(19)
(11) EP 1 721 853 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.11.2006  Patentblatt  2006/46

(21) Anmeldenummer: 06009600.5

(22) Anmeldetag:  10.05.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 45/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.05.2005 DE 102005022232

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Stansch, Karsten
    08529 Plauen (DE)
  • Bergmann, Stephan
    08529 Plauen (DE)

(74) Vertreter: Schober, Stefan 
MAN Roland Druckmaschinen AG Intellectual Property (IP) Postfach 10 00 96
86135 Augsburg
86135 Augsburg (DE)

   


(54) Falzklappenzylinder eines Falzapparats für eine Druckmaschine


(57) Die Erfindung betrifft einen Falzklappenzylinder (27) eines Falzapparats für eine Druckmaschine, mit mehreren Falzklappen, wobei erste, insbesondere ansteuerbare Falzklappenbacken jeder Falzklappe einem ersten Zylinderteil (28) und zweite, insbesondere feste Falzklappenbacken jeder Falzklappe einem zweiten Zylinderteil (29) zugeordnet sind, und wobei die beiden Zylinderteile (28, 29) relativ zueinander verstellbar sind, um die Öffnungsweite bzw. Maulweite der Falzklappen einzustellen. Erfindungsgemäß ist beiden Zylinderteilen (28, 29) jeweils eine Welle (33, 34) zugeordnet, über welche die Zylinderteile (28, 29) drehend antreibbar sind, wobei koaxial zu den Wellen (33, 34) der Zylinderteile ein Zwischenrad (37) positioniert und gegenüber den Wellen drehbar gelagert ist, wobei das Zwischenrad (37) einerseits mit einem Antrieb und andererseits mit mindestens einer Stelleinheit (41, 42) derart gekoppelt ist, dass das Zwischenrad (37) vom Antrieb antriebbar ist und über die oder jede Stelleinheit (41, 42) in mindestens eine der Wellen der Zylinderteile eintreibt, und wobei der oder jeder Stelleinheit (41, 42) ein Verstellantrieb (45) zugeordnet ist, um die beiden Zylinderteile und damit die den Zylinderteilen zugeordneten Falzklappenbacken relativ zueinander zu verstellen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzklappenzylinder eines Falzapparats für eine Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Die DE 44 15 620 C2 offenbart einen Falzklappenzylinder für einen Falzapparat einer Druckmaschine. Der dort offenbarte Falzklappenzylinder verfügt über mehrere Falzklappen, die jeweils aus einer ansteuerbaren bzw. beweglichen Falzklappenbacke (gesteuerte Falzklappe) und einer festen bzw. unbeweglichen Falzklappenbacke (feste Gegenklappe) gebildet sind. Die ansteuerbaren bzw. beweglichen Falzklappenbacken sind einem ersten Zylinderteil (Scheiben) und die festen bzw. unbeweglichen Falzklappenbacken sind einem zweiten Zylinderteil (Zylinderkörper) zugeordnet. Die das erste Zylinderteil bildenden Scheiben sowie der das zweite Zylinderteil bildende Zylinderkörper sind auf einer gemeinsamen Achse bzw. Welle drehbar gelagert, wobei das zweite Zylinderteil mit den festen Falzklappenbacken zwischen den der Lagerung der ansteuerbaren Falzklappenbacken dienenden Scheiben positioniert ist. Die beiden Zylinderteile sind relativ zueinander verstellbar, um die Öffnungsweite bzw. Maulweite der Falzklappen einzustellen. Die relative Verstellbarkeit der beiden Zylinderteile zueinander bzw. der ansteuerbaren Falzklappenbacken relativ zu den festen Falzklappenbacken erfolgt bei der DE 44 15 620 C2 mit Hilfe eines manuell zu betätigenden Stellexzenterbolzens.

[0003] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, einen neuartigen Falzklappenzylinder eines Falzapparats für eine Druckmaschine zu schaffen.

[0004] Dieses Problem wird durch einen Falzklappenzylinder eines Falzapparats für eine Druckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist beiden Zylinderteilen jeweils eine Welle zugeordnet ist, über welche die Zylinderteile drehend antreibbar sind, wobei koaxial zu den Wellen der Zylinderteile ein Zwischenrad positioniert und gegenüber den Wellen drehbar gelagert ist, wobei das Zwischenrad einerseits mit einem Antrieb und andererseits mit mindestens einer Stelleinheit derart gekoppelt ist, dass das Zwischenrad vom Antrieb antriebbar ist und über die oder jede Stelleinheit in mindestens eine der Wellen der Zylinderteile eintreibt, und wobei der oder jeder Stelleinheit ein Verstellantrieb zugeordnet ist, um die beiden Zylinderteile und damit die den Zylinderteilen zugeordneten Falzklappenbacken relativ zueinander zu verstellen.

[0005] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird ein Falzklappenzylinder eines Falzapparats für eine Druckmaschine vorgeschlagen, dessen beide Zylinderteile, denen einerseits die ansteuerbaren Falzklappenbacken und andererseits die festen Falzklappenbacken zugeordnet sind, motorisch und automatisiert (jedoch auch manuell per Handrad denkbar) relativ zueinander verstellbar sind. Jedem Zylinderteil ist eine Welle zugeordnet, über welche die Zylinderteile drehbar angetrieben werden. Koaxial zu den Wellen der beiden Zylinderteile ist ein Zwischenrad positioniert, welches gegenüber den Wellen frei drehbar gelagert ist. Dieses koaxial auf den beiden Wellen gelagerte Zwischenrad ist einerseits mit einem Antrieb und andererseits mit mindestens einer Stelleinheit gekoppelt. Das Zwischenrad ist vom Antrieb antreibbar. Über die oder jede Stelleinheit treibt das Zwischenrad in mindestens eine der Wellen der beiden Zylinderteile ein. Der oder jeder Stelleinheit ist des weiteren ein Verstellantrieb zugeordnet, um die beiden Zylinderteile und damit die den beiden Zylinderteilen zugeordneten, ansteuerbaren sowie festen Falzklappenbacken zur Anpassung der Öffnungsweite bzw. Maulweite der Falzklappen relativ zueinander zu verstellen. Der erfindungsgemäße Falzklappenzylinder ist konstruktiv einfach und erlaubt sowohl eine symmetrische als auch eine unsymmetrische Verstellung der ansteuerbaren und festen Falzklappenbacken zueinander bei der Anpassung der Öffnungsweite bzw. Maulweite der Falzklappen. Die Verstellung ist spielarm, zuverlässig und sehr genau.

[0006] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1:
eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Falzklappenzylinders eines Falzapparats für eine Druckmaschine nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2:
eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Falzklappenzylinders eines Falzapparats für eine Druckmaschine nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 3:
eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Falzklappenzylinders eines Falzapparats für eine Druckmaschine nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung.


[0007] Nachfolgend wird diese vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 3 in größerem Detail beschrieben.

[0008] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Falzklappenzylinders 10 eines Falzapparats. Der Falzklappenzylinder 10 der Fig. 1 verfügt über einen zweiteiligen Aufbau aus zwei Zylinderteilen 11 und 12, wobei einem ersten Zylinderteil 11 ansteuerbare bzw. bewegliche Falzklappenbacken und einem zweiten Zylinderteil 12 feste bzw. unbewegliche Falzklappenbacken zugeordnet sind. Selbstverständlich können im Sinne der Erfindung auch alle Falzklappenbacken beweglich und ansteuerbar sein.

[0009] Die ansteuerbaren bzw. beweglichen Falzklappenbacken und die festen bzw. unbeweglichen Falzklappenbacken bilden die Falzklappen. Wie Fig. 1 zeigt, werden die dem ersten Zylinderteil 11 zugeordneten, beweglichen Falzklappenbacken über eine Kurvenscheibe 13 angesteuert, wobei auf der Kurvenscheibe 13 eine Steuerrolle 14 abrollt, die über eine Betätigungseinrichtung 15 die beweglichen Falzklappenbacken ansteuert.

[0010] Beiden Zylinderteilen 11 und 12 ist jeweils eine Welle 16 und 17 zugeordnet, wobei über die Wellen 16 und 17 die Zylinderteile 11 und 12 antreibbar sind. Gemäß Fig. 1 ist dem ersten Zylinderteil 11 die Welle 16 und dem zweiten Zylinderteil 12 die Welle 17 zugeordnet, wobei beide Wellen 16 und 17 koaxial zueinander angeordnet sind und einander zumindest abschnittsweise konzentrisch umschließen. Beiden Wellen 16 und 17 ist jeweils ein Eintriebrad 18 bzw. 19 zugeordnet, welches fest bzw. unverdrehbar mit der jeweiligen Welle 16 bzw. 17 verbunden ist, und welches dem Antrieb der Wellen 16 und 17 und damit der Zylinderteile 11 bzw. 12 dient.

[0011] Der Falzklappenzylinder 10 verfügt über ein koaxial zu den Wellen 16 und 17 positioniertes und gegenüber den Wellen 16 und 17 drehbar gelagertes Zwischenrad 20. Das Zwischenrad 20 ist einerseits mit einem Antriebrad 21 eines Antriebs und andererseits mit einem Eintriebrad 22 einer Stelleinheit 23 gekoppelt. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 verfügt die Stelleinheit 23 neben dem Eintriebrad 22 über zwei Abtriebräder 24 und 25, wobei das Abtriebrad 24 mit dem auf der Welle 16 gelagerten Eintriebrad 18 und das Abtriebrad 25 mit dem auf der Welle 17 gelagerten Eintriebrad 19 gekoppelt ist.

[0012] Über das Antriebrad 21 des Antriebs wird demnach das Zwischenrad 20 angetrieben, welches über das Eintriebrad 22 in die Stelleinheit 23 eintreibt, um über die Abtriebräder 24 und 25 der Stelleinheit 23 und die den Wellen 16 und 17 zugeordneten Eintriebräder 18 und 19 die beiden Zylinderteile 11 und 12 drehend anzutreiben.

[0013] Bedingt durch die in Fig. 1 dargestellten Durchmesserverhältnisse der Abtriebräder 24 und 25 relativ zu den Eintriebrädern 18 und 19 werden beide Zylinderteile 11 und 12 im Betrieb des Falzklappenzylinders 10 mit gleichen Drehzahlen angetrieben.

[0014] Durch eine geeignete Auswahl der Zähneanzahl der Abtriebräder und Eintriebräder wird die innere Übersetzung der Stelleinheit (Harmonic Drive) kompensiert.

[0015] Der Stelleinheit 23 ist gemäß Fig. 1 ein Verstellantrieb 26 zugeordnet. Mit Hilfe des Verstellantriebs 26 kann der Relativabstand zwischen den ansteuerbaren bzw. beweglichen Falzklappenbacken und den festen bzw. unbeweglichen Falzklappenbacken der Falzklappen des Falzklappenzylinders 10 zur Einstellung der Öffnungsweite bzw. Maulweite der Falzklappen eingestellt werden. Der Verstellantrieb 26 treibt hierzu in die Stelleinheit 23 ein, wobei über die Stelleinheit 23 die beiden Zylinderteile 11 und 12 entweder symmetrisch oder auch unsymmetrisch zueinander verstellt werden können. Mit Hilfe des Verstellantriebs 26 kann demnach der durch das Antriebsrad 21 bereitgestellten Bewegung der Zylinderteile 11 und 12 eine Bewegungskomponente überlagert werden, um die Zylinderteile 11 und 12 unabhängig vom durch das Antriebrad 21 bereitgestellten, sogenannten Hauptantrieb relativ zueinander zu verstellen. Die Verstellung kann im Stillstand und im Maschinenlauf erfolgen.

[0016] Ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Falzklappenzylinders 27 zeigt Fig. 2. Der Falzklappenzylinder 27 des Ausführungsbeispiels der Fig. 2 verfügt ebenso wie der Falzklappenzylinder 10 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 über zwei Zylinderteile 28 und 29, wobei einem ersten Zylinderteil 28 wiederum die ansteuerbaren bzw. beweglichen Falzklappenbacken und einem zweiten Zylinderteil 29 die festen bzw. unbeweglichen Falzklappenbacken zugeordnet sind. Die Ansteuerung der beweglichen Falzklappenbacken erfolgt über eine Kurvenscheibe 30, auf der eine Steuerrolle 31 abrollt, die mit einer Betätigungseinrichtung 32 zur Ansteuerung der beweglichen Falzklappenbacken zusammenwirkt.

[0017] Jedem der beiden Zylinderteile 28 und 29 ist wiederum jeweils eine Welle 33 bzw. 34 mit einem auf der jeweiligen Welle 33 bzw. 34 drehfest gelagertem Eintriebrad 35 bzw. 36 zugeordnet. Die Welle 33 mit dem Eintriebrad 35 wirkt dabei mit dem ersten Zylinderteil 28 und die Welle 34 mit dem Eintriebrad 36 mit dem zweiten Zylinderteil 29 zusammen. Auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist koaxial zu beiden Wellen 33 und 34 ein Zwischenrad 37 positioniert, welches gegenüber den Wellen 33 und 34 frei drehbar gelagert ist.

[0018] Das Zwischenrad 37 ist mit einem Antriebrad 38 eines Antriebs gekoppelt und weiterhin gemäß Fig. 2 mit Eintriebrädern 39 und 40 von zwei Stelleinheiten 41 und 42. Jede der beiden Stelleinheiten 41 und 42 verfügt neben dem Eintriebrad 39 bzw. 40 über jeweils ein Abtriebrad 43 bzw. 44, wobei das Abtriebrad 43 der Stelleinheit 41 mit dem Eintriebrad 35 der Welle 33 und das Abtriebrad 44 der Stelleinheit 42 mit dem Eintriebrad 36 der Welle 34 gekoppelt ist. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist demnach im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 jedem der beiden Zylinderteile 28 und 29 eine eigene Stelleinheit 41 bzw. 42 zugeordnet.

[0019] Mit beiden Stelleinheiten 41 und 42 wirkt ein Verstellantrieb 45 zusammen, der über Eintriebräder 46 und 47 in die Stelleinheiten 41 bzw. 42 eintreibt, um die Zylinderteile 28 und 29 zur Anpassung der Öffnungsweite bzw. Maulweite der Falzklappen relativ zueinander zu verstellen. Diese Verstellung kann wiederum symmetrisch oder auch unsymmetrisch sowie unabhängig vom durch das Antriebrad 38 bereitgestellten, sogenannten Hauptantrieb erfolgen.

[0020] In den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2 sind die Stelleinheiten vorzugsweise als sogenannte Harmonic-Drive-Getriebe ausgeführt.

[0021] Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Falzklappenzylinders 48 zeigt Fig. 3. Auch der Falzklappenzylinder 48 der Fig. 3 verfügt über zwei Zylinderteile 49, 50, wobei einem ersten Zylinderteil 49 bewegliche bzw. ansteuerbare Falzklappenbacken und einem zweiten Zylinderteil 50 unbewegliche bzw. feste Falzklappenbacken zugeordnet sind. Die Ansteuerung der beweglichen Falzklappenbacken erfolgt wiederum über eine Kurvenscheibe 51, auf der eine Steuerrolle 52 abrollt, die mit einer Betätigungseinrichtung 53 zum Betätigen der beweglichen Falzklappenbacken zusammenwirkt. Beiden Zylinderteilen 49, 50 ist jeweils eine Welle 54 bzw. 55 zugeordnet, auf welchen Eintriebräder 56 bzw. 57 drehfest bzw. unverdrehbar gelagert sind. Die Welle 54 mit dem Eintriebrad 56 wirkt gemäß Fig. 3 mit dem ersten Zylinderteil 49 und die Welle 55 mit dem Eintriebrad 57 wirkt mit dem zweiten Zylinderteil 50 zusammen.

[0022] Auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist koaxial zu den beiden Wellen 54 und 55 ein Zwischenrad 58 positioniert, welches gegenüber den Wellen 54 und 55 frei drehbar auf denselben gelagert ist. Das Zwischenrad 58 ist mit einem Antriebrad 59 eines Antriebs gekoppelt, und gemäß Fig. 3 weiterhin mit einem Eintriebrad 60 einer Stelleinheit 61. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist eine einzige Stelleinheit 61 vorhanden, die über ein einziges Abtriebrad 62 verfügt, welches gemäß Fig. 3 mit dem auf der Welle 55 gelagerten Eintriebrad 57 gekoppelt ist. Hierdurch erfolgt der Antrieb der Welle 55 und damit des zweiten Zylinderteils 50.

[0023] Der Eintrieb in das der Welle 54 zugeordnete Eintriebrad 56 zum Antrieb des Zylinderteils 49 erfolgt ebenfalls über die dem Zylinderteil 50 zugeordnete Welle 55, und zwar über ein Differenzialgetriebe bzw. Kegelradgetriebe 63. Das Kegelradgetriebe 63 wird von dem der Welle 54 zugeordneten, als Kegelrad ausgebildeten Eintriebrad 56 und einem der Welle 55 zugeordneten Kegelrad 64 gebildet, wobei mit diesen beiden Kegelrädern 56 und 64 ein sogenanntes Kegelritzel 65 zusammenwirkt. Das Kegelritzel 65 ist gemäß Fig. 3 über eine Führung 66 auf dem Zwischenrad 58 drehbar gelagert. Über das Kegelradgetriebe 63 besteht eine mechanische Kopplung zwischen den beiden Zylinderteilen 49 und 50.

[0024] Zur Relativverstellung der beiden Zylinderteile 49 und 50 ist der Stelleinheit 61 wiederum ein Verstellantrieb 67 zugeordnet, wobei über den Verstellantrieb 67 eine vom Antrieb bzw. Antriebsrad 59 unabhängige, symmetrische Verstellung der beiden Zylinderteile 49 und 50 relativ zueinander möglich ist.

[0025] Allen Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 3 ist gemeinsam, dass den beiden Zylinderteilen des Falzklappenzylinders jeweils eine Welle zugeordnet ist, wobei koaxial zu diesen beiden Wellen ein Zwischenrad positioniert ist, welches mit einem Antrieb gekoppelt ist. Das Zwischenrad treibt unter Zwischenschaltung mindestens einer Stelleinheit in die Zylinderteile des Falzklappenzylinders ein.

[0026] Der oder jeder Stelleinheit ist ein Verstellantrieb zugeordnet, über welchen unabhängig vom Hauptantrieb die beiden Zylinderteile relativ zueinander verstellt werden können, um die Öffnungsweite bzw. Maulweite von Falzklappen des Falzklappenzylinders einzustellen. Die Verstellung der beiden Zylinderteile zueinander kann dabei symmetrisch oder auch unsymmetrisch erfolgen.

[0027] Die oder jede Stelleinheit zur Relativverstellung der Zylinderteile zueinander ist außerhalb des Falzklappenzylinders auf einer Antriebsseite des Falzapparats angeordnet, so dass in den Falzklappenzylinder keine entsprechenden Stellelemente integriert sind. Damit entfallen die sonst notwendigen Maßnahmen zum Staubschutz und zur Wartung entsprechender Bauteile im Falzklappenzylinder.

Bezugszeichenliste



[0028] 
10
Falzklappenzylinder
11
Zylinderteil
12
Zylinderteil
13
Kurvenscheibe
14
Steuerrolle
15
Betätigungseinrichtung
16
Welle
17
Welle
18
Eintriebrad
19
Eintriebrad
20
Zwischenrad
21
Antriebrad
22
Eintriebrad
23
Stelleinheit
24
Abtriebrad
25
Abtriebrad
26
Verstellantrieb
27
Falzklappenzylinder
28
Zylinderteil
29
Zylinderteil
30
Kurvenscheibe
31
Steuerrolle
32
Betätigungseinrichtung
33
Welle
34
Welle
35
Eintriebrad
36
Eintriebrad
37
Zwischenrad
38
Antriebrad
39
Eintriebrad
40
Eintriebrad
41
Stelleinheit
42
Stelleinheit
43
Abtriebrad
44
Abtriebrad
45
Verstellantrieb
46
Eintriebrad
47
Eintriebrad
48
Falzklappenzylinder
49
Zylinderteil
50
Zylinderteil
51
Kurvenscheibe
52
Steuerrolle
53
Betätigungseinrichtung
54
Welle
55
Welle
56
Eintriebrad
57
Eintriebrad
58
Zwischenrad
59
Antriebrad
60
Eintriebrad
61
Stelleinheit
62
Abtriebrad
63
Kegelradgetriebe
64
Kegelrad
65
Kegelritzel
66
Führung
67
Verstellantrieb



Ansprüche

1. Falzklappenzylinder eines Falzapparats für eine Druckmaschine, mit mehreren Falzklappen, wobei erste, insbesondere ansteuerbare Falzklappenbacken jeder Falzklappe einem ersten Zylinderteil (11; 28; 49) und zweite, insbesondere feste Falzklappenbacken jeder Falzklappe einem zweiten Zylinderteil (12; 29; 50) zugeordnet sind, und wobei die beiden Zylinderteile relativ zueinander verstellbar sind, um die Öffnungsweite bzw. Maulweite der Falzklappen einzustellen, dadurch gekennzeichnet, dass beiden Zylinderteilen jeweils eine Welle (16, 17; 33, 34; 54, 55) zugeordnet ist, über welche die Zylinderteile drehend antreibbar sind, wobei koaxial zu den Wellen der Zylinderteile ein Zwischenrad (20; 37; 58) positioniert und gegenüber den Wellen drehbar gelagert ist, wobei das Zwischenrad einerseits mit einem Antrieb und andererseits mit mindestens einer Stelleinheit (23; 41, 42; 61) derart gekoppelt ist, dass das Zwischenrad vom Antrieb antriebbar ist und über die oder jede Stelleinheit in mindestens eine der Wellen der Zylinderteile eintreibt, und wobei der oder jeder Stelleinheit (23; 41, 42; 61) ein Verstellantrieb (26; 45; 67) zugeordnet ist, um die beiden Zylinderteile und damit die den Zylinderteilen zugeordneten Falzklappenbacken relativ zueinander zu verstellen.
 
2. Falzklappenzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenrad mit einem Antriebrad (21; 38; 59) des Antriebs und einem Eintriebrad (22; 39, 40; 60) mindestens einer Stelleinheit gekoppelt ist, wobei die oder jede Stelleinheit über mindestens ein Abtriebrad (24, 25; 43, 44; 62) in jeweils mindestens eine der Wellen der Zylinderteile eintreibt.
 
3. Falzklappenzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Abtriebrad (24, 25; 43, 44; 62) jeder Stelleinheit mit einem einer Welle zugeordneten und drehfest mit der jeweiligen Welle verbundenem Eintriebrad des jeweiligen mit der Welle verbundenen Zylinderteils gekoppelt ist.
 
4. Falzklappenzylinder nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine einzige Stelleinheit (23), wobei die Stelleinheit (23) ein über das Zwischenrad (20) mit dem Antriebrad (21) des Antriebs gekoppeltes Eintriebrad (22) sowie zwei Abtriebräder (24, 25) aufweist, und wobei jedes Abtriebrad (24, 25) der Stelleinheit (23) mit jeweils einer Welle (16, 17) der beiden Zylinderteile (11, 12) über jeweils ein auf der jeweiligen Welle drehfest gelagertes Eintriebrad (18, 19) gekoppelt ist.
 
5. Falzklappenzylinder nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch zwei Stelleinheiten (41, 42), wobei jede Stelleinheit (41, 42) ein über das Zwischenrad (37) mit dem Antriebrad (38) des Antriebs gekoppeltes Eintriebrad (39, 40) aufweist, und wobei jede Stelleinheit (41, 42) weiterhin jeweils ein Abtriebrad (43, 44) aufweist, welche mit jeweils einer Welle (33, 34) der beiden Zylinderteile (28, 29) über jeweils ein auf der jeweiligen Welle drehfest gelagertes Eintriebrad (35, 36) gekoppelt sind.
 
6. Falzklappenzylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellantrieb (45) mit beiden Stelleinheiten (41, 42) gekoppelt ist.
 
7. Falzklappenzylinder nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine einzige Stelleinheit (61), wobei die Stelleinheit (61) ein über das Zwischenrad (58) mit dem Antriebrad (59) des Antriebs gekoppeltes Eintriebrad (60) aufweist, wobei die Stelleinheit (61) weiterhin ein Abtriebrad (62) aufweist, welches mit einer Welle (55) eines der beiden Zylinderteile über ein auf der Welle (55) drehfest gelagertes Eintriebrad (57) gekoppelt ist, und wobei die mit dem Abtriebrad (62) der Stelleinheit (61) gekoppelte Welle (55) mit der Welle (54) des anderen Zylinderteils zum Eintrieb in dieselbe über ein Differenzialgetriebe bzw. Kegelradgetriebe (63) gekoppelt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente