Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schalungsanker sowie ein Verfahren zum Verankern von
Schalungselementen und ein Verfahren zum Lösen eines Schalungsankers.
[0002] Im Bereich des Bauwesens werden Wände beispielsweise dadurch hergestellt, dass zwei
Schalungselemente mit ihren Schalhäuten weitgehend parallel zueinander aufgestellt
werden und durch Anker, die durch den später eingefüllten Beton hindurchreichen, gegeneinander
verankert werden. Durch die Anker wird ferner der Abstand zwischen den gegenüberliegenden
Schalungselementen, und damit die spätere Wanddicke festgelegt. Die Anker müssen sowohl
von den gegeneinander verankerten Schalungselementen, als auch aus dem erstarrten
Beton lösbar sein. Für besondere Anwendungsfälle ist eine sogenannte einseitige Ankerung
vorgesehen, bei welcher der Anker im Wesentlichen von einer Seite, der sogenannten
Ankerseite, her angebracht und gelöst werden kann, ohne dass auf der Gegenseite Arbeitsschritte
vorgenommen werden müssen.
Stand der Technik
[0003] Diesbezüglich ist als Vorbenutzungsgegenstand unter der Bezeichnung "Peri-Trio-Housing-Anker"
ein Schalungsanker bekannt, der aus einem einstückigen Stab besteht, an dessen Enden
Gewinde ausgebildet sind, und dessen mittlerer Abschnitt als schlanker Konus gestaltet
ist. Mit dem Gewinde an dem einen Ende ist der Anker in eine Mutter eindrehbar, die
an einem ersten Schalungselement, das auf der Gegenseite vorgesehen ist, festgelegt
ist. Der konische Abschnitt befindet sich im Bereich der späteren mit Beton gefüllten
Zone, und der Konus ermöglicht das Herausziehen des Ankers zu der Seite hin, an welcher
der Konus den größeren Durchmesser aufweist. An dem am anderen Ende vorgesehenen Gewinde
ist eine Mutter aufgedreht, die mit einem zweiten Schalungselement, das auf der Ankerseite
vorgesehen ist, zusammenwirkt, und mittels der die gewünschte Wanddicke eingestellt
werden kann. Ein derartiger, einstückiger Anker ist zum einen fertigungstechnisch
aufwändig. Ferner führt der schlanke Konus zu ebenso schlanken Elementen, sogenannten
Stöpseln, mit denen das im Beton zurückbleibende Loch verschlossen werden muss. Diese
schlanken Stöpsel sind äußerst anfällig für ein Brechen. Schließlich kann das Lösen
des einstückig an dem Ankerstab vorgesehenen Konus aus dem Beton, nachdem dieser erstarrt
ist, Schwierigkeiten bereitenund/oder zeitaufwändig sein, was die Effizienz beeinträchtigt.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Schalungsanker sowie
ein verbessertes Verfahren zum Verankern von Schalungselementen und ein verbessertes
Verfahren zum Lösen eines Schalungsankers zu schaffen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt zum einen durch den im Anspruch 1 beschriebenen
Schalungsanker.
[0006] Demzufolge weist der erfindungsgemäße Schalungsanker einen Gewindestab auf, der in
ein in einem ersten Schalungselement ausgebildetes Gewinde eindrehbar ist. Bei dem
ersten Schalungselement handelt es sich um dasjenige Schalungselement, das sich auf
der der Ankerseite gegenüberliegenden Seite, der sogenannten Gegenseite befindet.
Nachdem der Gewindestab durch den später betonierten Bereich zu der Ankerseite hindurchreicht,
kann das Eindrehen des Gewindestabes in die erwähnte Mutter von der Ankerseite aus
erfolgen. Hierzu kann der Gewindestab entweder mit einem sogenannten Ankerschlüssel
eingedreht werden. Alternativ kann, beispielsweise am Ende des Gewindestabes, eine
Muffe fest mit dem Gewindestab verbunden, beispielsweise aufgepresst sein. Die Muffe
kann eine Öffnung, in die ein Rundeisen oder Betoneisen als Betätigungshebel einführbar
ist und/oder eine Sechskantkontur aufweisen, um ein geeignetes Werkzeug anzusetzen
und den Ankerstab in das an dem ersten Schalungselement ausgebildete Gewinde einzudrehen.
Der Gewindestab kann auch als Gewindenockenstab oder als Ankerstab bezeichnet werden.
Im Falle eines Gewindenockenstabes sind die Konturen des Gewindes nicht um den gesamten
Umfang vorgesehen. Vielmehr sind, beispielsweise an zwei gegenüberliegenden Seiten,
die Gewindekonturen abgeplattet, was die Nutzung des Gewindes nicht behindert. Bei
dem Gewindestab handelt es sich jedoch in wirtschaftlich günstiger Weise um ein unkompliziert
und kostengünstig herstellbares Teil des erfindungsgemäßen Schalungsankers.
[0007] An dem Gewindestab ist verschiebbar und/oder austauschbar ein Konus vorgesehen. Bei
dem Konus handelt es sich im Wesentlichen um ein hülsenartiges Element, das auf den
Gewindestab aufgesteckt und daran verschiebbar vorgesehen ist. Hierdurch ist der Konus
auch äußerst einfach gegen einen anderen Konus austauschbar. Insbesondere können bei
dem erfindungsgemäßen Schalungsanker unterschiedliche Konen eingesetzt werden, um
unterschiedliche Wanddicken einzustellen. Hierbei können sämtliche Elemente des erfindungsgemäßen
Schalungsankers unverändert bleiben, und lediglich der Konus ist auszutauschen. An
seiner Außenseite weist der Konus eine im Wesentlichen kegelstumpfförmige Gestalt
auf, so dass er aus dem erstarrten Beton in Richtung der Seite mit dem größeren Durchmesser
gelöst werden kann. Die Tatsache, dass der Konus als von dem Gewindestab und weiteren
Elementen, wie nachfolgend ausgeführt, getrenntes Element vorgesehen ist, führt zu
Vorteilen im Hinblick auf die Möglichkeit der Oberflächenbehandlung des erfindungsgemäßen
Schalungsankers. Für einen derartigen Schalungsanker ist es aufgrund der mechanischen
und chemischen Belastungen im Baubetrieb wünschenswert, diesen an den Oberflächen
zu behandeln, beispielsweise galvanisch zu verzinken. Der Konus, der mit dem Beton
in Berührung kommt, kann jedoch nicht galvanisch verzinkt werden, da dies zu chemischen
Reaktionen mit dem Beton führen kann. Bei dem erfindungsgemäßen Schalungsanker können
in vorteilhafter Weise sämtliche Komponenten desselben, mit Ausnahme des Konus, in
geeigneter Weise behandelt, beispielsweise galvanisch verzinkt werden. Der austauschbare
Konus kann hierfür abgenommen werden und unbehandelt bleiben, so dass er den Anforderungen
gerecht wird. Die beschriebene Behandlung der anderen Komponenten führt zu einer verlängerten
Lebensdauer des erfindungsgemäßen Schalungsankers. Die Komponenten des Schalungsankers
können in geeigneter Weise aus Stahl, Aluminium, geeigneten Kunststoffen sowie jeglichen
sonstigen, geeigneten Materialien bestehen.
[0008] An em Schalungsanker ist ferner ein mit dem Konus verbindbares Löseelement vorgesehen,
auf das eine Lösekraft zum Lösen des Konus aus erstarrtem Beton aufbringbar ist. Das
Lösen des Konus aus dem erstarrten Beton kann sich schwierig gestalten. Insbesondere
sind erhebliche Kräfte erforderlich, um diesen aus dem erstarrten Beton durch eine
geradlinige Bewegung, im Wesentlichen in Richtung der Längsachse des Ankers, aus dem
Beton zu lösen. Wenn der Versuch unternommen wird, diese Kraft durch ein Verdrehen
des Gewindestabes, mit dem Gewinde auf der Gegenseite als Abstützung, aufzubringen,
kann der Fall eintreten, dass sich dieser an dem im Beton festsitzenden Konus abstützt,
und das Schalungselement auf der Gegenseite abgedrückt wird, anstelle diejenige Abstützkraft
zu liefern, die zu einem Lösen des Konus aus dem erstarrten Beton führt.
[0009] Bei Versuchen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung hat sich herausgestellt,
dass zum einen ein Lösen des Konus mit vergleichsweise geringen Kräften dadurch realisiert
werden kann, dass dieser innerhalb des umgebenden, erstarrten Betons zunächst verdreht
wird. Nachfolgend kann der Konus ohne weiteres herausgezogen werden. Das beschriebene
Löseelement kann beispielsweise so gestaltet sein, dass eine Lösekraft in Form einer
auf den Konus wirkenden Drehkraft aufgebracht wird. Hierzu können an dem Löseelement
beispielsweise geeignete Betätigungsabschnitte, an denen man für die Drehkraft einen
gewissen Hebelarm nutzen kann, vorgesehen sein. Alternativ oder ergänzend kann das
Löseelement zum anderen so gestaltet sein, dass in günstiger Weise eine Kraft zum
Lösen des Konus durch eine axiale Bewegung, also weitgehend parallel zu der Längsachse
des Ankers aufgebracht werden kann. Auch in dieser Hinsicht bietet der erfindungsgemäße
Schalungsanker mit dem beschriebenen Löseelement Vorteile. Versuche haben gezeigt,
dass die zum Lösen erforderliche Lösekraft zuverlässig aufbringbar ist. Diese verbesserte
Handhabung kann, wie erwähnt, an einem einfach aufgebauten und kostengünstigen Schalungsanker
realisiert werden. Insgesamt werden die zum Ein- und Ausschalen erforderlichen Tätigkeiten
reduziert und vereinfacht, so dass der erfindungsgemäße Schalungsanker zu wirtschaftlichen
Vorteilen im Baubetrieb führt.
[0010] Bevorzugte Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0011] Das Löseelement kann beispielsweise mittels eines Gewindes mit dem Konus verbindbar
sein. Hierbei wird ein Linksgewinde bevorzugt, da der Gewindestab in vorteilhafter
Weise ein Rechtsgewinde aufweisen kann. Die Kombination von Rechtsgewinde an dem Gewindestab
und Linksgewinde an der Verbindung zwischen Konus und Löseelement hat zur Konsequenz,
dass der Gewindestab, beispielsweise beim Ausschalen, gelöst werden kann, ohne gleichzeitig
die Verbindung zwischen Konus und Löseelement zu lockern. Es ist jedoch auch grundsätzlich
die Verbindung mittels eines Rechtsgewindes denkbar. Ferner sind beliebige geeignete
andere Verbindungen zwischen dem Konus und dem Löseelement verwendbar.
[0012] Zum Aufbringen der Lösekraft kann das Löseelement zumindest eine Betätigungsöffnung
aufweisen. In diese kann ein auf Baustellen stets vorhandener Beton- oder Ankerstab
eingeführt und als Betätigungshebel verwendet werden. Hierdurch kann auf das Löseelement
und damit auf den Konus die zum Lösen aus dem erstarrten Beton erforderliche Drehkraft
aufgebracht werden.
[0013] Alternativ oder ergänzend hierzu kann das Löseelement zumindest einen Betätigungsabschnitt
aufweisen. Auf diesen kann mittels eines geeigneten Werkzeugs, beispielsweise eines
Hammers, die zum Lösen erforderliche Kraft aufgebracht werden. Diese kann sowohl ein
Verdrehen des Löseelements und des Konus, als auch eine translatorische Verschiebung
des Konus in dem erstarrten Beton bewirken.
[0014] Der erfindungsgemäße Schalungsanker kann ferner ein Spannelement aufweisen, mittels
dessen der Konus gegen das erste Schalungselement drückbar ist. An der Stoßstelle
zwischen dem Konus und dem Schalungselement besteht im Wesentlichen die Aufgabe, diese
Stelle möglichst gut abzudichten, um möglichst gut zu verhindern, dass in diesem Bereich
Beton ausläuft. Durch das beschriebene Spannelement kann diese Stoßstelle äußerst
dicht gehalten werden. Insbesondere haben Untersuchungen gezeigt, dass es zu keinem
nennenswerten Austreten von flüssigem Beton kommt.
[0015] Das Spannelement kann beispielsweise durch eine Mutter betätigbar sein, die mit dem
Gewinde des Gewindestabes zusammenwirkt .
[0016] In vorteilhafter Weise kann zwischen dem Spannelement und dem Löseelement und/oder
dem Konus zumindest ein nachgiebiges Element vorgesehen sein. Das nachgiebige Element
stellt sicher, dass der Konus auch beim oder nach dem Einfüllen des flüssigen Betons
dicht an dem ersten Schalungselement anliegt. Der eingefüllte, flüssige Beton drückt
die gegenüberliegenden Schalungen nämlich auseinander und kann zu einer nennenswerten
Dehnung des die Schalungen verbindenden Ankers führen. Wenn sich bei einer derartigen
Dehnung der Konus mit dem Anker mitbewegt, löst er sich von dem ersten Schalungselement,
und die Dichtigkeit wäre gefährdet. Das beschriebene nachgiebige Element hat die Wirkung,
dass sich zwar der Gewindestab des Ankers dehnen kann, und sich das Spannelement zumindest
geringfügig mitbewegen kann, mit anderen Worten seinen Abstand von dem ersten Schalungselement
vergrößert. Das zwischen dem Spannelement und dem Löseelement bzw. dem Konus wirkende
nachgiebige Element wurde jedoch beim Einschalen derart auf Druck vorgespannt, dass
es bei der beschriebenen Dehnung des Stabes weiterhin den Konus gegen das erste Schalungselement
drückt. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise die Dichtigkeit an dieser Stelle gewährleistet.
[0017] Grundsätzlich kann insbesondere die oben beschriebene Funktion zwischen dem Spannelement
und dem Löseelement und dem Konus realisiert werden, ohne dass diese Elemente miteinander
verbunden sein müssen. Es hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, das Löseelement
und das Spannelement verschiebbar miteinander zu verbinden. Die Verbindung verbessert
die Handhabbarkeit. Die Verschiebbarkeit, die trotz dieser Verbindung gewährleistet
werden kann, ermöglicht für den Bediener eine Rückmeldung dahingehend, dass der Konus
seine dicht an der Schalung der Gegenseite anliegende Position erreicht hat, und die
vorgegebene Wanddicke eingestellt ist.
[0018] Wie vorangehend ausgeführt, entfaltet der erfindungsgemäße Schalungsanker seine Vorteile
auch mit einem einzigen austauschbaren Konus. Besondere Vorteile im Hinblick auf die
Vielseitigkeit des Schalungsankers werden jedoch erreicht, wenn dieser mit mehreren
Konen vorgesehen wird, die eine unterschiedliche Länge, jedoch einen übereinstimmenden
größeren Enddurchmesser aufweisen. Durch die unterschiedliche Länge können mit ein
und demselben Schalungsanker, durch Austauschen des Konus, unterschiedliche Wanddicken
realisiert werden. Der übereinstimmende größere Enddurchmesser bietet den Vorteil,
dass die Dichtigkeit zwischen dem Konus und einem zweiten Schalungselement, das auf
der Ankerseite vorgesehen ist, mit einfachen Mitteln realisiert werden kann. Aufgrund
des einheitlichen größeren Enddurchmessers können nämlich die Maßnahmen zur Abdichtung
in diesem Bereich ebenfalls vereinheitlicht werden, was zu wirtschaftlichen Vorteilen
führt.
[0019] Der erfindungsgemäße Schalungsanker kann in vorteilhafter Weise mit einer Mutter
kombiniert werden, die an dem ersten Schalungselement festlegbar ist. In der Mutter
ist im Wesentlichen das Gewinde ausgebildet, in das der Gewindestab des erfindungsgemäßen
Schalungsankers eindrehbar ist. Hierbei kann ein Schalungselement so gestaltet werden,
dass es sowohl auf der Gegen- als auch der Ankerseite eingesetzt werden kann. Zum
einen kann daran die beschriebene Mutter festgelegt werden. Wenn dies nicht geschieht,
kann das Schalungselement auf der Ankerseite eingesetzt werden, und mit dem vorangehend
beschriebenen Spannelement des erfindungsgemäßen Schalungsankers zusammenwirken.
[0020] Es wird schließlich bevorzugt, dass zumindest ein erfindungsgemäßer Schalungsanker
in Kombination mit zumindest einem Schalungselement vorgesehen wird, um mit Hilfe
dieser Komponenten eine vollständige Schalung zu erstellen.
[0021] Die Lösung der oben genannten Aufgabe erfolgt ferner durch das im Anspruch 12 beschriebene
Verfahren zum Verankern von Schalungselementen. Durch die genannten Schritte können
in effizienter Weise Schalungselemente verankert werden, und der verwendete Konus
ist einfach lösbar. Es sei erwähnt, dass die Schritte Eindrehen des Gewindestabes
einerseits und Verbinden des Konus mit dem Löseelement andererseits vertauschbar sind.
Bevorzugte Weiterbildungen des Verfahrens zum Verankern von Schalungselementen entsprechen
im Wesentlichen den bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Schalungsankers.
[0022] Schließlich erfolgt die Lösung der oben genannten Aufgabe durch das im Anspruch 17
beschriebene Verfahren zum Lösen eines Schalungsankers. Dieses ist vorteilhaft, weil
der Gewindestab und der Konus getrennt voneinander aus dem Schalungselement bzw. dem
erstarrten Beton gelöst werden können, und dennoch in einfacher Art und Weise gemeinsam
entnommen werden können. Das Lösen des Konus kann in zuverlässiger und wenig aufwändiger
Art und Weise durch eine Dreh- oder eine axiale Bewegung erfolgen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer beispielhaft in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Explosionsansicht des erfindungsgemäßen Schalungsankers;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Schalungsankers von Fig. 1; und
- Fig. 3
- eine perspektivische Detailansicht des Schalungsankers von Fig. 1 und 2 im gespannten
Zustand.
Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
[0024] Aus Fig. 1 ergibt sich, dass der erfindungsgemäße Schalungsanker 10 einen Gewindestab
12 aufweist, der in ein (nicht dargestelltes) Gewinde eindrehbar ist, das an einem
Schalungselement ausgebildet ist. Bei der Ausrichtung von Fig. 1 befindet sich dasjenige
Ende des Gewindestabes 12, das in das Gewinde eindrehbar ist, links oben. Am anderen
Ende des Gewindestabes ist bei der gezeigten Ausführungsform eine Muffe 30 aufgepresst,
die eine Sechskantkontur 32 und eine Öffnung 34 aufweist. Die Sechskantkontur 32 kann
genutzt werden, um ein geeignetes Werkzeug anzusetzen und den Gewindestab in das Gewinde
einzudrehen, bzw. diesen zu lösen. Für die gleichen Vorgänge kann die Öffnung 34 genutzt
werden, indem in diese ein auf Baustellen üblicherweise verfügbarer Ankerstab eingeführt
wird, und gewissermaßen als Drehhebel benutzt wird.
[0025] Auf den Gewindestab 12 sind verschiedene Elemente aufgeschoben. Zum einen ist daran
verschiebbar und austauschbar ein Konus 14 vorgesehen. Dieser weist an dem größeren
Ende ein Gewinde auf, das in vorteilhafter Weise als Linksgewinde 18 gestaltet sein
kann. In der Umgebung des Gewindes sind zwei Abplattungen 36 vorgesehen, von denen
lediglich die obere in der Figur erkennbar ist. An den Abplattungen kann ein geeignetes
Werkzeug angesetzt werden, um den Konus in ein (nicht zu erkennendes) Gewinde einzudrehen,
das an einem Löseelement 16 vorgesehen ist.
[0026] Das Löseelement 16 ist wie der Konus 14 verschiebbar an dem Gewindestab 12 vorgesehen
und besteht im Wesentlichen aus einer Hülse 38 und sich davon an dem einen, von dem
Konus 14 abgewandten Ende radial erstreckenden Flügeln. An den Flügeln sind, bevorzugt
an den Enden, Öffnungen 20 ausgebildet, in die ein Ankerstab eingeführt werden kann,
um den Konus 14, wie nachfolgend noch genauer erläutert, aus erstarrtem Beton lösen
zu können. Diejenigen Bereiche der Flügel, in denen die Öffnungen 20 ausgebildet sind,
können ferner als Betätigungsabschnitte 22 beschrieben werden. Der Grund dafür liegt
darin, dass auf diese Abschnitte, beispielsweise durch einen Hammer, eine Betätigungskraft
zum Lösen des Konus aufgebracht werden kann. Diese Kraft kann sowohl in radialer Richtung
aufgebracht werden, um den Konus 14 durch eine Drehbewegung zu lösen. Alternativ ist
es möglich, die Kraft in axialer Richtung, d.h. im Wesentlichen in Richtung des Gewindestabes
12 aufzubringen, um den Konus in axialer Richtung zu lösen.
[0027] Das Lösen des Konus 14 aus erstarrtem Beton durch das Löseelement 16 wird dadurch
ermöglicht, dass das Löseelement 16 und der Konus 14 miteinander verbunden sind. Dies
geschieht bei der gezeigten Ausführungsform durch Eindrehen des an dem Konus 14 ausgebildeten
Linksgewindes 18 in ein nicht erkennbares Innengewinde an der Hülse 38 des Löseelements
16. Zu diesem Zweck sind bei der gezeigten Ausführungsform auch an dem Löseelement
16, insbesondere an dem zu dem zu dem Konus 14 gerichteten Ende zwei Abplattungen
40 (von denen die untere nicht erkennbar ist) vorgesehen, um ein geeignetes Werkzeug
anzusetzen.
[0028] Wenn zwei Schalungselemente miteinander verankert werden, wird, wie erwähnt, der
Gewindestab 12 in ein an dem Schalungselement der sogenannten Gegenseite ausgebildetes
Gewinde eingedreht. Der Konus muss an der Innenseite dieses Schalungselements möglichst
dicht anliegen, um an dieser Stelle ein Ausfließen von Beton weitgehend zu verhindern.
Zu diesem Zweck weist der erfindungsgemäße Schalungsanker ein sogenanntes Spannelement
24 auf. Mit dem Spannelement wird der Konus 14 im Wesentlichen, gemäß der Darstellung
von Fig. 1, nach links oben, und im Einsatz gegen die Innenseite des Schalungselements
der Gegenseite gedrückt. Bei der gezeigten Ausführungsform besteht das Spannelement
24 im Wesentlichen aus einer Platte 42, die eine Nut 58 aufweist, die zu den Flügeln
des Löseelements 16 gerichtet ist. Im zusammengesetzten Zustand befinden sich die
Flügel, wie aus Fig. 2 erkennbar, in dieser Nut 58. Die Platte 42 dient, wie besser
aus Fig. 3 erkennbar, der Abstützung an Tragelementen, beispielsweise Stahlriegeln
des Schalungselements der Ankerseite, an dem sich das Spannelement 24 abstützt.
[0029] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Platte 42 als zwei getrennte, und die
dazwischen befindliche Nut 58 begrenzende, Platten gestaltet, die durch Schrauben
44 an einer Scheibe 46 befestigt sind. Diese Befestigung kann auch in anderer geeigneter
Weise, beispielsweise durch Schweißen, erfolgen. Insbesondere kann diese Befestigung
sowohl lösbar als auch unlösbar sein. Die Scheibe 46 weist in der Umgebung ihres Mittelpunkts
gewissermaßen die Negativform eines Kugelgelenks auf. Die "positive" Kugelform ist
an einer Mutter 26 ausgebildet, die mit dem Gewinde des Gewindestabs 12 zusammenwirkt.
Die Mutter weist zum einen eine Sechskantkontur 48 und zum anderen Flügel 50 auf,
um sie mit jeweils geeigneten Werkzeugen verdrehen zu können. Ein Verdrehen der Mutter
bewegt das gesamte Spannelement 24 entlang des Gewindestabes 12. Das Kugelgelenk dient
dazu, mögliche Verkippungen des Spannelements 24 bezüglich des Gewindestabes 12 auszugleichen.
Es sei erwähnt, dass das gezeigte Spannelement 24 unter der Bezeichnung "Superplatte"
bei der Anmelderin erhältlich ist.
[0030] Bei der gezeigten Ausführungsform ist in der folgenden Art und Weise das Löseelement
16 verschiebbar mit dem Spannelement 24 verbunden. Durch Schrauben 52 ist das Spannelement
24 an dem Löseelement befestigt, wobei dazwischen nachgiebige Elemente 28, in dem
gezeigten Fall in Form von kleinen Gummizylindern, vorgesehen sind. Bei dem gezeigten
Beispiel sind diese in beispielsweise kreisrunde Ausnehmungen 54 eingesetzt. Es ist
an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass eine erste Endlage zwischen dem Spannelement
24 und dem Löseelement 16 durch die Schrauben 52 definiert wird. Eine zweite Endlage
ergibt sich jedoch durch ein Zusammendrücken der nachgiebigen Elemente 28, wodurch
die Schrauben 52 von der Scheibe 46 des Spannelements 24 vorstehen. Dies wird nachfolgend
genauer unter Bezugnahme auf die Fig. 3 erläutert.
[0031] In Fig. 2 ist zunächst der Zusammenbauzustand des vorgehend beschriebenen Schalungsankers
dargestellt. Der Konus 14 und das Löseelement 16 sind miteinander verbunden, und das
Löseelement 16 ist mit dem Spannelement 24 derart verbunden, dass die dazwischenbefindlichen
nachgiebigen Elemente 28 zumindest geringfügig auf Druck vorgespannt sind. Der Einschalvorgang,
bei dem die Verankerung zweier gegenüberliegender Schalungselemente zu erfolgen hat,
läuft im Wesentlichen derart ab, dass der dargestellte Schalungsanker 10 durch eine
geeignete Öffnung in dem Schalungselement der Ankerseite und durch eine Öffnung in
dem Schalungselement der Gegenseite geführt wird, und nachfolgend mittels seines Gewindes
in das darin ausgebildete Gewinde eingedreht wird. Dies erfolgt beispielsweise mittels
der Muffe 30, insbesondere der daran ausgebildeten Kontur 32 bzw. Öffnung 34. Durch
Verdrehen der Mutter 26 wird nachfolgend die gesamte Anordnung bestehend aus Spannelement
24, Löseelement 16 und Konus 14 in Richtung der Innenseite des Schalungselements der
Gegenseite verschoben, bis der Konus 14 mit seinem kleineren Ende daran anliegt. Die
Platte 42 und das Löseelement 16 stützen sich dabei an Trageelementen, beispielsweise
Riegeln des Schalungselements der Ankerseite ab, wodurch der Abstand zwischen den
gegenüberliegenden Schalungselementen definiert wird, und die Dicke der später betonierten
Wand festgelegt wird.
[0032] In Fig. 3 ist zu erkennen, wie nach dem Spannen des Ankers der gewünschte Zustand,
bei dem der Konus 14 dicht an der Innenseite des Schalungselements der Gegenseite
anliegt, sichergestellt werden kann. Die Platte 42 stützt sich an zwei parallel verlaufenden
Riegeln 56 des Schalungselements ab, und durch Verdrehen der Mutter 26 des Spannelements
24 wird der Schalungsanker gespannt. Hierbei werden insbesondere die zwischen dem
Spannelement 24 und dem Löseelement 16 vorgesehenen nachgiebigen Elemente 28 zusammengedrückt,
und der Abstand zwischen Spannelement 24 und Löseelement 16 wird verringert, bevorzugt
wird er zu Null, was durch das Vorstehen der Schrauben 52 zu erkennen ist. Insbesondere
erkennt der Bediener anhand dieser Tatsache beim Einschalen, dass der gewünschte Zustand
erreicht ist, dass der Konus 14 unter Vorspannung an der Innenseite des Schalungselements
der Gegenseite anliegt, und die vorgegebene Wanddicke eingestellt ist.
[0033] Wenn nämlich nachfolgend Beton eingefüllt wird, "möchte" dieser die beiden Schalungselemente
auseinanderdrücken, und der Gewindestab des Schalungsankers kann sich durchaus um
einige Millimeter dehnen. In diesem Zusammenhang kann sich auch die Mutter 26 einschließlich
des Spannelements 24 und Konus 14 um einige Millimeter von dem Schalungselement der
Gegenseite entfernen. Dies wäre problematisch, wenn sich dadurch auch der Konus 14
von seiner dichten Anlage an dem Schalungselement der Gegenseite lösen würde. Die
unter Vorspannung stehenden, weil zusammengedrückten nachgiebigen Elemente 28 zwischen
dem Spannelement 24 und dem Löseelement 16 drücken das Löseelement 16 und damit den
Konus 14 jedoch weiterhin zuverlässig gegen die Innenseite des Schalungselements der
Gegenseite, indem sie sich an dem Spannelement 24 abstützen. Hierdurch können sich
die Köpfe der Schrauben 52 wieder geringfügig an die Scheibe 46 des Spannelements
24 annähern.
[0034] Wenn der eingefüllte Beton erstarrt ist, beginnt der Ausschalvorgang im Wesentlichen
damit, dass der Gewindestab 12, durch Betätigung an seiner Muffe 30, aus dem Gewinde,
das an dem Schalungselement der Gegenseite ausgebildet ist, ausgedreht wird. Dieses
Gewinde hat beispielsweise eine Länge von 9 cm, so dass der Gewindestab nach dem Herausdrehen
um diese Distanz frei ist. Üblicherweise sitzt der Konus 14 jedoch in dem erstarrten
Beton fest. Deshalb bleibt die Anordnung bestehend aus Konus 14, Löseelement 16 und
Spannelement 24 zunächst ortsfest bezüglich des Betons. Bei dem erfindungsgemäßen
Schalungsanker kann der Konus 14 dadurch gelöst werden, dass auf das Löseelement 16
eine Drehbewegung, bevorzugt nach links, um das Linksgewinde zwischen Konus 14 und
Löseelement 16 nicht zu lösen, aufgebracht wird. Hierdurch löst sich der Konus aus
dem erstarrten Beton, und die gesamte Anordnung kann aus der frisch betonierten Wand
gelöst werden.
[0035] Sowohl der Einschal- als auch der Ausschalvorgang können zeitsparend und effizient
durchgeführt werden, und der erfindungsgemäße Schalungsanker ist einfach zu handhaben,
da er beispielsweise keine verlierbaren Teile aufweist. Ferner muss an dem Schalungsanker
lediglich der Konus 14 ausgetauscht werden, um eine andere Wanddicke betonieren zu
können.
1. Schalungsanker (10) mit:
- einem Gewindestab (12), der in ein in einem ersten Schalungselement ausgebildetes
Gewinde eindrehbar ist,
- einem an dem Gewindestab (12) verschiebbar und austauschbar vorgesehenen Konus (14),
und
- einem mit dem Konus (14) verbindbaren Löseelement (16), auf das eine Lösekraft zum
Lösen des Konus (14) aus erstarrtem Beton aufbringbar ist.
2. Schalungsanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Löseelement (16) mittels eines Linksgewindes (18) mit dem Konus (14) verbindbar
ist.
3. Schalungsanker nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Löseelement (16) zumindest eine Betätigungsöffnung (20) aufweist.
4. Schalungsanker nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Löseelement (16) zumindest einen Betätigungsabschnitt (22) aufweist.
5. Schalungsanker nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner mit einem Spannelement
(24), mittels dessen der Konus (14) gegen das erste Schalungselement drückbar ist.
6. Schalungsanker nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Spannelement (24) mittels einer Mutter (26) betätigbar ist, die mit dem Gewindestab
(12) zusammenwirkt.
7. Schalungsanker nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Spannelement (24) und dem Löseelement (16) und/oder dem Konus (14) zumindest
ein nachgiebiges Element (28) vorgesehen ist.
8. Schalungsanker nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Löseelement (16) und das Spannelement (24) verschiebbar miteinander verbunden
sind.
9. Schalungsanker nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit mehreren Konen (14), die
eine unterschiedliche Länge, und einen übereinstimmenden größeren Enddurchmesser aufweisen.
10. Schalungsanker nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Mutter, die an dem
ersten Schalungselement festlegbar ist, und an der das Gewinde ausgebildet ist.
11. Schalungsanker nach einem der vorangehenden Ansprüche, in Kombination mit zumindest
einem Schalungselement.
12. Verfahren zum Verankern von Schalungselementen, mit folgenden Schritten:
- Eindrehen eines Gewindestabes eines Schalungsankers in ein in einem ersten Schalungselement
ausgebildetes Gewinde,
- Verbinden eines an dem Gewindestab verschiebbar und austauschbar vorgesehenen Konus
mit einem Löseelement,
- Verschieben des Konus und des Löseelements bezüglich des Gewindestabes in Richtung
des ersten Schalungselements.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Konus gegen die Schalhaut des ersten Schalungselements gespannt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Rahmen des Spannens des Konus zumindest ein nachgiebiges Element gespannt, insbesondere
zusammengedrückt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Rahmen des Spannens des Konus das Löseelement und ein Spannelement bezüglich einander
verschoben werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
zunächst eine Mutter an dem ersten Schalungselement festgelegt wird, an der ein Gewinde
ausgebildet ist.
17. Verfahren zum Lösen eines Schalungsankers, mit folgenden Schritten:
- Lösen eines Gewindestabes des Schalungsankers aus ein in einem ersten Schalungselement
ausgebildeten Gewinde, wobei sich ein an dem Schalungsanker vorgesehener Konus bezüglich
des Gewindestabes verschiebt,
- Lösen des Konus aus dem erstarrten Beton, und
- gemeinsames Entnehmen des Gewindestabes und des Konus.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Konus durch eine Dreh- oder eine axiale Bewegung gelöst wird.