[0002] Einrichtungen der genannten Art werden in industriellen Buchbindereien zum Sammeln
von Druckbogen zu losen Druckbogenstapeln (Buchblocks) eingesetzt. Die Druckbogen
müssen dabei in der richtigen Reihenfolge gesammelt und quer zur flächigen Seite nach
zwei Seitenkanten exakt ausgerichtet werden. Anschliessend werden die losen Buchblocks
in eine Weiterverarbeitungsmaschine, beispielsweise einen Klebebbinder überführt.
Vorrichtungen nach dem Stand der Technik weisen dazu Sammelförderer auf, entlang derer
Zuführeinrichtungen angeordnet sind, die pro Maschinentakt, in der Regel, je einen
Druckbogen dem Sammelförderer zuführen. Jede Zuführeinrichtung ist dabei mit einer
definierten Sorte Druckbogen belegt, sodass am Ende des Sammelförderers komplette,
in der richtigen Reihenfolge aufeinandergelegte lose Buchblocks im Sammelförderer
vorliegen. Ein Stand der Technik ist beispielsweise in der Patentschrift
CH 635 046 offenbart. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die jeweils obersten Druckbogen
eines Bogenpaketes, bei hohen Taktzahlen, infolge aerodynamischer Effekte vom Bogenpaket
abgehoben werden können, was unweigerlich zu einem Maschinenstopp führt. Ein weiter
Nachteil dieser Lösung ergibt sich dadurch, dass der jeweils unterste Druckbogen eines
Bogenpaketes während des gesamten Sammelprozesses über die Auflagefläche des Sammelkanals
gleiten muss, was bei gewissen Papierqualitäten zu Scheuerspuren führen kann. Ebenfalls
nachteilig an dieser Lösung ist, dass bei einem Anhalten der Sammelvorrichtung, die
Druckbogenpakete, durch ihre kinetische Energie, vom sie schiebenden Mitnehmerfinger
weggleiten können und damit die Ablage des nächsten zuzuführenden Druckbogens nicht
mehr gewährleistet ist.
Ein anderer Stand der Technik ist beispielsweise in der
EP 832 836 offenbart. Die losen Buchblocks werden in vorwiegend stehender Ausrichtung in Taschen
gesammelt und die Bewegungsrichtung des Sammelförderers ist quer zu den flächigen
Seiten der Druckprodukte gerichtet. Die Lage der unteren Kante der Druckprodukte ist
von deren Format abhängig. Aus diesem Grund sind die Taschen höhenverstellbar ausgeführt.
Diese Lösung bedingt einen komplizierten und aufwändigen Aufbau. Die für manuelle
Operationen erforderliche Zugänglichkeit zum Inhalt der Taschen, zum Beispiel bei
der Störungsbehebung, ist stark eingeschränkt. Eine Ausrichtung Druckbogen quer zur
Laufrichtung ist nicht vorgesehen.
[0006] Entlang der Förderstrecke 14 eines Sammelförderers 6 sind Zuführeinrichtungen 3 angeordnet,
die die in den Magazinen 4 bevorrateten Druckprodukte 2 vereinzeln und in einem zeitlich
seriellen Strom dem Sammelförderer 6 zuführen. Der Sammelförderer 6 besteht im Wesentlichen
aus an einem umlaufend angetriebenen Zugmittel 5 in regelmässigen Abständen befestigten
Förderelementen 7, die in einer nicht dargestellten Führungsbahn 28 geführt sind.
Für die Positionierung der Anschläge 10 und Ausrichtelemente 11 quer zur Laufrichtung
L sind Steuerelemente 18,19 vorgesehen. Weiterhin ist ein Antrieb für das Zugmittel
5 vorgesehen. Die Führungsbahn der Förderelemente 7 ist endlos und aus geraden und/oder
gekrümmten, vorzugsweise in Ebenen liegenden Abschnitten zusammengesetzt. Der Antrieb
des Zugmittels 5 kann an einer beliebigen Stelle der Führungsbahn, beispielsweise
durch einen nicht dargestellten Motor, der mit dem Zugmittel 5 über ein Rad, vorzugsweise
einem Umlenkrad 12 antriebsverbunden ist, erfolgen. Die Förderrichtung F der Zuführeinrichtungen
3 ist gleichgerichtet mit der Laufrichtung L des Sammelförderers 6 und bildet mit
dieser einen spitzen Winkel α. Jedes Förderelement 7 kann von jeder Zuführeinrichtung
3, an der es vorbeigeführt wird, mit je einem Druckprodukt 2 beschickt werden. Am
Ende der Förderstrecke 16 ist eine nicht dargestellte Entnahmevorrichtung angeordnet,
die die gesammelten, sich auf den Förderelementen 7 befindenden Druckprodukte 2 taktsynchron
zum Sammelförderer 6 übernimmt und einer Weiterverarbeitungsmaschine übergibt. In
den Fig.1 und Fig. 2 ist eine erste Ausführungsform einer Sammelvorrichtung 1 dargestellt,
bei der der Sammelförderer 6 zwei gerade Abschnitte 21 und zwei gekrümmte Abschnitte
20 aufweist, wobei die gekrümmten Abschnitte durch die Umlenkräder 12 gebildet werden.
Die Bewegungsbahn des Sammelförderers 6 liegt in einer senkrechten Ebene. In der Fig.
4 ist eine zweite Ausführungsform einer Sammelvorrichtung 1 dargestellt, bei der die
Bewegungsbahn des Sammelförderers 6 in einer waagrechten Ebene liegt. Die Erfindung
beschränkt sich jedoch nicht auf die beiden dargestellten Ausführungsformen, bei denen
die Bewegungsbahnen des Sammelförderers 6 je in einer Ebene liegen. Vielmehr sind
auch Bewegungsbahnen denkbar, die aus Abschnitten zusammengesetzt sind, die sich in
beliebigen räumlichen Lagen befinden, wie dies beispielsweise in den Fig. 8 und Fig.
9 dargestellt ist. Ein Förderelement 7 besteht aus einer Auflagefläche 8, auf der
die Druckprodukte 2 mit einer flächigen Seite aufliegen und einer Wand 9 an der die
Druckprodukte 2 anliegen. Die Wand 9 dient, bezüglich der vorderen Kante 22 der Druckprodukte2,
als Ausrichtelement für die Druckprodukte 2 und gleichzeitig als Windabweiser. Damit
lassen sich höhere Leistungen und/oder mehr Betriebssicherheit erreichen. Die Auflagefläche
8 der Förderelemente 7 kann quer zur Laufrichtung leicht geneigt oder waagrecht liegen.
Für die Ausrichtung der Druckprodukte 2 quer zur Laufrichtung L sind je ein Anschlag
10 und ein Ausrichtelement 11 vorgesehen, die zusammen eine Ausrichtvorrichtung 29
bilden. Die Anschläge 10 und die Ausrichtelemente 11 sind an den Auflageflächen 8
in quer zur Laufrichtung L sich erstreckenden Führungen gelagert. Jedes Ausrichtelement
11 ist mittels einer Führungsrolle 23 mit dem Steuerelement 19 der Ausrichtelemente
11 quer zur Laufrichtung L verbunden. Das Steuerelement 19 ist aus mehreren Abschnitten
zusammengesetzt, deren Positionen quer zur Laufrichtung L des Sammelförderers 6 einzeln
auf die in diesem Bereich zu erreichenden Positionen der Ausrichtelemente 11, mittels
Verstelleinrichtungen 24 einstellbar sind. Die Anschläge 10 der Förderelemente 7 weisen
Rollen 13 auf, die im Steuerelement 18, beispielsweise einer Schiene, geführt sind.
Mit Hilfe des Steuerelementes 18, dessen Position quer zur Laufrichtung L mittels
einer Verstelleinrichtung 24 einstellbar ist, kann die Position der Anschläge, der
Breite b der Druckprodukte 2, angepasst werden.
Weiterhin sind die Förderelemente 7 mit einem umlaufenden Zugmittel 5, beispielsweise
einer Kette oder einem Zahnriemen, antriebsverbunden. Mittels an den Förderelementen
7 angebrachten Laufrollen 25, die in nicht dargestellten, ortsfesten Führungsschienen
laufen wird die Führungsbahn der Förderelemente bestimmt.
Die Funktionsweise der Ausrichtelemente 11 und Anschläge 10 wird anhand der Fig.5a..Fig.
5e, Fig. 6a..Fig. 6e und Fig. 7a..Fig. 7e beschrieben :
Fig. 5a zeigt in einer Draufsicht ein Förderelement 7, das bereits mit einem unvollständigen
Stapel von Druckprodukten 2 beschickt ist. Der Stapel ist nach der Position des Anschlags
10 ausgerichtet. Das Ausrichtelement 11 ist über dem Stapel aus Druckprodukten 2 angeordnet
und bereit für die Aufnahme eines nächsten Druckprodukts 2.1 mit der gleichen Breite
b
0 wie die der Druckprodukte 2 im Stapel. Dabei ist die Distanz d
0 zwischen Anschlag 10 und Ausrichtelement 11 mindestens so gross wie die Breite b
0 des nächsten zuzuführenden Druckprodukts 2.1, jedoch nicht so gross, dass das nächste
Druckprodukt 2.1 direkt auf den Stapel zu liegen kommt, sondern auf dem Ausrichtelement
11 aufliegt. Die Lage des nächsten Druckprodukts 2.1 ist in der Fig. 5a durch die
gestrichelten Linien angedeutet. In Fig. 5b ist das nächste Druckprodukt 2.1 zugeführt
und liegt mit der in Laufrichtung L vorderen Kante 22 an der Wand 9 des Förderelementes
7 an. Im Bereich des Anschlags 10 liegt das Druckprodukt auf dem Teilstapel und im
Bereich des Ausrichtelementes 11 auf diesem auf und kann durch eine Bewegung des Ausrichtelementes
11 in die Richtung des Anschlags 10, in eine definierte Position geschoben werden.
Die definierte Position ist üblicherweise durch die Anlage am Anschlag gegeben. Dies
ist jedoch nicht zwingend, wie noch erläutert wird. In der Fig. 5c hat das Ausrichtelement
11 seine Endlage erreicht und das Druckprodukt 2.1 liegt sowohl am Ausrichtelement
11 als auch am Anschlag an. Durch diesen Ablauf ist es möglich, dass jeder Bogen 2.1
individuell quer zur Laufrichtung L ausgerichtet werden kann. In der Fig. 5d ist das
Ausrichtelement 11 mindestens so weit in die vom Anschlag 10 abgewandte Richtung gefahren,
dass das zuvor ausgerichtete oberste Druckprodukt 2.1 frei auf den darunter liegenden
Stapel fallen kann. In der Fig. 5e befindet sich das Ausrichtelement 11 wieder in
der gleichen Position wie in der Fig. 5a. Damit ist das Förderelement 7 bereit für
die Aufnahme eines nächsten Druckproduktes 2.1 mit etwa der gleichen Ausrichtung bezüglich
der dem Ausrichtelement 11 zugewandten linken Kante 26 des zuoberst auf dem Stapel
sich befindenden Druckprodukts 2. Weist beispielsweise das nächste zuzuführende Druckprodukt
2.2 eine wesentlich andere Breite b, beispielsweise eine kleinere Breite b
1 auf, wird gemäss Fig. 6a das Ausrichtelement 11 in eine dieser kleineren Breite b
1 angepasste Position gefahren. Analog zu der in der Fig. 5a gezeigten Position ist
die Distanz d
1 ebenfalls mindestens so gross wie die Breite b
1 des kleineren Druckprodukts 2.2, jedoch nicht so gross, dass das zuzuführende Druckprodukt
2.2 nicht auf das Ausrichtelement 11 zu liegen kommt. Der gesamte Ablauf des Ausrichtens
des zugeführten kleineren Druckproduktes 2.2 mit der Breite b
1 ist analog zu dem in den Fig. 5a..Fig. 5e gezeigten. Ebenfalls ist die relative Position
des Ausrichtelementes 11 zur linken Kante 26 des Druckprodukts 2.2 in den Fig. 6a..Fig.
6d identisch mit der relativen Position des Ausrichtelementes in den Fig. 5a..Fig.
5d. Die Fig. 7a..Fig. 7e zeigen die Zufuhr und das
Ablegen eines Druckproduktes 2.3 an einer wählbaren Position innerhalb eines Stapels
aus Druckprodukten 2. Auch in diesem Fall ist der Ablauf gleich wie in den beiden
vorangehenden Beispielen. Unterschiedlich ist lediglich, dass jetzt das Druckprodukt
2.3 bezüglich der rechten Kante 27 versetzt zugeführt wird und die Position des Ausrichtelementes
11 nur an die Lage der linken Kante 26 des Druckproduktes 2.3 angepasst ist.
In den Fig. 10a..Fig. 10c sind mögliche Gestaltungsformen der Auflageflächen 8 der
Förderelemente 7 dargestellt.
Die Fig. 10a zeigt ein Förderelement 7 mit einer ebenen Auflagefläche 8. Die Fig.
10b und 10c zeigen ein Förderelement 7 in einer bevorzugten Ausführungsform mit einer
quer zur Laufrichtung gewölbten Auflagefläche 8. Durch die Wölbung erhalten die Druckprodukte
2 eine Versteifung quer zur Laufrichtung L, womit ein Ausknicken der Druckbogen 2,
während dem Ausrichtprozess, vermieden wird. Die Fig. 10b zeigt eine Ausführungsform
mit einer quer zur Laufrichtung konvexen Auflagefläche 8 und
die Fig. 10c zeigt eine Ausführungsform mit einer quer zur Laufrichtung konkaven Auflagefläche.