[0001] Die Erfindung betrifft einen Kalander, der mehrere beheizbare Walzen und mehrere
durch jeweils eine beheizbare Walze begrenzte Nips aufweist, wobei alle beheizbaren
Walzen baugleich ausgebildet sind und ein Bahnpfad in einer vorbestimmten Reihenfolge
durch die Nips verläuft.
[0002] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Kalanders, der für die Satinage einer
Papierbahn vorgesehen ist, beschrieben. Ein derartiger Kalander kann jedoch auch so
ausgebildet sein, daß er für andere Materialbahnen geeignet ist.
[0003] Bei der Herstellung von Papier wird eine Papierbahn in der Regel mindestens einmal
in einen Kalander satiniert. Zu diesem Zweck verwendet man beispielsweise sogenannte
Superkalander, die einen Walzenstapel aufweisen, in dem sich sogenannte harte Walzen
mit einer glatten und unnachgiebigen Oberfläche und weiche Walze mit einer elastisch
nachgiebigen Oberfläche abwechseln. Wenn beide Seiten der Papierbahn an einer glatten
harten Walze anliegen sollen, dann weist der Walzenstapel auch einen sogenannten Wechselnip
auf, der durch zwei weiche Walzen gebildet wird. Die Walzen wirken mit einer vorbestimmten
Kraft zusammen, so daß die Papierbahn in den einzelnen Nips mit einem erhöhten Druck
beaufschlagt wird. Dieser erhöhte Druck führt zu einer Verdichtung der Papierbahn.
Die glatten Walzen glätten die Oberfläche.
[0004] Um das Satinageergebnis zu verbessern, ist es bekannt, die harten Walzen zu beheizen.
Die harten Walzen weisen hierzu dicht unter ihrer Oberfläche axial verlaufende Kanäle,
sogenannte periphere Bohrungen auf. Ein Wärmeträgermedium, beispielsweise heißes Wasser,
heißes Öl oder Dampf, wird durch diese Bohrungen geleitet, um die Temperatur an der
Oberfläche der harten Walzen zu erhöhen.
[0005] Der größte Wärmeübergang von einer beheizten Walze auf die Papierbahn erfolgt im
ersten Nip, durch den die Papierbahn geführt wird. Dies liegt hauptsächlich daran,
daß die Papierbahn vor dem Eintritt in den ersten Nip eine vergleichsweise niedrige
Temperatur hat und zunächst auf eine höhere Temperatur aufgeheizt werden muß, damit
die Satinage mit dem gewünschten Ergebnis durchgeführt werden kann. Darüber hinaus
weist die Papierbahn vor dem ersten Nip die höchste Feuchte auf. Das in der Papierbahn
enthaltene Wasser muß ebenfalls aufgeheizt werden. Beim Durchlaufen der folgenden
Nips ist die Papierbahn dann bereits auf einer erhöhten Temperatur, so daß man nicht
mehr so viel Wärme, wie im ersten Nip, zuführen muß.
[0006] In einem Kalander sind die einzelnen Heizwalzen typischerweise baugleich ausgebildet.
Man muß dementsprechend auch nur einen Typ von Heizwalzen bevorraten. Die Wartung
wird einfacher, weil ein Monteur sich immer nur mit der gleichen Art von Walze befassen
muß.
[0007] Allerdings führt dies dazu, daß man alle Walzen auf den Wärmebedarf hin auslegen
muß, der von der ersten Heizwalze bereit gestellt werden muß. Dementsprechend sind
die folgenden beheizbaren Walzen im Grunde überdimensioniert.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kalander kostengünstig auszugestalten,
ohne auf den Vorteil baugleich ausgebildeter beheizbarer Walzen verzichten zu müssen.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einem Kalander der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß zumindest die erste beheizbare Walze eine externe Heizeinrichtung aufweist, die
eine Wärme an die erste beheizbare Walze überträgt, die mindestens der Differenz zwischen
dem von der ersten beheizbaren Walze zu deckenden Wärmebedarf und dem von der zweiten
beheizbaren Walze zu deckenden Wärmebedarf entspricht.
[0010] Mit dieser Ausgestaltung ist es nun nicht mehr erforderlich, alle Walzen auf den
von der ersten beheizbaren Walze zu deckenden Wärmebedarf hin zu dimensionieren. Je
höher der von einer beheizbaren Walze zu deckende Wärmebedarf ist, desto größer ist
beispielsweise der Durchmesser der beheizbaren Walze. Mit der angegebenen Ausgestaltung
kann man also den Durchmesser aller beheizbaren Walzen kleiner machen. Darüber hinaus
hat diese Ausgestaltung den Vorteil, daß man Spannungen thermischer Art in der ersten
Heizwalze vermindern kann. Der von der ersten beheizbaren Walze zu deckende Wärmebedarf
mußte bislang durch den Wärmeträger herantransportiert werden. Da man den Massestrom
des Wärmeträgers nicht beliebig erhöhen kann, war eine der Haupteinflußgrößen die
Temperatur des Wärmeträgers, genauer gesagt die Temperaturdifferenz zwischen Eintritt
und Austritt des Wärmeträgers in die Walze. Je höher diese Temperaturdifferenz ist,
desto größer ist die übertragbare Heizleistung, andererseits sind die thermischen
Spannungen größer. Da man nun den Wärmeträger mit einer geringeren Temperatur bzw.
einer geringeren Temperaturdifferenz verwenden kann, werden die Spannungen kleiner
gehalten. Darüber hinaus ist es möglich, die Wandstärke der beheizbaren Walzen zu
verringern. Dies reduziert einerseits die Kosten bei der Herstellung. Andererseits
gestaltet diese Maßnahme den Betrieb des Kalanders wirtschaftlich, weil weniger Masse
aufgeheizt werden muß.
[0011] Vorzugsweise sind alle beheizbaren Walzen auf einen durch eine im Bahnpfad hinter
der ersten beheizbaren Walze angeordnete spätere beheizbare Walze zu deckenden Wärmebedarf
hin dimensioniert. Man wählt also eine spätere beheizbare Walze aus, die dann den
Maßstab für die Dimensionierung aller beheizbaren Walzen bildet. Damit steht eine
feste Vorschrift für die Dimensionierung zur Verfügung. Die vor der späteren beheizbaren
Walze angeordneten früheren beheizbaren Walzen werden dann durch die externe Heizeinrichtung
mit der benötigten zusätzlichen Wärmemenge versorgt.
[0012] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die spätere beheizbare Walze die zweite Heizwalze
im Bahnpfad ist. In diesem Fall benötigt man im Grunde nur eine einzige zusätzliche
externe Heizeinrichtung, die auf die erste beheizbare Walze wirkt. Damit ist ein guter
Kompromiß getroffen zwischen den Kosten für eine externe Heizeinrichtung und den Kosten,
die durch eine entsprechende Dimensionierung der beheizbaren Walzen bedingt sind.
[0013] Alternativ können auch alle beheizbaren Walzen eine externe Heizeinrichtung aufweisen
und die externen Heizeinrichtungen unterscheiden sich in der übertragbaren Wärmeleistung.
Da eine externe Heizeinrichtung praktisch verschleißfrei arbeitet, ist hier eine Bevorratung
von unterschiedlichen Heizeinrichtungen nicht notwendig. Man kann also jede Heizeinrichtung
auf den entsprechenden Wärmebedarf hin dimensionieren.
[0014] Vorzugsweise wirkt die externe Heizeinrichtung auf den Umfang der beheizbaren Walze.
Dies ist eine besonders wirtschaftliche Ausgestaltung. Die Wärme wird beim Durchlauf
der Papierbahn vom Umfang wieder abgenommen, so daß kein größerer Wärmetransport durch
die Wand der beheizbaren Walze erforderlich ist.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die externe Heizeinrichtung
als induktive Heizeinrichtung ausgebildet ist. Eine induktive Heizeinrichtung läßt
sich gut steuern. Sie ist in der Lage, auch größere Wärmemengen an die Oberfläche
der beheizbaren Walze zu übertragen. Eine induktive Heizeinrichtung wirkt dadurch,
daß sie Wirbelströme in der Oberfläche der beheizbaren Walze induziert, indem sie
ein zeitlich veränderliches Magnetfeld induziert. Diese Wirbelströme erzeugen eine
elektrische Verlustleistung in Form von Wärme, die zu der gewünschten Temperaturerhöhung
führt.
[0016] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Heizeinrichtung zwei parallel zur Achse
der Heizwalze verlaufende Leiter aufweist, die in entgegengesetzter Richtung von Strom
durchflossen sind. Mit einer derartigen Heizeinrichtung lassen sich außerordentlich
große Wärmemengen auf die Heizwalze übertragen. Der Strom, der durch den Leiter fließt,
erzeugt ein Magnetfeld, das den Leiter umgibt. Wenn der Strom ein Wechselstrom ist,
dann ändert sich das Magnetfeld mit der Frequenz des Wechselstroms. Ein Teil des Magnetfeldes
durchsetzt die Oberfläche der beheizbaren Walze und induziert dort Wirbelströme. Wenn
man zwei parallel geführte Leiter verwendet, die in jeweils entgegengesetzter Richtung
stromdurchflossen sind, dann addieren sich in einem Bereich etwa zwischen den beiden
Leitern die Magnetfelder, so daß das resultierende Magnetfeld eine relativ große Stärke
hat. Dementsprechend groß sind auch die induzierten Wirbelströme.
[0017] Bevorzugterweise ist den Leitern eine Jochanordnung zugeordnet, die zusammen mit
der Heizwalze einen magnetischen Kreis bildet, der in einem magnetisch gut leitenden
Material geführt ist. Dementsprechend groß ist das in der Oberfläche der beheizbaren
Walze induzierte Magnetfeld. Es ist nur ein Luftspalt zwischen der Jochanordnung und
der beheizbaren Walze zu überwinden. Dieser Luftspalt kann jedoch vergleichsweise
gehalten werden.
[0018] Vorzugsweise weist die Jochanordnung zwischen den beiden Leitern eine magnetisch
schlecht leitende Trenneinrichtung auf. Die Jochanordnung weist also für jeden Leiter
ein eigenes Joch auf, das das Magnetfeld führt. Ein Kurzschluß zwischen den Magnetfeldern
außerhalb der beheizbaren Walze wird dadurch vermieden.
[0019] Hierbei ist bevorzugt, daß die Trenneinrichtung durch einen Luftspalt gebildet ist.
Luft ist bekanntlich ein relativ schlechter magnetischer Leiter. Dementsprechend kann
man durch einen Luftspalt eine wirksame Entkopplung der beiden Magnetfelder außerhalb
der Heizwalze bewirken.
[0020] Bevorzugterweise weisen die beheizbaren Walzen jeweils eine Wärmeträgeranschlußanordnung
auf, durch die ein Wärmeträger zu- und abführbar ist. Mit dem Wärmeträger wird bei
den beheizbaren Walzen, die ohne externe Heizeinrichtung auskommen, die benötigte
Wärmemenge zugeführt. Dies entspricht der herkömmlichen Ausgestaltung einer Heizwalze.
[0021] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß eine Vorlauftemperatur eines über die Wärmeträgeranschlußanordnung
zugeführten Wärmeträgers einer im Bahnpfad später angeordneten beheizbaren Walze im
Betrieb maximal einer Oberflächentemperatur einer im Bahnpfad früher angeordneten
beheizbaren Walze entspricht. Der Wärmeträger kommt üblicherweise für alle beheizbaren
Walzen aus der gleichen Quelle. Durch die Abstimmung der genannten Temperaturen kann
man erreichen, daß das Wärmeträgermedium durch die externe Heizeinrichtung nicht noch
zusätzlich aufgeheizt wird. Die in Summe höhere Heizleistung der früheren beheizbaren
Walze hat dann keinen höheren Wärmefluß in dieser Walze selbst zur Folge als bei den
nachfolgenden beheizten Walzen, deren Oberflächentemperatur maximal der Oberflächentemperatur
der ersten beheizbaren Walze entspricht.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines Kalanders,
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform eines Kalanders und
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung einer Heizeinrichtung.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Kalander 1 zum Behandeln einer Materialbahn 2, beispielsweise
einer Papierbahn.
[0024] Der Kalander 1 weist einen Walzenstapel aus acht Walzen 3-10 auf, von denen die beiden
Endwalzen 3, 10 und drei Zwischenwalzen 5, 7, 8 als sogenannte "weiche" Walzen ausgebildet
sind. Die weichen Walzen 3, 5, 7, 8 und 10 weisen einen elastischen Belag 11 an ihrer
Oberfläche auf. Dieser Belag kann aus Kunststoff gebildet sein.
[0025] Die beiden Endwalzen 3, 10 sind mit Durchbiegungseinstelleinrichtungen 12, 13 versehen.
Im übrigen ist der Kalander nur schematisch dargestellt.
[0026] Jeweils zwei einander benachbarte Walzen bilden zwischen sich Nips 14-20 aus, durch
die die Materialbahn 2 geführt wird. Zwischen aufeinanderfolgenden Nips wird die Materialbahn
2 über Umlenkwalzen 21 umgelenkt.
[0027] Die Nips 14-17, 19, 20 sind als sogenannte weiche Nips ausgebildet, d.h. sie sind
zwischen einer weichen Walze 3, 5, 7, 8, 10 und einer harten Walze 4, 6, 9 ausgebildet.
Der Nip 18 ist als sogenannter Wechselnip ausgebildet, der durch zwei weichen Walzen
7, 8 begrenzt ist.
[0028] Die harten Walzen 4, 6, 9 sind als beheizbare Walzen ausgebildet. Wie schematisch
angedeutet ist, weisen die harten Walzen 4, 6, 9, die im übrigen eine harte und glatte
Oberfläche aufweisen, periphere Bohrungen 22 auf. Die peripheren Bohrungen 22 können
von einem Wärmeträgermedium durchströmt werden, das von einer Quelle 23 bereitgestellt
wird. Die peripheren Bohrungen einer jeden Walze sind über Anschlüsse 24, 25, 26,
die ebenfalls nur schematisch dargestellt sind, mit der Quelle 23 verbunden.
[0029] Die harten und beheizbaren Walzen 4, 6, 9 sind alle baugleich ausgebildet, d.h. man
kann sie untereinander austauschen. Dementsprechend ist auch lediglich eine Art von
Reservewalzen vorrätig zu halten.
[0030] Die Materialbahn wird in den Nips 14-20 nicht nur mit einem erhöhten Druck, sondern
auch mit einer erhöhten Temperatur beaufschlagt. Bevor sie in Laufrichtung in den
ersten Nip 14 eintritt, hat sie, verglichen mit dem Eintritt in die übrigen Nips 15-20,
die niedrigste Temperatur. Dementsprechend muß die erste beheizbare Walze 4 (der Einfachheit
halber werden die beheizbaren Walzen 4, 6, 9 auch als "Heizwalzen" bezeichnet) die
meiste Wärmeenergie an die Materialbahn übertragen. Dementsprechend muß die erste
Heizwalze 4 normalerweise auf die hier geforderte Heizleistung hin ausgelegt werden.
Dies hat mehrere Folgen: Zum einen müßte die erste Heizwalze einen vergleichsweise
großen Durchmesser aufweisen. Je höher bei einer innen beheizten Heizwalze die abzugebende
Heizleistung ist, desto größer muß der Durchmesser sein. Zum anderen muß die Wandstärke
der Heizwalze 4, die üblicherweise als Rohrwalze ausgebildet ist, relativ dick sein.
Da man alle Heizwalzen 4, 6, 9 gleich ausbilden möchte, müssen die beiden anderen
Heizwalzen 6, 9 entsprechend groß dimensioniert werden.
[0031] Dies hat kostenmäßige Nachteile sowohl bei der Herstellung als auch beim Betrieb.
Größere Walzen sind naturgemäß teurer als kleinere Walzen. Bei größeren Walzen muß
auch mehr Masse erhitzt werden, so daß mehr Energie verbraucht wird.
[0032] Um dieses Problem zu entschärfen, dimensioniert man alle Heizwalzen 4, 6, 9 kleiner
und zwar auf den Wärmebedarf hin, der von der zweiten Heizwalze 6 gedeckt werden muß.
Dieser Wärmebedarf entspricht der Wärmemenge, die in den Nips 16, 17 an die Materialbahn
2 übertragen werden muß.
[0033] Da dementsprechend die erste Heizwalze 4 durch das von der Quelle 23 gelieferte Wärmeträgermedium
nicht mehr in ausreichendem Maße aufgeheizt werden kann, weist die erste Heizwalze
4 eine zusätzliche Heizeinrichtung 27 auf, die von außen auf den Umfang der Heizwalze
4 wirkt. Die Heizeinrichtung 27 ist so dimensioniert, daß sie den fehlenden Wärmebedarf
decken kann, also die Differenz zwischen dem Wärmebedarf in den beiden ersten Nips
14, 15 und dem Wärmebedarf in den beiden folgenden Nips 16, 17.
[0034] Die Heizeinrichtung 27 ist in Fig. 3 schematisch vergrößert dargestellt. Sie weist
zwei elektrische Leiter 28, 29 auf, die in entgegengesetzter Richtung von Strom durchflossen
sind. Dies ist durch einen Punkt im Leiter 28 und durch ein Kreuz im Leiter 29 angedeutet.
Bei dem Strom handelt es sich um einen höherfrequenten Wechselstrom.
[0035] Jeder Leiter 28, 29 ist von einem Joch 30, 31 umgeben. Zwischen den beiden Jochen
30, 31 ist ein Luftspalt 32 angeordnet, so daß sich das von den Strömen in den Leitern
28, 29 erzeugte Magnetfeld nicht durch die Joche 30, 31 gegenseitig kurzschließen
kann. Dieses Magnetfeld wird vielmehr in der Oberfläche der Heizwalze 4 konzentriert.
Dabei hat diese induzierte Magnetfeld in der Oberfläche etwa dort, wo sich außen der
Luftspalt 32 befindet, seine größte Stärke. Ein sich zeitlich änderndes Magnetfeld
induziert Wechselströme in der Oberfläche der Heizwalze 4. Dieses muß dazu lediglich
elektrisch leitfähig sein. Auch eine gute magnetische Leitfähigkeit ist durchaus von
Vorteil.
[0036] Die Leiter 28, 29 können sich über die gesamte axiale Länge der jeweiligen Heizwalze
4, 6, 9 erstrecken. Man kann sie auch in axiale Teilabschnitte unterteilen, so daß
man die Heizwalzen 4, 6, 9 über ihre Länge unterschiedlich stark beheizen kann, wenn
dies gewünscht ist.
[0037] Die Temperatur des von der Quelle 23 gelieferten Wärmeträgermediums, also beispielsweise
Wasser, Öl oder Dampf wird so eingestellt, daß sie maximal der Oberflächentemperatur
der Heizwalze 4 entspricht. Diese Oberflächentemperatur wird durch die Heizeinrichtung
27 maßgeblich mitbestimmt. Die in Summe höhere Heizleistung der ersten Heizwalze 4
hat dann keinen höheren Wärmefluß in der Walze selbst zur Folge als bei den nachfolgenden
Heizwalzen 6, 9, deren Oberflächentemperatur maximal der Oberflächentemperatur der
ersten Heizwalze 4 entspricht.
[0038] Durch die zusätzliche Heizeinrichtung 27 ist es also möglich, alle Heizwalzen 4,
6, 9 wesentlich kleiner zu dimensionieren.
[0039] Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform eines Kalanders 1, bei dem gleiche
Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Hier sind alle Heizwalzen 4, 6,
9 mit Heizeinrichtungen 27, 33, 34 versehen. Die Heizeinrichtungen 27, 33, 34 können
alle auf unterschiedliche Leistungen hin dimensioniert worden sein, d.h. die Heizeinrichtung
27 gibt die höchste Heizleistung ab. Die Heizeinrichtung 33 die zweithöchste und die
Heizeinrichtung 34 die niedrigste. Alle Heizeinrichtungen 27, 33, 34 können so aufgebaut
sein, wie dies schematisch in Fig. 3 dargestellt ist.
[0040] Wie durch die peripheren Bohrungen 22 angedeutet ist, können natürlich alle Heizwalzen
4, 6, 9 auch zusätzlich noch von einem Wärmeträgermedium durchströmt werden. Dieses
Wärmeträgermedium kann dann beispielsweise eine Art Grundlast abdecken, so daß lediglich
noch die verbleibenden Spitzen von den Heizeinrichtungen 27, 33, 34 erzeugt werden
müssen. Die Heizleistungen steigen von unten nach oben an, wenn die Materialbahn 2,
wie dies üblich ist, von oben nach unten durch den Kalander 1 geführt ist.
[0041] Es kann aber auch von Vorteil sein, die Heizwalzen 4, 6, 9 nur von außen zu beheizen,
also nicht mit einem Wärmeträgermedium zu beaufschlagen, so daß sie wesentlich schneller
abkühlen können als bisher. Es muß nämlich nur das Metall der Walze abkühlen, nicht
jedoch das in der Regel noch heiße Wärmeträgermedium.
[0042] Anstelle des in Fig. 3 dargestellten Luftspalts 32 kann man hier auch einen Kunststoff
oder ein anderes magnetisch schlecht leitendes Material vorsehen.
1. Kalander, der mehrere beheizbare Walzen und mehrere durch jeweils eine beheizbare
Walze begrenzte Nips aufweist, wobei alle beheizbaren Walzen baugleich ausgebildet
sind und ein Bahnpfad in einer vorbestimmten Reihenfolge durch die Nips verläuft,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die erste beheizbare Walze (4) eine externe Heizeinrichtung (27) aufweist,
die eine Wärme an die erste beheizbare Walze überträgt, die mindestens der Differenz
zwischen dem von der ersten beheizbaren Walze (4) zu deckenden Wärmebedarf und dem
von der zweiten beheizbaren Walze (6) zu deckenden Wärmebedarf entspricht.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle beheizbaren Walzen (4, 6, 9) auf einen durch eine im Bahnpfad hinter der ersten
beheizbaren Walze (4) angeordnete spätere beheizbare Walze (6, 9) zu deckenden Wärmebedarf
hin dimensioniert sind.
3. Kalander nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die spätere beheizbare Walze die zweite Heizwalze (6) im Bahnpfad ist.
4. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle beheizbaren Walzen (4, 6, 9) eine externe Heizeinrichtung (27, 33, 34) aufweisen
und die externen Heizeinrichtungen (27, 33, 34) sich in der übertragbaren Wärmeleistung
unterscheiden.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Heizeinrichtung (27, 33, 34) auf den Umfang der beheizbaren Walze wirkt.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Heizeinrichtung (27, 33, 34) als induktive Heizeinrichtung ausgebildet
ist.
7. Kalander nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (27) zwei parallel zur Achse der Heizwalze (4) verlaufende Leiter
(28, 29) aufweist, die in entgegengesetzter Richtung von Strom durchflossen sind.
8. Kalander nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß den Leitern (28, 29) eine Jochanordnung (30, 31) zugeordnet ist, die zusammen mit
der Heizwalze (4) einen magnetischen Kreis bildet, der in einem magnetisch gut leitenden
Material geführt ist.
9. Kalander nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Jochanordnung (30, 31) zwischen den beiden Leitern (28, 29) eine magnetisch schlecht
leitende Trenneinrichtung (32) aufweist.
10. Kalander nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung (32) durch einen Luftspalt gebildet ist.
11. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beheizbaren Walzen (4, 6, 9) jeweils eine Wärmeträgeranschlußanordnung (24-26)
aufweisen, durch die ein Wärmeträger zu- und abführbar ist.
12. Kalander nach Anspruch 11,dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorlauftemperatur eines über die Wärmeträgeranschlußanordnung (24-26) zugeführten
Wärmeträgers einer im Bahnpfad später angeordneten beheizbaren Walze (6, 9) im Betrieb
maximal einer Oberflächentemperatur einer im Bahnpfad früher angeordneten beheizbaren
Walze (4) entspricht.