(19)
(11) EP 1 717 519 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.2006  Patentblatt  2006/44

(21) Anmeldenummer: 06004091.2

(22) Anmeldetag:  01.03.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 15/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 29.04.2005 DE 102005019956

(71) Anmelder: Electrolux Home Products Corporation N.V.
1930 Zaventem (BE)

(72) Erfinder:
  • Beck, Wolfgang
    91541 Rothenburg (DE)
  • Arnold, Reiner
    91610 Insingen (DE)
  • Nachtman, Ludwig
    90419 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Hochmuth, Jürgen 
AEG Hausgeräte GmbH, Patente, Marken & Lizenzen
90327 Nürnberg
90327 Nürnberg (DE)

   


(54) Garofenmuffel


(57) Die Erfindung betrifft eine Garofenmuffel mit wenigstens einer Garebene, zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden (14, 16) und wenigstens einem Auszugssystem (28, 30, 32), das an einer ersten Seitenwand (16) angeordnet ist, um wenigstens eine Halteeinrichtung (8) zum Halten wenigstens eines Gargutträgers (10, 12) zwischen einer Garposition, in der sich der wenigstens eine Gargutträger (10, 12) im Inneren der Garofenmuffel (2) befindet, und einer Serviceposition, in der sich der wenigstens eine Gargutträger (10, 12) teilweise oder vollständig außerhalb der Garofenmuffel (2) befindet, zu führen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Garofenmuffel.

[0002] Aus der DE 102 41 487 A1, auf deren gesamten Inhalt hier Bezug genommen wird, ist eine Garofenmuffel mit einer oder mehreren Halteeinrichtungen bekannt, die in einer oder mehreren Ebenen angeordnet sind und
  • jeweils einen oder mehrere wechselbare Gargutträger in einer oder mehreren Ebenen an ihren zur Muffelrückwand weisenden Bereichen wechselbar aufnehmen können und
  • an und/oder mittels erster Führungen, die gegenüberliegenden Wandungen und/oder der Decke und/oder dem Boden der Garofenmuffel zugeordnet sind, zwischen einer hinteren Position, in der sich die Gargutträger in einem Garbereich befinden, und einer vorderen Position, in der sich die Gargutträger in ihrem Wechselbereich befinden, im wesentlichen horizontal bewegbar sind.


[0003] Diese Garofenmuffel entwickelt ihre Vorteile bei beidseitiger Zugänglichkeit. Einseitige Zugänglichkeit, beispielsweise in einer Ecke, führt jedoch zur Behinderung der Gargutträgerentnahme. Darüber hinaus ist diese Garofenmuffel auch aufwendig, was zu hohen Kosten und zu geringerer Energieeffizienz führt.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Aufwand zu verringern und die Nutzerfreundlichkeit für alternativen Einsatz zu verbessern.

[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen

[0006] Die Garofenmuffel besitzt wenigstens eine Garebene, zwei einander gegenüberliegende Seitenwände und wenigstens ein Auszugssystem, das an einer ersten Seitenwand angeordnet ist, um wenigstens eine Halteeinrichtung zum Halten wenigstens eines Gargutträgers zwischen einer Garposition, in der sich der wenigstens eine Gargutträger im Inneren der Garofenmuffel befindet, und einer Serviceposition, in der sich der wenigstens eine Gargutträger teilweise oder vollständig außerhalb der Garofenmuffel befindet, zu führen.

[0007] Auf diese Weise ist eine bequeme Gargutträgerentnahme auch bei nicht beidseitiger Zugänglichkeit der Garofenmuffel möglich. Der Nutzer tritt dann nicht vor die Garofenmuffel, sondern neben sie.

[0008] Der wenigstens eine Gargutträger kann von der wenigstens einen Halteeinrichtung von einer ersten Seite her insbesondere an einem zur ersten Seitenwand weisenden seitlichen Bereich (frei auskragend) gehalten werden. In der Serviceposition der wenigstens einen Halteeinrichtung kann er insbesondere von einer gegenüberliegenden zweiten Seite her in die wenigstens eine Halteeinrichtung eingesetzt oder aus dieser entnommen werden, insbesondere eingeschoben, eingehängt, eingesteckt und/oder eingerastet werden.

[0009] Der zum Halten dienende seitliche Bereich des wenigstens einen Gargutträgers umfasst insbesondere maximal ein Drittel, insbesondere maximal ein Viertel, insbesondere maximal ein Fünftel der Ausdehnung des wenigstens einen Gargutträgers in dieser Richtung. Er umfasst insbesondere einen Abschnitt eines Bodens und/oder eines insbesondere umlaufenden Randes des Gargutträgers, wobei der zum Halten dienende Abschnitt des Randes insbesondere einen auszugsparallelen und/oder auszugsnormalen Abschnitt des insbesondere umlaufenden Randes umfasst.

[0010] Die wenigstens eine Halteeinrichtung weist vorzugsweise erste Formelemente auf, die mit zweiten Formelementen des wenigstens einen ersten Gargutträgers zusammenwirken, um dessen Lage zu sichern.

[0011] Einer Garebene kann eine Halteeinrichtung zugeordnet sein, die separat führbar ist und einen Gargutträger aufnehmen kann. Einer Gruppe von Garebenen wiederum kann eine gemeinsame Halteeinrichtung zugeordnet sein, die separat führbar ist und je Garebene einen Gargutträger aufnehmen kann. Eine Gruppe kann dabei alle oder einen Teil der (möglichen) Garebenen umfassen.

[0012] Die wenigstens eine Halteeinrichtung besteht insbesondere aus einem in Auszugsrichtung beabstandeten Paar zueinander paralleler Halterungen, das wenigstens eine Auszugssystem vorzugsweise aus einem orthogonal zur Auszugsrichtung beabstandeten Paar zueinander paralleler Auszüge.

[0013] Das wenigstens eine Auszugssystem ist insbesondere als Teleskopauszugssystem ausgebildet.

[0014] Schließlich ist ein Garofen mit wenigstens einer vorbeschriebenen Garofenmuffel vorgesehen.

[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Garofenmuffel mit herausgezogenem Gargutträger, von schräg vorn auf die Innenseite der Auszüge gesehen,

Fig. 2 die Garofenmuffel von schräg oben auf die Außenseite der Auszüge gesehen,

Fig. 3 die Gargutträgeraufnahme als Ausschnitt,

Fig. 4 die Garofenmuffel in Vorderansicht,

Fig. 5 den herausgezogenen Gargutträger in Draufsicht.



[0016] Die Garofenmuffel 2 weist ein Muffelgehäuse 4, ein Auszugssystem 6 und eine Halteeinrichtung 8 auf, die Gargutträger 10, 12 tragen.

[0017] Das Muffelgehäuse 4 besteht aus zueinander parallelen Seitenwänden 14, 16, einem Boden 18, einer Decke 20, einer Rückwand 22 und einer Beschickungsöffnung 24.

[0018] Das Auszugssystem 6 besitzt zwei Döppelauszüge 26 mit festen Schienen 28, an denen bewegliche Schienen 30 aufgenommen sind, die ihrerseits bewegliche Schienen 32 führen. Die festen Schienen 28 sind unter Bildung eines gegenseitigen vertikalen Abstandes übereinander an der Seitenwand 16 angeordnet. Sie verlaufen zumindest im wesentlichen horizontal.

[0019] Die Halteeinrichtung 8 besteht aus zwei Haltekämmen 34, die unter Bildung eines gegenseitigen horizontalen Abstandes jeweils an beiden äußeren beweglichen Schienen 32 angeordnet sind und übereinander Gargutträgeraufnahmen 36 aufweisen.

[0020] Der Gargutträger 10 ist ein Grillrost, der Gargutträger 12 eine Fettauffangschale.

[0021] Die Gargutträgeraufnahme 36 ist als Schlitz ausgebildet, in den hinein der Grillrost 10 geschoben werden kann, um sich einerseits auf einem unteren Abschnitt 38 des Schlitzes 36 nach unten abzustützen und sich andererseits an einer sich seitlich vom Schlitz 36 wegerstreckenden oberen Lasche 40 nach oben abzustützen. Der untere Abschnitt 38 des Schlitzes 36 ist an der Oberseite eines in Richtung Grillrost 10 weisenden Lappens 42 ausgebildet, von dessen Unterseite sich die Lasche 40 von der Ofenmuffel 2 wegerstreckt. Weiter in Richtung Grillrost 10 weisen die Lappen 42 an ihren Oberseiten Ausnehmungen 44 auf, in denen seitlich abgekröpfte Abschnitte 46 von Gitterstäben 48 aufgenommen sind, die den Grillrost 10 umfangsseitig begrenzen. Die formschlüssige Aufnahme der Abschnitte 46 in den Ausnehmungen 44 fixiert den Grillrost 10 in beiden horizontalen Achsen.

[0022] Unter den Gargutträgeraufnahmen 36 für den Grillrost 10 befinden sich weitere Gargutträgeraufnahmen 36 für die Aufnahme der Fettauffangschale 12. Die Aufgabe des umfangsseitigen Gitterstabes 48 beim Grillrost 10 übernimmt hier der umfangsseitige Rand 50 der Fettauffangschale 12.

Die Wirkungsweise ist folgende:



[0023] Wünscht ein Nutzer, die Garofenmuffel 2 mit einem Grillrost 10 zu bestücken, ergreift er zunächst den vorderen Haltekamm 34, um diesen samt Schienen 30 und 32 durch die Beschickungsöffnung 24 hindurch soweit herauszuziehen, bis sich auch der hintere Haltekamm 34 vor der Beschickungsöffnung 24 befindet.

[0024] Dann ergreift er den Grillrost 10 an seinen beiden rückwandparallelen Seiten, um ihn in einer auszugsnormalen Richtung in die Schlitze 36 einzuschieben, bis er am Haltekamm 34 anschlägt, der umfangsseitige Gitterstab 48 sich nach unten an den Abschnitten 38 der unteren Lappen 42 und nach oben an den Laschen 40 der oberen Lappen 42 abstützt und die gekröpften Abschnitte 46 des Gitterstabes 48 in die Ausnehmungen 44 der Lappen 42 eingetaucht sind.

[0025] Hierbei steht der Nutzer nicht vor der Garofenmuffel, sondern neben ihr. Auch blickt er nicht in die Garofenmuffel hinein, sondern beispielsweise auf eine Zimmerwand, die hier direkt hinter der gegenüberlegenden Seitenwand der Garofenmuffel und damit direkt hinter den ausgezogenen Auszügen verlaufen kann, ohne den Bestückungsprozess zu behindern.

[0026] Der so fixierte Grillrost wird nun in die Garofenmuffel 2 hineingeschoben, so dass sich nach dem Verschließen der Bestückungsöffnung 24 mit einer nicht dargestellten Tür der Garvorgang starten lässt.

[0027] Die einseitige Führung (an der rechten oder an der linken Seitenwand der Garofenmuffel) dient zum einen dem besseren Handling'bei alternativer Anordnung der Garofenmuffel. Zum anderen ist sie behindertengerecht, indem sie beispielsweise auch vom Rollstuhl aus ein bequemes Einsetzen und Entnehmen der Gargutträger ermöglicht.'Gegenüber zweiseitiger Führung (an der rechten und an der linken Seitenwand der Garofenmuffel) ist sie darüber hinaus aufwandsärmer und durch weniger Metallteile e-nergieeffizienter.

[0028] Die Auszüge können auf einer Trägerkonstruktion fixiert sein, die sich zunächst unter einer Neigung von etwa 45 Grad im oberen Bereich der Garofenmuffel 2 in beispielsweise zwei Lochungen einfädeln und dann nach unten abklappen lässt, um schließlich im unteren Bereich durch beispielsweise eine Rändelschraube fixiert zu werden. All dies kann je nach Benutzerwunsch an der rechten als auch der linken Seitenwand der Garofenmuffel erfolgen. Wie sich die Gargutträger formschlüssig mit den Haltekämmen verbinden lassen, lassen sich auch die Haltekämme formschlüssig mit den Schienen verbinden.

[0029] Gemäß nichtdargestellter Ausführungen ist es auch möglich, je Garebene einen seitlichen Auszug oder ein seitliches Auszugpaar mit einer oder mehreren Gargutträgeraufnahmen für einen einzigen Gargutträger vorzusehen, wobei alle Auszüge auf einer Seite angeordnet und unabhängig voneinander zwischen einer Garposition und einer Serviceposition verschiebbar sind.


Ansprüche

1. Garofenmuffel mit wenigstens einer Garebene, zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden (14, 16) und wenigstens einem Auszugssystem (28, 30, 32), das an einer ersten Seitenwand (16) angeordnet ist, um wenigstens eine Halteeinrichtung (8) zum Halten wenigstens eines Gargutträgers (10, 12) zwischen einer Garposition, in der sich der wenigstens eine Gargutträger (10, 12) im Inneren der Garofenmuffel (2) befindet, und einer Serviceposition, in der sich der wenigstens eine Gargutträger (10, 12) teilweise oder vollständig außerhalb der Garofenmuffel (2) befindet, zu führen.
 
2. Garofenmuffel nach Anspruch 1, bei der der wenigstens eine Gargutträger (10, 12) von der wenigstens einen Halteeinrichtung (8) von einer ersten Seite her an einem zur ersten Seitenwand (16) weisenden seitlichen Bereich gehalten werden kann.
 
3. Garofenmuffel nach Anspruch 1 oder 2, bei der der wenigstens eine Gargutträger (10, 12) in der Serviceposition der wenigstens einen Halteeinrichtung (8) von einer gegenüberliegenden zweiten Seite her in die wenigstens eine Halteeinrichtung (8) eingesetzt oder aus dieser entnommen werden kann, insbesondere eingeschoben, eingehängt, eingesteckt und/oder eingerastet werden kann.
 
4. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 2 bis 3, bei der der zum Halten dienende seitliche Bereich des wenigstens einen Gargutträgers (10, 12) maximal ein Drittel, insbesondere maximal ein Viertel, insbesondere maximal ein Fünftel der Ausdehnung des wenigstens einen Gargutträgers (10, 12) in dieser Richtung umfasst.
 
5. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei der der zum Halten dienende seitliche Bereich des wenigstens einen Gargutträgers (10, 12) einen Abschnitt eines Bodens und/oder eines insbesondere umlaufenden Randes des Gargutträgers (10, 12) umfasst.
 
6. Garofenmuffel nach Anspruch 5, bei der der zum Halten dienende Abschnitt des Randes einen auszugsparallelen und/oder auszugsnormalen Abschnitt des insbesondere umlaufenden Randes umfasst.
 
7. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die wenigstens eine Halteeinrichtung (8) erste Formelemente (36, 38, 40, 42, 44) aufweist, die mit zweiten Formelementen (46) des wenigstens einen ersten Gargutträgers (10) zusammenwirken, um dessen Lage zu sichern.
 
8. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der einer Garebene eine Halteeinrichtung zugeordnet ist, die separat führbar ist und nur einen Gargutträger aufnehmen kann.
 
9. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der einer Gruppe von Garebenen eine gemeinsame Halteeinrichtung (8) zugeordnet ist, die separat führbar ist und je Garebene einen Gargutträger (10, 12) aufnehmen kann.
 
10. Garofenmuffel nach Anspruch 9, bei der eine Gruppe alle oder einen Teil der Garebenen umfasst.
 
11. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die wenigstens eine Halteeinrichtung (8) aus einem in Auszugsrichtung beabstandeten Paar zueinander paralleler Halterungen (34) besteht.
 
12. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der das wenigstens eine Auszugssystem (6) aus einem orthogonal zur Auszugsrichtung beabstandeten Paar zueinander paralleler Auszüge (28, 30, 32) besteht.
 
13. Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der das wenigstens eine Auszugssystem (6) als Teleskopauszugssystem ausgebildet ist.
 
14. Garofen mit wenigstens einer Garofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente