[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mittelpufferkupplung für Schienenfahrzeuge,
mit einem über eine Anlenkung vertikal schwenkbar am Wagenkasten des Schienenfahrzeuges
angebrachten und an seinem freien Ende einen Kupplungskopf tragenden Kupplungsschaft
und einer Vorrichtung zur horizontalen Mittenrückstellung, wobei die Vorrichtung zur
horizontalen Mittenrückstellung eine um eine vertikale Schwenkachse verlaufende, horizontale
Schwenkbewegungen des Kupplungsschafts mitmachende Mittenstellungsführung sowie eine
Betätigungsvorrichtung zum Positionieren der Mittenstellungsführung zusammen mit dem
wirkverbundenen Kupplungsschaft in vorgegebenen Stellen oder in jeder Stelle eines
vorgesehenen Schwenkbereichs aufweist.
[0002] Derartige Kupplungsanordnungen sind im Prinzip aus dem Stand der Technik bekannt
und zeichnen sich dadurch aus, dass ein möglichst einwandfreies Verkuppeln zweier
Mittelpufferkupplungen ermöglicht werden kann. Hierbei ist in der Regel die Mittenrückstellvorrichtung
so ausgelegt, dass bei Auslenkungen des Kupplungsschafts in der Horizontalebene eine
Mittenrückstellung gewährleistet und somit der Kupplungsschaft beim Kupplungsvorgang
stets in Mittenlage in der Mittenlängsebene gehalten werden kann. Zur Realisierung
einer solchen Mittenrückstellvorrichtung sind eine große Anzahl von Rückstellsystemen
bekannt, die z.B. hydraulisch oder durch Federkraft die Einstellung der Mittenlage
in der Horizontalebene ermöglichen.
[0003] In der Fig. 1 ist zur Erläuterung des Prinzips der Mittenrückstellung eine Seitenansicht
einer aus dem Stand der Technik bekannten und beispielsweise in der Druckschrift
EP 1 321 344 A1 offenbarten Vorrichtung zur Mittenrückstellung 3 in teilgeschnittener Darstellung
gezeigt. Diese für eine mittels eines Kupplungsschafts 2 schwenkbar an einem Schienenfahrzeug
befestigte Mittelpufferkupplung vorgesehene Mittenrückstellvorrichtung 3 weist eine
die Schwenkbewegung des Kupplungsschafts 2 um seine vertikale Schwenkachse mitmachende
Mittenstellungsführung 4 auf, die ihrerseits über ein Getriebe 13 mit einer Betätigungsvorrichtung
5 kraftschlüssig verbunden ist.
[0004] Im Einzelnen ist bei der Kupplungsanordnung gemäß Fig. 1 die Mittenstellungsführung
4 als Kurvenscheibe ausgebildet, die mittels einem vertikal angelagerten Schwenkbolzen
14 drehbar in der Anlenkung 1 der Kupplungsanordnung gelagert ist. Die Kurvenscheibe
4 ist mit dem Kupplungsschaft 2 drehsynchron gekoppelt, und der Schwenkbolzen 14 ist
axial fluchtend zu einem Lagerbolzen 15 des Kupplungsschafts 2 angeordnet. Der Schwenkbolzen
14 selber ist mit dem Lagerbolzen 15 wirkverbunden, während die Kurvenscheibe 4 fest
mit einem unterhalb der Kurvenscheibe 4 angeordneten Zahnrad 16 verbunden ist, welches
seinerseits über ein Getriebe 17 mit einer als Stellantrieb dienenden Betätigungsvorrichtung
der Mittenrückstellung 5 verbunden und antreibbar ist.
[0005] Aus der Schienenfahrzeugtechnik ist ferner bekannt, im Untergestell von Schienenfahrzeugen
mehrstufige Energieverzehreinrichtungen anzuordnen. Diese weisen in der Regel eine
reversible Energieverzehreinrichtung als Primärstufe auf, welche beispielsweise in
der Gestalt einer Kupplungsfeder im Kupplungsschaft integriert ist, und welche die
im Fahr-, Rangier- und Kupplungsbetrieb auftretenden Stoßkräfte absorbieren soll.
Auch ist möglich, im Lagerbock der Anlenkung, über die der Kupplungsschaft am Untergestell
des Wagenkastens befestigt ist, eine Zug-/Stoßeinrichtung vorzusehen. Diese in der
Anlenkung vorgesehene Zug-/Stoßeinrichtung nimmt Zug- und Druckkräfte bis zu einer
definierten Größe auf und leitet darüber hinausgehende Kräfte ungedämpft über den
Lagerbock in das Fahrzeuguntergestell weiter.
[0006] Mit der Zug-/Stoßeinrichtung werden zwar jene Zug- und Stoßkräfte, welche während
des normalen Fahrbetriebs zwischen den einzelnen Wagenkästen auftreten, absorbiert,
bei Überschreiten der Betriebslast aber, etwa beim Aufprall des Fahrzeugs auf ein
Hindernis, ist es möglich, dass die vorgesehene Energieaufnahme der Kupplung nicht
ausreichend ist. Die überschüssige Stoßenergie wird dann direkt auf das Fahrzeuguntergestell
übertragen. Dabei ist dieses extremen Belastungen ausgesetzt, so dass der Wagenkasten
Gefahr läuft, beschädigt zu werden oder zu entgleisen.
[0007] Ein Ansatz, mit dem solch eine Situation verhindert werden soll, sieht vor, zusätzlich
zu der Zug-/Stoßeinrichtung eine weitere (sekundäre) Energieverzehreinrichtung, beispielsweise
in Gestalt von zwei Seitenpuffern am äußeren Rand der Stirnseite des jeweiligen Wagenkastens,
vorzusehen, um die sich aus überhöhten Auflaufstößen ergebende Stoßenergie zu absorbieren.
Auch ist möglich, nach Ausschöpfung der primären Energieverzehreinrichtung über eine
Sollbruchstelle in der Kupplungsanlenkung die Restenergie auf wagenkastenseitige Energieaufnahmeelemente,
beispielsweise Reibeelemente, umzuleiten. Dieser sogenannte Überlastschutz dient als
zusätzliche Stoßsicherung zum Schutz des Fahrzeuguntergestells gegen Beschädigung
bei starken Auffahrstößen. Zum Abbau der Stoßenergie wird dazu zunächst die Kupplung
mitsamt der Anlenkung sowie der Mittenstellvorrichtung von der Kupplungsebene weg
nach hinten geschoben und somit aus dem zwischen zwei benachbarten Wagenkästen übertragenen
Kraftfluss genommen. Beispielsweise ist denkbar, dass nach Überschreiten einer kritischen
Stoßkraft die Anlenkung der Kupplungsanordnung an Sollbruchstellen abschert und größere
Teile der Kupplung durch einen an der Stirnseite des Wagenkastens vorgesehenen Querträger
in einen Raum im Untergestell des Wagenkastens geschoben werden.
[0008] Allerdings setzt ein derartiger Überlastschutz bei Kupplungsanordnungen, die über
eine Anlenkung mit Mittenstellvorrichtung am Wagenkasten befestigt sind, voraus, dass
die Anschlussplatte (Querträger), an welcher die Anlenkung der Kupplungsanordnung
mit dem Wagenkasten bzw. dem Untergestell des Wagenkastens kraftschlüssig verbunden
ist, und durch welche in einem Crashfall, d.h. beim Auftreten extremer Stoßenergien,
die Anlenkung mit der Mittenstellvorrichtung und dem Kupplungsschaft nach Ansprechen
der Abscherelemente durchgeschoben wird, entsprechend ausgelegt sein muss. Unter dem
Begriff "Abscherelemente" sind hierin Verbindungselemente zu verstehen, die im "normalen"
Fahrbetrieb die Anlenkung und somit die Kupplungsanordnung mit der Anschlussplatte
bzw. mit dem Wagenkasten verbinden, und die nach Überschreiten einer festlegbaren
kritischen Stoß-/Zugkraft ihre Funktion als Verbindungselement verlieren, so dass
die Anlenkung mitsamt der Mittenstellvorrichtung und ggf. dem Kupplungsschaft durch
die Anschlussplatte des Wagenkastens in einen im Untergestell des Wagenkastens hierfür
vorgesehenen Raum geschoben werden kann.
[0009] Der Nachteil bei dieser aus dem Stand der Technik bekannten Lösung liegt nun darin,
dass der an der Stirnseite des Wagenkastens vorgesehene und als Anschlussteil dienende
Querträger relativ breit und hoch ausgeführt sein muss, da sich im Crashfall und nach
Ansprechen der Abscherelemente nicht nur die Anlenkung sondern auch die gesamte Mittenstellvorrichtung
zurückbewegt und durch den Querträger gedrückt werden muss, und somit eine relativ
große auf den Querträger wirkende Kontaktfläche gegeben ist. Um den Querträger bzw.
die entsprechenden Anschlussteile für eine derartige Kupplungsanordnung auszulegen,
ist es demnach erforderlich, den Querträger entsprechend auszulegen, was zu einer
Gewichtszunahme der Anschlussteile und insbesondere der gesamten Kupplungsanordnung
führt.
[0010] Ausgehend von dieser Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine über eine Anlenkung an der Stirnseite eines Wagenkasten befestigte
und eine Mittenstellvorrichtung aufweisende Kupplungsanordnung anzugeben, die bei
Überschreiten einer über den Kupplungsschaft übertragenen kritischen Stoßkraft aus
dem Kraftfluss nehmbar ist, wobei die Anschlussteile, die zur Verbindung der Anlenkung
mit der Stirnseite des Wagenkastens dienen, leichter und kleiner dimensioniert ausgeführt
sein können.
[0011] Diese Aufgabe wird mit einer Mittelpufferkupplung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Mittenstellungsführung mit Hilfe einer Mittenstellungskupplung
zur Übertragung eines Rückstellmoments der Betätigungsvorrichtung auf die Mittenstellungsführung
kraftschlüssig verbunden ist, wobei die kraftschlüssige Verbindung bei Überschreiten
einer in Längsrichtung des Kupplungsschafts wirkenden und über diesen übertragenen
festlegbaren kritischen Stoß-/Zugkraft gelöst wird.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung weist eine ganze Reihe wesentlicher Vorteile gegenüber
der aus der Schienenfahrzeugtechnik bekannten und vorstehend erläuterten Mittelpufferkupplungen
auf. Die Mittenstellungskupplung dient im "normalen" Fahrbetrieb zur Übertragung des
Rückstellmoments der Betätigungsvorrichtung auf die Mittenstellungsführung und zur
kraftschlüssigen Verbindung der Betätigungsvorrichtung mit der Mittenstellungsführung
dient. Im Crashfall, d.h. bei Überschreiten einer in Längsrichtung des Kupplungsschafts
wirkenden und über diesen übertragenen kritischen Stoß-/Zugkraft, wird diese kraftschlüssige
Verbindung allerdings selbständig gelöst. Demnach handelt es sich hierbei um eine
trennbare Mittenstellungskupplung, bei der bei einem zuvor genau definierbaren Ereignis
die Momentenübertragung und die kraftschlüssige Verbindung zwischen der Betätigungsvorrichtung
der Mittenstellvorrichtung und den restlichen Komponenten der Kupplungsanordnung unterbrochen
wird. Die erfindungsgemäße Lösung beruht darauf, dass die Betätigungsvorrichtung der
Mittenstellvorrichtung, die beispielsweise einen pneumatisch betriebenen Hubzylinder
und/oder ein elektrisch betriebenes Betätigungsmittel aufweisen kann, am Wagenkasten
unterhalb, oberhalb oder seitlich der eigentlichen Anlenkung der Mittelpufferkupplung
angeordnet ist, und dass das Rückstellmoment der Betätigungsvorrichtung über einen
Übertragungsmechanismus, beispielsweise ein Getriebe und/oder eine Mittenstellungsführung,
auf den Kupplungsschaft übertragen wird. Der Kupplungsschaft, der mit Hilfe der Anlenkung
an der Stirnseite des entsprechenden Wagenkasten drehbar angelenkt ist, kann demnach
mit Hilfe der Betätigungsvorrichtung und der Mittenstellungsführung in vorgegebenen
Stellen oder in jeder Stelle eines vorgesehenen Schwenkbereichs positioniert werden.
[0013] Mit der erfindungsgemäßen Lösung, bei der die Betätigungsvorrichtung der Mittenstellvorrichtung
über die trennbare Mittenstellungskupplung mit der in der Anlenkung vorgesehenen Mittenstellungsführung
verbunden ist, kann insbesondere erreicht werden, dass die Anlenkung mit der gesamten
Mittenstellvorrichtung als einzelnes Modul aufgebaut ist, und somit als solches mit
Hilfe von entsprechend vorgesehenen Anschlussteilen (z.B. ein Querträger) an einer
im Hinblick auf den Wagenkasten stirnseitigen Anschlussplatte des Wagenkastens bzw.
am Untergestell des Wagenkasten befestigt werden kann. Dies erleichtert die Montage
und Demontage der Kupplungsanordnung. Diese Befestigung der Anlenkung an der Anschlussplatte
erfolgt in bevorzugter Weise mit Hilfe von Abscherelementen, die bei Überschreiten
einer festlegbaren kritischen Stoßkraft ihre Funktion als Verbindungselemente verlieren
und somit eine Rückwärtsbewegung der Anlenkung durch die Anschlussplatte erlauben.
Indem die Anlenkung und der daran angelenkte Kupplungsschaft so aus dem über den Kupplungsschaft
übertragenen Kraftfluss genommen werden, können beispielsweise am Wagenkasten vorgesehene,
sekundäre Energieverzehreinrichtungen zum Einsatz kommen, um die überschüssige Stoßenergie
zu absorbieren.
[0014] Da erfindungsgemäß die Betätigungsvorrichtung der Mittenstellvorrichtung mit Hilfe
einer trennbaren Mittenstellungskupplung mit der in der Anlenkung der Kupplungsanordnung
vorgesehenen Mittenstellungsführung verbunden ist, und da bei Überschreiten der festlegbaren
kritischen Stoß-/Zugkraft nicht nur die in der Überlastsicherung vorgesehenen Abscherelemente,
sondern auch die Mittenstellungskupplung ansprechen und ihre Funktion als Verbindungsglied
verlieren, führt bei Überschreiten der kritischen Stoß-/Zugkraft nur noch die Anlenkung
mit der darin vorgesehenen und mit dem Kupplungsschaft kraftschlüssig verbundenen
Mittenstellungsführung eine Rückwärtsbewegung durch, während die Betätigungsvorrichtung
der Mittenstellvorrichtung unverändert vor der Anschlussplatte des Wagenkastens verbleibt.
Infolgedessen können die Anschlussteile, wie beispielsweise der Querträger an der
Stirnfläche des Wagenkastens, an welchen die Anlenkung der Kupplungsanordnung befestigt
ist, entsprechend leichter und kleiner dimensioniert ausgelegt sein, da in einem Crashfall
nur noch die Anlenkung ohne Betätigungsvorrichtung in ihrer Rückwärtsbewegung die
Anschlussplatte durchstößt und in einen beispielsweise im Untergestell des Wagenkastens
vorgesehenen Raum geschoben wird. Im einzelnen kann beispielsweise der als Anschlussteil
dienende Querträger entsprechend flacher ausgeführt sein, was insbesondere zu einer
Gewichtsreduzierung der gesamten Kupplungsanordnung führt.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0016] So ist beispielsweise in einer besonders vorteilhaften Weise vorgesehen, dass die
Mittenstellungskupplung jeweils ein an der Mittenstellungsführung und ein an der Betätigungsvorrichtung
angeordnetes äußeres Übertragungsglied und zumindest ein weiteres zwischen den Übertragungsgliedern
angeordnetes mittleres Übertragungsglied aufweist, wobei die äußeren Übertragungsglieder
jeweils mit dem mittleren Übertragungsglied derart in Eingriff stehen, um ein Rückstellmoment
der Betätigungsvorrichtung auf die Mittenstellungsführung übertragen zu können. Der
Vorteil einer derart ausgeführten, trennbaren Mittenstellungskupplung ist insbesondere
darin zu sehen, dass durch die miteinander in Eingriff stehenden Übertragungsglieder
in besonders einfacher und leicht zu realisierender Weise eine zuverlässige Momentenübertragung
von der Betätigungsvorrichtung der Mittenstellvorrichtung auf die Mittenstellungsführung
sichergestellt werden kann. Dadurch, dass die Übertragungsglieder miteinander in Eingriff
stehen, weist die trennbare Mittenstellungskupplung ferner die Funktion einer Ausgleichskupplung
auf; sie ist also dahingehend ausgelegt, um beispielsweise einen zwischen der Betätigungsvorrichtung
der Mittenstellvorrichtung und der Mittenstellung selber auftretenden Versatz zu kompensieren.
Selbstverständlich sind hier aber auch andere Ausführungsformen mit beispielsweise
mehreren mittleren Übertragungsgliedern, die durch Eingriff etwa miteinander kraftschlüssig
verbunden sind, denkbar.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Realisierung der zuletzt genannten Ausführungsform,
bei welcher also die trennbare Mittenstellungskupplung mit jeweils einem an der Mittenstellungsführung
und einem an der Betätigungsvorrichtung angeordneten äußeren Übertragungsglied und
mit zumindest einem zwischen den äußeren Übertragungsgliedern angeordneten mittleren
Übertragungsglied ausgeführt ist, ist vorgesehen, dass die Mittenstellungskupplung
derart ausgeführt ist, dass bei Überschreiten der festlegbaren kritischen Stoß-/Zugkraft
der Eingriff zwischen zumindest einem der zumindest zwei äußeren Übertragungsgliedern
mit dem mittleren Übertragungsglied gelöst und somit die kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Mittenstellungsführung und der Betätigungsvorrichtung unterbrochen wird.
Als ein Ergebnis hiervon kann dann die Anlenkung, in einer Rückwärtsbewegung, d.h.
von der Kupplungsebene weg, durch den als Anschlussplatte vorgesehenen Querträger
geschoben und somit aus dem Kraftfluss genommen werden.
[0018] Damit bei Überschreiten einer kritischen Stoß-/Zugkraft der Eingriff der bei der
trennbaren Mittenstellungskupplung gemäß den beiden zuvor genannten Ausführungsformen
vorgesehenen Übertragungsglieder zuverlässig gelöst und infolgedessen die kraftschlüssige
Verbindung zwischen der Mittenstellungsführung und der Betätigungsvorrichtung gelöst
werden kann, ist in einer vorteilhaften Realisierung der Mittenstellungskupplung ein
längs der vertikalen Schwenkachse der Mittenstellungsführung verlaufender und durch
die jeweiligen Übertragungsglieder hindurchlaufender Bolzen vorgesehen, der mit seinem
einen Ende mit der Mittenstellungsführung und mit seinem anderen Ende mit der Betätigungsvorrichtung
fest verbunden ist. Der Bolzen ist dabei so ausgelegt, dass er bei Überschreiten der
festlegbaren kritischen Stoß-/Zugkraft abschert und damit das Lösen der jeweiligen
Eingriffe der Übertragungsglieder ermöglicht. Denkbar hierbei wäre, dass der Bolzen
entsprechend ausgelegte Sollbruchstellen aufweist. Ferner ist denkbar, dass der Bolzen
über Abscherelemente mit der Mittenstellungsführung und/oder der Betätigungsvorrichtung
verbunden ist, wobei diese Abscherelemente ihre Verbindungsfunktion nach Überschreiten
der festlegbaren kritischen Kraft verlieren. Da der Bolzen durch die jeweiligen Übertragungsglieder
hindurchläuft und einerseits mit der Mittenstellungsführung und andererseits mit der
Betätigungsvorrichtung fest verbunden ist, werden zum einen die Übertragungsglieder
in Position gehalten, und zum anderen wird eine Schwenkbewegung der Übertragungsglieder
um die vertikale Schwenkachse ermöglicht, um die Übertragung des Rückstellmoments
auf die Mittenstellungsführung und somit auf den Kupplungsschaft zu gewährleisten.
Selbstverständlich ist anstelle eines Bolzens, der nach Überschreiten einer festlegbaren
kritischen Stoß-/Zugkraft seine Funktion als Verbindungselement verliert, auch andere
Einrichtungen geeignet, die ähnliche Funktionen aufweisen.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Realisierung der erfindungsgemäßen Mittelpufferkupplung,
die die trennbare Mittenstellungskupplung aufweist, bei welcher mehrere miteinander
zusammenwirkende Übertragungsglieder verwendet werden, ist vorgesehen, dass jeweils
das an der Mittenstellungsführung und das an der Betätigungsvorrichtung angeordnete
äußere Übertragungsglied zumindest einen Mittelsteg aufweist, und dass das zumindest
eine mittlere Übertragungsglied zumindest zwei mit diesen Mittelstegen korrespondierende
Nuten aufweist, wobei diese im mittleren Übertragungsglied vorgesehenen Nuten jeweils
so ausgebildet sind, dass sie jeweils einen korrespondierenden Mittelsteg der äußeren
Übertragungsglieder aufnehmen, um derart die Übertragung des Rückstellmoments der
Betätigungsvorrichtung auf die Mittenstellungsführung zu ermöglichen.
[0020] Als Alternative zu der letztgenannten Ausführungsform der trennbaren Mittenstellungskupplung
ist ferner denkbar, dass das mittlere Übertragungsglied zumindest zwei Mittelstege
aufweist, und wobei die an der Mittenstellungsführung und an der Betätigungsvorrichtung
jeweils angeordneten äußeren Übertragungsglieder jeweils zumindest eine mit zumindest
einem der Mittelstege korrespondierende Nut aufweisen, wobei die zumindest eine in
den jeweiligen äußeren Übertragungsgliedern vorgesehene Nut jeweils so ausgebildet
ist, dass sie zumindest einen korrespondierenden Mittelsteg des mittleren Übertragungsglieds
aufnimmt, um derart die Übertragung des Rückstellmoments der Betätigungsvorrichtung
auf die Mittenstellungsführung zu ermöglichen. Bei beiden alternativen Ausführungsformen
handelt es sich um besonders leicht zu realisierende aber dennoch effektive Lösungen,
um eine trennbare Mittenstellungskupplung zu gewährleisten. Selbstverständlich ist
aber auch denkbar, dass die entsprechenden Übertragungsglieder auch mehrere Nuten
bzw. Stege aufweisen. Auch müssen die Stege nicht als Mittelstege ausgeführt sein.
[0021] Als eine mögliche Realisierung der Übertragungsglieder, die die zuvor genannten Merkmale
aufweisen, ist denkbar, als mittleres Übertragungsglied eine Kreuzscheibe einzusetzen,
die an ihren gegenüberliegenden Seitenflächen jeweils eine um 90° zueinander stehende
Nut aufweist. Die jeweils an der Mittenstellungsführung und an der Betätigungsvorrichtung
angeordneten äußeren Übertragungsglieder können ebenfalls als Scheiben ausgebildet
sein und jeweils einen entsprechenden Steg, z.B. Mittensteg aufweisen, die um 90°
zueinander versetzt sind, um so in die in der Kreuzscheibe vorgesehenen Nuten zu passen.
Selbstverständlich sind hier aber auch andere Ausgestaltungen der Übertragungsglieder
denkbar.
[0022] Um zu erreichen, dass sich das mittlere Übertragungsglied eher bzw. kontrolliert
von den äußeren Übertragungsgliedern bei Überschreiten der kritischen Stoß-/Zugkraft
ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass zumindest einer
der jeweiligen Mittenstege der entsprechenden äußeren Übertragungsglieder um eine
Querachse des jeweiligen Mittenstegs drehbar gelagert ist, und dass zumindest einer
der jeweiligen Mittenstege fest ist.
[0023] Um zu gewährleisten, dass sich der Trennvorgang der Mittenstellungskupplung mit einem
genau vorhersehbaren Ereignisablauf vollzieht, weist in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung die Mittenstellungskupplung
ferner Führungsmittel auf, die derart ausgelegt sind, um die in den entsprechenden
Übertragungsgliedern vorgesehenen Nuten in den jeweils korrespondierenden Stegen der
entsprechenden Übertragungsglieder in der jeweiligen Längsrichtung der Nuten zu führen,
und um gleichzeitig eine relative Bewegung zwischen der jeweiligen Nuten und dem korrespondierenden
Steg in von der Längsrichtung der jeweiligen Nut verschiedenen Richtungen im wesentlichen
zu unterdrücken. Mit Hilfe dieser Führungsmittel ist es somit möglich, dass der Trennvorgang
des Eingriffs des mittleren Übertragungsgliedes mit den äußeren Übertragungsgliedern
in einer vorgegebenen und geführten Bewegung erfolgt. Dadurch, dass durch die Führungsmittel
eine relative Bewegung zwischen der jeweiligen Nut und dem korrespondierenden Steg
in von der Längsrichtung der jeweiligen Nut verschiedenen Richtungen verhindert wird,
können sich auch nicht die äußeren Übertragungsgliedern relativ zu dem mittleren Übertragungsglied
in von der Längsrichtung der jeweiligen Nut verschiedenen Richtung bewegen, so dass
in vorteilhafter Weise im "normalen" Fahrbetrieb einerseits ein sicherer Halt der
Übertragungsglieder zueinander gewährleistet und andererseits ein frühzeitiges Ansprechen
der trennbaren Mittenstellungskupplung verhindert werden kann.
[0024] So ist beispielsweise denkbar, dass die Führungsmittel eine Nut-Federverbindung aufweisen,
die in der Nut und an den Stegen der jeweiligen Übertragungsglieder vorgesehen ist.
Auch ist denkbar, dass das Profil der in zumindest einem der Übertragungsglieder vorgesehenen
Nut und das Profil der korrespondierenden Stege entsprechend zu wählen, um eine Führung
in der jeweiligen Längsrichtung der Nuten zu gewährleisten, und um gleichzeitig eine
relative Bewegung in eine von der Längsrichtung verschiednen Richtung im wesentlichen
zu unterdrücken. Als Beispiel für solch ein Profil wäre ein schwalbenschwanzförmiges
Profil, wobei die Breitseite des schwalbenschwanzförmigen Profils am Bodenbereich
der Nut bzw. an der jeweiligen Stirnseite des Steges vorliegt. Selbstverständlich
sind hier aber auch andere Profilformen denkbar.
[0025] Auch ist denkbar, die Führungsmittel so auszustatten, dass diese neben der Funktion
als Führung für die Übertragungsglieder relativ zueinander auch die Funktion als Abscherelement
übernehmen. Dies könnte beispielsweise so realisiert werden, indem erst nach Überschreiten
einer festlegbaren kritischen Ansprechkraft die Führungsfunktion freigegeben wird.
Wenn die Führungsmittel eine Nut-Federverbindung aufweisen, ist beispielsweise denkbar,
diese Nut-Federverbindung "perforiert" auszuführen, d.h. die Nut der Nut-Federverbindung
an zumindest einer Stelle durch einen Abschersteg zu unterbrechen und diesen Steg
als Abscherelement auszuführen, das nach Ansprechen die zur Führung vorgesehene Nut
der Nut-Federverbindung freigibt. Selbstverständlich sind hier aber auch andere Ausführungen
denkbar.
[0026] Im Folgenden wird anhand der Zeichnungen eine bevorzugte Ausführungsform einer zur
Verwendung in der erfindungsgemäßen Mittelpufferkupplung ausgelegten, trennbaren Mittenstellungskupplung
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten Mittenrückstellvorrichtung
in teilgeschnittener Darstellung zur Erläuterung des Aufbaus der Anlenkung mit einer
hierin vorgesehenen Mittenstellvorrichtung;
- Fig. 2:
- eine Explosionsdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer zur Verwendung
in der erfindungsgemäßen Mittelpufferkupplung ausgelegten, trennbaren Mittenstellungskupplung;
und
- Fig. 3A-F
- einen Bewegungsablauf des Trennvorganges der in der Fig. 2 gezeigten trennbaren Mittenstellungskupplung.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten Mittenrückstellvorrichtung
in teilgeschnittener Darstellung zur Erläuterung des Aufbaus der Anlenkung 1 mit einer
hierin vorgesehenen Mittenstellvorrichtung 3. Diese Mittenrückstellvorrichtung 3 kommt
bei einer mit einem Kupplungsschaft 2 schwenkbar an einem (nicht explizit dargestellten)
Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs befestigte Mittelpufferkupplung zum Einsatz und
weist eine die Schwenkbewegung des Kupplungsschafts 2 um eine vertikale Schwenkachse
mitmachende Mittenstellungsführung 4 auf, die mit Hilfe einer zu der Mittenstellvorrichtung
3 gehörigen Betätigungsvorrichtung 5 zusammen mit dem mit der Mittenstellungsführung
4 wirkverbundenen Kupplungsschaft 2 in jeder Stelle eines vorgesehenen Schwenkbereichs
positioniert werden kann. Wie dargestellt, ist der Kupplungsschaft 2 mit einem vertikal
ausgerichteten Lagerbolzen 15 in einem Anlenkgehäuse der Anlenkung 1 angelenkt und
über dieses mit dem (nicht dargestellten) Untergestell des Schienenfahrzeuges verbunden.
Diese Verbindung erfolgt über entsprechende Anschlussplatten bzw. Querträger (allgemein
Anschlussteile). Um den Kupplungsschaft mit Hilfe der Betätigungsvorrichtung der Mittenstellvorrichtung
5 zu verschwenken, ist in der dargestellten Mittelpufferkupplung die Mittenstellungsführung
4 als Kurvenscheibe ausgebildet, die mittels eines vertikal angeordneten Schwenkbolzens
14 drehbar in der Anlenkung 1 bzw. im Anlenkgehäuse gelagert ist. Der Schwenkbolzen
14 ist mit einem Lagerbolzen 15 und die Mittenstellungsführung 4 mit einem unterhalb
dieser angeordneten Zahnrad 16 verbunden, welches wiederum über ein Getriebe 17 mit
der Betätigungsvorrichtung der Mittenstellvorrichtung 5 verbunden und antreibbar ist.
[0028] Auf diese Weise ist bei der gemäß der in Fig. 1 gezeigten und aus dem Stand der Technik
bekannten Kupplungsanordnung die Betätigungsvorrichtung der Mittenstellvorrichtung
5 kraftschlüssig mit dem Anlenkbock der Anlenkung 1 verbunden. In einem Crashfall,
d.h. beim Auftreten von über den Kupplungsschaft 2 auf die Anlenkung 1 übertragener
extremer Stoßenergien, sprechen die (nicht explizit gezeigten) Abscherelemente, über
die der Lagerbock der Anlenkung 1 mit dem Querträger des Wagenkastens verbunden ist,
an und verlieren ihre Funktion als Verbindungselemente. Als eine Folge hiervon wird
die Anlenkung 1 zusammen mit der hieran fest verbundenen (gesamten) Mittenstellvorrichtung
3 durch den Querträger geschoben und somit aus dem Kraftfluss genommen, wodurch (nicht
explizit gargestellte) sekundäre Energieverzehreinrichtungen als Überlastsicherung
zum Einsatz kommen und die überschüssige Stoßenergie absorbieren können. Wie bereits
dargelegt, erfordert der Aufbau einer solchen Überlastsicherung, dass der Querträger
dahingehend ausgelegt sein muss, dass im Crashfall die gesamte Anlenkung 1 mit der
gesamten Mittenstellvorrichtung 3, d.h. auch mit der unterhalb der Anlenkung 1 angeordneten
Betätigungsvorrichtung der Mittenstellvorrichtung 5, durch den Querträger hindurch
gedrückt werden kann.
[0029] Mit dem Ziel, die Dimensionierung des Querträgers zu verkleinern, und somit das Gesamtgewicht
der Kupplungsanordnung zu reduzieren, ist nun erfindungsgemäß eine trennbare Mittenstellungskupplung
6 vorgesehen.
[0030] Fig. 2 zeigt eine Explosionsdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer zur
Verwendung in der erfindungsgemäßen Mittelpufferkupplung ausgelegten, trennbaren Mittenstellungskupplung
6, die einerseits dazu dient, im "normalen" Fahrbetrieb das Rückstellmoment der Betätigungsvorrichtung
5 auf die Mittenstellungsführung 4 der Mittenstellvorrichtung 3 und somit auf den
Kupplungsschaft 2 der Kupplungsanordnung zuverlässig zu übertragen, und andererseits
dazu dient, bei Überschreiten einer festlegbaren kritischen Stoß-/Zugkraft die Funktion
als Momenten-Übertragungsmittel zu verlieren, um es somit zu ermöglichen, dass nur
die Anlenkung 1 alleine, d.h. ohne der in der Regel unterhalb der Anlenkung 1 angeordneten
und für die Mittenstellvorrichtung 3 vorgesehenen Betätigungsvorrichtung 5, eine Rückwärtsbewegung
durchführen kann.
[0031] Die trennbare Mittenstellungskupplung 6 gemäß Fig. 2 weist hierfür ein oberes (äußeres)
Übertragungsglied 7a, welches an der Mittenstellungsführung 4 der Mittenstellungsvorrichtung
3 fest verbunden ist, und ein unteres (äußeres) Übertragungsglied 7b auf, welches
an der in der Regel unterhalb der Anlenkung 1 angeordneten und für die Mittenstellvorrichtung
3 vorgesehenen Betätigungsvorrichtung 5 fest verbunden ist. Des weiteren weist die
Mittenstellungskupplung 6 gemäß Fig. 2 ein zwischen den beiden äußeren Übertragungsgliedern
7a, 7b vorgesehenes mittleres Übertragungsglied 8 auf. Dieses mittlere Übertragungsglied
8 ist in dieser Ausführungsform als Kreuzscheibe mit um 90° zueinander stehenden Nuten
11 ausgebildet. Dementsprechend weisen die äußeren Übertragungsglieder 7a, 7b einen
entsprechenden Mittensteg 10 auf. Im zusammengebauten Zustand stehen die Mittenstege
10 der äußeren Übertragungsglieder 7a, 7b in den jeweiligen Nuten 11 der Kreuzscheibe
8 und ermöglichen somit die Übertragung des Rückstellmoments der Betätigungsvorrichtung
5 auf die Mittenstellungsführung 4 der Mittenstellvorrichtung 3.
[0032] Die Übertragungsglieder 7a, 7b, 8 der trennbaren Mittenstellungskupplung 6 gemäß
Fig. 2 sind jeweils als Scheiben ausgeführt, die im zusammengebauten Zustand axial
fluchtend übereinander angeordnet sind. Durch diese Scheiben kann ein Bolzen 9 durch
die axial Längsachse der Scheiben 7a, 7b, 8 hindurch laufen, um den sicheren Halt
der Scheiben 7a, 7b, 8 zueinander und zu der Mittenstellungsführung 4 sowie der Betätigungsvorrichtung
5 der Mittenstellvorrichtung 3 zu gewährleisten. Dieser Bolzen 9, der in der Fig.
2 nicht explizit dargestellt ist, kann als Abscherelement ausgeführt sein, das bei
Überschreiten einer festlegbaren kritischen Stoß-/Zugkraft abschert und sein Verbindungsfunktion
verliert, infolgedessen die Übertragungsglieder 7a, 7b, 8 zueinander eine relative
Bewegung ausführen können und somit ihr gegenseitiger Eingriff gelöst werden kann.
[0033] Des weiteren ist bei der trennbaren Mittenstellungskupplung 6 gemäß Fig. 2 ein Führungsmittel
12 in der Gestalt einer Feder-Nuteinrichtung 12 vorgesehen, wobei die Feder 18 dieser
Feder-Nuteinrichtung 12 an den jeweiligen Stegen 10 der äußeren Übertragungsglieder
7a, 7b vorgesehen ist, und wobei in der jeweiligen Nut 11 des mittleren Übertragungsglieds
8 eine entsprechende Nut 19 der Nut-Federverbindung 12 ausgebildet ist. Diese Führungsmittel
12 dienen dazu, dass die Übertragungsglieder 7a, 7b, 8 nur eine relativ Bewegung zueinander
in Richtung der im mittleren Übertragungsglied 8 ausgebildeten Nut 11 durchführen
können.
[0034] In einer Variante der trennbaren Mittenstellungskupplung 6 ist denkbar, dass einer
der beiden Mittenstege 10 drehbar und der entsprechende anderen Mittensteg 10 fest
ausgeführt ist. Hierdurch besteht die Möglichkeit, dass sich die als mittleres Übertragungsglied
8 dienende Kreuzscheibe eher bzw. kontrolliert von den äußeren Übertragungsgliedern
7a, 7b nach Ansprechen der kritischen Stoß-/Zugkraft lösen kann.
[0035] Fig. 3A bis F zeigen den Bewegungsablauf des Trennvorganges der trennbaren Mittenstellungskupplung
6 gemäß Fig. 2. Fig. 3A zeigt eine Draufsicht auf die trennbare Mittenstellungskupplung
6 im normalen Betriebszustand. Nach Überschreiten der kritischen, festlegbaren Zug-/Stoßkraft
und nach Ansprechen des als Abscherelement dienenden Bolzens 9, der durch die vertikale
Drehachse der Übertragungsglieder 7a, 7b, 8 hindurchläuft, tritt eine Relativbewegung
zwischen dem an der Betätigungsvorrichtung 5 der Mittenstellvorrichtung 3 fest verbundenen
Übertragungsglied 7b und dem an der Mittenstellungsführung 4 der Mittelpufferkupplung
fest verbunden Übertragungsglied 7a auf, infolgedessen das mittlere Übertragungsglied
8 seitlich austritt und somit den Eingriff zwischen den Übertragungsgliedern 7a, 7b,
8 löst.
[0036] Fig. 3B bis Fig. 3E zeigen verschiedene Zustände, die der vollständigen Lösung des
Eingriffs der einzelnen Übertragungsglieder 7a, 7b, 8 vorweggehen. In Fig. 3F ist
der Zustand gezeigt, bei welcher der Eingriff der Übertragungsglieder 7a, 7b, 8 vollständig
gelöst und das mittlere Übertragungsglied 8 vollständig ausgetreten ist, weshalb die
Verbindung zwischen der Betätigungsvorrichtung 5 und der in der Anlenkung 1 der Mittelpufferkupplung
vorgesehenen Mittenstellungsführung 4 gelöst ist.
[0037] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die in den Fig. 2 bis 3 gezeigten und
erläuterten Ausführungsform der trennbaren Mittenstellungskupplung 6 lediglich ein
exemplarisches Ausführungsbeispiel darstellt. Selbstverständlich ist aber auch denkbar,
dass als mittleres Übertragungsglied 8 anstelle einer Kreuzscheibe eine Scheibe mit
entsprechenden, um 90° zueinander verschobenen Mittenstegen 10 eingesetzt wird, wobei
hier dann in den fest angeordneten Übertragungsgliedern 7a, 7b eine entsprechende
Nut 11 vorgesehen sein muss.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Anlenkung
- 2
- Kupplungsschaft
- 3
- Vorrichtung zur horizontalen Mittenrückstellung
- 4
- Mittenstellungsführung
- 5
- Betätigungsvorrichtung der Mittenrückstellungsvorrichtung
- 6
- Mittenstellungskupplung
- 7a
- Äußeres Übertragungsglied (der Mittenstellungsführung 4)
- 7b
- Äußeres Übertragungsglied (der Betätigungsvorrichtung 5)
- 8
- Mittleres Übertragungsglied
- 9
- Bolzen
- 10
- Mittelsteg
- 11/11a
- Nut
- 12 .
- Führungsmittel
- 14
- Schwenkbolzen
- 15
- Zahnrad
- 17
- Getriebe
- 18
- Feder der Feder-Nuteinrichtung 12
- 19
- Nut der Feder-Nuteinrichtung 12
1. Mittelpufferkupplung für Schienenfahrzeuge, mit einem über eine Anlenkung (1) vertikal
schwenkbar am Wagenkasten des Schienenfahrzeuges angebrachten und an seinem freien
Ende einen Kupplungskopf tragenden Kupplungsschaft (2) und einer Vorrichtung zur horizontalen
Mittenrückstellung (3), wobei die Vorrichtung zur horizontalen Mittenrückstellung
(3) eine um eine vertikale Schwenkachse verlaufende, horizontale Schwenkbewegungen
des Kupplungsschafts (2) mitmachende Mittenstellungsführung (4) sowie eine Betätigungsvorrichtung
(5) zum Positionieren der Mittenstellungsführung (4) zusammen mit dem wirkverbundenen
Kupplungsschaft (2) in vorgegebenen Stellen oder in jeder Stelle eines vorgesehenen
Schwenkbereichs aufweist,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Mittenstellungsführung (4) mit Hilfe einer Mittenstellungskupplung (6) zur Übertragung
eines Rückstellmoments der Betätigungsvorrichtung (5) auf die Mittenstellungsführung
(4) mit der Betätigungsvorrichtung (5) kraftschlüssig verbunden ist, wobei die kraftschlüssige
Verbindung bei Überschreiten einer in Längsrichtung des Kupplungsschafts (2) wirkenden
und über diesen übertragenen festlegbaren kritischen Stoß-/Zugkraft gelöst wird.
2. Mittelpufferkupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Mittenstellungskupplung (6) jeweils zumindest ein an der Mittenstellungsführung
(4) und zumindest ein an der Betätigungsvorrichtung (5) angeordnetes, äußeres Übertragungsglied
(7a, 7b) und zumindest ein weiteres hierzwischen angeordnetes, mittleres Übertragungsglied
(8) aufweist, wobei die äußeren Übertragungsglieder (7a, 7b) jeweils mit dem mittleren
Übertragungsglied (8) derart in Eingriff stehen, um ein Rückstellmoment der Betätigungsvorrichtung
(5) auf die Mittenstellungsführung (4) zu übertragen.
3. Mittelpufferkupplung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Mittenstellungskupplung (6) derart ausgeführt ist, dass bei Überschreiten der
festlegbaren kritischen Stoß-/Zugkraft der Eingriff von zumindest einem äußeren Übertragungsglied
(7a, 7b) mit dem mittleren Übertragungsglied (8) gelöst und somit die kraftschlüssige
Verbindung zwischen der Mittenstellungsführung (4) und der Betätigungsvorrichtung
(5) unterbrochen wird.
4. Mittelpufferkupplung nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Mittenstellungskupplung (6)
ferner einen längs der vertikalen Schwenkachse verlaufenden und durch die jeweiligen
Übertragungsglieder (7a, 7b, 8) hindurchlaufenden Bolzen (9) aufweist, der mit seinem
einen Ende mit der Mittenstellungsführung (4) und mit seinem anderen Ende mit der
Betätigungsvorrichtung (5) fest verbunden ist, wobei der Bolzen (9) bei Überschreiten
der festlegbaren kritischen Stoß-/Zugkraft abschert und damit das Lösen des Eingriffs
des zumindest einen äußeren Übertragungsglieds (7a, 7b) mit dem mittleren Übertragungsglied
(8) und die Unterbrechung der kraftschlüssigen Verbindung zwischen der Mittenstellungsführung
(4) und der Betätigungsvorrichtung (5) ermöglicht.
5. Mittelpufferkupplung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei jeweils das an der Mittenstellungsführung
(4) und das an der Betätigungsvorrichtung (5) angeordnete äußere Übertragungsglied
(7a, 7b) zumindest einen Mittelsteg (10) und das mittlere Übertragungsglied (8) zumindest
zwei mit den Mittelstegen (10) korrespondierende Nuten (11) aufweist, wobei die im
mittlere Übertragungsglied (8) vorgesehenen Nuten (11) jeweils so ausgebildet sind,
dass sie jeweils einen korrespondierenden Mittelsteg (10) der äußeren Übertragungsglieder
(7a, 7b) aufnehmen, um derart die Übertragung des Rückstellmoments der Betätigungsvorrichtung
(5) auf die Mittenstellungsführung (4) zu ermöglichen.
6. Mittelpufferkupplung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei das mittlere Übertragungsglied
(8) zumindest zwei Mittelstege (10) aufweist, und wobei die an der Mittenstellungsführung
(4) und an der Betätigungsvorrichtung (5) jeweils angeordneten äußeren Übertragungsglieder
(7a, 7b) jeweils zumindest eine mit zumindest einem der Mittelstege (10) korrespondierende
Nut (11) aufweisen, wobei die zumindest eine in den jeweiligen äußeren Übertragungsgliedern
(7a, 7b) vorgesehene Nut (11) jeweils so ausgebildet ist, dass sie zumindest einen
korrespondierenden Mittelsteg (10) des mittleren Übertragungsglieds (8) aufnehmen,
um derart die Übertragung des Rückstellmoments der Betätigungsvorrichtung (5) auf
die Mittenstellungsführung (4) zu ermöglichen.
7. Mittelpufferkupplung nach Anspruch 5 oder 6, wobei die jeweiligen Mittenstege (10)
der entsprechenden Übertragungsglieder (7a, 7b, 8) um 90° zueinander versetzt sind,
und wobei dementsprechend die zu den jeweiligen Mittelstegen (10) korrespondierenden
Nuten (11) der entsprechenden Übertragungsglieder (7a, 7b, 8) ebenfalls um 90° versetzt
sind.
8. Mittelpufferkupplung nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, wobei zumindest einer der
jeweiligen Mittenstege (10) der entsprechenden Übertragungsglieder (7a, 7b, 8) um
eine Querachse des jeweiligen Mittenstegs (10) drehbar gelagert und zumindest einer
der jeweiligen Mittenstege (10) fest ist.
9. Mittelpufferkupplung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die Mittenstellungskupplung
(6) ferner Führungsmittel (12) aufweist, die derart ausgelegt sind, um die in den
entsprechenden Übertragungsglieder (7a, 7b, 8) vorgesehenen Nuten (11) in den jeweils
korrespondierenden Mittelstegen (10) der entsprechenden Übertragungsglieder (7a, 7b,
8) in der jeweiligen Längsrichtung der Nuten (11) zu führen, und um eine relative
Bewegung zwischen der jeweiligen Nut (11) und dem korrespondierenden Mittelsteg (10)
in von der Längsrichtung der jeweiligen Nut (11) verschiedenen Richtungen im wesentlichen
zu unterdrücken.
10. Mittelpufferkupplung nach Anspruch 8, wobei die Führungsmittel (12) eine Nut-Federverbindung
aufweisen, die in der Nut (11) und an den Mittelstegen (10) der Übertragungsglieder
(7a, 7b, 8) vorgesehen ist.
11. Mittelpufferkupplung nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Nut (11) und die dazugehörigen
Mittelstege (10) jeweils ein ineinander passendes schwalbenschwanzförmiges Profil
aufweisen, wobei die Breitseite des schwalbenschwanzförmigen Profils beim Bodenbereich
der Nut (11) vorgesehen ist.