[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses aus Endlosfilamenten
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. - Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass die Endlosfilamente aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen.
Endlosfilamente unterscheiden sich aufgrund ihrer quasi endlosen Länge von Stapelfasern,
die viel geringere Längen von beispielsweise 10 bis 60 mm aufweisen.
[0002] Aus der Praxis ist es bekannt, unter Verwendung von Stapelfasern voluminöse Vliese
herzustellen, die als "High Loft-Vliese" bekannt sind. Hier werden die Vliesablage
und die Verfestigung des Vlieses in getrennten Anlageneinheiten durchgeführt. Die
Vliesablage erfolgt hier mit einer Krempel. Diese Vliese werden u. a. in der Hygieneindustrie
und in der Filtertechnik eingesetzt. - Es wurde versucht, vergleichbar dicke bzw.
voluminöse Vliese aus Endlosfilamenten herzustellen. Dabei wurden auch Mehrkomponentenfilamente
mit natürlicher Kräuselung eingesetzt. Die Aktivierung der Kräuselung führte dabei
aber häufig zu Schrumpfkräften, die ein Aufreißen des Spinnvlieses zur Folge hatten.
Dadurch verliert das Spinnvlies die erforderliche Homogenität und somit entstehen
wenig akzeptable Produkte.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung eines Spinnvlieses aus Endlosfilamenten anzugeben, mit dem nachteilhafte
Schrumpfkräfte kontrolliert bzw. minimiert werden können und mit dem in vorteilhafter
Weise dicke bzw. voluminöse Spinnvliese hergestellt werden können. Der Erfindung liegt
weiterhin das technische Problem zugrunde, eine entsprechende Vorrichtung anzugeben.
[0004] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines voluminösen Spinnvlieses mit bzw. aus Endlosfilamenten mit natürlicher Kräuselung,
wobei die Filamente durch eine Verstreckeinheit und im Anschluss daran durch einen
Diffusor geführt werden,
wobei die Filamente daraufhin auf einer Ablageeinrichtung als gekräuselte Filamente
abgelegt werden
und wobei diese abgelegten gekräuselten Filamente mit dieser Ablageeinrichtung einer
Verfestigungseinrichtung zugeführt werden, in der die Filamente mit einem Fluid verfestigt
werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Verfestigung als thermische Verfestigung
mit einem heißen Fluid durchgeführt wird. Vorzugsweise werden zusätzlich zu den Filamenten
mit natürlicher Kräuselung auch nicht-kräuselnde ersponnen und auf der Ablageeinrichtung
abgelegt.
[0005] Erfindungsgemäß kann ein einlagiges oder auch ein mehrlagiges Spinnvlies hergestellt
werden. Bei mehrlagigen Spinnvliesen können die einzelnen Lagen gebildet werden aus
Filamenten mit natürlicher Kräuselung oder aus nicht-kräuselnden Filamenten oder aus
Mischungen von Filamenten mit natürlicher Kräuselung mit nicht-kräuselnden Filamenten.
Zweckmäßigerweise weist das erfindungsgemäße Spinnvlies zumindest eine Lage (Schicht)
auf, die ausschließlich aus Filamenten mit natürlicher Kräuselung oder aus einer Mischung
von Filamenten mit natürlicher Kräuselung mit nicht-kräuselnden Filamenten besteht.
Das erfindungsgemäße Spinnvlies kann natürlich auch als einlagiges Spinnvlies hergestellt
werden, das vollständig aus Filamenten mit natürlicher Kräuselung besteht.
[0006] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Endlosfilamente aus einem Spinnkopf bzw.
aus einer Spinnerette ersponnen werden. Die ersponnenen Endlosfilamente werden dann
zweckmäßigerweise abgekühlt und verstreckt, wobei die Abkühlung und Verstreckung insbesondere
in einer kombinierten Abkühl- und Verstreckeinheit stattfindet. Mit dem Begriff Verstreckeinheit
ist auch eine kombinierte Abkühl- und Verstreckeinheit gemeint. Bevor die Ablage der
Filamente auf der Ablageeinrichtung erfolgt, werden sie erfindungsgemäß durch einen
Diffusor geführt. Der Diffusor ist dann zwischen Verstreckeinheit und Ablageeinrichtung
bzw. zwischen Abkühl- und Verstreckeinheit und Ablageeinrichtung angeordnet. Dem Diffusor
kommt im Rahmen der Erfindung besondere Bedeutung zu. Die ersponnenen Endlosfilamente
werden insbesondere nach dem Reicofil III-Verfahren (
DE-PS 196 20 379) oder nach dem Reicofil IV-Verfahren (
EP-OS 1 340 843) behandelt.
[0007] Dass die Filamente auf der Ablageeinrichtung abgelegt werden und mit dieser Ablageeinrichtung
der Verfestigungseinrichtung zugeführt werden, meint im Rahmen der Erfindung insbesondere,
dass die mechanisch relativ schwache und wenig belastbare Filamentablage so lange
von dieser Ablageeinrichtung geführt bzw. getragen wird, bis durch die Heißfluidverfestigung
ein belastbares Vlies entstanden ist. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die abgelegten
Filamente mit der Ablageeinrichtung unmittelbar der Verfestigungseinrichtung zugeführt
werden, ohne dass eine vorherige Verfestigung, beispielsweise mit einem Kalander,
erfolgt. Vorzugsweise sind zwischen dem Ablagebereich der Filamente auf der Ablageeinrichtung
und der Verfestigungseinrichtung keine weiteren Einrichtungen bzw. Einheiten zur mechanischen
und/oder thermischen Behandlung der Filamentablage zwischengeschaltet. Die Filamentablage
wird dabei also zwischen ihrem Ablagebereich und der Verfestigungseinrichtung lediglich
mit der Ablageeinrichtung weitertransportiert.
[0008] Thermische Verfestigung mit einem heißen Fluid meint im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens insbesondere die Verfestigung mit Hilfe eines gasförmigen heißen Fluids,
insbesondere die thermische Verfestigung mit Hilfe von heißer Luft. Dabei strömt das
heiße Fluid zweckmäßigerweise quer bzw. senkrecht zur Oberfläche der Filamentablage
auf die Filamentablage. Zweckmäßigerweise findet in der Verfestigungseinrichtung eine
flächige Beaufschlagung der Filamentablage mit dem heißen Fluid statt. Insoweit unterscheidet
sich diese bevorzugte erfindungsgemäße Behandlung von der Beaufschlagung der Filamentablage
mit einem fokussierten Luftstrom, insbesondere mittels eines Heißluftmessers ("hot-air-knife").
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Temperatur des heißen Fluids für die thermische
Verfestigung mindestens oberhalb des niedrigsten Erweichungspunktes aller in der Filamentablage
vorhandenen Filamentrohstoffe liegt. Auf diese Weise kann die Filamentablage effektiv
stabilisiert werden. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Filamentablage
bzw. das Spinnvlies von dem heißen Fluid durchströmt wird.
[0009] Filamente mit natürlicher Kräuselung meint im Rahmen der Erfindung insbesondere Filamente,
die nach der Ablage auf der Ablageeinrichtung im entspannten Zustand Krümmungsradien
unter 5 mm aufweisen. Die Filamente weisen dabei über den größten Teil ihrer Länge
entsprechende Kräuselungen mit den vorgenannten Krümmungsradien auf. Dieser gekräuselte
Zustand muss unmittelbar nach der Ablage, insbesondere nach dem Verstrecken und Ablegen
der Filamente, d. h. also ohne weitere mechanische oder thermische Einflüsse auf die
Filamente feststellbar sein. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind
die Filamente mit natürlicher Kräuselung Mehrkomponentenfilamente und vorzugsweise
Mehrkomponentenfilamente mit Seite/Seite-Anordnung und/oder mit azentrischer Kern/Mantel-Anordnung.
Werden unterschiedliche Rohstoffe nebeneinander in einem solchen Filament unterzogen,
werden sie einer ähnlichen Abkühlung und Verstreckung beim Spinnprozess unterworfen.
Nach dem Unterziehen auf die End-Filamentgeschwindigkeit weisen beide Rohstoffe aber
unterschiedliche Restspannungen auf. Nach dem Ende des Unterziehens und nachdem die
das Filament verstreckende Luftkraft nicht mehr existiert, finden jeweils unterschiedliche
Relaxations- und Retardationsvorgänge (Schrumpf) in den verschiedenen Rohstoffen statt.
Als Folge davon krümmt sich das Filament. Der Krümmungsradius und die Anzahl der Krümmungen
pro Filamentlänge hängen von den Rohstoffen, dem Querschnitt des Filamentes und den
Prozessbedingungen ab. Das Kräuseln der Filamente findet insbesondere vor der Ablage
der Filamente im Luftstrom und insbesondere im Diffusor statt. Dass die Filamente
auf eine Ablageeinrichtung als gekräuselte Filamente abgelegt werden, meint also insbesondere,
dass zumindest ein Teil der natürlich kräuselnden Filamente bereits vor der Ablage
eine Kräuselung entwickeln und zwar insbesondere nach der Verstreckeinheit bzw. im
Diffusor. Diese Filamente können aber auch noch zwischen Diffusor und Ablageeinrichtung
eine Kräuselung entwickeln. - Dass die Filamente auf eine Ablageeinrichtung als gekräuselte
Filamente abgelegt werden, schließt nicht aus, dass die natürlich kräuselnden Filamente
auch noch auf der Ablageeinrichtung eine Kräuselung entwickeln können. Auch können
die Filamente bei der nachfolgenden thermischen Verfestigung eine Neigung zu weiterer
bzw. zu zusätzlicher Kräuselung aufweisen. Eine Kräusel-Aktivierung kann Bestandteil
der erfindungsgemäßen thermischen Verfestigung sein.
[0010] Nicht-kräuselnde Filamente meint im Rahmen der Erfindung Filamente, die gleichsam
flach und mit Krümmungsradien größer als 5 mm auf der Ablageeinrichtung abgelegt werden.
Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die nicht-kräuselnden
Filamente Monokomponentenfilamente und/oder Mehrkomponentenfilamente mit symmetrischer
Kern/Mantel-Anordnung. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass es sich bei den Monokomponentenfilamenten
um homogene Vollfilamente handelt.
[0011] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform weist die Filamentablage bzw. das Spinnvlies
zumindest eine Lage auf, die aus einer Mischung aus Filamenten mit natürlicher Kräuselung
und nicht-kräuselnden Filamenten besteht. Zweckmäßigerweise wird dabei diese Filamentmischung
aus einem einzigen Spinnkopf ersponnen und vorzugsweise anschließend gemeinsam abgekühlt
und verstreckt.
[0012] Die auf der Ablageeinrichtung abgelegte Filamentablage kann auch aus zumindest einer
Schicht (Lage) aus nicht-kräuselnden Filamenten bestehen und aus zumindest einer darauf
aufgebrachten Schicht (Lage) aus Filamenten mit natürlicher Kräuselung. Dann werden
zweckmäßigerweise zwei bzw. mehr Spinnköpfe hintereinander angeordnet. Eine Alternative
dazu ist das Vorproduzieren zumindest einer der genannten Schichten (Lagen), die dann
insbesondere von einer Rolle zulaufen kann.
[0013] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Filamentablage bzw. die abgelegte Lage
eines Spinnvlieses mehr als 20 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 30 Gew.-% und bevorzugt
mehr als 40 Gew.-% Filamente mit natürlicher Kräuselung aufweist. Es liegt fernerhin
im Rahmen der Erfindung, dass der Rest der Filamente dieser Filamentablage bzw. dieser
Lage aus nicht-kräuselnden Filamenten besteht.
[0014] Es empfiehlt sich, dass die ersponnenen Filamente zunächst durch eine Kühleinrichtung
und durch eine Verstreckeinheit bzw. durch eine kombinierte Kühl- und Verstreckeinheit
geführt werden, daraufhin durch den Diffusor geführt und anschließend auf der Ablageeinrichtung
abgelegt werden. In der Kühleinrichtung bzw. in der kombinierten Kühl- und Verstreckeinheit
findet normalerweise eine Luftzufuhr bzw. eine Luftansaugung von Kühlluft statt. Am
bzw. im Diffusor oder zwischen Diffusor und Verstreckeinheit ist zumindest ein Umgebungslufteintrittsspalt
vorgesehen. Nach ganz bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das Aggregat aus
Kühleinrichtung, Verstreckeinheit bzw. aus kombinierter Kühl- und Verstreckeinheit
und Diffusor, abgesehen von der Luftzufuhr in der Kühleinrichtung bzw. in der kombinierten
Kühl- und Verstreckeinheit und abgesehen von dem Lufteintritt über den zumindest einen
Umgebungslufteintrittsspalt als geschlossenes System ausgebildet. Dann findet also
ansonsten keine Luftzufuhr bzw. im Wesentlichen keine Luftzufuhr in das Aggregat statt.
Das geschlossene System hat sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens und zur
Lösung des erfindungsgemäßen technischen Problems besonders bewährt.
[0015] Es wurde bereits weiter oben darauf hingewiesen, dass dem Diffusor zur Lösung des
erfindungsgemäßen technischen Problems besondere Bedeutung zukommt. Mit Hilfe des
der Verstreckeinheit nachgeschalteten Diffusors kann in Kombination mit den übrigen
erfindungsgemäßen Merkmalen eine effektive Kräuselung der natürlich kräuselnden Filamente
vor ihrer Ablage erzielt werden. Auf diese Weise kann ein in vorteilhafter Weise dickes
bzw. voluminöses Spinnvlies hergestellt werden.
[0016] Erfindungsgemäß wird die Filamentablage bzw. wird das Spinnvlies mit der Ablageeinrichtung
durch die Verfestigungseinrichtung geführt. Mit anderen Worten wird das Spinnvlies
mit der Ablageeinrichtung zu der Verfestigungseinrichtung bzw. durch die Verfestigungseinrichtung
transportiert. Die Ablageeinrichtung weist dabei zumindest eine Ablageeinheit auf.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass es sich bei der Ablageeinheit um eine Fördereinheit
bzw. um ein Förderband für die Filamentablage handelt. Nach besonders bevorzugter
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mit einer Ablageeinrichtung
gearbeitet, die aus zumindest einer Ablageeinheit im Form eines gasdurchlässigen (luftdurchlässigen)
Siebbandes besteht. Bei einem solchen Siebband handelt es sich insbesondere um ein
über Umlenkrollen geführtes Endlosband. Der Einsatz eines Siebbandes als Ablageeinheit
bzw. der Einsatz von Siebbändern in der Ablageeinrichtung hat sich besonders bewährt.
[0017] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Spinnvlies in der Verfestigungseinrichtung
mit dem heißen Fluid mit der Maßgabe beaufschlagt wird, dass das Spinnvlies gegen
die Ablageeinrichtung, insbesondere gegen ein gasdurchlässiges Siebband der Ablageeinrichtung
gedrückt wird. Wie oben bereits dargelegt, erfolgt zweckmäßigerweise eine Querbeaufschlagung
der Spinnvliesoberfläche durch die Kräfte des heißen Fluids. Hierdurch wird effektives
Anpressen des Spinnvlieses an die Ablageeinrichtung bzw. an das Siebband erreicht,
wodurch unerwünschte Verschiebungen und Schrumpföffnungen im Spinnvlies vermieden
werden können. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das heiße Fluid das Spinnvlies
und das gasdurchlässige Siebband durchströmt. Bei der thermischen Verfestigung auf
der Ablageeinrichtung kann das Spinnvlies auch nacheinander aus entgegengesetzten
Richtungen bezüglich seiner Oberseite und seiner Unterseite mit dem heißen Fluid beaufschlagt
werden.
[0018] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Ablageeinrichtung
aus einer einzigen Ablageeinheit, insbesondere in Form eines gasdurchlässigen Siebbandes
und das Spinnvlies wird auf dieser einzigen Ablageeinheit (Siebband) durch die Verfestigungseinrichtung
befördert. D. h., dass gemäß dieser Ausführungsform die Filamentablage (Spinnvlies)
unmittelbar und ohne Zwischenschaltung weiterer Anlagenkomponenten bzw. Ablagekomponenten
mit der einzigen Ablageeinheit (Siebband) durch die Verfestigungseinrichtung befördert
wird. Das Spinnvlies wird dabei zweckmäßigerweise durch eine Querbeaufschlagung des
Fluids an die Ablageeinheit bzw. an das Siebband gepresst. Bei dieser Ausführungsform
liegt das Spinnvlies auf der Oberseite der Ablageeinheit bzw. des Siebbandes auf und
die Beaufschlagung mit dem heißen Fluid erfolgt zweckmäßigerweise von oben.
- Mit dem Begriff Siebband ist vorzugsweise ein herkömmliches Siebband gemeint, das
üblicherweise bei der Spinnvliesherstellung als Ablageeinheit bzw. Ablageeinrichtung
eingesetzt wird. Mit dem Begriff Siebband ist aber grundsätzlich auch jede gasdurchlässige
Fördereinrichtung gemeint, mit der die Filamentablage bzw. das Spinnvlies transportiert
werden kann und die von dem heißen Fluid durchströmt werden kann.
[0019] Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablageeinrichtung aus einer ersten Ablageeinheit, insbesondere in Form eines
Siebbandes besteht, auf der die ersponnenen Filamente abgelegt werden und dass das
Spinnvlies (Filamentablage) mit dieser ersten Ablageeinheit zu einer zweiten Ablageeinheit,
insbesondere in Form eines Siebbandes, transportiert wird und mit dieser zweiten Ablageeinheit
durch die Verfestigungseinrichtung transportiert wird. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung befördert dabei die zweite Ablageeinheit das Spinnvlies mit einer gegenüber
der ersten Ablageeinheit reduzierten Transportgeschwindigkeit. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung schließen erste und zweite Ablageeinheit unmittelbar aneinander an,
ohne dass eine weitere Ablageeinheit bzw. Fördereinrichtung zwischengeschaltet ist.
Bei dieser Ausführungsform wird das Spinnvlies also unmittelbar von der ersten Ablageeinheit
an die zweite Ablageeinheit übergeben. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung
kann zwischen erster und zweiter Ablageeinheit aber auch eine dritte Ablageeinheit,
insbesondere in Form eines Siebbandes, zwischengeschaltet sein, die das Spinnvlies
ebenfalls befördert. Gemäß einer Ausführungsvariante wird das Spinnvlies an der Unterseite
dieser dritten Ablageeinheit, insbesondere an der Unterseite eines dritten Siebbandes
transportiert. Dabei wird das Spinnvlies zweckmäßigerweise mit Hilfe von Saugluft
an der Unterseite der dritten Ablageeinheit gehalten. Es liegt bei dieser Ausführungsform
im Rahmen der Erfindung, dass sich die Transportgeschwindigkeit des Spinnvlieses von
der ersten Ablageeinheit zur dritten Ablageeinheit reduziert und von der dritten Ablageeinheit
zu der zweiten Ablageeinheit weiter reduziert.
[0020] Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente
auf der Oberseite einer ersten Ablageeinheit abgelegt werden und mit dieser ersten
Ablageeinheit zu einer zweiten Ablageeinheit transportiert werden. Die Filamentablage
wird dann von der ersten Ablageeinheit unmittelbar an die zweite Ablageeinheit übergeben
und an der Unterseite der zweiten Ablageeinheit durch die Verfestigungseinrichtung
transportiert. Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung bestehen erste Ablageeinheit
und zweite Ablageeinheit vorzugsweise aus Siebbändern. Zweckmäßigerweise ist die Transportgeschwindigkeit
der zweiten Ablageeinheit geringer als die Transportgeschwindigkeit der ersten Ablageeinheit.
[0021] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente
auf einer ersten Ablageeinheit, vorzugsweise auf einem ersten Siebband abgelegt werden
und anschließend zwischen der ersten Ablageeinheit und einer zweiten Ablageeinheit,
die vorzugsweise als zweites Siebband ausgebildet ist, durch die Verfestigungseinrichtung
transportiert werden. Das Spinnvlies wird bei der thermischen Verfestigung hier zweckmäßigerweise
zwischen einem unteren Siebband und einem oberen Siebband gehalten.
[0022] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das in der Verfestigungseinrichtung thermisch
verfestigte Spinnvlies anschließend einer Endverfestigung unterworfen wird. Bei dieser
Endverfestigung kann es sich insbesondere um eine Wasserstrahlverfestigung des Spinnvlieses
handeln.
[0023] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zur Herstellung eines voluminösen
Spinnvlieses, wobei zumindest eine Spinneinrichtung zur Erzeugung von Filamenten mit
natürlicher Kräuselung vorgesehen ist, wobei fernerhin eine Ablageeinrichtung zur
Ablage der Filamente mit natürlicher Kräuselung vorhanden ist und wobei eine Verfestigungseinrichtung
zur Verfestigung der Filamentablage (Spinnvlies) mit der Maßgabe angeordnet ist, dass
die Filamentablage (Spinnvlies) mit der Ablageeinrichtung unmittelbar in die Verfestigungseinrichtung
einführbar ist. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mit der
Vorrichtung auch nicht-kräuselnde Filamente erzeugbar.
[0024] Dass die Filamentablage mit der Ablageeinrichtung unmittelbar in die Verfestigungseinrichtung
einführbar ist, meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass zwischen dem Ablagebereich
der Filamente und der Verfestigungseinrichtung keine weitere Verfestigungsvorrichtung
mehr vorhanden ist, insbesondere kein Kalander vorhanden ist. - Eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Spinneinrichtung
und der Ablageeinrichtung eine Abkühl- und Verstreckeinheit für die Filamente angeordnet
ist. Vorzugsweise ist zwischen der Verstreckeinheit und der Ablageeinrichtung fernerhin
ein Diffusor für die Filamente vorhanden.
[0025] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung voluminöse bzw. dicke Spinnvliese hergestellt
werden können, die sich durch eine ausgezeichnete Qualität und homogene Eigenschaften
auszeichnen. Diese erfindungsgemäß hergestellten voluminösen Spinnvliese können im
Hinblick auf ihre Dicke ohne Weiteres mit den bekannten "High Loft-Vliesen" aus Stapelfasern
verglichen werden. Von besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Erfindung, dass Spinnvliese
aus Endlosfasern hergestellt werden können, die keine durch unkontrollierte Schrumpfkräfte
entstandenen Inhomogenitäten bzw. Öffnungen oder Löcher aufweisen. Mit der erfindungsgemäßen
Verfahrensführung kann eine wirksame Kontrolle der Schrumpfkräfte erreicht werden.
Die insbesondere mit Hilfe der gekräuselten Filamente erreichte voluminöse Filamentablage
kann durch die unmittelbare thermische Verfestigung mit dem heißen Fluid effektiv
fixiert werden, und zwar bei Beibehaltung oder sogar Steigerung der Dicke des Spinnvlieses.
Der Erfindung liegt insoweit die Erkenntnis zugrunde, dass die Filamentablage auf
der Ablageeinrichtung, mit der sie unmittelbar in die thermische Verfestigungseinrichtung
eingeführt wird, effektiv gestützt und geführt wird und dass bei der unmittelbaren
thermischen Verfestigung eine Fixierung der Filamentablage stattfinden kann, ohne
dass die Filamentablage durch eingeschlossene Schrumpfkräfte unerwünscht geöffnet
bzw. zerstört wird.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 in einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 3
- den Gegenstand gemäß Fig. 1 in einer dritten Ausführungsform,
- Fig. 4
- den in Fig. 1 dargestellten Gegenstand in einer vierten Ausführungsform,
- Fig. 5
- den Gegenstand gemäß Fig. 1 in einer fünften Ausführungsvariante,
- Fig. 6
- den Gegenstand nach Fig. 1 in einer sechsten Ausführungsform,
- Fig. 7
- den in Fig. 1 dargestellten Gegenstand in einer siebten Ausführungsvariante,
- Fig. 8
- einen Schnitt durch ein erfindungsgemäß eingesetztes Bikomponentenfilament,
- Fig. 9
- den Gegenstand nach Fig. 8 in einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 10
- den Gegenstand gemäß Fig. 8 in einer zusätzlichen Ausführungsvariante und
- Fig. 11
- den in Fig. 8 dargestellten Gegenstand in einer weiteren Ausführungsform.
[0027] Die Fig. 1 bis 7 zeigen eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines voluminösen Spinnvlieses 1 aus Endlosfilamenten 2, 3. Es werden
Filamente 2 mit natürlicher Kräuselung sowie nicht-kräuselnde Filamente 3 ersponnen
und auf einer Ablageeinrichtung 4 abgelegt. Bei den Filamenten 2 mit natürlicher Kräuselung
kann es sich um Filamente 2 mit azentrischer Kern/Mantel-Anordnung handeln (Fig. 9)
oder um Filamente 2 mit Seite/Seite-Anordnung (Fig. 10 und 11). In Fig. 10 ist ein
Bikomponentenfilament 2 mit symmetrischer Seite/Seite-Anordnung und in Fig. 11 ein
Bikomponentenfilament 2 mit asymmetrischer Seite/Seite-Anordnung dargestellt. Als
nicht-kräuselnde Filamente 3 können nicht dargestellte Monokomponentenfilamente eingesetzt
werden oder Mehrkomponentenfilamente bzw. Bikomponentenfilamente 3 mit symmetrischer
Kern/Mantel-Anordnung (Fig. 8).
[0028] Die mit einer oder mit mehreren nicht dargestellten Spinneinrichtungen ersponnenen
Filamente 2, 3 werden zweckmäßigerweise zunächst zur Abkühlung durch eine nicht dargestellte
Kühleinrichtung geführt und anschließend zur Verstreckung der Filamente 2, 3 durch
eine ebenfalls nicht dargestellte Verstreckeinheit. An die Verstreckeinheit schließt
erfindungsgemäß ein Diffusor 5 mit divergierenden Diffusorwänden an, der in den Fig.
1 bis 7 schematisch dargestellt wurde. Im Anschluss an den Diffusor werden die Filamente
2, 3 auf der Ablageeinrichtung 4 abgelegt. Mit dieser Ablageeinrichtung 4 werden die
Filamente 2, 3 unmittelbar einer Verfestigungseinrichtung 6 zugeführt, in der die
Filamente 2, 3 mit einem heißen Fluid, vorzugsweise mit Heißluft thermisch verfestigt
werden. In den Fig. 1 bis 7 ist erkennbar, dass die Filamente 2, 3 mit der Ablageeinrichtung
4 unmittelbar und ohne Zwischenschaltung weiterer Verfestigungseinrichtungen der thermischen
Heißfluidverfestigung zugeführt werden. In den Fig. 1 bis 7 ist die Beaufschlagung
mit der Heißluft in der Verfestigungseinrichtung 6 durch Pfeile veranschaulicht worden.
Diese Pfeile zeigen, dass die Heißluft vorzugsweise senkrecht auf die Oberfläche der
Ablageeinrichtung 4 und senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht auf die Oberfläche
des Spinnvlieses 1 auftrifft. Durch diese Beaufschlagung mit der Heißluft wird das
Spinnvlies 1 gegen die Ablageeinrichtung 4 gedrückt. In den Fig. 1 bis 7 ist im Übrigen
unterhalb des Diffusors 5 ein weiterer Pfeil erkennbar. Dieser Pfeil soll verdeutlichen,
dass unter der Ablageeinrichtung 4 unterhalb des Diffusors 5 bzw. unterhalb des Ablagebereiches
der Filamente 2, 3 Luft durch die gasdurchlässige Ablageeinrichtung 4 angesaugt wird,
um in üblicher Weise eine funktionssichere Ablage der Filamente 2, 3 zu gewährleisten.
[0029] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei
der die Ablageeinrichtung 4 aus einer einzigen Ablageeinheit in Form eines Siebbandes
7 besteht. Die unterhalb des Diffusors 5 abgelegten Filamente 2, 3 werden auf der
Oberseite dieses Siebbandes 7 unmittelbar in die Verfestigungseinrichtung 6 eingeführt
und dort wird die Filamentablage bzw. das Spinnvlies 1 thermisch mit Heißluft verfestigt.
Indem die bislang "lose" Filamentablage mit Hilfe der Luftkräfte gegen das Siebband
7 gepresst wird, können unerwünschte Verschiebungen bzw. Schrumpföffnungen im Spinnvlies
effektiv vermieden werden.
[0030] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 besteht die Ablageeinrichtung 4 aus einer ersten
Ablageeinheit in Form eines ersten Siebbandes 7, auf dem die ersponnenen Filamente
2, 3 abgelegt werden. Mit diesem ersten Siebband 7 wird das Spinnvlies 1 zu einer
in Form eines zweiten Siebbandes 8 ausgebildeten zweiten Ablageeinheit geführt und
mit diesem zweiten Siebband 8 wird das Spinnvlies 1 durch die Verfestigungseinrichtung
6 transportiert. Das Spinnvlies 1 wird auf der Oberseite der beiden Siebbänder 7,
8 transportiert und von dem ersten Siebband 7 unmittelbar, d. h. ohne Zwischenschaltung
weiterer Ablageeinheiten an das zweite Siebband 8 übergeben. Nach besonders bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung ist die Transportgeschwindigkeit des zweiten Siebbandes
8 gegenüber der Transportgeschwindigkeit des ersten Siebbandes 7 reduziert. Auch durch
die Geschwindigkeitsverminderung vom ersten Siebband 7 zum zweiten Siebband 8 kann
einer unerwünschten Schrumpftendenz in der Filamentablage effektiv kompensiert werden.
[0031] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform besteht die Ablageeinrichtung 4 aus
einer ersten Ablageeinheit in Form eines ersten Siebbandes 7, aus einer zweiten Ablageeinheit
in Form eines zweiten Siebbandes 8 und aus einer dritten Ablageeinheit in Form eines
dritten Siebbandes 9. Die Filamente 2, 3 werden zunächst auf dem ersten Siebband 7
abgelegt und dann in der Fig. 3 nach links in Richtung des Pfeiles zum dritten Siebband
9 transportiert. Die auf der Oberseite des ersten Siebbandes 7 aufliegende Filamentablage
wird an die Unterseite des dritten Siebbandes 9 übergeben. Dabei wird die Filamentablage
durch Luftansaugung an der Unterseite des dritten Siebbandes 9 gehalten. Diese Luftansaugung
am dritten Siebband 9 wird in Fig. 3 durch einen Pfeil angedeutet. Von der Unterseite
des dritten Siebbandes 9 wird die Filamentablage dann an die Oberseite des zweiten
Siebbandes 8 übergeben. In der Fig. 3 ist erkennbar, dass die Unterseite des dritten
Siebbandes 9 mit den Oberseiten des ersten Siebbandes 7 und des zweiten Siebbandes
8 überlappt. Die auf der Oberseite des zweiten Siebbandes 8 aufliegende Filamentablage
wird dann mit dem zweiten Siebband 8 durch die Verfestigungseinrichtung 6 geführt.
Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung reduziert sich die Transportgeschwindigkeit
von ersten Siebband 7 zum dritten Siebband 9 und vom dritten Siebband 9 zum zweiten
Siebband 8. Mit anderen Worten läuft in der Ausführungsform der Fig. 3 das erste Siebband
7 mit der höchsten Transportgeschwindigkeit, das dritte Siebband 9 mit der zweithöchsten
Transportgeschwindigkeit und das zweite Siebband 8 mit der niedrigsten Transportgeschwindigkeit.
[0032] Auch im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 werden die Filamente 2, 3 auf dem ersten
Siebband 7 abgelegt und zunächst auf der Oberseite dieses Siebbandes 7 nach links
in Richtung Verfestigungseinrichtung 6 transportiert. Anschließend wird die Filamentablage
in einen Spalt 10 eingeführt, der von dem unteren ersten Siebband 7 und von einem
oberen zweiten Siebband 8 begrenzt wird. In diesem Spalt 10 wird die Filamentablage
durch die Verfestigungseinrichtung 6 transportiert. Durch die Luftkräfte in der Verfestigungseinrichtung
6 wird die Filamentablage aber von der Oberseite des ersten Siebbandes 7 angehoben
und an die Unterseite des zweiten Siebbandes 8 angedrückt und gleichsam von dem zweiten
Siebband 8 nach links weitertransportiert.
[0033] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 werden die Filamente 2, 3 auf der Oberseite des
ersten Siebbandes 7 abgelegt und nach links in Richtung Verfestigungseinrichtung 6
transportiert. Vor der Verfestigungseinrichtung 6 bekommt die Filamentablage Kontakt
mit einem oberen zweiten Siebband 8 und wird von dem ersten Siebband 7 an die Unterseite
des zweiten Siebbandes 8 übergeben und an der Unterseite des zweiten Siebbandes 8
durch die Verfestigungseinrichtung 6 transportiert. Die Filamentablage wird dabei
durch die Luftkräfte in der Verfestigungseinrichtung 6 an der Unterseite des zweiten
Siebbandes 8 gehalten. Die Transportgeschwindigkeit des zweiten Siebbandes 8 ist wie
auch im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 auch hier vorzugsweise gegenüber der Transportgeschwindigkeit
des ersten Siebbandes 7 reduziert.
[0034] Eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 6
dargestellt. Die Filamente 2, 3 werden wie auch bei den anderen Vorrichtungsvarianten
auf der Oberseite des ersten Siebbandes 7 abgelegt und nach links in Richtung Verfestigungseinrichtung
6 transportiert. Im Bereich der Verfestigungseinrichtung 6 ist ein zweites oberes
Siebband 8 vorhanden. Das erste untere Siebband 7 bildet mit dem zweiten oberen Siebband
8 einen Spalt und in diesem Spalt wird das Spinnvlies 1 durch die Verfestigungseinrichtung
6 transportiert, wobei das Spinnvlies bei dieser Ausführungsvariante sowohl an der
Oberseite des ersten Siebbandes 7, als auch an der Unterseite des zweiten Siebbandes
8 anliegt. Das Spinnvlies wird also gleichsam zwischen den Siebbändern 7, 8 eingeklemmt.
[0035] Fig. 7 zeigt eine Vorrichtungsvariante für die Herstellung eines zweilagigen Spinnvlieses
1. Hier sind zwei nicht dargestellte Spinnköpfe vorhanden, mit denen Filamente 2,
3 ersponnen werden, die auf hintereinander angeordneten Ablagebereichen auf der Oberseite
des ersten Siebbandes 7 abgelegt werden. Die zwei Filamentablagen werden dann von
dem ersten Siebband 7 unmittelbar an ein zweites Siebband 8 übergeben und auf der
Oberseite dieses zweiten Siebbandes 8 weiter transportiert und durch die Verfestigungseinrichtung
6 geführt. In der Fig. 7 ist erkennbar, dass Saugbereiche nicht nur unter den beiden
Diffusoren 5 vorhanden sind, sondern auch zwischen den Ablagebereichen bzw. zwischen
den Diffusoren 5 unterhalb des ersten Siebbandes 7.
[0036] Durch diesen zwischengeschalteten Saugbereich können unerwünschte Verschiebungen
bzw. Schrumpföffnungen in der ersten Filamentablage bis zur Ablage der zweiten Filamentablage
verhindert werden.
1. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses (1) mit Filamenten (2) mit natürlicher
Kräuselung, wobei die Filamente (2) durch eine Verstreckeinheit und im Anschluss daran
durch einen Diffusor (5) geführt werden, wobei die Filamente daraufhin auf einer Ablageeinrichtung
als gekräuselte Filamente abgelegt werden und wobei diese abgelegten gekräuselten
Filamente mit dieser Ablageeinrichtung einer Verfestigungseinrichtung zugeführt werden,
in der die Filamente (2) mit einem Fluid verfestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Verfestigung als thermische Verfestigung mit
einem heißen Fluid durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Filamente (2) mit natürlicher
Kräuselung Mehrkomponentenfilamente, insbesondere Mehrkomponentenfilamente mit Seite/Seite-Anordnung
und/oder mit azentrischer Kern/Mantel-Anordnung sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zusätzlich zu den Filamenten (2)
mit natürlicher Kräuselung auch nicht-kräuselnde Filamente (3) ersponnen und auf der
Ablageeinrichtung abgelegt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die nicht-kräuselnden Filamente (3) Monokomponentenfilamente
und/oder Mehrkomponentenfilamente mit symmetrischer Kern/Mantel-Anordnung sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei das Spinnvlies (1) zumindest eine
Lage aufweist, die aus einer Mischung aus Filamenten (2) mit natürlicher Kräuselung
und aus nicht-kräuselnden Filamenten (3) besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Lage mehr als 20 Gew.-% natürlich kräuselnder
Filamente (2), vorzugsweise mehr als 30 Gew.-% natürlich kräuselnder Filamente (2)
aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei mit einer Ablageeinrichtung (4)
gearbeitet wird, die aus zumindest einer Ablageeinheit in Form eines gasdurchlässigen
Siebbandes besteht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei das Spinnvlies (1) in der Verfestigungseinrichtung
(6) mit dem heißen Fluid mit der Maßgabe beaufschlagt wird, dass das Spinnvlies (1)
gegen die Ablageeinrichtung (4), insbesondere gegen ein gasdurchlässiges Siebband
der Ablageeinrichtung (4) gedrückt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Ablageeinrichtung (4) aus einer
einzigen Ablageeinheit, insbesondere in Form eines Siebbandes (7) besteht und wobei
das Spinnvlies (1) auf dieser einzigen Ablageeinheit durch die Verfestigungseinrichtung
(6) befördert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Ablageeinrichtung (4) aus einer
ersten Ablageeinheit, insbesondere in Form eines ersten Siebbandes (7) besteht, auf
der die ersponnenen Filamente (2, 3) abgelegt werden, wobei das Spinnvlies (1) mit
der ersten Ablageeinheit zu einer zweiten Ablageeinheit, insbesondere in Form eines
zweiten Siebbandes (8) transportiert wird und mit dieser zweiten Ablageeinheit durch
die Verfestigungseinrichtung (6) transportiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die zweite Ablageeinheit das Spinnvlies
(1) mit einer gegenüber der ersten Ablageeinheit reduzierten Transportgeschwindigkeit
befördert.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder 11 oder 12, wobei das Spinnvlies (1)
auf der Oberseite einer ersten Ablageeinheit abgelegt wird und an der Unterseite einer
zweiten Ablageeinheit durch die Verfestigungseinrichtung (6) transportiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder 11 bis 13, wobei das Spinnvlies (1)
auf einer ersten Ablageeinheit abgelegt wird und anschließend zwischen der ersten
und einer weiteren Ablageeinheit durch die Verfestigungseinrichtung (6) transportiert
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das thermisch verfestigte Spinnvlies
anschließend einer Endverfestigung unterworfen wird.
16. Vorrichtung zur Herstellung eines voluminösen Spinnvlieses (1) mit Filamenten (2)
mit natürlicher Kräuselung, wobei zumindest eine Spinneinrichtung zur Erzeugung von
Filamenten (2) vorgesehen ist, wobei eine Verstreckeinheit, ein Diffusor (5) und eine
Ablageeinrichtung (4) zur Ablage von gekräuselten Filamenten vorhanden ist und wobei
eine Verfestigungseinrichtung (6) zur Verfestigung der Filamentablage mit der Maßgabe
angeordnet ist, dass die Filamentablage mit der Ablageeinrichtung (4) unmittelbar
in die Verfestigungseinrichtung (6) einführbar ist.