[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Tunnel mit Tübbingen, einen Tübbing und die
Verwendung eines Halteteiles für eine Dichthaut in einem Tübbing.
[0002] Tunnel für Verkehrsmittel, sei es Straßenfahrzeuge, Schienenfahrzeuge oder auch Wasserfahrzeuge
haben die Aufgabe, die Verkehrswege zu verkürzen und damit sowohl die Transportzeit
als auch die Kosten für den Transport zu verringern. Tunnel werden jedoch auch zum
Transport von fluiden Medien, z. B. für Druckwasser, Fäkalien, eingesetzt.
[0003] Tunnel werden auf unterschiedliche Arbeitsweisen hergestellt. So ist es bekannt,
Tunnel in einer offenen Bauweise zu errichten, wenn dieselben oberflächennah sind
und eine Decke auf Seitenwände eines Tunnels aufgesetzt werden kann, wonach die Abdeckung
mit Erdreich od. dgl. nach oben durchgeführt wird.
[0004] Je nach Beschaffenheit des Baugrundes, in welchem ein Tunnel vorgesehen ist, kann
der Tunnel beispielsweise nach der neuen österreichischen Tunnelbaumethode oder auch
mit einem Schildvortrieb durchgeführt werden. Nach der neuen österreichischen Tunnelbaumethode
wird eine Verfestigung des Baugrundes mit Felsankern und Spritzbeton durchgeführt.
[0005] Beim Ausfräsen des Baugrundes ist in der Regel ein Abstützen der Tunnelwandung mit
Tübbingen, z. B. aus armiertem Beton, Stahl, Gusseisen, vorgesehen. Diese Tübbige
können entweder unmittelbar an der Wandung angefügt werden oder auch nach einer Beschichtung
mit Spritzbeton an der Wandung vorgesehen sein.
[0006] Da Tunnel in der Regel durch wasserführende Bereiche geleitet sind, und Tunnel wasserfrei
sein sollen, sind Dichthäute vorgesehen, welche ein Eindringen von Wasser in den Verkehrsweg
verhindern, wobei eindringendes Wasser von der Dichthaut und über eigene Leitungen,
insbesondere nach außen, abgeführt wird. Weiters soll bei Tunnel, die zur Weiterleitung
von Fluiden, z. B. Flüssigkeiten, Suspensionen, dienen ein Austritt derselben verhindert
werden, um einen Verlust der Fluide aber auch eine Kontaminierung der Umwelt zu verhindern.
[0007] Die Dichthaut zur Ableitung und/oder zur Vermeidung eines Austrittes von Fluiden
aus einem Tunnel von Wasser ist von besonderer Bedeutung, wobei die Befestigung derselben
an einem äußeren, bezogen auf die Tunnelachse angeordneten Element vorgesehen ist.
[0008] Es ist bekannt, insbesondere bei mit Schildvortrieb gefrästen Tunneln, Tübbige vorzusehen,
die an ihrer konkaven zum Inneren weisenden Fläche herausragende Halteteile für eine
Dichthaut aufweisen. Diese Halteteile sind mehrteilig ausgebildet. Zur Befestigung
derselben wird in den Tübbingen eine Ausnehmung für einen Stift vorgesehen und mit
einem geeigneten Bindemittel fixiert, welcher Stift an einem Ende eine kreisförmige
Scheibe aufweist. Am oberen Ende ist ein Kopf des Stiftes vorgesehen, der eine die
untere Scheibe wesentlich überragende Scheibe aus thermoplastischem Kunststoff aufweist,
mit welcher der thermoplastische Kunststoff der Dichthaut durch Schweißen verbunden
werden kann.
[0009] Der erfindungsgemäße Tunnel mit Tübbingen, die Halteteile für eine Dichthaut gegen
Ein- und/oder Austritt von fluiden Medien, insbesondere von Wässern, in den oder aus
dem Tunnel aufweisen, welche Halteteile mit der Dichthaut verbunden sind, wobei mit
der Dichthaut der Tunnel, gegebenenfalls zumindest oberhalb einer Fahrbahn od. dgl.,
abgedichtet ist, und der Halteteil über einen Einbettungsteil in einer Masse der Tübbinge
befestigt ist und mit der Dichthaut verbunden ist, besteht im Wesentlichen darin,
dass der Einbettungsteil des Halteteiles von der Masse von zumindest einem Tübbing
unmittelbar zumindest teilweise umschlossen und in dieser eingebettet ist.
[0010] Die direkte und unmittelbare Einbettung von Einbettungsteilen unterhalb einer, insbesondere
konkaven, Fläche von Tübbingen war für den Fachmann nicht nahe liegend, da die Tübbinge
nur einen Teilabschnitt eines Tunnels darstellen, die jedoch gegeneinander, beispielsweise
mit Gummidichtung, abgedichtet werden und nicht vor Ort, sondern in einer Fertigungshalle
gefertigt werden.
[0011] Die Anordnung von einer Dichthaut im Tunnel stellt einen eigenen Schritt dar, der
mit der Fertigung der Tübbinge nicht zu vergleichen ist, da dabei ein großer Anteil
von manuellem Einsatz vor Ort gegeben ist. So war es erforderlich, bei den Tübbingen
an der Innenseite händisch Ausnehmungen vorzusehen, in welchen die Halteteile für
die Verbindungsteile für die Dichthaut einzusetzen waren. Es war somit erforderlich,
den Arbeitsgang der Befestigung zu teilen und den ersten Schritt von vor Ort in die
Fertigungshalle zu verlegen, jedoch den weiteren vor Ort im Tunnel zu belassen.
[0012] Ist der Einbettungsteil im Querschnitt sich verjüngend zur Dichthaut ausgebildet,
so kann eine besonders gute Befestigung des Halteteiles mit der Masse der Tübbinge
erreicht werden.
[0013] Überragt eine Verbindungsfläche des Halteteiles eine Fläche der Tübbinge, so kann
die Verbindung der Dichthaut mit den Tübbingen besonders einfach durchgeführt werden,
wobei eine Verletzung der Dichthaut beim Befestigen besonders einfach vermeidbar ist.
[0014] Ist die Verbindungsfläche des Halteteiles quer zur Tunnelachse größer als eine des
Einbettungsteiles, so kann eine besonders exakte Verbindung zwischen der Dichthaut
und dem Verbindungsteil erfolgen.
[0015] Sind der Halteteil und die Dichthaut über einen Klettverschluss mit Schlaufen und/oder
Widerhaken verbunden, so kann eine besonders einfache Verbindung zwischen Halteteil
und Dichthaut durchgeführt werden, die auch bei größerer mechanischen Beanspruchungen
gelöst werden kann, so dass eine Zerstörung der Dichthaut vermieden werden kann.
[0016] Ist der Halteteil rotationssymmetrisch aufgebaut, so kann ein in eine bestimmte Richtung
orientierte Zerstörung desselben einfach vermieden werden.
[0017] Ist der Halteteil mit dem Einbettungsteil einstückig ausgebildet, so ist einerseits
eine besonders einfache Ausbildung gewährleistet und andererseits kann eine Zerstörung
durch eine mehrteilige Ausbildung, z. B. mit unterschiedlichen Materialien, einfach
vermieden werden.
[0018] Der erfindungsgemäße Tübbing für einen Tunnel, der mit einer Masse aufgebaut ist,
in welcher Einbettungsteile angeordnet sind, die mit Halteteilen verbunden sind, die
weiters mit einer Dichthaut verbunden sind, welche den Tunnel gegen Ein- und/oder
Austritt von fluiden Medien, insbesondere von Wässern, abdichtet, besteht im Wesentlichen
darin, dass die Einbettungsteile, gegebenenfalls mit den Halteteilen, unmittelbar
in der Masse der Tübbinge eingebettet und zumindest teilweise umschlossen sind.
[0019] Ist der Halteteil in der Masse der Tübbinge von einer, insbesondere konkaven, inneren
Fläche ausgehend in der Masse sich verdickend ausgebildet, so ist eine besonders einfache
und damit sichere Verankerung des Halteteiles in der Masse der Tübbinge gewährleistet.
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- den Querschnitt durch einen Tunnel,
- Fig. 2 und 3
- Querschnitte durch einen Tübbing mit Einbettungs- und Halteteilen und
- Fig. 4
- einen weiteren Halteteil im Querschnitt.
[0022] Der in Fig. 1 dargestellte Tunnel 1 mit einer Tunnelachse 2 ist in einem Fels bzw.
anderen verfestigtem Grund durch Fräsen, insbesondere mit einer Vollschnittfräse oder
Teilschnittfräseinrichtung, durchgeführt. Der Tunnel 1 ist mit Tübbingen 3 ausgebaut,
welche entweder unmittelbar oder mittelbar, beispielsweise über Spritzbeton, an dem
unmittelbar ausgefrästen Grund anliegen. In den Tübbingen 3 sind Einbettungsteile
6 (siehe Fig. 2, 3 und 4) angeordnet, die über Halteteile 13 mit einer Dichthaut 4
verbunden sind. Im Inneren des Tunnels, also in dem zur Tunnelachse 2 weisenden Bereich,
ist eine weitere, u. zw. innere, Schichte 5 vorgesehen. Diese innere Schichte kann
durch innere Tübbinge, aber auch durch Ortsbeton oder. Spritzbeton gebildet sein.
Die Dichthaut 4 leitet Wasser in eine Ableitung 11 ein, über welche Wasser nach außen
abgeleitet wird, so dass die Fahrbahn 9 nicht mit Wasser beaufschlagt wird. Die zur
Tunnelachse weisende Verbindungsfläche 8 kann mit der konkaven Fläche der Tübbinge
bündig abschließen.
[0023] Wie in Fig. 2 dargestellt, weist der Tübbing 3 eine konkave zur Tunnelachse 2 weisende
Fläche 12 auf, die zur Verbindung mit der Dichthaut 4 dient. Dadurch, dass die Verbindungsfläche
8 des Halteteiles 13 größer ist als die im Tübbing 3 eingebettete Querfläche des Einbettungsteiles
6, kann eine besonders einfache Verbindung der Dichthaut 4 mit dem Halteteil 13 durchgeführt
werden, da keine punktgenaue Übereinstimmung zwischen Dichthaut und Verbindungsfläche
des Halteteiles 13 gewährleistet sein muss.
[0024] Wie in Fig. 3 dargestellt, kann der Einbettungsteil 6 des Halteteiles 13 von der
Oberfläche 7 der Tübbinge 3 sich in diesen erweiternd ausgebildet sein, womit eine
besondere sichere Verankerung gegeben ist, die gleichzeitig gewährleistet, dass der
Halteteil besonders sicher von der Masse, z. B. Beton, Stahl od. dgl., der Tübbinge
umschlossen sein kann.
[0025] Der Einbettungsteil 6 ist mit der Armierung 10 verbunden, so dass eine Fertigung
der Tübbinge 3 besonders einfach durchgeführt werden kann. Die Verbindungsfläche 8
des Halteteiles 13 schließt mit der inneren Oberfläche 7 des Tübbings bündig, so dass
die Dichthaut an der Oberfläche der Tübbinge anliegen kann, und eine mechanische Zerstörung
der Dichthaut erschwert ist.
[0026] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Teil, der im Querschnitt H-förmig ist, und einen
Einbettungsteil 6 und einen Halteteil 13 aufweist, welcher rotationssymmetrisch oder
auch als Profil ausgebildet sein kann, ist eine besonders feste Verankerung des Halteteiles
mit der Masse der Tübbinge 3 bedingt.
[0027] Die Halteteile und/oder Einbettungsteile können rotationssymmetrisch ausgebildet
sein. Auch kann der Halteteil mit der Oberfläche der Tübbinge bündig abschließen.
Die Tunnel können für Verkehrsmittel für den Transport aber auch für den Transport
von Medien, insbesondere Fluiden, z. B. Flüssigkeiten Suspensionen, Dämpfe, dienen.
Es liegen jedoch unterschiedliche Konstruktionen vor.
1. Tunnel (1) mit Tübbingen (3), die Halteteile (13) für eine Dichthaut (4) gegen Ein-
und/oder Austritt von fluiden Medien, insbesondere von Wässern, in den oder aus dem
Tunnel (1) aufweisen, welche Halteteile (13) mit der Dichthaut (4) verbunden sind,
wobei mit der Dichthaut (4) der Tunnel (1), gegebenenfalls zumindest oberhalb einer
Fahrbahn (9) od. dgl., abgedichtet ist, und der Halteteil (13) über einen Einbettungsteil
(6) in einer Masse der Tübbinge (3) befestigt ist und mit der Dichthaut (4) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbettungsteil (6) des Halteteiles (13) von der Masse von zumindest einem Tübbing
(3) unmittelbar zumindest teilweise umschlossen und in dieser eingebettet ist.
2. Tunnel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbettungsteil (6) sich im Querschnitt zum Halteteil (13) zur Dichthaut (4)
verjüngend ausgebildet ist.
3. Tunnel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteteil (13) eine Verbindungsfläche (8) aufweist, die eine Fläche (7) der Tübbinge
(3) überragt.
4. Tunnel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsfläche (8) des Halteteiles (13) normal zur Tunnelachse (2) größer
als eine des Einbettungsteiles (6) ist.
5. Tunnel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteteil (13) und die Dichthaut (4) über einen Klettverschluss mit Schlaufen
und/oder Widerhaken miteinander verbunden sind.
6. Tunnel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteteil (13), bezogen auf seine Längsachse, rotationssymmetrisch aufgebaut
ist.
7. Tunnel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteteil (13) mit dem Einbettungsteil (6) einstückig ausgebildet ist.
8. Tübbing (3) für einen Tunnel (1), der mit einer Masse aufgebaut ist, in welcher Einbettungsteile
(6) angeordnet sind, die mit Halteteilen (13) verbunden sind, die weiters mit einer
Dichthaut (4) verbunden sind, welche den Tunnel (1) gegen Ein- und/oder Austritt von
fluiden Medien, insbesondere von Wässern, abdichtet, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbettungsteile (6), gegebenenfalls mit den Halteteilen (13), unmittelbar in
der Masse der Tübbinge (3) eingebettet und teilweise umschlossen sind.
9. Verwendung eines Halteteiles (13) für eine Dichthaut (4) in einem Tübbing (3) für
einen Tunnel (1), das ein etwa parallel zu einer Dichthaut (4) weisende größere Fläche
des Halteteiles (13) als jene eines Einbettungsteiles (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbettungsteil (6) und gegebenenfalls der Halteteil (13) von der Masse der Tübbinge
(3) unmittelbar teilweise umschlossen und in dieser eingebettet wird.
10. Verwendung eines Halteteiles nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteteil (13) in der Masse der Tübbinge (3) von einer, insbesondere konkaven,
inneren Fläche (12) der Tübbinge (3) ausgehend sich verdickend ausgebildet ist.