[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung für einen Behälter, die
über eine Verschlußvorrichtung mit dem Inneren des Behälters in Verbindung bringbar
ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Behälter bekannt, deren Inhalt über eine
Abgabevorrichtung dosiert abgegeben werden soll. Beispielsweise sind Behälter zur
Bereitstellung von Wasser oder Mineralwasser in Größen von 5, 10 oder mehr Litern
bekannt, die eine Abgabevorrichtung aufweisen, über die, in Verbindung mit einer Verschlußvorrichtung,
das Wasser oder Mineralwasser abgegeben werden kann. Solche Großbehälter sind häufig
schräg oder auf dem Kopf stehend aufgestellt, um eine einfache Entnahme von einzelnen
Wasserportionen zu erlauben. Häufig sind solche Vorratsgroßbehälter auch in einem
Kühler eingesetzt, um den Behälterinhalt auf eine gewünschte Temperatur einzustellen.
[0003] In der Regel besteht bei solchen Wassergroßbehältern die Abgabevorrichtung aus einem
einzelnen Auslaufrohr, das an einer öffen- und verschließbaren Verschlußvorrichtung
angesetzt ist und durch das bei Betätigung der Verschlußvorrichtung das Wasser herausläuft.
Nachteilig bei diesen bekannten Abgabevorrichtungen ist, daß, beispielsweise, beim
Einlegen des Behälters in einen Kühler, die Abgabevorrichtung ungewollt mit den Händen
berührt wird. Dieser Kontakt mit den Händen eines Benutzers, der im übrigen auch beim
normalen Benutzen der Abgabevorrichtung beim Wasserzapfen entstehen kann, führt schnell
zu einer Verkeimung des bisherigen Auslaufrohres.
[0004] Mit dem gezapften Wasser werden nun diese Keime mehr oder weniger in das Trinkgefäß
transportiert. Dabei können Qualitätsmängel im gezapften und konsumierten Wasser auftreten.
Während der Inhalt im Wassergroßbehälter nicht mit Keimen kontaminiert ist, können
die Verkeimungen an der Abgabevorrichtung durchaus die zulässigen Werte, zum Beispiel
für Trinkwasser, überschreiten.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Abgabevorrichtung
derart weiterzuentwickeln, daß die Nachteile des Stands der Technik überwunden werden,
nämlich insbesondere eine Keimkontamination des abgegebenen Behälterinhalts über die
Abgabevorrichtung zu vermeiden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abgabevorrichtung eine
Doppelrohrkonstruktion mit einem inneren Rohr und einem äußeren Rohr aufweist, vorzugsweise
in einer koaxialen Anordnung, wobei das innere Rohr an der von der Verschlußvorrichtung
entfernten Seite der Doppelrohrkonstruktion gegenüber dem äußeren Rohr zurückgesetzt
ist.
[0007] Dabei ist bevorzugt, daß das innere Rohr um etwa 2 bis etwa 4 mm gegenüber dem äußeren
Rohr zurückgesetzt ist.
[0008] Vorgesehen ist auch, daß die Verschlußvorrichtung ein Ventil, eine Klappe, einen
Hahn oder dergleichen umfasst.
[0009] Am bevorzugtesten ist, daß die Abgabe von Behälterinhalten durch das Innenrohr erfolgt.
[0010] Auch wird vorgeschlagen, daß der Behälterinhalt eine Flüssigkeit ist.
[0011] Dabei kann die Flüssigkeit Wasser, Mineralwasser, Saft, Limonade oder dergleichen
sein.
[0012] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Abgabevorrichtung und/oder die Verschlußvorrichtung
aus Kunststoff gebildet ist bzw. sind.
[0013] Besonders bevorzugt ist, daß die Abgabevorrichtung und die Verschlußvorrichtung einstükkig,
d.h. beispielsweise aus einem einzigen Spritzgußteil ausgebildet sind.
[0014] Ferner ist bevorzugt, daß die Abgabevorrichtung und optional die Verschlußvorrichtung
mit einer Schutzhülle abdeckbar ist bzw. sind.
[0015] Schließlich wird ein Behälter mit einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung vorgeschlagen.
[0016] Überraschenderweise wurde festgestellt, daß mit der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung
ein Kontakt eines Benutzers mit seinen Händen, der zu einer Keimkontamination führen
kann, nur mit dem äußeren Schutzrohr der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung möglich
ist. Das aus dem Behälter abgegebene Wasser kommt mit dem äußeren Schutzrohr nicht
in Kontakt, so daß eine hohe Sicherheit für die Originalität und Hygiene der gezapften
Behälterinhalte erzielt werden kann. Die Berührung des inneren Rohrauslaufs durch
den VerwenderNerbraucher und die damit einhergehende Verkeimung kann bei normaler
Handhabung des Behälters nahezu vollständig ausgeschlossen werden.
[0017] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ergibt sich, wenn der innere Rohrauslauf
gegenüber dem äußeren Schutzrohr um etwa 2 bis etwa 4 mm zurückgesetzt ist. Weitere
Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung ergeben sich aus der
folgenden detaillierten Beschreibung unter Berücksichtigung der Zeichnungen, in denen
Fig. 1 eine Frontansicht einer an einer Verschlußvorrichtung angefügten erfindungsgemäßen
Abgabevorrichtung zeigt; und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die in Fig. 1 gezeigte Verschlußvorrichtung mit erfindungsgemäßer
Abgabevorrichtung zeigt.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Verschlußvorrichtung 1, an der seitlich eine erfindungsgemäße Abgabevorrichtung
2 angeordnet ist. Die Verschlußvorrichtung 1 kann beliebig ausgebildet sein, beispielsweise
kann die Verschlußvorrichtung 1 ein Ventil, einen Hahn, eine Klappe oder sonstiges
Absperrelement (nicht gezeigt) aufweisen, um einen öffenbaren Verschluß für einen
nicht-gezeigten Behälter bereitzustellen, an dem die Verschlußvorrichtung 1 angefügt
ist. Bevorzugt sind die Verschlußvorrichtung 1 und die Abgabevorrichtung 2 einstückig
ausgebildet. Die Abgabevorrichtung 2 weist eine Doppelrohrkonstruktion mit einem inneren
Rohrauslauf 3 und einem äußeren Schutzrohr 4 auf.
[0019] Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, ist der innere Rohrauslauf 3 gegenüber dem
Schutzrohr 4 an der von der Verschlußvorrichtung 1 entfernten Seite der Doppelrohrkonstruktion
zurückgesetzt ausgebildet. Bevorzugt ist der innere Rohrauslauf 3 etwa 2 bis 4 mm
gegenüber dem äußeren Schutzrohr 4 zurückgesetzt. Ist die erfindungsgemäße Abgabevorrichtung
2 über die Verschlußvorrichtung 1 an einem Behälter angefügt, so ist die Abgabevorrichtung
2 im Betrieb im wesentlichen horizontal oder schräg nach unten zeigend ausgerichtet,
um eine einfache Abgabe des Behälterinhalts über die Verschlußvorrichtung 1 und die
Abgabevorrichtung 2 zu ermöglichen. Zur Abgabe von Behälterinhalten wird, beispielsweise
durch Betätigen eines Druckkopfes 5, die Verschlußvorrichtung 1 geöffnet, so daß Behälterinhalte
durch diese in das innere Rohr 3 der Abgabevorrichtung 2 fließen können. Bei einer
solchen Anordnung kommen bei einer Abgabe die Behälterinhalte nicht mit dem äußeren
Schutzrohr in Berührung, so daß eine Kontamination der Inhalte vermieden wird. Der
Verwender/Verbraucher berührt lediglich das äußere Schutzrohr 4 oder die Verschlußvorrichtung
1, beispielsweise beim Einsetzen des Behälters in einen Kühler oder bei der normalen
Benutzung der Abgabevorrichtung beim Entnehmen von Behälterinhalten.
[0020] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
1. Abgabevorrichtung (2) für einen Behälter, die über eine Verschlußvorrichtung (1) mit
dem Inneren des Behälters in Verbindung bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabevorrichtung (2) eine Doppelrohrkonstruktion mit einem inneren Rohr (3)
und einem äußeren Rohr (4) aufweist, wobei das innere Rohr (3) an der von der Verschlußvorrichtung
(1) entfernten Seite der Doppelrohrkonstruktion gegenüber dem äu-ßeren Rohr (4) zurückgesetzt
ist.
2. Abgabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Rohr (3) um etwa 2 bis etwa 4 mm gegenüber dem äußeren Rohr (4) zurückgesetzt
ist.
3. Abgabevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußvorrichtung (1) ein Ventil, eine Klappe, einen Hahn oder dergleichen
umfaßt.
4. Abgabevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabe von Behälterinhalten durch das Innenrohr (3) erfolgt.
5. Abgabevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterinhalt eine Flüssigkeit ist.
6. Abgabevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit Wasser, Mineralwasser, Saft, Limonade oder dergleichen ist.
7. Abgabevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabevorrichtung (2) und/oder die Verschlußvorrichtung (1) aus Kunststoff gebildet
ist bzw. sind.
8. Abgabevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabevorrichtung (2) und die Verschlußvorrichtung (1) einstückig ausgebildet
sind.
9. Abgabevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabevorrichtung (2) und optional die Verschlußvorrichtung (1) mit einer Schutzhülle
abdeckbar ist bzw. sind.
10. Behälter mit einer Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9.