[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zum Schutze einer Bedienungsperson
bei Press- oder Klemmwerkzeugen beziehungsweise -maschinen gemäss dem Oberbegriff
nach Anspruch 1, ein Verfahren zum Betreiben eines Press- oder Klemmwerkzeuges beziehungsweise
-maschine sowie eine Verwendung der Anordnung.
[0002] Bei halbautomatischen und manuell betreibbaren Presswerkzeugmaschinen, pneumatischen
Pressen, Klemmgeräten und dergleichen besteht eine grosse Verletzungsgefahr für das
Bedienungspersonal insbesondere beim Einsetzen von zu verpressenden Materialien oder
Werkstückteilen. Bei unsachgemässem Einsetzten oder unsachgemässer Bedienung sind
insbesondere Hände, speziell Finger erheblich verletzungsgefährdet.
[0003] Entsprechend bestehen Vorschriften zum Schutze von Bedienungspersonen bei Press-
und Klemmwerkzeugen, was zum Anbringen von Schutzhauben, Sicherheitsabdeckungen und
dergleichen geführt hat. Der Nachteil dieser Schutzeinrichtungen besteht darin, dass
diese verschmutzt werden können, nach einer gewissen Gebrauchsdauer verkratzt sind,
usw. und somit die Sicht zum Arbeitsbereich stark eingeschränkt ist. Auch wird die
Arbeit durch derartige Abdeckungselemente erschwert.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine weitere Schutzmöglichkeit
von Bedienungspersonal beim Arbeiten mit Press- und Klemmwerkzeugen vorzuschlagen,
welche aber die Arbeitsweise in keiner Weise negativ beeinflussen beziehungsweise
erschweren.
[0005] Erfindungsgemäss wird die gestellte Aufgabe mittels einer Anordnung gemäss dem Wortlaut
nach Anspruch 1 gelöst. Vorgeschlagen wird eine Anordnung zum Schutze einer Bedienungsperson
bei Press- oder Klemmwerkzeugen beziehungsweise -maschinen, welche mindestens ein
Detektionsmittel beziehungsweise einen Sensor aufweist für die Erfassung des Schliessspaltes
beziehungsweise Verpressschlitzes, welches Mittel beziehungsweise welcher Sensor derart
mit einem Antrieb für die Verpressung beziehungsweise der Klemmung wirkverbunden ist,
dass bei einer Grösse des Schliessspaltes oder Schlitzes gleich oder grösser als einem
vorgegebenen Distanzwert der Antrieb nicht aktivierbar ist beziehungsweise der Press-
oder Klemmvorgang nicht durchführbar beziehungsweise blockiert ist.
[0006] Weiter vorgeschlagen wird, dass ein zweiter Antrieb vorgesehen ist zum Öffnen des
Press- oder Klemmwerkzeuges insbesondere nach durchgeführter Verpressung beziehungsweise
Klemmung.
[0007] Weiter wird vorgeschlagen, dass ein weiteres Antriebsmittel wie beispielsweise ein
Spannorgan beziehungsweise eine Spannfeder vorgesehen ist, um das Press- oder Klemmwerkzeug
insbesondere beim Einlegen eines zu pressenden oder zu klemmenden Werkstückes in Schliessrichtung
mit einer Kraft zu treiben, welche derart ist, dass keine Verletzungen von menschlichen
Körperteilen verursacht werden kann.
[0008] Gemäss einer möglichen Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
dass an demjenigen Teil des Press- oder Klemmwerkzeuges, welches für den Press- oder
Klemmvorgang bewegbar beziehungsweise antreibbar ist, oder an einem Element, welches
mit diesem Teil verbunden ist, eine Markierung, ein Stift, ein Nocken, eine Ausnehmung
oder dergleichen angeordnet ist, mittels welchem oder welcher beziehungsweise mittels
dessen oder deren Position die Grösse des Schliessspaltes oder Schliessschlitzes ermittelbar
ist und welches oder welcher mit dem Detektionsmittel oder dem Sensor wirkverbunden
ist, um bei Überschreiten des vorgegebenen Wertes den Antrieb des Press- oder Klemmwerkzeuges
zu blockieren beziehungsweise zu deaktivieren.
[0009] Wiederum gemäss einer weiteren Ausführungsvariante greift der zweite Antrieb am obgenannten
Teil des Press- oder Klemmwerkzeuges wie vorzugsweise am Stift, Nocken oder in der
Ausnehmung an beziehungsweise ein und ist mit dem genannten Teil beispielsweise gelenkartig
verbunden, wobei der zweite Antrieb derart mit dem Detektionsmittel beziehungsweise
dem Sensor wirkverbunden ist, dass beim Öffnen des Werkzeuges mittels des zweiten
Antriebes der Antrieb des Press- oder Klemmwerkzeuges nach Überschreiten des vorgegebenen
Distanzwertes des Klemm- oder Pressschlitzes blockiert beziehungsweise deaktiviert
ist. Das gesamte Teil ist gemäss einer Ausführungsvariante bei deaktiviertem beziehungsweise
blockiertem Antrieb für den Press- oder Klemmvorgang in geöffnete Position und/oder
in Schliessrichtung gegebenenfalls mittels des zweiten und/oder des weiteren Antriebes
und/oder manuell frei beweglich beziehungsweise verschiebbar gelagert.
[0010] Weitere bevorzugte Ausführungsvarianten der Anordnung sind in den abhängigen Ansprüchen
charakterisiert.
[0011] Weiter wird erfindungsgemäss ein Verfahren zum Betreiben eines Press- oder Klemmwerkzeuges
beziehungsweise einer -maschine gemäss dem Wortlaut nach Anspruch 11 vorgeschlagen.
Dabei wird vorgeschlagen, dass beim Öffnen des Press- oder Klemmwerkzeuges beispielsweise
nach durchgeführter Klemmung beziehungsweise Pressung für das Einlegen eines erneut
zu klemmenden oder pressenden Werkstückes oder von Maschinenteilen das Überschreiten
eines vorbestimmten Wertes beziehungsweise einer vorbestimmten Distanz des Schliessspaltes
oder Schliessschlitzes mittels eines Detektionsmittels oder Sensors erfasst wird,
welches Mittel beziehungsweise welcher Sensor mit dem Antrieb für das Pressen beziehungsweise
Klemmen derart wirkverbunden ist, dass der Antrieb deaktiviert oder blockiert wird
und umgekehrt bei wieder Schliessung des Werkzeuges und Unterschreiten des vorbestimmten
Distanzwertes die Deaktivierung oder Blockierung aufgehoben wird, sodass eine Pressung
beziehungsweise Klemmung ausgeführt werden kann.
[0012] Wiederum weitere bevorzugte Ausführungsvarianten des Verfahrens sind in den abhängigen
Ansprüchen charakterisiert.
[0013] Die erfindungsgemäss definierte Anordnung eignet sich insbesondere zum Schutze einer
Bedienungsperson einer pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Crimppresse
zum anschliessen von Kabeln an einen Kabelschuh, an ein Tube-Terminal, einen Kabeladapter
und dergleichen.
[0014] Selbstverständlich eignen sich die erfindungsgemäss vorgeschlagenen Anordnungen generell
für alle Arten von Press- und Klemmwerkzeugen.
[0015] Die Erfindung wird nun beispielsweise und unter Bezug auf die beigefügten Figuren
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch im Schnitt die wichtigsten Elemente eines Presswerkzeuges in geschlossenem
Zustand,
- Fig. 2
- im Schnitt das Presswerkzeug aus Fig. 1 in geöffnetem Zustand,
- Fig. 3
- das Presswerkzeug aus Fig. 1 mit reduziert geöffnetem Werkzeug in Position geeignet
für das Einlegen eines zu pressenden Werkstückes und
- Fig. 4
- das Presswerkzeug aus Fig. 1 während des Pressvorganges.
[0016] Figur 1 zeigt schematisch im Schnitt die wichtigsten Bestandteile einer erfindungsgemässen
Press- bzw. Klemmeinrichtung 1, geeignet beispielsweise für das Anschliessen eines
elektrischen Kabels an einem Kabelschuh mittels Pressung bzw. Crimpung. Das Presswerkzeug
beziehungsweise die Crimpmaschine 1 weist zunächst einen Presswerkzeugeinsatz auf
bestehend aus einem oberen und einem unteren Press- bzw. Crimpeinsatz 3 und 5 aufweisend
dazwischen ausgebildete Ausnehmungen 7, in welchen der Pressvorgang ausgeführt wird.
Der obere Crimpeinsatz 3 wird an einem zylinderartigen Stössel 9 gehalten, welcher
in einem Gleitlager 11 in Hub- beziehungsweise Senkrichtung bewegbar ist. Im Stössel
eingelassen angeordnet ist ein Quernocken 13, an welchem ein Hebelartiger Mitnehmer
15 für das Anheben des Crimp- beziehungsweise Presseinsatzes 3 gelenkartig an der
Kontur 17 an- bzw. eingreift. Der hebelartige Mitnehmer 15 ist um eine Achse 19 drehbar
gelagert. Im Weiteren ist der hebelartige Mitnehmer 15 mit einer Spannfeder 23 verbunden,
auf deren Funktion später eingegangen wird. Der hebelartige Mitnehmer 15 ist mittels
eines Hubzylinders 22 und einer Kolbenstange 21 anhebbar, welche über eine pneumatische,
hydraulische oder elektrische Speisung 24 betätigbar sind. Schliesslich liegt der
hebelartige Mitnehmer 15 seitlich an einem Sensor 27 an, welcher über einen Schaltkreis
25 mit dem Antrieb 31, 33 und 34 für das Betreiben des Press- oder Klemmwerkzeuges
1 (bzw. der Crimp- oder Presseinsätze 3 und 5) verbunden ist.
[0017] Zurückkommend auf den zylinderartigen Stössel 9 weist dieser am oberen Ende eine
Langloch 29 auf, in welchem ein Druckhebel 37 über einen Stift 39 eingreift, auf dessen
Funktionsweise wiederum später eingegangen wird. Der Press- bzw. Druckhebel 37 seinerseits
ist über einen Umlenkhebel 35 mit dem Kolben 33 verbunden, welcher im Druckzylinder
31 angeordnet ist. Druckzylinder 31 und Druckkolben 33 werden über eine hydraulische,
pneumatische oder elektrische Speisung 34 für das Auslösen beziehungsweise Durchführen
des eigentlichen Press- oder Klemmvorganges angetrieben. Auf die detaillierte Darstellung
der Speisung 24 und 34 sowohl des Antriebes 21 wie auch des Druckkolbens 33 wird aus
Übersichtsgründen verzichtet, doch kann es sich dabei um Druckluft, eine pneumatische
Flüssigkeit, einen elektromechanischen Antrieb, etc. handeln.
[0018] Anhand der Figuren 2 bis 4 soll nun auf die Funktionsweise des schematisch dargestellten
Press- oder Klemmwerkzeuges beziehungsweise der Press- oder Klemmmaschine eingegangen
werden. In Figur 1 ist die Ausgangsstellung dargestellt beispielsweise bei nicht Betrieb
der Pressmaschine.
[0019] Um nun ein zu verpressendes Werkstück in den Einsatz einzulegen wie beispielsweise
für das Pressen oder Crimpen eines Kabels mit einem Anschlussschuh muss zunächst das
Crimp- oder Presswerkzeug geöffnet werden, was beispielsweise durch Anheben des oberen
Crimp- oder Presseinsatzes 3 erfolgt. Das Anheben dieses Einsatzes erfolgt mittels
des hebelartigen Mitnehmers 15, welcher mittels des im Druckzylinder 22 beispielsweise
durch Einbringen von Druckluft nach oben gedrückten Kolbens 21 geschieht. Durch das
Anheben des hebelartigen Mitnehmers wird auch der Nocken 13 und damit der Stössel
9 nach oben getrieben. Durch das nach oben Bewegen des hebelartigen Mitnehmers 15
wird der Sensor oder Schalter 27 freigegeben beziehungsweise besteht keine Berührung
mit diesem Sensor und gleichzeitig wird mittels des elektrischen, hydraulischen oder
pneumatischen Schaltkreises 25 ein Signal generiert um den Antrieb des Presskolbens
33 im Druck- bzw. Presszylinder 31 zu deaktivieren oder zu blockieren. Als Konsequenz
kann keine Speisung des Press- bzw. Druckzylinders 31 über die Zufuhrleitung 34 erfolgen
d.h. diese ist blockiert. Mit anderen Worten ist im Zustand, wie dargestellt in Figur
2, keine Pressung oder Klemmung möglich und damit entfällt die Gefahr einer Verletzung,
falls eine Bedienungsperson beispielsweise mit der Hand zwischen die beiden Crimpeinsätze
3 und 5 gelangt. Wichtig ist nun, dass bei deaktiviertem bzw. blockiertem Antrieb
des Presskolbens 33 der Stössel 9 sowohl in geöffnete Richtung wie auch in Schliessrichtung
frei beweglich gelagert ist, was durch die Ausbildung des oben erwähnten Langloches
29 und des darin entlang der Länge des Langloches bewegbaren Stiftes 39 gewährleistet
ist. Die Figur 1 zeigt dabei den Stift 39 am einen Ende des Langloches 29 angeordnet
bei geschlossenem Crimpeinsatz, währenddem Figur 2 den Stift 39 am entgegengesetzten
Ende des Langloches 29 zeigt, bei vollständig geöffneten Crimpeinsätzen. Die freie
Verschiebbarkeit bzw. der Freilauf ist gewährleistet durch die Lagerung des Stössels
9 im Gleitlager 11.
[0020] Für das Einlegen des oder der zu verpressenden Werkstücke müssen selbstverständlich
die beiden Crimpeinsätze 3 und 5 näher zueinander bewegt werden, was in Figur 3 dargestellt
ist. Diese in Schliessrichtung der beiden Crimpeinsätze erfolgende Bewegung erfolgt
mittels der Spannfeder 23, welche den hebelartigen Mitnehmer 15 nach Aufheben der
Druckluftzufuhr in den Hebelkolben 22 nach unten zieht, was durch den Freilauf des
Stössels 9 mittels geringer Kraftaufwendung möglich ist. Die durch die Spannfeder
23 angelegte Zugkraft ist derart gering, dass selbst beim versehentlichen Einführen
eines Fingers oder einer Hand zwischen die beiden Crimpeinsätze 3 und 5 keine Verletzungsgefahr
besteht und somit kann das Bedienungspersonal gefahrlos die zu verpressenden Werkzeugteile
4 in eine der Ausnehmungen 7 der beiden Crimpwerkzeuge 3 und 5 einlegen. Nach wie
vor besteht im Bereich K zwischen dem hebelartigen Mitnehmer 15 und dem Sensor 27
entweder keine Berührung oder nur eine geringe Berührung, dass keine Schaltung stattfindet
und somit nach wie vor der elektrische, pneumatische oder hydraulische Schaltkreis
25 keinen Betrieb des Presszylinders beziehungsweise Presskolbens zulässt. Erst wenn
die in Figur 3 schematisch dargestellte Distanz d zwischen den beiden Crimpwerkzeugen
3 und 5 unterschritten wird und entsprechend der Druck auf den Sensor 27 durch den
hebelartigen Mitnehmer 15 erhöht wird, gibt der Schaltkreis 25 ein entsprechendes
Signal ab, welches nun die Blockierung der hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen
Speisung 34 des Druck- bzw. Presszylinders 31 aufhebt. Diese Distanz d ist aber derart
klein, dass ohnehin kein Körperteil mehr in eine der Ausnehmungen 7 zwischen den beiden
Crimpwerkzeugen 3 und 5 eingefügt werden kann. Diese Sicherheitsdistanz richtet sich
üblicherweise nach den international geltenden sog. CE-Normen und beträgt kleiner
6 mm.
[0021] Nun kann die Bedienungsperson beispielsweise mittels einem Fusspedal den eigentlichen
Press- oder Klemmvorgang auslösen, indem die Zufuhr beispielsweise von Pressluft eines
hydraulischen Druckmediums oder elektrisch aktivierbar ist, womit die Pressung ausgeführt
wird, wie schematisch in Figur 4 dargestellt. In Figur 4 deutlich erkennbar ist nun,
dass im Druck- bzw. Presszylinder 31 der Presskolben 33 nach vorn getrieben wurde
und damit verbunden die Kolbenstange 32, welche am Umlenkhebel 35 angreift. Der Umlenkhebel
seinerseits treibt den Druckhebel 37 nach unten, welcher wiederum im Langloch 29 gleitend
den Zylinderstössel 9 nach unten drückt, welcher in den Gleitlagern 11 frei gleitend
angeordnet ist. Nun erfolgt die Pressung indem die beiden Crimpeinsätze 3 und 5 gegeneinander
gepresst werden, wodurch auch das in der mittigen Ausnehmung 7 eingelegte Werkstück
4 beziehungsweise die Werkstücke wie ein Drahtanschluss und ein Kabelschuh gepresst
beziehungsweise geklemmt werden.
[0022] Da die Speisung 24 des Hubzylinders 22 deaktiviert ist, dreht der hebelartige Mitnehmer
15 frei um die Achse 19 und wird so ebenfalls nach unten gezogen.
[0023] Zusammenfassend lässt sich die Arbeitweise des erfindungsgemäss vorgeschlagenen Press-
oder Klemmwerkzeuges wie folgt charakterisieren:
- 1. Das eigentliche Werkzeug beziehungsweise die Crimpeinsätze 3 und 5 werden mittels
eines separaten Antriebs geöffnet, wobei gleichzeitig der Antrieb für die Verpressung
oder Klemmung deaktiviert ist. Mindestens einer der Einsätze ist in Öffnungsrichtung
und/oder Schliessrichtung frei verschiebbar gelagert. Dieser separate Antrieb, wie
der in den Figuren als Hubzylinder 22 und Hubkolben 21 bezeichnete Antrieb kann pneumatisch
oder hydraulisch betrieben werden oder selbstverständlich auch elektromechanisch.
- 2. Um nun ein oder mehrere Werkstücke für das Verpressen zwischen die Crimpeinsätze
3 und 5 einzulegen, werden diese Einsätze mittels eines weiteren Antriebes, wie beispielsweise
der Spannfeder 23, gegen einander bewegt, wobei die durch den zweiten Antrieb wie
die Spannfeder erzeugte Kraft derart gering ist, dass selbst bei Unachtsamkeit, wie
beispielsweise das Bewegen der Hand zwischen die beiden Crimpeinsätze, keine Verletzungsgefahr
besteht.
- 3. Nach Einlegen des oder der zu verpressenden oder zu klemmenden Werkstücke 4 werden
die Crimpeinsätze 3 und 5 weiter gegeneinander bewegt, bis eine Sicherheitsdistanz
d, wie beispielsweise 6 mm gemäss CE-Norm, erreicht oder unterschritten wird. Dieses
Unterschreiten der Sicherheitsdistanz d wird mittels eines Sensor oder mittels Detektionsmittels
wie den Schalter 27 erfasst, welcher beispielsweise über einen elektrischen, hydraulischen
oder pneumatischen Schaltkreis die Blockierung des eigentlichen Press- oder Klemmantriebes
aufhebt, womit nun die eigentliche Verpressung stattfinden kann.
- 5. Die Bedienungsperson kann nun die Verpressung beziehungsweise Klemmung des oder
der Werkstücke 4 auslösen, wobei die Distanz zwischen den beiden Crimpeinsätzen 3
und 5 derart ist, dass selbst ein Finger der Bedienungsperson nicht mehr zwischen
die Einsätze geraten kann.
[0024] Bei den in den Figuren dargestellten Klemm- beziehungsweise Presswerkzeugen oder
-maschinen und den damit verbundenen Sicherheitselementen handelt es sich selbstverständlich
nur um Beispiele, welche dazu dienen, die vorliegende Erfindung näher zu erläutern.
[0025] Selbstverständlich können unterschiedliche Massnahmen ergriffen werden, um die Sicherheitsdistanz
d zu erfassen und auch die Übertragung von Signalen an den eigentlichen Press- oder
Klemmantrieb kann unterschiedlich gewählt werden. Wesentlich ist, dass an irgend einer
Stelle mittels geeigneten Massnahmen die Sicherheitsdistanz d erfasst wird, sodass
bei Überschreiten dieser Distanz in gar keinem Falle der Press- oder Klemmantrieb
aktiviert werden kann. Es ist also durchaus auch möglich, mittels Lichtschranken,
mittels elektrischen Schaltimpulsen, mittels mechanischen Schaltorganen, etc. diesen
Sicherheitsdistanzwert zu erfassen.
[0026] Auch der Antrieb selbst kann selbstverständlich unterschiedlich gewählt werden und
der unter Bezug auf die Figuren 1 bis 4 erwähnte pneumatische oder hydraulische Antrieb
ist nur eine Möglichkeit. Selbstverständlich kann ein Press- oder Klemmwerkzeug auch
beispielsweise elektrisch bzw. elektromechanisch betrieben werden.
[0027] Auch der zweite sowie der weitere Antrieb können unterschiedlich gewählt werden,
wie beispielsweise indem der zweite Antrieb eine Spannfeder aufweist und der weitere
Antrieb pneumatisch, hydraulisch oder elektromechanisch betrieben wird. Ja es ist
sogar möglich, sowohl den zweiten wie auch den weiteren Antrieb manuell zu betätigen,
da infolge des Freilaufes des Zylinderstössels 9 bei deaktiviertem bzw. blockiertem
Antrieb für den Press- oder Klemmvorgang dieses sowohl in Öffnungsrichtung wie auch
in Schliessrichtung leicht bewegbar ist.
[0028] Schliesslich sei ergänzend noch erwähnt, dass die erfindungsgemäss vorgeschlagene
Sicherheitsanordnung für irgendwelche Press- oder Klemmwerkzeuge oder -maschinen verwendet
werden kann und das unter Bezug auf die Figuren 1 bis 4 beschriebene Crimpwerkzeug
stellt nur ein mögliches Beispiel dar. Weitere Beispiele sind Kabelschubpressen, Hülsenverpressmaschinen,
hydraulische Kabelschubpressen, Nietpressen, um nur einige weitere Anwendungsmöglichkeiten
zu erwähnen.
1. Anordnung zum Schutze einer Bedienungsperson bei Press- oder Klemmwerkzeugen beziehungsweise
-maschinen dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Detektionsmittel beziehungsweise ein Sensor (27) für die Erfassung
des Schliessspaltes beziehungsweise Verpressschlitzes vorgesehen ist, welches bzw.
welcher derart mit einem Antrieb (31, 33) für die Verpressung beziehungsweise Verklemmung
wirkverbunden ist, dass bei einer Grösse des Schliessspaltes oder Verpressschlitzes
gleich oder grösser als ein vorgegebener Distanzwert (d) der Antrieb nicht aktivierbar
ist beziehungsweise der Press- oder Klemmvorgang nicht durchführbar beziehungsweise
blockiert ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Antrieb (21, 22) vorgesehen ist zum Öffnen des Press- oder Klemmwerkzeuges
(3, 5).
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres Antriebsmittel (23) vorgesehen ist, um das Press- oder Klemmwerkzeug
insbesondere beim Einlegen eines zu pressenden oder zu klemmenden Werkstückes (4)
in Schliessrichtung mit einer Kraft zu treiben, welche derart ist, dass keine Verletzungsgefahr
von menschlichen Körperteilen besteht beziehungsweise dass ein versehentlich zwischen
die Klemmbacken oder Klemmeinsätze (3, 5) geratender menschlicher Körperteil nicht
oder nur geringfügig verletzt werden kann.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Press- oder Klemmwerkzeug beziehungsweise mindestens eine der Klemmbacken oder
Klemmeinsätze bei nicht aktiviertem Antrieb für die Verpressung bzw. Verklemmung in
geöffnete oder in Schliessrichtung gegebenenfalls unter Verwendung des zweiten und/oder
des weiteren Antriebes und/oder manuell frei bewegbar bzw. verschiebbar ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an demjenigen Teil (9) des Press- oder Klemmwerkzeuges, welches für den Press- oder
Klemmvorgang bewegbar beziehungsweise antreibbar ist oder dass an einem Element, welches
mit diesem Teil verbunden ist eine Markierung, ein Stift, ein Nocken (13), eine Ausnehmung
oder dergleichen angeordnet ist, mittels welchem oder welcher beziehungsweise mittels
dessen oder deren Position die Grösse des Schliessspaltes oder Verpressschlitzes ermittelbar
ist und welches oder welcher mit dem Detektionsmittel oder dem Sensor (27) wirkverbunden
ist, um bei Überschreiten des vorgegebenen Wertes (d) den Antrieb (31, 33) des Press-
oder Klemmwerkzeuges zu blockieren beziehungsweise zu deaktivieren.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Teil (9) in Öffnungs- bzw. Schliessrichtung verlaufend ein sog. Langloch (29)
ausgebildet ist, in welches ein stiftartiges Element (39) eingreift, welch stiftartiges
Element mit dem Antrieb für die Verpressung bzw. Verklemmung verbunden ist und welcher
Stift bei nicht aktiviertem Antrieb im Langloch beim Öffnen oder Schliessen des Werkzeuges
bzw. mindestens einer der Klemmbacken oder Klemmeinsätze frei in Bezug und entlang
des Langloches verschiebbar ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Antrieb am Teil des Klemm- oder Presswerkzeuges wie vorzugsweise am Stift,
am Nocken oder in der Ausnehmung an- beziehungsweise eingreift und vorzugsweise mit
dem Teil gelenkartig verbunden ist und dass der zweite Antrieb derart mit dem Detektionsmittel
beziehungsweise Sensor wirkverbunden ist, dass der Antrieb des Press- oder Klemmvorganges
nach Überschreitung des vorgegebenen Wertes blockiert beziehungsweise deaktiviert
ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein hebelartiges Organ (15) beziehungsweise ein Mitnehmerelement am Teil (9, 13)
anbeziehungsweise eingreift, welches Organ gelagert um eine Achse (19) mittels eines
hydraulischen oder pneumatischen Antriebs (21, 22) bewegbar beziehungsweise schwenkbar
ist, um das Teil in Werkzeug öffnende Richtung zu treiben und dass ein im Bereich
des Organes beziehungsweise Mitnehmerelementes auf Berührung beziehungsweise Eingriff
schaltbarer Sensor (27) angeordnet ist, welcher mit dem Antrieb des Press- oder Klemmwerkzeuges
verbunden ist und welcher bei Berührung beziehungsweise An- oder Eingreifen durch
das Organ oder Mitnehmerelement derart schaltbar ist, dass bei Überschreitung des
vorgegebenen Distanzwertes (d) der Antrieb (31, 33) blockiert beziehungsweise deaktiviert
ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Antriebsmittel, wie am Spannorgan (23) am hebelartigen Organ (15) beziehungsweise
Mitnehmerelement in Werkzeug schliessende Richtung angreift um bei Deaktivierung des
zweiten Antriebs das frei bewegbare Teil (9) des Werkzeuges in Werkzeug schliessende
Richtung zu treiben.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für den Press- oder Klemmvorgang sowie gegebenenfalls der zweite und/oder
weitere Antrieb mittels mindestens einem Fusspedal betätigbar ist (sind).
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Wert entsprechend der CE- Norm kleiner 6 mm beträgt und somit der
Pressbeziehungsweise Klemmvorgang bei einem Distanzwert des Schliessspaltes beziehungsweise
Verpressschlitzes grösser = 6 mm blockierbar beziehungsweise deaktivierbar ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für den Press- oder Klemmvorgang sowie gegebenenfalls der zweite und/oder
der weitere Antrieb pneumatisch, hydraulisch, elektrisch oder manuell betreibbar ist
(sind).
13. Verfahren zum Betreiben eines Press- oder Klemmwerkzeuges beziehungsweise einer -
maschine, dadurch gekennzeichnet, dass beim Öffnen des Press- oder Klemmwerkzeuges für das Einlegen eines oder mehrerer
zu klemmenden oder zu verpressenden Werkstücke oder Werkmaschinenteile das Überschreiten
eines vorbestimmten Wertes des Schliessspaltes oder Verpressschlitzes mittels eines
Detektionsmittels beziehungsweise eines Sensors erfasst wird, welcher mit dem Antrieb
für das Verpressen beziehungsweise Klemmen derart wirkverbunden ist, dass der Antrieb
deaktiviert beziehungsweise blockiert wird und dass umgekehrt bei wieder Schliessen
des Werkzeuges und Unterschreitung des vorbestimmten Wertes die Deaktivierung beziehungsweise
Blockierung aufgehoben wird und ein Verpressen beziehungsweise Klemmen ausgeführt
werden kann.
14. Verwendung der Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Schutze einer Bedienungsperson
beim Bedienen einer pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Crimppresse zum
Anschliessen von Kabeln, Drähten und dergleichen an beispielsweise einem Kabelschuh,
einem Tube-Terminal, einem Adapter und dergleichen.