[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffeinspritzsystem umfassend, eine Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit
mit einer Kraftstoffvorförderpumpe und einer Kraftstoffhochdruckpumpe, ein der Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit
vorgeschaltetes Kraftstofffilter, und eine Entlüftungsvorrichtung, die zwischen der
Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit und dem Kraftstofffilter angeordnet ist, wobei die
Entlüftungsvorrichtung als Wegeventil ausgebildet ist, und bei dem in einer ersten
Stellung des Wegeventils der Ausgang des Kraftstofffilters mit dem Eingang der Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit
verbunden ist und bei dem in einer zweiten Stellung des Wegeventils der Ausgang des
Kraftstofffilters mit einem Endlüftungsaustritt der Entlüftungsvorrichtung verbunden
ist.
[0002] Ein gattungsgemäßes Kraftstoffeinspritzsystem ist bereits aus der
DE 103 45 225.7 bekannt. Zum Entlüften des Kraftstoffeinsystems ist zwischen einer Kraftstoffvorförderpumpe
und einem, der Kraftstoffvorförderpumpe vorgeschaltetem, Kraftstofffilter ein als
Entlüftungsvorrichtung ausgebildetes Wegeventil angeordnet. Das Wegeventil ist dabei
derart ausgestaltet, dass in einer ersten Stellung der Ausgang des Kraftstofffilters
mit dem Eingang der Kraftstoffvorförderpumpe verbunden ist und in einer zweiten Stellung
der Ausgang des Kraftstofffilters mit einer Rücklaufleitung verbunden ist.
[0003] In modernen Common-Rail Kraftstoffeinspritzsystemen muss zur Festlegung der Druckregelstrategien
die Zulauftemperatur des Kraftstoffes nahe am Pumpeneingang erfasst werden. Hierzu
wird üblicherweise ein Temperatursensor im Eingangbereich der Kraftstoffvorförderpumpe
verwendet. Zur Anordnung des Temperatursensors an der Kraftstoffvorförderpumpe sind
zusätzliche Befestigungen und Bohrungen am Pumpengehäuse oder der Zulaufleitung erforderlich,
die den konstruktiven Aufbau des Kraftstoffeinspritzsystems und somit die Herstellungskosten
erhöhen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bei einfachem konstruktivem Aufbau
ein Kraftstoffeinspritzsystem bereitzustellen, welches sicher und einfach entlüftet
werden kann, und bei dem eine einfache Messung der Fluidtemperatur durchführbar ist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch den unabhängigen Patentanspruch 1.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, welche einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung baut auf einem gattungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystem umfassend,
eine Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit mit einer Kraftstoffvorförderpumpe und einer
Kraftstoffhochdruckpumpe, ein der Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit vorgeschaltetes
Kraftstofffilter, und eine Entlüftungsvorrichtung, die zwischen der Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit
und dem Kraftstofffilter angeordnet ist, wobei die Entlüftungsvorrichtung als Wegeventil
ausgebildet ist, und bei dem in einer ersten Stellung des Wegeventils der Ausgang
des Kraftstofffilters mit dem Eingang der Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit verbunden
ist und bei dem in einer zweiten Stellung des Wegeventils der Ausgang des Kraftstofffilters
mit einem Endlüftungsaustritt der Entlüftungsvorrichtung verbunden ist dadurch auf,
dass das Wegeventil einen Temperatursensor zur Erfassung der Fluidtemperatur umfasst.
Die Entlüftungsfunktion sowie die Temperaturmessung werden somit in einer einzigen
Baueinheit zusammengefasst. Zusätzliche Befestigungen oder Bohrungen zur Montage des
Temperatursensors sind nicht erforderlich. Hierdurch werden die Herstellungskosten
reduziert und die Montage des Systems erheblich vereinfacht. Zudem verringert sich
der Bauraumbedarf des gesamten Kraftstoffeinspritzsystems.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Wegeventil, welches
einen Ventilkörper und einen Ventilstößel umfasst, wobei der Ventilstößel in einer
geschlossenen Ventilstellung mit einer Dichtfläche gegen einen am Ventilkörper ausgebildeten
Dichtsitz anliegt, derart konstruiert ist, dass der Ventilstößel als Hülse ausgebildet
ist und der Temperatursensor in der Hülse befestigt ist. Durch diese Anordnung ergibt
sich eine besonders bauraumoptimierte Ausbildung des Wegeventils. Der Temperatursensor
übernimmt dabei gleichzeitig die Funktion des Schließgliedes des Wegeventils. Der
Temperatursensor ragt dabei in die Strömung hinein, wodurch eine sehr genaue und schnell
auf wechselnde Temperaturen reagierende Temperaturmessung des Fluides erfolgt.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Temperatursensor
in die Hülse eingeschraubt ist. Durch das Einschrauben in die Hülse ergibt sich eine
besonders einfache, kostengünstige und schnelle Montage des Temperatursensors. Der
Temperatursensor ist dabei fest mit der Hülse verbunden und kann sich dadurch während
des Betriebes nicht lösen.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Hülse im
Wesentlichen aus einem gegenüber dem Temperatursensor thermisch schlecht leitenden
Material besteht. Hierdurch werden thermische Rückwirkungen des Wegeventils auf den
Temperatursensor minimiert, wodurch eine besonders exakte Temperaturmessung möglich
ist.
[0011] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Hülse im
Wesentlichen aus einem Kunststoff besteht. Der Kunststoff ist gegenüber dem Temperatursensor
thermisch schlecht leitend und zusätzlich preiswert und einfach zu bearbeiten. Hierbei
ist ein Kunststoff auszuwählen, der kraftstoffresistent ist und sich daher für den
Einsatz in Kraftstoffeinspritzsystemen eignet.
[0012] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Steuergerät
die Signale vom Temperatursensor erfasst und auswertet. Die ausgewerteten Daten können
anschließend zur Steuerung oder Regelung des Kraftstoffeinspritzsystems sowie zur
Auswahl einer geeigneten Druckregelstrategie verwendet werden.
[0013] Zusammenfassend lässt sich somit feststellen, dass das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzsystem
mit einem Wegeventil, welches einen Temperatursensor zur Erfassung der Fluidtemperatur
umfasst, in überraschend einfacher Weise die Entlüftung des Kraftstoffeinspritzsystems,
sowie die Erfassung der Fluidtemperatur in einer Baueinheit vereint. Hierdurch ergibt
sich ein besonders bauraumoptimierter Aufbau.
[0014] Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand
der Zeichnungen erläutert. Es zeigt schematisch:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung eines, in einem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystem
verwendeten, Wegeventils;
- Figur 2
- einen Schaltplan eines Kraftstoffeinspritzsystem mit einem Wegeventil entsprechend
Figur 1.
[0015] Gleiche bzw. funktionsgleiche Bauteile werden nachfolgend figurübergreifend mit dem
gleichen Bezugszeichen versehen.
[0016] Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung eines, in einem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystem
verwendeten, Wegeventils 5'. Die linke Seite in Figur 1 zeigt das Wegeventil 5' in
einer ersten, nachfolgend als geschlossene Stellung bezeichneten Position. Die rechte
Seite in Figur 1 zeigt das Wegeventil 5' in einer zweiten, nachfolgend als geöffnete
Stellung bezeichneten Position.
[0017] Das Wegeventil 5' umfasst einen Ventilkörper 51 mit einem Eintritt 54, einem ersten
Ausgang 55 und einem zweiten Ausgang, der nachfolgend als Endlüftungsaustritt 56 bezeichnet
wird. Der Ventilkörper 51 weist eine Führungsbohrung 511 auf, in der ein Ventilstößel
52 längsbewegbar geführt ist. Am Ventilstößel 52 ist ein Ventilteller 521 mit einer
Dichtfläche 522 aufgebildet.
[0018] Bei geschlossener Ventilstellung (siehe linke Seite in Fig. 1) fließt das Fluid vom
Eintritt 54 des Wegeventils 5' zum ersten Ausgang 55. Der Endlüftungsaustritt 56 ist
durch die Anlage des Ventilstößels 52 mit der Dichtfläche 522 gegen einen Dichtsitz
512 des Ventilkörpers 51 verschlossen, so dass kein Fluid durch den Endlüftungsaustritt
56 austreten kann. Der Ventilstößel 52 wird hierzu, vorzugsweise durch eine Ventilfeder
53, dichtend gegen den am Ventilkörper 51 ausgebildeten Dichtsitz 512 gedrückt. Hierdurch
wird sichergestellt, dass der Endlüftungsaustritt 56 in Ruhestellung stets geschlossen
ist.
[0019] In geöffneter Ventilstellung (siehe rechte Seite der Figur 1) ist der Ventilteller
521 mit der Dichtfläche 522 vom Dichtsitz 512 des Ventilkörpers 51 abgehoben. Hierdurch
wird der Endlüftungsaustritt 56 des Wegeventils 5' freigegeben und Luft und/oder Flüssigkeit
kann aus dem Kraftstoffeinspritzsystem abgeführt werden. Je nach Ausbildung des Wegeventils
5' wird dabei der erste Ausgang 55 vollständig oder nur teilweise verschlossen.
[0020] Die Ansteuerung des Wegeventils 5' kann manuell oder über einen Aktor, der beispielsweise
elektromagnetisch betrieben wird, erfolgen.
[0021] Das Wegeventil 5' ist innerhalb des Kraftstoffeinsystems vorzugsweise derart räumlich
anzuordnen, dass es oberhalb der mit Fluid durchströmten Kraftstoffleitungen 9, 10
sitzt. Die Luft die im Fluidsystem vorhanden ist strömt, auf Grund der im Bezug zum
Kraftstoff geringeren Dichte, stets an der Oberseite der en und kann so auf einfache
Weise aus dem Fluidsystem abgeführt werden, ohne dass größere Mengen Kraftstoff über
den Endlüftungsaustritt aus dem Kraftstoffeinspritzsystem abfließen.
[0022] Der Ventilstößel 52 ist als Hülse 52' ausgebildet. In der 52' ist ein Temperatursensor
6 untergebracht, der gleichzeitig die Funktion des Ventilschließglieds übernimmt.
Durch die Unterbringung des Temperatursensors 6 im Ventilstößel 52 können auf einfache
Weise zwei Funktionen, nämlich die Entlüftung des Kraftstoffeinspritzsystems sowie
die Temperaturmessung des Fluides in einer Baueinheit zusammengefasst werden. Hierdurch
ergibt sich eine sehr kompakte Einheit zur Temperaturmessung und Systementlüftung.
[0023] Zur Aufnahme des Temperatursensors 6 weist der als Hülse 52' ausgebildete Ventilstößel
52 vorzugsweise ein Innengewinde 523 und der Temperatursensor 6 ein korrespondierendes
Außengewinde 61 auf. Bei entsprechender Auswahl des Innengewindes 523 lassen sich
auf einfache Weise handelsübliche Temperatursensoren 6 in die Hülse 52' einschrauben.
Der als Hülse 52' ausgebildete Ventilstößel 52 besteht dabei im Wesentlichen aus einem
gegenüber dem Temperatursensor 6 thermisch schlecht leitenden Material. Hierdurch
können thermische Rückwirkungen zwischen dem Temperatursensor 6 und dem Ventilkörper
51 auf ein Minimum reduziert werden. Als Material für den Ventilstößel 52 ist dabei
insbesondere Kunststoff geeignet. Kunststoffe haben neben ihrer schlechten Wärmeleitfähigkeit
insbesondere den Vorteil, dass sie je nach Auswahl des Kunststoffs weitgehend resistent
gegen Kraftstoff sind. Zudem sind sie preiswert und einfach zu bearbeiten.
[0024] Der Temperatursensor 6 ist vorzugsweise mit einem Steuergerät 7 verbunden, das die
Signale vom Temperatursensor 6 erfasst und auswertet. Die Temperaturwerte können anschließend
zur Festlegung einer Druckregelstrategie verwendet werden. Eine solche Druckregelstrategie
ist insbesondere bei Kraftstoffeinspritzsystemen insbesondere bei Common Rail Einspritzsystemen
weit verbreitet.
[0025] In Figur 2 ist ein Schaltplan eines Kraftstoffeinspritzsystems mit einem Wegeventil
5' entsprechend Figur 1 dargestellt. Das Kraftstoffeinspritzsystem umfasst einen Tank
8, in dem eine Intankpumpe 3 angeordnet ist, die vorzugsweise elektrisch gesteuert
ist. Die Intankpumpe 3 fördert den im Tank 8 befindlichen Kraftstoff über eine erste
Kraftstoffleitung 9 zum Eingang 41 eines Kraftstofffilters 4. Der durch den Kraftstofffilter
4 gefilterte Kraftstoff wird weiter über eine zweite Kraftstoffleitung 10 zu einer
Kraftstoffvorförderpumpe 1 gefördert. Zwischen der Kraftstoffvorförderpumpe 1 und
dem Kraftstofffilter 4 ist ein entsprechend Figur 1 ausgebildetes Wegeventil 5' angeordnet.
Das Wegeventil 5' ist als 3/2-Wegeventil 5" ausgebildet und dient zur Entlüftung des
Kraftstoffeinspritzsystems. In seiner geschlossenen Stellung stellt das 3/2-Wegeventil
5" eine Verbindung zwischen dem Ausgang 42 des Kraftstofffilters 4 und dem Eingang
11 der Kraftstoffvorförderpumpe 1 her. In geöffneter Stellung sperrt das 3/2-Wegeventil
5" den Kraftstofffluss zwischen dem Kraftstofffilter 4 und der Kraftstoffvorförderpumpe
1 und stellt eine Verbindung zwischen dem Ausgang 42 des Kraftstofffilters 4 und dem
Endlüftungsaustritt 56 her. Der Endlüftungsaustritt 56 führt das Kraftstoff/Luftgemisch
über eine Rücklaufleitung 18 zurück zum Tank 8. Vorzugsweise ist ein Sichtfenster
13 in oder an der Rücklaufleitung 18 angebracht, mit der man optisch feststellen kann,
ob sich noch Luft in der Rücklaufleitung 18 befindet.
[0026] In einer kostengünstigen Variante ragt der Endlüftungsaustritt 56 frei in den Motorraum,
so dass nach Austreten einiger Tropfen Kraftstoff das 3/2-Wegeventils 5" von der geöffneten
in die geschlossene Stellung bewegt werden kann. Die austretenden Kraftstofftropfen
können beispielsweise über einen Becher aufgefangen werden. Das 3/2-Wegeventil 5''
kann dabei manuell oder durch einen elektrischen Aktor betätigt werden.
[0027] Die Kraftstoffvorförderpumpe 1 ist über eine weitere Kraftstoffleitung 17 mit einer
ihr nachgeschalteten Kraftstoffhochdruckpumpe 2 verbunden. Zwischen dem Ausgang 12
der Kraftstoffvorförderpumpe 1 und dem Eingang 21 der Kraftstoffhochdruckpumpe 2 ist
eine Kraftstoffzumessungsvorrichtung vorgesehen, die vorzugsweise als Volumenstromregelventil
14 arbeitet und dazu dient, der Kraftstoffhochdruckpumpe 2 eine definierte Kraftstoffmenge
zuzumessen. Die Kraftstoffhochdruckpumpe 2 fördert Kraftstoff unter hohem Druck über
einen Kraftstoffverteiler 15 dem sog. Common-Rail zu den Injektoren 16, die dem Kraftstoffverteiler
15 nachgeschaltet sind, wodurch Kraftstoff in eine Brennkraftmaschine einspritzbar
ist.
[0028] Am Kraftstofffilter 4 ist optional eine weitere Entlüftungvorrichtung 43 mit einer
Entlüftungsleitung 44 vorsehbar, mit der Luft im Kraftstofffilter 4 und in der ersten
Kraftstoffleitung 9 abführbar ist. Beim Leerfahren des Tanks 8, beim Wechsel des Kraftstofffilters
4 oder anderer Systemkomponenten kann Luft in der ersten Kraftstoffleitung 9 und in
der zweiten Kraftstoffleitung 10 eintreten. Die Kraftstoffvorförderpumpe 1 hat nur
eine begrenzte Fähigkeit, Luft aus den Kraftstoffleitungen 9, 10 durch Förderung zu
entfernen. Dadurch kann insbesondere beim Starten der Brennkraftmaschine nur ein verzögertes
Starten stattfinden oder gar ein Starten der Brennkraftmaschine unmöglich gemacht
werden.
[0029] Die Entlüftung des Kraftstoffsystems lässt sich einfach durchführen. Das Grundprinzip
hierzu ist bereits bei der Beschreibung der Fig. 1 erläutert worden. Die Entlüftung
des Kraftstoffeinspritzsystems soll deshalb nachfolgend nur noch kurz erläutert werden.
Die Pumpen 1, 2, 3 werden betätigt, beispielsweise durch Betätigen des Anlassers der
Brennkraftmaschine. Die Entlüftungsvorrichtung 5 wird durch Drücken des Tasters am
3/2-Wegeventil 5" bzw. durch Ansteuerung über den Aktor betätigt, das heißt in ihrer
geöffneten Stellung gebracht. Durch die Intankpumpe 3 schiebt der Kraftstoff über
die erste Kraftstoffleitung 9 den Kraftstofffilter 4 und die zweite Kraftstoffleitung
10 Luft vor sich her, die über den Endlüftungsaustritt 56 des 3/2-Wegeventils 5" und
die Rücklaufleitung 18 in Richtung des Tanks 8 ausgeschieden wird. Wenn die Entlüftung
beendet ist, beispielsweise durch einen Erfahrungswert, einer vorgegebenen Zeit oder
optisch durch ein Sichtfenster 13, das in der Rücklaufleitung 18 oder am Endlüftungsaustritt
56 der Entlüftungsvorrichtung 5 angeordnet ist, wird das 3/2-Wegeventil 5" in seine
geschlossene Stellung bewegt.
Durch die räumliche Nähe des 3/2-Wegeventil 5'' zur Kraftstoffvorförderpumpe 1 ist
nach dem Entlüftungsvorgang in der zweiten Kraftstoffleitung 10 praktisch keine Luft
mehr enthalten. Eine geringe Luftmenge kann zwischen dem 3/2-Wegeventil 5'' und der
Kraftstoffvorförderpumpe 1 enthalten sein, da dieses Volumen aber klein gehalten wird,
kann diese geringe Luftmenge durch die Kraftstoffvorförderpumpe 1 schnell weggefördert
werden. Vorzugsweise ist das 3/2-Wegeventil 5'' direkt am Eingang 11 der Kraftstoffvorförderpumpe
1 angeordnet. Alternativ ist das 3/2-Wegeventil 5'' näher am Eingang 11 der Kraftstoffvorförderpumpe
1 als am Ausgang 42 des Kraftstofffilters 4 angeordnet. Durch Drücken bzw. Betätigen
des 3/2-Wegeventil 5'' und gleichzeitigem Einschalten der Pumpen 1, 2, 3 ist somit
vorteilhaft, eine einfache und schnelle Entlüftung durchführbar.
[0030] Vorzugsweise wird nur die Intankpumpe 3 gleichzeitig oder in zeitlicher Korrelation
mit dem Drücken oder Betätigen des 3/2-Wegeventil 5" betätigt, also ohne die Kraftstoffvorförderpumpe
1 oder die Kraftstoffhochdruckpumpe 2 zu betreiben. Dies hat den Vorteil, dass die
meist als elektrische Pumpe ausgebildete Intankpumpe 3 vor dem Startvorgang der Brennkraftmaschine,
beispielsweise bei Einschalten der Zündung oder Drehen des Zündschlüssels eingeschaltet
werden kann, um den Entlüftungsvorgang einzuleiten. Die Kraftstoffhochdruckpumpe 2
und die damit mechanische verbundene Kraftstoffvorförderpumpe 1 sind oft nur mit Hilfe
einer Drehung der Kurbelwelle antreibbar, also mit Hilfe eines Startvorgangs der Brennkraftmaschine.
So ist vorteilhaft ein Entlüftungsvorgang ohne Startvorgang möglich. Durch den als
Stellglied ausgebildeten Temperatursensor 6 kann die Fluidtemperatur direkt am Eingang
11 der Kraftstoffvorförderpumpe 1 gemessen werden. Der Temperatursensor 6 ist vorzugsweise
mit einem Steuergerät 7 verbunden das die Fluidtemperatur erfasst und auswertet. Die
Werte können anschließend zur Auswahl einer Druckregelstrategie genutzt werden.
[0031] Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzsystem weist somit in besonders vorteilhafter
Weise ein Wegeventil 5' auf, welches zwei Funktionen, nämlich die Entlüftung des Kraftstoffeinspritzsystems
und die Temperaturmessung des Fluidesstroms in einer Baueinheit vereint. Hierdurch
ergibt sich ein konstruktiv besonders einfacher, bauraumoptimierter, Aufbau des Kraftstoffeinspritzsystems.
1. Kraftstoffeinspritzsystem umfassend:
- eine Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit (1, 2), mit einer Kraftstoffvorförderpumpe
(1) und einer Kraftstoffhochdruckpumpe (2),
- ein der Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit (1, 2) vorgeschaltetes Kraftstofffilter
(4), und
- eine Entlüftungsvorrichtung (5), die zwischen der Kraftstoffhochdruckpumpeneinheit
(1, 2) und dem Kraftstofffilter (4) angeordnet ist,
wobei die Entlüftungsvorrichtung (5) als Wegeventil (5') ausgebildet ist, und
- in einer ersten Ventilstellung des Wegeventils (5') der Ausgang (42) des Kraftstofffilters
(4) mit dem Eingang (11) der Kraftstoffvorförderpumpe (1) verbunden ist, und
- in einer zweiten Ventilstellung des Wegeventils (5') der Ausgang (42) des Kraftstofffilters
(4) mit einem Endlüftungsaustritt (56) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Wegeventil (5') einen Temperatursensor (6) zur Erfassung der Fluidtemperatur umfasst.
2. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1 bei dem das Wegeventil (5') einen Ventilkörper
(51) und einen Ventilstößel (52) umfasst, und wobei der Ventilstößel (52) in einer
geschlossenen Ventilstellung mit einer Dichtfläche (522) dichtend gegen einen am Ventilkörper
(51) ausgebildeten Dichtsitz (512) anliegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilstößel (52) als Hülse (52') ausgebildet und der Temperatursensor (6) in
der Hülse (52') angeordnet ist.
3. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Temperatursensor (6) in die Hülse (52') eingeschraubt ist.
4. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (52') im Wesentlichen aus einem gegenüber dem Temperatursensor (6) thermisch
schlecht leitenden Material besteht.
5. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (52') im Wesentlichen aus einem Kunststoff besteht.
6. Kraftstoffeinspritzsystem nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Steuergerät (7) die Signale vom Temperatursensor (6) erfasst und auswertet.