[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelwelle für ein Rollo gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine Wickelwelle für ein Rollo dient dazu, einen auf einem Wickelrohr vorgesehenen
Rollobehang auf- und abzuwickeln, um einen Sichtschutz, eine Abschattung oder eine
Sicherheitsfunktion durch einen abgewickelten Rollohang zu ermöglichen. Eine solche
Wickelwelle weist ein Wickelrohr auf, das drehbar um eine Wickelachse von einem jeweils
endseitig des Wickelrohrs angeordneten Lager gehalten ist. In dem Wickelrohr ist ein
Motor vorgesehen, der eine Rückholkraft zum Aufrollen des zumindest teilweise abgewickelten
Rollobehanges ausübt.
[0003] Derartige Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass beim Auf- und Abwickeln des
Rollobehanges oder bei Erschütterungen störende Geräusche entstehen. Eine Ursache
für die Geräuschentwicklung ist ein Motor, der in Form einer Spiralfeder ausgebildet
ist. Diese Spiralfeder muss für ihren Betrieb gegenüber der Rolloachse ein ausreichendes
Spiel aufweisen. Dadurch kann es leicht zu Berührungen an der Innenfläche des Wickelrohres
kommen. Beim Spannen der Spiralfeder beziehungsweise beim Abwickeln des Rollobehanges
kann es des Weiteren leicht dazu kommen, dass die wendelförmige Spiralfeder mit dem
rotierenden Wickelrohr in Berührung kommt. Die innere Umfangsfläche des rotierenden
Wickelrohres tritt in Kontakt mit der sich abwickelnden Spiralfeder, wodurch sich
störende Geräusche entwickeln.
[0004] Aus der
DE 200 11 452 U1 ist eine Wickelwelle für ein Rollo bekannt geworden, welche die von der Spiralfeder
des Motors verursachte Geräuschentwicklung reduziert. Hierfür ist zwischen dem Wickelrohr
und der Spiralfeder eine geräuschhemmende Schicht vorgesehen, die eine direkte Berührung
der Spiralfeder mit dem Wickelrohr verhindert.
[0005] Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Wickelwelle für ein Rollo
bereitzustellen, bei der eine geringe Geräuschentwicklung des Motors, der eine Rückholkraft
zum Aufrollen eines zumindest teilweise abgewickelten Rollobehanges ausübt, beibehalten
wird und ein einfacher und kostengünstiger Aufbau gegeben ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Motors, der aus einem Kraftspeicherelement
und einem Krafteinleitungselement besteht, das über ein an dem Wickelrohr angreifenden
Getriebe das Wickelrohr antreibt, wird eine Linearbewegung des Motors in eine Kreisbewegung
der Wickelwelle umgesetzt, wobei aufgrund der Ausgestaltung des Getriebes eine Geräuschbildung
erheblich reduziert oder verhindert ist. Dadurch sind selbst bei schnellen Auf- und
Abwickelvorgängen definierte und kontrollierte Bewegungen zwischen dem Kraftspeicherelement
und der Wickelwelle gegeben, die einen sicheren Antrieb bei hoher Laufruhe ermöglichen.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Krafteinleitungselement im Wickelrohr zwischen den das Wickelrohr tragenden Lagern
angeordnet ist. Dadurch kann eine kompakte und vollständig geschlossene Anordnung
geschaffen werden, so dass der Motor vor Verschmutzung, wie beispielsweise Staub oder
sonstigen Schmutzablagerungen, geschützt ist. Gleichzeitig kann eine kompakte und
geschlossene Bauweise ermöglicht sein.
[0009] Das Kraftspeicherelement ist bevorzugt als Druck- oder Zugfeder oder als Elastomer-Werkstoff
ausgebildet, welche auch bei einem geringen Durchmesser der Wickelwelle eine hinreichende
Kraftspeicherung ermöglichen.
[0010] Das Getriebe zur Umsetzung der Linearbewegung in eine Kreisbewegung ist bevorzugt
als ein Gewindeantrieb ausgebildet, durch welche das Krafteinleitungselement an der
Wickelwelle angreift. Dadurch kann eine erhebliche Reduzierung der Bauteile ermöglicht
sein.
[0011] Bevorzugt ist das Getriebe aus einem Außengewinde am Krafteinleitungselement und
einem Innengewinde am Wickelrohr aufgebaut. Das Innengewinde kann in einer inneren
Umfangswand des Wickelrohres vorgesehen sein. Dadurch wird ermöglicht, dass ein Zug-
und/oder Druckelement als Kraftspeicherelement an einer quasi glatten Innenwand des
Wickelrohres geführt sein kann, ohne dass Gewindesteigungen zumindest abschnittsweise
in das als Zug- oder Druckfeder ausgebildete Kraftspeicherelement zumindest abschnittsweise
eingreifen. Alternativ kann auch ein Innengewindeabschnitt in das Wickelrohr eingesetzt
sein.
[0012] Das zwischen dem Wickelrohr und dem Krafteinleitungselement ausgebildete Getriebe
weist eine Steigung auf, die größer als die Selbsthemmung ausgebildet ist. Dadurch
kann die leichtgängige Umsetzung der Linearbewegung in eine Kreisbewegung sichergestellt
sein.
[0013] Bevorzugt weist das Außengewinde des Krafteinleitungselementes einen trapezförmigen
oder runden Gewindegang auf. Dadurch wird eine langlebige und leichtgängige Anordnung
geschaffen.
[0014] Das Krafteinleitungselement weist bevorzugt einen hülsenförmigen Körper auf, an dessen
Außenseite das Außengewinde vorgesehen ist. Ein solches Krafteinleitungselement kann
beispielsweise als Spritzgussteil in kostengünstiger Weise ausgebildet sein. Durch
die hülsenförmige Ausgestaltung ist gleichzeitig zwischen den einzelnen Gewindegängen
ein Führungsabschnitt ausgebildet, der unmittelbar oder mittelbar an der Innenwand
des Wickelrohres anliegt.
[0015] In dem hülsenförmigen Körper des Krafteinleitungselements ist bevorzugt ein freies
Ende des Kraftspeicherelementes zumindest abschnittsweise aufgenommen und geführt.
Dadurch liegt das Kraftspeicherelement zumindest in diesem Bereich an einem Innenwandabschnitt
des hülsenförmigen Körpers an, so dass eine Geräuschbildung durch Erschütterungen
verhindert ist. Gleichzeitig ist die axiale Beweglichkeit relativ zum hülsenförmigen
Körper durch das Kraftspeicherelement beibehalten.
[0016] Alternativ ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Krafteinleitungselement als
Gewindebolzen ausgebildet ist. Bei einer solchen,Ausführungsform lassen sich insbesondere
Abmessungen mit einem geringen Außendurchmesser realisieren.
[0017] Zur Krafteinleitung des Kraftspeicherelementes über das Krafteinleitungselement ist
bevorzugt eine Angriffsfläche an dem Krafteinleitungselement vorgesehen. Diese Angriffsfläche
kann als stirnseitiger Wandabschnitt oder als Ringbund, insbesondere am hülsenförmigen
Körper, ausgebildet sein, an dem sich das Kraftspeicherelement abstützt. Bevorzugt
sind die Angriffsflächen beim Einsatz von Zugfedern an den Krafteinleitungselementen
als Halteösen oder Vertiefungen ausgebildet, an denen ein Abschnitt der Zugfeder angreift.
[0018] Bevorzugt ist das Kraftspeicherelement relativ zum Krafteinleitungselement drehbar
an zumindest einer Angriffsfläche angeordnet. Dadurch wird ermöglicht, dass die Drehbewegung
des Krafteinleitungselements nahezu entkoppelt von dem Kraftspeicherelement erfolgt.
Somit kann das als Zug- oder Druckfeder ausgebildete oder aus einem Elastomer-Werkstoff
hergestellte Kraftspeicherelement nahezu ausschließlich mit einer axialen Zug- oder
Druckkraft beaufschlagt werden, ohne dass zusätzlich Verdrehkräfte einwirken. Bei
besonders ausgestalteten Federn kann eine Verdrehung erwünscht sein, um eine zusätzliche
Kraftspeicherung zu ermöglichen.
[0019] Zur geräuscharmen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Motors ist vorgesehen, dass
das Kraftspeicherelement und/oder das Krafteinleitungselement an dem und/oder den
einander zugeordneten Wandabschnitten mit einer geräuscharmen und/oder reibungsarmen
Oberfläche und/oder Beschichtung und/oder Ummantelung ausgebildet sind. Dadurch kann
eine erhebliche Reduzierung der Geräusche bei Schwingungen und/oder Erschütterungen
sowie beim Auf- und Abwickeln gegeben sein, wobei gleichzeitig eine relativ leichtlaufende
Anordnung des Krafteinleitungselementes zum Wickelrohr gegeben ist.
[0020] Bei der Ausgestaltung des Kraftspeicherelementes als Zugfeder ist bevorzugt vorgesehen,
dass ein Ende fest an einem Lager oder einem Krafteinleitungselement angeordnet ist.
Dadurch wird die Ausübung der gespeicherten Kraft zum Aufwickeln des Rollobehanges
sichergestellt.
[0021] Das Lager, an dem ein Ende des Kraftspeicherelementes angeordnet ist, weist vorteilhafterweise
eine Vertiefung zur Aufnahme und Anordnung des Kraftspeicherelementes auf. Dadurch
ist eine zentrale Positionierung des Kraftspeicherelementes zur Lagerachse als auch
eine gesicherte Aufnahme gegeben.
[0022] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
sich innerhalb des Zug- oder Druckfederelementes ein am Lager angeordneter Lagerstummel
zur Mitte des Wickelrohres hin erstreckt. Dadurch wird ermöglicht, dass das Zug- oder
Druckfederelement geführt ist, wodurch ein Anschlagen an einer zumeist aus metallischem
Material ausgebildeten Wickelwelle verhindert ist.
[0023] Zur geräuscharmen Ausgestaltung und Aufnahme des Zug- oder Druckfederelementes am
Lagerstummel ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Lagerstummel aus einer geräuschmindernden
und/oder reibungsarmen Oberfläche und/oder Beschichtung hergestellt ist.
[0024] Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Getriebe
als Kugelumlaufspindel ausgebildet ist, welches das Wickelrohr drehbar durch das Krafteinleitungselement
antreibt. Solche Kugelumlaufspindeln weisen den Vorteil auf, dass eine geringe Reibung
gegeben ist. Darüber hinaus können solche Kugelumlaufspindeln als Bauteilkomponenten
in einfacher Weise eingesetzt beziehungsweise eingepresst oder durch eine Schraubverbindung
befestigt werden.
[0025] Nach einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Krafteinleitungselement ortsfest an einer Aufnahme vorgesehen ist und eine Lagerachse
des Wickelrohres axial bewegbar zur Aufnahme vorgesehen ist. Bei dieser Ausführungsform
ist die Krafteinleitung sowie die axiale Bewegung des Wickelrohres zwangsweise über
das Getriebe gekoppelt. Der Verstellweg der Wickelwelle ist abhängig von der Gewindesteigung
und der maximalen Ausziehbewegung des auf dem Wickelrohr aufgewickelten Rollobehanges.
[0026] Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Krafteinleitungselement
axial verschiebbar und gegen Drehen gesichert in einer Aufnahme vorgesehen ist und
das Wickelrohr axial gesichert und drehbar zur Aufnahme gelagert ist. Bei dieser Ausführungsform
verbleibt die Wickelwelle in einer ortsfesten Position zur Aufnahme. Durch die Größe
der Steigung kann die Beaufschlagung beziehungsweise Speicherung der Rückstellkraft
auf ein auf Zug oder Druck belastbares Kraftspeicherelement bestimmt werden.
[0027] Nach einer weiteren alternativen Ausführungsform ist eine Kombination der beiden
vorgenannten Ausführungsformen vorgesehen. Das Krafteinleitungselement ist bevorzugt
axial verschiebbar und gegen Drehen gesichert in einer Aufnahme gehalten, und das
Wickelrohr ist drehbar und durch ein Getriebe, vorzugsweise ein Gewinde, axial verschiebbar
zur Aufnahme vorgesehen. Dadurch wird ermöglicht, dass eine Entkopplung zwischen der
axialen Verschiebbarkeit des Wickelrohres und der Kraftspeicherung gegeben ist. Die
axiale Bewegbarkeit des Wickelrohres in der Aufnahme wird durch das Getriebe am Wickelrohr
bestimmt, das mit der Aufnahme in Verbindung steht. Die Kraftspeicherung im Kräftspeicherelement
beim Abwickeln eines Rollobehanges wird durch das Getriebe zwischen dem Krafteinleitungselement
und dem Wickelrohr vorgegeben. Dadurch kann eine flexible und anpassungsfähige Ausführungsform
geschaffen sein.
[0028] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand den in den Zeichnungen dargestellten Beispielen näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
- Figur 2
- eine schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausführungsform zu Figur 1,
- Figur 3
- eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform,
- Figur 4
- eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren alternativen erfindungsgemäßen
Ausführungsform und
- Figur 5
- eine schematische Schnittdarstellung einer modifizierten Kombination der Ausführungsformen
gemäß den Figuren 3 und 4.
[0029] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Wickelwelle 11 in einem Längsschnitt dargestellt.
Die Wickelwelle 11 ist um eine Wickelachse 12 drehbar gelagert. Die Wickelwelle 11
umfasst ein Wickelrohr 14, das beispielsweise aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff
oder einem Verbundmaterial ausgebildet ist. Am jeweiligen Ende des Wickelrohres 14
ist ein Lager 16 vorgesehen, das drehfest an einer Aufnahme 17 angeordnet ist. Die
Aufnahme 17 kann gemäß dem Ausführungsbeispiel ein Gehäuse mit einem Schlitz 18 sein,
durch den ein Rollobehang 19 auf- und abwickelbar ist, der vom Wickelrohr 14 aufgenommen
ist. Die Aufnahme 17 kann des Weiteren lediglich aus fahrzeugseitigen Aufnahmen bestehen,
in denen ein Lagerzapfen 21 des Lagers 16 eingesetzt wird. Der Rollobehang 19 ist
aus einem tuch-, netz- oder gitterförmigen Material hergestellt. Der Rollobehang 19
kann als Sichtschutz, zur Abschattung, als Laderaumabdeckung oder als Trennnetz ausgebildet
sein.
[0030] In dem Wickelrohr 14 ist ein Motor 22 vorgesehen. Dieser Motor 22 umfasst ein Kraftspeicherelement
23 und ein Krafteinleitungselement 24, das gemäß dem Ausführungsbeispiel unmittelbar
an einer Innenwand 26 des Wickelrohres 14 angreift. Alternativ kann vorgesehen sein,
dass das Krafteinleitungselement 24 über ein oder mehrere Zwischenstücke an dem Wickelrohr
14 angreift. Das Kraftspeicherelement 23 ist bevorzugt als Druck- oder Zugfeder oder
als Elastomermaterial ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel ist eine auf Zug belastete
Spiralfeder dargestellt.
[0031] Das Krafteinleitungselement 24 weist einen hülsenförmigen Körper 28 auf. Eine Stirnseite
des hülsenförmigen Körpers 28 ist geschlossen und als Angriffsfläche 29 für das Krafteinleitungselement
23 ausgebildet. Das Krafteinleitungselement 23 kann auch an einer ringförmigen Stirnfläche
des hülsenförmigen Körpers 28, der zumindest durch die Wandstärke gebildet ist, angreifen.
Das Krafteinleitungselement 23 ist frei drehbar an der Angriffsfläche 29 gelagert.
Der hülsenförmige Körper 28 umgreift das Krafteinleitungselement 23 zumindest abschnittsweise
und liegt an diesem an. An einer Außenseite 31 des hülsenförmigen Körpers 28 ist ein
Außengewinde 32 vorgesehen, das in ein Innengewinde 34 an der Innenwand 26 des Wickelrohres
14 eingreift. Die Außenseite 31 ist bevorzugt an der Innenwand 26 des Wickelrohres
14 geführt. Die Außenseite 31 und/oder die Innenwand 26 kann mit einer reibungsarmen
Beschichtung oder Oberfläche oder Material ausgebildet sein.
[0032] In einer Ruhelage des Rollobehanges 19 ist das Kraftspeicherelement 23 bevorzugt
unter Vorspannung durch das Krafteinleitungselement 24 zur Wickelwelle 11 gehalten.
Beim Aufwickeln des Rollobehanges 19 wird das Wickelrohr 14 gedreht, wobei das Kraftspeicherelement
24 betätigt wird, um die eingeleitete Kraft zu speichern. Beim Aufwickeln des Rollobehanges
19 wird das Wickelrohr 14 über die gespeicherte Kraft angetrieben, um ein vollständiges
Aufwickeln zu ermöglichen.
[0033] Im Ausführungsbeispiel wird die Spiralfeder aus einer Ruhelage während dem Abwickeln
in eine gespannte Position übergeführt. Beim Aufwickeln des Rollobehanges 19 wirkt
die Federkraft auf das Krafteinleitungselement 24, wodurch das Wickelrohr 14 über
das Getriebe zum Aufwickeln in Drehung versetzt wird.
[0034] Alternativ zum in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein,
dass der hülsenförmige Körper 26 des Krafteinleitungselementes 24 um 180° gedreht
zur dargestellten Position angeordnet ist. Beim Einsatz einer Zug- oder Druckfeder
kann dadurch ermöglicht sein, dass das freie Ende des hülsenförmigen Körpers 28 in
eine Endlage bei fast vollständig abgewickeltem oder vollständig abgewickeltem Rollobehang
19 an einem Lager 16 anliegt und ein weiteres Abwickeln blockiert.
[0035] Die Innenwand 26 des Wickelrohres 14 und/oder das Krafteinleitungselement 24 weist
bevorzugt eine geräuschminimierende und/oder reibungsarme Oberfläche und/oder Beschichtung
auf. Zusätzlich kann die freie Wegstrecke des Zug- oder Druckfederelementes durch
einen geräuschminimierenden Schlauch oder Umhüllung umgeben sein.
[0036] Alternativ zum in Figur 1 dargestellten Getriebe kann eine Kugelumlaufspindel vorgesehen
sein, die mit einer innenliegenden Hülse an dem Kraftspeicherelement 23 angreift und
mit ihrer außenliegenden Hülse am Wickelrohr 14 befestigt ist.
[0037] Die vorgenannten Ausführungsformen können zusätzlich den Vorteil aufweisen, dass
ein innenliegender Motor für die Wickelwelle vorgesehen ist, der vollständig geschlossen
und vor Verschmutzung oder Beschädigung geschützt ist.
[0038] In Figur 2 ist eine schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausführungsform
zu Figur 1 dargestellt. Im Nachfolgenden wird lediglich auf die Abweichungen eingegangen.
Diese Ausführungsform ermöglicht, dass die Wickelwelle 14 während dem Auf- und Abwickeln
des Rollobehanges 19 eine Hin- und Herbewegung beziehungsweise eine Axialbewegung
längs der Wickelachse 12 durchführt. Ein Lager 16 ist drehfest an der Aufnahme 17
angeordnet. Am Außenumfang des Lagers 16 ist ein Gewinde 37, vorzugsweise Außengewinde,
vorgesehen, an dem ein Gewinde 38, vorzugsweise Innengewinde, des Wickelrohres 14
angreift. Gegenüberliegend weist das Lager 16 einen Gleitführungsabschnitt 39 auf,
an dem das andere Ende des Wickelrohres 14 längsverschieblich und drehbar gelagert
ist. Aufgrund der Ausgestaltung des Kraftspeicherelementes 23 als Zug- oder Druckfeder
kann die zusätzliche Axialverschiebung des Wickelrohres 14 ausgeglichen werden.
[0039] In Figur 3 ist eine alternative Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das Krafteinteitungsetement
24 ist ortsfest an der Aufnahme 17 angeordnet. Es kann gemäß dem Ausführungsbeispiel
ein Gehäuse oder auch eine fahrzeugseitige Aufnahme sein. Das Krafteinleitungselement
24 ist als Gewindebolzen ausgebildet, der gegen Drehen gesichert zur Aufnahme 17 vorgesehen
ist. Der Gewindebolzen kann als gerolltes metallisches Gewinde sowie als Gewinde aus
Kunststoff ausgebildet sein. Am Gewindebolzen greift ein Innengewinde 34 des Wickelrohres
14 an. Dieses Innengewinde 24 ist beispielsweise durch eine Gewindebuchse ausgebildet,
die in das Wickelrohr 14 eingeschraubt, eingeklebt, verschweißt oder eingepresst ist.
Die Gewindebuchse kann aus Kunststoff oder Metall, insbesondere mit einer Gleitbeschichtung
oder gut gleitfähigem Material ausgebildet sein. Am gegenüberliegenden Ende des Wickelrohres
14 ist eine Lagerwelle oder ein Lagerzapfen 21 vorgesehen, der drehbar und in Axialrichtung
entlang der Wickelachse 12 verschiebbar in der Aufnahme 17 gehalten ist. In dem Wickelrohr
14 ist eine Buchse 42 drehfest zum Wickelrohr 14 eingesetzt. Diese Buchse nimmt ein
Halteelement 44 auf, das bevorzugt drehbar in der Buchse 42 gelagert ist. Ein zum
Krafteinleitungselement 24 weisendes Ende weist eine Angriffsfläche 29 in Form einer
Öse auf, um das Kraftspeicherelement 23, das als Zugfeder ausgebildet ist, aufzunehmen.
Gegenüberliegend ist ebenfalls eine als Öse ausgebildete Angriffsfläche 29 am Krafteinleitungselement
24 vorgesehen. Zur geräuscharmen Aufnahme des Kraftspeicherelementes 23 ist eine Ummantelung
46 vorgesehen, die in Form eines Schaumschlauches, eines Gummischlauches oder einer
Wickelung aus einem dämpfenden Material ausgebildet ist.
[0040] Bei dieser Ausführungsform wird der axiale Verstellweg der Wickelwelle 11 über die
Gewindesteigung bestimmt. Der maximale Verschiebeweg bemisst sich nach der Länge des
Rollobehanges 19 beziehungsweise der Anzahl der Umdrehungen multipliziert mit der
Steigung des Gewindes. Somit ist eine unmittelbare Kopplung gegeben.
[0041] Die in Figur 4 dargestellte Ausführungsform weist eine bezüglich dem Getriebe übereinstimmende
Ausführungsform zu der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform auf. Abweichend hierzu
ist vorgesehen, dass der Lagerzapfen 21 des Wickelrohres 14 durch eine Drehlagerung
zur Aufnahme 17 vorgesehen ist. Gegenüberliegend ist das Krafteinleitungselement 24
über eine Lagerachse 48 axial zur Aufnahme 17 entlang der Wickelachse 12 hin und her
bewegbar, jedoch gegen Drehen gesichert. Beispielsweise kann eine Feder 49 in eine
Nut der Lagerachse 48 eingesetzt und in einer Nut der Lagerbohrung in der Aufnahme
17 geführt sein. Ebenso kann eine Lagerachse mit einer Geometrie vorgesehen sein,
die abweichend von einer runden Geometrie ist und eine Drehsicherung ermöglicht.
[0042] Die Gewindesteigung des Krafteinleitungselementes 24 bestimmt die Beaufschlagung
des Kraftspeicherelementes 23 mit der Rückstellkraft proportional zum Betrag des abgewickeltes
Rollobehanges 19.
[0043] In Figur 5 ist eine modifizierte Kombination der Ausführungsformen gemäß den Figuren
3 und 4 dargestellt. Das Krafteinleitungselement 24 ist axial bewegbar, jedoch gegen
Drehen gesichert zur Aufnahme 17 vorgesehen. Das Wickelrohr 14 ist in der Aufnahme
17 ebenfalls axial bewegbar entlang der Wickelachse 12 vorgesehen. Über ein Steigungsgewinde
51 wird die Axialbewegung in Abhängigkeit der abgewickelten Strecke des Rollobehanges
19 bestimmt. Die Kraftspeicherung erfolgt unabhängig der Axialbewegung des Wickelrohres
14 und wird durch die Steigung am Krafteinleitungselement 24 bestimmt. Die Ausgestaltung
einer Zugfeder als Kraftspeicherelement 23 sowie der Anordnung des Halteelementes
44 innerhalb des Wickelrohres 14 ermöglicht eine Relativbewegung der Getriebe des
Steigungsgewindes 51 als auch des Krafteinleitungselementes 24. Dadurch kann die axiale
Hin- und Herbewegung der Wickelwelle unabhängig von der zu beaufschlagenden Kraft
des Kraftspeicherelementes und umgekehrt angesteuert werden.
[0044] Alle vorgenannten Merkmale sind jeweils für sich erfindungswesentlich und können
beliebig miteinander kombiniert werden.
1. Wickelwelle für ein Rollo, mit einem Wickelröhr (14), das drehbar um eine Wickelachse
(12) an einem jeweils endseitig des Wickelrohres (14) angeordneten Lager (16) aufgenommen
ist, mit einem Rollobehang (19), der auf dem Wickelrohr (14) auf- und abwickelbar
ist und mit einem in dem Wickelrohr angeordneten Motor (22), der eine Rückholkraft
zum Aufrollen des zumindest teilweise abgewickelten Rollobehanges (19) ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (22) ein Kraftspeicherelement (23) und ein Krafteinleitungselement (24)
aufweist, welches das Wickelrohr (14) durch die gespeicherte Kraft mit einem an dem
Wickelrohr (14) angreifenden Getriebe antreibt.
2. Wickelwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (24) und das Kraftspeicherelement (23) im Wickelrohr
(14) zwischen den das Wickelrohr (14) tragenden Lagern (16) angeordnet ist.
3. Wickelwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftspeicherelement (23) als Zug- oder Druckfeder oder als Elastomer-Werkstoff
ausgebildet ist.
4. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe als Gewindeantrieb zwischen der Wickelwelle (14) und dem Krafteinleitungselement
(24) vorgesehen ist.
5. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe aus einem Außengewinde (32) am Krafteinleitungselement (34) und einem
Innengewinde (34), welches an einem Innenumfang des Wickelrohres (14) vorgesehen ist
oder einem in das Wickelrohr (14) eingesetzten Innengewindeabschnitt besteht.
6. Wickelwelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigung des Außengewindes (32) des Krafteinleitungselementes (24) größer als
eine Selbsthemmung ausgebildet ist.
7. Wickelwelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Außengewinde (32) des Krafteinleitungselementes (24) einen trapezförmigen oder
runden Gewindegang aufweist.
8. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (24) einen hülsenförmigen Körper (28) aufweist, an dessen
Außenseite das Außengewinde (32) vorgesehen ist, welches das Wickelrohr (14) antreibt.
9. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein freies Ende des Kraftspeicherelementes (23) durch den hülsenförmigen Körper des
Krafteinleitungselementes (24) zumindest abschnittsweise geführt ist.
10. Wickelwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (24) als ein Gewindebolzen ausgebildet ist.
11. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (24) eine Angriffsfläche (29) für das Kraftspeicherelement
(23) aufweist.
12. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftspeicherelement (24) relativ zu zumindest einer Angriffsfläche (29) an dem
Krafteinleitungselement (23) drehbar angeordnet ist.
13. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (24) und/oder das Kraftspeicherelement (23) und/oder
eine Innenwand (26) des Wickelrohres (14) zumindest mit einer geräuscharmen und/oder
reibungsarmen Oberfläche und/oder Beschichtung und/oder ummantelt ausgebildet ist.
14. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende des als Zugfeder ausgebildeten Kraftspeicherelementes (24) fest an einem
Lager (16) oder am Krafteinleitungselement (24) befestigt ist.
15. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (16) eine Vertiefung zur zentralen Aufnahme des Kraftspeicherelementes
(23) aufweist.
16. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Lager (16), das drehfest an einer Aufnahme (17) angreift, ein Gewinde (37)
vorgesehen ist, an dem ein Gewinde (38) des Wickelrohres (14) angreift, das drehbar
und axial verschiebbar zum Lager (16) aufgenommen ist.
17. Wickelwelle nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Lager (16) mit dem Gewinde (37) gegenüberliegend ein Lager (16) vorgesehen
ist, das drehfest an einer Aufnahme (17) angreift und einen Gleitführungsabschnitt
(39) zur drehbaren und in Achslängsrichtung verschiebbaren Anordnung des Wickelrohres
(14) aufweist.
18. Wickelwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich innerhalb dem Kraftspeicherelement (23) ein am Lager (16) angeordneter Lagerstummel
zur Mitte des Wickelrohres (14) hin erstreckt.
19. Wickelwelle nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerstummel aus einer geräuschmindernden und/oder reibungsarmen Oberfläche und/oder
Beschichtung hergestellt ist.
20. Wickelwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe als Kugelumlaufspindel ausgebildet ist, durch das das Wickelrohr (14)
von dem Krafteinleitungselement (24) angetrieben ist.
21. Wickelwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (24) ortsfest an einer Aufnahme (17) und eine Lagerachse
des Wickelrohres (14) axial bewegbar und drehbar zur Aufnahme (17) vorgesehen ist.
22. Wickelwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (24) axial verschiebbar und gegen Drehen gesichert in
einer Aufnahme (17) vorgesehen ist und das Wickelrohr (14) axial gesichert und drehbar
zur Aufnahme (17) gelagert ist.
23. Wickelwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (24) axial bewegbar und gegen Drehen gesichert von einer
Aufnahme (17) gehalten ist und das Wickelrohr (14) drehbar und durch ein Getriebe
(51), vorzugsweise ein Gewinde, axial verschiebbar von der Aufnahme gehalten ist.