Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzdüse nach der Gattung des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine solche Kraftstoffeinspritzdüse für Brennkraftmaschinen ist beispielsweise durch
die
DE 102 05 970 A1 bekannt geworden.
[0003] In zukünftigen Common-Rail-Systemen kommen zur Verbesserung der Emissionen am Motor
sowie zur gleichzeitigen Leistungssteigerung so genannte Vario-Düsen, insbesondere
Koaxial-Vario-Düsen (KVD), zum Einsatz. Solche Düsen weisen zwei Gruppen von Spritzlöchern
auf, die unabhängig voneinander mit Druck beaufschlagt werden können. Üblicherweise
weisen sie auch unterschiedliche Spritzlochdurchmesser auf. Bei KVD sind diese beiden
Spritzlochgruppen auf zwei verschiedenen Lochkreisdurchmessern angeordnet und werden
durch zwei koaxial ineinander geführte Düsennadeln angesteuert. Dabei muss es üblicherweise
möglich sein, zunächst die erste Nadel, welche die erste Spritzlochgruppe steuert,
alleine zu öffnen und zu schließen. Dabei muss eine maximal erforderliche Spritzdauer
auf der ersten Spritzlochgruppe erreichbar sein, ohne dass dabei die zweite Nadel
geöffnet wird, welche die zweite Spritzlochgruppe ansteuert. Weiter muss ein Öffnen
der zweiten Nadel ausgelöst werden können, wobei in den meisten Anwendungsfällen die
zweite Nadel nur geöffnet werden muss, wenn die erste Nadel bereits an ihrem Hubanschlag
angelangt ist. Die Steuerhydraulik kann folglich so ausgeführt werden, dass ein Öffnen
der zweiten Nadel nur dann erfolgen kann, wenn die erste Nadel bereits ihren Hubanschlag
erreicht hat. Besonders einfach wird die Steuerhydraulik dann, wenn ohne weiteren
Steuereingriff die zweite Nadel immer dann öffnet, wenn die erste Nadel ihren Hubanschlag
erreicht. Bei Einspritzungen über beide Spritzlochreihen soll die zweite Nadel gegenüber
der ersten Nadel um die Boot-Zeit verzögert öffnen. Dabei ist diese Boot-Zeit üblicherweise
deutlich kleiner als die Zeit, welche die maximal mögliche Spritzdauer für Einspritzungen
beschreibt, die ausschließlich über die erste Spritzlochreihe erfolgen. Aus Kostengründen
soll die Steuerung der beiden Nadeln über ein einziges Schaltventil erfolgen, das
entweder durch einen Elektromagneten oder durch einen Piezo-Aktor betätigt wird. Dabei
werden derzeit wiederum zwei Konzepte verfolgt:
- Das erste Konzept beinhaltet ein 3/2-Wege-Schaltventil, wie es auch bei Kraftstoffeinspritzdüsen
mit nur einer Düsennadel zum Einsatz kommt. Da dieses Schaltventil nur in zwei Stellungen
betrieben werden kann, können mit einem solchen Schaltventil auch nur ein Öffnungsvorgang
und ein Schließvorgang eingeleitet werden. Es kann aber nicht unabhängig voneinander
ein Öffnen der ersten Nadel bzw. der zweiten Nadel ausgelöst werden. Ein solches System
ist dann so auszulegen, dass durch das Erreichen des Hubanschlags der ersten Nadel
bei unveränderter Schaltposition des Schaltventils automatisch das Öffnen der zweiten
Nadel ausgelöst wird. Soll der Öffnungszeitpunkt der zweiten Nadel verschoben werden,
so muss die erste Nadel zwischen ihrer geöffneten Stellung und ihrem Hubanschlag durch
schnelles Hin- und Herschalten des Schaltventils in der Schwebe gehalten werden, und
zwar derart, dass sie zum einen ihren Hubanschlag nicht erreicht und zum anderen ihr
Nadelhub nicht so klein wird, dass eine Sitzdrosselung einsetzt. Da sich Ungenauigkeiten
in den einzelnen Schaltvorgängen zu einer gesamten Ungenauigkeit der Spritzdauer aufsummieren,
ist bei einem derartigen Ansteuerkonzept allerdings mit einer deutlich ungenaueren
Spritzdauersteuerung zu rechnen, als dies bei herkömmlichen Systemen mit einer einzigen
Betätigung des Schaltventils pro Einspritzung der Fall ist.
- Beim zweiten Konzept wird ein Schaltventil mit drei Schaltpositionen, üblicherweise
ein 3/3-Wege-Ventil, eingesetzt, wobei das Öffnen der zweiten Nadel durch das Anfahren
der zusätzlichen, dritten Ventilposition ausgelöst wird. Das Problem hierbei besteht
darin, dass das Schaltventil sinnvollerweise nur zwei Hubanschläge für sein Ventilelement
aufweist und dass folglich die dritte Ventilposition eine frei anzusteuernde Zwischenposition
zwischen den beiden Anschlägen ist. Dabei besteht zum einen die Schwierigkeit, diese
Zwischenposition mit ausreichender Genauigkeit einzustellen, und zum anderen wirken
in der Zwischenposition nur sehr geringe hydraulische Kräfte in Richtung Ruheposition
auf das Ventilelement. Da der Ventilaktor normalerweise nur Kräfte in einer Richtung
auf das Ventilelement ausüben kann, nämlich in Richtung aus der Ruheposition heraus,
sind aber zum Anfahren der Ruheposition ausreichend große hydraulische Kräfte auf
das Ventilelement erforderlich. Ein Übergang von der Zwischenposition in die Ruheposition
kann daher nur mit geringer dynamischer Genauigkeit erfolgen.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzdüse für Brennkraftmaschinen mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass das Öffnen der
zweiten Nadel dadurch ausgelöst wird, dass die erste Nadel ihren Hubanschlag erreicht,
und die Zeit zwischen dem Öffnen der ersten Nadel und ihrem Ankommen am Hubanschlag
variiert werden kann, ohne dass hierzu das Schaltventil mehrfach betätigt werden muss.
Die Offnungsgeschwindigkeit der ersten Nadel kann durch Wechsel zwischen der zweiten
Ventilstellung des Schaltventils und der dritten Ventilstellung zwischen einem langsamen
Wert und einem schnellen Wert variiert werden. Dadurch kann die Zeitdauer zwischen
dem Öffnen der ersten Nadel und dem Erreichen ihres Hubanschlags zwischen einem minimalen
Zeitintervall und einem maximalen Zeitintervall stufenlos variiert werden. Soll das
minimale Zeitintervall erreicht werden (z.B. für eine Volllasteinspritzung mit kurzer
Bootphase), so muss das Schaltventil nach einem kurzen Schalten in die zweite Ventilstellung
schnellstmöglich in seine dritte Ventilstellung verbracht werden. Soll das maximale
Zeitintervall erreicht werden (z.B. für eine Einspritzung im oberen Teillastbereich
bei geschlossener zweiter Nadel), so wird das Schaltventil während der kompletten
Ansteuerdauer in der zweiten Ventilstellung betrieben. Soll ein beliebiges Zeitintervall
zwischen den beiden Extremwerten erreicht werden (z.B. für eine Volllasteinspritzung
mit verlängerter Bootphase), so wird das Schaltventil zunächst in der zweiten Ventilstellung
betrieben, und die erste Nadel öffnet mit der langsamen Geschwindigkeit. Nach einer
variablen Zeit wird das Schaltventil dann aus der zweiten Ventilstellung in seine
dritte Ventilstellung gebracht, in der dann auch die zweite Nadel öffnet. Über den
Umschaltzeitpunkt zwischen zweiter und dritter Ventilstellung des Schaltventils kann
die Flugzeit der ersten Nadel bis zum Erreichen ihres Hubanschlags eingestellt werden.
[0005] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind
der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzdüse ist in der
Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzdüse mit dem Schaltventil in seiner ersten
Ventilstellung, in der die beiden Düsennadeln im geschlossenen Zustand sind;
- Fig. 2
- die in Fig. 1 gezeigte Kraftstoffeinspritzdüse mit dem Schaltventil in seiner zweiten
Ventilstellung, in der die innere Düsennadel im geöffneten Zustand und die äußere
Düsennadel im geschlossenen Zustand ist;
- Fig. 3
- die in Fig. 1 gezeigte Kraftstoffeinspritzdüse mit dem Schaltventil in seiner dritten
Ventilstellung, in der die beiden Düsennadeln im geöffneten Zustand sind; und
- Fig. 4
- die in Fig. 1 gezeigte Kraftstoffeinspritzdüse mit dem Schaltventil in seiner zweiten
Ventilstellung, wobei die beiden Düsennadeln im geöffneten Zustand sind.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0007] Die in
Fig. 1 gezeigte Kraftstoffeinspritzdüse (Injektor)
1 für Brennkraftmaschinen weist einen zylindrischen Düsenkörper
2 auf, der mit seinem freien unteren Ende in einen nicht näher gezeigten Brennraum
der zu versorgenden Brennkraftmaschine ragt. In einer Führungsbohrung
3 des Düsenkörpers 2 ist eine als Hohlnadel ausgebildete äußere Düsennadel
4 axial verschiebbar geführt, in der eine innere Düsennadel
5 koaxial angeordnet und ebenfalls axial verschiebbar geführt ist. Im Düsenkörper 2
ist ein Ringraum
6 ausgebildet, der durch die äußere Düsennadel 4 radial nach innen begrenzt ist. Über
eine Kraftstoff-Hochdruckleitung
7 ist der Ringraum 6 mit einem nicht gezeigten Kraftstoff-Hochdruckspeicher (Common
Rail) verbunden.
[0008] Eine erste Schließfeder (nicht gezeigt) presst die äußere Düsennadel 4 in einen ersten,
äußeren Dichtsitz am brennraumseitigen Ende der Führungsbohrung 3. Die äußere Düsennadel
4 ist am brennraumseitigen Ende von einem Ringspalt
8 umgeben, der vom Ringraum 6 abgeht und sich bis an den äußeren Dichtsitz erstreckt.
In dem in Fig. 1 gezeigten geschlossenen Zustand der äußeren Düsennadel 4 verhindert
ein Dichtkonus
9 der äußeren Düsennadel 4 in Verbindung mit dem äußeren Dichtsitz, dass Kraftstoff
über den Ringspalt 8 aus dem Ringraum 6 durch erste, äußere Spritzlöcher
10 in den Brennraum der Brennkraftmaschine gelangt.
[0009] In gleicher Weise presst eine zweite Schließfeder (nicht gezeigt) die innere Düsennadel
5 in einen zweiten, inneren Dichtsitz am brennraumseitigen Ende der Führungsbohrung
3. Zwischen beiden Düsennadeln 4, 5 ist am brennraumseitigen Ende ein Ringspalt
11 vorgesehen, der über eine Wandöffnung
12 in der äußeren Düsennadel 4 ebenfalls mit dem Ringraum 6 verbunden ist und sich bis
an den inneren Dichtsitz erstreckt. In dem in Fig. 1 gezeigten geschlossenen Zustand
der inneren Düsennadel 5 verhindert ein Dichtkonus
12 der inneren Düsennadel 5 in Verbindung mit dem inneren Dichtsitz, dass Kraftstoff
über den Ringspalt 11 aus dem Ringraum 6 durch zweite, innere Spritzlöcher
13 in den Brennraum der Brennkraftmaschine gelangt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die beiden Dichtsitze durch eine gemeinsame Konusfläche
14 gebildet.
[0010] Am brennraumabgewandten Ende weisen die beiden Düsennadeln 4, 5 in einem gemeinsamen
Steuerraum
15 jeweils eine in Schließrichtung wirkende Steuerfläche
16, 17 auf. Der Steuerraum 15 ist über eine Zulaufdrossel
18 an die Hochdruckleitung 7 angeschlossen. Vom Steuerraum 15 gehen zwei parallele Ablaufdrosseln
19, 20 ab. Die Ablaufdrosseln 19, 20 sind mit einem Ablauf
21 über eine als 3/3-Wege-Schaltventil
22 ausgebildete Ventilanordnung verbunden, die in einer ersten bzw. linken Ventilstellung
die Verbindung der beiden Ablaufdrosseln 19, 20 zum Ablauf 21 sperrt, in einer zweiten
bzw. rechten Ventilstellung nur die erste Ablaufdrossel 19 mit dem Ablauf 21 verbindet
und in einer mittleren dritten Ventilstellung beide Ablaufdrosseln 19, 20 mit dem
Ablauf 21 verbindet.
[0011] Auf die äußere Düsennadel 4 wirken in Schließrichtung sowohl die erste Schließfeder
als auch über die Steuerfläche 16 der im Steuerraum 15 herrschende Steuerdruck
pst sowie in Öffnungsrichtung der am Dichtkonus 9 angreifende Raildruck
pCR. In gleicher Weise wirken auf die innere Düsennadel 5 in Schließrichtung sowohl die
zweite Schließfeder als auch über die Steuerfläche 17 der im Steuerraum 15 herrschende
Steuerdruck p
St sowie in Öffnungsrichtung der am Dichtkonus 12 angreifende Raildruck p
CR. Die äußere Düsennadel 4 öffnet, wenn der Steuerdruck p
St kleiner als ein erster Druckwert
p1 (p
1 < p
CR) ist, und die innere Düsennadel 5 öffnet, wenn der Steuerdruck p
ST kleiner als ein zweiter Druckwert
p2 (p
2 < p
CR; p
2 # p
1) ist. Im Folgenden wird angenommen, dass p
2 > p
1 gilt und folglich bei einem Druckabbau im Steuerraum 15 zuerst die innere Düsennadel
5 öffnet. Der Öffnungshub der beiden Düsennadeln 4, 5 ist jeweils durch einen gehäuseseitigen
Hubanschlag
23 begrenzt.
[0012] Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzdüse
1 beschrieben.
[0013] Die Kraftstoffeinspritzung wird durch Schalten des 3/3-Wege-Schaltventils 22 in die
rechte Ventilstellung begonnen, in der der Steuerraum 15 über die erste Ablaufdrossel
19 mit dem Ablauf 21 verbunden ist. Sobald der im Steuerraum 15 herrschende Steuerdruck
p
St unter den zweiten Druckwert p
2 absinkt, öffnet die innere Düsennadel 5, bis sie am Hubanschlag 23 anliegt
(Fig. 2). Im Folgenden wird angenommen, dass die Zulaufdrossel 18 und die erste Ablaufdrossel
19 so ausgelegt sind, dass in der rechten Ventilstellung der Steuerdruck p
St den ersten Druckwert p
1 nicht unterschreitet und folglich die äußere Düsennadel 4 nicht öffnet. Wenn nun
das Schaltventil 22 weiter in die mittlere Ventilstellung geschaltet wird, ist der
Steuerraum 15 nun zusätzlich auch über die zweite Ablaufdrossel 20 mit dem Ablauf
21 verbunden. Sobald der im Steuerraum 15 herrschende Druck p
St unter den ersten Druckwert p
1 absinkt, öffnet auch die äußere Düsennadel 4, bis sie am Hubanschlag 23 anliegt
(Fig. 3).
[0014] Sollen die Düsennadeln 4, 5 wieder geschlossen werden, so muss das Schaltventil 22
wieder in die linke Ventilstellung gebracht werden. Geschieht dies aus der mittleren
Ventilstellung heraus, so ist es von Vorteil, nicht direkt in die linke Ventilstellung
zu schalten, sondern zunächst sehr kurz auf die rechte Ventilstellung zu gehen und
dann sofort auf die linke Ventilstellung zu schalten. In der rechten Ventilstellung
sind nämlich die hydraulischen Rückstellkräfte, die auf das Ventilelement des Schaltventils
22 wirken, wesentlich höher als in der mittleren Ventilstellung, so dass sich aus
der rechten Ventilstellung heraus ein wesentlich schnelleres und exakteres Schließen
des Schaltventils 22 bewerkstelligen lässt als aus der mittleren Ventilstellung heraus.
[0015] Für die Kraftstoffeinspritzdüse 1 ergeben sich die folgenden möglichen Betriebsweisen:
- Teillastbetrieb nur mit den inneren Spritzlöchern 13:
Hierzu wird zum Öffnen der inneren Düsennadel 5 ausschließlich die rechte Ventilstellung
des Schaltventils 22 genutzt, wodurch die Spritzdauer, die für Einspritzungen nur
über die inneren Spritzlöcher 13 erreicht werden kann, beliebig groß ist.
- Volllastbetrieb mit kürzestmöglicher Boot-Phase:
Hierzu wird unmittelbar nach dem Öffnen der inneren Düsennadel 5 das Schaltventil
22 aus der rechten in die mittlere Ventilstellung zurückgefahren.
Dadurch öffnet die innere Düsennadel 5 mit ihrer größtmöglichen Geschwindigkeit, und
die Verzögerungszeit zwischen dem Öffnen der inneren Düsennadel 6 und der äußeren
Düsennadel 4 wird minimal.
- Volllastbetrieb mit verlängerter Boot-Phase:
Hierzu wird vorgegangen wie im zuvor beschriebenen Fall, jedoch erfolgt das Umschalten
aus der rechten in die mittlere Ventilstellung nicht unmittelbar nach dem Öffnen der
inneren Düsennadel 5, sondern verzögert. Die Dauer dieser Verzögerung bestimmt die
Dauer der Boot-Phase.
[0016] Das System kann auch so ausgelegt werden, dass die äußere Düsennadel 4 nur dann öffnet,
wenn die innere Düsennadel 5 sich an ihrem Hubanschlag 23 befindet und das Schaltventil
22 in seiner mittleren Ventilstellung betrieben wird.
[0017] Sind jedoch - anders als im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel - die Zulaufdrossel
18 und die erste Ablaufdrossel 19 so ausgelegt, dass der Steuerdruck p
St in der rechten Ventilstellung auch den ersten Druckwert p
1 unterschreiten kann, öffnet in der rechten Ventilstellung auch die äußere Düsennadel
4 (
Fig. 4), sobald die innere Düsennadel 5 ihren Hubanschlag 23 erreicht hat. So lange sich
die innere Düsennadel 5 in ihrer Aufwärtsbewegung befindet, bleibt der Steuerraumdruck
nämlich größer als p
2.
[0018] In Abweichung zum gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Position des Zulaufs der
Zulaufdrossel 18 in den Steuerraum auch so gewählt sein, dass die Zulaufdrossel 18
von der inneren Düsennadel 5 abgedeckt wird, wenn diese ihren Hubanschlag 23 erreicht.
Der Effekt des Druckabbaus im Steuerraum 15 bei Ankunft der inneren Düsennadel 5 an
ihrem Hubanschlag 23 wird auf diese Weise noch verstärkt.
[0019] Weiterhin sind sowohl eine Umkehrung der Zuordnung der beiden Düsennadeln 4, 5 sowie
eine andere als die Koaxial-Anordnung der Vario-Düse möglich.
1. Kraftstoffeinspritzdüse (1) für Brennkraftmaschinen, umfassend einen Düsenkörper (2)
mit mindestens zwei Spritzlöchern (10, 13), eine im Düsenkörper (2) axial verschiebbare
erste Düsennadel (4), welche die Einspritzung von unter Hochdruck stehendem Kraftstoff
durch mindestens ein erstes Spritzloch (10) steuert, und eine im Düsenkörper (2) axial
verschiebbare zweite Düsennadel (5), welche die Einspritzung von unter Hochdruck stehendem
Kraftstoff durch mindestens ein zweites Spritzloch (13) steuert,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Düsennadeln (4, 5) in einem an Hochdruck angeschlossenen gemeinsamen Steuerraum
(15) jeweils eine in Schließrichtung wirkende Steuerfläche (16, 17) aufweisen, dass
vom Steuerraum (15) zwei parallele Ablaufdrosseln (19, 20) abgehen und dass zwischen
den Ablaufdrosseln (19, 20) und einem Ablauf (21) eine Ventilanordnung (22) vorgesehen
ist, die in einer ersten Ventilstellung die Verbindung der beiden Ablaufdrosseln (19,
20) zum Ablauf (21) sperrt, in einer zweiten Ventilstellung eine der beiden Ablaufdrosseln
(19, 20) mit dem Ablauf (21) verbindet und in einer dritten Ventilstellung beide Ablaufdrosseln
(19, 20) mit dem Ablauf (21) verbindet.
2. Kraftstoffeinspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (22) durch ein 3/3-Wege-Ventil gebildet ist.
3. Kraftstoffeinspritzdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (22) ein bewegliches Ventilelement aufweist, das die einzelnen
Ventilstellungen steuert und sich in der ersten und zweiten Ventilstellung jeweils
in einer Endposition und in der dritten Ventilstellung in einer dazwischen liegenden
Zwischenposition befindet.
4. Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Düsennadel (4) als Hohlnadel ausgebildet ist, in der die zweite Düsennadel
(5) koaxial geführt ist.
5. Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum (14) über eine Zulaufdrossel (17) an Hochdruck angeschlossen ist.
6. Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Ventilstellung nur eine der beiden Düsennadeln (4, 5) aufsteuerbar
ist und in der dritten Ventilstellung zusätzlich auch die andere Düsennadel (4, 5)
aufsteuerbar ist.
7. Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass erst, wenn die eine Düsennadel (5) an ihrem Hubanschlag (23) anliegt, die andere
Düsennadel (4) aufsteuerbar ist.
8. Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein in den Steuerraum (15) führender Zulauf von der zuerst aufgesteuerten Düsennadel
(5) verschlossen ist, wenn sie an ihrem Hubanschlag (23) anliegt.