(19)
(11) EP 1 726 370 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.11.2006  Patentblatt  2006/48

(21) Anmeldenummer: 06000994.1

(22) Anmeldetag:  18.01.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B07B 1/46(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 25.05.2005 DE 102005024236

(71) Anmelder:
  • Isenmann Siebe GmbH
    D-76131 Karlsruhe (DE)
  • Hein, Lehmann Trenn- und Fördertechnik GmbH
    D-47805 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Sattler, Matthias, Dipl.-Ing.
    64625 Bensheim (DE)
  • Gebhard, Gregor
    76131 Karlsruhe (DE)
  • Kos, Duro
    76131 Karlsruhe (DE)

(74) Vertreter: COHAUSZ DAWIDOWICZ HANNIG & SOZIEN 
Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Siebfläche mit Stangenrost


(57) Die Erfindung betrifft eine Siebfläche einer Siebmaschine mit parallel zueinander auf einer Maschinenunterkonstruktion befestigten Stangen (5) eines Stangenrostes, wobei auf der Maschinenunterkonstruktion parallel nebeneinander Halteprofile befestigt sind, die eine nach oben offene Längsnut bilden, in der mindestens ein insbesondere profilförmiges Kunststoffteil (4) lösbar rastend formschlüssig befestigbar ist, das mindestens eine Stange (5) des Stangenrostes trägt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebfläche einer Siebmaschine mit parallel zueinander auf einer Maschinenunterkonstruktion befestigten Stangen eines Stangenrostes.

[0002] Es sind Siebflächen mit Stangenrosten bekannt, die auch "Fingersieb" genannt werden und bei denen die Stangen jeweils mit einem Ende befestigt und mit dem anderen Ende frei sind, um eine begrenzte Beweglichkeit zu haben und damit ein Verstopfen durch das Siebgut zu verhindern. Herstellung und Montage dieser bekannten Stangenroste in einer Siebfläche einer Siebmaschine sind verhältnismäßig aufwendig.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Siebfläche der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass bei einfacher Konstruktion und Herstellung die Siebe einfach und leicht zu montieren und demontieren sind.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass auf der Maschinenunterkonstruktion parallel nebeneinander Halteprofile befestigt sind, die eine nach oben offene Längsnut bilden, in der mindestens ein insbesondere profilförmiger Kunststoffteil lösbar rastend formschlüssig befestigbar ist, das mindestens eine Stange des Stangenrostes trägt.

[0005] Das die Stangen tragende Kunststoffteil wird nicht mehr an der Unterkonstruktion der Siebmaschine angeschraubt, sondern eingerastet, so dass Montage und Demontage besonders schnell und einfach durchführbar sind.

[0006] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass beide einander gegenüberliegende Seitenwände der Längsnut jeweils eine Längsausnehmung bilden, in denen entsprechend geformte Längsvorsprünge des Kunststoffteils formschlüssig einliegen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Längsausnehmung einer Seitenwand der Längsnut einen unüberwindbaren Halt für den in der Längsausnehmung einliegenden ersten Längsvorsprung des Kunststoffteils bildet, und dass die zweite Längsausnehmung der gegenüberliegenden Seitenwand der Längsnut einen überwindbaren Halt für den in der Längsausnehmung einliegenden zweiten Längsvorsprung des Kunststoffteils bildet.

[0007] Das über die Siebfläche strömende Siebgut kann das Kunststoffteil nicht aus seiner Halterung herausbringen, wenn der erste Längsvorsprung dem ankommenden Förderstrom zugewandt und der zweite Längsvorsprung dem ankommenden Förderstrom abgewandt ist.

[0008] Auch ist von Vorteil, wenn der untere Bereich des Kunststoffteils durch eine Schnappverbindung in der Längsnut befestigbar ist. Ferner wird vorgeschlagen, dass der Querschnitt des unteren Bereichs des Kunststoffteils gleich dem Querschnitt der Längsnut ist. Auch ist von Vorteil, wenn eine Seitenwand oder beide Seitenwände der Längsnut hinterschnittene Längsausnehmungen aufweist/aufweisen.

[0009] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass die Stange(n)) nur mit ihrem einen Ende im Kunststoffteil befestigt ist(sind) und ihr anderes Ende frei ist. Die Siebfläche kann aus einzelnen Siebelementen zusammengesetzt werden, wenn das profilförmige Kunststoffteil eine Seite eines Rahmens eines Siebelementes bildet. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Halteprofile mit den Längsnuten auf Traversen oder Längsträgern der Unterkonstruktion variabel in den Abständen befestigt werden können und so auch variabel einrüstbar oder rückrüstbar in Abhängigkeit von der Stangenlänge sind.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1
einen Querschnitt durch das profilförmige Kunststoffteil, in dem die Stangen des Stangenrostes befestigt sind,
Fig. 2
einen Querschnitt durch das Halteprofil auf der Unterkonstruktion befestigt, in dem das Kunststoffteil lösbar befestigt ist,
Fig. 3
Halteprofil und Kunststoffteil während der Montage und
Fig. 4
Halteprofil und Kunststoffteil im montierten Zustand vor der Demontage.


[0011] Eine Siebmaschine weist unterhalb der Siebfläche eine Unterkonstruktion 12 aus Traversen und/oder Längsträgern auf, auf der Halteprofile 1 aus Kunststoff oder Metall quer zur Förderrichtung 2 des Siebgutes befestigbar sind. Die Halteprofile 1 besitzen jeweils in Längsrichtung und damit auch quer zur Förderrichtung eine Längsnut 3, die sich nach oben öffnet und in der ein profilförmiges Kunststoffteil 4 formschlüssig befestigbar ist. Hierbei sind mehrere Kunststoffteile 4 parallel zueinander über die Siebfläche angeordnet und auf der den ankommenden Förderstrom abgewandten Seite des Kunststoffteils ragen aus diesem Stangen 5 als Stangenrost heraus, die im Kunststoffteil mit einem Ende eingegossen sind, wobei das andere Ende der Stange/Stangen 5 frei ist. Hierbei ragen die Stangen 5 parallel in gleicher Höhe/in der Höhe versetzt zueinander in Förderrichtung 2 aus dem Kunststoffteil 4 heraus und das freie Ende der Stange liegt etwas höher als das befestigte Ende.

[0012] Die Längsnut 3 des Halteprofils 1 weist auf der dem ankommenden Förderstrom zugewandten Seite bzw. Seitenfläche eine erste nutenförmige Längsausnehmung 6 auf, deren Querschnitt rechteckförmig ist und eine zur Oberseite des Halteprofils parallele insbesondere waagerechte Deckenfläche 7 bildet. Die gegenüberliegende Seitenfläche der Längsnut 3 bildet eine zweite Längsausnehmung 8, die prismenförmig und damit im Querschnitt dreieckförmig gestaltet ist, so dass die obere Fläche 9 der Längsausnehmung 8 derart schräg liegt, dass sie sich zur Nut 3 hin öffnet.

[0013] In die Längsnut 3 ist der untere Bereich des Kunststoffteils 4 formschlüssig einsetzbar, wobei der untere Bereich des Kunststoffteils 4 in Form und Größe der Längsnut 3 entspricht. Hierbei bildet ein dem ankommenden Förderstrom zugewandter federförmiger erster Längsvorsprung 10 einen in der ersten Längsausnehmung 6 einliegenden Befestigungsbereich, der einen unüberwindbaren Halt für das Kunststoffteil 4 gegen ein Herausziehen des Kunststoffteils nach oben bietet. Auf der gegenüberliegenden Seite bildet der untere Bereich des Kunststoffteils 4 einen lösbaren Sperrvorsprung 11 mit derselben Form wie die zweite Längsausnehmung 8, so dass auch dieser Sperrvorsprung 11 formschlüssig in der Längsausnehmung 8 einliegt. Dieser im Querschnitt zahnförmige Sperrvorsprung 11 bildet dabei einen überwindbaren Halt, da er entsprechend der Fläche 9 die Oberseite des Sperrvorsprungs 11 schräg angeordnet ist und damit eine Demontageschräge bildet, so dass Vorsprung 11 und Längsausnehmung 8 ein einseitiges Formgehemme bilden, das beim Herausziehen des Kunststoffteils 4 überwindbar ist.

[0014] Die Fig. 3 und 4 zeigen Montage und Demontage des Kunststoffteils 4 in dem Halteprofil 1. Beim Einsetzen des Kunststoffteils 4 wird dieses so schräg mit seinem unteren Bereich in die Längsnut 3 eingeschoben, dass zuerst der Längsvorsprung 10 in die Längsausnehmung 6 gelangt. Danach wird das Kunststoffteil 4 kippend weiter hineingedrückt, bis der Sperrvorsprung 11 in die Längsausnehmung 8 einrastet. Zur Demontage braucht gegen das Kunststoffteil, auf der der Förderrichtung 2 entgegengesetzten Seite insbesondere mit einem Hammer geschlagen zu werden, um ein Ausrasten des Sperrvorsprungs 11 aus der Längsausnehmung 8 zu erreichen.

[0015] Das Kunststoffteil 4 wird im Ausführungsbeispiel von einem Kunststoffprofil gebildet, das sich quer zur Förderrichtung 2 erstreckt. In ihm können eine oder mehrere Stangen 5 befestigt sein. Es sind ein oder mehrere Kunststoffteile 4 nebeneinander oder in regelmäßigen Abständen über die Breite der Siebmaschine in dem Halteprofil 1, vorzugsweise aus Kunststoff, das so lang ist, wie die Siebmaschine breit ist, verteilt. Über die Länge der Siebmaschinen können ein oder mehrere Halteprofile 1 variabel in Abhängigkeit von der Stangenlänge 5 verteilt sein, in denen dann die Kunststoffteile 4 mit den Stangen 5 befestigt sind. Die Befestigung der Halteprofile 1 auf der Unterkonstruktion kann über vielfältige Weise, insbesondere Schrauben, Nieten, Hucken, Klemmen usw., erfolgen.

[0016] Alternativ können aber auch die profilförmigen Kunststoffteile 4 mit den Stangen 5 in einem Rahmen, vorzugsweise aus Kunststoff, eingesetzt sein, der sich aus einem oder mehreren Halteprofilen 1, die hintereinander in Förderrichtung 2 angeordnet sind, und den drei anderen Rahmenseiten, die auch von Kunststoffprofilen gebildet sind, die insbesondere mit rechteckigen oder an den beiden Längsseiten mit profilierten Querschnitten ausgestattet sind, die in Siebwechselsysteme und deren Zwischenleisten passen, zusammensetzt. Die Querschnitte, die quer und längs laufenden Profile des Rahmens aus Kunststoff, insbesondere die Halteprofile 1, die Endverbindung des Rahmens und die seitlichen Längsprofile können vorzugsweise innerhalb ihres Querschnitts aus Kunststoff Bewehrungen, vorzugsweise aus Metall oder faserverstärkten Profilen, enthalten.


Ansprüche

1. Siebfläche einer Siebmaschine mit parallel zueinander auf einer Maschinenunterkonstruktion befestigten Stangen (5) eines Stangenrostes, dadurch gekennzeichnet, dassaufder Maschinenunterkonstruktion (12) parallel nebeneinander Halteprofile (1) aus Metall oder Kunststoff, vorzugsweise aus Polyurethan, befestigt sind, die eine nach oben offene Längsnut (3) bilden, in der mindestens ein insbesondere profilförmiger Kunststoffteil (4) lösbar rastend formschlüssig befestigbar ist, das mindestens eine Stange (5) des Stangenrostes trägt.
 
2. Siebfläche nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet , dass beide einander gegenüberliegende Seitenwände der Längsnut (3) jeweils eine Längsausnehmung (6, 8) bilden, in denen entsprechend geformte Längsvorsprünge (10, 11) des Kunststoffteils (4) formschlüssig einliegen.
 
3. Siebfläche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Längsausnehmung (6) einer Seitenwand der Längsnut (3) einen unüberwindbaren Halt für den in der Längsausnehmung (6) einliegenden ersten Längsvorsprung (10) des Kunststoffteils (4) bildet, und dass die zweite Längsausnehmung (8) der gegenüberliegenden Seitenwand der Längsnut (3) einen überwindbaren Halt für den in der Längsausnehmung einliegenden zweiten Längsvorsprung (11) des Kunststoffteils (4) bildet.
 
4. Siebfläche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , dass der erste Längsvorsprung (10) dem ankommenden Förderstrom (2) zugewandt und der zweite Längsvorsprung (11) dem ankommenden Förderstrom abgewandt ist.
 
5. Siebfläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass der untere Bereich des Kunststoffteils (4) durch eine Schnappverbindung in der Längsnut (3) befestigbar ist.
 
6. Siebfläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass der Querschnitt des unteren Bereichs des Kunststoffteils (4) gleich dem Querschnitt der Längsnut (3) ist.
 
7. Siebfläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass eine Seitenwand oder beide Seitenwände der Längsnut (3) hinterschnittene Längsausnehmungen (6, 8) aufweist/aufweisen.
 
8. Siebfläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Stange(n) (5) nur mit ihrem einen Ende im Kunststoffteil (4) befestigt ist(sind) und ihr anderes Ende frei ist.
 
9. Siebfläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das profilförmige Kunststoffteil (4) eine Seite eines Rahmens eines Siebelementes bildet.
 
10. Siebfläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Halteprofile (1) mit den Längsnuten (3) auf Traversen oder Längsträgern der Unterkonstruktion (12) variabel im Abstand einrüstbar oder rückrüstbar in Abhängigkeit von der Stangenlänge sind.
 




Zeichnung