[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Bauteilen aus Stoffgemischen,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Um Bauteile aus Stoffgemischen oder um Gegenstände , die aus verschiedenen Materialien
zusammengesetzt sind, wie Metallteile, Glas, Gummi, Holz, Polymeren, Faserstoffe,
Verbundwerkstoffe oder dergleichen, zu verarbeiten, insbesondere für eine wirtschaftliche
Wiederverwertung, werden Prallreaktoren eingesetzt, in denen durch eine Schlagbeanspruchung
mittels Prallelementen die Bauteile zerkleinert werden.
[0003] Im Dokument
EP 0 859 693 B1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Bauteilen aus Stoffgemischen,
insbesondere Mischkunststoffen, beschrieben. Ein Prallreaktor weist in seinem zylindrischen
Grundkörper einen durch einen Antriebsmotor drehbaren Rotor auf. Der in der Höhe im
Grundkörper verstellbare Rotor ist aus verschleißfestem Stahl und weist an seinen
propellerförmigen oder flügelförmigen Enden (einzelne Arme oder Stangen) lösbar aufgenommene,
austauschbare Messer (Prallelemente) auf. Die vorderen stumpfen Flächen der Messer
dienen in Drehrichtung als Prallfläche zur Verarbeitung des zu zerkleinernden Materials,
so dass in weiteren Verarbeitungsschritten die verschiedenen Materialien des Stoffgemisches
wenigstens grob in Fraktionen voneinander getrennt werden können.
[0004] Aus dem Dokument
EP 1 057 531 B1 ist darüber hinaus bekannt, dass ein Prallreaktor mit einem in der Höhe im Grundkörper
verstellbaren Rotor eine Mehrzahl von verschiedenen Auswurföffnungen aufweisen kann.
Die an unterschiedlichen Positionen im Prallreaktor liegenden Auswurföffnungen können
mit geschlitzten oder gelochten Abdeckblechen versehen werden, so dass ein differenzierter
Austrag in unterschiedlichen Fraktionen, wie Größe oder Aufschlussgrad, ermöglicht
wird. Um das Bilden unterschiedlicher Austragszonen im Prallreaktor zu fördern, sind
an den flügelförmigen Armstrukturen des Rotors Prallelemente aufgenommen, welche an
ihren Prallkanten unterschiedliche Formgebungen aufweisen können. Die Prallelemente
können auch mit Gegenelementen an der inneren Mantelfläche des Grundkörpers zusammenwirken.
[0005] Bei einer Verarbeitung von Bauteilen mit stark schwankenden Größen, Formgebung oder
Volumina oder aus Materialien mit Fremdstoffanteilen können in Maschinenspalten, beispielsweise
zwischen den Flügeln des Rotors und dem Grundkörper, eingebrachte große oder harte
Bauteile verkanten oder verklemmen, was ein Blockieren der Maschine bewirken kann,
gegebenenfalls sogar bis zu einer Beschädigung der Vorrichtung führen kann.
[0006] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Verarbeiten
von Bauteilen aus Stoffgemischen zu schaffen, in der das Risiko des Blockierens der
Vorrichtung verringert ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Vorrichtung zum Verarbeiten von
Bauteilen aus Stoffgemischen mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Weitere Merkmale
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0008] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verarbeiten von Bauteilen aus Stoffgemischen
weist einen Prallreaktor mit einem im wesentlichen zylindrischen Grundkörper und mit
einem darin rotierbaren oder rotierenden scheibenförmigen Rotor mit einer Anzahl daran
aufgenommener Prallelemente auf. Mit anderen Worten, der Rotor ist scheibenförmig
ausgeführt oder ausgeprägt. Die Anzahl der Prallelemente kann auch eins betragen.
Die Prallelemente sind lösbar verbindbar am Rotor aufgenommen. Der scheibenförmige
Rotor kann (bevorzugt) im wesentlichen zylinderförmig oder linsenförmig (konkav oder
konvex) sein, insbesondere kann er kreisscheibenförmig sein. Der scheibenförmige Rotor
kann an seinem äußeren Umfang angeordnete, insbesondere sich radial erstreckende Einschnitte
oder Ausnehmungen aufweisen, wodurch er aber seinen scheibenförmigen Charakter, insbesondere
die Tatsachen, dass der hauptsächliche Flächenanteil der Kreisfläche des scheibenförmigen
Rotor geschlossen oder massiv ist, und/oder die Masse des scheibenförmigen Rotors
im wesentlichen gleichmäßig in azimutaler Richtung verteilt ist, nicht verliert.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Prallreaktor wird eine Vorrichtung zum Verarbeiten von
Bauteilen aus Stoffgemischen mit einer hohen Flexibilität geschaffen. Des weiteren
weist der scheibenförmige Rotor im Vergleich zu armförmigen Rotoren eine gleichmäßigere
Massenverteilung auf. Ein erheblich verringerter Antriebsaufwand resultiert aus der
Tatsache, dass ein vorsichtig langsames Hochfahren oder Runterfahren der Drehzahl
des Rotors nicht erforderlich ist. Aufgrund der scheibenförmigen Fläche des erfindungsgemäßen
Rotors können sich bei der Verarbeitung von Reifenkarkassen keine Karkassenstücke
um die Rotationswelle des Rotors wickeln und den Prallreaktor verstopfen.
[0010] Die Prallelemente können auf der Oberseite und/oder der Unterseite des scheibenförmigen
Rotors aufgenommen sein. Mit anderen Worten, der scheibenförmige Rotor kann Prallelemente,
die auf oberhalb des Rotors befindliche Bauteile wirken, und/oder Prallelemente, die
auf unterhalb des Rotors befindliche Bauteile wirken, aufweisen. In Funktion der Zerkleinerungsanwendung
kann der Bereich oberhalb des Rotors und/oder der Bereich unterhalb des Rotors genutzt
werden, so dass eine Vielfachnutzung oder Mehrfachnutzung möglich ist.
[0011] Die Prallelemente können lösbar an Einsätzen aufgenommen sein, die in Ausnehmungen
des Rotors, insbesondere in einer Flanschverbindung, aufgenommen sind. Insbesondere
kann ein Einsatz zur Aufnahme eines Prallelements eine Nut aufweisen. Das Prallelement
kann am Einsatz von derselben Seite oder von der anderen Seite verschraubt sein, und
besitzt bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Breite, die im Wesentlichen
der Breite des Einsatzes entspricht. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
kann wenigstens ein Prallelement jedoch auch eine Breite besitzen, die über die Breite
des Einsatzes hinausgeht, bzw. das Prallelement kann sich seitlich über den Rand des
Einsatzes entlang der Oberseite oder Unterseite des Rotors hinaus erstrecken. Die
Einsätze mit den Prallelementen sind hierbei bevorzugt aus dem Prallreaktor entnehmbar.
[0012] Der Rotor kann darüber hinaus eine Anzahl von Schneidelementen aufweisen, die auf
der Oberseite und/oder der Unterseite des scheibenförmigen Rotors aufgenommen sind.
Mit anderen Worten, der scheibenförmige Rotor kann Schneidelemente, die auf oberhalb
des Rotors befindliche Bauteile wirken, und/oder Scheidelemente, die auf unterhalb
des Rotors befindliche Bauteile wirken, aufweisen.
[0013] Auf einfache Weise kann der Prallreaktor an unterschiedliche Zerkleinerungsaufgaben
je nach Material der eingebrachten Bauteile angepasst werden, indem die Schlageigenschaften
des Rotors durch die Art der eingesetzten Prallelemente und/oder Schneidelemente beeinflusst
bzw. deren Höhe, deren Anzahl und/oder Winkel variiert werden. Beispielsweise können
für hartes, schweres Material kurze Prallelemente und/oder Schneidelemente gewählt
werden, welche eine zahnartig zerreißende oder zermahlende oder schleifpapierartige
bzw. abrasive Wirkung haben. Dagegen können für weiches Material, wie Kunststoffe,
lange Prallelemente und/oder Schneidelemente benutzt werden.
[0014] Die Schneidelemente können lösbar an Einsätzen aufgenommen sein, die in Ausnehmungen
des Rotors, insbesondere nach Art einer Flanschverbindung, aufgenommen sind. Insbesondere
kann ein Einsatz zur Aufnahme eines Scheidelements eine Nut aufweisen. Das Schneidelement
kann am Einsatz von derselben Seite oder von der anderen Seite verschraubt sein. Die
Einsätze mit den Schneidelementen sind dem Prallreaktor entnehmbar.
[0015] Bevorzugt sind die Einsätze rund oder scheibenförmig ausgeführt und/oder der Azimutalwinkel
wenigstens eines der Einsätze ist in der Ausnehmung veränderbar orientierbar. Der
Azimutalwinkel kann stufenlos oder wenigstens schrittweise insoweit einstellbar sein,
als die Einsätze in einer Anzahl von verschiedenen Winkelpositionen in den Ausnehmungen
positionierbar sind und befestigt werden können.
[0016] Insbesondere kann wenigstens eine der Ausnehmungen sich durchgehend von der Oberseite
zur Unterseite erstrecken. Auf diese Weise kann bequem und einfach im scheibenförmigen
Rotor eine Befestigung des Einsatzes mit einem Prallelement oder Schneidelement, das
auf der einen Seite des Rotors wirkt, von der jeweils anderen Seite des Rotors vorgenommen
werden. Der Einsatz ist dadurch zum Ausbau oder Einbau leicht zugänglich.
[0017] Wenigstens ein Einsatz kann wenigstens eine Durchtrittsöffnung aufweisen, so dass
eine Luft- oder auch Materialströmung zwischen den Bereichen oberhalb des Rotors und
unterhalb des Rotors oder umgekehrt erzeugbar ist.
[0018] Die Lochführung der wenigstens einen Durchtrittsöffnung kann im wenigstens einen
Einsatz schräg sein, so dass je nach Azimutalwinkelorientierung der Lochführung oder
Schrägbohrung im Vergleich zur Drehachse des Rotors ein Luftstrom oder Materialstrom
vom Bereich unterhalb des Rotors in den Bereich oberhalb des Rotors oder umgekehrt
erzeugbar ist. Die Luftströmungsverhältnisse werden durch die Winkelstellung der schrägen
Durchtrittsöffnung in Bezug auf die Rotationsrichtung bestimmt.
[0019] Die Prallelemente und/oder Schneidelemente, die am scheibenförmigen Rotor aufgenommen
sind, können zur Anpassung an unterschiedliche Trenn- und Zerkleinerungsaufgaben unterschiedliche
Längen und/oder Höhen aufweisen. Sie können auch eine unterschiedliche Formgebung
besitzen und aus verschiedenen Werkstoffen bestehen. Für unterschiedliche Zerkleinerungsanwendungen
stehen verschiedene Prallelemente und/oder Schneidelemente dem Nutzer der Vorrichtung
zur Verfügung.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
die Prallelemente und/oder Schneidelemente mit ortsfesten, vorzugsweise radial einstellbaren
Gegenelementen, die am im wesentlichen zylindrischen Grundkörper aufgenommen sind,
zusammenwirken. Zwischen den Prallelementen und/oder Schneidelementen und den Gegenelementen
wird ein Maschinenspalt, dessen Breite vozugsweise eingestellt werden kann, gebildet.
Es kann in Zusammenwirkung der Elemente, beispielsweise durch Scherung, eine Zerkleinerung
der Bauteile erreicht werden.
[0021] Die Scheibenfläche des Rotors kann im wesentlichen dieselbe Fläche, insbesondere
denselben Durchmesser, wie die Grundfläche des zylindrischen Grundkörpers aufweisen,
so dass das Volumen des Grundkörpers in einen oberen Bereich und in einen unteren
Bereich geteilt wird. In einer besonderen Ausführungsform kann sich der scheibenförmige
Rotor in eine seitliche umfängliche Nut oder Ausformung im Grundkörper des Prallreaktors
hinein erstrecken. Auf diese Weise wird ein Spalt gebildet, der nach einer Vorzerkleinerung
des in den oberen Bereich des Prallreaktors eingebrachten Materials einen Durchtritt
von Materialstücken in den unteren Bereich ermöglicht. Einem derartigen Spalt kann
ein weiterer Spalt, vorzugsweise mit variabler Breite, nachgeordnet sein, so dass
eine Nachzerkleinerung durch Scherwirkung bewirkt wird.
[0022] In der Umfangsfläche des zylinderförmigen Grundkörpers können oberhalb und/oder unterhalb
des scheibenförmigen Rotors eine Anzahl von Sieben angeordnet sein. Die Anzahl kann
auch eins sein. Die Siebe können unterschiedliche Maschen- oder Öffnungsweiten aufweisen,
so dass unterschiedliche Fraktionen von zerkleinertem Material den Prallreaktor durch
die Siebe verlassen können.
[0023] Darüber hinaus oder alternativ dazu kann der Grundkörper des Prallreaktors eine oder
mehrere Auswurfklappen aufweisen, die seitlich an der Umfangsfläche und/oder am Boden
des Grundkörpers angeordnet sind.
[0024] Der Grundkörper des Prallreaktors kann auf der Unterseite, insbesondere an seiner
Bodenfläche eine Klappe aufweisen, so dass der untere Bereich des Prallreaktors zum
Austausch oder zur Einstellung der Prallemente und/oder der Schneidelemente zugänglich
ist.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
in die Unterseite des scheibenförmigen Rotors in radialer Richtung verlaufende oder
im Winkel angeordnete Ausnehmungen, Nuten oder Räume eingebracht sein, so dass Material
in radialer Richtung in den Ausnehmungen, Nuten oder Räumen zur Umfangsfläche des
Grundkörpers transportierbar ist.
[0026] Darüber hinaus kann mit besonderem Vorteil der Prallreaktor einen innerhalb des Grundkörpers
im wesentlichen koaxial zur Umfangsfläche des Grundkörpers liegenden weiteren Mantelkörper
aufweisen. In vorteilhafter Weise werden die zu zerkleinernden Bauteile hierbei zentral
zugeführt und erfahren zunächst eine nur geringe Beschleunigung, da die Bahngeschwindigkeit
von Prallelementen, die sich an nahe der Drehwelle liegenden Punkten auf dem scheibenförmigen
Rotor befinden, nur gering ist. In Konsequenz ist der Leistungsbedarf des Antriebsmotors
des Rotors verringert im Vergleich zu einer ungezielten Muterialzufuhr. Das im unteren
Teil des weiteren Mantelkörpers zerkleinerte Material wandert dann in den Außenbereich
des Rotors, wo eine Nachzerkleinerung, insbesondere durch Prallelemente mit höherer
Bahngeschwindigkeit, und eine Trennung der einzelnen Fraktionen stattfindet.
[0027] In spezieller Weiterbildung kann der Prallreaktor wenigstens einen weiteren Rotor,
der insbesondere scheibenförmig sein kann, aufweisen. In Kombination mit den bereits
erwähnten Spalten beziehungsweise Durchtrittsöffnungen ergibt sich hierdurch die Möglichkeit
einer kaskadenartige Zerkleinerung der Bauteile beziehungsweise Trennung der einzelnen
Fraktionen. Insbesondere können der Rotor und der wenigstens eine weitere Rotor, die
übereinander angeordnet sind, mit unterschiedlichen Drehzahlen antreibbar sein, wobei
gleichzeitig oder alternativ auch die Drehrichtungen der beiden Rotoren unterschiedliche
sein können. Der oben liegende Rotor kann mit einer ersten Drehzahl zur Vorzerkleinerung
eingesetzt werden. Der unten liegende Rotor kann mit einer zweiten Drehzahl, die größer,
insbesondere erheblich höher als die erste ist, dann eine Fraktionierung oder Trennung
durch einen hohen Impulsübertrag bewirken. Es ist hierbei besonders vorteilhaft, wenn
der Rotor und der wenigstens eine weitere Rotor über voneinander getrennte koaxiale
Wellen antreibbar sind.
[0028] Des weiteren kann der Prallreaktor wenigstens ein Heizelement und/oder ein Kühlement
zur Beeinflussung verschiedener Materialien aufweist, wobei das wenigstens eine Heizelement
und/oder Kühlelement in der Umfangsfläche des Grundkörpers oder in der Bodenfläche
des Grundkörpers, vorzugsweise im Bereich oberhalb des Rotors oder im Bereich unterhalb
des Rotors, angeordnet ist, um auf verschiedene Materialien Einfluss nehmen zu können.
In einer Weiterentwicklung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens kann das
Heiz- oder Kühlelement auch im zusätzlichen Mantelkörper angeordnet sein, um z.B.
im Bereich des zweiten Mantelkörpers zentral zugeführtes Material beispielsweise zur
Versprödung desselben zu kühlen, bevor dieses vorzerkleinert in den außen liegenden
Bereich des Rotors gelangt
[0029] Hierbei kann es ferner von Vorteil sein, wenn im inneren zusätzlichen Mantelkörper
eine oder mehrere rotierbare Walzen aufgenommen sind, die insbesondere exzentrisch
zur Drehachse des Rotors angeordnet sein können, und die eine Vorzerkleinerung des
Material nach. Art eines Walzenbrechers vornehmen, indem das Material zwischen der
Walze, bzw. den Walzen und der Innenumfangsfläche des weiteren Mantelkörpers hindurchgepresst
wird, um dieses durch den entstehenden Druck zu zerkleinern. Die Walze kann hierbei
z.B. durch den Antrieb des Rotors und ggf. eine geeignetes Untersetzungsgetriebe angetrieben
werden.
[0030] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verarbeiten von Bauteilen aus Stoffgemischen
kann in verschiedenen, bereits aus den Dokumenten
EP 0 859 693 B1 und
EP 1057 531 B1 bekannten und dort explizit aufgeführten Zerkleinerungs- und Trennanwendungen, wie
z.B. in Müllverwertungs- oder Müllverbrennungsanlagen, zum Einsatz gelangen. Im Zusammenhang
mit der Erfindung ist aber vor allem die besonders vorteilhafte Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit den Merkmalen beziehungsweise Merkmalskombinationen gemäß dieser Darstellung,
für die Zerkleinerung von Reifenkarkassen, welche aus mehreren zusammenvulkanisierten
Gummischichten und Metalldrahtgeflechten bestehen, und für die Trennung von Reifenkarkassen
in Materialfraktionen, insbesondere in eine Fraktion mit hauptsächlichem Gummianteil
und in eine Fraktion mit hauptsächlichem Metallanteil, zu sehen.
[0031] Weitere Ausführungsmerkmale und vorteilhafte Weiterbildungen werden nachfolgend ausführlich
beschrieben, näher erläutert und anhand der beigefügten Figuren, auf die Bezug genommen
wird, in Beispielen zum Zweck der Illustration dargestellt. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf die Oberseite eines scheibenförmigen Rotors einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verarbeiten von Bauteilen,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite eines scheibenförmigen Rotors einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Prallreaktors einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Fig. 4
- eine Ausführungsform eines Einsatzes mit Schrägloch,
- Fig. 5
- drei Ausführungsformen von Maschinenspalten zwischen scheibenförmigem Rotor und Mantelfläche
des Grundkörpers des Prallreaktors,
- Fig. 6
- eine schematische Ansicht einer Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem weiteren Mantel im Inneren des Prallreaktors,
- Fig. 7
- eine schematische Ansicht einer alternativen Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Prallelementen unterschiedlicher Höhe im Prallreaktor, und
- Fig. 8
- eine schematische Ansicht einer weiteren alternativen Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit zwei Rotoren, die unabhängig voneinander angetrieben sind.
[0032] Die Figur 1 zeigt eine Aufsicht auf die Oberseite eines scheibenförmigen Rotors 14
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verarbeiten von Bauteilen,
wie er beispielsweise in der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform des Prallreaktors
zum Einsatz gelangen kann. Der scheibenförmige Rotor 14 wird durch einen hier nicht
dargestellten Antriebsmotor um die Drehwelle 16 in Rotationsrichtung 20 in Drehbewegung
versetzt. Im scheibenförmigen Rotor 14 sind vier Ausnehmungen für Einsätze 22 vorgesehen,
die jeweils ein Prallelement 24 in einer Nut 26 (siehe weiter unten, insbesondere
Figur 3) aufnehmen. Gezeigt ist eine symmetrische Anordnung der Ausnehmungen, es sind
aber alternativ dazu auch Ausführungsformen möglich, in denen die Verteilung nicht
gleichmäßig oder symmetrisch ist. Die Einsätze 22 sind in flanschartiger Verbindung
mittels jeweils acht Schrauben 28 in den Ausnehmungen fixiert. Durch ein Prallelement
24 ist eine Orientierung des aufnehmenden Einsatzes 22 definiert. In der Figur 1 ist
eine Situation gezeigt, in der die Einsätze 22 jeweils derart mit dem scheibenförmigen
Rotor 14 verbunden sind, dass die Prallelemente 24 radial ausgerichtet oder orientiert
sind. Auf diese Weise stehen die Seitenflächen der Prallelemente 24 als Prallflächen
bei Rotation des scheibenförmigen Rotors 14 für die Zerkleinerung der in den Prallreaktor
eingebrachten Bauteile zur Verfügung. Die Prallflächen der Prallelemente 24 bestehen
aus einem festen metallischen oder kristallinen Material, beispielsweise aus einem
gehärteten Stahl. Die Einsätze können aber auch in von dieser radialen Orientierung
abweichenden Winkellage, bei acht gleichmäßig verteilten Schraubverbindungen offensichtlich
in 45 Grad Schritten, am scheibenförmigen Rotor 14 befestigt werden. Auf diese Weise
können auf Bauteile auch Impulsübertragungen mit Anteilen in radialer Richtung realisiert
werden, so dass vorgegebene Bewegungen der zerkleinerten Materialstücke oberhalb des
Rotors erzeugt werden, die eine Trennung von unterschiedlichen Materialen ermöglichen.
[0033] In der Figur 2 ist eine Ansicht der Unterseite 36 eines scheibenförmigen Rotors 14
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt, insbesondere in einer
Form in der der Rotor 14 in der Ausführungsform eines Prallreaktors gemäß Figur 3
eingesetzt werden kann. In der Unterseite 36 des Rotors 14 sind Ausnehmungen 38 vorgesehen,
die dem Transport von zerkleinerten Bauteilstücken von innen nach außen im Prallreaktor
dienen, wenn der scheibenförmige Rotor 14 um seine Rotationswelle 16 in Rotationsrichtung
20 in Drehbewegung versetzt wird. In dieser Ausführungsform weist die Unterseite 36
vier im wesentlichen radial verlaufende Ausnehmungen 38 und vier unter einem Winkel
zu den Radialen verlaufende Ausnehmungen 38 auf. Die Ausnehmungen 38 können in weiteren
Ausführungsformen auch einen kurvenförmigen Verlauf haben. Die Ausnehmungen 38 können
des weiteren in verschiedenen Ausführungsformen einen gleichbleibenden oder einen
sich mit zunehmender Tiefe verjüngenden Querschnitt aufweisen.
[0034] Die Figur 3 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines
Prallreaktors 10 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Der Prallreaktor 10 weist einen
im wesentlichen zylindrischen Grundkörper 12 auf, auch als Verarbeitungsbehälter zu
bezeichnen, in welchem ein scheibenförmiger Rotor 14 mittels einer Rotationswelle
16 durch einen Antriebsmotor 18, beispielsweise einen Elektromotor oder einen Dieselmotor,
in Drehbewegung versetzt wird. Zwischen Antriebsmotor 18 und Rotationswelle 16 kann
bevorzugt ein Getriebe angeordnet sein. Der Deckel des Grundkörpers 12 ist entfernbar,
so dass das Innere des Grundkörpers 12 mit dem scheibenförmigen Rotor 14 zugänglich
wird. Dem inneren Volumen, genauer dem oberen Bereich 44, werden durch einen Materialzufuhrschacht
40 in Pfeilrichtung Bauteile 42, hier beispielsweise Reifenkarkassen, zugeführt. Die
Bauteile 42 treffen auf die Oberseite des sich drehenden scheibenförmigen Rotors und
unterliegen einer Prallbeanspruchung oder dem Impulsübertrag der Prallflächen der
aufgenommenen Prallelemente 24 und der Schneidwirkung der aufgenommenen Schneidelemente
30 (in der Figur 3 ist jeweils ein Element zeichnerisch dargestellt).
[0035] In Figur 3 ist im scheibenförmige Rotor 14 im linken Teil ferner ein Einsatz 22 gezeigt,
in dessen Nut 26 ein Prallelement 24 mitttels Schrauben 28 fixiert ist. Im rechten
Teil der Figur 3 ist ein Einsatz 22 des scheibenförmigen Rotors 14 gezeigt, in dessen
Nut 26 ein Schneidelement 30 mittels Schrauben 28 befestigt ist. Die Schneidelemente
30 weisen eine Formgebung auf, die eine Schneidwirkung auf die in den Prallreaktor
10 eingebrachten Bauteile 42 hat. Die Schrauben 28 sind von der anderen Seite des
scheibenförmigen Rotors 14 zugänglich und lösbar beziehungsweise anziehbar.
[0036] Des weiteren weist die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform einen Spalt in der
Mantelfläche in Höhe des scheibenförmigen Rotors 14 auf, so dass zerkleinerte Stücke
der Bauteile mit hinreichend kleiner Größe vom oberen Bereich 44 in den unteren Bereich
46 gelangen können. An der Unterseite 36 des scheibenförmigen Rotors 14 ist ein weiteres
Prallelement 24, das mittels von der Oberseite lösbarer oder anziehbarer Schrauben
28 in der Nut 26 eines Einsatzes 22 befestigt ist, gezeigt. Mit anderen Worten kann
der Rotor 14 auch auf zerkleinerte Stücke von Bauteilen im unteren Bereich 46 einwirken.
Der Grundkörper 12 weist in der Mantelfläche des oberen Bereichs 44, also oberhalb
des scheibenförmigen Rotors 14, eine obere Auswurfklappe 48 auf, die insbesondere
mit einem Gitter oder einem Sieb mit unterschiedlicher Weite zur Beeinflussung der
passierenden Korngröße verschliessbar ist, und die sich bevorzugt in Schwenkrichtung
50 öffnen und schließen lässt. Durch diese obere Auswurfklappe 48 kann eine erste
Fraktion zerkleinerten Materials entnommen werden. Darüber hinaus weist der Grundkörper
12 an seiner Bodenfläche eine untere Auswurfklappe 52 auf, die sich in Schwenkrichtung
54 öffnen und schließen lässt. Durch diese untere Auswurfklappe 52 kann eine zweite,
von der ersten Fraktion verschiedene Fraktion zerkleinerten Materials entnommen werden.
Auch kann eine derartige untere Auswurfklappe 52 den Zugang zum scheibenförmigen Rotor
14 von unten her ermöglichen, so dass Einsätze 22 gewechselt werden können. An dieser
Stelle sei erneut betont, dass die verwendeten Prallelemente 24 und/oder Schneidelemente
30 unterschiedliche Längen und/oder Höhen aufweisen können, die in Abhängigkeit von
den jeweiligen Zerkleinerungs- und Trennaufgaben gewählt werden.
[0037] In Figur 4 ist schematisch eine Ausführungsform eines Einsatzes 58 mit durchgehendem
Loch dargestellt. Im Teilbild 4A (oberer Teil der Figur 4) ist ein Schnitt durch den
in einem scheibenförmigen Rotor 14 aufgenommenen Einsatz 58 gezeigt. Der Einsatz ist
formschlüssig aufgenommen und wird mittels Schrauben 56 kraftschlüssig fixiert. Das
von der Oberseite zur Unterseite des Rotors 14 durchgehende Loch ist hierbei als Schrägloch
60 ausgeführt, das heißt im Teilbild 4A ist die parallelogrammförmige Projektion der
unter einem Winkel verschieden von Null zur Senkrechten auf den scheibenförmigen Rotor
14 verlaufenden Bohrung zu erkennen. Im Teilbild 4B ist eine Aufsicht des Einsatzes
58 mit Schrägloch 60 gezeigt. Der Einsatz 58 ist seiner Geometrie den bereits beschriebenen
Einsätzen 22 für Prallelemente 24 und Schneidelemente 30 (siehe auch Figuren 1 bis
3) gleich, so dass der Einsatz 58 wahlweise anstelle der anderen Einsätze eingebaut
werden kann. Wie bereits anhand der Einsätze 22 beschrieben, kann auch der Einsatz
58 mit unterschiedlichen Winkelorientierungen im scheibenförmigen Rotor 14 aufgenommen
werden, so dass unterschiedliche Strömungsverhältnisse bei Drehung des Rotors 14 erreichbar
sind. Die Orientierung des Schräglochs 60 relativ zur Rotationsachse bestimmt hierbei
insbesondere, ob ein Luftstrom und/oder Materialstrom vom Bereich oberhalb des Rotors
14 in den Bereich unterhalb des Rotors 14 gelangt oder umgekehrt bzw. ob ein Luftstrom
und/oder ein Materialstrom in radialer Richtung betrachtet von innen nach außen oder
von außen nach innen induziert wird.
[0038] Die Figur 5 zeigt drei Ausführungsformen von Maschinenspalten zwischen scheibenförmigem
Rotor und Mantelfläche des Grundkörpers des Prallreaktors. Wie bereits beschrieben,
hat die Spaltweite die Funktion der Maschenweite eines Siebes. Mit anderen Worten
bestimmt sie die Korngröße der zerkleinerten Stücke, die vom oberen Bereich in den
unteren Bereich des Prallreaktors gelangen können. Im oberen Teilbild 5A ist anhand
eines Ausschnitts des Prallreaktors verdeutlicht, wie der scheibenförmige Rotor 14
mit einem aufgenommenen Prallelement 24 in Zusammenwirkung mit einem Gegenelcmcnt
32 am Mantel des Grundkörpers, hier ohne Einschränkung der Allgemeinheit fest, in
anderen Ausführungsformen auch beweglich, insbesondere in radialer Richtung, einen
Spalt 34 zur Zerkleinerung von Bauteilen bildet. Ein derartiges Gegenelement 32 erstreckt
sich in Umfangsrichtung bevorzugt nur über einen begrenzten Winkelbereich hinweg.
Entlang des Umfangs sind hierbei in vorteilhafter Weise eine Anzahl von Gegenelementen
32 angeordnet. Die Anzahl kann auch eins sein. Im mittleren Teilbild 5B ist ein Maschinenspalt
34 zu sehen, der durch eine umfängliche Ausnehmung oder eine Ausformung der Mantelfläche
des Grundkörpers des Prallreaktors und den scheibenförmigen Rotor 14 gebildet wird,
der auf seiner oberen Seite Prallelemente 24 trägt. Wie in Zusammenhang mit Figur
3 erläutert wurde, gelangen nur Stücke des durch Prallbeanspruchung oder Schlagbeanspruchung
zerkleinerten Materials einer maximalen Größe durch den Spalt 34 hindurch vom oberen
in den unteren Bereich des Prallreaktors.
[0039] Im unteren Teilbild 5C ist eine Ausführung eines Spaltes 34 gezeigt, welcher durch
eine in Zusammenwirkung eines Prallelements 24 auf dem scheibenförmigen Rotor 14 mit
der Mantelfläche des Grundkörpers 12 gebildet wird. Da das Prallelement sich nur über
einen begrenzten Winkelbereich erstreckt, erfahren Stücke von Bauteilen zwischen dem
Rotor 14 und dem Grundkörper 12 einen Impulsübertrag.
[0040] In der Figur 6 ist eine schematische Schnittansicht einer Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem weiteren Mantel im Inneren des Prallreaktors 10 gezeigt. Im
Grundkörper 12 befindet sich ein scheibenförmiger Rotor 14, der um seine Rotationswelle
16 drehbar ist. Auf der Oberseite des Rotors 14 sind Prallelemente 24 aufgenommen.
Die Bauteile werden innerhalb eines inneren Mantels 64 in der Nähe der Rotationswelle
16 zentral dem scheibenförmigen Rotor 14 zugeführt. Hierbei wirken in dieser Ausführungsform
bevorzugt zunächst Schneidelemente 30 (alternativ dazu auch Prallelemente 24), die
sich mit geringer Bahngeschwindigkeit bewegen auf die Bauteile ein, wodurch zuerst
nur grob zerkleinerte Stücke in den oberen Bereich 44 gelangen, indem sie durch Prallbeanspruchung
in zuvor beschriebener Weise weiter zerkleinert werden.
[0041] Die Figur 7 zeigt eine schematische Ansicht einer alternativen Weiterentwicklung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Prallelementen unterschiedlicher Höhe im Prallreaktor
10. Im Grundkörper 12 ist mittels der Rotationswelle 16 ein scheibenförmiger Rotor
14 drehbar angeordnet. Es sind zwei aufgenommene Prallelemente 24 gezeigt, wobei diese
einen Höhenunterschied 66 aufweisen, so dass ein unterschiedlicher Impulsübertrag
bei Einwirkung dieser Prallelemente 24 auf die Bauteile erhalten wird. Des weiteren
ist in der Ausführungsform der Figur 7 das von dem besagten Merkmal von Prallelementen
unterschiedlicher Höhen unabhängige Merkmal, das auch bei anderen Ausführungsform
realisiert sein kann, erkennbar, dass die Figurenachse des im wesentlichen rotationssymmetrischen
Grundkörpers nicht mit der Achse der Rotationswelle 16 des scheibenförmigen Rotors
14 zusammenfällt. Auf diese Weise ist in dieser Ausführungsform ein Spalt 34 in Zusammenwirkung
des am Rand des Rotors 14 angeordneten Prallelements 24 und eines Gegenelement 32
zur Zerkleinerung von Bauteilen realisiert.
[0042] Die Figur 8 zeigt eine schematische Schnittansicht eine Ausführungsform einer weiteren
alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die einen Prallreaktor
10 mit zwei Rotoren umfasst, welche unabhängig voneinander antreibbar sind. Im Inneren
des Grundkörpers 12 befinden sich ein scheibenförmiger Rotor 14 mit aufgenommenen
Prallelementen 24 und zweiter Rotor 68, der insbesondere auch scheibenförmig ausgeführt
ist. Während der Rotor 14 mittels einer Koaxialhohlwelle 70 über ein erstes Umlenkgetriebe
72, hier beispielhaft zwei in Eingriff stehende Kegelzahnräder, von einem ersten Antriebsmotor
74 in Drehbewegung versetzt wird, wird der zweite Rotor 68 mittels einer Rotationswelle
16 über ein zweites Umlenkgetriebe 76, hier beispielhaft zwei in Eingriff stehende
Kegelzahnräder, von einem zweiten Antriebsmotor 78 bewegt. Die zwei Rotoren 14, 68
können dadurch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten rotieren. Die Weite des Spaltes
34 für eine Nachzerkleinerung ist, wie durch den Doppelpfeil angedeutet, variabel.
Des weiteren ist in Figur 8 gezeigt, dass beispielsweise prismatisch oder trapezförmig
geformte Prallelemente 80 und/oder Schneidelemente 30 mit Zahnflächenstruktur 82 verwendet
werden können. Darüber hinaus und alternativ zu den bereits erläuterten Merkmalen
ist in Figur 8 der Einsatz von Heizelementen 84 und/oder Kühlelementen 86 erkennbar,
die im Bereich zwischen dem scheibenförmigen Rotor 14 und dem zweiten Rotor 68 an
der inneren Mantelfläche des Grundkörpers 12 aufgenommen sein können, so dass eine
kontrollierte Wärmezufuhr bei der Verarbeitung von Bauteilen möglich ist, wodurch
Materialeigenschaften während der Prallbeanspruchung beeinflusst werden können. Im
Bereich unterhalb des scheibenförmigen Rotors 14 ist bevorzugt an der Bodenfläche
des Grundkörpers 12 ein Kühlelement 86 aufgenommen, mit welchem der zugehörige Bereich
gekühlt, und hierdurch Einfluss auf die Materialeigenschaften des zerkleinerten Materials
vor Entnahme oder Auswurf aus dem Prallreaktor 10 genommen werden kann.
Liste der Bezugszeichen
[0043]
- 10
- Prallreaktor
- 12
- Grundkörper
- 14
- Rotor
- 16
- Drehwelle
- 18
- Antriebsmotor
- 20
- Rotationsrichtung
- 22
- Einsatz
- 24
- Prallelement
- 26
- Nut
- 28
- Schraube
- 30
- Schneidelement
- 32
- Gegensegment
- 34
- Spalt in Mantelfläche
- 36
- Unterseite des Rotors
- 38
- Ausnehmungen
- 40
- Materialzufuhrschacht
- 42
- Bauteil
- 44
- oberer Bereich
- 46
- unterer Bereich
- 48
- obere Auswurfklappe
- 50
- Schwenkrichtung
- 52
- untere Auswurfklappe
- 54
- Schwenkrichtung
- 56
- Schraubverbindung
- 58
- Einsatz mit durchgehendem Loch
- 60
- Schrägloch
- 62
- Vorsprung
- 64
- innerer Mantel
- 66
- Höhendifferenz
- 68
- zweiter Rotor
- 70
- Koaxialhohlwelle
- 72
- erstes Umlenkgetriebe
- 74
- erster Antriebsmotor
- 76
- zweites Umlenkgetriebe
- 78
- zweiter Antriebsmotor
- 80
- geformtes Prallelement
- 82
- Zahnfläche
- 84
- Heizelement
- 86
- Kühlelement
1. Vorrichtung zum Verarbeiten von Bauteilen (42) aus Stoffgemischen, mit einem Prallreaktor
(10), der einen im wesentlichen zylindrischen Grundkörper (12) und einen darin rotierbaren
Rotor (14) mit einer Anzahl daran aufgenommener Prallelemente (24) aufweist, wobei
der Grundkörper (12) eine oder mehrere im Bereich der Umfangsfläche angeordnete Auswurfklappen
(48) zum Auswurf der durch den Rotor getrennten Materialien besitzt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (14) scheibenförmig ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prallelemente (24) auf der Oberseite und/oder der Unterseite (36) des scheibenförmigen
Rotors (14) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prallelemente (24) lösbar an Einsätzen (22) aufgenommen sind, die in Ausnehmungen
des Rotors (14) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (14) eine Anzahl von Schneidelementen (30) aufweist, die auf der Oberseite
und/oder der Unterseite (36) des scheibenförmigen Rotors (14) aufgenommen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidelemente (30) lösbar an Einsätzen (22) aufgenommen sind, die in Ausnehmungen
des Rotors (14) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einsätze (22) rund ausgeführt sind und/oder der Azimutalwinkel wenigstens eines
der Einsätze (22) in der Ausnehmung veränderbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine der Ausnehmungen sich durchgehend von der Oberseite zur Unterseite
(36) des Rotors (14) hin erstreckt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Einsatz (58) wenigstens eine Durchtrittsöffnung (60) aufweist, derart,
dass zwischen dem Bereich oberhalb des Rotors (14) und unterhalb des Rotors (14) oder
umgekehrt eine Strömung erzeugbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lochführung der wenigstens einen Durchtrittsöffnung (60) im wenigstens einen
Einsatz schräg ist, so dass je nach Azimutalwinkelorientierung der Lochführung im
Vergleich zur Drehachse des Rotors (14) ein Luftstrom oder Materialstrom vom Bereich
unterhalb des Rotors (14) in den Bereich oberhalb des Rotors (14) oder umgekehrt erzeugbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prallelemente (24) und/oder Schneidelemente (30), die am scheibenförmigen Rotor
(14) aufgenommen sind, eine unterschiedliche Länge und/oder Höhe aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prallelemente (24) und/oder Schneidelemente (30) mit ortsfesten, vorzugsweise
radial einstellbaren Gegenelementen (32), die am im wesentlichen zylindrischen Grundkörper
(12) aufgenommen sind, zusammenwirken.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der scheibenförmige Rotor (14) in eine seitliche umfängliche Nut im Grundkörper
(12) des Prallreaktors hinein erstreckt.
13. Vorrichtung nach einen der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Umfangsfläche des zylinderförmigen Grundkörpers oberhalb und/oder unterhalb
des scheibenförmigen Rotors eine Anzahl von Sieben angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einen der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (12) eine oder mehrere weitere Auswurfklappen (52) aufweist, die
am Boden des Grundkörpers (12) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einen der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (12) auf der Unterseite eine Klappe zum Austausch oder zur Einstellung
der Prallemente (24) und/oder der Schneidelemente (30) aufweist.
16. Vorrichtung nach einen der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Unterseite (36) des scheibenförmigen Rotors (14) in radialer Richtung verlaufende
oder im Winkel angeordnete Ausnehmungen (38) eingebracht sind, derart, dass Material
in den Ausnehmungen (38) in radialer Richtung zur Umfangsfläche transportierbar ist.
17. Vorrichtung nach einen der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Prallreaktor (10) einen innerhalb des Grundkörpers (12) im wesentlichen koaxial
zur Umfangsfläche des Grundkörpers (12) liegenden weiteren Mantelkörper (64) aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Inneren des weiteren Mantelkörpers eine oder mehrere rotierbare Walzen aufgenommen
sind, die insbesondere exzentrisch zur Drehachse des Rotors angeordnet sein können,
und die eine Vorzerkleinerung des Material nach Art eines Walzenbrechers vornehmen.
19. Vorrichtung nach einen der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Prallreaktor (10) wenigstens einen weiteren, insbesondere scheibenförmigen Rotor
(68) aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (14) und der wenigstens eine weitere Rotor (68) übereinander angeordnet
und mit unterschiedlichen Drehzahlen und/oder in unterschiedlichen Drehrichtungen
antreibbar sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet
dass der Rotor und der wenigstens eine weitere Rotor über voneinander getrennte koaxiale
Wellen (16,70) antreibbar sind.
22. Vorrichtung nach einen der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Prallreaktor (10) wenigstens ein Heizelement (84) und/oder ein Kühlelement (86)
zur Beeinflussung verschiedener Materialien aufweist, wobei das wenigstens eine Heizelement
(84) und/oder Kühlelement (86) in der Umfangsfläche des Grundkörpers (12) oder in
der Bodenfläche des Grundkörpers (12) im Bereich oberhalb des Rotors (14) oder im
Bereich unterhalb des Rotors (14) angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 17 und 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlelement (86) und/oder Heizelement (84) im oder am weiteren Mantelkörper (64)
angeordnet ist.
24. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 3 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Prallelement (24) und/oder ein Schneidelement (30) sich über den Rand
des Einsatzes (22) hinauserstreckt,
25. Verwendung einer Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche zur Zerkleinerung
von Reifenkarkassen und zur Trennung von Reifenkarkassen in Materialfraktionen.