[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kerze, ein Brennkörper für ein Teelicht oder
ein Granulat nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, auf ein neues Verfahren zur Herstellung
der Kerze, des Brennkörpers für ein Teelicht oder eines Granulats nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 2 sowie auf eine entsprechende Maschine für das Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 10.
[0002] Ein Teelicht besteht in der Regel aus einem Aufnahmetopf, einem lose in den Aufnahmetopf
eingelegten Brennkörper und einem durch den Brennkörper gezogenen Docht. Dazu besitzt
der Brennkörper eine axiale Durchgangsbohrung für den Docht. Der Docht wird von einer
Dochtplatte getragen und ist somit gegenüber dem Brennkörper in seiner Lage fixiert.
[0003] Der Brennkörper für ein Teelicht und eine Kerze bestehen aus einer Brennmasse, die
bei einer normalen Umgebungstemperatur einen festen Zustand hat und sich erst unter
der Einwirkung der Wärme der Flamme vollständig verflüssigt. In der Regel besteht
die Brennmasse aus Paraffin oder Wachs.
Es ist aber auch eine Brennmasse bekannt, die nachwachsende Rohstoffe wie Stearin,
Palmitin und/oder andere pflanzliche Fette enthält. Derartige nachwachsende Rohstoffe
sind wegen ihrer Kristallstruktur nur schwer pressbar. Sie eignen sich daher nicht
zur Herstellung von gepressten Teelichten nach dem bekannten Stand der Technik.
[0004] Im Wesentlichen richten sich die Rohstoffauswahl und die Rezeptur nach dem praktizierten
Herstellungsverfahren.
[0005] Zur Herstellung des Brennkörpers für ein Teelicht oder für eine Kerze sind verschiedene
Verfahren bekannt.
So wird flüssiges Paraffin oder Stearin oder eine Mischung von beiden verwendet, das
dosiert in einen Formkörper gegossen wird, wo die Brennmasse abkühlt und ihre endgültige
feste Form annimmt. Dabei entsteht ein Brennkörper mit einer gleichmäßigen Gitterstruktur,
die sich positiv auf die Stabilität der Kerze auswirkt. Dieses Verfahren erfordert
einen hohen apparativen Aufwand zur Einbringung des Dochtes und des Halten des Dochtes
in der axialen Lage. Der wesentliche Nachteil dieses Gießverfahrens besteht aber darin,
dass das Brennmaterial nach dem Gießen eine sehr lange Erstarrungszeit benötigt. Dadurch
wird das Gießverfahren aufwendig und teuer.
[0006] Bekannt ist auch, flüssiges Paraffin zunächst auf einen pastösen Zustand abzukühlen.
In diesem Zustand wird die Brennmasse dann dosiert, in entsprechende Formkörper verstrichen
und nachfolgend bis zur Erstarrung abgekühlt. Auch hier gibt es Probleme mit der Ausrichtung
und der Fixierung des Dochtes und die Erstarrungszeit nach dem Verstreichen ist immer
noch zu lang.
[0007] Ein verbreitetes Verfahren zur Herstellung von Kerzen ist das Ziehen. Dabei durchläuft
ein Docht mehrfach ein Paraffinbad, dabei baut sich bei jedem Durchlauf eine dünne
Paraffinschicht konzentrisch um den Docht auf. Dieser Vorgang wird solange wiederholt,
bis der gewünschte Kerzendurchmesser erreicht ist. Dabei muss der Strang immer wieder
umgelenkt werden, um erneut durch das Paraffinbad zu laufen. So entsteht ein kontinuierlicher
Strang, der anschließend auf die gewünschte Kerzenlänge zerschnitten wird. Auch bei
diesem Verfahren kann sich keine gleichmäßige Gitterstruktur entwickeln und die Stabilität
der Kerzen ist nicht hoch. Die Umlenkung des Stranges erfordert einerseits einen hohen
apparativen Aufwand und zum anderen eine Paraffinrezeptur, die einen elastisch verformbaren
Strang ergibt. Dies stellt eine erhebliche Einschränkung der Rohstoffauswahl dar und
wirkt sich negativ auf die Kosten aus.
[0008] Es ist weit verbreitet, als Ausgangsstoff wiederum flüssiges Paraffin zu verwenden,
bei Bedarf mit Farb- und Duftstoffen zu versetzen und dann in einem kalten Luftstrom
zu versprühen, so dass das Paraffin zu Pulver oder zu Granulat erstarrt. Dieses Pulver
oder dieses Granulat wird dann als ein Zwischenprodukt für eine spätere Verpressung
eingesetzt.
Eine entsprechende Formverpressung wird beispielsweise zum Herstellen von Teelichtem
angewendet, in dem das Granulat dosiert und in ein Formpresswerkzeug gegeben wird,
wo es unter einer Krafteinwirkung zum gewünschten Brennkörper eines Teelichts mit
einer mittigen Dochtbohrung verpresst wird. Anschließend werden der Brennkörper und
der Docht montiert.
Das so hergestellte Pulver oder das Granulat wird aber auch zum Strangpressen einer
Kerze verwendet, wie es beispielsweise aus der
CH 414 048 bekannt ist. Dabei wird das Pulver oder das Granulat einem Einwellen-Extruder zugeführt,
in dem es verdichtet und zu einem Strang ausgebildet wird. Gleichzeitig wird durch
die als Hohlwelle ausgeführte Extruderwelle über die gesamte Länge des Extruders ein
Docht mitgeführt, der dann bei der Verdichtung der Brennmasse gleich mit eingearbeitet
wird. Durch die Rotation der Extruderwelle erfährt dieser Docht eine Drallwirkung,
die sich negativ auf das Brennverhalten der Kerze auswirkt. Die Brennmasse wird durch
ein Mundstück zu einem Strang geformt und taktweise auf die erforderlichen Längen
einer Kerze abgeschnitten.
Das Versprühen einer flüssigen Brennmasse und das Erstarren der flüssigen Brennmasse
zu einem Pulver oder Granulat und das nachfolgende Verpressen des Pulvers oder des
Granulats haben aber wesentliche Nachteile.
So handelt es sich beim Granulieren und beim Verpressen um zwei getrennte Verfahren,
die in gesonderten Anlagen und damit räumlich getrennt voneinander ablaufen und daher
einen hohen Geräteaufwand erfordern. Das räumlich und zeitlich getrennte Verfahren
ist auch mit logistischen Nachteilen verbunden. Außerdem bereitet das, bei der Granulatbildung
zwangsweise entstehende Kondensat der Luftfeuchtigkeit Verarbeitungsprobleme.
Ein wesentlicher Nachteil besteht aber auch darin, dass im Prinzip nur Paraffin als
Ausgangsrohstoff verwendet werden kann und Zusatzstoffe wie Stearin, Palmitin und/oder
andere pflanzliche Fette wegen ihrer schlechten Verpressbarkeit nur in geringen Mengen
zumischbar sind.
Beim Verpressen von Granulat bleibt die Kornstruktur des Granulats erhalten, es entsteht
kein homogenes Gefüge mit einheitlicher Gitterstruktur, was sich negativ auf die Stabilität
einer Kerze auswirkt. Ein weiterer Nachteil ergibt sich dann, wenn der Brennmasse
Duftstoffe beigegeben werden müssen. Das geschieht durch Untermischen in der flüssigen
Phase. Während der Versprühung des flüssigen Paraffin-Duftstoffgemisches ist es nicht
zu vermeiden, dass die leichtflüchtigen Anteile der Duftstoffe unkontrolliert in die
Atmosphäre entweichen und damit verlustig gehen. Damit ist es nicht möglich, ein Teelicht
oder eine Kerze mit einer definierten Duftnote zu versehen und eine gleiche Duftnote
für alle hergestellten Teelichter oder Kerzen zu gewährleisten. Außerdem erhöhen sich
durch die Verluste wiederum die Herstellungskosten.
Das Granulieren durch eine Versprühung führt zu weiteren qualitativen Nachteilen.
So neigen das Pulver und die Granulate zum Verkleben und damit zur Klumpenbildung,
weil zum einen durch die Temperaturempfindlichkeit des Paraffins nach der Versprühung
unterschiedliche Erstarrungszustände auftreten und damit noch einige Pulverpartikel
oder Granulate weich und klebrig sind und weil zum anderen die Pulverpartikel und
die Granulate während der Erstarrung vielgestaltige Oberflächenstrukturen mit vielen
Ecken und Kanten ausbilden, die sich dann im erstarrten Zustand verhakeln. Das verringert
die Rieselfähigkeit des Pulvers oder des Granulats und behindert die Förderung und
Dosierung.
[0009] Es soll daher eine Kerze, ein Brennkörper für ein Teelicht oder ein Granulat für
die Kerze oder für den Brennkörper mit einer erhöhten Qualität entwickelt werden,
dessen Brennmasse verpressbar ist.
Weiterhin sollen ein gattungsgemäßes Verfahren und eine entsprechende Maschine zur
Herstellung der Kerze, des Brennkörpers für ein Teelicht oder des Granulats so weiter
entwickelt werden, dass der gerätetechnische Aufwand verringert wird.
Diese Aufgabe wird erzeugnisseitig durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1, verfahrensseitig durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 2 und maschinenseitig
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 10 gelöst. Zweckdienliche Ausgestaltungsmöglichkeiten
ergeben sich aus den Unteransprüchen 3 bis 9 und 11 bis 12.
Das neue Verfahren und die neue Maschine beseitigt die genannten Nachteile des Standes
der Technik und ermöglichen die Produktion von Kerzen, Teelichten und Granulat mit
mehr als 30% Brennstoffanteil aus nachwachsenden Rohstoffen in Form von Stearin, Palmitin
oder sonstigen pflanzlichen oder tierischen Fetten. Außerdem entsteht ein Strang mit
einer gleichmäßigen Gitterstruktur, und damit werden Kerzen mit hoher Stabilität produziert.
Das nach dem neuen Verfahren hergestellte Granulat weist eine glatte Oberfläche auf
und ist besonders rieselfähig.
[0010] Das neue Verfahren und die entsprechende Maschine soll anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
Dazu zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung der neuen Maschine,
- Fig. 2:
- die neue Maschine mit einer Schneideinrichtung für das Granulat,
- Fig. 3:
- die neue Maschine mit einem Formwerkzeug für den Brennkörper eines Teelichtes,
- Fig. 4:
- die neue Maschine mit einer Schneideinrichtung und einem Schneid- o- der Sägegatter
für den Brennkörper eines Teelichtes und
- Fig. 5
- die neue Maschine mit ein Dochtzuführung für eine Kerze.
[0011] Nach der Fig. 1 besteht die neue Maschine zur Herstellung einer Kerze, eines Brennkörpers
und von Granulat grundsätzlich aus einem Gehäuse 1 und einer angetriebenen Extrusionsschnecke
2 mit einer ersten Schneckenspindeln 3 und einer zweiten Schneckenspindel 4, wobei
beide Schneckenspindeln 3, 4 gegenläufig zueinander ausgebildet und eingesetzt sind.
Die Extrusionsschnecke 2 ist über ihre Länge modulartig aufgebaut und besitzt Gewindegänge
mit von Modul zu Modul unterschiedlichen Formen und Steigungen, die sich an den unterschiedlichen
Funktionen der Förderschnecke 2 in den einzelnen Maschineneinheiten orientieren. Die
Maschine ist über ihre gesamte Länge als eine Kühlstrecke ausgebildet, wozu das Gehäuse
1 in seiner Wandung mit umlaufenden Kühlkanälen 5 und die beiden Schneckenspindeln
3, 4 mit entsprechenden axialen Kühlkanälen 6 ausgestattet sind. Alle Kühlkanäle 5,
6 haben mit einer externen und steuer- und regelbaren Kühleinrichtung 7 Verbindung,
wobei als Kühlmedium vorzugsweise ein Kühlwasser eingesetzt wird.
Die Maschine setzt sich weiterhin über ihre Länge aus mehreren Segmenten zusammen,
wobei in Förderrichtung betrachtet zunächst eine Mischeinheit 8, dann eine Homogenisierungseinheit
9 und dann eine Verdichter- und Verpresseinheit 10 angeordnet sind. Die Mischeinheit
8 ist mit einem Einfülltrichter 11 für eine flüssige Brennmasse ausgestattet, über
eine Zulaufleitung 12 mit einem Flüssigkeitstank 13 verbunden ist. In der Zulaufleitung
12 ist eine verstellbare Brennmassendosiereinrichtung 14 eingesetzt, dessen Stelleinheit
funktionell mit dem Antrieb der Extrusionsschnecke 2 verbunden ist. Die Mischeinheit
8 besitzt weiterhin eine Einfülleinrichtung 15 für Additive, der ebenfalls eine verstellbare
und mit dem Antrieb der Extrusionsschnecke 2 verbundene Additivdosiereinrichtung 16
aufweist.
Die Homogenisierungseinheit 9 besitzt dagegen eine Einfülleinrichtung 17 für einen
Farbstoff mit einer Farbstoffdosiereinrichtung 18 und einer Einfülleinrichtung 19
für einen Duftstoff mit einer Duftstoffdosiereinrichtung 20. Dabei ist die Homogenisierungseinheit
9 in Verbindung mit dem Gehäuse 1 so gestaltet, dass ein geschlossenes System entsteht
und ein Entweichen der leichtflüchtigen Duftstoffanteile verhindert wird. Beide Dosiereinrichtungen
18, 20 sind wiederum verstellbar ausgeführt und sind über Steuer- und Regeleinrichtungen
mit dem Antrieb der Förderschnecke 2 verbunden.
In der Förderrichtung hinter der Verdichter- und Verpresseinheit 10 befindet sich
eine auswechselbare Formmatrize 21 mit einer ausgewählten Formdüse 22. Diese Formdüse
22 ist so ausgebildet, dass sie im Zusammenspiel mit dem Druck in der Verdichter-
und Verpresseinheit 10 einen durchgängigen Strang 23 ausformt. Dieser Strang 23 ist
dann das Ausgangsprodukt für eine weiterführende Verarbeitung.
So zeigt die Fig. 2 eine gleiche Maschine, die mit einer weiteren Formmatrize 24 und
einer Schneideinrichtung 25 zur Herstellung von Granulat ausgestattet ist. Dabei besitzt
diese Formmatrize 24 eine Lochmaskendüse 26 und die Schneideinrichtung 25 ein oder
mehrere, in einer Ebene rotierende Schneidmesser 27, die beide ein Schneidenpaar darstellen.
Gemäß der Fig. 3 besitzt die Maschine eine Formmatrize 28 mit einer Lochdüse 29 zur
Herstellung des Stranges 23, der Ausgangspunkt für die Herstellung von Brennkörpern
für Teelichter ist. Der Formmatrize 28 nachgeordnet ist ein Formwerkzeug 30, das als
ein Revolverkopf mit mehreren, gleichmäßig auf einem gleichen Teilkreis angeordnete
Formkammern 31 ausgebildet ist. Dabei befindet sich der gemeinsame Teilkreis aller
Formkammern 31 auf der Achse des Stranges und jede Formkammer 31 besitzt eine Auswerfereinrichtung
32, die vorzugsweise pneumatisch betrieben wird und die auf der Einspritzseite mit
einem mittigen Formstift 33 für die Dochtbohrung ausgerüstet ist. In einem umfänglichen
Bereich des gemeinsamen Teilkreises aller Formkammern 31 befindet sich eine nicht
näher dargestellte Krafteinleitungseinrichtung, die eine Betätigungskraft F auf die
jeweilige, gerade in der Position befindliche Auswerfereinrichtung 32 ausübt. Dabei
ist die Betätigungskraft F vorzugsweise entgegen der Förderrichtung der Brennmasse
gerichtet.
Gemäß der Fig. 4 ist die Extrusionsmaschine zur Herstellung von Brennkörpern für die
Teelichter ausgelegt und ist daher mit einer Formmatrize 34 ausgestattet, die eine
Ringdüse 35 zur Herstellung eines Stranges 23 mit einer mittigen Bohrung besitzt.
Der Formmatrize 34 nachgeordnet ist eine Schneideinrichtung 36 zum Ablängen des rohrförmigen
Stranges 23 auf eine ausgewählte Länge. Daran schließt sich ein Schneid- oder Sägegatter
37 an, das mehrere gleichmäßig beabstandete Scheid- oder Sägeblätter 38 besitzt. Dabei
entspricht der Abstand aller Schneid- und Sägeblätter 38 der Höhe des Brennkörpers
für das Teelicht. Zur Extrusionsmaschine gehören weiterhin eine nachfolgende Vereinzelungseinrichtung
39 für die abgetrennten Brennkörper und eine Montageeinrichtung 40 zur Komplettierung
des Teelichtes.
Die Maschine gemäß der Fig. 5 ist zur Herstellung einer Kerze ausgelegt und daher
wiederum mit der Formmatrize 28 ausgestattet, zu der die Lochdüse 29 gehört. Daran
anschließend befindet sich ein Formkörper 41 zur Aufnahme und zur Umleitung des Stranges
23 in eine um 90° abgewinkelte Richtung. Zu diesem Formkörper 41 gehört eine Dochtzuführung
42, die einen endlosen Docht 43 in den, noch pastöse Eigenschaften aufweisenden Strang
23 einbringt. Dabei ist der endlose Docht 43 axial zum abgewinkelten Strang 23 ausgerichtet.
[0012] Die Extrusionsmaschine hat folgende Funktion:
Nach einer vorbestimmten Rezeptur werden erwärmtes und flüssiges Paraffin und wahlweise
auch additive Zusatzstoffe wie beispielsweise Stearin, Palmitin und/oder andere pflanzliche
oder tierische Fette, die ebenfalls erwärmt und flüssig sind, kontinuierlich in den
Einfülltrichter für das Paraffin 11 und die Einfülleinrichtung für die Additive 15
eingegeben. Dadurch gelangen alle diese Ausgangsstoffe in die Mischeinheit 8, wo sie
in Kontakt mit der Wandung des Gehäuses 1 und der Extrusionsschnecke 2 treten. Dabei
werden das Paraffin und die Additive durch die Drehbewegung der Extrusionsschnecke
2 untereinander vermischt und durch die besondere Form der Extrusionsschnecke 2 in
Richtung der Homogenisierungseinheit 9 befördert. Gleichzeitig wird die Temperatur
der eingegeben Brennmasse kontinuierlich abgesenkt, weil der Brennmasse durch den
Kontakt mit der gekühlten Extrusionsschnecke 2 und der gekühlten Wandung des Gehäuses
1 ständig Wärme entzogen wird. Dieser Kühlprozess wird noch dadurch beschleunigt,
dass nicht nur die unterschiedlichen Ausgangsstoffe sondern gleichzeitig auch die
noch warmen und die schon gekühlten Anteile der Brennmasse ständig miteinander vermischt
werden. Da sich die Kühlkanäle 5 im Gehäuse 1 und die Kühlkanäle 6 in der Extrusionsschnecke
2 über die gesamte Länge der Extrusionsmaschine erstrecken, wirkt die kontinuierliche
Kühlung über den gesamten Zeitraum des Misch- und Verdichtungsprozesses. Am Ende der
Kühlstrecke hat die Brennmasse eine pastöse Konsistenz, die beim anschließenden Erstarren
eine einheitliche Gitterstruktur aufweist.
In der Homogenisierungseinheit 9 werden dann bedarfsweise und in dosierter Form Duftstoffe
und/oder Farbstoffe zugegeben, die dann mit der Brennmasse zu einer homogenen Masse
vermischt und weiterbefördert werden. Dazu ist die Extrusionsschnecke 2 in diesem
Bereich wieder in besonderer Weise gestaltet. Da die Extrusionsmaschine eine in sich
abgeschlossene Einheit darstellt, können die Duftstoffe sich nicht verflüchtigen.
In der Verdichter- und Verpresseinheit 10 wird die so vorbereitete Brennmasse durch
die Förderkraft der speziellen Extrusionsschnecke 2 und gegen den Widerstand der jeweiligen
Formdüse 22, 24 bzw. der Lochdüse 29 oder der Ringdüse 35 zu einem Strang 23 verpresst.
Der Strang 23 wird dann zur Herstellung von Granulat gemäß der Fig. 2, zur Herstellung
von Brennkörpern für Teelichter gemäß der Fig. 3 und 4 und zur Herstellung von Kerzen
nach der Fig. 5 weiterbearbeitet.
So wird der Strang 23 zur Herstellung von Granulat zusätzlich durch eine ebenfalls
gekühlte Lochmaskendüse 26 verpresst, wodurch mehrere parallele Strangfäden kleineren
Durchmessers entstehen. Die aus den vielen Bohrungen der Lochmaskendüse 26 austretenden
Strangfäden werden sofort durch das rotierende und hochtourig laufende Schneidmesser
27 zu kurzen Enden abgetrennt. So entstehen Granulate in einheitlicher und zylindrischer
Form mit einem kleinen Durchmesser und mit einer kleinen Länge. Diese Granulate haben
auf Grund der Verarbeitung eine umfänglich glatte Oberfläche und damit gute Rieselfähigkeit.
Zur Herstellung von Brennkörpern für die Teelichter wird der Strang 23 in eine Formkammer
31 eines Formwerkzeuges 30 verpresst. Nach der vollständigen Befüllung der Formkammer
31 dreht das Formwerkzeug 30 die Formkammer 31 aus der Förderrichtung der Extrusionsmaschine
heraus und schert dabei die eingefüllte und verpresste Brennmasse vom laufenden Strang
23 ab. In einer außerhalb der Förderrichtung liegenden Position wird die zu einem
Brennkörper verpresste Brennmasse aus der Formkammer 31 ausgestoßen. Das Verpressen,
Abscheren und Auswerfen des fertigen Brennkörpers erfolgt aus Fertigungsgründen taktweise
und in einem als Revolvertrommel ausgebildeten Formwerkzeug 30, das ebenfalls gekühlt
ist.
Zur Herstellung von Brennkörpern für die Teelichter wird der Strang 23 alternativ
durch die Verwendung einer gekühlten Ringdüse 35 gleich mit einer durchgehenden Bohrung
versehen und dann mit einer Trenneinrichtung 36 auf eine vorbestimmte Länge abgetrennt.
Dieses abgetrennte Strangteil wird dann einem Schneid- oder Sägegatter 37 zugeführt,
wo er auf die für die Teelichter erforderliche Länge aufgeteilt wird. Diese Brennkörper
werden danach vereinzelt und einer Montageeinrichtung 40 zugeführt, wo sie dann mit
dem Docht 43 und dem Aufnahmebehälter zu einem Teelicht komplettiert werden.
Zur Herstellung einer Kerze wird wieder eine Lochdüse 29 in die Maschine eingesetzt,
um einen vollvolumigen Strang 23 zu erhalten. Dieser noch plastische Strang 23 wird
in der Förderbewegung in einem Formkörper 41 abgewinkelt und mit einem axial zum abgewinkelten
Strang 23 ausgerichteten und von einer Dochtzuführung 42 zulaufenden Docht 43 vereint.
Dabei wird der Strang 23 auf einen festen Zustand heruntergekühlt, sodass sich in
der Brennmasse eine gleichmäßige Gitterstruktur ausbilden kann. Eine Trenneinrichtung
36 trennt den Strang 23 auf die für eine Kerze vorgesehene Länge.
Liste der Bezugszeichen
[0013]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Extrusionsschnecke
- 3
- erste Schneckenspindel
- 4
- zweite Schneckenspindel
- 5
- Kühlkanal im Gehäuse
- 6
- Kühlkanal in der Extrusionsschnecke
- 7
- Kühleinrichtung
- 8
- Mischeinheit
- 9
- Homogenisierungseinheit
- 10
- Verdichter- und Verpresseinheit
- 11
- Einfülltrichter
- 12
- Zulaufleitung
- 13
- Flüssigkeitstank
- 14
- Brennmassendosiereinrichtung
- 15
- Einfülleinrichtung für Additive
- 16
- Additivdosiereinrichtung
- 17
- Einfülleinrichtung für Farbstoffe
- 18
- Farbstoffdosiereinrichtung
- 19
- Einfülleinrichtung für Duftstoffe
- 20
- Duftstoffdosiereinrichtung
- 21
- Formmatrize
- 22
- Formdüse
- 23
- Strang
- 24
- Formmatrize
- 25
- Schneideinrichtung
- 26
- Lochmaskendüse
- 27
- Schneidemnesser
- 28
- Formmatrize
- 29
- Lochdüse
- 30
- Formwerkzeug
- 31
- Formkammer
- 32
- Auswerfereinrichtung
- 33
- Formstift
- 34
- Formmatrize
- 35
- Ringdüse
- 36
- Schneideinrichtung
- 37
- Schneid- oder Sägegatter
- 38
- Schneid- oder Sägeblatt
- 39
- Vereinzelungseinrichtung
- 40
- Montageeinrichtung
- 41
- Formkörper
- 42
- Dochtzuführung
- 43
- Docht
1. Kerze, Brennkörper für ein Teelicht oder Granulat für die Kerze oder für den Brennkörper,
bestehend aus Paraffin und Anteilen von nachwachsenden Rohstoffen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kerze, der Brennkörper oder das Granulat verpresst sind und der Anteil der nachwachsenden
Rohstoffe mehr als 30% beträgt.
2. Kerze, Brennkörper oder Granulat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass nachwachsende Rohstoffe Stearin, Palmitin oder andere pflanzliche oder tierische
Fette sind.
3. Verfahren zur Herstellung einer Kerze, eines Brennkörpers für ein Teelicht oder eines
Granulats für den Brennkörper oder für die Kerze, bei dem eine flüssige und erwärmte
Brennmasse bei einer wahlweisen Zugabe von Additiven und Zusatzstoffen und bei einer
gleichzeitigen thermischen Behandlung homogen gemischt, zu einer pastösen Masse verdichtet
und zu einem Strang (23) verpresst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vermischung, die Verdichtung und die Verpressung in einer abgeschlossenen Kammer
und in einem durchgängigen Prozess erfolgt, die flüssige und erwärmte Brennmasse während
des durchgängigen Prozesses kontinuierlich gekühlt und der Strang (23) in vorbestimmte
Längen zertrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der durchgängige Prozess eine Extrusion ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (23) zur Herstellung eines Granulates mit Hilfe einer Lochmaskendüse (26)
zu mehreren parallelen Strangfäden mit einem geringen Durchmesser aufgeteilt und alle
Strangfäden durch eine Schneideinrichtung (25) in kleine Längen zerschnitten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (23) zur Herstellung eines Brennkörpers für ein Teelicht in Stranglängen
abgetrennt und in einem Formwerkzeug (30) zu einem Brennkörper verpresst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (23) in das Formwerkzeug (30) verpresst, durch eine Relativbewegung des
Formwerkzeuges (30) getrennt und der geformte Brennkörper aus dem Formwerkzeug (30)
ausgestoßen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (23) zur Herstellung eines Brennkörpers für ein Teelicht mit Hilfe einer
Ringdüse (35) mit einer durchgehenden Bohrung für einen Docht (43) versehen wird,
in gleiche Brennkörper getrennt wird und die abgetrennten Brennkörper mit dem Docht
(43) und dem Aufnahmebehälter zu einem Teelicht montiert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere gleiche Brennkörper gleichzeitig vom Strang (23) abgetrennt werden und die
abgetrennten Brennkörper dann vereinzelnd werden.
10. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (23) in einem Formkörper (41) abgewinkelt, mit einem axial zum abgewinkelten
Strang (23) zulaufenden Docht (43) vereint und in eine für eine Kerze vorgesehene
Länge abgetrennt wird.
11. Maschine zur Herstellung der Kerze, des Brennkörpers für ein Teelicht oder eines Granulats
für die Kerze oder den Brennkörper, bestehend aus einer Anlage zur thermischen Behandlung
einer Brennmasse vom flüssigen bis zu einem pastösen Zustand, einer Anlage zur Mischung
der Brennmasse mit sich und mit möglichen Additiven und Zusatzstoffen und einer Extrusionsmaschine
mit einer Verdichter- und Verpresseinheit (10) der inzwischen pastösen Brennmasse
zu einem Strang (23),
dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage zur Mischung der flüssigen und erwärmten Brennmasse mit sich und mit möglichen
Additiven und Zusatzstoffen als Mischeinheit (8) einer Extrusionsmaschine für flüssige
Brennmasse ausgeführt ist, die mit der Verdichter- und Verpresseinheit (10) zu einer
Baueinheit zusammengefügt ist und die Anlage zur thermischen Behandlung der Brennmasse
eine Kühlanlage ist, die sich von der Mischeinheit (8) bis zur Verdichter- und Verpresseinheit
(10) erstreckt.
12. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlanlage aus einer Kühleinrichtung (7) und aus Kühlkanälen (5) in der Wandung
des Gehäuses (1) und aus Kühlkanälen (6) in der Extrusionsschnecke (2) der Extrusionsmaschine
besteht.
13. Maschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verdichter- und Verpresseinheit (10) eine auswechselbare Formmatrize (21, 24,
28, 34) für die unterschiedlichsten Strangformen und eine Schneideinrichtung (25,
36, 37) für die Kerzen, Brennkörper oder Granulate nachgeordnet sind.
14. Maschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung eines Brennkörpers für ein Teelicht der Verdichter- und Verpresseinheit
(10) eine auswechselbare Formmatrize (28) mit einer Lochdüse (29) für einen vollvolumigen
Strang (23) und ein Formwerkzeug (30) für die Verpressung eines Brennkörpers nachgeordnet
sind, wobei das Formwerkzeug (30) mit mindestens einer Formkammer (31) und jeweils
einer Auswerfereinrichtung (32) ausgestattet ist und so radial drehbar ausgeführt
ist, dass der fertige Brennkörper in der Formkammer (31) vom Strang (23) abgetrennt
und in eine Auswerferposition verlagert wird.