[0001] Die Erfindung betrifft ein rohrförmiges Profilelement zum Bilden eines Rahmens eines
Feuerschutzabschlusses nach dem Oberbegriff des hier beigefügten Anspruches 1. Außerdem
betrifft die Erfindung einen damit gebildeten Feuerschutzabschluss sowie ein Verfahren
zum Herstellen eines solchen Feuerschutzabschlusses.
[0002] Rohrförmge Profilelemente mit den Merkmalen des Oberbegriffes des beigefügten Anspruches
1 sind als Teil eines auf dem Markt befindlichen Feuerschutzabschlusses, wie er näher
in Fig. 1 wiedergegeben ist, bekannt. Ein weiteres Beispiel für solche rohrförmigen
Profilelemente mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie für einen
daraus gebildeten Feuerschutzabschluss sind in der
DE 102 01 419 A1 beschrieben. Dieser Stand der Technik nach der
DE 102 01 419 A1 entspricht bis auf eine Ausbildung für eine höhere Brandschutzklasse (T90) und dementsprechen
mehr Isolierplattenmaterial dem unten noch näher erläuterten Stand der Technik gemäß
Fig. 1 (gleiche Tür in der Ausstattung T30).
[0003] Es ist demgemäss bekannt, Feuerschutzabschlüsse wie Brandschutzverglasungen oder
Brandschutztüren aus rohrförmigen Metallprofilelementen zu bilden. Diese beispielsweise
aus Leichtmetall oder aus Stahl gefertigten Rohrprofile bilden einen Rahmen, in welchen
eine Brandschutzfüllung - dies ist meist eine Brandschutzglasscheibe - eingesetzt
ist. Im Brandfall verhindert der Feuerschutzabschluss einen Durchtritt von Feuer und
heißen Gasen von einem Raum in einem anderen. Die entsprechenden Anforderungen sind
genormt. Es genügt nicht, dass keine heißen Gase hindurchtreten. Der Feuerschutzabschluss
darf auf der brandabgewandten Seite auch bestimmte Temperaturen nicht übersteigen.
[0004] Solche Metallprofilelemente sind teilweise auch aus Leichtmetall gebildet, dessen
Schmelzpunkt tiefer liegt als die im Brandfall auftretenden Temperaturen.
[0005] Damit der aus Metallprofilen gebildete Feuerschutzabschluss seine durch Normen vorgegebenen
Funktionen erfüllen kann, sind daher Maßnahmen zur Isolierung und insbesondere auch
zur Kühlung der Metallprofilelemente vorgesehen. Im in der Fig. 1 dokumentierten Stand
der Technik wurden bisher hierzu in rohrförmig umschlossene Hohlräume der entsprechenden
Metallprofilelemente Isoliervorrichtungen eingeschoben. Hierzu wurden von Brandschutzplatten
genau in die Hohlräume passende Streifen abgeschnitten und nach Ablängung der für
den jeweiligen Feuerschutzabschluss passenden Metallprofilelemente in deren Hohlräume
eingeschoben.
[0006] Die bisher verwendeten Isoliermaterialien hatten Isolierfunktion und insbesondere
auch Kühlfunktion. Sie bestanden beispielsweise aus unter Hitzeeinwirkung Feuchtigkeit
abgebendem Material, wie insbesondere Natriumsilikat. Im Brandfall trat die Feuchtigkeit
aus diesen Materialien aus und verdunstete. Auf diese Weise haben die Brandschutzmaterialien
zur Kühlung der beidseitig vorhandenen Teilprofilelemente aus Metall beigetragen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Profilelement der im Oberbegriff des beigefügten
Anspruches 1 angegebenen Art zu schaffen, mit dem Feuerschutzelemente ohne Beeinträchtigung
der Feuerschutzfunktion leichter und kostengünstiger herstellbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein rohrförmiges Profilelement mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Ein mit solchen Profilelementen herstellbarer Feuerschutzabschluss sowie ein vorteilhaftes
Verfahren zu dessen Herstellung sind Gegenstand der Nebenansprüche.
[0011] Erfindungsgemäß werden nun keine Brandschutzstreifen aus Brandschutzplatten mehr
zur Isolation eingesetzt, sondern Brandaufschäumer, welche unter Hitzeeinwirkung ihr
Volumen beträchtlich vergrößern.
[0012] Erfindungsgemäß ist demnach in dem rohrförmigen Profilelement innerhalb eines entsprechend
rohrförmig umschlossenen Innenraumes ein intumeszierendes Material eingesetzt, welches
im Brandfall diesen Innenraum mehr oder weniger ausfüllt.
[0013] Intumeszierende Materialien sind in verschiedenen Formen auf dem Markt erhältlich.
Es gibt sie als fließfähige Anstriche und insbesondere auch als Streifenmaterial.
Bisher wurden sie an Brandschutztüren oder dergleichen dazu eingesetzt, im Brandfall
Türspalte, d. h. zum Beispiel den Zwischenraum zwischen einem Türblatt und einer Zarge
auszufüllen und so den Türspalt gegen den Durchtritt heißer Gase abzudichten. Bei
der Erfindung wird dieses Material nun dazu eingesetzt, einen rohrförmig umschlossenen
Innenraum befüllend auszuschäumen. Die entsprechende Aufschäumreaktion entzieht dem
umgebenden Profilelement Wärmeenergie und trägt somit zur Kühlung bei. Die aufgeschäumte
Masse wirkt dann im Brandfall als Isolationsmaterial, welches auch den Durchtritt
von Wärme vermeidet.
[0014] Fertigungstechnisch ergibt sich der Vorteil, dass man bereits einen Profilstrang,
aus dem die einzelnen Profilelemente durch Ablängen gebildet werden, im Zuge seiner
Herstellung mit dem intumeszierenden Material versehen kann. Dieses Material ist dann
bereits in dem Profilstrang und kann mit diesem zugeschnitten werden. Der Schritt
des nachträglichen Zuschnittes von Brandschutzplatten und das Einfügen in den Hohlraum
entfällt.
[0015] Zudem sind solche intumeszierenden Materialien an sich leichter handhabbar und verarbeitbar
als die bisherigen Brandschutzplatten, die das Ausgangsmaterial für die bisherigen
lsolationsmaterialien gebildet haben. Die intumeszierende Materialien sind insgesamt
auch kostengünstiger als das Brandschutzplattenmaterial.
[0016] Außerdem sind die intumeszierenden Materialen viel leichtgewichtiger als Brandschutzplatten,
so dass auch insofern die Handhabung der Profilelemente sowie der daraus gebildeten
Rahmen vereinfacht wird.
[0017] Bisherige Metallprofilelemente zum Aufbau von Rahmen von Feuerschutzabschlüssen sind
oft aus Verbundmaterialien hergestellt, wobei mehrere Teilprofile aus Metall durch
wärmeisolierende Verbindungsstege verbunden sind. Durch diese Konstruktion lassen
sich Wärmebrücken, welche im Brandfall hinderlich sind, vermeiden. Die Wärmeisolierung
der Stege kann durch Materialauswahl oder durch Ausdünnung und/oder Ausnehmungen an
den Stegen erfolgen. Beispielsweise bestehen die Verbindungsstege aus geeigneten Kunststoffen.
[0018] Nun werden die Metallprofilelemente in einigen Fällen auch durch Schweißen oder durch
sonstige Verbindungstechniken, die eine Erhitzung des Metalls bedingen, miteinander
zu einem Rahmen verbunden. Auch die im Metallbau üblichen Trenntechniken, mit denen
sich passend zugeschnittene Profilelemente von einem Profilstrang ablängen lassen,
sind mit Hitzeentwicklung verbunden.
[0019] Wenn man nun das intumeszierende Material den wärmeisolierenden Stegen zuordnet,
d. h. insbesondere das intumeszierende Material an diesen wärmeisolierenden Stegen
befestigt, kann man vermeiden, dass die bei der Herstellung des Rahmens auftretenden
Erhitzungen in den Metallteilen zu einer Beeinträchtigung des intumeszierenden Materials
führen.
[0020] Bevorzugt werden Streifen aus im Brandfall aufschäumendem Material als intumeszierende
Materialien eingesetzt, da sich solche Streifen leicht entlang des Profilstranges
derart befestigen lassen, dass entlang der gesamten Länge eine Aufschäumung und Kühlung
im Brandfall erfolgt. Solche Streifen sind auch mit Selbstklebefunktion auf dem Markt
erhältlich.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- einen Horizontalschnitt durch einen seitlichen Bereich einer Feuerschutztür als Beispiel
für einen Feuerschutzabschluss nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine Ansicht entsprechend Fig. 1 einer erfindungsgemäßen Konstruktion im Normalfall;
und
- Fig. 3
- eine Ansicht vergleichbar von Fig. 2 der erfindungsgemäßen Konstruktion im Brandfall.
[0022] Fig. 1 zeigt als Beispiel für einen Feuerschutzabschluss eine insgesamt mit "1" bezeichnete
Brandschutztür. Die Brandschutztür 1 hat eine Zarge 2 und ein Türblatt 3. Das Türblatt
3 weist einen Türblattrahmen 4 auf, der über Türbänder 5 schwenkbar an der Zarge 2
angelenkt ist. In den Türblattrahmen 4 ist eine Brandschutzscheibe 6 mittels Glashalteleisten
7 gehalten.
[0023] Die einzelnen Holme der Zarge 2 und des Türblattrahmens 4 sind jeweils durch Metallprofilelemente
8, 9 gebildet.
[0024] Die Metallprofilelemente 8, 9 bestehen jeweils aus zwei stranggepressten Teilprofilelementen
10, 11, 13, 14, welche jeweils über wärmeisolierende Verbindungsstege miteinander
verbunden sind. Genauer ist ein erstes Teilprofilelement 10 der Zarge mit einem zweiten
Teilprofilelement 11 der Zarge über einen ersten Verbindungssteg 15 und einen parallel
hierzu mit Abstand angeordneten zweiten Verbindungssteg 16 fest miteinander verbunden.
Die beiden Teilprofilelemente 10, 11 und die beiden Verbindungsstege 15, 16 bilden
so einen rohrförmig umschlossenen Hohlraum oder Innenraum 19 an der Zarge. Genauso
sind ein erstes Teilprofilelement 13 des Türblattrahmens und ein zweites Teilprofilelement
14 des Türblattrahmens über einen ersten Verbindungssteg 17 und einen mit Abstand
parallel hierzu angeordneten zweiten Verbindungssteg 18 fest miteinander verbunden,
so dass zwischen den Teilprofilelementen 13 und 14 und den Verbindungsstegen 14 und
18 auch am Metallprofilelement 9 des Türblattrahmens ein Hohlraum oder Innenraum 20
gebildet ist.
[0025] In jedem Teilprofilelement 10 - 14 ist jeweils noch ein weiterer Hohlraum 21 rohrförmig
umschlossen ausgebildet, so dass die Innenräume 19, 20 links und rechts jeweils noch
durch einen der Hohlräume 21 umgeben sind.
[0026] Die Verbindungsstege 15 - 18 sind zum Innenraum 19, 20 hin gekröpft ausgebildet,
so dass an der jeweils dem Innenraum 19, 20 abgewandten Seite eine Nut 23 zur Aufnahme
von Funktionselementen vorhanden ist.
[0027] In dem Türspalt 22, der zwischen der Zarge 2 und dem Türblattrahmen 4 ausgebildet
ist, ist in dieser Nut 23 am Verbindungssteg 15, 18 ein Dichtungselement 24 eingesetzt.
Dieses Dichtungselement 24 weist in einer Umhüllung 25 einen ersten Streifen 26 intumeszierenden
Materials auf. Dies ist ein Material, welches unter der im Brandfall auftretenden
Hitzeeinwirkung sein Volumen stark vergrößert. Die so außenseitig an den Metallprofilelementen
8, 9 angeordneten Dichtungselemente 24 dienen mit dem ersten Streifen intumeszierendem
Materials 26 dazu, im Brandfall den Türspalt 22 abdichtend auszufüllen. Es ist demnach
bekannt, die intumeszierenden Streifen so am Einzelelementen der Tür anzubringen,
dass er erst im Brandfall aufschäumt. Hierzu gibt es ganz unterschiedliche inturmeszierende
Materialien, bereits fertig in Streifenform, auch selbstklebend auf dem Markt, die
unterschiedliche Ansprechtemperaturen, unterschiedliche Schaumdrücke, unterschiedliche
spezifische Aufschäumvolumina und unterschiedliche zum Aufschäumen notwendige Energieaufwände
haben. Beispiele für intumeszierende Materialien sind die unter den Handlesnamen Palusol®
von der Fa. BASF und Rokustrip® von der Fa. Rolf Kuhn GmbH vertriebenen Brandschutzstreifen.
Auch Materialien auf der Basis von Blähgraphit oder dergleichen gibt es.
[0028] Zweite Streifen 27 intumeszierendem Materials sind an dem ersten Verbindungssteg
17 des Türblattrahmens in der Nut 23 angeordnet, so dass sich diese zweite Streifen
27 intumeszierendem Materials zwischen dem Metallprofilelement 9 und der Brandschutzscheibe
6 befinden, um den hier gebildeten Spalt im Brandfall abzudichten.
[0029] Bei dem in Fig. 1 wiedergegebenen Stand der Technik ist jeweils in den Innenraum
19 bzw. 20 jedes Metallprofilelements 8, 9 ein Isoliermaterial 28, 29 eingesetzt.
Dieses Isoliermaterial 28, 29 besteht aus einem von einer Brandschutzplatte weggeschnittenen
Streifen. Solche Brandschutzplatten sind auf dem Markt für verschiedene Brandschutzzwecke
erhältlich. Sie bestehen aus einem in sich stabilen Material, welches einerseits isolierend
wirkt und andererseits im Brandfall Feuchtigkeit abgibt.
[0030] Diese Isoliermaterialien 28, 29 haben hier ganz spezielle Funktionen im Brandfall.
Sie dienen einerseits dazu, Hitze von der brandabgewandten Seite zu isolieren. Die
im Brandfall auftretende Feuchtigkeitsabgabe dient zur Kühlung der beiden Teilprofilelemente
10, 11 bzw. 13, 14. Gleichzeitig dienen sie als Stabilisierung und Stütze. Die Teilprofilelemente
10 - 14 sind nämlich aus Leichtmetall, nämlich hier einer Aluminiumlegierung gebildet.
Der Schmelzpunkt dieses Materials liegt unterhalb der bei einem Brandfall auftretenden
Temperaturen. Das jeweils der Brandseite zugewandte Teilprofilelement 10, 13 bzw.
11, 14 schmilzt dann im Brandfall, so das die Stabilität verringert wird. Das aus
Brandschutzplatte gebildete Isoliermaterial 28, 29 bleibt bestehen. Es wird durch
die im Brandfall aufschäumenden Streifen intumeszierenden Materials 26, 27 eingeklemmt
und bildet einen stabilen Untergrund für diese aufschäumenden Materialien. Zusammen
mit der Brandschutzscheibe bildet sich so auch bei Wegschmelzens des brandzugewandten
Teilprofilelementes eine feststehende Brandschutzabschottung aus.
[0031] Zur Herstellung der bekannten Brandschutztür 1 wird derart vorgegangen, dass zunächst
aus den Teilprofilelementen 10, 11 und den Verbindungsstegen 15, 16 ein Metallprofilstrang
mit großer Länge ausgebildet wird. Von diesem ersten Metallprofilstrang werden dann
die Metallprofilelemente 8 der Zarge in der passenden Länge abgetrennt. Von einer
Brandschutzplatte wird dann der Streifen Isoliermaterial 28 in der hierzu passenden
Länge und Breite abgeschnitten und in den Innenraum 19 eingeführt. Anschließend werden
die Metallprofilelemente 8 der Zarge miteinander in hier nicht näher dargestellter,
jedoch gut bekannter Weise zu einem Rahmen verbunden, der dann insgesamt die Zarge
2 bildet.
[0032] Genauso wird zum Bilden des Türblattrahmens 4 vorgegangen, wobei zunächst aus den
beiden Teilprofilelementen 13, 14 und den beiden Verbindungsstegen 17, 18 ein zweiter
Metallprofilstrang gebildet wird, von dem die vier Metallprofilelemente 9 in passender
Länge abgeschnittten werden. Anschließend wird von der Brandschutzplatte das Isoliermaterial
29 in passender Länge und Breite abgeschnitten und in den Innenraum 20 eingeführt.
Daraufhin werden die vier Metallprofilelemente zu dem Türblattrahmen 9 in hier nicht
näher dargestellter, jedoch gut bekannter Weise verbunden.
[0033] Im folgenden wird nun anhand der Darstellung der Fig. 2 und 3 ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert, wobei für gleiche oder entsprechende Teile die gleichen
Bezugszeichen wie bei der Ausführung gemäß Fig. 1 verwendet werden.
[0034] Die Brandschutztür 100 in erfindungsgemäßer Ausbildung entspricht in fast allen Einzelheiten
der Brandschutztür 1 nach dem Stand der Technik. Auch die Metaüprofiieiemente 8, 9
mit ihren einzelnen Bauteilen entsprechen einander. Die erfindungsgemäße Ausbildung
ergibt sich jedoch dadurch, dass die aus Brandschutzplatte gebildeten Streifen Isoliermaterial
28, 29, die beim Stand der Technik gemäß Fig. 1 in dem Innenraum 19, 20 zum Dämmen
der Metallprofilelemente 8, 9 eingesetzt sind, durch ein intumeszierendes Material
ersetzt sind.
[0035] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist an demjenigen Verbindungssteg 15, 18, welcher sich
jeweils nahe des Türspaltes 22 befindet, ein dritter Streifen 30 intumeszierenden
Materials eingesetzt. Der Rest der Innenräume 19, 20 bleibt in diesem Beispiel leer.
[0036] Fig. 2 zeigt die Situation unter Hitzeeinwirkung. Unter Hitzeeinwirkung schäumt das
Material des dritten Streifens 30 auf und füllt den jeweiligen Innenraum 19, 20 mit
einer Isoliermasse 31 auf. Der Innenraum 19, 20 wird in dem dargestellten Beispiel
vollständig ausgefüllt.
[0037] Als dritter Streifen intumeszierenden Materials können gleiche oder vergleichbare
Streifen wie für die ersten Streifen eingesetzt werden, siehe hierzu die oben für
diese Streifen angegebenen Quellen- und Bezugsangaben. In dem dargestellten Beispiel
wird für den dritten Streifen 30 ein relativ schnell ansprechendes intumeszierendes
Material mit hohem Schäumvolumen eingesetzt. Dadurch, dass der dritte Streifen 30
nahe des Türspaltes 22 angeordnet ist, spricht das Material relativ schnell an.
[0038] Bei der Herstellung wird derart vorgegangen, dass der dritte Streiten auf den entsprechenden
Verbindungssteg 15, 18 auf der der Nut 23 gegenüber liegenden Seite aufgeklebt wird.
Der dritte Streifen 30 wird dabei bevorzugt auf der gesamten Länge dieses Verbindungssteges
15, 18 und somit entlang des gesamten Metallprofilstranges eingesetzt. Aus dem so
auf seiner gesamten Länge mit dem dritten Streifen intumeszierenden Materials versehenen
Metallprofilstrang werden dann die entsprechenden Metallprofilelemente 8, 9 durch
Ablängen erhalten. Der Schritt des Zuschnitts der Brandschutzplatten und des Einsetzens
der zugeschnittenen Stücke entfällt.
[0039] Im Brandfall erfüllt der dritte Streifen intumeszierenden Materials 30 sämtliche
oben erläuterten Funktionen des Brandschutzplattenisoliermaterials 28, 29. Durch das
Aufschäumen wird Wärmeenergie den Teilprofilelementen 10 - 14 entzogen. Nach dem Aufschäumen
ist die Isoliermasse 31 relativ stabil und wirkt so auch bei beginnender Erweichung
der brandzugewandten Teilprofilelemente 10, 13 bzw. 11, 14 stabilisierend.
[0040] Insgesamt ergibt sich hierdurch eine bessere Fertigungsabwicklung (das Material ist
bereits im Profil und kann mitzugeschnitten werden) und eine kostengünstigere und
leichtere Konstruktion.
[0041] Auch ist dem Fachmann aufgrund der bisher bereits außen eingesetzten ersten Streifen
intumeszierenden Materials der Umgang mit solchen Streifen bei der Herstellung der
Türen derart, dass das Material erst im Brandfall aufschäumt, vertraut.
[0042] In nicht dargestellten weiteren Ausführungsformen ist auch in jedem oder in einigen
der Hohlräume 21 ein solcher dritter Streifen intumeszierenden Materials eingesetzt.
Damit lässt sich dann eine höhere Brandschutzwiderstandsdauer erreichen.
[0043] Außerdem ist es selbstverständlich möglich, mehrere der Streifen 30 pro Innenraum
vorzusehen. Auch andere intumeszierende Materialien, z. B. Anstriche, sind verwendbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0044]
- 1
- Brandschutztür (Feuerschutzabschluss)
- 2
- Zarge
- 3
- Türblatt
- 4
- Türblattrahmen
- 5
- Türbänder
- 6
- Brandschutzscheibe
- 7
- Glashalteleisten
- 8
- Metallprofilelement (Zarge)
- 9
- Metallprofilelement (Türblattrahmen)
- 10
- erstes Teilprofilelement (Zarge)
- 11
- zweites Teilprofilelement (Zarge)
- 13
- erstes Teilprofilelement (Türblattrahmen)
- 14
- zweites Teilprofilelement (Türblattrahmen)
- 15
- erster Verbindungssteg (Zarge)
- 16
- zweiter Verbindungssteg (Zarge)
- 17
- erster Verbindungssteg (Türblattrahmen)
- 18
- zweiter Verbindungssteg (Türblattrahmen)
- 19
- Innenraum (Zarge)
- 20
- Innenraum (Türblattrahmen)
- 21
- Hohlraum in Teilprofilelementen
- 22
- Türspalt
- 23
- Nut
- 24
- Dichtungselement
- 25
- Umhüllung
- 26
- erster Streifen intumeszierenden Materials
- 27
- zweite Streifen intumeszierenden Materials
- 28
- Isoliermaterial
- 29
- Isoliermaterial
- 30
- dritter Streifen intumeszierenden Materials
- 31
- Isoliermasse
- 100
- Brandschutztür (Feuerschutzabschluss)
1. Rohrförmiges Profilelement (8, 9) zum Bilden eines Rahmens (2, 4) eines Feuerschutzabschlusses
(100), wobei ein rohrförmig umschlossener Innenraum (19, 20) des Profilelements (8,
9) im Brandfall durch ein Wärmeenergie absorbierendes Isoliermaterial (30, 31) befüllt
ist, das einen Wärmeübergang von einer Seite des Profilelementes (8,) zur anderen
im Brandfall behindert,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bilden des im Brandfall wirksamen Isoliermaterials (31) ein intumeszierendes
Material (30) in den Innenraum (19, 20) des Profilelementes (8, 9) eingesetzt ist,
welches Material (30) im Brandfall unter Hitzeeinwirkung den rohrförmig umschlossenen
Innenraum (19, 20) befüllend aufschäumt.
2. Profilelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es (8, 9) überwiegend aus Metall gebildet ist.
3. Profilelement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass es (8, 9) überwiegend aus einem Leichtmetall gebildet ist.
4. Profilelement nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es als Verbundprofil mit zwei Teilprofilelementen (10, 11; 13, 14) aus Metall, die
durch wärmeisolierende Verbindungsstege (15, 16; 17, 18) zum Vermeiden von Wärmebrücken
miteinander verbunden sind, ausgebildet ist.
5. Profilelement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das intumeszierende Material in einem Raum (19, 20) eingesetzt ist, der an zwei ersten
gegenüberliegenden Seiten durch die beiden Teilprofilelemente (10, 11; 13, 14) und
an zwei weiteren gegenüberliegenden Seiten durch zwei wärmeisolierende Verbindungsstege
(15, 16; 17, 18) begrenzt ist.
6. Profilelement nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich wenigstens ein Streifen (30) aus intumeszierenden Material in dem rohrförmig
umschlossenen Innenraum (19, 20) des Profilelements (8, 9) entlang des Profilelements
erstreckt.
7. Profilelement nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Streifen (30) aus intumeszierenden Material an einem wärmeisolierenden Material,
insbesondere an einem Verbindungssteg (15, 18), angeordnet ist.
8. Profilelement nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Streifen aus intumeszierenden Materials im Normalgebrauch des Profils im Ursprungszustand
befindlich ist, so dass der Profilhohlraum im Normalgebrauch nicht durch das intumeszierende
Material ausgefüllt ist.
9. Feuerschutzabschluss (100) zum Verhindern eines Durchtritts von Feuer und/oder heißen
Gasen von einem Raum in einen anderen mit einem Rahmen (2, 4) und einer in oder an
dem Rahmen gehaltenen Füllung (3, 6),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmen (2, 4) wenigstens teilweise aus Profilelementen (8, 9) nach einem der
voranstehenden Ansprüche gebildet ist.
10. Feuerschutzabschluss nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Füllung wenigstens eine Brandschutzscheibe (6) vorgesehen ist, die in dem aus
den Profilelementen (8, 9) gebildeten Rahmen (4) gehalten ist.
11. Feuerschutzabschluss nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass er als Brandschutztür (100) mit einer Zarge (2) und einem Türblatt (3) ausgebildet
ist,
wobei die Zarge (2) aus miteinander über Eck oder auf Stoß verbundenen Profilelementen
(8, 9) gebildet ist, die zumindest teilweise nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet
sind und/oder
wobei das Türblatt (3) einen aus über Eck oder auf Stoß miteinander verbundenen Profilelementen
(8, 9), die zumindest teilweise nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet sind,
gebildeten Türblattrahmen (4) und eine darin gehaltene Türblattfüllung, insbesondere
gebildet durch wenigstens eine Brandschutzscheibe (6), aufweist.
12. Feuerschutzabschluss nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Streifen aus im Brandfall aufschäumenden Material im Normalgebrauch des Feuerschutzabschluss
in unausgeschäumten Zustand befindlich ist, um erst in einem Brandfall den Hohlraum
befüllend und kühlend aufzuschäumen.
13. Verfahren zum Herstellen eines aus Metallprofilelementen (8, 9) gebildeten Feuerschutzabschlusses
(100) mit den Schritten:
a) Herstellen eines oder mehrerer Metallprofilstränge größerer Länge
b) Abschneiden passender Metallprofilelemente (8, 9) von dem wenigstens einen Metallprofilstrang
und
c) Verbinden der Metallprofilelemente (8, 9) zu einem Rahmen (2, 4) des Feuerschutzabschlusses
(100);
dadurch gekennzeichnet,
dass Schritt a) umfasst:
Anordnen eines Streifens (30) aus intumeszierenden Material entlang des Metallprofilstrangs
in einem rohrförmig umsschlossenen Innenraum (19, 20) des Metallprofilstranges.