[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Stromschwellwerterkennung, insbesondere
zur Stromschwellwerterkennung einer blinkenden Signallampe in der Eisenbahnsicherungstechnik,
mit einem Messwiderstand, dessen Spannungsabfall eine EigenEnergieversorgung der Schaltungsanordnung
speist, wobei der Messwiderstand auf eine Ladeschaltung geschaltet ist, und die Ladeschaltung
einen Ausgangskontakt aufweist, und wobei der Spannungsabfall am Ausgangskontakt mit
einer Messschaltung auswertbar ist.
[0002] Eine solche Schaltungsanordnung ist aus der
EP 1 046 920 B1 bekannt.
[0003] In der Sicherheitstechnik besteht das Bedürfnis, die Funktion von stromverbrauchenden
Vorrichtungen zu überwachen. Typischerweise soll dazu an einer Kontrollstelle ein
optisches oder akustisches Signal ausgegeben werden, dass dem Betriebszustand der
zu überwachenden Vorrichtung folgt.
[0004] Ein wichtiges Beispiel für eine solche zu überwachende, stromverbrauchende Vorrichtung
sind die Lampen eines Eisenbahnsignals oder auch einer Verkehrsampel. Im Stellwerk
oder in der Verkehrsleitstelle soll der Zustand des Eisenbahnsignals oder der Verkehrsampel
angezeigt werden, insbesondere welche Signallampe (beispielsweise rot, grün, oder
auch gar keine bei einer Betriebsstörung) gerade leuchtet.
[0005] Die Überwachung erfolgt im Stand der Technik nach
EP 1 046 920 B1 durch eine Schaltungsanordnung mit Schwellwerterkennung. Im Stromkreis der zu überwachenden
Vorrichtung wird ein in der Regel niederohmiger Messwiderstand in Serie geschaltet.
Wenn durch die zu überwachende Vorrichtung Strom fließt, d.h. die Vorrichtung in Betrieb
ist, fließt auch Strom durch den Messwiderstand. Der Spannungsabfall über dem Messwiderstand
wird durch eine Ladeschaltung verarbeitet, und eine Messschaltung wertet den Spannungsabfall
über der Ladeschaltung aus. Dabei wird die Messschaltung über den Spannungsabfall
am Messwiderstand mit Betriebsstrom versorgt. Die Schaltungsanordnung benötigt daher
keine eigene Stromversorgung.
[0006] Die Ladeschaltung benutzt dabei einen Ladekondensator, der von der am Messwiderstand
abfallenden Spannung aufgeladen wird. Beim Einschalten einer Vorrichtung wie einer
Signallampe kommt es zu einem Einschaltstromstoß, der die Messschaltung übersteuert.
Nach einer Abschaltung oder einem Ausfall der zu überwachenden Vorrichtung fällt die
Spannung am Kondensator der Ladeschaltung nur langsam ab, so dass die Messschaltung
die Abschaltung erst mit einiger Verzögerung registrieren kann. Im Ergebnis ist die
bekannte Schaltungsanordnung nicht in der Lage, eine Vorrichtung mit schnellen Wechseln
von Ein- und Abschalten, wie eine mit einer Frequenz von 1 Hz blinkende Signallampe,
korrekt zu überwachen.
Aufctabe der Erfindung
[0007] Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bekannte Schaltungsanordnung
so weiterzuentwickeln, dass auch eine Überwachung von Vorrichtungen mit schnell wechselnden
Betriebszuständen und starken Einschaltstromstößen, wie eine im 1 Hz Rhythmus blinkende
Signallampe, zuverlässig ermöglicht wird.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schaltungsanordnung der eingangs vorgestellten
Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Ausgangskontakt auf eine Integratorschaltung
geschaltet ist, die zeitabhängig einen Einschaltstromstoß am Ausgangskontakt unterdrückt,
und dass der Ausgangskontakt weiterhin auf eine Entladeschaltung geschaltet ist, welche
den Ausgangskontakt bei Unterschreiten einer Grenzspannung am Ausgangskontakt entlädt.
[0009] Die Integratorschaltung besorgt einen ausgleichenden Stromfluss zwischen Ausgangskontakt
und Masse in dem Fall, dass eine plötzliche Spannungsspitze am Ausgangskontakt auftritt.
Dazu nutzt sie beispielsweise den frequenzabhängigen Widerstand eines Kondensators,
der im Falle einer plötzlichen Spannungsspitze als hochfrequenter Störung verschwindet.
Dadurch kann beispielsweise ein Transistor durchgeschaltet werden. Auch ist die Nutzung
des frequenzabhängigen Widerstands einer Spule denkbar, der bei einer plötzlichen
Spannungsspitze als hochfrequenter Störung sehr groß wird.
[0010] Die Entladeschaltung bewirkt einen raschen Spannungsabbau am Ausgangskontakt der
Ladeschaltung nach einem Abschalten oder Ausfall der zu überwachenden Vorrichtung.
Die Entladeschaltung erkennt einen nur leichten Abfall der Spannung am Ausgangskontakt
gegenüber einem normalen Spannungswert im Betrieb der zu überwachenden Vorrichtung,
und löst sodann eine Entladung des Ausgangskontakts aus. Das Erkennen des Spannungsabfalls
erfolgt typischerweise durch Vergleich mit einer Referenzspannung von einer Referenzdiode
wie einer Zenerdiode. Bevorzugt registriert die Messschaltung ein Abschalten der Vorrichtung
bevor die Entladeschaltung den Ausgangskontakt entlädt. Es ist aber auch möglich,
dass die Entladeschaltung mit dem Entladen beginnt, bevor die Messschaltung die Abschaltung
registriert hat, oder aber Messschaltung und Entladeschaltung reagieren etwa gleichzeitig.
Die Entladeschaltung erhöht vorteilhafter Weise die Zuverlässigkeit des Erkennens
der Abschaltung der Vorrichtung durch die Messchaltung.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung sieht vor,
dass der Messwiderstand über einen Vorwiderstand auf die Ladeschaltung geschaltet
ist, und dass die Integratorschaltung als eine Begrenzer- und Integratorschaltung
ausgebildet ist, die zusätzlich zusammen mit dem Vorwiderstand zeitunabhängig die
Spannung am Ausgangskontakt begrenzt. Dabei ist bevorzugt eine Begrenzerschaltung
in die Integratorschaltung integriert; alternativ kann aber auch die Begrenzerschaltung
nur von der Integratorschaltung unabhängige Schaltelemente nutzen. Liegt am Messwiderstand
eine hohe Spannung an, so bewirkt die Begrenzerschaltung, dass am Vorwiderstand ein
so großer Teil dieser Spannung abfällt, dass am Ausgangskontakt nur noch ein akzeptabler
Spannungsabfall erfolgt. Die Begrenzerschaltung bewirkt typischerweise dazu, dass
der Widerstand der Begrenzerschaltung oberhalb einer Grenzspannung klein ist verglichen
mit dem Widerstand des Vorwiderstands.
[0012] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform umfasst die Begrenzer-
und Integratorschaltung eine Leistungszenerdiode. Diese bewirkt auf einfache Weise
einen festen maximalen Spannungsabfall am Ausgangskontakt.
[0013] Eine andere Weiterbildung dieser Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Begrenzer- und Integratorschaltung einen ersten Transistor umfasst, dessen Emitter
und Basis jeweils über Widerstände mit dem Ausgangskontakt verbunden sind, dass die
Basis des ersten Transistors über einen Kondensator mit Masse verbunden ist, dass
der Kollektor des ersten Transistors mit der Basis eines zweiten Transistors, über
eine Zenerdiode mit dem Ausgangskontakt, und über einen Widerstand mit Masse verbunden
ist, dass der Kollektor des zweiten Transistors mit dem Ausgangskontakt verbunden
ist, und dass der Emitter des zweiten Transistors mit Masse verbunden ist. Diese Schaltung
hat sich in der Praxis bewährt.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ladeschaltung als Spannungsverdopplerschaltung
ausgebildet. Die Spannungsverdopplerschaltung ist einfach und kostengünstig.
[0015] Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass die Ladeschaltung einen Ladekondensator
aufweist, und insbesondere weiterhin einen Grätz-Gleichrichter und/oder eine Begrenzerdiode
und/oder einen DC/DC-Konverter aufweist. Wenn die zu überwachende Vorrichtung mit
Gleichstrom betrieben wird, reicht ein einfacher Ladekondensator als Ladeschaltung
aus. Mit dem Grätz-Gleichrichter werden mit Wechselspannung betriebene Vorrichtungen
mittels des Ladekondensators überwachbar. Die Begrenzerdiode schützt die Schaltungsanordnung
vor Überlastung. Der DC/DC-Konverter stellt eine konstante Spannungsversorgung für
die Schaltungsanordnung, insbesondere die Messschaltung, zur Verfügung, insbesondere
mit einer höheren Spannung als am Messwiderstand verfügbar.
[0016] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Entladeschaltung einen ersten Komparator
aufweist, dessen erster Eingang über einen Spannungsteiler mit dem Ausgangskontakt
verbunden ist, und dessen zweiter Eingang über einen Spannungsteiler, der eine Referenzdiode
aufweist, mit dem Ausgangskontakt verbunden ist,
wobei der Ausgang des ersten Komparators weiterhin über einen Entladewiderstand mit
dem Ausgangskontakt verbunden ist. Diese Schaltung hat sich in der Praxis bewährt.
[0017] Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass der erste Eingang
des ersten Komparators über einen Widerstand mit dem Spannungsteiler verbunden ist,
und dass der Ausgang des ersten Komparators über einen Widerstand auf den ersten Eingang
des ersten Komparators mitgekoppelt ist. Dadurch kann die Hysterese des ersten Komparators
eingestellt werden.
[0018] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Messschaltung
einen zweiten Komparator aufweist, dessen erster Eingang über einen Spannungsteiler,
der eine Referenzdiode aufweist, mit dem Ausgangskontakt verbunden ist, dessen zweiter
Eingang über einen weiteren Spannungsteiler mit dem Ausgangskontakt verbunden ist,
und dass der Ausgang des zweiten Komparators mit einem Nutzsignalausgang der Schaltungsanordnung
verbunden ist. Diese Schaltung hat sich in der Praxis bewährt.
[0019] Eine Weiterbildung dieser Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste
Eingang des zweiten Komparators über einen Widerstand mit dem Spannungsteiler verbunden
ist, und dass der Ausgang des zweiten Komparators über einen Widerstand auf den ersten
Eingang des zweiten Komparators mitgekoppelt ist. Dadurch kann die Hysterese des zweiten
Komparators eingestellt werden.
[0020] Alternativ oder zusätzlich kann bei der obigen Ausführungsform in einer Weiterbildung
der zweite Eingang des zweiten Komparators über einen Kondensator mit Masse verbunden
sein. Durch den Kondensator kann die Integrationszeitkonstante am zweiten Eingang
des zweiten Komparators vergrößert werden, und damit eine Restspannung dort reduziert
werden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform ist an einem Nutzsignalausgang der Schaltungsanordnung
ein Optokoppler angeordnet. Dadurch ist der Nutzsignalausgang spannungsgetrennt. Alternativ
sind andere spannungsgetrennte Schaltungen erfindungsgemäß möglich, insbesondere eine
Relaisschaltung.
[0022] Schließlich ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
bevorzugt, bei der die Schaltungsanordnung einen Prüfwiderstand umfasst, der durch
einen Schalter, insbesondere ein Relais, parallel zum Messwiderstand schaltbar ist.
Bei Zuschaltung des Prüfwiderstands verringert sich die am Messwiderstand abfallende
Spannung. Dadurch kann geprüft werden, die Schaltungsanordnung diese Veränderung und
damit einen in ähnlicher Weise wirkenden Defekt an der zu überwachenden Vorrichtung
erkennt.
[0023] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
Zeichnung
[0024] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung;
- Fig. 2
- ein Diagramm mit Strom- und Spannungsverläufen in der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
nach Fig. 1;
- Fig. 3
- ein Diagramm mit Strom- und Spannungsverläufen in der Schaltungsanordnung nach Fig.
1 bei deaktivierter Integrator- und Begrenzerschaltung.
[0025] Die Figur 1 zeigt einen Schaltplan für eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung.
Im Schaltplan links befindet sich eine Spannungsquelle 1, über die eine zu überwachender
Signallampe 2 betrieben wird. Die Spannungsquelle 1 stellt dazu einen gepulsten Wechselstrom
von 220 Volt bereit, der mit einem Schaltrhythmus von einem Herz arbeitet. Die Signallampe
2 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine blinkende Signallampe im schweizerischen
Eisenbahnnetz. Der Stromkreis der Signallampe 2 wird über einen Messwiderstand RM
geschlossen. Zum Messwiderstand RM kann ein weiterer Widerstand RP mittels eines Relais
10 parallel geschaltet werden. Der Messwiderstand RM ist sehr viel kleiner als der
Widerstand der Signallampe 2; beispielsweise beträgt RM 47 Ohm und der Widerstand
der Signallampe 2 beträgt ca. 1,2 kohm. Im Stromkreis der Signallampe 2 fließt durch
die Signallampe 2 ein Strom I.
[0026] Zur Überwachung der Signallampe 2 wird der Spannungsabfall über dem Messwiderstand
RM bestimmt. Dazu dienen weitere Schaltungsteile, nämlich eine Spannungsverdopplerschaltung
3 als Ladeschaltung, eine Integrator- und Begrenzerschaltung 4, eine Entladeschaltung
5, eine Messschaltung 6 und eine Überwachungsschaltung 7.
[0027] Die Spannungsverdopplerschaltung 3 greift über einen Vorwiderstand RV die Spannung
am Messwiderstand RM ab. Ein typischer Spannungsabfall an RM im normalen Betrieb beträgt
ca. 2 V. Mittels der Dioden D1 und D2 werden zwei verbundene Kondensatoren C1 und
C2 geladen. Die Spannungsverdopplerschaltung 3 hat einen in Fig. 1 oben gelegenen
Ausgangskontakt D, an dem im normalen Betrieb eine etwa doppelt so große Spannung
wie an RM anliegt, also typischerweise ca. 4 V gegenüber Masse. Ein zweiter Kontakt
11 der Spannungsverdopplerschaltung liegt auf Masse. Die am Ausgangskontakt D anliegende
Spannung wird in den nachfolgenden Schaltungsteilen Integrator- und Begrenzerschaltung
4, Entladeschaltung 5 und Messschaltung 6 sowohl als Versorgungsspannung als auch
als Messwert genutzt.
[0028] Die Integrator- und Begrenzerschaltung 4 ist erfindungsgemäß über eine geschlossene
Klemme 8 an den Ausgangskontakt D angeschlossen. Eine offene Klemme 8 wird nur zur
Untersuchung des Schaltverhaltens bei deaktivierter Integrator- und Begrenzerschaltung
verwendet, um die Unterschiede zu der Erfindung darzustellen (vgl. Fig. 3).
[0029] Der Transistor TR2, der Widerstand R1 und die Zenerdiode ZD1 bilden zusammen eine
Leistungszenerdiode und begrenzen mit dem Vorwiderstand RV zeitunabhängig die maximale
Aufladespannung an den Kondensatoren C1 und C2. Die Zenerdiode ZD1 hat eine Grenzspannung
von 4 V, die maximal an ihr abfallen kann. Zusammen mit dem Spannungsabfall zwischen
Basis und Emitter des Transistors TR2 von ca. 0,65 V ist damit die Spannung am Ausgangskontakt
D auf 4,65V begrenzt.
[0030] Um den Einschaltstromstoß im Einschaltzeitpunkt der Signallampe 2 im Einschaltzeitpunkt
zu unterdrücken, d.h. zu integrieren, wird die Schaltung durch den Transistor TR1,
die Widerstände R2 und R3 sowie den Kondensator C3 ergänzt. Zum Einschaltzeitpunkt
stellt der Kondensator C3 einen Kurzschluss zwischen der Basis von TR1 und Masse dar.
An der Basis von TR2 und damit am Kollektor von TR1 liegen aber 0,65 V an, so dass
TR1 über R3 den Transistor TR2 voll durchschaltet. Dadurch kommt es zu einem Ausgleichsstrom
zwischen dem Ausgangskontakt D und der Masse über den Transistor TR2. R2 und der Basisstrom
von TR1 bestimmen zusammen die Aufladezeit von C3 und damit das Sperren von TR1. Nach
dem Öffnen von TR2 beim Einschalten der Signallampe 2 klingt der Ausgleichsstrom mit
einer Exponentialfunktion ab, bis der Transistor TR2 schließlich ganz sperrt.
[0031] Wird der Strom 1 durch die Signallampe 2 abgeschaltet, etwa in einer Blinkpause,
entladen sich die Kondensatoren C1 und C2 nur relativ langsam. Eine gewisse Restspannung
an den Kondensatoren C1 und C2 ist zwar erwünschst, um die Elektronik - insbesondere
die beiden Komparatoren KOMP1 und KOMP2 zu versorgen. Allerdings gefährdet eine zu
große und lang anhaltende Restspannung das Erkennen des Abschaltens bzw. das Erkennen
einer Blinkfrequenz. Daher ist erfindungsgemäß eine Entladeschaltung 5 vorgesehen.
[0032] Die Entladeschaltung 5 überwacht mit dem Komparator KOMP1 und den Widerständen R4
und R5, die einen Spannungsteiler bilden, die Spannung am Ausgangskontakt D. Der Komparator
1 erhält als Referenzsignal eine feste Spannung von 1,21 V von der Zenerdiode ZD2
und dem Widerstand R8, die ebenfalls einen Spannungsteiler bilden. Wird am Ausgangskontakt
D im Vergleich zur Referenzspannung ein bestimmter Spannungswert unterschritten, so
schaltet KOMP1 seinen Ausgang auf Masse (Tatsächlich verbleibt wegen der Open Collector
Schaltung in KOMP1 in der Regel eine für die Schaltung unbeachtliche Restspannung
von 0,65 V; dies kann durch Verwendung eines Feldeffekttransistor in KOMP1 unterbunden
werden). Durch R6 und R7 ist die Schalthysterese von KOMP1 eingestellt.
[0033] Das Schalten des Ausgangs des Komparators KOMP1 auf Masse hat zwei Wirkungen: Zum
Ersten wird dadurch der Ausgangskontakt D über R9 auf Masse entladen, d.h. die Restspannung
über C1 und C2 fällt schneller ab. Zum Zweiten wird dadurch der zweite Eingang des
Komparators KOMP2 der Messschaltung 6 auf Masse gelegt, so dass dieser den nachfolgenden
Optokoppler spätestens jetzt abschaltet.
[0034] Die Messschaltung 6 umfasst im Wesentlichen zwei Spannungsteiler ZD2 und R8 einerseits
und R9 und R10 andererseits, die auf den ersten, oberen und den zweiten, unteren Eingang
des Komparators KOMP2 geschaltet sind. Über der Zehnerdiode ZD2 fällt eine feste Spannung
von 1,21 V ab, wodurch die Spannung am ersten Eingang definiert ist. Die Spannung
am zweiten Eingang wird durch die Spannung am Ausgangskontakt D und den Schaltzustand
von KOMP1 bestimmt. Unterschreitet die Spannung am zweiten Eingang von KOMP2 einen
bestimmten Wert, wird der Ausgang von KOMP2 auf Masse geschaltet, und ein Strom fließt
vom Ausgangskontakt D durch R13 und einen Optokoppler 9. Bei geeigneter Schaltungsauslegung
kann der Widerstand 13 auch entfallen.
[0035] Im Optokoppler 9 sorgt dieser Stromfluss für das Aufleuchten einer Leuchtdiode. Deren
Licht wird von einem Phototransistor registriert, der einen Stromfluss in der Überwachungsschaltung
7, und insbesondere durch den Widerstand R14, bewirkt. Dies kann durch einen Spannungsabfall
am Punkt F registriert werden. Der Stromfluss in der Übenivachungsschaltung 7 wird
durch eine von der Spannungsquelle 1 unabhängige Spannungsquelle bewirkt, d.h. die
Überwachungsschaltung 7 ist von der übrigen Schaltungsanordnung spannungsgetrennt.
[0036] Figur 2 zeigt ein Diagramm, in dem die Strom- und Spannungsverläufe in der obigen
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung im Falle einer mit einem Herz blinkenden Signallampe
zeigen. Nach rechts aufgetragen ist die Zeit t. Es soll zunächst die linke Diagrammhälfte
betrachtet werden, die die Schaltungsanordnung im Normalbetrieb erläutert.
[0037] In der zweiten Zeile von oben ist der Strom I in der Signallampe dargestellt. Zu
Beginn einer jeden Blinkphase tritt eine Einschaltstromspitze auf, die den Gleichgewichtsstrom
(oder Nennstrom) um ca. den Faktor 10 übertrifft und ca. 0,05 Sekunden andauert. Es
sind mehrere Blinkphasen von je 0,5 Sekunden Dauer dargestellt. Es schließt sich jeweils
eine Blinkpause von 0,5 Sekunden an. Der Strom I ist ein Wechselstrom von 50 Hz.
[0038] In der dritten Zeile ist die Spannung am Ausgangskontakt D, d.h. über den beiden
Kondensatoren C1 und C2, dargestellt. Dank der Integratorschaltung kommt es erfindungsgemäß
nicht zu einer Spannungsspitze zu Beginn einer jeden Blinkphase, sondern die Spannung
schwingt innerhalb von ca. 0,08 Sekunden von null hoch auf einen geringen Sättigungswert
um 2 V. Am Ende einer jeden Blinkphase schwingt die Spannung am Ausgangskontakt relativ
zügig innerhalb von ca. 1/10 Sekunde wieder zurück auf einen geringen Restwert. Dieser
Restwert reicht aus, um die beiden Komparatoren zu betreiben.
[0039] Die vierte Zeile zeigt die Spannung am zweiten Eingang des zweiten Komparators am
Punkt E. Zu Beginn eines jeden Blinkzyklus tritt eine kleine Spannungsspitze von ca.
0,65 V auf, die jedoch wegen der Schaltschwelle von ca. 1,21 V des zweiten Komparators
unbeachtlich ist. Erst wenn die Spannung am Punkt D seinen Sättigungswert im Wesentlichen
erreicht hat (also ca. 0,08 Sekunden nach Beginn der Blinkphase), und sodann der Komparator
KOMP1 seinen Ausgang nicht mehr auf Masse legt, schwingt sich innerhalb von weiteren
ca. 0,05 Sekunden eine Sättigungsspannung am Punkt E ein. Am Ende einer Blinkphase
fällt die Spannung währen etwa 0,025 Sekunden nur langsam, daraufhin aber schlagartig
ab, wenn nämlich der erste Komparator KOMP1 seinen Ausgang auf Masse schaltet. Restspannungen
am Punkt E können durch den Kondensator C4 in Fig. 1 verringert werden.
[0040] Die fünfte Ziele zeigt die Spannung am Punkt F, also das eigentliche Nutzsignal der
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung. Sobald die Spannung am Punkt E einen bestimmten
Schwellwert überschreitet, geht die Spannung am Punkt F schlagartig auf einen oberen
Wert. Fällt die Spannung am Punkt E unter einen Schwellwert, so geht die Spannung
am Punkt F schlagartig auf einen unteren Wert von null. Der Beginn einer Blinkphase
wird mit einer Verzögerung von ca. 0,13 Sekunden am Punkt F registriert. Das Ende
einer Blinkphase wird mit einer Verzögerung von ca. 0,025 Sekunden registriert.
[0041] Um die Schaltschwelle der Schaltungsanordnung zutesten, kann der Prüfwiderstand zum
Messwiderstand parallel geschaltet werden. Dadurch verringert sich ein etwaiger Spannungsabfall
am Messwiderstand. Dies entspricht etwa der realen Situation einer Erhöhung des Widerstands
der zu überwachenden Vorrichtung durch einen Defekt an der Vorrichtung.
[0042] In der ersten Zeile ist die Spannung an dem Relais, das den Prüfwiderstand zuschaltet,
dargestellt. In der Mitte der dritten Blinkphase wird der Prüfwiderstand zugeschaltet.
[0043] Die zugehörige Spannungs- und Stromverteilung ist sodann in der rechten Hälfte des
Diagramms von Fig. 1 dargestellt. Bei zugeschaltetem Prüfwiderstand reicht die Spannung
am Ausgangskontakt D nicht mehr aus, um die Schaltung des Punktes E auf Masse (bzw.
maximal 0,65 V) durch den ersten Komparator KOMP1 aufzuheben. Am Punkt F wird ein
Einschalten der Signallampe nicht mehr registriert. Dies ist erwünscht, um einen etwaigen
Defekt an der zu überwachenden Vorrichtung zu bemerken.
[0044] Figur 3 zeigt die Strom- und Spannungsverteilung der Schaltung von Fig. 1, wobei
die Begrenzer- und Integratorschaltung durch die offene Klemme (Bezugsszeichen 8 in
Fig. 1) deaktiviert ist. Im übrigen entspricht die Darstellung der Darstellung in
Figur 2. Zunächst soll wieder der Betrieb ohne Prüfwiderstand links betrachtet werden.
[0045] Zu Beginn einer jeden Blinkphase kommt es, im Gegensatz zur Figur 2, zu einer starken
Spannungsspitze am Punkt D. Sie klingt erst im Laufe einer halben Blinkphase, also
innerhalb von ca. 0,25 Sekunden, auf einen Gleichgewichtswert von etwa 1/5 des Spitzenwerts
ab. Auch am Punkt E tritt eine entsprechende Spannungsüberhöhung auf. Dank der Entladeschaltung
wird aber das Ende einer Blinkphase zuverlässig registriert. Betrüge die Abklingzeit
aber mehr als die Dauer einer Blinkphase, also beispielsweise bei einer Blinkfrequenz
um ¼Hz in obigem Beispiel, so würde das Ende der Blinkphase wegen Übersteuerung nicht
registriert werden.
[0046] Nach Zuschalten des Prüfwiderstands, rechts im Diagramm von Fig. 3, reicht die Spannungsspitze
beim Einschalten noch leicht aus, um die Komparatoren zu schalten und am Punkt F den
Beginn der Blinkphase anzuzeigen. Allerdings wird die Blinkphase am Punkt F verkürzt
entsprechend der Abklingzeit der Spannungsspitze angezeigt. Da am Nutzsignalausgang
aber nach wie vor ein Blinksignal angezeigt wird, kann ein Defekt am zu überwachenden
Verbraucher infolge der Übersteuerung unbemerkt bleiben.
1. Schaltungsanordnung zur Stromschwellwerterkennung, insbesondere zur Stromschwellwerterkennung
einer blinkenden Signallampe in der Eisenbahnsicherungstechnik,
mit einem Messwiderstand (RM), dessen Spannungsabfall eine EigenEnergieversorgung
der Schaltungsanordnung speist,
wobei der Messwiderstand (RM) auf eine Ladeschaltung (D1, D2, C1, C2) geschaltet ist,
und die Ladeschaltung (D1, D2, C1, C2) einen Ausgangskontakt (D) aufweist,
und wobei der Spannungsabfall am Ausgangskontakt (D) mit einer Messschaltung (R8,
R9, R10, R11, R12, ZD2, KOMP2, C4) auswertbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgangskontakt (D) auf eine Integratorschaltung (TR1, R2, R3, C3, TR2) geschaltet
ist, die zeitabhängig einen Einschaltstromstoß am Ausgangskontakt (D) unterdrückt,
und dass der Ausgangskontakt (D) weiterhin auf eine Entladeschaltung (R4, R5, R6, R7, KOMP1)
geschaltet ist, welche den Ausgangskontakt (D) bei Unterschreiten einer Grenzspannung
am Ausgangskontakt (D) entlädt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Messwiderstand (RM) über einen Vorwiderstand (RV) auf die Ladeschaltung geschaltet
ist,
und dass die Integratorschaltung als eine Begrenzer- und Integratorschaltung (R1,
ZD1, TR1, R2, R3, C3, TR2) ausgebildet ist, die zusätzlich zusammen mit dem Vorwiderstand
(RV) zeitunabhängig die Spannung am Ausgangskontakt (D) begrenzt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzer- und Integratorschaltung eine Leistungszenerdiode (ZD1, R1, TR2) umfasst.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzer- und Integratorschaltung einen ersten Transistor (TR1) umfasst, dessen
Emitter und Basis jeweils über Widerstände (R3, R2) mit dem Ausgangskontakt (D) verbunden
sind,
dass die Basis des ersten Transistors (TR1) über einen Kondensator (C3) mit Masse
verbunden ist,
dass der Kollektor des ersten Transistors (TR1) mit der Basis eines zweiten Transistors
(TR2), über eine Zenerdiode (ZD1) mit dem Ausgangskontakt (D), und über einen Widerstand
(R1) mit Masse verbunden ist,
dass der Kollektor des zweiten Transistors (TR2) mit dem Ausgangskontakt (D) verbunden
ist,
und dass der Emitter des zweiten Transistors (TR2) mit Masse verbunden ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeschaltung als Spannungsverdopplerschaltung (D1, D2, C1, C2) ausgebildet ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeschaltung einen Ladekondensator aufweist, und insbesondere weiterhin einen
Grätz-Gleichrichter und/oder eine Begrenzerdiode und/oder einen DC/DC-Konverter aufweist.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entladeschaltung einen ersten Komparator (KOMP1) aufweist, dessen erster Eingang
über einen Spannungsteiler (R4, R5) mit dem Ausgangskontakt (D) verbunden ist,
und dessen zweiter Eingang über einen Spannungsteiler (R8, ZD2), der eine Referenzdiode
(ZD2) aufweist, mit dem Ausgangskontakt (D) verbunden ist,
wobei der Ausgang des ersten Komparators (KOMP1) weiterhin über einen Entladewiderstand
(R9) mit dem Ausgangskontakt (D) verbunden ist.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Eingang des ersten Komparators (KOMP1) über einen Widerstand (R6) mit dem
Spannungsteiler (R4, R5) verbunden ist,
und dass der Ausgang des ersten Komparators (KOMP1) über einen Widerstand (R7) auf
den ersten Eingang des ersten Komparators (KOMP1) mitgekoppelt ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messschaltung einen zweiten Komparator (KOMP2) aufweist, dessen erster Eingang
über einen Spannungsteiler (R8, ZD2), der eine Referenzdiode (ZD2) aufweist, mit dem
Ausgangskontakt (D) verbunden ist,
dessen zweiter Eingang über einen weiteren Spannungsteiler (R9, R10) mit dem Ausgangskontakt
(D) verbunden ist,
und dass der Ausgang des zweiten Komparators (KOMP2) mit einem Nutzsignalausgang der
Schaltungsanordnung verbunden ist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Eingang des zweiten Komparators (KOMP2) über einen Widerstand (R11) mit
dem Spannungsteiler (R8, ZD2) verbunden ist, und dass der Ausgang des zweiten Komparators
(KOMP2) über einen Widerstand (R12) auf den ersten Eingang des zweiten Komparators
(KOMP2) mitgekoppelt ist.