffnung (16) angeordnet ist.
 
4. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden das Gehäuse ausbildenden Teile (12, 14) derart ausgebildet sind, dass eine Trennebene (22) zwischen den beiden zusammengesetzten Teilen (12, 14) parallel zu einer Mittellängsachse der Führungsöffnung (16) und/oder senkrecht zu einer Mittellängsachse der Befestigungsöse (15) angeordnet ist.
 
5. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Teilen (12, 14) ein Federelement (26) angeordnet ist, welches die beiden Teile (12, 14) in Richtung der Schließstellung mit einer rückstellenden Federkraft beaufschlagt.
 
6. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der beiden Teile (12, 14) einstückig ausgebildet ist.
 
7. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Befestigungsösen (15) der beiden Teile (12, 14) in Schließstellung miteinander fluchten.
 
8. Läufer (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil (30) des an den Längsschlitz (20) angrenzenden Umfangs eines das Gehäuse bildenden Teiles (12, 14) als Kreissegment ausgebildet ist, wobei die Schwenkachse (24) an einem zu dem Kreissegment gehörenden Kreismittelpunkt angeordnet ist.
 




Zeichnung


























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente