[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Paneels der im
Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
[0002] Paneele sind Bauelemente in Brett- oder Plankenform, die zu einer mehr oder weniger
geschlossenen Fläche, also z.B. zu einem Fußbodenbelag, einer Wand- oder sonstigen
Verkleidung, Möbel od. dgl. zusammengesetzt werden. Paneele können in Form eines sogenannten
Laminats vorliegen und enthalten dann mehrere Schichten aus unterschiedlichen Materialien.
Bei einem Fußboden paneel wird z.B. die im fertigen Fußbodenbelag oben liegende Fläche
durch eine Trittschicht gebildet, die sowohl hart und verschleißfest ist als auch
dekorative Zwecke zu erfüllen hat. Als weitere Schicht ist ein sogenannter Kern vorgesehen,
der meist aus Faserwerkstoffen, bevorzugt aus Holzfaserwerkstoffen, wie MDF-Platten
oder HDF-Platten, vorliegt.
[0003] Um benachbarte Paneele in der fertigen Fläche eines Belags miteinander zu verankern,
sind oft wenigstens zwei gegenüberliegende Seiten des Paneels mit einem Verbindungsprofil
versehen, das aus korrespondierenden, miteinander durch Abwinkeln und/oder Verschnappen
verbindbaren Profilelementen besteht, wie das z.B. in der
WO94/26999 oder in der
WO97/47834 beschrieben ist. Bisher werden die Paneele mit mechanischen, spanenden Werkzeugen,
wie beispielsweise Sägen oder Fräsern, hergestellt. Dabei wird zunächst eine der mehrfachen
Größe eines Paneels entsprechende Platte bereitgestellt, die den Kern und eine darauf
angeordnete weitere Schicht enthält. Dann wird die Platte in einzelne Paneel-Rohlinge
getrennt. Dies geschieht durch kreissägenähnliche Werkzeuge mit einem Stahlkörper
und diamantbestückten Schneiden. Anschließend wird das Verbindungsprofil ausgeformt,
was wiederum durch eine Kombination unterschiedlicher Säg- und Fräswerkzeuge geschieht.
Die Verwendung von mechanischen Werkzeugen hat, neben der unvermeidlichen Staubbelastung
und der relativ großen Schnittbreite, bedingt durch die Dicke der Säge, noch weitere
Nachteile. Diese Nachteile sollen kurz anhand der Figuren 6 bis 12 anhand eines Fußbodenpaneels
erläutert werden. Ein mechanisches Werkzeug, wie beispielsweise ein Sägeblatt oder
ein Fräser übt auf ein vorgeschobenes Werkstück immer einen gewissen Widerstand aus,
der mit steigender Vorschubgeschwindigkeit immer relevant ist. Gegenwärtig werden
Vorschubgeschwindigkeiten von 200 m/min oder mehr verwendet. Rotierende Werkzeuge
haben den Nachteil, dass es hohe Herstellungstoleranzen sowohl im Werkzeug als auch
im Antriebsmotor gibt. Im Ergebnis kann die Schnittlinie zwischen benachbarten Paneelen
eine wellenförmige Ausbildung annehmen, wie dies anhand der Stoßlinie a in Fig. 6,
mittlere Darstellung gezeigt ist. Weist ein Paneel eine harte Oberflächenschicht auf
und wird mit einer rotierenden Kreissäge geschnitten, so besteht die Tendenz zum Ausfransen
der Kante der Oberflächenschicht, was zu einer feinen weißen Linie an der Stoßlinie
führt. Diese weiße Linie wird verursacht durch die Reibung zwischen dem Werkzeug und
der Oberflächenschicht und geht zurück auf beispielsweise das verschleißfeste Beschichtungsmaterial
in der Oberflächenschicht. Diese feine weiße Linie ist in Fig. 7b gezeigt. Die Geschwindigkeit,
mit der die Paneele durch die Maschinen geführt werden ist sehr hoch. Rotierende Werkzeuge
haben den Nachteil, dass die Reibung um so größer wird, je höher die Geschwindigkeit
ist. Ein Ergebnis daraus ist, dass nicht nur die Deckschicht ausgefranst wird, sondem
auch eine darunter liegende zweite Schicht (eine Dekorschicht), wie dies beispielsweise
in Fig. 8b gezeigt ist. Liegen jedoch die Stoßkanten beider Paneele nicht eng beieinander,
sondem bilden Hohlräume und Abstände dazwischen, kann dort Wasser eindringen, wie
dies in Fig. 9 gezeigt ist. Da der Kern meist saugfähig ist, wird das Wassers in den
Kern gezogen, was den Kern aufquellen lässt, so dass sich eine Oberflächenschicht
oder irgendeine andere Schicht abheben kann. Mechanische Werkzeuge müssen weiterhin
nachgeschärft werden, wofür die Produktionsanlage stillgelegt werden muss.
[0004] Mechanische Werkzeuge, insbesondere Sägen, haben eine gewisse Dicke (etwa 2,5 mm),
was zu einem doch merklichen Materialverlust führen kann. Auch erzeugen mechanische
Werkzeuge einen hohen Anteil von Staub, der abgesaugt werden muss und somit weitere
Investitionskosten erfordert.
[0005] Beim Absägen von Paneel-Rohlingen von einer Platte wird die gesamte Platte durch
rotierende Walzen geführt. Dann werden die Paneel-Rohlinge abgesägt und wiederum durch
Führungswalzen aus der Sägemaschine geführt. Es ist praktisch unmöglich, dies ohne
irgendeine horizontale Verlagerung der Paneele und der Platte durchzuführen. Es gibt
viele Gründe dafür, es ist jedoch hauptsächlich die Kombination der Reibung der Sägeblätter
und der Führungs- und Druckwalzen sowie die mechanische Positionierung dieser Bauteile,
die diese geringen horizontalen Bewegungen bewirken. Dies sollte auf jeden Fall dann
verhindert werden, wenn die Platte oder die Paneele mit einem geometrischen Dekor
versehen sind. Die Fig. 10 bis 12 zeigen ein solches Dekor, wobei Fig. 10 zeigt, wie
dies idealerweise hergestellt wird, und die Fig. 11 und 12 die Probleme bei der bisherigen
Herstellung mit rotierenden mechanischen Werkzeugen zeigen. In Fig. 10 sind die Abstände
x und x' an beiden Seiten der Stoßlinie gleich (x + x' = y'). Fig. 11 zeigt ein mögliches
Ergebnis wenn die Paneele während des Sägens nicht korrekt positioniert sind, wie
dies im Stand der Technik passieren kann. Dabei sind x + x' nicht gleich, während
y noch gleich y' ist, die Stoßlinie jedoch in keiner Weise parallel mit den Kanten
ist. Wenn derartige Fußbodenpaneele verlegt werden, ist die Stoßkante nicht perfekt
und die Dekormuster falsch positioniert.
[0006] Bei direkt aneinanderstoßenden Paneelen fällt weiterhin auch die kleinste Absplitterung
und ausgebrochene Stelle an der Stoßkante auf, die bei mechanischen, rotierenden Werkzeugen
nie ganz zu vermeiden sind. Weiterhin führt die Reibung der Werkzeuge an den Schnittkanten,
und insbesondere an der Trittschicht zu Erwärmung, wodurch sich die Trittschicht,
die meist aus einem Kunststoff besteht, farblich oder in der Struktur verändern kann.
Auch das tritt im fertigen Belag unangenehm in Erscheinung. Diese Unregelmäßigkeiten
werden noch verstärkt, wenn die Bearbeitungsgeschwindigkeit für eine ökonomische Herstellung
erhöht wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines Paneels
aufzuzeigen, das die oben erwähnten Nachteile nicht aufweist.
[0008] Die Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 und das Paneel gemäß Anspruch
12 gelöst.
[0009] Es hat sich herausgestellt, dass es möglich ist, bei Einsatz eines Lasers zumindest
für besonders beanspruchte oder exponierte Schnitte die oben erwähnten Nachteile vollständig
zu eliminieren. Der Laserschnitt erzeugt weder Staub noch einen nennenswerten mechanischen
Widerstand, der auch schnell zugeführte Werkstücke aus der Bahn drücken könnte. Ein
Ausbrechen der Kante tritt nicht auf und Reibung wird nicht erzeugt. Selbst der gravierendste
Nachteil, der bislang dem Einsatz von Lasern bei der Bearbeitung von Faserwerkstoffen
entgegenstand, d.h. die Erzeugung von Wärme und die dabei entstehenden Veränderungen
bzw. Verbrennungen an der Schnittfläche, erweist sich beim Einsatz zum Herstellen
von Paneelen als entscheidender Vorteil, da dadurch die Schnittflächen quasi versiegelt
werden. Dies geschieht einerseits durch Aufschmelzen von Bindemitteln im Holzfaserwerkstoff,
beispielsweise von Melaminharz in HDF- oder MDF-Platten, und andererseits durch eine
Art Verbrennung oder Verkolkung der Schnittfläche, die deren Struktur verdichtet,
trotzdem bleibt aber die in verbundenem Zustand sichtbare Kante oder sichtbare Schneidspuren.
Die Fig. 6c, 7c, 8c und 10 zeigen jeweils perfekte, fast unsichtbare Stoßlinien, wie
sie mit der vorliegenden Erfindung unter Verwendung eines Lasers erzielbar sind.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Bevorzugt werden besonders exponierte Kanten, wie beispielsweise die Stoßkante im
Bereich der Oberfläche, die im fertigen Belag unmittelbar sichtbar ist und bei der
jede Unregelmäßigkeit auffällt, durch das erfindungsgemäße Verfahren mit Laser geschnitten.
[0012] Es ist jedoch auch möglich zusätzlich oder altemativ auch Bereiche des Kerns mit
Laser zu schneiden, um diesen an besonders exponierten Stellen weniger Wasser aufnehmend
zu machen. Wird die Lasertechnik zum Zuschneiden einer Platte in eine Vielzahl von
Paneel-Rohlingen eingesetzt, so kann auch hier der Verlust durch hohe Schnittbreiten
und die Staubentwicklung entscheidend verringert und die Wirtschaftlichkeit erhöht
werden.
[0013] Reicht die natürüche Versiegelung durch den zum Schneiden verwendeten Laser nicht
aus, so kann der Laser speziell für diese Aufgabe eingestellt oder ausgewählt werden.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, schematische Darstellung eines Teils eines aus Paneelen zusammengesetzten
Belags,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Teildarstellung eines ersten Verbindungselements eines Verbindungsprofils,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Teildarstellung des korrespondierenden Verbindungselements des Verbindungsprofils,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung verschiedener Verfahrensschritte zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- Fig. 6-12
- schematische Darstellungen der Nachteile des Standes der Technik und der Vorteile
der vorliegenden Erfindung.
[0015] Fig. 1 zeigt in perspektivischer, schematischer Darstellung einen Teil eines Belags
1, der aus einer Vielzahl einzelner, bevorzugt identischer, brett- oder plankenförmiger
Paneele 2 zusammengesetzt ist, wobei lediglich zwei Paneele 2a und 2b dargestellt
sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Paneele 2a, 2b identisch, so dass
lediglich eines der Paneele stellvertretend beschrieben wird.
[0016] Jedes Paneel 2 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem sogenannten
Laminat, d.h. es enthält mehrere Schichten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel enthält
das Paneel eine Oberflächenschicht 3 und einen Kern 4. Die Oberflächenschicht 3 bildet
die Oberseite 3a des Paneels, d.h. die Nutz- und Sichtfläche. Bei Fußbodenpaneelen
ist die Oberflächenschicht 3 als Trittschicht ausgebildet und enthält gewöhnlich eine
harte Verschleißschicht, beispielsweise aus Melaminharz, und eine Dekorschicht, meistens
aus Holzdekor. Die Trittschicht kann jedoch auch aus nur einer Lage bestehen, die
beide Funktionen erfüllt.
[0017] Den Kern 4 bildet eine Platte aus Faserwerkstoff, wie beispielsweise ein Mineral-,
Glas-, oder bevorzugt ein Holzfaserwerkstoff, insbesondere eine Spanplatte oder, bevorzugt,
eine MDF-Platte (mitteldichte Platte) oder eine HDF-Platte (hochverdichtete Platte).
Die beiden letztgenannten Platten sind Holzfaserplatten und bestehen aus gepresstem
und mit Bindemittel, meistens Melaminharz, oder anderen Leimen gebundenen Spanstaub.
Gegenüber reinen Spanplatten, aus zerkleinerten und gepressten, mit Bindemittel gebundenen
Holzspänen, haben Holzfaserplatten den Vorteil, dass sie einen feinen, nahezu homogenen
Aufbau aufweisen und an ihren Kanten problemlos profiliert werden können, ohne auszureißen.
[0018] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Oberflächenschicht 3 direkt auf dem
Kern 4 befestigt und weitere Schichten nicht gezeichnet. Bei einem Fußbodenpaneel
2 können jedoch die üblichen zusätzlichen Schichten vorgesehen sein, also beispielsweise
eine Trittschalldämmung, eine Heizfläche, eine ausgleichende Bodenschicht oder dgl.
enthalten.
[0019] Für eine bevorzugte leimfreie Verlegung der Paneele 2 ist jedes Paneel 2 an wenigstens
zwei gegenüberliegenden, quer zur Oberfläche 3a verlaufenden Seitenflächen im dargestellten
Ausführungsbeispiel die langen Seitenflächen der Paneele 2, mit einem Verbindungsprofil
5 versehen, das zwei korrespondierende und ineinander eingreifende Verbindungselemente
5a und 5b enthält. Jedes Paneel 2 kann jedoch auch an gegenüberliegenden kurzen Seiten
mit einem Verbindungsprofil aus korrespondierenden Verbindungselementen versehen sein.
Die Erfindung ist weiterhin anwendbar für Paneele ohne Verbindungsprofil.
[0020] In den Fig. 2 und 3 ist eine bevorzugte Form eines Verbindungsprofils 5 mit zwei
korrespondierenden Verbindungselementen 5a, 5b gezeigt, wobei das Verbindungselement
5a an jeweils einer langen Seite des Paneels 2 und das Verbindungselement 5b an der
gegenüberliegenden langen Seite jedes Paneels 2 vorgesehen ist. Die Verbindungselemente
5a, 5b enthalten die üblichen ineinander greifenden Vorsprünge und Vertiefungen, die
in bekannter Weise beim Verlegen ineinander geschoben und/oder ineinander gedreht
und/oder miteinander verrastet werden und im fertigen Belag 1 ohne Einsatz von Leim
für eine Verriegelung der Paneele 2 gegeneinander in allen Richtungen sorgen. Derartige
Verbindungsprofile sind in großer Zahl bekannt, so dass sie nachfolgend nicht weiter
erläutert werden müssen.
[0021] An jedem der Paneele 2 ist bevorzugt ringsum eine Stoßkante 6 ausgebildet, mit der
benachbarte Paneele 2a, 2b zur Ausbildung einer an der Oberfläche 3a erscheinenden
Stoßlinie 7 (Fig. 1) aneinander stoßen.
[0022] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Stoßkante 6 an einem seitlich vorstehenden
Vorsprung 8 vorgesehen, der sich über die Oberflächenschicht 3 über einen Teil der
Paneeldicke bis in den Kern 4 hinein erstreckt und bis zur Oberseite 3a reicht. Der
Vorsprung 8 wird nach außen hin durch eine Begrenzungsfläche 6a begrenzt, in der die
Stoßkante 6 liegt und die einen rechten Winkel zur Oberseite 3a einschließt.
[0023] Beim Verlegen der Paneele 2a, 2b zum Fußbodenbelag 1 stoßen die Begrenzungsflächen
6a benachbarter Paneele aneinander. Um auf diese Weise eine möglichst gleichmäßige
und fast unsichtbare Stoßlinie 7 zu erzeugen, müssen die Stoßkante 6 und gegebenenfalls
die Begrenzungsfläche 6a sehr exakt gearbeitet werden.
[0024] Dies wird durch das erfindungsgemäße Verfahren erreicht.
[0025] Beim Herstellen der Paneele 2 wird zunächst, wie Fig. 4 zeigt, die übliche Platte
10 aus den Laminatmaterialien zusammengestellt. Insbesondere enthält die Platte 10
die Oberflächenschicht 3 und den Kern 4. Diese Platte 10 wird, wie Fig. 4 zeigt, in
üblicher Weise durch Walzenpaare 11 gefördert, die einen gewissen Druck auf die Platte
10 ausüben, sich drehen, und dadurch die Platte 10 schonend und kontinuierlich und
mit hoher Geschwindigkeit fördern. Andere geeignete Fördereinrichtungen sind jedoch
ebenfalls brauchbar.
[0026] Die Platte 10 wird während der Förderung durch Trennlinien 9 in einzelne Paneel-Rohlinge
10a aufgetrennt. Abweichend vom Stand der Technik geschieht dies jedoch mit Hilfe
einer nur schematisch dargestellten Lasereinrichtung 12 mit einer Vielzahl im Abstand
der Breite der Paneel-Rohlinge 10a nebeneinander liegender Laser herkömmlicher Art.
Bevorzugt wird ein Laser mit 5 KW Gesamtleistung verwendet und mit einer Schneidleistung
von 200 mW betrieben. Die Schneidleistung der Laser kann jedoch, wie dies nachfolgend
noch erläutert wird, entsprechend den gewünschten Ergebnissen verändert werden oder
einstellbar sein. Die Breite der vom Laser erzeugten Trennlinie 9 beträgt nur wenige
Zehntelmillimeter, bevorzugt zwischen 0,2 und 0,3 mm (gegenüber etwa 2,5 mm bei herkömmlichen
Sägen).
[0027] Die Platte 10 wird durch die Walzen 11 und unter den Laser 12 in einer Ausrichtung
geführt, in der die Oberflächenschicht 3 nach oben d.h. dem Laser 12 zugewandt, ausgerichtet
ist.
[0028] Die Laser schneiden Platte 10 in einem Durchlauf durch die Walzen 11 vollständig
in die einzelnen Paneel-Rohlinge 10a auf; mit minimalstem Verschnitt zwischen den
Rohlingen, so dass sich eine ausgezeichnete Materialausnutzung ergibt. Staub fällt
nicht an, so dass auch die Vorkehrungen zur Staubentfemung, die beim mechanischen
Werkzeug notwendig sind, entfallen können. Die Schnittgeschwindigkeit ist hoch. Trotzdem
tritt weder Reibung, die die Oberflächenschicht 3 verändem könnte, noch Ausbrechungen,
noch eine ungleichmäßige mechanische Hemmung auf, durch die sich Schwingungen aufbauen
können, die für schräge oder wellenförmig Schnitte im Stand der Technik verantwortlich
sind. Die Rohlingen 10a werden somit mit optimaler Qualität hergestellt.
[0029] Der Einsatz von Lasern ist weiterhin besonders zweckmäßig bei der Herstellung der
Stoßkante 6 im Bereich des Verbindungsprofils 5, wie dies anhand Fig. 5 näher erläutert
wird. Fig. 5 zeigt auf der linken Seite die Herstellung des Verbindungselements 5b
des Verbindungsprofils 5 und auf der rechten Seite die Herstellung des Verbindungselements
5a des Verbindungsprofils 5. Im Kreis geführte Pfeile deuten an, dass für diesen Herstellungsschritt
jeweils mechanisch rotierende Werkzeuge eingesetzt werden. So wird beispielsweise
im Schritt A jeweils eine mechanische Fräse bzw. Säge 13 eingesetzt, während im nachfolgenden
Schritt B Fräser, beispielsweise Stirn- oder Profilfräser 15 zum Einsatz kommen.
[0030] Erfindungsgemäß wird im Zuge der Verfahrensschritte A und B an einer Stelle, die
die spätere Stoßkante 6 enthält, ein Restmaterialstück 16 an beiden Verbindungselementen
5a, 5b stehen gelassen. Das Restmaterialstück 16 kann jede geeignete Form aufweisen,
wie sie sich aus dem Verfahren ergibt.
[0031] Dieses Reststück 16 wird im Verfahrensschritt C mit Hilfe eines Lasers 12 abgeschnitten,
wobei der Laserstrahl zum Ausbilden der Stoßkante 6 durch die Oberflächenschicht 3
reicht. Bevorzugt reicht der Laserstrahl auch noch in den angrenzenden Bereich des
Kerns 4 zum Ausbilden der Begrenzungsfläche 6a. Gegebenenfalls kann mit Reflektorplatten
oder anderen geeigneten Maßnahmen gearbeitet werden, um sicherzustellen, dass bereits
fertiggestellte Bereiche der Verbindungselemente 5a, 5b nicht beschädigt oder zerstört
werden.
[0032] Das Reststück 16 wird weiterhin so abgeschnitten, dass der in den Fig. 2 und 3 gezeigte
Vorsprung 8 verbleibt.
[0033] Durch die Verwendung des Lasers 12 wird hier eine exakte, genau geradlinige Stoßkante
6 erzeugt, die eine fast unsichtbare Trennlinie 7 im fertigen Belag 1 ergibt. Weiterhin
werden die sich an die Oberflächenschicht 3 anschließenden Bereiche des Kerns durch
den Laser so beeinflusst, dass dort die Wasseraufnahmefähigkeit stark verringert wird.
Insbesondere geschieht dies durch Aufschmelzen des Bindemittels im Faserwerkstoff,
also insbesondere des Melamins in den HDF- oder MDF-Platten sowie gegebenenfalls durch
eine leichte Ankolkung durch die Wärme des Lasers. Damit wird das Eindringen von Wasser
auf zwei Arten verhindert. Einmal wird die Trennlinie 7 so dünn, dass Wasser aufgrund
seiner Oberflächenspannung kaum eindringen kann, dringt jedoch trotzdem Wasser ein,
so kann es durch die vom Laser geschnittenen Bereiche nicht aufgesaugt werden, so
dass ein Aufquellen des Kerns 4 unter Anhebung der Oberflächenschicht 3 nicht stattfinden
kann.
[0034] Anschließend werden die Verbindungselemente im Schritt D in üblicher Weise durch
rotierende, mechanische Werkzeuge 17 fertiggestellt.
[0035] Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für den Einsatz von Lasern beim Herstellen von
Paneelen liegt in der Oberflächenbearbeitung. So kann die Oberfläche 3a z.B. mit den
in Fig. 1 angedeuteten Einschnitten 18 für dekorative oder technisch funktionale Zwecke
versehen werden. Die Einschnitte 18 können so breit ausgeführt werden, dass sie gut
sichtbar sind. Auch hierbei wird ein Ausbrechen der Kanten oder ein Abweichen von
der Ideallage vermieden, sowie eine verbesserte Wasserfestigkeit erreicht.
[0036] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels können auch
andere Schnitte als die Trennlinie, die Stoßkante die Einschnitte und die Begrenzungsfläche
durch Laser erzeugt werden, je nachdem, wo und bei welcher Schnittarbeit die oben
beschriebenen Vorteile erzielt werden sollen. Die Erfindung kann auch bei Paneelen
mit anderen Verbindungsprofilen eingesetzt werden. Als Werkstoff des Kerns können
andere Holzfaserwerkstoffe eingesetzt werden. Obwohl sich die Erfindung besonders
zur Herstellung von Fußbodenpaneelen mit einem Kern aus Holzfaserwerkstoffen und einer
als Trittschicht ausgebildeten Oberflächenschicht eignet, können erfindungsgemäß auch
andere Paneele, z.B. für eine Verkleidung einer Wand oder dgl. oder für Möbel hergestellt
werden. Die Paneele können mehr als die beschriebenen Schichten aufweisen oder aus
nur einem Material, z.B. einem Holzwerkstoff, mit oder ohne Oberflächenbehandlung
bestehen.
1. Verfahren zum Herstellen eines Paneels (2), wobei das Paneel (2) einen Kern (4) aus
einem Fasermaterial, bevorzugt einer MDF- oder HDF-Platte aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schnitt (6, 6a, 9) am Paneel (2) mit Laser geschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Laser-Schnitt (6a, 9) zumindest teilweise durch den Kern (4) aus Fasermaterial
verläuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem eine Oberflächenschicht (3) enthaltenden Paneel (2) der Laserschnitt zum
Ausbilden einer Stoßkante (6) durch die Oberflächenschicht (3) verläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Laserschnitt (6a) durch die Oberflächenschicht (3) und zumindest teilweise bis
in den Kern (4) verläuft.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Seite des Paneels (2) ein Vorsprung (8) ausgebildet wird, der eine durch
Laser geschnittene Stoßkante (6) enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Herstellen eines Verbindungsprofils an einer Seite des Paneels (2) ein Reststück
(16) aus dem Material des Kern (4) am Kern (4) verbleibt und anschließend mit Laser
abgeschnitten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Reststück (16) am Übergang von einer Oberflächenschicht (3) zum Kern (4) verbleibt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Platte (10) aus dem Kern (4) und einer mit dem Kern (4) verbundenen Oberflächenschicht
(3) hergestellt wird und ein Paneel-Rohling (10a) durch Laser (12) von der Platte
(10) abgeschnitten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufschneiden der Platte (10) in eine Vielzahl von Paneel-Rohlingen (10a) eine
Vielzahl nebeneinander angeordnete und in der Breite der Paneel-Rohlinge (10a) zueinander
beabstandete Laser (12) vorgesehen sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung des Lasers so auf das Material des Kerns (4) abgestimmt wird, dass der
Laserschnitt einen gegenüber dem Kernmaterial verbesserten Widerstand gegen das Eindringen
von Wasser bietet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche (3a) des Paneels (2) durch Laser bearbeitet wird.
12. Fußbodenpaneel (2), mit einer Trittschicht (3) und einem Kern (4) aus einem Holzfasermaterial,
bevorzugt einer MDF- oder HDF-Platte, gekennzeichnet durch eine durch einen Laserschnitt erzeugte Stoßkante (6).