[0001] Die Erfindung betrifft eine Garofenmuffel.
[0002] Aus der
DE 102 41 487 A1, auf deren gesamten Inhalt hier Bezug genommen wird, ist eine Garofenmuffel mit einer
oder mehreren Halteeinrichtungen bekannt, die in einer oder mehreren Ebenen angeordnet
sind und
- jeweils einen oder mehrere wechselbare Gargutträger in einer oder mehreren Ebenen
an ihren zur Muffelrückwand weisenden Bereichen wechselbar aufnehmen können und
- an und/oder mittels erster Führungen, die gegenüberliegenden Wandungen und/oder der
Decke und/oder dem Boden der Garofenmuffel zugeordnet sind, zwischen einer hinteren
Position, in der sich die Gargutträger in einem Garbereich befinden, und einer vorderen
Position, in der sich die Gargutträger in ihrem Wechselbereich befinden, im wesentlichen
horizontal bewegbar sind.
[0003] Diese Garofenmuffel entwickelt ihre Vorteile bei beidseitiger Zugänglichkeit. Einseitige
Zugänglichkeit, beispielsweise in einer Ecke, führt jedoch zur Behinderung der Gargutträgerentnahme.
Darüber hinaus ist diese Garofenmuffel auch aufwendig, was zu hohen Kosten und zu
geringerer Energieeffizienz führt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Aufwand zu verringern und die
Nutzerfreundlichkeit für alternativen Einsatz zu verbessern.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen
[0006] Die Garofenmuffel besitzt wenigstens eine Garebene, zwei einander gegenüberliegende
Seitenwände und wenigstens ein Auszugssystem, das an einer ersten Seitenwand angeordnet
ist, um wenigstens eine Halteeinrichtung zum Halten wenigstens eines Gargutträgers
zwischen einer Garposition, in der sich der wenigstens eine Gargutträger im Inneren
der Garofenmuffel befindet, und einer Serviceposition, in der sich der wenigstens
eine Gargutträger teilweise oder vollständig außerhalb der Garofenmuffel befindet,
zu führen.
[0007] Auf diese Weise ist eine bequeme Gargutträgerentnahme auch bei nicht beidseitiger
Zugänglichkeit der Garofenmuffel möglich. Der Nutzer tritt dann nicht vor die Garofenmuffel,
sondern neben sie.
[0008] Der wenigstens eine Gargutträger kann von der wenigstens einen Halteeinrichtung von
einer ersten Seite her insbesondere an einem zur ersten Seitenwand weisenden seitlichen
Bereich (frei auskragend) gehalten werden. In der Serviceposition der wenigstens einen
Halteeinrichtung kann er insbesondere von einer gegenüberliegenden zweiten Seite her
in die wenigstens eine Halteeinrichtung eingesetzt oder aus dieser entnommen werden,
insbesondere eingeschoben, eingehängt, eingesteckt und/oder eingerastet werden.
[0009] Der zum Halten dienende seitliche Bereich des wenigstens einen Gargutträgers umfasst
insbesondere maximal ein Drittel, insbesondere maximal ein Viertel, insbesondere maximal
ein Fünftel der Ausdehnung des wenigstens einen Gargutträgers in dieser Richtung.
Er umfasst insbesondere einen Abschnitt eines Bodens und/oder eines insbesondere umlaufenden
Randes des Gargutträgers, wobei der zum Halten dienende Abschnitt des Randes insbesondere
einen auszugsparallelen und/oder auszugsnormalen Abschnitt des insbesondere umlaufenden
Randes umfasst.
[0010] Die wenigstens eine Halteeinrichtung weist vorzugsweise erste Formelemente auf, die
mit zweiten Formelementen des wenigstens einen ersten Gargutträgers zusammenwirken,
um dessen Lage zu sichern.
[0011] Einer Garebene kann eine Halteeinrichtung zugeordnet sein, die separat führbar ist
und einen Gargutträger aufnehmen kann. Einer Gruppe von Garebenen wiederum kann eine
gemeinsame Halteeinrichtung zugeordnet sein, die separat führbar ist und je Garebene
einen Gargutträger aufnehmen kann. Eine Gruppe kann dabei alle oder einen Teil der
(möglichen) Garebenen umfassen.
[0012] Die wenigstens eine Halteeinrichtung besteht insbesondere aus einem in Auszugsrichtung
beabstandeten Paar zueinander paralleler Halterungen, das wenigstens eine Auszugssystem
vorzugsweise aus einem orthogonal zur Auszugsrichtung beabstandeten Paar zueinander
paralleler Auszüge.
[0013] Das wenigstens eine Auszugssystem ist insbesondere als Teleskopauszugssystem ausgebildet.
[0014] Schließlich ist ein Garofen mit wenigstens einer vorbeschriebenen Garofenmuffel vorgesehen.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Garofenmuffel mit herausgezogenem Gargutträger, von schräg
vorn auf die Innenseite der Auszüge gesehen,
Fig. 2 die Garofenmuffel von schräg oben auf die Außenseite der Auszüge gesehen,
Fig. 3 die Gargutträgeraufnahme als Ausschnitt,
Fig. 4 die Garofenmuffel in Vorderansicht,
Fig. 5 den herausgezogenen Gargutträger in Draufsicht.
[0016] Die Garofenmuffel 2 weist ein Muffelgehäuse 4, ein Auszugssystem 6 und eine Halteeinrichtung
8 auf, die Gargutträger 10, 12 tragen.
[0017] Das Muffelgehäuse 4 besteht aus zueinander parallelen Seitenwänden 14, 16, einem
Boden 18, einer Decke 20, einer Rückwand 22 und einer Beschickungsöffnung 24.
[0018] Das Auszugssystem 6 besitzt zwei Döppelauszüge 26 mit festen Schienen 28, an denen
bewegliche Schienen 30 aufgenommen sind, die ihrerseits bewegliche Schienen 32 führen.
Die festen Schienen 28 sind unter Bildung eines gegenseitigen vertikalen Abstandes
übereinander an der Seitenwand 16 angeordnet. Sie verlaufen zumindest im wesentlichen
horizontal.
[0019] Die Halteeinrichtung 8 besteht aus zwei Haltekämmen 34, die unter Bildung eines gegenseitigen
horizontalen Abstandes jeweils an beiden äußeren beweglichen Schienen 32 angeordnet
sind und übereinander Gargutträgeraufnahmen 36 aufweisen.
[0020] Der Gargutträger 10 ist ein Grillrost, der Gargutträger 12 eine Fettauffangschale.
[0021] Die Gargutträgeraufnahme 36 ist als Schlitz ausgebildet, in den hinein der Grillrost
10 geschoben werden kann, um sich einerseits auf einem unteren Abschnitt 38 des Schlitzes
36 nach unten abzustützen und sich andererseits an einer sich seitlich vom Schlitz
36 wegerstreckenden oberen Lasche 40 nach oben abzustützen. Der untere Abschnitt 38
des Schlitzes 36 ist an der Oberseite eines in Richtung Grillrost 10 weisenden Lappens
42 ausgebildet, von dessen Unterseite sich die Lasche 40 von der Ofenmuffel 2 wegerstreckt.
Weiter in Richtung Grillrost 10 weisen die Lappen 42 an ihren Oberseiten Ausnehmungen
44 auf, in denen seitlich abgekröpfte Abschnitte 46 von Gitterstäben 48 aufgenommen
sind, die den Grillrost 10 umfangsseitig begrenzen. Die formschlüssige Aufnahme der
Abschnitte 46 in den Ausnehmungen 44 fixiert den Grillrost 10 in beiden horizontalen
Achsen.
[0022] Unter den Gargutträgeraufnahmen 36 für den Grillrost 10 befinden sich weitere Gargutträgeraufnahmen
36 für die Aufnahme der Fettauffangschale 12. Die Aufgabe des umfangsseitigen Gitterstabes
48 beim Grillrost 10 übernimmt hier der umfangsseitige Rand 50 der Fettauffangschale
12.
Die Wirkungsweise ist folgende:
[0023] Wünscht ein Nutzer, die Garofenmuffel 2 mit einem Grillrost 10 zu bestücken, ergreift
er zunächst den vorderen Haltekamm 34, um diesen samt Schienen 30 und 32 durch die
Beschickungsöffnung 24 hindurch soweit herauszuziehen, bis sich auch der hintere Haltekamm
34 vor der Beschickungsöffnung 24 befindet.
[0024] Dann ergreift er den Grillrost 10 an seinen beiden rückwandparallelen Seiten, um
ihn in einer auszugsnormalen Richtung in die Schlitze 36 einzuschieben, bis er am
Haltekamm 34 anschlägt, der umfangsseitige Gitterstab 48 sich nach unten an den Abschnitten
38 der unteren Lappen 42 und nach oben an den Laschen 40 der oberen Lappen 42 abstützt
und die gekröpften Abschnitte 46 des Gitterstabes 48 in die Ausnehmungen 44 der Lappen
42 eingetaucht sind.
[0025] Hierbei steht der Nutzer nicht vor der Garofenmuffel, sondern neben ihr. Auch blickt
er nicht in die Garofenmuffel hinein, sondern beispielsweise auf eine Zimmerwand,
die hier direkt hinter der gegenüberlegenden Seitenwand der Garofenmuffel und damit
direkt hinter den ausgezogenen Auszügen verlaufen kann, ohne den Bestückungsprozess
zu behindern.
[0026] Der so fixierte Grillrost wird nun in die Garofenmuffel 2 hineingeschoben, so dass
sich nach dem Verschließen der Bestückungsöffnung 24 mit einer nicht dargestellten
Tür der Garvorgang starten lässt.
[0027] Die einseitige Führung (an der rechten oder an der linken Seitenwand der Garofenmuffel)
dient zum einen dem besseren Handling'bei alternativer Anordnung der Garofenmuffel.
Zum anderen ist sie behindertengerecht, indem sie beispielsweise auch vom Rollstuhl
aus ein bequemes Einsetzen und Entnehmen der Gargutträger ermöglicht.'Gegenüber zweiseitiger
Führung (an der rechten und an der linken Seitenwand der Garofenmuffel) ist sie darüber
hinaus aufwandsärmer und durch weniger Metallteile e-nergieeffizienter.
[0028] Die Auszüge können auf einer Trägerkonstruktion fixiert sein, die sich zunächst unter
einer Neigung von etwa 45 Grad im oberen Bereich der Garofenmuffel 2 in beispielsweise
zwei Lochungen einfädeln und dann nach unten abklappen lässt, um schließlich im unteren
Bereich durch beispielsweise eine Rändelschraube fixiert zu werden. All dies kann
je nach Benutzerwunsch an der rechten als auch der linken Seitenwand der Garofenmuffel
erfolgen. Wie sich die Gargutträger formschlüssig mit den Haltekämmen verbinden lassen,
lassen sich auch die Haltekämme formschlüssig mit den Schienen verbinden.
[0029] Gemäß nichtdargestellter Ausführungen ist es auch möglich, je Garebene einen seitlichen
Auszug oder ein seitliches Auszugpaar mit einer oder mehreren Gargutträgeraufnahmen
für einen einzigen Gargutträger vorzusehen, wobei alle Auszüge auf einer Seite angeordnet
und unabhängig voneinander zwischen einer Garposition und einer Serviceposition verschiebbar
sind.
1. Garofenmuffel mit wenigstens einer Garebene, zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden
(14, 16) und wenigstens einem Auszugssystem (28, 30, 32), das an einer ersten Seitenwand
(16) angeordnet ist, um wenigstens eine Halteeinrichtung (8) zum Halten wenigstens
eines Gargutträgers (10, 12) zwischen einer Garposition, in der sich der wenigstens
eine Gargutträger (10, 12) im Inneren der Garofenmuffel (2) befindet, und einer Serviceposition,
in der sich der wenigstens eine Gargutträger (10, 12) teilweise oder vollständig außerhalb
der Garofenmuffel (2) befindet, zu führen.
2. Garofenmuffel nach Anspruch 1, bei der der wenigstens eine Gargutträger (10, 12) von
der wenigstens einen Halteeinrichtung (8) von einer ersten Seite her an einem zur
ersten Seitenwand (16) weisenden seitlichen Bereich gehalten werden kann.
3. Garofenmuffel nach Anspruch 1 oder 2, bei der der wenigstens eine Gargutträger (10,
12) in der Serviceposition der wenigstens einen Halteeinrichtung (8) von einer gegenüberliegenden
zweiten Seite her in die wenigstens eine Halteeinrichtung (8) eingesetzt oder aus
dieser entnommen werden kann, insbesondere eingeschoben, eingehängt, eingesteckt und/oder
eingerastet werden kann.
4. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 2 bis 3, bei der der zum Halten dienende seitliche
Bereich des wenigstens einen Gargutträgers (10, 12) maximal ein Drittel, insbesondere
maximal ein Viertel, insbesondere maximal ein Fünftel der Ausdehnung des wenigstens
einen Gargutträgers (10, 12) in dieser Richtung umfasst.
5. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei der der zum Halten dienende seitliche
Bereich des wenigstens einen Gargutträgers (10, 12) einen Abschnitt eines Bodens und/oder
eines insbesondere umlaufenden Randes des Gargutträgers (10, 12) umfasst.
6. Garofenmuffel nach Anspruch 5, bei der der zum Halten dienende Abschnitt des Randes
einen auszugsparallelen und/oder auszugsnormalen Abschnitt des insbesondere umlaufenden
Randes umfasst.
7. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die wenigstens eine Halteeinrichtung
(8) erste Formelemente (36, 38, 40, 42, 44) aufweist, die mit zweiten Formelementen
(46) des wenigstens einen ersten Gargutträgers (10) zusammenwirken, um dessen Lage
zu sichern.
8. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der einer Garebene eine Halteeinrichtung
zugeordnet ist, die separat führbar ist und nur einen Gargutträger aufnehmen kann.
9. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der einer Gruppe von Garebenen
eine gemeinsame Halteeinrichtung (8) zugeordnet ist, die separat führbar ist und je
Garebene einen Gargutträger (10, 12) aufnehmen kann.
10. Garofenmuffel nach Anspruch 9, bei der eine Gruppe alle oder einen Teil der Garebenen
umfasst.
11. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die wenigstens eine Halteeinrichtung
(8) aus einem in Auszugsrichtung beabstandeten Paar zueinander paralleler Halterungen
(34) besteht.
12. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der das wenigstens eine Auszugssystem
(6) aus einem orthogonal zur Auszugsrichtung beabstandeten Paar zueinander paralleler
Auszüge (28, 30, 32) besteht.
13. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der das wenigstens eine Auszugssystem
(6) als Teleskopauszugssystem ausgebildet ist.
14. Garofen mit wenigstens einer Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 13.